Test Fujitsu Celsius H920 Notebook
Fujitsu gehört zwar zu den großen vier Herstellern im mobilen Workstation-Bereich, konnte sich aber in unseren vergangenen Tests nie so richtig gegen die etablierten Platzhirsche von Dell, HP und Lenovo behaupten. Wie auch die anderen Vertreter hat Fujitsu kein neues Gehäuse entwickelt, sondern vertraut auf das im Wesentlichen unveränderte Vorjahresmodell.
Die große Fujitsu Workstation ist derzeit in drei verschiedenen Konfigurationen bei den üblichen Online-Händlern und im Fujitsu-Online-Shop gelistet. Unser Testmodell entspricht keiner dieser Zusammenstellung und ist daher so, wie wir es testen, derzeit nicht erhältlich. Käuflich erwerben kann man das Celsius H920 ab etwa 2.100 Euro mit Intel Core i7-3610QM Prozessor, Nvidia Quadro K3000M Grafik, 8 GB RAM, UMTS und einer konventionellen 500-GB-Festplatte. Für etwa 2.500 Euro erhält man schon eine Intel Core i7-3720QM-CPU, 16 GB RAM und als Massenspeicher eine 640-GB-Festplatte + ein 128-GB-SSD. Das Topmodell kommt mit Intel Core i7-3820QM Prozessor, LTE-fähigem Breitbandmodem, Nvidia Quadro K4000M-Grafik und 1.000-GB-Festplatte + 256-GB-SSD, kostet dann aber schon etwa 3.400 Euro. Die Preise sind im Vergleich zur Konkurrenz recht moderat und könnten für viele Interessierte eines der wichtigen Kaufkriterien sein.
Unser Testmodell (WCH920-002) verfügt über eine Intel Core i7-3720QM-CPU, Nvidias Quadro K3000M, 640-GB-Festplatte + 256-GB-SSD, LTE-Modul, 16 GB RAM und soll laut dem mitgelieferten Datenblatt etwa 3.300 Euro kosten. Alle uns bekannten Celsius-H920-Konfigurationen sind mit einem matten Full-HD-Display ausgestattet, verfügen über Nvidia Optimus und bringen eine 3-jährige Garantie mit.
Im Gegensatz zum Celsius H720 hat Fujitsu beim Celsius H920 das Gehäuse nur optisch runderneuert und kommt nun mit einer zurückhaltenderen Farbgebung daher. Anstatt Weiß und Silber wie beim Vorgänger, dominiert nun im Arbeitsbereich ein klassischer Silber-Schwarz-Mix. Obwohl Fujitsu im Tastaturbereich damit eine optische Neugestaltung vorgenommen hat, passt der hier verwendete Kunststoff von der Anmutung her immer noch nicht wirklich zu einem Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse. So mancher anspruchsvolle Anwender wird etwas enttäuscht sein, vor allem wenn er sich auch die Konkurrenzmodelle von Dell und HP schon mal angesehen hat. Im Vergleich zu den Precisions und EliteBooks vermisst man letztlich die nötige Wertigkeit, die beim Testmodell eher durch nüchterne Funktionalität in Form von Materialien, die man auch bei Einsteiger-Notebooks im Businessbereich findet, ersetzt wird.
Auch die qualitativen Eigenschaften können mit der Konkurrenz nicht ganz mithalten. Das große 17-Zoll-Gehäuse bewegt sich mit 4 kg Gewicht und einem insgesamt soliden Eindruck zwar im guten Bereich, kann aber bei Druckstabilität, Verwindungssteifigkeit und Passgenauigkeit nicht das sehr hohe Niveau der Workstation-Konkurrenten erreichen. Eine mögliche Erfüllung der verschiedenen MIL-STD-Standards wird im Datenblatt oder Handbuch nicht erwähnt. Stabilitätsschwächen finden wir zunächst im Bereich der Handballenablage über dem Smart Card Reader und dem über Eck integrierten und nach vorne öffnenden optischen Laufwerk, wo sich die Oberfläche sichtbar eindrücken lässt. Zwischen Touchpad und Hardwareschalter für die Funk-Module gibt das Material in ähnlichem Ausmaß nach, knackt aber zusätzlich noch bei etwas Druck. Der Akku sitzt recht locker in seinem Schacht, sorgt aber mit seinem Gewicht dafür, dass man das Display einhändig öffnen kann, ohne das Chassis anzuheben. Das Display selbst lässt sich auch aufgrund der Größe recht leicht verwinden, ist aber ansonsten robust genug ausgeführt, um die Anzeige zu schützen. Das Displayscharnier hingegen könnte etwas griffiger sein, da es bereits bei kleinen Erschütterungen ein Displaywippen zulässt. Im geschlossenen Zustand gibt es auch weiterhin keinen Doppelhakenverschluss, der das Display zuverlässig in Position halten würde. Da es sich bei dem Testmodell um einen leistungsstarken Boliden handelt, der in vielen Fällen nur von A nach B transportiert werden muss, um dort wiederum stationär eingesetzt zu werden, relativieren sich einige der Einschränkungen je nach Nutzerverhalten.
Ob an einer Workstation ein einziger USB-3.0-Anschluss heutzutage noch reicht, ist stark von den individuellen Bedürfnissen abhängig. Auch das Fehlen eines FireWire-Ports oder eines mSATA-Steckplatzes könnte manche professionelle Anwender stören. Da bieten die Kontrahenten Dell Precision M6700 und HP EliteBook 8770w insgesamt doch schon etwas mehr an Schnittstellen. Immerhin hat Fujitsu einen ExpressCard-Slot verbaut, über den man fehlende Ports nachrüsten kann. Die Anschlüsse, die beim Celsius 920 integriert sind, liegen teils zurückversetzt in Mulden und können sich so negativ auf die zuverlässige Verbindung mit der Peripherie auswirken. Manche USB-Sticks können nicht ganz eingeschoben werden und unterliegen so der Gefahr von Wackelkontakten. Hier muss man also oft auf USB-Verlängerungen zurückgreifen, um dieser Problematik sicher aus dem Weg gehen zu können. Diese Verlängerungen sind auch notwendig, wenn man zwei Geräte gleichzeitig mit den nah beieinanderliegenden USB-Ports auf der rechten Seite verbinden möchte. Der Abstand reicht hier nur für Standardkabel aus. Einschränkend können sich auch die nicht ganz versenkbaren Speicherkarten im Card Reader auswirken, da diese zu etwa einem Drittel aus dem Slot herausragen. Gut finden wir die heckseitig integrierten Displayanschlüsse (VGA mit Schraubanschlüssen), die im Desktopbetrieb sonst oft störende Kabel nach hinten ableiten.
Zur schnellen Anbindung externer Peripherie am Arbeitsplatz bietet das Celsius H920 einen Dockingport am Unterboden. Der damit kombinierbare Portreplikator (S26391-F1177-L110, ca. 190 Euro) wurde für das Celsius H920/H720 etwas modifiziert und bietet nun im Gegensatz zum Vorgängermodell 4x USB 3.0. Ansonsten sind Dual-Link-DVI, VGA, DisplayPort und eSata neben den üblichen Standard-Anbindungsmöglichkeiten integriert.
Kommunikation
Als WLAN-Modul kommt Intels Centrino Wireless-N 2200 zum Einsatz, das über zwei Antennen verfügt, bis zu 300 Mbps (theoretisch) überträgt, aber nur das 2,4 GHz-Band nutzen kann. Bluetooth 4.0 und Webcam sind ebenfalls integriert und sorgen zusammen mit dem Gigabit-Netzwerkanschluss für die erforderliche Grundausstattung. Darüber hinaus verfügen, wie in der weitergeführten Einleitung schon erwähnt, alle derzeitigen Konfigurationen bereits über eine mobile Internetanbindung. Hier ist entweder ein 3G- (HSPA) oder ein 4G- (LTE) Modem verbaut.
Sicherheit
Ein Trusted Platform Module, der Smart Card Reader, die Kensington Lock Vorbereitung, verschiedene Passwort-Vergabe-Möglichkeiten, ein Fingerprint Reader und natürlich eine Verschlüsselungssoftware bieten umfangreiche Möglichkeiten, um seine Daten zu schützen.
Wartung
Über die am Unterboden integrierten Öffnungen erreicht man recht schnell zwei Steckplätze für den Arbeitsspeicher, zwei Festplattenschächte und die Kühlöffnungen. Um die weiteren Komponenten wie UMTS-/LTE-Modul oder die beiden anderen Arbeitsspeichersteckplätze zu erreichen, muss man die Tastatur entfernen. Im Handbuch ist dieses Vorgehen nicht beschrieben. Beim Testmodell wäre dies auch nur im Defektfall von RAM oder Funkmodul notwendig, da diese Bereiche bereits voll bestückt sind. Ein freier mSATA-Steckplatz ist nicht vorhanden.
Garantie
Fujitsu gewährt klassenübliche 36 Monate Hersteller-Garantie, die durch weitere Pakete verlängert oder ergänzt werden kann. Eine Verlängerung von 3 auf 5 Jahre Bring-in-Garantie kostet im Shop beispielsweise derzeit moderate 65 Euro.
Tastatur
Die Tastatur im klassischen Design - mit separatem Ziffernfeld - bietet große Tasten im 19-mm-Raster, einen satten Anschlag, einen guten Druckpunkt und ein angenehmes Feedback. Der mittlere Hub gefällt und sollte insbesondere Vielschreibern entgegen kommen. Sonst kritische Punkte, wie zu klein geratene Pfeiltasten oder eine unkonventionelle Tastenbelegung finden wir hier nicht vor. Übliche FN-Kombinationsmöglichkeiten, die abgesetzte Sondertastenleiste mit Schnellzugriffsmöglichkeiten und die kontraststarke Tastaturbeschriftung runden das sehr gute Gesamtbild ab. Lediglich die etwas nachgiebige Tastaturmatte im Zentrumsbereich und die nicht vorhandene Tastaturbeleuchtung sind anzuführende Kritikpunkte, die je nach Nutzer unterschiedlich stark ins Gewicht fallen.
Touchpad/Pointstick
Das wie beim Celsius H720 unserer Ansicht nach zu klein geratene Touchpad lässt sich abgesehen von der kleinen Eingabefläche, die sich gerade bei der Verwendung von Mehrfingergesten nachteilig auswirkt, gut bedienen. Unterstützt wird es dabei von den tadellos arbeitenden Touchpadtasten, die mit guter Reaktion überzeugen. Der zusätzlich vorhandene Pointstick kann hingegen wenig überzeugen, da dieser nicht wie sonst üblich über die Tasten hinausragt, eine kleine Oberfläche mitbringt und auch bei der Navigation nicht so präzise reagiert wie die Modelle von HP oder Lenovo.
Fujitsu bietet für das Celsius H920 nur das im Testmodell verbaute Full-HD-Display an. Mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten bei einer Diagonalen von 17,3 Zoll verfügt es über eine Punktdichte von 127 dpi, was für die meisten Anwender ein ausgewogenes Verhältnis aus Arbeitsfläche und Darstellungsgröße darstellt.
Die mit weißen LEDs bestückte Hintergrundbeleuchtung erreicht an unseren 9 Messpunkten Helligkeitswerte von 253 cd/m² bis hin zu 281 cd/m². Die Ausleuchtung liegt bei sehr guten 90 % und lässt auch im Praxistest keine Helligkeitsunterschiede mit bloßem Auge erkennen. Wie üblich ist die Oberfläche der Anzeige matt und ermöglicht so in Innenräumen eine Reduzierung der Helligkeit auf ergonomische Werte, die auf Dauer weniger belastend für die Augen sind. In der Regel kommt man mit etwa 140 cd/m² aus, die man in Stufe 5 erhält.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 265 cd/m²
Kontrast: 527:1 (Schwarzwert: 0.501 cd/m²)67.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
70.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Im Außenbereich ermöglicht die auch im Akkubetrieb nutzbare gute maximale Helligkeit von durchschnittlich 256 cd/m² ein komfortables Arbeiten, das lediglich vor einer direkten Sonneneinstrahlung auf das Display kapitulieren muss. Dann sind Inhalte zwar noch erkennbar, Arbeiten kann man so aber nicht lange, da dies eine hohe Anstrengung für die Augen bedeutet.
Der gemessene Kontrast von 527:1 sorgt für sattere Farben und ein weniger graues Schwarz, als man dies von den üblichen Standard-Displays her kennt. Gerade Filme, Bilder und Spiele profitieren davon und wirken deutlich lebendiger. Ebenfalls gut ist der darstellbare Farbraum, der den sRGB-Farbraum nahezu komplett abdeckt. Lediglich in den Cyan- und Magenta-Bereichen fehlen einige Töne, die in den meisten Anwendungsfällen aber durchaus verschmerzbar sein sollten. Für ein White-LED-Display ist das schon sehr gut und kann derzeit kaum übertroffen werden. Wer eine deutlich höhere Farbraumabdeckung benötigt, muss im Notebookbereich zu einem Modell mit RGB-LEDs, wie sie beispielsweise von Dell und HP verbaut werden, greifen.
Die Blickwinkelstabilität bewegt sich auf hohem TN-Niveau erreicht aber nicht die Stabilität eines IPS-Panels. Während man im horizontalen Bereich lediglich geringe Helligkeits- und Farbunterschiede feststellen kann, tritt dieser Effekt im vertikalen Bereich früher und auch stärker ein. Die Bildinhalte sind aber immer erkennbar, ein Invertieren oder Ausbleichen bis zur Unkenntlichkeit bleibt aus.
Insgesamt ist dieses Display im professionellen Bereich gut einsetzbar und sollte auch Fotografen, Webdesignern und Grafikern genügen, die auf eine in den letzten Prozentpunkten optimale sRGB-Farbraumabdeckung verzichten können.
Das vorliegende Testmodell bietet mit Intel Core i7-3720QM, Nvidia Quadro K3000M, 16 GB RAM und einem Solid State Drive in Kombination mit einer konventionellen Festplatte eine sehr ausgewogene Leistungsausstattung. Keine Komponente sticht leistungsmäßig wesentlich hervor oder fällt unangemessen weit ab. Selbst das bei SSD-Modellen oft bestehende Speicherplatzproblem wird durch die zusätzliche Festplatte adäquat gelöst. Die derzeit erhältlichen drei Modellvarianten unterscheiden sich vom Testmodell im Leistungsbereich hauptsächlich durch den verbauten Prozessor, den verwendeten Massenspeicher und die RAM-Ausstattung. Wenn man bereit ist, einzelne Komponenten in Eigenregie nachzurüsten, ist das Einstiegsmodell für etwas über 2.000 Euro derzeit hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses unserer Ansicht nach am attraktivsten.
Prozessor
Der in der Workstation verwendete Vierkernprozessor gehört zu den schnellsten CPUs, die man in Notebooks finden kann, und wird aktuell auf Platz 6 (nur Notebook-CPUs) unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste geführt. Zu dieser sehr guten Leistungsfähigkeit verhelfen im wesentlichen ein 6 MB großer L3-Cache, Hyperthreading (maximal 8 Threads gleichzeitig) und Taktraten von 2.600 bis 3.600 MHz (Single-Thread). Bei den Benchmarkergebnissen gibt es folglich nichts zu bemängeln. Die SuperPi-32M-Berechnung (Single-Core) wird in 576 s, die wPrime-1024m-Berechnung (Multi-Core) in 272 s absolviert und beim Cinebench R10 64bit werden 5932 Punkte (single) bzw. 23172 Punkte (multi) erzielt. Bei der iTunes Audio-Konvertierung vom MP3- ins AAC-Format wird eine bis zu 51,2-fache Geschwindigkeit erreicht. Einschränkungen bei der Bewältigung von rechenintensiven Aufgaben muss man anhand dieser hervorragenden Ergebnisse nicht befürchten. Lediglich, wenn man auf schnellstmögliche Ergebnisse ohne Rücksicht auf die Anschaffungskosten angewiesen ist, macht der Griff zu einer der noch schnelleren High-End-CPUs preisleistungstechnisch Sinn.
Im Akkubetrieb haben wir eine Taktreduzierung der CPU auf 1.200 MHz festgestellt, die unserer Kenntnis nach auch nicht geändert werden kann. Im Netzbetrieb konnte selbst nach längerer Furmark- und Prime95-Beanspruchung kein Hitze-Throttling festgestellt werden. Auch das Netzteil bietet mehr als ausreichende Reserven.
System Performance
Hinsichtlich der Systemleistung sind keine Schwachpunkte bei der Zusammenstellung erkennbar. Beim PC Mark Vantage erzielt das Celsius H920 19731 Punkte und beim PC Mark 7 4629 Punkte. Grafikkarte, Prozessor Massenspeicher und Arbeitsspeicher arbeiten hier Hand in Hand und sind leistungsmäßig sehr ausgewogen zusammengestellt. Von rudimentären Office-Aufgaben bis hin zu aufwendigen Render- und Konvertierungsaufträgen kann dieser Workstation alles abverlangt werden.
PCMark Vantage Result | 19731 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4629 Punkte | |
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Massenspeicher
Die Massenspeichersektion besteht beim Testmodell aus zwei verschiedenen 2,5-Zoll-Laufwerken. Für das Betriebssystem und die Softwareinstallationen steht ein 256 GB (brutto) großes Solid State Drive von Micron (C400) zur Verfügung. Durch den schnellen Festspeicher mit kurzen Zugriffszeiten starten das System und installierte Anwendungen sehr schnell und sorgen so für eine subjektiv hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Diesen Eindruck bestätigen auch die gemessenen Übertragungsraten von bis zu 452 MB/s beim sequentiellen Lesen und Zugriffszeiten von 0,1 ms beim Lesen und 0,5 ms beim Schreiben.
Für das Speichern von großen Datenmengen und Projekten kann man dagegen auf eine konventionelle Festplatte von Toshiba zurückgreifen, die mit 7200 U/min arbeitet und eine Kapazität von weiteren 640 GB (brutto) bereitstellt. Hier sind die Leistungsdaten mit maximal 114 MB/s beim sequentiellen Lesen und einer Zugriffszeit von über 16 ms zwar deutlich schlechter, für die Verwendung als Datencontainer aber völlig ausreichend.
Damit kann man sowohl von den schnellen Geschwindigkeiten eines SSDs als auch von den günstigeren Speicherpreisen eines konventionellen Laufwerks profitieren und so die Vorteile aus beiden Bereichen nutzen. Laut Fujitsu ist es darüber hinaus möglich, RAID-Systeme mit 2 Massenspeichern (RAID 0 oder RAID 1) zu konfigurieren. So wie es im Datenblatt dargestellt wird, scheint eine RAID-Konfiguration bei allen Celsius H920 möglich zu sein, sobald eine zweite Festplatte verbaut ist. Getestet haben wir das nicht. Ein weiterer Massenspeicherausbau durch ein mSATA-SSD oder eine dritte Festplatte an Stelle des optischen Laufwerks,ist nicht möglich.
Grafikkarte
Nvidias Quadro K3000M bewegt sich im Vergleich zu den leistungsschwächeren Quadro K1000M und K2000M in einer höheren Leistungsklasse und ist von den Benchmark-Ergebnissen her mit einer AMD Radeon HD 6970M oder einer Nvidia Geforce GTX 570M aus dem Consumer-Bereich vergleichbar. Sie liefert etwa 30-50 % bessere Resultate als Nvidias Quadro K2000M und bietet damit einen spürbaren Geschwindigkeitsschub. Für diese gehörige Mehrleistung sorgt ein 2 GB großer GDDR5-Grafikspeicher, der mit einem 256 bit breiten Speicherbus angebunden ist und Taktraten von 324 MHz bis 700 MHz liefert. Der GPU-Kern selbst und die 576 Shadereinheiten bieten eine Taktung von 135 MHz bis 654 MHz. Dank der variablen Taktraten kann die GPU die Leistungsaufnahme bei wenig Beanspruchung deutlich senken und somit auch ohne Optimus für ansprechende Laufzeiten sorgen. Bei unserem Testmodell ist jedoch Optimus implementiert und macht damit auch die integrierte Intel Grafik verfügbar. Das reduziert bei wenig Last nochmals die Leistungsaufnahme und sorgt zudem dafür, dass auch Intels Quick Sync Technologie für Videokonvertierungen zur Verfügung steht.
Beim Cinebench R10 Open GL Shading (32 und 64 bit) wird mit 6831 Punkten ein gutes Ergebnis erzielt. Fast schon spektakulär sind in diesem Leistungsbereich die 8471 Punkte der AMD FirePro M2000 aus dem HP Elitebook 8470w, die mit deutlich weniger Technik in diesem Teilbereich sehr effizient arbeitet. Bei den weiteren üblichen Consumer Benchmarks hingegen wird die alte Rangordnung wieder hergestellt und die Quadro K3000M zeigt hier ihr hohes Potential, dass trotz spezieller Profitreiber auch in diesem Segment keine Leistungseinbußen zu befürchten sind. 11902 Punkte beim 3D Mark Vantage und 2725 Punkte beim 3D Mark 11 sind sehr gute Ergebnisse.
Beim Videokonvertieren kann das System sowohl auf die reine CPU-Kraft als auch auf die beiden Grafikeinheiten zurückgreifen. Hier kann die Quadro K3000M gegenüber den „kleineren“ Quadro K2000M und K1000M bei der CUDA-Konvertierung allerdings keine wesentlichen Vorteile (Big Bug Bunny) für sich verbuchen (siehe Grafik). Bei der Umwandlung der WMV-Datei wiederum spielt die CPU eine maßgebliche Rolle, wodurch hier die Unterschiede rein CPU- und weniger GPU-bedingt sind. Besonders gut zurecht kommt Intels Quick-Sync-Technologie mit der H264-Konvertierung. Hier werden CUDA und CPU quasi deklassiert. Keinen nennenswerten Vorteil kann diese bei der WMV-Datei herausarbeiten. Videokonvertierer sollten also sehr genau schauen, wofür sie ihren Rechner benötigen und welche Technologie die verwendete Software unterstützt. Im günstigsten Falle reicht ein Notebook mit Intel HD Graphics, was eine enorme Ersparnis bei der Anschaffung bedeuten kann.
Nicht sparen sollte man hingegen, wenn es um professionelle CAD-Anwendungen geht, die erst dann richtig in Fahrt kommen, wenn auch eine professionelle Grafikkarte mit ihrem speziellen Bios und optimierten Treibern zur Verfügung steht. Wie wir schon mehrfach mit dem SPECviewperf11-Benchmark getestet haben, können in diesem Bereich selbst leistungsstarke Consumer-Grafikkarten mit den üblichen Standardtreibern kaum mithalten (bis auf Ensight) und bieten deutlich geringere Arbeitsgeschwindigkeiten (AMD Radeon HD7970M bis zu -86 %, Nvidia Geforce GTX 580M SLI bis zu -98 %). Gegenüber der Quadro K2000M kann man bei der Nvidia Quadro K3000M immer noch mit einer Mehrleistung zwischen 5 % und 25 % je nach Anwendung rechnen.
Im Akkubetrieb liefert die GPU im Gegensatz zur CPU die gleiche Leistungsfähigkeit wie im Netzbetrieb.
3DMark 06 Standard Score | 16863 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 11902 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2725 Punkte | |
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Gaming Performance
Zum Spielen eignet sich diese Arbeitsmaschine dank der potenten Grafikeinheit auch sehr gut und muss lediglich bei maximalen Einstellungen und Auflösungen je nach Spieletitel schon mal etwas zurückstecken, um noch flüssige Frameraten abliefern zu können. Eine Reduzierung von Qualitätseinstellungen oder das Reduzieren der Auflösung reicht hier meist aus, um noch komfortabel durch die Runden zu kommen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 104 | 159 | 67 | |
Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 244 | |||
Sims 3 (2009) | 341 | 183 | 130 | |
Anno 1404 (2009) | 281 | 63 | ||
Metro 2033 (2010) | 98 | 65 | 33 | 10 |
StarCraft 2 (2010) | 252 | 75 | 59 | 32 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 224 | 54.5 | 20.3 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 176 | 92 | 34 | |
Batman: Arkham City (2011) | 144 | 124 | 80 | 40 |
Anno 2070 (2011) | 159 | 62 | 39 | 21 |
Diablo III (2012) | 185 | 133 | 113 | 72 |
Dirt Showdown (2012) | 96 | 84 | 73 | 23 |
Torchlight 2 (2012) | 132 | 92 | 87 | |
World of Tanks v8 (2012) | 71 | 36 | 28 | 11 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung bewegt sich im Rahmen von 33,6 dB(A) bis hin zu 51,4 dB(A). Aufgrund der recht lauten Festplatte kann das Potential, das Nvidias Optimus Technologie eigentlich eröffnet, nicht vollends genutzt werden. Gerade bei wenig Last im Office-Betrieb könnte unter Verwendung der Intel HD Graphics ein nahezu lautloses Betriebsgeräusch verwirklicht werden. Der Lüfter ist dann aus, aber das 33,6 dB(A) laute Motorengeräusch der Festplatte rauscht dafür mit einer ähnlichen Charakteristik. Bei mittlerer Last, also meist dann, wenn gespielt wird oder Konvertierungen beauftragt werden, erhöht sich die Lautstärke auf 40,2 dB(A), die dann schon eine deutliche Präsenz für sich einnehmen. Auf Dauer unangenehm wird es schließlich unter Volllast: Hier können die 51,4 dB(A) schnell nervig werden und sich negativ auf das Konzentrationsvermögen beim Arbeiten auswirken. Immerhin konnten wir keine hektische Lüfterregelung oder hochfrequente Töne feststellen, was die Geräuschcharakteristik nicht weiter verschlechtert.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.6 / 33.6 / 35.6 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
DVD |
| 38.9 / dB(A) |
Last |
| 40.6 / 51.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Hitzeentwicklung hat Fujitsu dank der leistungsabhängigen Lüftertätigkeit gut im Griff und begrenzt die Gehäusetemperaturen auf unkritische 49,6 °C bei längerer Volllast am rechten Luftauslass. Die linke Seite wird in diesem Zustand schon nur noch 43 °C warm, und die sonstigen Temperaturen bewegen sich zwischen 23 und 40 °C. Bei geringer Last wird nur im Heckbereich knapp die 30-°C-Marke gerissen, ansonsten ist das Gehäuse sehr kühl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+3.9 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe lässt sich fein in 50 Stufen regeln, neigt aber bei höheren Lautstärken zum Verzerren. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die ohnehin höhenlastige Soundcharakteristik, die sich mit kaum wahrnehmbaren Bässen und Mitten nicht von Standardlautsprechern in normalen Business-Notebooks unterscheidet. Gut ist, dass die seitlich angebrachten Audio-Ein- und Ausgänge getrennt voneinander ausgeführt sind und so die Nutzung üblicher Headsets weiterhin unterstützt wird.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme reicht von niedrigen 15,9 Watt im Energiesparmodus mit Intel HD Graphics bis hin zu 138,8 Watt unter Volllast. Das mitgelieferte Desktop-Netzteil mit einer Nennleistung von 210 Watt scheint angesichts der maximalen Leistungsaufnahme reichlich überdimensioniert zu sein, bietet dafür aber auch ein sehr hohes Maß an Reserven. Ebenfalls mit 84 Wh Kapazität gut bestückt ist der Akku, der rein theoretisch für ansprechende Laufzeiten sorgen könnte. Wie bei den von uns getesteten Vorgängermodellen der Celsius Serie lässt sich jedoch die voreingestellte Akku-Restkapazität bei den Energiesparplaneinstellungen nicht unter 11 % regeln. Somit sind alle Laufzeitergebnisse nur bedingt mit den sonst durchgeführten Messungen mit 3 % Restkapazität vergleichbar.
Aus / Standby | 0.4 / 0.7 Watt |
Idle | 15.9 / 23.4 / 24.9 Watt |
Last |
101.8 / 138.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Beim Battery Eater Readers Test (minimale Helligkeit, Energiesparmodus, Funkmodule aus) haben wir eine Laufzeit von knapp 6 Stunden, beim WLAN-Test von über 4 Std. (140 cd/m² Helligkeit, Energiesparmodus, Intel HD Graphics) und beim DVD-Schauen (maximale Helligkeit, Funkmodule aus, Energiesparmodus) von knapp 3,5 Stunden ermittelt. Die Laufzeit beim Battery Eater Classic Test unter Volllast (maximale Helligkeit, alles an, Höchstleistungsprofil, Nvidia Grafik) profitiert von der Taktreduzierung der CPU auf 1.200 MHz und erreicht noch etwa 1,25 Stunden.
Das Fujitsu Celsius H920 ist vor allem für Anwender interessant, die wenig Wert auf optimale Gehäusequalitäten legen, sondern vielmehr ihren Fokus auf die reine Leistungsfähigkeit ausrichten.
Auch Mobilitätsaspekte wie besonders lange Akkulaufzeiten im Office-Betrieb oder ein möglichst geringes Gewicht sollten eher nebensächlicher Natur sein. Zusätzliche Einschränkungen, die man hinnehmen muss, gibt es bei der Handhabung. Die in Mulden versenkten Anschlüsse und das nach vorne öffnende optische Laufwerk sind nicht optimal gelöst und können in manchen Situationen missfallen. Auch das zu klein geratene Touchpad und der gewöhnungsbedürftige Pointstick überzeugen nicht wirklich.
Einen großen Vorteil, den die Nvidia-Optimus-Technologie bringen könnte, eine geringe Geräuschentwicklung bei wenig Last, macht die konventionelle Toshiba Festplatte mit ihrem lauten Betriebsgeräusch zunichte. Durch den Tausch des Laufwerks kann man hier aber schnell für Besserung sorgen und so eine weitere beim Testmodell nicht erlebbare Positiveigenschaft letztlich doch noch nutzbar machen.
Die Bereiche, in denen unser Testgerät dann schließlich ordentlich punkten kann, finden sich bei den besonders wichtigen Kernkomponenten: Der sehr schnelle Prozessor und die leistungsstarke Grafikkarte sorgen zusammen mit der SSD-Festplatten-Kombination für eine sehr hohe Systemleistung, mit der alle denkbaren Aufgaben gut bis sehr gut erledigt werden können. Ebenfalls überzeugend ist das ausgesprochen gute Display, welches solide Eigenschaften mitbringt und für viele professionelle Aufgaben geeignet ist. Die Tastatur hat sehr gute Vielschreiberqualitäten, der lediglich eine Tastaturbeleuchtung noch gut zu Gesicht stehen würde.
Letztlich ist eines der gewichtigen Argumente für die Fujitsu Celsius H920 Workstation der vergleichsweise günstige Preis, der so manchen Nachteil durchaus aufwiegen kann.