Test Fujitsu Celsius H730 Notebook
Während andere Hersteller wie HP und Dell ihr mobiles Workstation-Portfolio stetig ausbauen, führt Fujitsu mit dem Celsius H730 lediglich noch ein Modell im Sortiment. Die leistungsstärkere 17-Zoll-Variante Fujitsu Celsius H920 ist dagegen letztes Jahr ausgelaufen und hat keinen Nachfolger mehr erhalten. Als Konsequenz bekommt man von Fujitsu keine besonders leistungsstarken mobilen Workstations mehr angeboten. Kühlkonzept und Formfaktor limitieren die Celsius-H730-Modelle wie alle anderen 15-Zoll-Workstations auch. Highend-Grafikchips, Extreme-CPUs oder ein drittes Massenspeicherlaufwerk sind daher Komponenten, die beim Celsius H730 nicht realisierbar sind.
Im vorliegenden Testsample finden wir eine typische 15-Zoll-Konfiguration, die sich an den TDP-Vorgaben des 15-Zoll-Formfaktors orientiert. Zum Einsatz kommen eine Intel Core i7-4710MQ-CPU, 8 GB RAM, eine 256-GB-SSD, Nvidias Quadro K1100M Grafik, ein Full-HD-Display und ein UMTS-Modul. Die Preise für die Testkonfiguration beginnen derzeit bei etwa 1.600 Euro.
Gehäuse
Fujitsu setzt beim Gehäuse auf ein relativ schlankes Design, wobei man bei Weitem nicht an die derzeit modischen Slim-Line-Workstations herankommt. Diese unterbieten teils die 2-kg-Marke deutlich und verfügen über ein besonders flaches Gehäusedesign im Ultrabook-Format. Das bringt natürlich auch Nachteile mit sich, gegen die das Fujitsu Celsius H730 nicht ankämpfen muss. So verfügt das Testgerät ganz klassisch über einen modularen Laufwerksschacht, einen Dockingport und eine umfangreiche Schnittstellenausstattung. Damit bedient man in erster Linie die traditionelle Workstation-Klientel, die auf eine möglichst funktionale Ausrichtung angewiesen ist.
Hinsichtlich der Stabilität hat Fujitsu gegenüber dem Gehäusevorgänger Fujitsu Celsius H720 einige Verbesserungen umgesetzt. Die Arbeitsfläche um die Tastatur herum wirkt dank einer Metalloberfläche im gebürsteten Stil deutlich hochwertiger als der Kunststoff-Look des Fujitsu Celsius H720. Das Displayscharnier wippt so gut wie nicht mehr nach, und die Handballenablage ist selbst über dem Modullaufwerk ausreichend fest. Die Standfüße sind nun hoch genug, um den verbliebenen Filz-Pad am Unterboden zu überragen. Das Fujitsu Celsius H730 steht dadurch fest und kippelt nicht. Unverändert sicher arretiert sitzt der Akku ohne Ausladung bündig in der Gehäuseaussparung.
Weiterhin auffällig flexibel zeigt sich dagegen der Leichtbau-Magnesium-Displaydeckel, der sich mit wenig Kraft verwinden lässt. Eine Auswirkung auf die Bilddarstellung können wir beim Testen der Festigkeit aber nicht provozieren, und vom Eindruck her ist die Schutzfunktion für den Bildschirm vollkommen ausreichend.
Das Gewicht unserer Testkonfiguration beträgt 2,83 kg und bewegt sich damit im Mittelfeld der klassischen Konkurrenz. Lenovos ThinkPad W540 ist einige hundert Gramm leichter und HPs ZBook 15 G2 reißt in der anderen Richtung knapp die 3-kg-Marke.
Ausstattung
Das Fujitsu Celsius H730 verfügt über eine solide, aber nicht gerade üppige Schnittstellenausstattung. Externe Displays können per VGA und DisplayPort angebunden werden, und an den drei USB-3.0-Anschlüssen sollten sich in der Praxis meist schnelle Massenspeicher wiederfinden. Auf die inzwischen kaum noch verbaute ExpressCard-Erweiterung muss man allerdings genauso verzichten wie auf aktuelle Schnittstellenentwicklungen. Fujitsu hat weder eine interne PCIe-Schnittstelle (M.2) noch Thunderbolt 2 für den externen Gerätepark nachgerüstet. Auch die Anordnung der Anschlussmöglichkeiten ist verbesserungsfähig. Vor allem auf der linken Seite wird es eng, wenn externe Peripheriegeräte direkt am Notebook angeschlossen werden sollen. Die Performance der Schnittstellen liegt mit bis zu 195 MB/s per USB 3.0 und 88 MB/s beim UHS-I-Cardreader auf üblichem Niveau.
Einen willkommenen Mehrwert stellt der integrierte Modulschacht dar. Neben den üblichen Massenspeicher- und Leermodulerweiterungen kann Fujitsu noch mit einem Alleinstellungsmerkmal aufwarten und bietet einen Modulschacht-Akku zur Verlängerung der Akkulaufzeit an.
Kommunikation
Während man für das Fujitsu Celsius H730 durchaus auch ein schnelles LTE-Modem erhalten kann, so beschränkt sich die Wahlmöglichkeit für die WLAN-Verbindung herstellerseitig auf den 802.11n-Standard. Zum Einsatz kommt beim Testgerät Intels Wireless-N 7260 a/b/g/n. Ein schnelleres Modul, welches das 802.11ac-Verfahren nutzt und damit theoretisch Übertragungsraten von bis zu 1.300 Mbit im 5-GHz-Band liefern könnte, findet sich in Fujitsus Konfigurationsliste nicht. Im Praxistest haben wir je nach Entfernung und baulichen Gegebenheiten gegen AVMs Fritz!Box 7490 Übertragungsraten zwischen 8,2 MB/s und 1,8 MByte/s gemessen.
Für eine mobile Internetverbindung steht im Testgerät ein UMTS-Modem (Sierra Wireless AirPrime EM8805) zur Verfügung. Der dazugehörige SIM-Kartenslot befindet sich wie so oft im Akkuschacht. LTE ist, wie bereits erwähnt, in Alternativkonfigurationen (Sierra Wireless AirPrime EM7305 LTE/HSPA+) ebenfalls erhältlich und erhöht die Übertragungsgeschwindigkeiten bei entsprechender Netzverbindung nochmals deutlich. Ansonsten wird die Kommunikationsausstattung durch Gigabit-LAN, Bluetooth 4.0, eine MP-Webcam und 2 Digital-Array-Mikrofone komplettiert.
Sicherheit
Fingerring Reader, Smartcard Reader, Computrace-Service, Anti Theft und ein Trusted Platform Module (TPM 1.2) ergänzen die üblichen Passwort- und Software-Sicherungen umfangreich. Damit bewegt sich Fujitsus Celsius H730 auf dem üblichen Business-Niveau und stellt eine Vielzahl von Sicherungsoptionen gegen einen möglichen Datenklau zur Verfügung. Zum physischen Schutz darf natürlich auch eine Kensington-Schloß-Vorbereitung nicht fehlen, die mit einem entsprechenden Kabelschloss auch der Entwendung des kompletten Rechners vorbeugt.
Wartung
Am Unterboden findet man für die wichtigsten Komponenten entsprechende Wartungsöffnungen. Das Solid State Drive im 2,5-Zoll-Format kann genauso schnell ausgetauscht werden, wie man zusätzliche RAM-Module in die noch freien RAM-Slots einsetzen kann. Eine seit Langem verfügbare Besonderheit der Celsius-Workstation-Modelle ist eine separate Revisionsklappe am Unterboden, um im Bedarfsfall schnell das Kühlsystem von Staubansammlungen befreien zu können. Trotz der guten Voraussetzungen, die eine Auf- und Umrüstung begünstigen, kann man hier schnell den Garantieanspruch verlieren. Laut Handbuch sind selbst die erklärten Arbeiten an RAM und Massenspeicher nur zulässig, wenn man vorher Rücksprache mit der Hotline, dem Service Desk, gehalten hat. Ein weiteres Eindringen in das Gehäuse ist sowieso autorisiertem Fachpersonal vorbehalten. Beim Kauf sollte man sich also gut überlegen, gleich die richtige und zukunftssichere Konfiguration auszuwählen.
Zubehör
Problemlos kann man dagegen die angebotenen Wechselschachtmodule nutzen. Zwar bietet Fujitsu hier derzeit keine vorkonfigurierten SSD- oder HDD-Laufwerke an, dennoch findet man nach etwas Suchen im Zubehörkatalog einen Speichereinschubadapter (S26391-F1334-L600, ca. 40 Euro), um 2,5-Zoll-Massenspeicher als 2. Laufwerk in Eigenregie nachrüsten zu können. Fujitsu bietet ansonsten alternativ ein Blu-Ray-Laufwerk (S26391-F1334-L300, ca. 150 Euro), ein Leermodul (zur Gewichtsminderung, S26391-F1334-L100, ca. 20 Euro) oder einen Zweitakku (S26391-F1334-L500, ca. 150 Euro) an. Der Akku ist scheinbar unter gleicher Produktnummer mit 28 Wh oder mit 41 Wh Kapazität erhältlich. Der am Unterboden befindliche Docking-Anschluss kann Fujitsus Portreplikator der Lifebook-E-Serie aufnehmen (S26391-F1337-L110, ca. 120 Euro).
Garantie
Fujitsu gewährt wie in der Workstation-Klasse üblich drei Jahre Herstellergarantie. Dieser Zeitraum lässt sich gegen Aufpreis erweitern oder mit zusätzlichen Services ergänzen. Das Support Pack mit 5 Jahre Vor-Ort-Service (FSP:GA5S20Z00DEW01) und Reaktionszeit bis zum nächsten Arbeitstag kostet zum Beispiel weitere 420 Euro.
Edit 30.01.2015: Auf unsere Nachfrage hin hat uns Fujitsu einige ergänzende Hinweise zum Garantieumfang und zur Lüftungsöffnung zukommen lassen.
1. Servicefall:
„In unseren Ersatzteillisten gibt es ein CRU-Kennzeichen. Der Kunde wird am Telefon gefragt, ob er den Tausch der betroffenen Komponente selbst vornehmen kann/möchte. Falls ja, wird ihm das Teil zugeschickt. Falls nein, wird der entsprechende Service ausgelöst und ein Techniker kümmert sich gegebenenfalls direkt vor Ort darum.“
2. Aufrüstung:
„Der Kunde kann sein Gerät selbstverständlich aufrüsten. Rücksprache ist dafür nicht zwingend erforderlich, aber sinnvoll und ratsam, um zumindest die richtigen Informationen für die Komponenten zu erhalten. Grundsätzlich führt aber ein ordnungsgemäßes Aufrüsten NICHT zum Erlöschen der Garantie!“
„Im Schadensfall erkennen die Techniker sehr genau, ob sich das Problem auf unsachgemäße Handhabung bei Umbau/Einbau/Aufrüstung zurückführen lässt.“
3. Lüftungsfilter:
„Der Kunde benötigt keine speziellen Filtereinsätze. Der Deckel dient lediglich dazu, den sich möglicherweise ansammelnden Staub leichter aus dem Gehäuse zu bekommen. Er sammelt sich dann vor den Lamellen des Kühlkörpers, kann sie verstopfen, was eine optimale Kühlung verhindert. Öffnet man den Deckel, kann der Anwender den Staub leicht herausnehmen womit wieder die volle Kühlleistung erreicht wird. Ohne diesen „Revisionsdeckel“ müsste zum Staubentfernen das gesamte System zerlegt werden, was doch recht unpraktisch ist.“
Eingabegeräte
Tastatur
Seit geraumer Zeit haben sich im Business-Bereich große Tastaturen mit separaten Nummernblöcken etabliert. So auch beim Fujitsu Celsius H730. Insgesamt stehen dadurch 83 + 21 Tasten im 19-mm-Raster zur Verfügung, die nahezu die gesamte Gehäusebreite ausfüllen. Der separate Nummernblock bietet vor allem den Vorteil, lange Zahlenreihen schnell abarbeiten zu können. Wie gewohnt wandert dadurch das Touchpad in die linke Gehäusehälfte, um die zentrale Position unter der Space-Taste beibehalten zu können. Diese asymmetrische Anordnung ist nicht jedermanns Geschmack und erfordert etwas Eingewöhnungszeit. Vor allem Umsteiger vom Fujitsu Celsius H710 (konventionelle Tastatur) könnten sich anfänglich daran stören.
Die Qualität der nun im Chiclet-Design ausgeführten Eingabe ist insgesamt als sehr gut einzustufen. Die Tastaturmatte liegt auf der gesamten Fläche fest auf und wippt lediglich am linken Rand im Bereich der Tab-Taste etwas nach. Mit mittelkurzem Hub und weiche-leisem Anschlag unterscheidet sich die Tastatur von der Charakteristik zwar etwas von der des Celsius H720, ist aber insgesamt gesehen durchaus auch für Vielschreiber geeignet. Die integrierte Tastaturbeleuchtung lässt sich per FN-Kombination ein- und ausschalten und ist in 2 Stufen regelbar.
Touchpad
Das Touchpad bietet eine recht große Eingabefläche von 98 x 60 mm. Damit hat man viel Platz für das übliche Navigieren und ein Arbeiten mit Mehrfingergesten. Die Gleitfähigkeit ist gut, und die separaten Eingabetasten nehmen Befehle sehr gut an. Alternativ bietet Fujitsu für das Celsius H730 laut Datenblatt optional immer noch einen Touchstick an, der aber hinsichtlich Präzision und wegen fehlender separater Touchstick-Tasten schon beim Celsius H720 nicht wirklich überzeugen konnte. Bei unserem Testmodell ist diese ergänzende Eingabemöglichkeit nicht vorhanden.
Display
Beim Display haben die Käufer eines Fujitsu Celsius H730 keine Wahl: Laut Datenblatt und den uns bekannten Preislisten wird hier immer ein mattes Full-HD-Display mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten verbaut. Hochauflösendere Panels, Touchscreens oder Bildschirme mit einem besonders großen Farbraum findet man hier nicht. Das muss vom Prinzip her nichts Nachteiliges sein, bietet diese Auflösung bei einer 15,6-Zoll-Diagonalen grundsätzlich doch immer noch einen guten Kompromiss aus Darstellungsfläche, Darstellungsgröße und Schärfe. Insgesamt trifft man damit die Bedürfnisse vieler Anwender und Einsatzgebiete. Entscheidend wird letztlich sein, wie die sonstigen Qualitäten abschneiden, und genau das sehen wir uns jetzt genauer an.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 279 cd/m²
Kontrast: 861:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)
ΔE Color 4.59 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.83 | 0.5-98 Ø5.2
48% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
52.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
74.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.21
Bei der Angabe der Displayhelligkeit im Datenblatt stapelt Fujitsu wie schon beim Fujitsu Celsius H720 glücklicherweise tief. Anstatt der angegebenen 220 cd/m² haben wir an unseren neun Messpunkten im Mittel knapp 281 cd/m² gemessen. LG Philips gibt für das AH-IPS Display in den technischen Daten sogar 300 cd/m² an, was im oberen Bildschirmdrittel durch unsere Messungen auch bestätigt werden kann. Leider wird dieses Niveau nicht über die gesamte Bildschirmfläche gehalten, sondern fällt je nach Messpunkt auf bis zu 238 cd/m² ab. Die Ausleuchtung beträgt daher nur mäßige 77 %, was man bei einfarbigen Bildinhalten auch mit bloßem Auge erkennen kann.
Regulieren lässt sich die Helligkeit in 11 Stufen. Die minimale Leuchtkraft beträgt 13 cd/m² und wirkt in besonders dunklen Arbeitsumgebungen nicht zu hoch. Eine separate Funktionstaste zum Ausschalten des Displays gibt es nicht. Dank der matten Oberfläche lassen sich in der Praxis ergonomische Helligkeitsstufen deutlich besser einsetzen als bei Displays mit spiegelnder Oberfläche. Hier tendiert man weniger dazu, zu hohe Einstellungen zum Überstrahlen des Spiegeleffekts auszuwählen. Eine für viele Arbeitssituationen ausreichende Luminanz erhält man in Stufe 7 mit 151 cd/m². Diese Einstellung verwenden wir auch beim WLAN- und Video-Akkutest. Ein Helligkeitssensor zur automatischen Anpassung der Displayhelligkeit ist im Fujitsu Celsius H730 nicht verbaut.
Im Aussenbereich reicht die maximale Leuchtkraft aus, um bei angepasster Ausrichtung noch komfortabel arbeiten zu können. Vorteilhaft zeigt sich hier insbesondere die matte Oberfläche, die Spiegelungen effektiv verhindert. Bei direkter oder sonst ungünstiger Sonneneinstrahlung nimmt die Erkennbarkeit von Bildinhalten, wie in vielen anderen Fällen auch, sichtbar ab, und ein Arbeiten wird deutlich erschwert. Im Akkubetrieb wird die maximale Displayhelligkeit nicht limitiert.
Der gemessene Kontrast von 861:1 bestätigt den subjektiv guten Schwarzwert. Bei Bildern, Videos und 3D-Darstellungen sorgt das satte Schwarz für eine lebendige und authentische Darstellung. Der unterstützte Farbraum hingegen deckt lediglich 66 % des sRGB-Farbraums ab. Für Bild-, Web- und Videoprofis wird das in der Regel zu wenig sein.
Wer dennoch damit zurecht kommt, findet bei dieser Lösung ein gut kalibrierbares Modell. Die im Auslieferungszustand schon passablen Messwerte verbessern sich nach der Abstimmung deutlich und sorgen für eine fast perfekte RGB-Balance, eine gute Gamma-Kurve und sehr genaue Graustufen. Bei den Grundfarben liegen die maximalen Abweichungen zum Ideal bei einem DeltaE2000 von um die 5 und sollten damit auch für professionelle Aufgaben gerade noch so ausreichend genau sein. Hier ist der unterstützte Farbraum einfach zu klein, um die vorgegebenen Farbwerte genauer darstellen zu können. Bei den Mischfarben kann das relativ geringe Farbspektrum in fast allen Fällen gut ausgeglichen werden, was zu einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 0,7 führt.
Die Blickwinkelstabilität des AH-IPS-Displays hat ihre zwei Seiten und ist insgesamt gesehen nicht ideal. Die grundsätzliche Darstellung ist hinsichtlich der Farben und der Erkennbarkeit - wie von blickwinkelstabilen Displays gewohnt - von allen Seiten her gut bis sehr gut. Bei diesem LG Philips Panel fällt jedoch auf, dass sich bei vertikaler Veränderung der Bildschirmneigung die Helligkeitsdarstellung in einem schmalen Winkel sichtbar erhöht oder verringert. Die Idealposition wird dadurch auf einen unnötig kleinen Bereich eingeschränkt.
Leistung
Fujitsu bietet das Celsius H730 laut Datenblatt mit vielen verschiedenen Komponenten an: zehn Prozessoren, drei Grafikchips und neun verschiedene Festplatten-/SSD-Laufwerke werden hier aufgeführt. Die leistungsstärkste Kombination stellt eine Intel Core i7-4910MQ-CPU in Verbindung mit Nvidias Quadro-K2100M-Grafik dar. Leistungsfähigere Komponenten sind aufgrund der Kühlmöglichkeiten im 15-Zoll-Formfaktor nicht vorgesehen. Unser Testmodell positioniert sich anhand der Ausstattung in etwa im Mittelfeld der Möglichkeiten. Intel Core i7-4710MQ, Nvidia Quadro K1100M, 256-GB-Samsung-SSD und 8 GB RAM versprechen zum Preis ab etwa 1.600 Euro eine ausgewogene Arbeits-Performance.
Prozessor
Im vorliegenden Testmodell kommt die „Brot-und-Butter-CPU“ Intel Core i7-4710MQ zum Einsatz. Sie liefert einen besonders guten Kompromiss aus Preis, Multicore- und Singlecore-Performance. An technischen Voraussetzungen bringt sie dafür einen Maximaltakt von bis zu 3,5 GHz (Turbo Boost), 4 Kerne (maximal 8 Threads) und einen L3-Cache von 6 MB bei einer TDP von 47 Watt mit.
Die Benchmark-Ergebnisse geben neben den sehr guten praktischen Eindrücken im Test auch eine Möglichkeit, den Prozessor in unserer umfangreichen CPU-Benchmark-Lste mit vielen anderen Prozessoren zu vergleichen. Beim Cinebench R15 beispielsweise erzielt der Vierkerner 134 Punkte (Single-Thread) und 600 Punkte (Multi-Thread). Die SuperPi-Berechnung 32M (Single-Thread) schafft unser Testgerät in 567 s und die wPrime1024-Aufgabe (Multi-Thread) in 259 s. Damit bewegt sich die Intel Core i7-4710MQ leistungsmäßig in etwa auf dem Niveau des direkten Vorgängers Intel Core i7-4700MQ.
Unter anhaltender Dauerlast von über 2 Stunden taktet der Prozessor konstant mit 2,6 bis 2,7 GHz. Im Akkubetrieb müssen dagegen Zugeständnisse an die Stromversorgung per Akku gemacht werden. Fujitsu greift hier rigoros ein und drosselt den Prozessor auf 800 MHz. Beim Cinebench R15 (Multi) werden dann beispielsweise nur noch 162 Punkte anstatt 600 Punkte erzielt, was in etwa ein Viertel der eigentlichen Leistungsfähigkeit darstellt.
System Performance
Die Systemleistung zeigt sich ohne irgendwelche Schwachstellen oder Nadelöhre. Die integrierten 8 GB RAM arbeiten mit voller Geschwindigkeit im Dual-Channel-Modus und könnten dank zwei freier Steckplätze schnell auf 24 GB erweitert werden. Tauscht man die vorhandenen 4-GB-Module auch noch aus, sind maximal 32 GB möglich. Der schnelle SSD-Massenspeicher verfügt über eine praxisgerechte Systemkapazität und sorgt für ein schnelles Ansprechverhalten im Arbeitsalltag. Dank der Nvidia-Optimus-Technologie kann sowohl die integrierte Intel HD Graphics als auch Nvidias Quadro K1100M für rechenintensive Konvertierungs- oder sonstige GPGPU-Aufgaben verwendet werden. Gerade Intels Quick Sync Video kann bei bestimmten Video-Formaten enorme Geschwindigkeitsvorteile erreichen.
Die Ergebnisse des PC Mark 8 zeigen, dass sich die Leistungsausstattung sehr ausgewogen darstellt und lediglich durch leistungsfähigere Prozessor- oder Grafikeinheiten merklich gesteigert werden kann. Beim PC Mark 8 Home hat unser System mit der integrierten Intel HD Graphics 4600 3.123 Punkte und mit Nvidias Quadro K1100M 3.129 Punkte erzielt. Beim Work-Test erhöht sich das Ergebnis auf 4.254 Punkte.
PCMark 7 Score | 5075 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3123 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3200 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4254 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Beim ersten Einrichten bekommt man automatisch die Möglichkeit geboten, Einfluss auf die Partitionierung des Massenspeichers zu nehmen. Vorgeschlagen und als Voreinstellung aktiviert wird neben einer Recovery Partition (14 GB) eine große System-Partition. Alternativ kann man bei Bedarf noch eine zusätzliche Daten-Partition erstellen lassen, um eine klare Trennung zwischen System und Daten zu erreichen. Bei einer nach der Einrichtung nutzbaren Speicherkapazität von insgesamt 177 GB sollte man sich das zumindest beim vorliegenden Testgerät gut überlegen.
Ansonsten gibt es an dem schnellen Solid State Drive von Samsung kaum etwas zu mäkeln. Mit einer sequentiellen Lesegeschwindigkeit von über 500 MB/s und einer Schreibgeschwindigkeit von knapp 260 MB/s verläuft die Datenübertragung deutlich flinker als bei den konventionellen Festplatten. Dank der extrem kurzen Zugriffszeiten reagiert das System stets zügig und verwöhnt mit einem guten Ansprechverhalten. Einen kleinen Schwachpunkt kann man lediglich bei den 4k-Lesewerten (25 MB/s) ankreiden, die deutlich hinter der Schreib-Performance (102 MB/s) zurückbleiben.
Ebenfalls auf hohem Niveau gejammert ist das Beklagen eines fehlenden M.2 Steckplatzes für besonders schnelle PCIe-SSDs, die im Highend-Bereich die Performance-Möglichkeiten nochmals ausweiten. Eine Aufrüstung oder einen Austausch des 2,5-Zoll-Laufwerks sieht Fujitsu grundsätzlich nicht vor (siehe dazu auch das Kapitel Wartung). Ergänzen kann man das vorhandene Solid State Drive jedoch mit Hilfe des Speichereinschub-Adapters (S26391-F1334-L600, ca. 40 Euro), den man in Eigenregie mit einem Laufwerk seiner Wahl bestücken kann.
Grafikkarte
Das Fujitsu Celsius H730 ist mit Nvidias Optimus Technologie ausgestattet und kann dadurch neben der dedizierten Nvidia Quadro K1100M auch die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4600 nutzen. Im Grafiktreiber ist einstellbar, ob der Wechsel zwischen den Chips automatisch, nach eigenen Vorgaben oder gar nicht stattfinden soll. Vom Grundgedanken her soll je nach Anwendung und Beanspruchung die am besten geeignete Lösung zum Einsatz kommen, grob gesagt: Leistung oder Sparsamkeit.
Nvidias Quadro K1100M ist in vielen Fällen die Einstiegsgrafik für mobile Workstations. Nur selten findet man, wie im HP ZBook 15 oder hier im Fujitsu Celsius H730, noch die leistungsschwächeren Alternativen Nvidia Quadro K510M oder Nvidia Quadro K610M. Beide können letztlich nur als Notlösung gelten, vor allem dann, wenn es um leistungsfordernde 3D-Aufgaben im CAD-Bereich geht. Aber auch Nvidias Quadro K1100M ist kein Ausbund an ausufernder Performance.
Hardwareseitig verfügt die Grafikeinheit über 705 MHz Kerntakt, 384 Shadereinheiten und einen 128 bit breiten Speicherbus (2 GB GDDR5). Ähnlich ausgestattet sind Nvidias Consumer-Chips Geforce GT 740M und GT 745M, die zwar durchweg mit einem höheren Kerntakt aufwarten können, dafür aber in den DDR3-Versionen einen deutlich geringeren Speichertakt ausweisen.
Der große Vorteil des professionellen Ablegers sind das spezielle BIOS und optimierte Treiber, die vor allem im OpenGL Bereich alternative Berechnungsmöglichkeiten eröffnen, um schneller ans Ziel zu kommen. Daher können je nach professioneller Anwendung selbst leistungsstarke Spiele-Grafikchips deklassiert werden.
Für die Einstufung der Leistungsfähigkeit im professionellen 3D-Bereich nutzen wir die Benchmarks SPECviewperf. 11 und 12. Hier kommen die Bereiche CAD, 3D-Design, 3D-Visualisierung, Öl- und Gasexploration und ein medizinisches MRT zum Einsatz. Wie gehabt bieten diese Benchmarks nur einen Anhalt für eine mögliche Leistungsfähigkeit in bestimmten Szenarien. Die konkret verwendete Software, die jeweilige Programmversion, die installierten Treiber und viele Einflüsse mehr können die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit nicht unerheblich beeinflussen.
Im Vergleich zu Nvidias Modellfamilie ordnet sich die Quadro K1100M brav in der Rangliste zwischen Nvidia Quadro K610M und Nvidia Quadro K2100M ein. Nimmt man jedoch AMDs Portfolio mit in den Vergleich auf, so muss sie sich einer AMD FirePro W4170M oder M5100 oft geschlagen geben. Lediglich bei Catia, ProEngineer und TCVIS kann sie der Konkurrenz Paroli bieten.
Ebenfalls weniger leistungsfähig zeigt sich die Grafikeinheit bei den üblichen DX11-Aufgaben im Consumer-Bereich, wo man die relativ schwache Hardware nicht durch Treiberoptimierungen kaschieren kann. Beim aktuellen 3D Mark liegen die Ergebnisse zum Beispiel bei 71.943 Punkten (Ice Storm) und 8.600 Punkten (Cloud Gate). AMDs FirePro M5100 hat hier mit 99.576 Punkten (Ice Storm) und 12.526 Punkten (Cloud Gate) die Nase ganz klar vorn. Weitere Vergleiche lassen sich mithilfe unserer umfangreichen GPU-Benchmark-Liste durchführen.
Auch bei immer öfter anzutreffenden GPGPU-Aufgaben kann Nvidias Quadro K1100M im direkten Vergleich nicht wirklich überzeugen. Beim Raytracing mit Luxmark zum Beispiel rechnet sogar Intels HD Graphics 4600 schneller. Beim Sala Test schafft die Nvidia Quadro K1100M 221 Samples/s und Intels HD Graphics 4600 267 Samples/s. Fast doppelt so schnell arbeitet in diesem Aufgabenfeld bereits AMDs FirePro W4170M, die 462 Samples/s erzielt.
Im Akkubetrieb muss man wie schon im CPU-Bereich mit einer rigorosen Taktreduzierung rechnen. Beim Cinebench R15 OpenGL Shading werden nur noch 10,65 fps anstatt 52,41 fps und beim Cinebench R11.5 nur noch 9,69 fps anstatt 44,68 fps erzielt. Im Akkumodus bleiben also in etwa 20 % von der eigentlichen Performance übrig. Eine Möglichkeit, diese Drosselung durch abgeänderte Einstellungen zu umgehen oder abzumildern, haben wir nicht gefunden.
3DMark 11 Performance | 2002 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 71943 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 8600 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1297 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zum Spielen sind mobile Workstations von ihrer Grundausrichtung eher nicht gedacht. Dennoch sorgen die dedizierten Grafikeinheiten, je nach Leistungsklasse, für meist gute Resultate, um zwischendurch mal ein kleines Spielchen wagen zu können. Beim Dell Precision M3800 haben wir bereits eine Vielzahl an Titeln getestet, deren Farmeraten auch auf das Fujitsu Celsius H730 mit Nvidia Quadro K1100M übertragen werden können. Neu dazu gekommen sind nun Thief und GRID: Autosport. Während GRID auch mit hohen Einstellungen noch gut spielbar ist, zeigt sich Thief selbst mit mittleren Einstellungen nahezu unspielbar. Wie bei der Nvidia Geforce GT 745M reichen ansonsten die Frameraten für mittlere und manchmal auch hohe Einstellungen. Lediglich besonders hardwarehungrige Spiele wie Company of Heroes 2 sind generell kaum spielbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 351 | 215 | 54 | 22 |
Thief (2014) | 32 | 20 | 17 | 9 |
GRID: Autosport (2014) | 214 | 76 | 35 | 17 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Workstations haben in der Regel viel zu tun und arbeiten daher oft mit mittlerer und voller Auslastung. Ist dies mal nicht der Fall, bleibt Fujitsus Celsius H730 nahezu unhörbar. Der Lüfter läuft auf niedrigster Stufe, das Solid State Drive arbeitet lautlos, und auch sonst sind keine Geräuschquellen auszumachen. Bekommt das Arbeitstier hingegen einiges an Rechenarbeit aufgebrummt, dann kommt das Kühlsystem in Schwung und macht durch einen Schalldruckpegel von bis zu 44,9 dB(A) auf sich aufmerksam. Unter Volllast erhöht sich dieser Wert auf nochmals höhere 48,4 dB(A). Für eine dauerhafte Arbeitsumgebung ist das schon grenzwertig und dürfte so manchen Anwender nach wenigen Minuten belasten, wenn nicht sogar stören. Immerhin bleibt die Geräuschcharakteristik sehr zurückhaltend und äußert sich in einem sonoren Rauschen. Hochfrequente Töne, ein pulsierender Lüfter oder hektische Lüfterstufenwechsel kommen beim Testgerät nicht vor.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 27 / 27 / 27 dB(A) |
Last |
| 44.9 / 48.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie bei den Geräuschemissionen hängt die Hitzeentwicklung direkt von der anliegenden Beanspruchung ab. Bei wenig Arbeitsaufkommen bleibt das Gehäuse kühl und erreicht maximal 37 °C am Unterboden. Bei fordernden Aufgaben wird es vor allem am heckseitigen Luftauslass mit maximal 47 °C und an einigen anderen Stellen deutlich wärmer. Von einem kritischen Bereich ist man aber noch weit entfernt. Ganz im Gegenteil. In weiten Teilen, insbesondere im Arbeitsbereich um die Tastatur herum, messen wir sogar um einige Grad geringere Oberflächentemperaturen als bei geringer Systemlast. Das ist dem vehement arbeitenden Lüfter zu verdanken, der auch sonst die Temperaturen auf maximal 38 bis 43,2 °C am Unterboden begrenzt.
Hinsichtlich der Temperaturen im Inneren und damit der Dauerbelastbarkeit macht das Fujitsu Celsius H730 in der hier getesteten Konfiguration ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Im Stresstest von über 2 Stunden zeigt das Tool HWInfo zu keiner Zeit CPU- oder GPU-Temperaturen von über 80 °C an. Der Lüfter ist dann wie gesagt intensiv am Arbeiten, hält im Gegenzug die Bauteile aber auch vorbildlich kühl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (+0.3 °C).
Lautsprecher
Die links und rechts zwischen Tastatur und Display angeordneten Lautsprecher liefern einen stark höhenlastigen Stereosound. Mitten und Bässe sind hier stark unterrepräsentiert oder gar nicht vorhanden. Die Lautstärke lässt sich in 26 Stufen regulieren. Die Maximallautstärke ist relativ gering und reicht nur für Vorführungen im kleinen Kreis aus. Ein Verzerren der Ausgabe bei maximalem Pegel können wir nicht feststellen. Der Mikrofoneingang und der Kopfhörerausgang sind separat ausgeführt. Auf einen Kombiport hat Fujitsu verzichtet und ermöglicht so das gleichzeitige Nutzen mehrerer Geräte.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Das Gesamtsystem profitiert hinsichtlich der Leistungsaufnahme von relativ genügsamen Komponenten und Nvidias Optimus Technologie. Abseits fordernder 3D-Aufgaben kann Intels sparsame CPU-Grafik nahezu jede Aufgabe bewältigen und so den Gesamtverbrauch spürbar drücken. Im Leerlauf haben wir im Minimum 13,5 Watt (Intel, minimale Displayhelligkeit, Stromsparmodus) und im Maximum 17,9 Watt (Nvidia, maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, alle Verbraucher an) gemessen. Mit ausgeschaltetem Display reduziert sich das Minimum um einige Watt auf 11,9 Watt. Bei mittlerer Last, die wir mit dem 3D Mark simuliert haben, steigt der Stromverbrauch bei maximaler Helligkeit und allen eingeschalteten Verbrauchern auf 65 Watt. Unter Vollauslastung genehmigt sich das System kurzzeitig in der Spitze 103,9 Watt, die sich nach dem Einpendeln der CPU-Taktung bei 2,6 GHz auf 94,5 Watt reduziert. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 150 Watt ausgewiesen und bietet für die Testkonfiguration noch ausreichend Leistungsreserven. Es fällt mit knapp 1 kg Gewicht zwar groß und klobig aus, erwärmt sich dafür aber mit 41 °C deutlich weniger als so manches Konkurrenzmodell.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 13.5 / 16.7 / 17.9 Watt |
Last |
65.5 / 103.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Der 72-Wh-Akku bietet grundsätzlich gute Voraussetzungen für relativ lange Akkulaufzeiten. Zum Schutz des Energiespeichers limitiert Fujitsu die maximale Entladung allerdings auf 11 %. Dadurch kommen geringere Laufzeiten zustande, als das mit unseren regulären Testeinstellungen (Entladung bis 3 %) der Fall wäre. Beim Battery Ester Reader's Test (maximal mögliche Laufzeit, minimale Displayhelligkeit, Intel Grafik, alle Verbraucher aus) hält das Testgerät knapp 6 Stunden durch. Bei dem praxisgerechteren WLAN-Test (Energiesparmodus, Intel Grafik, 150 cd/m² Displayhelligkeit) bleiben davon noch 4:41 Stunden übrig, und Videodateien (Energiesparmodus, Intel Grafik, 150 cd/m² Displayhelligkeit, WLAN aus) kann man sich etwa 4 Stunden lang anschauen. Der Battery Eater Classic Test (maximale Displayhelligkeit, Nvidia Grafik, alles an, Höchstleistungsprofil) läuft verhältnismäßig lange durch und profitiert erheblich von der weitreichenden Leistungsdrosselung im Akkubetrieb. Am Ende stehen hier über 2 Stunden Stunden Laufzeit bei einer Akku-Restkapazität von 11 %.
Fazit
Fujitsu kann es noch. Das Fujitsu Celsius H730 ist eine durchweg ausgewogene mobile Workstation, die von A bis Z gute Resultate abliefert. Eklatante Schwächen oder generelle Ausschließungsgründe kann man hier nicht finden, was letztendlich zu einem Spitzenplatz in unserem Workstation Ranking führt.
Dennoch gibt es einige Verbesserungswünsche. Aktuelle Schnittstellenentwicklungen fehlen und die eine oder andere Displayalternative würde sicherlich weitere Käuferschichten erschließen. Zudem überzeugt der einzig im Angebot befindliche Full-HD-Bildschirm nur in Teilbereichen vorbehaltlos.
Auf der anderen Seite bietet das Fujitsu Celsius H730 aber auch spannende Alleinstellungsmerkmale wie den optionalen Wechselschacht-Akku oder die Revisionsklappe für das Kühlsystem.
Das Rückgrat des mobilen Arbeiters sind das insgesamt solide Gehäuse, die sehr guten Eingabegeräte, die gute Systemleistung und die mobilen Eigenschaften. Ebenfalls eine Erwähnung wert ist das effektive Kühlsystem, das für eine konstante Dauerbelastung ausgelegt ist und mögliche Leistungseinbrüche konsequent verhindert. Bei hoher Beanspruchung wird dadurch das Fujitsu Celsius H730 aber auch unangenehm laut und zeigt, dass alles irgendwo seinen Tribut fordert.
Den fordert auch Fujitsu vom möglichen Interessenten. Mit einem derzeitigen Straßenpreis von etwa 1.600 Euro fällt dieser für das Testgerät aber vergleichsweise moderat aus und sollte zusammen mit der 3-jährigen Herstellergarantie kein unwichtiges Kaufargument darstellen.