Test Lenovo ThinkPad S531 Ultrabook
Das Lenovo ThinkPad S531 gehört zu Lenovos neuer S-Serie, die mit Anleihen der ThinkPad Edge-Serie, Business-Notebooks im Ultrabook-Format repräsentiert. Das ThinkPad S531 ist als Zwischenschritt bis zum Erscheinen des S540 gedacht und wird noch mit Intels Ivy-Bridge-Generation ausgestattet. Das ThinkPad S540, das mit Haswell CPUs bestückt wird, soll laut Lenovo ab Oktober verfügbar sein. Als ersten Vertreter dieser Produktlinie haben wir vor wenigen Wochen bereits das Lenovo ThinkPad S440 getestet. Mit Stromsparkomponenten ausgestattet, gehören diese Modelle zwar nicht zu den leistungsstärksten Vertretern der Business-Klasse, bieten aber dafür ein gutes Verhältnis aus Mobilität und Rechenleistung.
Derzeit sind vom ThinkPad S531 4 verschiedene Konfigurationen erhältlich. Die Straßenpreise beginnen bei knapp 700 Euro und enden aktuell bei knapp 1.100 Euro für unser Testsample. Zurzeit kann man sich das Lenovo ThinkPad S531 im Lenovo Online-Store nicht zusammenstellen. Unser Leihgerät verfügt über eine Intel Core i7-3537U-CPU (Ivy Bridge), einen dedizierten AMD Radeon HD 8670M Grafikchip, 10 GB RAM, eine 256 GB fassende Solid State Disk und ein FullHD-Display.
Die dunkelgraue Gehäusefarbe sorgt zusammen mit der geradlinigen Gestaltung für ein eindeutiges ThinkPad-Outfit. Chromleisten, Schnörkel oder Hochglanzoberflächen findet man hier nicht. Das im geschäftlichen Umfeld erforderliche Maß an Understatement ist somit gewahrt und entspricht dem Wunsch vieler professioneller Nutzer. Die Oberflächen der Baseunit sind kühl und versprühen ein zurückhaltendes aber schickes Ambiente.
Überhaupt macht das aus Aluminium und einer Magnesiumlegierung gefertigte Gehäuse einen überaus stabilen Eindruck. Dass Lenovo es schafft, diese Festigkeit mit einem Gewicht von geringen 2.050 Gramm zu kombinieren, ist sehr erfreulich. Damit kommt das ThinkPad S531 schon sehr nahe an Apples MacBook Pro 15 Retina heran, das allerdings mit einer deutlich leistungsstärkeren Ausstattung daher kommt. Die Handballenablage ist fest, das Gehäuse lässt sich insgesamt nicht verwinden und die Bodenabdeckung gibt so gut wie nicht nach. Das Displayscharnier ist griffig und hält den Bildschirm gut in Position. Den Bildschirmrahmen kann man mit Zug und Gegenzug nur wenig verformen. Das fällt deutlich geringer aus als bei vielen Konkurrenten und hat auch keine negativen Auswirkungen auf die Bilddarstellung oder die Schutzfunktion. Verabschieden müssen sich eingefleischte ThinkPad-Fans auch bei der neuen S-Linie von einem Doppelhakenverschluss und dem Clamshell-Design.
Die Anschlussausstattung ist nahezu identisch zum Lenovo ThinkPad S440. 2x USB 3.0, HDMI, Cardreader, Gigabit-LAN und Audioports sorgen für die wesentlichen Verbindungsmöglichkeiten. Ein gewichtiges Ausstattungsplus im Vergleich zu vielen Ultrabook-Konkurrenten stellt die Lenovo OneLink-Docking-Lösung dar. Hierüber kann man im stationären Betrieb, zum Beispiel mit Lenovos OneLink Dock (4X10A06083 ca. 100 Euro), unkompliziert mit einem Kabel eine Vielzahl an Peripheriegeräten andocken. Über die OneLink-Verbindung, die auch das Netzkabel miteinschließt, erfolgt dann auch gleichzeitig die Stromversorgung.
Die meisten Anschlüsse befinden sich seitlich am hinteren Teil des Gehäuses. Angeschlossene Kabel liegen dadurch nicht im direkten Arbeitsbereich der Hände und stören nicht. Lediglich der Kartenleser ist etwas weiter vorne untergebracht, was wiederum zu einer praxisgerechten Erreichbarkeit führt.
Kommunikation
Im Gegensatz zum Lenovo ThinkPad S440 kommt bei unserem ThinkPad S531 ein WLAN-Modul von Broadcom zum Einsatz. Broadcoms BCM43228 verfügt über 2 Antennen, unterstützt den 802.11n-Standard und liegt im Praxistest etwa gleichauf mit dem Atheros AR9485WB-EG aus einem Asus N76VZ. Das Intel Wireless-N 7260-Modul aus dem ThinkPad S440 hat beim eher groben Vergleich der Windows-Empfangsbalken etwas besser abgeschnitten. Dessen Anzeige hat bei 10 Metern Entfernung etwa 1 Balken mehr an Signalqualität angezeigt. Die WLAN-Leistung haben wir bei beiden ThinkPads zusätzlich gegen einen 802.11n-Router mit Ralink RT2860T Chip überprüft. Mit direkter Sichtverbindung zum Router haben wir Messungen mit 2 Meter, 5 Meter und 10 Meter Entfernung durchgeführt. Bei allen Distanzen konnten wir einen Leistungsunterschied von 1-2 MB/s zugunsten des Intel Wireless-N 7260 feststellen. Hier zeigt sich, dass das Broadcom-Modul nicht mit der Intel-Lösung aus dem ThinkPad S440 mithalten kann und leistungsmäßig deutlich abfällt.
Einen weiteren Unterschied zum kleineren 14-Zoll-Bruder findet man etwas versteckt an der linken Gehäuseseite. Hier ist eine kleine Klappe untergebracht, hinter der sich ein SIM-Karten-Schacht befindet. Zwar verfügt das Testmodell weder über ein WWAN-Modem noch über vorgerüstete Antennen, dennoch macht dieses Detail Hoffnung, dass beim kommenden ThinkPad S540 oder bei vielleicht noch folgenden ThinkPad-S531-Varianten, ein WWAN-Modul integrierbar sein wird. Weitere Ausstattungsdetails, wie Bluetooth 4.0 und eine Webcam (720p), sind heutzutage nicht mehr wegzudenken und folglich auch beim Testmodell zu finden.
Sicherheit
Das ThinkPad S531 verfügt über einen Fingerprint Reader, Lenovos Airbag-Festplattenschutz, Intels Anti Theft und eine Computrace-Option. Letztere sind bereits im Bios (F1) aktiviert. Zusätzlich kann man verschiedene Bios- und Systemkennwörter vergeben, um seine Daten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Einen Smartcard Reader oder eine Gesichtserkennungssoftware gibt es hingegen nicht.
Wartung
Der verschraubte Unterboden lässt sich einfach entfernen und legt alle wesentlichen Komponenten frei. Der Lüfter kann einfach gereinigt werden und die verschiedenen Steckplätze sind problemlos erreichbar. Der Arbeitsspeicher ist beim Testgerät bereits auf das Maximum ausgebaut und verteilt sich auf 2 GB fest verlöteten PC3-12800 RAM und ein austauschbares 8-GB-Modul. Eine Aufrüstoption bietet ein noch freier M.2-Steckplatz, der mit einem entsprechenden Solid State Drive bestückt werden könnte.
Garantie
Das ThinkPad S531 verfügt neben der gesetzlichen Gewährleistungspflicht über 12 Monate Garantie. Diese kann man wie bei Lenovo üblich gegen Aufpreis verlängern oder hinsichtlich des Serviceumfangs upgraden. Eine Verlängerung auf 24 Monate Vor-Ort-Service (Lenovo ThinkPlus ePack (78Y1521)) ist beispielsweise für etwa 60 Euro erhältlich.
Tastatur
Lenovos Chiclet-Tastatur verfügt über durchweg ausreichend große Tasten, die im 19-mm-Raster angeordnet sind. Im Gegensatz zum Lenovo ThinkPad S440 verfügt das größere S531 über einen separaten Nummernblock, der vor allem die Abarbeitung langer Zahlenreihen deutlich erleichtert. Ebenfalls komfortabel ist die Tastaturbeleuchtung, die vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen eine willkommene Ergänzung darstellt.
Die Eingabe verfügt über einen mittel-kurzen Hub, einen guten Druckpunkt und einen leisen Anschlag. Die Tastaturmatte liegt fest auf und lässt sich an keiner Stelle durchbiegen. Ein Klappern oder sonstige Negativeigenschaften können wir nicht feststellen. Wie üblich gibt es für Neueinsteiger beim Layout der ThinkPad-Tastatur ein paar Eigenheiten zu beachten. Strg und FN sind vertauscht und die Druck-Taste befindet sich ebenfalls im unteren Bereich. Gewöhnungsbedürftig sind auch die eng beieinanderliegenden vertikalen Pfeiltasten, die ruhig etwas mehr Abstand hätten vertragen können.
Touchpad
Das mit 100 x 75 Millimetern große TouchPad ist identisch zu dem Modell im ThinkPad S440. Es verfügt damit über sehr gute Gleiteigenschaften, eine gute Reaktionsfähigkeit und gute Multitouch- und Windows 8-Eigenschaften. Das Touchpad lässt sich als Ganzes herunterdrücken und übernimmt damit auch gleichzeitig die Tastenfunktion der Trackpoint- und Touchpadtasten, die bei bisherigen ThinkPads meist noch separat ausgeführt waren. Wie schon beim ThinkPad S440 bemängelt, gefällt uns diese Neuerung vor allem im Zusammenspiel mit dem präzisen Trackpoint nicht. Eingaben werden relativ oft nicht erkannt oder angenommen, weil man hier spürbar kräftiger und genauer drücken muss, als bei der wohlgeformten Vorgängerlösung.
Die meisten Modellvarianten des Lenovo ThinkPad S531 werden derzeit mit einem matten HD-Display, das über eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten verfügt, angeboten. Unser Testmodell ist mit einem matten FullHD-Panel ausgestattet und bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Das sorgt für deutlich mehr Arbeitsfläche auf dem Desktop und eine folglich feinere Darstellung mit einer Punktdichte von 141 dpi anstatt 100 dpi.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 259 cd/m²
Kontrast: 293:1 (Schwarzwert: 0.883 cd/m²)
ΔE Color 10.31 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.03 | 0.5-98 Ø5.2
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
58.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
81.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
57% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.82
Lenovo verspricht für das FullHD-Display eine Helligkeit von 300 cd/m². Wie schon beim ThinkPad S440 wird auch beim S531 diese Herstellerangabe nicht erreicht. Wir haben an der hellsten Stelle lediglich 275 cd/m² gemessen. Das Mittel unserer 9 Messpunkte ergibt sogar nur 259 cd/m². Das ist zwar sichtbar heller, als beim kleineren 14-Zoll-Bruder, entspricht aber auch nicht den vollmundigen Marketing-Aussagen. Die Ausleuchtung beträgt 86 % und sorgt dafür, dass Helligkeitsunterschiede mit bloßem Auge nur bei einfarbigen Bildinhalten erkennbar sind. Die Hintergrundbeleuchtung kann in 15 Stufen eingestellt werden. In Stufe 1 dimmt das Display mit 8 cd/m², in Stufe 13 verfügt man über innenraumtaugliche 139 cd/m² und in Stufe 15 erhält man das oben genannte Maximum.
Dank der matten Oberfläche ist das ThinkPad S531 mit FullHD-Display im Freien gut einsetzbar. Im Schatten, wie auch in der Sonne bei seitlicher Positionierung, kann man die Darstellung gut erkennen. Ein längeres Arbeiten ist damit problemlos möglich und erfordert nur eine bedachte Geräteausrichtung. Gibt man andererseits der Sonne Gelegenheit direkt auf den Bildschirm einzustrahlen, wird die Erkennbarkeit drastisch reduziert und eine Verwendbarkeit nahezu unmöglich gemacht. Die Displayhelligkeit wird im Akkubetrieb erfreulicherweise nicht automatisch reduziert.
Nicht so gut geeignet ist der Bildschirm für kontraststarke Bild- und Videoaufgaben. Mit einem gemessenen Kontrast von 293:1 bewegt sich das Display unter unserem langjährigen Gerätedurchschnitt, der bei etwa 400:1 liegt. Die Farben wirken etwas blass und ein tiefes Schwarz wird durch ein dunkles Grau ersetzt. Die Farbraumabdeckung liegt bei etwa 80 % des sRGB-Farbraums.
Im Auslieferungszustand ist das Display scheinbar nicht auf eine optimale Darstellung hin abgestimmt. Graustufenauflösung, Farbtreue und Farbsättigung weisen große Abweichungen vom Ideal auf. Das durchschnittliche DeltaE2000 liegt in weiten Teilen über dem Wert 10 und bescheinigt damit deutlich sichtbare Unterschiede. Nach dem Kalibrieren sieht die Welt schon ganz anders aus und man bekommt ein gut brauchbares Display zur Verfügung gestellt. Die Farb- und Graustufendarstellung erreicht nun für Notebookverhältnisse in weiten Teilen hervorragende DeltaE2000-Werte von maximal 3,18 und verbannt damit die Restdifferenzen in den nicht mehr sichtbaren Bereich. Lediglich bei der Sättigung muss man geringe Abstriche in Kauf nehmen.
Die Blickwinkelstabilität lässt sich kurz mit "typisch TN" beschreiben. Im vertikalen Bereich muss man bereits bei geringer Veränderung der Displayneigung mit einem Ausbleichen oder einer Invertierung der Bildinhalte leben. Zudem bekommt die Darstellung je nach Kipprichtung einen minimalen Gelb- oder Blaustich. Wesentlich stabiler zeigen sich die Sichtwinkel im horizontalen Bereich, wo man lediglich geringe Helligkeits- und Farbveränderungen in Kauf nehmen muss.
Verfügbar ist das Lenovo ThinkPad S531 derzeit mit drei verschiedenen CPUs (Intel Core i3-3227U, Intel Core i5-3337U oder Intel Core i7-3537U), mit oder ohne AMD Radeon HD 8670M-Grafik, 4 bis 10 GB Arbeitsspeicher und verschiedenen Massenspeicherlaufwerken. Die Preisgestaltung bewegt sich im Rahmen von etwas über 600 Euro bis hin zu 1.100 Euro, wobei nur die Varianten mit Intel Core i7 mit einem FullHD-Display ausgestattet sind.
Prozessor
Die im Lenovo ThinkPad S531 verwendete Intel Core i7-3537U-CPU ist noch ein Ultra-Low-Voltage Prozessor aus Intels Ivy-Bridge-Generation. Die Thermal Design Power beträgt hier noch 17 Watt ohne bereits den Chipsatz integriert zu haben. Der Basistakt dieser CPU liegt bei 2 GHz und kann sich je nach Anwendungsszenario dank Intel Turbo Boost auf bis zu 3,1 GHz bei Single-Thread-Aufgaben erhöhen. Kommt hingegen Software zum Einsatz, die ihre Aufträge auf mehrere Threads verteilen kann, so bedient der 2-Kerner per Hyperthreading bis zu 4 Threads gleichzeitig.
Im Vergleich zu konventionellen CPUs mit einer TDP von 35 Watt, erreicht der Stromspar-i7 etwa die Rechenleistung einer Intel Core i5-2540M-CPU. Beim Cinebench R10 64bit erreicht das Testsample zum Beispiel 5.268 (Single-Thread) und 11.391 (Multi-Thread) Punkte. In unseren Praxistests gelingt die MP3-Konverierung mit iTunes in 45,1-facher Geschwindigkeit und die Videokonvertierung geht mal etwas schneller und mal etwas langsamer, als bei der aktuellen Haswell-Konkurrenz Intel Core i7-4500U und Intel Core i5-4200U, vonstatten.
Im Akkubetrieb haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt. Unter anhaltender Volllast fällt die CPU nicht unter ihren Basistakt.
System Performance
Die Systemkonfiguration ist insgesamt gelungen abgestimmt und nicht mit unnötigen Flaschenhälsen versehen. Der Arbeitsspeicher arbeitet im Dual-Channel-Modus, der Massenspeicher ist ein flottes Solid State Drive und der Prozessor liefert eine für viele Aufgaben komfortable Rechenleistung. Enttäuschend ist, ähnlich wie beim ThinkPad S440, die Mehrleistung der dedizierten AMD Radeon HD 8670M im Vergleich zur integrierten Intel-Lösung. Der Geschwindigkeitsvorteil bei aufwendigeren 3D-Aufgaben ist bescheiden und führt nur in wenigen Fällen zu einem tatsächlich spürbaren Gewinn.
Die Ergebnisse der Systembenchmarks liegen etwas unterhalb des ThinkPad S440, das bereits auf Intels Haswell-Plattform basiert. Beim PC Mark Vantage werden 12.583 Punkte und beim PC Mark 11 3.681 Punkte erzielt. Die AMD-GPU hat sich hierbei nicht auswählen lassen. Die Ergebnisse wurden mit der integrierten Intel HD Graphics 4000 erzielt und eine Erklärung für das etwas schlechtere Abschneiden.
PCMark Vantage Result | 12583 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3681 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Testgerät verfügt über ein 250 GB (brutto) großes Solid State Drive und bietet damit viel schnellen Speicherplatz. Die 2,5-Zoll Samsung SSD 840 (7 mm Bauhöhe) liefert Lesegeschwindigkeiten von über 500 MB/s und schreibt bis zu 238 MB/s. Zusammen mit typisch niedrigen Zugriffszeiten von um die 0,1 Millisekunden, sorgt der Festspeicher für angenehm flotte Reaktionszeiten. Ergänzt werden kann das Laufwerk durch ein M.2-SSD, für das noch ein freier Steckplatz zur Verfügung steht. Günstigere Ausstattungsvarianten verfügen über eine Kombination aus konventioneller Festplatte und SSD-Cache-Modul im M.2-Steckplatz.
Grafikkarte
Das ThinkPad S531 kann sowohl die integrierte Intel HD Graphics 4000 als auch die dedizierte AMD HD 8670M nutzen. AMDs switchable graphics arbeitet ähnlich wie Nvidias Optimus und bietet verschiedene automatische oder manuelle Auswahlmöglichkeiten, wann welche Grafikeinheit zum Einsatz kommen soll. Leider hat nicht jedes Programm im Testverlauf mit der AMD-Grafik zusammenarbeiten wollen. Nicht gelungen ist das mit Cyberlinks Media Espresso oder den bereits genannten PC Marks.
Ansonsten liegen die Testergebnisse der Radeon HD 8670M meist auf dem Niveau der ThinkPad S440-Konfiguration. Beim 3D Mark`06 werden beispielsweise 4.670 Punkte und beim 3D Mark 11 1.195 Punkte erzielt. Auffällig ist hingegen das deutlich bessere Abschneiden beim Cinebench R10 OpenGL Shading, wo 6.586 Punkte anstatt 6.010 Punkte erzielt werden. Hierfür könnten das unterschiedliche Betriebssystem und der etwas ältere Grafiktreiber verantwortlich sein.
Einen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil kann man erzielen, wenn Software Rechenaufgaben auf die Grafikchips auslagern kann. Dafür stehen je nach Grafiklösung verschiedene Technologien wie OpenCL, CUDA, AMD APP oder Intel Quick Sync Video zur Verfügung. Cyberlinks Media Espresso unterstützt beispielsweise Intels Quick Sync Video, um Konvertierungen durchzuführen. Wie hoch dieser Geschwindigkeitsvorteil bei gleichzeitig wesentlich geringerer CPU-Auslastung ausfallen kann, ist in der Videokonvertierungsgrafik im Kapitel Prozessor zu sehen. AMDs Radeon HD 8670M konnte von Media Espresso 6.7 nicht verwendet werden.
Ein Reduzierung der Grafikleistung im Akkubetrieb oder im Volllastszenario konnten wir nicht feststellen.
3DMark 06 Standard Score | 4670 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4033 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1195 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 32119 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3702 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 673 Punkte | |
Hilfe |
Die Performance bei professioneller 3D-Software fällt bei einigen Anwendungen nicht so stark ab, als man dies vermuten könnte. Gegenüber vermeintlich leistungsstarker Consumer-Chips, wie der Nvidia Geforce GT 750M (hier SLI) oder der Nvidia Geforce GT 740M, liegt die Radeon HD 8670M entweder gleich auf oder sogar deutlich davor. Mit Einsteiger-Quadros oder FirePros kann sie allerdings nicht mithalten.
LuxMark v2.0 64Bit | |
Room GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad S531 | |
Asus N76VZ-V2G-T1011V | |
Sala GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad S531 | |
Asus N76VZ-V2G-T1011V |
Gaming Performance
Bis auf das sehr anspruchsvolle Metro Last Light und Alan Wake sollten sich alle getesteten Titel mit minimalen und meist auch mittleren Einstellungen gut spielen lassen. Weitere übertragbare Testergebnisse von Spielen findet man beim Test des ThinkPad S440, das ebenfalls mit der AMD Radeon HD 8670M ausgestattet ist.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 242 | 71 | 22 | 9 |
Anno 1404 (2009) | 122 | 17 | ||
Total War: Shogun 2 (2011) | 110 | 22.1 | 9.3 | |
Batman: Arkham City (2011) | 50 | 38 | 18 | 8 |
Anno 2070 (2011) | 53 | 30 | 16 | 9 |
Dirt Showdown (2012) | 62 | 35 | 22 | 9 |
Torchlight 2 (2012) | 104 | 61 | 36 | |
F1 2012 (2012) | 56 | 42 | 37 | 21 |
Hitman: Absolution (2012) | 26.27 | 16.62 | 11.91 | |
BioShock Infinite (2013) | 35.78 | 20.48 | 16.76 | 5.49 |
Metro: Last Light (2013) | 14.8 | 11.15 | 9.3 | 4.7 |
Geräuschemissionen
Das Geräuschverhalten hat Lenovo wie schon beim ThinkPad S440 auch beim ThinkPad S531 wieder hervorragend im Griff. Der Lüfter bleibt in vielen Szenarien entweder ganz aus oder dreht sich sehr, sehr leise. Auch wenn etwas Belastung ansteht, schaltet sich der Lüfter erst spät hinzu und steigert seine Umdrehungszahl recht gemächlich. Die beim 3D Mark`06 gemessenen 33,6 dB(A) werden beispielsweise erst nach der Hälfte des absolvierten Benchmarks erreicht. Unter Volllast haben wir schließlich einen maximalen Schalldruckpegel von 35,8 dB(A) gemessen, der auch bei längerer Auftragsdauer noch erträglich ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 28 dB(A) |
Last |
| 33.4 / 35.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die maximalen Temperaturwerte von knapp 60 °C fallen unter Volllast zwar nicht ganz so hoch aus, wie beim ThinkPad S440, sorgen aber ebenfalls dafür, dass man das Ultrabook in dem Zustand eher auf dem Schreibtisch, als sonst wo betreibt. Wenn man dies berücksichtigt, kann man mit dem ThinkPad S531 auch noch arbeiten, da sich die Handballenablage mit maximal 37 °C noch im angenehmen Bereich bewegt. Bei wenig Last ist die Lage wesentlich entspannter und das Gehäuse spürbar kühler. Mit maximal 34,2 °C am Luftauslass muss man keinerlei Einschränkungen hinnehmen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 59.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 59.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-9 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe ist businesstypisch kaum multimediafähig und fällt gewohnt höhenlastig mit wenig Mitten und Bässen aus. Externe Lösungen lassen sich per USB, HDMI oder 3,5-mm-Klinke anbinden. Der 3,5-mm-Klinke-Anschluss ist trendgemäß kombiniert ausgeführt und beinhaltet sowohl den Mikrofoneingang als auch den Kopfhörerausgang.
Energieaufnahme
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme bewegt sich im Bereich von 6,7 Watt im Minimum bis hin zu 53 Watt im Maximum. Der Unterschied zwischen minimaler und maximaler Displayhelligkeit beträgt alleine 4,5 Watt und wird in vielen Laufzeitszenarien eine ausschlaggebende Komponente darstellen.
Der im Gehäuse integrierte Akku verfügt über eine Kapazität von 63 Wh. Er ist nicht fest verklebt, sondern verschraubt und kann im Servicefall einfach getauscht werden. Das Netzteil hat eine Nennleistung von 65 Watt und bietet damit noch genügend Reserven zur maximalen Leistungsaufnahme von 53 Watt.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 6.7 / 11.3 / 12.5 Watt |
Last |
28.3 / 53.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten des ThinkPad S531 profitieren von den genügsamen Komponenten und dem für ein flaches Ultrabook recht üppig bemessenen Akku. Beim Battery Eater Readers Test (minimale Displayhelligkeit 8 cd/m², Energiesparprofil, Funkmodule aus, Intel HD Graphics) hat das Testgerät eine Akkulaufzeit von sehr guten 10:54 Stunden erreicht. Beim praxisnäheren WLAN-Test (Displayhelligkeit 139 cd/m², Energiesparprofil, Funkmodule an, Intel HD Graphics) hält das Lenovo Ultrabook noch gute 5:25 Stunden lang durch. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, alles an, AMD Grafik) bleiben noch 1:43 Stunden Nutzungsdauer übrig.
Lenovos ThinkPad S531 ist ein gelungenes Ultrabook mit vielen positiven Eigenschaften.
Die Mobilität fällt dank des relativ geringen Gewichts und der guten Akkulaufzeiten für ein 15-Zoll-Notebook erfreulich positiv aus. Die Leistungsfähigkeit bleibt dabei nicht auf der Strecke, sondern bietet für viele Aufgabenbereiche eine mehr als ausreichende Systemgeschwindigkeit.
Die dedizierte AMD-Grafik ist in dieser Sektion der eigentliche Schwachpunkt, da sie sich nur in wenigen Einsatzgebieten spürbar von der integrierten Intel-Grafik absetzen kann. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass das Testgerät immer sehr leise agiert und das Kühlsystem lediglich bei leistungsfordernden Aufträgen auf sich aufmerksam macht. In diesen Situationen wird das Gehäuse dann auch sehr warm und schränkt die Handhabungsmöglichkeiten ein.
Während die Tastatur und die Gehäuseeigenschaften keinerlei Anlass für Kritik bieten, kann das Display nicht in allen Punkten überzeugen. Es ist kontrastschwach, vertikal stark blickwinkelabhängig und erreicht nicht die vom Hersteller versprochene Helligkeit.
Das Testgerät ist derzeit zu einem Preis von etwa 1.100 Euro zu bekommen und stellt unter dem Strich ein attraktives Gesamtpaket dar. Schwer wird es das Lenovo ThinkPad S531 dennoch haben, da der Nachfolger ThinkPad S540 bereits in den Startlöchern steht.