Test MSI GT70-20Li716121B Workstation
Bis vor wenigen Jahren war die mobile Workstation-Sparte ganz klar von den großen Herstellern dominiert. HP, Dell, Lenovo und Fujitsu haben sich in diesem Segment über Jahre hinweg nahezu ohne Konkurrenz den „Kuchen“ aufgeteilt. Doch neben Toshiba (Tecra W50) versuchen seit geraumer Zeit in diesem Einsatzfeld auch weniger bekannte Hersteller Fuß zu fassen.
Entscheidendes Ausstattungsmerkmal, um als mobile Workstation eingeordnet werden zu können, ist eine professionelle Grafiklösung à la Nvidia Quadro oder AMD FirePro, die mit ihren speziellen Fertigkeiten klar auf den professionellen Bereich hin ausgerichtet ist. MSIs GT70-2OLi716121B basiert auf dem „normalen“ GT70-MS1763-Barebone, das vor allem im Spielerumfeld bekannt sein dürfte, und garniert dieses mit der passenden Leistungsausstattung. Als Herzstück kann man die leistungsstarke Nvidia Quadro K4100M-Grafik bezeichnen, die den Spielerboliden schließlich zum Arbeitspferd umdefiniert. Vervollständigt wird die Leistungsausstattung durch Intels Core i7-4800MQ-Prozessor, 16 GB RAM, Solid State Drive, Festplatte, 17-Zoll-FullHD-Display und Windows 8 Pro. Wie es sich gehört, ist auch eine Downgrade-Möglichkeit auf Windows 7 Professional gegeben.
Der aktuelle Straßenpreis positioniert sich knapp vor der 3.000-Euro-Marke und unterbietet damit die Quadro K4100M-Varianten des Dell Precision M6800 oder des HP ZBook 17 um etwa 400 bis 1.000 Euro. Auf die Kapitel Ausstattung, Eingabegeräte und weitere kleinere Teilbereiche gehen wir nicht erneut ein, da wir hier keine Unterschiede zum bereits getesteten MSI GT70H-2PE-890US Gaming-Notebook erkennen können.
Gehäuse
Das Gehäuse, das MSI bereits seit einiger Zeit in der Gaming-Sparte einsetzt, kann seine Herkunft nicht verleugnen und macht in erster Linie durch sein kantig-futuristisches Design auf sich aufmerksam. Auffällige Chrom-Applikationen, eine farbige Tastaturbeleuchtung und wenig hochwertig wirkende Oberflächen passen ganz und gar nicht zu dem, was man sonst im professionellen Bereich gewohnt ist. Für ein Gaming-Notebook mag das passen, für den anspruchsvollen Business-Anwender wird die Optik eher ein Ausschlusskriterium sein. Während viele Hersteller dazu übergehen, selbst im leistungsstarken Workstation-Bereich die Gehäuse zu verschlanken und die mobilen Eigenschaften spürbar zu verbessern, bietet MSI hier eine Lösung althergebrachter Art mit wuchtig-voluminösem Chassis. Das Gewicht ordnet sich mit seinen 3,8 kg wiederum auf dem üblichen 17-Zoll-Niveau ein und auch die Gehäusestabilität kann als insgesamt gut bezeichnet werden. Im Detail muss man jedoch mit etwas größeren Spaltmaßen, nicht hundertprozentig eingepassten Bauteilen und den teils einfachen Kunststoff-Oberflächen zurechtkommen. Weitere Eindrücke zum Gehäuse findet man zum Beispiel beim Test des MSI GT70H-2PE-890US Gaming-Notebook.
Display
Obwohl MSI in seiner GT70-Serie bisher durchgängig den gleichen Panel-Typ von Chi Mei verbaut, beleuchten wir diese Lösung noch mal eingehender im Hinblick auf einen professionellen Einsatz. Mit matter Oberfläche und praxisgerechter FullHD-Auflösung hat MSI schon mal für wesentliche Basiseigenschaften gesorgt. Nicht allzu gut dürfte sich dagegen die zum Einsatz kommende TN-Technologie auswirken, die vor allem im vertikalen Bereich für wenig stabile Blickwinkel bekannt ist.
Die von uns gemessene Displayhelligkeit bewegt sich von 262 cd/m² bis hin zu 323 cd/m². Im Mittel ergibt das 293 cd/m² bei einer Ausleuchtung von 81 %. Die Helligkeit lässt sich von minimal 27 cd/m² über 149 cd/m² in Stufe 6 bis zum Maximum regulieren. Stufe 6 haben wir auch für zwei unserer Akku-Laufzeit-Tests verwendet.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 301 cd/m²
Kontrast: 700:1 (Schwarzwert: 0.44 cd/m²)
ΔE Color 11.23 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.08 | 0.5-98 Ø5.2
68% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
67.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
94.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 3.76
Wie gewohnt bietet das Chi Mei Panel einen guten Kontrast, der sich vor allem bei dunklen Bildinhalten durch ein ordentliches Schwarz bemerkbar macht. Insgesamt wirken auch die Farben subjektiv gut gesättigt, was zu einer recht lebendigen Darstellung von Fotos und Videos beiträgt.
Die Farbraumabdeckung liegt mit etwa 96 % des sRGB-Farbraums deutlich über dem üblichen Notebook-Durchschnitt und dürfte auch für die meisten professionellen Anwender aus dem bildverarbeitenden und grafischen Bereich ausreichen.
Weiterhin können wir dem Display eine genaue Farbdarstellung attestieren, wenn man denn eine Kalibrierung des Bildschirms durchführt. Die eigentlichen Fertigkeiten der Anzeige treten erst nach dieser Maßnahme zutage, da die Werkseinstellung wie so oft keinerlei praxisgerechte Abstimmung mit sich bringt. Hier geht zum Beispiel Toshiba mit seiner Tecra W50 Workstation mit gutem Vorbild voran und liefert seine Modelle mit vorkalibriertem IPS-Display aus. Beim MSI GT70, wie auch bei allen anderen bisher von uns getesteten mobilen Workstations, muss man hier zwar in Eigenregie tätig werden, erhält dann aber zur Belohnung ein recht farbtreu arbeitendes Panel. Die Graustufen, die Grundfarben und die Mischfarben können kaum besser ausfallen. Lediglich an einem kleinen Haken in der Gammakurve und an einer nicht hundertprozentig gleichmäßigen RGB-Balance könnte man sich auf sehr hohem Niveau stören.
Die Blickwinkelstabilität bewegt sich im überdurchschnittlichen Bereich der TN-Technologie. Im horizontalen Bereich verändern sich bei Einblicken von der Seite die Sättigung mit einem leichten Gelbstich und die Helligkeit etwas. Im vertikalen Bereich tritt ein Invertieren und ein Ausbleichen der Bildinhalte erst bei weiten Winkeln und damit deutlich später als bei den üblichen Standard-Displays auf. Etwas früher setzen dagegen Farbveränderungen in Form eines Blau- oder Gelbstichs ein, die man auf den Blickwinkelfotos gut erkennen kann. An die Stabilität eines IPS-Panels kommt das Chi-Mei-Panel letztlich also nicht heran.
Leistung
Die aktuelle Workstationversion des MSI GT70 ist derzeit in drei verschiedenen Varianten bei den Händlern gelistet. Die Straßenpreise bewegen sich in etwa zwischen 2.200 Euro und 3.000 Euro. Hauptunterscheidungsmerkmale neben der Preisgestaltung sind die CPU-, GPU- und RAM-Ausstattungen. Das, worauf Workstation-Nutzer in erster Linie ihr Augenmerk legen, ist die verbaute professionelle Grafikeinheit. Wie die meisten Konkurrenten auch zieht MSI hier Nvidias Quadro Serie der Alternative AMD FirePro vor. Die drei derzeit erhältlichen GT70-Varianten sind entweder mit der Nvidia Quadro K3100M oder der Nvidia Quadro K4100M, wie in unserem Testmodell vorhanden, bestückt.
Prozessor
Als Prozessor kommt in unserem Testmodell Intels Core i7-4800MQ Vierkerner zum Einsatz, der dank seiner flexiblen Leistungsentfaltung sowohl bei Single-Core- als auch bei Multi-Core-Aufgaben eine sehr hohe Rechenleistung bietet. Hierfür sorgt zum einen die Turbo Boost Technologie, die bei Single-Thread-Berechnungen einen Takt von bis zu 3,7 GHz erreicht und zum anderen die Hyperthreading-Technologie, die durch vier zusätzliche virtuelle Kerne ein gleichzeitiges Abarbeiten von bis zu 8 Threads erlaubt.
Die Benchmarkresultate der schon oft von uns getesteten CPU liegen ganz im Rahmen der bisher erzielten Ergebnisse. So werden beim Cinebench R11.5 beispielsweise 1,61 Punkte (Single-Thread) und 7,39 Punkte (Multi-Thread) erreicht.
Im Akkubetrieb bleibt die Performance auf gleichhohem Niveau und sinkt nicht übermäßig ab. Ohne Netzkabel schafft das MSI GT70 nahezu identische 7,17 Punkte (Multi-Thread).
Ebenfalls mit im Testparcours befindet sich natürlich das Volllastszenario, in dem wir Furmark und Prime95 gleichzeitig laufen lassen. Hier zeigt HWinfo dauerhaft (über 1 Std. Testdauer) einen CPU-Takt von etwa 3 GHz bei voller CPU- und GPU-Auslastung an. Hier gibt es hinsichtlich der Stabilität auch keinen Unterschied, ob die Workstation im „normalen“ oder im „max Fan“-Modus läuft. Die Komponenten bleiben bei letzterem natürlich noch kühler, der Geräuschpegel steigt aber auch deutlich an.
System Performance
Die Systemleistung ordnet sich klar im Spitzenfeld ein und profitiert neben den leistungsstarken Rechenkomponenten vor allem von dem Solid State Drive als Systemlaufwerk. Die Workstation startet, reagiert und öffnet Dateien und Programme flink. Erst besonders rechenintensive Aufgaben, wie umfangreiche CAD-Modelle, leistungsfordernde Spiele bei hohen Einstellungen und Auflösungen oder CPU-intensive Konvertierungen bringen die Workstation ans Limit. Beim PC Mark Vantage haben wir 23.451 Punkte, beim PC Mark 7 6.154 Punkte und beim PC Mark 8 3.485 Punkte (Home), 5.048 Punkte (Creative) und 4.202 Punkte (Work) erzielt. Aufrüstmöglichkeiten bestehen beim Massen- und Arbeitsspeicher, wodurch man die Performance je nach Aufgabengebiet nochmals etwas steigern könnte.
PCMark Vantage Result | 23451 Punkte | |
PCMark 7 Score | 6154 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3485 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5048 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4202 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Vom Grundsatz her bestückt MSI seine GT70-Workstation mit einer idealen Kombination aus schnellem Systemlaufwerk in Form eines Solid State Drives und einer kapazitätsstarken konventionellen Festplatte als Datencontainer. Für den Anfang ist das sicherlich in vielen Fällen erst mal ausreichend und sorgt für gute Voraussetzungen, wie man auch an den Ergebnissen der Systemperformance-Benchmarks sehen kann. Wenn sich nach einiger Zeit die Programme und Daten häufen, dann hat man zudem die Möglichkeit noch zwei weitere ungenutzte mSATA-Slots zu bestücken. Bereits ab Werk sollen wie beim Vorgänger auch Varianten mit Super RAID (2 SSDs im RAID-Verbund) angeboten werden.
Grafikkarte
Kernstück der mobilen Workstation von MSI ist die professionelle Nvidia Quadro K4100M-Grafik, die wir in unserer Leistungsklasse 1 führen. Mit einem Kerntakt von 700 MHz, 4 GB GDDR5 Grafikspeicher, 256 bit Speicherbus und 1.152 Shadereinheiten hat sie sehr gute Voraussetzungen mit auf den Weg bekommen, um im professionellen Arbeitsumfeld anspruchsvolle Aufgaben erfüllen zu können. Dank der speziellen Treiber, die insbesondere bei OpenGL-Aufgaben von exklusiven Optimierungen profitieren können, wirkt sich die hohe Leistungsfähigkeit vor allem bei leistungshungrigen 3D-CAD-Programmen aus.
Zur Einordnung dieser Spezialfertigkeiten nutzen wir die Benchmarks SPECViewperf11 und SPECViewperf12. Die Ergebnisse fallen wie erwartet mit Masse teils deutlich zugunsten der Nvidia Quadro K4100M aus. Je nach Software kann der Unterschied aber auch recht klein sein und die Anschaffung dieser leistungsstarken Lösung hätte keinen wirklichen Performancevorteil erwirkt. In den Teilbereichen Pro/ENGINEER (SPEC11), Creo und Energy (beide SPEC12) muss sie sich sogar der Nvidia Quadro K2100M respektive dem Consumerchip Geforce GTX 850M unterordnen. Vor einem Kauf sollte man also generell sehr genau schauen, wofür das neue Gerät eingesetzt werden soll, um in der Praxis letztlich die bestmögliche Performance erzielen zu können.
SPECviewperf 11 | |
1920x1080 Siemens NX (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 Tcvis (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 SolidWorks (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 Pro/ENGINEER (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 Maya (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 Lightwave (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 Ensight (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 | |
1920x1080 Catia (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70-20Li716121B | |
Toshiba Tecra W50-A-104 | |
HP ZBook 15 |
Bei den konventionellen Benchmarks der 3DMark-Reihe, den Cinebenches und Unigine Heaven werden ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielt. Beim 3D Mark 11 sind es 5.151 Punkte, beim 3D Mark Fire Strike 3.431 Punkte, bei Heaven 3.0 (OpenGL) 47,6 fps und beim Cinebench R15 OpenGL Shading 89 fps.
Im Akkubetrieb muss man mit einer Drosselung der Grafikleistung rechnen. Beim Cinebench R11.5 werden dann zum Beispiel nur noch 56 fps anstatt 89 fps erzielt, was in etwa einer Leistungsreduzierung um 30 % entspricht.
Bei unserem Stresstest mit Furmark und Prime95 bleibt die Leistungsfähigkeit hingegen konstant und erfährt keine Takteinbußen. Siehe dazu auch die Screenshots.
3DMark 06 Standard Score | 23381 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 19909 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 5151 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 86231 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 14801 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3431 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Obwohl der Spielebereich keine primäre Zielgruppe professioneller Workstations ist, schauen wir uns auch immer die Leistungsfähigkeit bei verschiedenen Spieletiteln an. Die Hardwarevoraussetzungen sind gut und leisten ähnlich gute Arbeit wie vergleichbare Consumerchips. Die Nvidia Quadro K4100M kann mit hohen Einstellungen alle getesteten Spiele problemlos bewältigen. Erst bei unseren maximalen Vorgaben fallen einige Titel raus. Sleeping Dogs, Metro Last Light, Company of Heroes 2 oder Total War Rome 2 machen dann keinen Spaß mehr.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 342 | 197 | 149 | 68 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 252 | 99 | 42 | |
Anno 2070 (2011) | 198 | 117 | 74 | 42 |
Diablo III (2012) | 153 | 119 | 103 | 65 |
Sleeping Dogs (2012) | 158 | 119 | 77 | 23 |
Torchlight 2 (2012) | 155 | 108 | 102 | |
Hitman: Absolution (2012) | 64 | 59 | 52 | 38 |
Tomb Raider (2013) | 196 | 118 | 76 | 36 |
BioShock Infinite (2013) | 178 | 115 | 101 | 37 |
Metro: Last Light (2013) | 86 | 73 | 44 | 24 |
GRID 2 (2013) | 166 | 129 | 100 | 43 |
Company of Heroes 2 (2013) | 54 | 47 | 31 | 15 |
Total War: Rome II (2013) | 191 | 146 | 121 | 22 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Betriebslautstärke des Testgeräts ist vergleichsweise hoch und fällt nie unter einen Schalldruckpegel von 34 dB(A). Damit ist das System immer präsent und macht selbst im wenig belastenden Officebetrieb mit Nutzung der integrierten Intelgrafik deutlich auf sich aufmerksam. Das optische Laufwerk als auch die konventionelle Festplatte werden vom Lüfter übertönt und lassen sich nicht separat messen. Bei mittlerer Last erhöht sich der Messwert auf 41,8 dB(A) und unter Volllast haben wir 51,4 dB(A) ermittelt. Nochmals etwa 6 dB(A) höher fällt der Schalldruckpegel aus, wenn man die Funktion „max Fan“ per Sensortaste auswählt. Dann läuft der Lüfter dauerhaft mit maximaler Drehzahl.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.9 / 34.9 / 34.9 dB(A) |
HDD |
| 34.9 dB(A) |
DVD |
| 34.9 / dB(A) |
Last |
| 41.8 / 51.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Dank des ständig ordentlich kühlenden Lüfters bleiben die Gehäusetemperaturen sehr niedrig. Mit maximal 44,1 °C unter Volllast (ohne max Fan) im Bereich der Leistungskomponenten können wir keine Nachteile oder Einschränkungen feststellen. Bei wenig Last haben wir an der gleichen Stelle lediglich 32,8 °C gemessen. Die gute Kühlung sorgt für eine ausgeprägte Standfestigkeit unter Last, ein Hitze-Throttling haben wir nicht feststellen können.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+1.8 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme beträgt zwischen 14,5 Watt und 178,9 Watt. Das mit einer Nennleistung von 180 Watt spezifizierte Netzteil reicht damit gerade so aus, limitiert aber die maximale Performance nicht. Der Unterschied zwischen minimaler und maximaler Displayhelligkeit macht etwas mehr als 6 Watt aus und zeigt, dass das hier verwendete Chi Mei Panel einen recht geringen Energieverbrauch aufweist.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 14.5 / 21.3 / 27.7 Watt |
Last |
118.9 / 178.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten profitieren von dem knapp 80 Wh fassenden Akku und der Nvidia Optimus Technologie, die das Umschalten zwischen integrierter und dedizierter Grafik ermöglicht. Beim Battery Eater Readers Test (Energiesparprofil, minimale Displayhelligkeit, Intel-Grafik, Flugzeugmodus) haben wir eine maximale Laufzeit von 8:03 erreicht. Absolut gesehen ist das nicht berauschend, im Vergleich mit den bisher getesteten Workstations aber schon sehr respektabel. Der WLAN- und Video-Test fordern den Akku dann schon etwas mehr (150 cd/m² Displayhelligkeit, Energiesparmodus, Intel Grafik, ersterer mit WLAN) und halbieren die Netzunabhängigkeit in etwa. Mit kaum mehr als einer Stunde Arbeitszeit muss man bei hoher Last auskommen (Battery Eater Classic Test, maximale Helligkeit, alles an, Nvidia Quadro). Selbst dieser Wert ist noch recht schmeichelnd, da die Grafikeinheit mit reduziertem Takt läuft und damit die Gesamtleistungsaufnahme drückt.
Fazit
MSIs Workstation GT70-20Li716121B ist eine gute Alternative zu den angestammten Konkurrenten, wenn man auf eine zurückhaltende Optik, ein leises Betriebsgeräusch und spezielle Business-Features verzichten kann.
Das, was eine mobile Workstation können muss, erfüllt unser Testmodell sehr gut. Grafikleistung, Prozessorleistung und letztendlich die Systemleistung insgesamt überzeugen auf ganzer Linie. Daneben ist die Schnittstellenausstattung zwar nicht optimal aber dennoch angemessen, auf der Tastatur schreibt es sich gut und die Wartungsmöglichkeiten sind überdurchschnittlich ausgeprägt.
Das Display nutzt zwar die blickwinkelabhängigere TN-Technologie, leistet sich aber sonst keine relevanten Schwächen und überzeugt nach dem Kalibrieren mit sehr guten Eigenschaften.
Im Vergleich zu den Gaming-Modellen hat MSI zwar nicht viel, aber dennoch im Rahmen der Möglichkeiten von der Substanz her, an den richtigen Stellschrauben gedreht. Eine Downgrade-Funktion auf Windows 7 ist genauso vorhanden, wie eine verlängerte Garantie auf 36 Monate. Der Preis ist in jedem Fall attraktiv und könnte letztendlich den entscheidenden Ausschlag bei der Neuanschaffung geben.