Test-Update Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE Workstation
Das Lenovo ThinkPad W540 ist eines der Notebookmodelle, auf das viele Anwender sehnsüchtig gewartet haben. Im Vorfeld zu unserem ersten Test haben wir daher unzählige Anfragen erhalten. Neben diesem großen Interesse, was alleine schon Grund genug für ein Test-Update wäre, gab es aber auch das eine oder andere negative Detail beim ersten Testsample, das wir uns beim Test-Update nun noch mal genauer anschauen wollen.
Für die Aktualisierung steht uns ein Modell mit Intel Core i7-4800MQ-CPU, 8 GB RAM, 256 GB SSD, Nvidia Quadro K 2100M-Grafik, FullHD-Display und Farbsensor zur Verfügung. Das Lenovo Solid State Drive wurde von notebooksandmore nachgerüstet, da ein entsprechend vorkonfiguriertes Modell zum Testzeitpunkt nicht verfügbar war. Der Preis für das Basismodell mit 500 GB-Festplatte liegt bei 1.700 Euro, für das Solid State Drive kämen noch mal etwa 200 Euro hinzu.
Im Test-Update gehen wir nur auf die wesentlichen Unterschiede zum bereits getesteten ThinkPad W540 ein. Die hier nicht abgehandelten Kapitel sind im Standard-Test nachzulesen.
Eingabegeräte
Tastatur & TouchPad
Die Tastaturprobleme des ersten Testgeräts treten beim aktuellen Modell nicht auf. Hier passt alles so, wie man sich das vorstellt. Feste Auflage, guter Druckpunkt, angenehmer Anschlag und ein recht zurückhaltendes Anschlagsgeräusch sollten Vielschreibern sehr entgegenkommen. Die hakenden Tasten im linken Tastenfeld finden wir hier nicht wieder und lassen sich damit als Eigenart des ersten Testsamples einstufen.
Auch das Touchpad hatte bei unserem ersten Test mehr Probleme als sonst bereitet, da in den äußeren unteren Ecken keine Eingaben entgegengenommen wurden. Dieser Fehler tritt beim neuen Sample ebenfalls nicht mehr auf und versöhnt ein wenig mit dem ansonsten weiterhin sehr gewöhnungsbedürftigen Clickpad-Konzept ohne separate Touchpad-/ Trackpointtasten.
Display
Auch wenn das alternativ zum 3k-Display angebotene FullHD-Panel nicht unsere erste Wahl wäre, haben wir es uns dennoch für das zweite Testgerät gewünscht, da wir doch recht viele Anfragen erhalten, was denn nun die bessere Wahl sei. Die technischen Daten, die Lenovo im Datenblatt nennt, sind relativ enttäuschend. Es handelt sich hier um ein TN-Display (3k: IPS) mit einer spezifizierten Helligkeit von 300 cd/m² (3k: 350 cd/m²) und einem Kontrast von 500 : 1 (3k: 1000 : 1). Die Auflösung beträgt wie üblich 1.920 x 1.080 Bildpunkte und repräsentiert damit das gängige 16 : 9-Format. Den selben Panel-Typ hatten wir zum Beispiel schon bei den ThinkPads S531 und S540 im Test.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 270 cd/m²
Kontrast: 340:1 (Schwarzwert: 0.802 cd/m²)
ΔE Color 8.03 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.39 | 0.5-98 Ø5.2
60% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
58.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
82.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
56.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.8
Die von uns gemessene Helligkeit bewegt sich zwischen 243 cd/m² und 287 cd/m². Bei Stufe 13 haben wir 161 cd/m² gemessen, die wir auch für unsere Akkutests verwenden. Der gemessene Kontrast beläuft sich auf 340 : 1 und liegt damit im weniger guten Bereich. Die Farben wirken flau und eigentlich schwarze Bildinhalte wie ausgewaschen. Der direkte Vergleich zum 3k-Display ist gut sichtbar.
Ebenfalls deutliche Abstriche muss man bei der Farbraumabdeckung hinnehmen. Die Schnittmenge zwischen den darstellbaren Farben und dem sRGB-Farbraum beträgt etwa 80 %. Der Abstand hin zum Ideal wirkt sich auch auf die Farbgenauigkeit aus. Während die Unterschiede im Auslieferungszustand wie so oft recht groß ausfallen, kann eine Kalibrierung vor allem beim zu dünnen Blau- und Magenta-Bereich keine Wunder bewirken. Mit einem DeltaE 2000 von 6,8 und 5,9 bleiben die Abweichungen nach der Kalibrierung für ein farbgenaues Arbeiten zu groß. Besser sieht es dagegen bei den Mischfarben aus. Hier können die schwächer ausgebildeten Grundfarben gut ausgeglichen werden, was sich in einem sehr guten durchschnittlichen DeltaE 2000 von 1,07 äußert. Gut sind auch die Graustufenauflösung, die Gammakurve und die RGB-Balance.
Der im Testgerät integrierte Farbsensor von X-Rite soll ein Kalibrieren des Displays ermöglichen. Die Einstellungsmöglichkeiten der mitgelieferten Software fallen sehr mager aus und beschränken sich auf den Weißpunkt und den Gammawert. Das Kalibrierungsergebnis kann man im Nachgang mit einer Vorher-Nachher-Darstellung vergleichen. Das Resultat ist jedoch ernüchternd und lässt bereits bei der subjektiven Begutachtung wenig Positives erahnen. Wir haben das Kalibrierungsergebnis schließlich mit dem unseres i1 Pro 2 (ebenfalls von X-Rite) verglichen und können dem in der Handballenablage verbauten Farbsensor lediglich eine ungenügende Leistung attestieren. Das Ergebnis bleibt weit hinter den eigentlichen Möglichkeiten des Panels zurück. Die Unterschiede kann man in den dargestellten Grafiken sehen. Dieses Gimmick ist daher aus unserer Sicht generell nicht empfehlenswert und erst recht für professionelle Bildbearbeiter nicht zu gebrauchen.
Während man in so manchen Arbeitsbereichen auf eine genaue Farbdarstellung und einen möglichst großen Farbraum verzichten kann, wirkt sich die mäßige vertikale Blickwinkelstabilität auf das alltägliche Arbeiten in jeder Sparte aus. Egal ob bei Office-Aufgaben, im Multimedia-Einsatz oder während der Bildbearbeitung, als Anwender ertappt man sich immer wieder dabei die Displayneigung neu auszurichten, weil sich die Sitzposition etwas verändert hat und die Darstellung an Qualität verliert. Im vertikalen Bereich äußert sich das entweder durch ein starkes Ausbleichen oder ein Invertieren der Bildinhalte. Bei Einblickwinkeln von oben ist zudem ein Gelbstich und bei Einblickwinkeln von unten ein Grünstich wahrnehmbar. Im horizontalen Sichtfeld bleiben die Farben recht stabil, ein Ausbleichen oder Invertieren tritt nicht auf, dafür nimmt die Helligkeit aber sichtbar ab und die diffusen Spiegelungen kommen etwas deutlicher zum Vorschein.
Leistung
Die Leistungsausstattung unseres aktuellen Testgeräts ist auf dem Datenblatt teils erheblich potenter ausgefallen und sollte durch die Bank weg für bessere Testergebnisse sorgen. Neben der leistungsstärkeren CPU-GPU-Kombination verspricht vor allem das Solid State Drive ein tagtäglich spürbares Geschwindigkeitsplus. Beim Arbeitsspeicher hat sich bis auf die Speichergröße (jetzt 8 GB) hingegen wenig getan, da weiterhin nur ein RAM-Riegel im Single-Channel-Betrieb arbeitet.
Prozessor
Intels Core i7-4800MQ gehört zu den leistungsstärkeren Mobil-Prozessoren im Produktportfolio des Herstellers und verfügt über die bekannten Schlüsseltechnologien wie Intel Turbo Boost (bis zu 3.700 MHz) und Hyperthreading (bis zu 8 Threads gleichzeitig). Die Thermal Design Power beträgt 47 Watt, wobei hier bereits die Grafikeinheit, Chipsatz und Speichercontroller mit eingerechnet sind.
Die Benchmarkergebnisse fallen zum Beispiel beim Cinebench R10 32 bit mit 5.204 Punkten und 20.089 Punkten sehr gut aus und zeugen von einer grundsätzlich hohen CPU-Leistungsfähigkeit. Über einen längeren Zeitraum scheint diese aber nicht vollständig abrufbar zu sein (BIOS 1.13, 12.05.2013). Nach etwa 13 Minuten Stresstest (Prime95 + Furmark) zeigt HWinfo bei unserem Testgerät ungefähr 1 Minute lang eine Taktrate von 799 MHz an. Danach steigt die Geschwindigkeit wieder auf 3,5 GHz, um sich stufenweise auf 3,0 GHz abzusenken. Dieses Wechselspiel von 799 MHz auf 3.500 MHz und zurück wiederholt sich nun im Minutentakt etwa 12 Minuten lang. Danach verharrt die Prozessorgeschwindigkeit bei 799 MHz. Ein Update auf die aktuelle BIOS-Version 2.10 hat hier keine Verbesserung der Standfestigkeit gebracht. Ganz im Gegenteil, nach ca. 12 Minuten verharrt der Prozessor hier schon dauerhaft auf 799 MHz. Im BIOS haben wir die Einstellung „Maximize Performance“ gewählt, die für eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit und minimiertes CPU-Throttling sorgen soll.
Diese Einstellung kann man auch für den Akkubetrieb wählen, wo sie aber genauso wirkungslos bleibt. Im Akkubetrieb kriecht der Prozessor trotz maximaler Leistungseinstellungen mit 799 MHz Takt von Anfang an sehr langsam vor sich hin. Beim Cinebench R11.5 werden beispielsweise nur 1,69 Punkte (Multicore) und 0,36 Punkte (Singlecore) erzielt. Damit kann unser aktuelles Testgerät trotz leistungsfähigerer Hardware von unserem ersten Testsample deutlich abgehängt (5,09 Punkte beim Cinebench R11.5 Multi) werden.
System Performance
Die durchweg leistungsstärkeren Komponenten des aktuellen Testsamples sorgen im Vergleich zum 1. Test für deutlich verbesserte Benchmarkergebnisse. Beim PC Mark 7 werden 4.900 Punkte anstatt 3.204 Punkte und beim PC Mark Vantage 17.713 Punkte anstatt 9.515 Punkte erzielt. In der Praxis sorgt vor allem das Solid State Drive für einen subjektiv hohen Geschwindigkeitszuwachs. Der Systemstart ist nach 5 Sekunden beendet und Programme wie Dateien werden ohne nennenswerten Verzug geöffnet.
PCMark Vantage Result | 17713 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4900 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie bereits im Kapitel Systemleistung angesprochen, sorgt das vom Händler nachgerüstete Solid State Drive für ein sehr gutes Geschwindigkeitsgefühl. Mit sequentiellen Transferraten von 514 MB/s beim Lesen und 240 MB/s beim Schreiben, sehr kurzen Zugriffszeiten und einer praxisgerechten Kapazität von 256 GB (brutto), finden wir im Vergleich zur konventionellen Festplatte fast nur gewichtige Vorteile. Lediglich der Preis, und damit das Euro-pro-Gigabyte-Verhältnis, fallen spürbar schlechter aus.
Grafikkarte
Die Leistung der professionellen Grafik Nvidia Quadro K2100M ordnet sich im Rahmen der bereits getesteten Konkurrenten Toshiba Tecra W50 und Dell Precision M4800 ein, die ebenfalls mit dieser Grafiklösung bestückt sind. Beim 3D Mark Fire Strike führt das zum Beispiel zu 1.504 Punkten und beim Cinebench R11.5 OpenGL Shading zu 58 fps. Beim SPECviewperf 11 bewegen sich die Resultate in Schlagdistanz zur sonstigen Quadro K2100M-Konkurrenz. Im Vergleich zur Nvidia Quadro K1100M aus unserem schwächer ausgestatteten ThinkPad W540 erhält man durchweg etwa 6 bis 28 Prozent Mehrleistung.
Während die Grafikleistung unter Volllast konstant zu bleiben scheint, wird im Akkubetrieb ein deutlich schlechteres Ergebnis eingefahren. Beim Cinebench R11.5 bleiben von den 58 fps nur noch 24,6 fps übrig, was mehr als einer Halbierung entspricht. Die dedizierte Grafikeinheit arbeitet hier nur mit 561 MHz anstatt 666 MHz.
3DMark Ice Storm Standard Score | 64976 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 10312 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1504 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Fürs Spielen reicht die Performance der Nvidia Quadro K2100M bei den meisten Titeln für unsere hohen Testeinstellungen. Lediglich fordernde Games wie Company of Heroes 2 oder Metro Last Light müssen sich mit mittleren oder sogar minimalen Voreinstellungen zufrieden geben. Bei Company of Heroes haben wir zudem die Besonderheit, dass trotz einer Aktualisierung des Treibers auf den Forceware 332.75 deutlich schlechtere Ergebnisse als beim Testgerät mit Nvidia Quadro K1100M eingefahren werden. Eine Ursache dafür können wir nur in den unterschiedlichen Treiberversionen und/ oder dem unterschiedlichen Betriebssystem vermuten. Neben den hier getesteten Titeln findet man weitere übertragbare Spiele-Ergebnisse bei den Tests des Toshiba Tecra W50 und des Dell Precision M4800. Eine Gesamtübersicht ist zudem in unserer umfangreichen Spieleleistungs-Tabelle von Notebookgrafikkarten zu finden.
Tomb Raider | |
1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW |
Company of Heroes 2 | |
1920x1080 Maximum / Higher / High AA:High (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1366x768 High AA:Medium (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1366x768 Medium AA:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1024x768 Minimum / Low / Off AA:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW |
Total War: Rome II | |
1920x1080 Extreme Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
Lenovo ThinkPad W540 20BGCTO1WW | |
1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
1366x768 Medium Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Testgerät bleibt in vielen Szenarien sehr leise und kann bei wenig Last sogar mit einem lautlosen Betriebsgeräusch überzeugen. Bei mittlerer Last haben wir einen Schalldruckpegel von 35,7 dB(A) gemessen und unter Volllast kann man mit 42,2 dB(A) ebenfalls noch gut umgehen. Im Akkubetrieb läuft der Lüfter auch bei rechenintensiven Aufgaben durchgängig auf kleiner Stufe und ist kaum hörbar. Die Leistungsfähigkeit ist dann aber wie beschrieben stark gedrosselt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 28 dB(A) |
DVD |
| 31.4 / dB(A) |
Last |
| 35.7 / 42.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die guten Werte unseres ersten Testgeräts kann das aktuelle Modell vor allem wegen der stromhungrigeren Nvidia Quadro K2100M (55 Watt) nicht halten. Aber selbst die unter Volllast gemessenen 47 °C geben keinen Anlass zur Sorge, da man selbst mit diesem punktuell auftretenden Spitzenwert noch ausreichend weit vom kritischen Bereich ab 50 °C entfernt ist.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 47.9 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-20 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme bewegt sich von minimal 8,5 Watt bis hin zu maximal 133,8 Watt. Gerade bei wenig Last scheint das Display einen großen Anteil an dem geringeren Verbrauch beizutragen, da die Werte mit ausgeschaltetem Display zu denen mit eingeschaltetem Display (4,3 Watt zu 8,5 Watt) deutlich geringere Unterschiede aufweisen als bei unserem Testgerät mit 3k-IPS-Display (5,5 Watt zu 12,8 Watt). Letzteres ist in diesem Zusammenhang schon deutlich sparsamer, als die Alternativen von Dell oder HP. Im Maximum wirkt sich vor allem die potentere Grafikkarte Nvidia Quadro K2100M verbrauchssteigernd aus und trägt den wesentlichen Anteil zu den in der Spitze gemessenen 133,8 Watt bei.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 8.5 / 13.1 / 14.2 Watt |
Last |
83.5 / 133.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten profitieren einerseits vom geringeren Verbrauch bei wenig Last und andererseits vom erheblich kapazitätsstärkeren Akku, der hier 99 Wh aufweist. Im Ergebnis führt das beim Battery Eater Readers Test (minimale Displayhelligkeit, Energiesparprofil, Funk aus) zu über 16 Stunden, beim WLAN-Test (161 cd/m² Helligkeit, Displaystufe 13, Funk an, Energiesparprofil, Intel Grafik) zu über 8 Stunden und beim Video-Test (161 cd/m² Helligkeit, Displaystufe 13, Funk aus, Energiesparprofil, Intel Grafik) zu über 4:30 Stunden Laufzeit. Der Battery Eater Classic Test (Höchstleistungsprofil, maximale Helligkeit, alles an) dauert deutlich länger an, als die maximalen Verbrauchswerte vermuten lassen. Die Leistungsdrosselung ermöglicht noch ein netzunabhängiges Arbeiten von 3:15 Stunden.
Fazit
Versöhnt? Bedingt! Bei unserem zweiten Testmodell des ThinkPad W540 freuen wir uns über eine tadellos arbeitende Tastatur und ein nun in allen Bereichen funktionstüchtiges Clickpad. Damit haben wir zwei der wesentlichen Kritikpunkte nicht mehr wiedergefunden und sehen hier nun ein angenehm aufgewertetes Paket vor uns stehen.
Die Leistungsfähigkeit fällt grundsätzlich zielgruppengerecht aus und punktet neben reiner Rechenleistung vor allem bei Spezialfertigkeiten wie CAD- oder GPGPU-Aufgaben. Die im Vergleich zum ersten Testmodell spürbar potentere Ausstattung wirkt sich dabei kaum negativ auf die Emissionen aus. Ganz im Gegenteil. Durch den Einsatz des Solid State Drives hat man nun bei wenig Last sogar eine lautlose Workstation vor sich, die dann auch einen uneingeschränkt angenehmen Office-Einsatz ermöglicht. Nicht ganz nachvollziehbar ist dagegen die spürbare Leistungsreduzierung bei anhaltender Last und noch deutlicher im Akkubetrieb. Verantwortlich sind hierfür scheinbar BIOS-Aktualisierungen des Herstellers, die sich in diesem Punkt negativ auswirken.
Wenn man bereit ist ein etwas höheres Gewicht und üppigere Ausmaße in Kauf zu nehmen, dann wird man durch den großen 9-Zellen-Akku mit besonders langen Akkulaufzeiten belohnt. Hiermit kann man etwa doppelt so lange netzunabhängig arbeiten wie mit der kleineren 56-Wh-Variante.
Weniger gelungen finden wir das FullHD-Display, das in nahezu allen Wertungspunkten gegenüber dem 3K-Display zurückfällt. Vor allem die mäßige Blickwinkelstabilität und der geringe Kontrast fallen schwer ins Gewicht, da es sich hier um Bereiche handelt, die nicht nur Spezialisten, sondern jeden Anwender betreffen. Generell nicht empfehlenswert ist aus unserer Sicht der eingebaute Farbsensor. Neben mageren Einstellmöglichkeiten, kann vor allem das Arbeitsergebnis nicht überzeugen.
Nach dem „Montagsgerät“ in unserem ersten Test kann sich das Lenovo ThinkPad W540 nun etwas besser präsentieren und dürfte bei Workstation-Interessenten nun eher auf der engeren Auswahlliste geführt werden. Mit einer bedachten Zusammenstellung, die man in Lenovos Online-Shop bedarfsgerecht umsetzen kann, ist es zudem einfach möglich die eine oder andere weniger gelungene Komponente direkt bei der Bestellung auszutauschen oder erst gar nicht auszuwählen.