Test Samsung Galaxy S5 Mini Smartphone
Mini-Ausgaben von Top-Smartphones sind mittlerweile gute Tradition und sind keineswegs immer schlechter als ihre großen Brüder. Das HTC One Mini 2 gefiel uns sogar im ein oder anderen Bereich besser als das HTC One M8. Außerdem sind vielen Käufern die Top-Phones mit über 5 Zoll Bildschirmdiagonale mittlerweile viel zu groß. Da kommt so ein 4,5-Zoll-"Zwerg" wie das Samsung Galaxy S5 Mini gerade recht.
Einige Features des großen Bruders haben es auch in das kleinere Modell geschafft: Fingerabdrucksensor, wasser- und staubdichtes Gehäuse, Pulssensor und der Ultra-Energiesparmodus. Auf die hochwertige Kamera aus dem Galaxy S5 muss man allerdings verzichten: Die 8 Megapixel des Galaxy S5 Mini sind aktuelles Mittelklasseniveau. Auch die Displayauflösung ist geringer: 720p bekommt man beim Galaxy S5 Mini, Full-HD war es beim Galaxy S5.
Natürlich drängt sich sowohl der Vergleich mit dem Galaxy S5 als auch mit dem HTC One Mini 2 auf. Das LG G2 Mini ist unserer Meinung nach ein eher weniger gelungenes Beispiel für die "Minisierung" eines Top-Smartphones, das Sony Xperia Z1 Compact hingegen war ganz gelungen. Interessant ist natürlich auch zu sehen, was sich im Vergleich zum Galaxy S4 Mini getan hat. Im Preissegment liegen auch andere Mittelklasse-Smartphones wie Motorola Moto X, Google Nexus 5 oder LG Optimus L9 II.
Die Familienähnlichkeit ist auf jeden Fall gegeben: Die matte Rückseite mit einem dezenten Punktmuster, der chromfarbene Rahmen mit den zwei umlaufenden Rillen und der silbern eingefasste "Home"-Button erinnern doch stark an das Samsung Galaxy S5. Die Samsung-Fans lieben das Gehäuse, weil es leicht ist, diejenigen, die Samsung nicht so gern mögen, schmähen das Gehäuse, weil nur Kunststoff zum Einsatz kommt. Fakt ist, dass die Materialanmutung wesentlich weniger wertig ist als beispielsweise bei einem HTC One Mini 2, das fast komplett aus Metall besteht. Stabil ist das Gehäuse aber: Druck auf Rückseite oder Vorderseite wird nicht auf dem Bildschirm sichtbar.
Die Rückseite fühlt sich durch die angeraute Oberfläche sehr griffig an und das sehr schmale Gehäuse liegt gut in der Hand. Das Design ist sicherlich Geschmackssache, es ist nicht so reduziert wie beim HTC One Mini 2 oder dem iPhone 5s, sondern kombiniert verschiedene Formen miteinander, was unserer Meinung nicht so hochwertig aussieht wie bei anderen Smartphones der Oberklasse. Einerseits ist das Design nicht auffällig genug, dass es Blicke auf sich ziehen würde, andererseits wird es die Liebhaber sehr schlichter Formgebung wohl abschrecken.
Ein Highlight ist sicherlich auch weiterhin die gute Wartungsfähigkeit: Der Akku kann entnommen und bei Bedarf ersetzt werden. Außerdem ist das Gehäuse, wie das des großen Bruders, IP-67 zertifiziert, also wasser- und staubabweisend. Das Smartphone kann untergetaucht werden und widersteht auch Schweiß oder Regen, allerdings muss dafür die abnehmbare Rückseite vollständig und korrekt aufgesetzt sein, woran ein Popup regelmäßig erinnert. Interessant: Scheinbar hat Samsung eine Möglichkeit gefunden, den stromführenden USB-Port an der Unterseite wasserdicht zu gestalten, beim Samsung Galaxy S5 gab es noch eine Klappe dafür, nun kann man das Gerät auch ohne Klappe untertauchen.
Der USB-3.0-Anschluss aus dem großen Galaxy S5 hat es leider nicht in die "Mini"-Version geschafft. Hier muss man sich mit einem etwas langsameren USB-2.0-Anschluss begnügen. Auch der Arbeitsspeicher ist mit 1,5 GByte um 500 MByte kleiner als beim großen Bruder. Die Nahfeldkommunikation per NFC ist auch beim Galaxy S5 Mini möglich, der USB-Anschluss beherrscht aber kein MHL mehr.
Der Speicherplatz ist mit 16 GByte in der Standardversion gleich geblieben und lässt sich auch weiterhin per micro-SD-Karte erweitern. Auch der Fingerabdrucksensor, der das Handy besonders effektiv schützen soll, ist wieder in die "Home"-Taste integriert und funktioniert in einem ersten Test recht zuverlässig, allerdings muss man, wie beim Galaxy S5, genau von oben nach unten streichen um das Gerät zu entsperren. Wenn es wirklich mal nicht klappen sollte mit dem Fingerabdruck, entsperrt man das Gerät alternativ über ein Passwort.
An der Rückseite findet sich wieder ein Pulssensor, der allerdings bei mehrmaligen Messungen recht unterschiedliche Ergebnisse brachte und uns im Durchschnitt einen recht hohen Ruhepuls von fast 90 zuschrieb.
Software
Samsungs Touch-Wiz-Oberfläche basiert auf Android 4.4 und unterscheidet sich nur in Nuancen von der des Galaxy S5: So ist die "My Magazine"-App nicht standardmäßig vorhanden, die beim Galaxy S5 als News-Aggregator diente. Sie kann aber in den Einstellungen aktiviert werden. Ansonsten lässt sich die Oberfläche für Android-Kenner und Samsung-Veteranen ohnehin recht intuitiv steuern, Neulinge werden vielleicht erst einmal vom Funktionsumfang erschlagen werden, der zwar etwas geringer ist als beim Galaxy S5, aber immer noch riesig.
Sinnvolle Apps installiert Samsung natürlich auch wieder, darunter "S Health", das die Fitness verbessern soll. Die gibt es in dieser Form natürlich auch von anderen Anbietern, die direkte Integration des Herzfrequenzsensors, der sofortige Start des Schrittzählers und einiges andere mehr, sind aber komfortable und kostenlose Funktionen der App. Die Sprachsteuerung "S Voice" ist auch wieder an Bord, ebenso wie die Kalenderapp "S Planner", die Fotoeffekte von "Studio" oder "Smart Remote", mit der man über den Infrarot-Sensor an der Oberseite seinen Fernseher steuern kann. Apps lassen sich mit dem "Anwendungsmanager" auch auf die SD-Karte verschieben, sofern der Autor der App dies zulässt.
Allerdings finden sich auch einige Apps an Bord, die nur zu Werbezwecken aufgespielt wurden. Diese sogenannte "Bloatware" umfasst die Apps von Shoppingportalen, Essenslieferanten und Hotelservices, hält sich aber mit circa 5 Apps, die sich schnell löschen lassen, noch im Rahmen.
Kommunikation & GPS
Den superschnellen Wireless-Standard 802.11ac, der beim Galaxy S5 noch an Bord war, kann das S5 Mini nicht bieten, WLAN-Netzwerke nach allen Standards bis 802.11n sollten es aber für die meisten Nutzer im Moment auch tun.
Die drahtlosen Netzwerke sind recht flexibel: Dank jeweils vier Frequenzen bei GSM und 3G, sowie sechs Frequenzen bei LTE sollten in vielen Ländern der Welt Verbindungen möglich sein. Der Empfang über GSM und 3G ist gut und war im großstädtischen Umfeld fast immer ausreichend vorhanden. Den LTE-Empfang können wir im Moment aufgrund des schlechten Netzausbaus unseres Providers noch nicht testen.
Das GPS-Modul unterstützt auch das russische Glonass-Netzwerk. Das Smartphone bietet außerdem die Möglichkeit verschiedene Einstellungen vorzunehmen: So kann man aus Energiespargründen die Position nur anhand von WLAN und Mobilfunknetz schätzen lassen oder zu einer genaueren Positionierung diese zu Hilfe nehmen (A-GPS).
Die Empfangsqualität im Freien ist gut: Nach kürzester Zeit hat das System genug Satelliten gefunden, um uns auf 7 Meter genau zu orten. In Innenräumen reicht die Empfangsstärke aber nicht aus, dort kann man dann nur per WLAN und Mobilfunknetz verortet werden.
Bei unserem Ausflug mit dem Mountainbike nehmen wir das Galaxy S5 Mini und ein Profinavi, das Garmin Edge 500, mit. Die beiden liefern recht ähnliche Ergebnisse, auch die mit Runtastic gemessene Wegstrecke unterscheidet sich bei beiden nicht wesentlich. Beide zeichnen den Weg recht genau nach, bei der Brückenüberfahrt ist das Galaxy S5 Mini sogar noch ein wenig genauer, dafür verliert es uns im Wald kurz aus dem Blick.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonapp hat sich im Vergleich zum Galaxy S5 nicht verändert: Große Bilder und viereckige Tasten bestimmen das Bild und erinnern an die aktuelle Windows-Designsprache. Die App funktioniert auch weiterhin im Querformat, was eine sehr gute Idee ist. Die Tasten sind hier natürlich aufgrund der Bildschirmgröße etwas kleiner als beim großen Bruder, aber immer noch groß genug, damit auch Menschen mit schwächeren Augen keine Probleme haben.
Die Sprachqualität, die man bei einem Anruf erhält, ist auf ähnlichem Niveau wie beim Galaxy S5, aber nicht ganz so brillant wie beim HTC One Mini 2, das durch Verwendung des eingebauten Lautsprechers als Ohrhörer sowohl eine überragende Sprachqualität als auch eine sehr gute Maximallautstärke erreichen konnte. Auch mit dem Galaxy S5 Mini versteht uns der Gesprächspartner aber sehr gut und bescheinigt uns eine recht ordentliche Geräuschfilterung in lauten Umgebungen. Das Freisprechen über den eingebauten Lautsprecher ist ebenfalls in guter Qualität möglich, der "Extra Lautstärke"-Button in der Telefon-App brachte auch diesmal einen eher geringen Effekt.
Kameras & Multimedia
Die Kamera des Galaxy S5 Mini ist mit einer Auflösung von 8 Megapixel auf Mittelklasseniveau zurückgefahren worden. Ob man die gigantischen 16 Megapixel des Galaxy S5 aber wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden. Auch die Bilder des Galaxy S5 Mini können sich nämlich durchaus sehen lassen: Die Farbwiedergabe ist gut, die Bilder überstrahlen nicht, sind aber auch nicht zu dunkel. Gleichzeitig werden viele Details aufgezeichnet, große Farbflächen mit geringen Schattierungen pixeln bei sehr genauer Betrachtung etwas auf. Die Ränder sind nicht ganz so scharf gezeichnet wie bei der Sony A57 oder dem Nokia Lumia 1020, aber immer noch völlig ausreichend, wenn man das Bild nicht gerade auf eine Plakatwand aufziehen will.
Insgesamt gefällt uns die 8-Megapixel-Kamera des Samsung Galaxy S5 Mini recht gut, zumal der Autofokus zwar nicht ganz so schnell, dafür aber recht zuverlässig agiert. In dunklen Umgebungen hellt sie auch ohne Blitz recht gut auf. Darunter leidet zwar die Schärfe, dafür ist Farbrauschen erst bei sehr dunklen Umgebungen ein Thema. Der LED-Blitz hellt Motive gut auf. Videos lassen sich in Full-HD-Auflösung aufnehmen, auch hier gefallen uns die Bildqualität und die flüssige Bildrate.
Die Frontkamera macht für ihre relativ geringe Auflösung von 2,1 Megapixel recht ordentliche Bilder, in die man allerdings nicht zu sehr hineinzoomen sollte. Die obligatorischen "Selfies" gelingen damit aber recht gut, sogar an dunklen Orten hellt die Kamera noch ganz gut auf. Muss sie auch, weil kein Blitz an der Vorderseite vorhanden ist.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Ein Headset liegt dem Galaxy S5 Mini bei. Es ist das Samsung-Standardmodell, das auch dem Galaxy S5 beiliegt. Dazu gibt es eine Schnellanleitung, ein micro-USB-Kabel und das Ladegerät. Recht viel mehr Zubehör ist für das Galaxy S5 Mini auf den ersten Blick auch nicht erhältlich, Samsung bietet auf seiner Website erst mal nur Taschen an.
Allerdings kann man das Galaxy S5 Mini beispielsweise auch mit der Samsung Galaxy Gear Fit verbinden, einer Smartwatch, die vor allem auf Fitness-Funktionen Wert legt. Eine genaue Beschreibung der Qualitäten und der Akkulaufzeit finden Sie beim Test des Galaxy S5. Die Smartwatch Galaxy Gear lässt sich ebenfalls mit dem Gerät verbinden.
Garantie
Die Garantiezeit beträgt in Deutschland 24 Monate. Eine Garantieverlängerung kann man bei Samsung nicht erwerben.
Eingabegeräte & Bedienung
Der Touchscreen ist bis in die äußersten Ecken absolut präzise zu bedienen und erkennt die Eingaben von bis zu zehn Fingern gleichzeitig. Durch einen hochempfindlichen Modus lässt er sich bei kalten Temperaturen auch mit nicht allzu dicken Handschuhen bedienen. Eine Eingabeverzögerung konnten wir nicht feststellen, ebenso war die Oberfläche angenehm gleitfähig: Der Finger gleitet fast ohne Widerstand darüber.
Die Tastatur wurde von Samsung umfangreich angepasst, besitzt aber beim Galaxy S5 Mini, wohl aufgrund des kleineren Bildschirms, nicht ganz so viele Optionen wie beim Galaxy S5: So wurden die separaten Zifferntasten gestrichen und damit auch die Möglichkeit, oft verwendete Wörter damit zu verknüpfen. Dennoch bietet die Tastatur noch sehr umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten und auch die weiteren Eingabemöglichkeiten sind umfangreich: Spracheingabe oder das Wischen über die Tasten waren als Alternativen vorhanden. Einen handschriftliche Eingabe ist diesmal allerdings nicht vorgesehen.
Das Tippen geht gut von der Hand, auch wenn die Tasten im Hochkant-Modus nun recht eng beeinander liegen. Dennoch verschrieben wir uns nur selten und das System korrigiert auf Wunsch auch als fehlerhaft erkannte Eingaben automatisch.
Die Blickverfolgung zum Blättern durch Seiten gibt es diesmal zwar nicht, allerdings kann man auch weiterhin durch einen Finger, der knapp über dem Display schwebt, in manchen Anwendungen Zusatzfunktionen aktivieren. Auch die erweiterte Gestensteuerung ist wieder an Bord: Über den Bildschirm wischen, um einen Screenshot aufzunehmen oder das Handy einfach ans Ohr halten um gerade betrachteten Kontakt anzurufen kann durchaus nützlich sein.
Im Vergleich zum Galaxy S5 wurde die Auflösung des Displays zwar auf 1.280 x 720 Pixel abgespeckt, im Vergleich zum Galaxy S4 Mini stellt das aber immer noch eine Verbesserung dar: Dort hatte der Bildschirm nur eine Auflösung von 960 x 540 Pixel. Samsung nutzt weiterhin ein Super-AMOLED-Display, das leuchtende Farben darstellen kann und dank absolutem Schwarz einen quasi unendlich hohen Kontrast bieten kann. Dafür mangelt es oft an der Helligkeit der Displays, so dass es beim Außeneinsatz zu Problemen kommen kann.
Tatsächlich liegt der Schwarzwert bei 0 cd/m², schwarze Flächen werden also wirklich ohne jegliche andere Farbe oder Eintrübung dargestellt. Die maximale Helligkeit liegt allerdings, wie schon befürchtet, deutlich unter derjenigen von LCD-Displays im Sony Xperia Z1 Compact oder dem HTC One Mini 2. 307 cd/m² messen wir beim Galaxy S5 Mini maximal, allerdings können wir bei direkter Beleuchtung des Lichtsensors auch Werte von bis zu 441 cd/m² feststellen, Samsung hat also offenbar für sehr helle Umgebungen noch Reserven bei der Bildschirmhelligkeit berücksichtigt.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 288 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 6.18 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.52 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.23
Aus dem vollständigen Schwarz ergibt sich ein theoretisch unendlicher Kontrastwert, der wiederum zu einer sehr lebendigen und kräftigen Farbdarstellung beiträgt. Samsung verwendet wieder verschiedene Displaymodi, damit jeder den Bildschirm an seine Vorstellungen anpassen kann. Alternativ wählt das Smartphone selbst den passenden Farbmodus. Bei "Dynamisch" sind die Farben am kräftigsten, aber auch etwas unnatürlich. "Kino" markiert das andere Extrem mit stark zurückgenommener Sättigung und deutlich weniger Dynamik im Bild. Dazwischen liegen "Standard" und "Professionelles Foto".
Wie sich die vier Modi genau auf die Farbdarstellung auswirken und wie genau es dem Bildschirm überhaupt möglich ist, unterschiedliche Farbtöne wiederzugeben, das untersuchen wir mit der Software CalMan und speziellen Messinstrumenten. Der Modus "Kino" bietet insgesamt die geringste Abweichung der Farbwerte vom Refernzwert des Farbraums sRGB. Bei "Dynamisch" sind die Farbwerte stark überbetont, mittlere Grautöne haben hier einen Blaustich. Dieser ist bei "Kino" ebenfalls vorhanden, aber wesentlich geringer.
Es macht Spaß, sich den Bildschirm im Modus "Dynamisch" oder "Standard" anzuschauen, da die Farben sehr lebendig und kräftig wirken. Wer aber seine Bilder möglichst originalgetreu und natürlich anschauen möchte, der sollte sich lieber auf "Kino" verlassen. Die automatische Wahl tendiert unserer Erfahrung nach eher zu etwas kräftigeren Farben als die Natürlichkeit zu betonen.
Ein Gerät mit spiegelndem Display wird wohl nie perfekt für den Betrieb im Freien sein. Allerdings kann man mit dem Samsung Galaxy S5 Mini durchaus mal auf die Straße gehen: Der Helligkeitssensor erkennt schnell seine Umgebung und passt die Bildschirmhelligkeit entsprechend an. Bei bewölktem Himmel war an einem sonnigen Tag der Bildschirminhalt immer zu erkennen, Spiegelungen muss man aber dennoch in Kauf nehmen.
Wie schon erwähnt, kann bei sehr hellen Umgebungen die Bildschirmhelligkeit über den Maximalwert hinaus gesteigert werden, so dass sich auch hier noch eine passable Lesbarkeit des Bildschirms ergab. Im Schatten und in Innenräumen ist der Bildschirm des Galaxy S5 Mini sowieso problemlos ablesbar.
Bei den Blickwinkeln sind Samsungs Super-AMOLED-Displays bisher immer sehr positiv aufgefallen. Das ändert sich auch mit dem Galaxy S5 Mini nicht, auch aus sehr flachen Betrachtungswinkeln behält das Display seinen vollen Kontrast.
Leistungstechnisch ist das Samsung Galaxy S5 Mini im Vergleich zum Galaxy S5 deutlich abgespeckt worden: Das SoC Exynos 3470 mit 1,4 GHz ist schon vom Takt her deutlich langsamer als das Snapdragon 801 MSM8974AC mit 2,45 GHz, das im Galaxy S5 arbeitet. Der Arbeitsspeicher wurde um 512 MByte auf 1.536 MByte verringert. Auch die integrierte Grafiklösung, die Mali 400 MP4, ist langsamer als die Adreno 330 im Galaxy S5.
Tatsächlich ist das SoC im Galaxy S5 Mini etwas langsamer als andere Mittelklasse-Smartphones, zumindest in den synthetischen Benchmarks macht sich dies bemerkbar. Im praktischen Betrieb merkt man davon weniger, öffnet man aber beispielsweise das Benachrichtigungscenter während eine aufwändige App läuft, kann es schon mal zu leichten Rucklern kommen und auch der Multi-Window-Modus läuft nicht so flüssig wie auf dem Galaxy S5.
Auch im Vergleich zum Galaxy S4 Mini, dem Vorgänger, arbeitet das Galaxy S5 Mini unseren Messungen nach etwas langsamer. Das Sony Xperia Z1 Compact erreicht hingegen fast die Leistung des großen Galaxy S5 und stößt damit leistungstechnisch in die Oberklasse vor. Damit liegt es deutlich vor dem Galaxy S5 Mini.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
Sony Xperia Z1 Compact | |
LG G2 Mini | |
Google Nexus 5 |
Quadrant Standard Edition 2.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Google Nexus 5 | |
LG D605 Optimus L9 II |
Die Grafikeinheit ist die Mali 400 MP4, die vier Kerne takten mit schnellen 700 MHz. Dennoch erreicht die Grafikpower des Galaxy S5 Mini nicht das Niveau anderer Mittelklasse-Smartphones. Das Samsung Galaxy S5 oder das Xperia Z1 Compact spielen sowieso in einer ganz anderen Liga.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z1 Compact | |
LG G2 Mini | |
Google Nexus 5 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z1 Compact | |
LG G2 Mini | |
Google Nexus 5 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z1 Compact | |
LG G2 Mini | |
Google Nexus 5 |
Basemark X 1.1 | |
Medium Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
LG G2 Mini | |
Google Nexus 5 | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Google Nexus 5 |
In Sachen Surfen im Internet und den damit verbundenen Technologien wie HTML5 oder JavaScript ist die Geschwindigkeit des Samsung Galaxy S5 Mini ganz gut, es sichert sich unter den Vergleichsgeräten einen Platz im Mittelfeld. Im Vergleich zum Vorgänger Galaxy S4 Mini liegt es leicht vorne, das Galaxy S5 ist aber noch einmal deutlich schneller.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z1 Compact | |
LG G2 Mini | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 mini | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z1 Compact | |
LG G2 Mini | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Google Nexus 5 | |
LG D605 Optimus L9 II |
* ... kleinere Werte sind besser
Immerhin kann das Samsung Galaxy S5 Mini bei der Geschwindigkeit des Speichers seinen Vorgänger übertreffen: Die 16 GByte eMMC-Flash übertragen Daten schneller als der Speicher des Galaxy S4 Mini. Auch gegenüber anderen Mittelklasse-Smartphones bestehen beim Speicher leichte Geschwindigkeitsvorteile. Recht kurze Ladezeiten bei Apps können wir dem Galaxy S5 Mini bescheinigen.
Spiele
Um zu sehen, wie es um die Spieleleistung des Samsung Galaxy S5 Mini bestellt ist, probieren wir einige der grafisch aufwändigsten Titel aus, die derzeit im Google Play Store verfügbar sind: "Asphalt 8" ist ein schnelles Rennspiel mit tollen Umgebungen, "Gangstar Vegas" erinnert an "GTA" und in "Riptide GP2" fährt man flotte Jetski-Rennen im nett animierten Wasser. Alle drei Spiele laufen auf der Mali 400 MP4 flüssig, aber nicht völlig ruckelfrei. Am besten schlägt sich "Riptide GP2", bei "Asphalt 8" erkennt man ab und an ein leichtes Ruckeln und bei "Gangstar Vegas" sieht man schnell, dass die Framerate knapp um die 30 Frames pendelt, da das Spiel deutlich sichtbar ruckelt und auch die Ladezeiten teils recht lang sind.
Wer also grafisch sehr aufwändige Spiele auf seinem Samsung Galaxy S5 Mini zocken will, der sollte erst einmal ausprobieren, ob das Spiel auch wirklich flüssig läuft. Zwar ließen sich alle Spiele spielen, wer absolut flüssige Framerates will, der braucht aber noch ein bisschen mehr Power. Für die allermeisten Spiele aber wird die Leistungsfähigkeit des Systems ausreichen: "Angry Birds: Star Wars 2" und ähnliche Spiele brauchen schließlich wesentlich weniger Ressourcen.
Temperatur
Bei der Wärmeentwicklung hat Samsung seine Hausaufgaben gemacht: Eine allenfalls leichte Erwärmung ist nur unter längerer Volllast spürbar. Das absolute Maximum sind 34,9 Grad an der Vorderseite, die Rückseite erwärmt sich grundsätzlich etwas weniger. Damit erwärmt sich das Galaxy S5 Mini im Vergleich zum Sony Xperia Z1 Compact oder dem HTC One Mini 2 recht wenig. Zudem ist die gefühlte Erwärmung noch einmal etwas geringer als beispielsweise beim HTC One Mini 2, da Kunststoff Wärme schlechter leitet als Metall. Auch der Vorgänger, das Galaxy S4 Mini, wurde mit maximal 41 Grad deutlich wärmer.
Im Idle-Betrieb ist die Erwärmung mit maximal 30,2 Grad im Bereich des vorderen Ohrhörers am größten, was eine denkbar schlechte Stelle ist, da das Ohr doch eine recht wärmeempfindliche Stelle am Körper ist. Allerdings ist die Erwärmung so gering, dass dieses kleine Problem ebenfalls vernachlässigbar ist.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher sitzt wie beim Galaxy S5 oder auch schon beim Galaxy S4 Mini an der Rückseite des Gehäuses und muss seinen Dienst wieder alleine verrichten – ein Stereopartner wie beim HTC One Mini 2 steht ihm nicht zur Seite. Die Positionierung an der Rückseite hat Vor- und Nachteile: Legt man das Smartphone auf eine feste Unterlage kann diese zusätzlich als Klangkörper verwendet werden und verstärkt den Klang. Legt man das Gerät aber auf eine weiche Unterlage oder hält das Gerät in der Hand und hat einen Finger über dem Lautsprecher, wird der Klang gedämpft.
Insgesamt ist der Klang aber nicht schlecht: Die maximale Lautstärke ist hoch, selbst dann bleibt der Sound aber definiert und klar. Generell wirken auch Höhen und Mitten gut ausbalanciert, die Tiefen kommen, wie so oft, etwas zu kurz. Das HTC One Mini 2 bietet insgesamt aber klar den besseren Klang und kann sogar mit Stereoeffekt aufwarten. Im Vergleich zum Sony Xperia Z1 Compact sehen wir das Galaxy S5 Mini in Sachen Klangqualität aber vorne. Unter den drei Konkurrenten gibt es für das Galaxy S5 Mini also den zweiten Platz in Sachen Lautsprecher.
Energieaufnahme
Vergleicht man den Stromvergleich des Samsung Galaxy S5 Mini mit dem des Sony Xperia Z1 Compact oder des HTC One Mini 2, so wird schnell klar, dass Samsung in dieser Kategorie die Nase vorne hat: In getesteten Szenarien verbraucht es am wenigsten Strom. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Verbrauch vor allem unter Last deutlich gesunken. Nun gibt es aber eine kleine Einschränkung: Das Sony Xperia Z1 Compact ist dank seines Qualcomm Snapdragon 800 deutlich leistungsfähiger als das HTC One Mini 2 oder das Galaxy S5 Mini und verbraucht deshalb mehr Energie.
Dennoch sind die niedrigen Verbrauchswerte des Galaxy S5 Mini beeindruckend: Mit nur 0,4 Watt kommt das Gerät aus, wenn der Bildschirm eingeschaltet ist, aber man nichts mit dem Smartphone macht. Maximal werden es bis zu 1,1 Watt im Idle-Modus. Unter Last sind maximal 2,4 Watt drin, was gerade mal etwas über die Hälfte des Maximalverbrauchs des HTC One Mini 2 darstellt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 0.9 / 1.1 Watt |
Last |
1.8 / 2.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Bei so niedrigem Energieverbrauch und dem auf 8,1 Wattstunden gewachsenen Akku (Samsung Galaxy S4 Mini: 7,07 Wattstunden) sollten doch sehr gute Akkulaufzeiten möglich sein, oder? Tatsächlich sind die Akkulaufzeiten beeindruckend: WLAN-Surfen kann man 14:09 Stunden mit dem Galaxy S5 Mini, der Vorgänger hielt zwei Stunden kürzer durch, das HTC One Mini 2 erreicht gerade mal 9:06 Stunden Akkulaufzeit. Das Xperia Z1 Compact allerdings hält enorme 19:04 Stunden durch, da kommt unser Testgerät nicht ganz heran.
Dennoch kann man fast zwei komplette Arbeitstage mit dem Gerät im Internet surfen, das ist schon recht beeindruckend. Außerdem gibt es zwei verschiedene Energiesparmodi, die man schon vom Galaxy S5 kennt: Der Ultra-Energie-Sparmodus schaltet kurzerhand das Display auf Schwarz-Weiß und schränkt die Funktionen stark ein, holt aber selbst aus minimalem Akkustand noch einige Stunden Standby heraus.
Das Samsung Galaxy S5 Mini ist zwar leistungstechnisch und auch in einigen Features ein etwas abgespecktes Galaxy S5, bietet aber dennoch zahlreiche Features, die die Grenzen zwischen Mittelklasse und Oberklasse verschwimmen lassen: Fingerabdrucksensor, wasser- und staubdichtes Gehäuse, tolle und umfangreiche Software, gute Bedienung, gute Kamera, ein hochwertiges Display, geringe Temperaturentwicklung und ordentliche Lautsprecher sind viele Argumente auf der Pro-Seite. Nicht zu vergessen sind hier auch die hervorragenden Akkulaufzeiten.
Dennoch ist die Konkurrenz mit Sony Xperia Z1 Compact und HTC One Mini 2 stark. Wer nach dem Plus an Leistung sucht, der greift zu Sonys Smartphone und bekommt dort auch 802.11ac-WLAN. Beim One Mini 2 gibt es ein Metallgehäuse und die besten Lautsprecher der Klasse. Das Galaxy S5 Mini hat den großen Vorteil, dass es sich in keiner Kategorie wirkliche Schwächen leistet, auch wenn seine beiden härtesten Konkurrenten in einigen Details vielleicht vorne liegen mögen.
Kleinere Mängel finden sich allenfalls beim etwas sperrig zu bedienenden Fingerabdrucksensor, der installierten Bloatware und dem Screen, der etwas höher auflösen könnte. Das Gehäuse aus Polycarbonat wird bei der Galaxy-Serie wohl ein ewiger Streitpunkt bleiben, das Design ist zudem nicht so massenkompatibel wie bei vielen anderen Smartphones. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann man dennoch aussprechen, da es zur Zeit einfach kein Smartphone in dieser Klasse gibt, das so viel richtig macht.
Weil uns die umfangreiche Software mit den dutzenden Einstellungs- und Personalisierungsoptionen, die umfangreichen Erklärungen der Features und die recht kurze Ladezeit zusätzlich überzeugen, werten wir das Gesamtergebnis um einen Punkt auf.