Test Motorola Moto E Smartphone
Lange Zeit war das Aufsehen um Motorola gering, bis dann Ende 2013 das Moto G auf den Markt gekommen ist und die Konkurrenz unter sehr starken Druck gesetzt hat. Auch uns konnte das preiswerte Smartphone überzeugen, denn für einen Kaufpreis von 169 Euro (8-GB-Version) ist es konkurrenzlos günstig. Zwischenzeitlich ist bei Motorola einiges passiert, denn mit dem Launch des Moto X wurde ebenfalls bekannt, dass Google das aufgekaufte Unternehmen weiterverkauft – lediglich die Patente bleiben bei dem Suchmaschinen-Giganten. Der neue Eigentümer wird der chinesische PC-Hersteller Lenovo. Welche exakten Pläne Lenovo mit Motorola hat, ist nicht vollends durchsichtig, jedoch scheint sich Motorola weiterhin auf preiswerte Smartphones zu konzentrieren.
Mit der Ankündigung des Moto E soll an den Erfolg des Moto G angeknüpft werden. Die Strategie hinter dem Moto E ist eindeutig – ein unterdurchschnittlicher Kaufpreis von gerade einmal 119 Euro gepaart mit überdurchschnittlicher Hardware in diesem Preissegment. Im Vergleich zum Moto G ist nun alles etwas kleiner dimensioniert. Das Display ist um 0,2 Zoll geschrumpft, der SoC ist ein anderer (dennoch gleiche Taktrate von 1,2 GHz) und der interne Speicher wurde auf 4 GB reduziert – jedoch mit der Möglichkeit zur Speichererweiterung per Micro-SD-Slot. Uns erwartet ein spannendes Smartphone zum absoluten Dumpingpreis. Wenn Motorola eine Performance à la Moto G gelingt, kann sich die namhafte Konkurrenz warm anziehen und muss sich einiges überlegen um Marktanteile im Einsteiger-Bereich der Smartphones nicht zu verlieren.
Getreu dem Motto „never change a winning team“ erinnert das Gehäuse sehr stark an das des Moto G. Nicht nur die Optik, sondern auch die Haptik sind nahezu identisch. Auffällig ist lediglich der Lautsprecher-Ausgang des Moto E, denn unterhalb der Navigationsleiste befindet sich ein großer Speaker, zusätzlich mit silbernem Kunststoff farblich vom restlichen Gehäuse abgesetzt. Das Backcover kann wieder, binnen weniger Sekunden, abgenommen werden. Der Akku ist zwar fest verbaut, dennoch muss das Kunststoff-Cover entfernt werden, um die Micro-SIM-Karte oder die Micro-SD-Karte einzuschieben. Wie auch beim Vorgänger gibt es die Cover in zahlreichen Farben. An der Verarbeitungsqualität haben wir nichts auszusetzen, im Gegenteil. Diese ist sehr gut, das Smartphone ist extrem verwindungssteif und resistent gegen Druck jeglicher Art.
Mit Abmessungen von 124,8 x 64,8 x 12,3 mm ist das Gehäuse hauptsächlich in der Länge kürzer geworden. Der Unterschied zum Moto G liegt ca. bei 0,5 cm. Die anderen Dimensionen unterscheiden sich nur in sehr geringfügiger Art. Die Gewichtsdifferenz ist subjektiv nicht spürbar – nur 1 Gramm konnte Motorola beim Moto E einsparen. Unser Modell besitzt, neben dem schwarzen Backcover, eine schwarze Geräteoberseite (Displayrahmen). Die Vorderseite ist allerdings auch in Weiß erhältlich.
Der Aufbau des Geräts und die Anordnung der Buttons oder Ports unterscheiden sich minimal von denen des Moto G. Die Gehäuseränder beheimaten nur den Micro-USB-Port und auf der gegenüberliegenden Seite den Anschluss für externe Audiogeräte via 3,5-mm-Klinkenanschluss. An der rechten Seite befinden sich der Power-Button und die Lautstärkewippe.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der interne Speicher auf 4 GB minimiert. Abzüglich des reservierten Speicherplatzes (für das Betriebssystem) bleiben nur noch 2,2 GB zur freien Verwendung übrig. Dank eines Micro-SD-Slots kann Motorola die Katastrophe abwenden, denn mit einem derart geringen internen Speicher wäre man heutzutage zu stark eingeschränkt. Nicht selten belegen aktuelle Spiele mehr als 1 GB Speicherplatz. Die fehlende Möglichkeit der Speichererweiterung ist sicherlich eines der größten Mankos des Moto G, denn somit muss man sich bereits beim Kauf endgültig für eine Speichervariante (8 oder 16 GB) entscheiden – ein entscheidender Vorteil für das Moto E.
Software
Das Moto E ist in diesem Bereich up-to-date ausgestattet, denn Android in Version 4.4.2 (KitKat) ist vorinstalliert. Da in den kommenden Tagen die Auslieferung von Version 4.4.3 beginnt, sind wir gespannt, wann genau das Update für unser Testgerät angeboten wird. Wie auch bei Modellen der Nexus-Serie, befindet sich beim Moto E eine nahezu unberührte Version auf dem Smartphone. Positiv für die Performance, denn die Hardware wird nicht durch unnötige Software-Zugaben ausgebremst. Lediglich ein paar Zusatz-Apps wurden vom Hersteller integriert, haben jedoch durchaus eine Daseins-Berechtigung. Ein Beispiel ist der „Assist“, denn damit schaltet sich das Smartphone stumm, wenn man beispielsweise in einer Besprechung ist. Dies wird durch vorhandene Einträge im Kalender erkannt. Eine generelle Stummschaltung in den Nachtstunden oder während der Arbeitszeit ist hingegen auch möglich.
Findige Entwickler in der Android-Community haben sich vor dem offiziellen Launch des Moto E schon mit einer Möglichkeit nach einem Root-Zugriff auseinandergesetzt. Im Zuge dessen ist es auch möglich, ein Custom-Recovery (TWRP) aufzuspielen. Grundstein dafür hat Motorola selbst gelegt, denn das „Bootlader Unlock Program“ kann auf deren Website heruntergeladen werden.
Kommunikation & GPS
Vergleicht man die Spezifikationen von Moto G und Moto E, fallen kaum Differenzen bei den eingebauten Funkmodulen oder der sonstigen Ausstattung auf. Das Wi-Fi-Modul funkt gemäß dem Standard 802.11 b/g/n nur in den 2,4 GHz-Bereichen. Die Empfangs- und Sendeleistung ist ausreichend gut. Selbstverständlich ist dies subjektiv zu bewerten, denn die Infrastruktur zweier kabelloser LANs ist nur sehr schwer miteinander zu vergleichen – zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Steht kein WLAN zur Verfügung, wählt sich das Smartphone maximal per UMTS/HSPA+ (bis zu 21 Mbps (850, 900, 1.900, 2.100 MHz)) in das mobile Internet ein. Ein LTE-Modul steht nicht zur Verfügung.
Neben dem Bluetooth-Modul in Version 4.0 LE (Low Energy) kommt ein GPS-Empfänger zum Einsatz. Dieser funkt zusätzlich nach dem russischen Standard GLONASS. Innerhalb geschlossener Räume braucht der Sat-Fix die eine oder andere Minute, unter freiem Himmel kann die Verbindung zu den Satelliten spätestens innerhalb einer Minute hergestellt werden. Im Feldtest muss sich das Moto E gegen unser Navigationsgerät von Garmin (Edge 500) beweisen. Bei der Zweckentfremdung als Outdoor-Sportutensil unterschlägt das Moto E im Gesamten eine Strecke von ca. 200 Metern (Gesamtdistanz: 12,16 km). Die wesentlichen Ungenauigkeiten treten in engen Kurven (siehe „Brücke“) oder in Gebieten auf, wo eine uneingeschränkte Sichtverbindung zu den Satelliten nicht gewährleistet ist (siehe „Wald). In Summe ist das Ergebnis dennoch respektabel, denn Smartphones aus dem Hochpreis-Segment sind in dieser Kategorie auch nicht fehlerfrei oder wesentlich besser, wie beispielsweise das Samsung Galaxy S5 oder das Sony Xperia Z2 im Test zeigen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Viele Hersteller haben sich auf die Fahnen geschrieben, permanent größere Displays zu verbauen. Zwar lässt sich mit solchen Smartphones angenehm im Internet surfen oder einen Film anschauen, jedoch leidet darunter die Komfortabilität beim Telefonieren – ganz zu schweigen davon, wie es aussieht, wenn man sich ein riesiges Brett an den Kopf hält. Nahezu lächerlich kamen wir uns beispielsweise beim Telefonieren mit dem Sony Xperia Z Ultra vor. Das Moto E hingegen kann sogar schon als dezent „klein“ bezeichnet werden. Viel wichtiger als die Optik, ist die Qualität bei Gesprächen. Hier haben wir nichts auszusetzen, denn bei unseren Telefonaten konnten wir weder Störgeräusche, eine zu leise Gegenseite oder sonstige Beeinträchtigungen feststellen. Leider fehlt ein Headset im Lieferumfang, denn die Lautsprecherfunktion stellt uns nicht vollends zufrieden. Ihr fehlt es etwas an Pegelfestigkeit und Klarheit in der Wiedergabe.
Kameras & Multimedia
Bei den Einsparungen hat Motorola an der Frontkamera angesetzt. Diese wurde komplett rationalisiert, sodass nur eine Kamera zum Einsatz kommt. Diejenige auf der Rückseite löst mit maximal 5 MP auf und ist zudem in der Lage HD-Videos (720p) mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen. Auf einen LED-Blitz muss man indes verzichten.
Im Duell mit den Kameramodulen anderer Smartphones hat es das Moto E nicht leicht, zumal der Sensor mit mäßiger Auflösung zu kämpfen hat. Mit dem gleichen Problem muss sich jedoch auch das Moto G herumärgern. Die Farbdarstellung überrascht uns, denn diese ist ausgesprochen originalgetreu. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein gut ausgeleuchtetes Motiv – nach Möglichkeit unter freiem Himmel und bei Tageslicht. Bei schwacher Helligkeit produziert das Moto E mäßige Resultate, wie man in den Beispielbildern unschwer erkennen kann. Das bedeutet zudem einen rapiden Abfall der Detailgenauigkeit. Von der Kamera sollte man sich nicht zu viel erwarten und diese auch nur für Schnappschüsse nutzen. Selbst gegen eine Kompaktkamera der unteren Preisklasse hat das Kameramodul des Moto E keine Chance.
Zubehör & Garantie
Die Garantie beläuft sich auf insgesamt 12 Monate. Weitere 12 Monate werden von der gesetzlichen Gewährleistung abgedeckt. Die minimalistische Verpackung deutet bereits an, dass nicht mit einem üppigen Lieferumfang zu rechnen ist – wenig verwunderlich bei dem Kaufpreis. Neben dem eigentlichen Smartphone befindet sich ein USB-Kabel in der Verpackung. Ohne weiteres Zubehör kann das Smartphone nur über den USB-Anschluss eines Computers geladen werden (Netzteile sind optional erhältlich).
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Screen kommt mit der gleichzeitigen Eingabe von bis zu 5 Fingern zurecht. Dabei werden solche auch in den Ecken des Displays präzise abgebildet. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist gut, auch die Displaydrehung wird von dem Bewegungssensor direkt erkannt und ohne große Verzögerung durchgeführt. Die Navigation erfolgt hauptsächlich über Soft-Keys, welche Bestandteil des 4,3-Zoll-Screens sind. Die Navigationsleiste verringert somit den eigentlich nutzbaren Platz auf dem Display. In den neusten Android-Versionen werden diese ausgeblendet, wenn immer es möglich ist. Beispielsweise beim Anschauen eines Films, bei zahlreichen Spielen oder auch beim Betrachten von Fotos.
Weiterhin ist davon auszugehen, dass es dank der Root-Möglichkeit in naher Zukunft diverse Apps zum Modifizieren der Nutzeroberfläche geben wird. Bei anderen Smartphones, wie beispielsweise dem Nexus 5 oder dem LG G2, kann unter Zuhilfenahme des „Xposed Framework“ und anderen Apps die Navigationsleiste auf eine beliebige Größe angepasst werden. Der Vorteil daraus ist der erhebliche Zugewinn an Platz am Display.
Im Vergleich zu dem Moto G wird die günstigere Variante mit einem um 0,2 Zoll kleineren Display hergestellt. Ein größerer Unterschied lässt sich bei der Displayauflösung feststellen. Die Videos, die mit der internen Kamera in bestmöglicher Qualität (720p) aufgenommen werden, können nicht in voller Größe auf dem Moto E abgespielt werden. Der Screen besitzt lediglich eine Auflösung von 960 x 540 (qHD) Pixel. Ein besonderes Feature des Displays ist das Corning Gorilla Glass 3. Die Testmöglichkeiten der Widerstandskraft liegen leider außerhalb unserer Möglichkeiten. Auch wenn dieses Feature einen erhöhten Schutz suggeriert, raten wir von einem Selbsttest ab. In den Spezifikationen gibt Motorola an, dass der Screen mit einer „Anti-Schmutz-Beschichtung“ benetzt ist. Subjektiv schwer zu überprüfen und ohne Motorolas Hinweis diesbezüglich wäre es uns auch nicht aufgefallen.
Bei der Betrachtung der Displayeigenschaften wird es wieder objektiver. Unter Zuhilfenahme des X-Rite i1Pro 2 konnten wir eine durchschnittliche Helligkeit von 364,8 cd/m² ermitteln. Es ist somit etwas dunkler als das Moto G (416,8 cd/m²). Beim Schwarzwert zeichnet sich der erste Erfolg des Moto E ab.
Dieser liegt bei 0,5 cd/m² und ist wahrhaftig kein Spitzenwert, jedoch reicht er aus um gegen das Moto G zu punkten. Spitzenklasse ist hingegen die Ausleuchtung. Mit 96 % ist diese Homogenität kaum zu übertreffen – auch hochpreisige Smartphones kommen nur selten auf diesen Wert. Aufgrund geringerer Helligkeit und einem nur geringen Unterschied beim Schwarzwert, kann das Moto E (746:1) den Kontrast des Moto G (817:1) nicht übertrumpfen.
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Ausleuchtung: 96 %
Helligkeit Akku: 373 cd/m²
Kontrast: 746:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
ΔE Color 4.84 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.62 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.59
Die Kontrolle der Farbwiedergabe zeigt etwas zu dunkel dargestellte Rottöne und abweichende Blautöne. Das Messergebnis des Tests „ColorChecker“ zeigt hingegen im Durchschnitt kaum Abweichungen zwischen den beiden Displays. Die DeltaE-2000-Werte liegen bei 4,84 (Moto E) und bei 4,83 (Moto G). Das Resultat bei der Graustufendarstellung ist hingegen eindeutig – der Sieger heißt Moto E.
Grundsätzlich ist die Sonne der Feind eines jeden Displays – vor allem wenn dieses zusätzlich noch spiegelt. Hauptsächlich in den Sommermonaten kommt es beim Ablesen des Displayinhalts zu Problemen. Das Moto E bleibt davon natürlich nicht verschont. Variiert man den Betrachtungswinkel und setzt das Smartphone nicht der direkten Sonneneinstrahlung aus, kann man den Inhalt noch einigermaßen gut ablesen. Eine matte Displayschutzfolie kann optional gekauft werden und verbessert das Endresultat erheblich.
Bei der Betrachtung der Blickwinkelstabilität gibt es nur wenig auszusetzen. Das Moto E kommt mit unterschiedlichen Winkeln gut zurecht und auch die Farben und der Kontrast bleiben bei flachen Winkeln gut. Erst sobald man seitlich und zusätzlich aus der Vertikalen das Display betrachtet, verfälschen die Farben und der Kontrast sinkt.
Der SoC des Moto E taktet mit einer Frequenz von 1,2 GHz und besitzt in Summe zwei Kerne. Wo liegt also der Unterschied zum Moto G? Schließlich ist die Taktfrequenz die gleiche. Hauptunterscheidungsmerkmal ist die GPU, denn beim Moto E kommt eine schwächere Variante zum Einsatz. Diese hört auf den Namen Adreno 302 und taktet nicht, wie die Adreno 305 aus dem Moto G, mit 450 MHz. Des Weiteren handelt es sich bei unserem Testgerät um einen Snapdragon 200-SoC aus dem Hause Qualcomm, welcher im 28-nm-Verfahren hergestellt wurde und nach dem ARMv7-Befehlssatz arbeitet. Als Unterstützung dient ein Arbeitsspeicher mit einer Größe von 1 GB.
Wie sich die Hardware im Wettstreit mit anderen Geräten schlägt, testen wir unter Zuhilfenahme diverser Benchmarks – zunächst mit synthetischen. Hierbei ziehen wir Geräte aus dem ähnlichen Preissegment hinzu und das aktuelle Flaggschiff von Samsung – das Galaxy S5. Selbstverständlich ist dieser Vergleich mehr als unfair, dennoch dient er nur zur Veranschaulichung, welche Leistung maximal möglich ist. Der Vergleich mit dem ersten Android-Smartphone von Nokia X fällt gut für unseren Probanden aus. Die Performance des Debüt-Androiden der Finnen ist bei jedem Test deutlich geringer. Die anderen Testgeräte verfügen über eine ähnliche Rechenleistung und wechseln sich auf dem Treppchen mit dem Moto E permanent ab. Wie zu Beginn dieses Kapitels erwähnt, verfügen Moto E und Moto G über die gleiche Taktrate. Bei den Benchmarks wird nochmals deutlich, dass man sich nicht von diesem nominellen Wert täuschen lassen sollte.
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Samsung Galaxy S Duos 2 GT-S7582 | |
Huawei Ascend Y530 | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Nokia X | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Samsung Galaxy S Duos 2 GT-S7582 | |
Huawei Ascend Y530 | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Nokia X | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Nokia X | |
Samsung Galaxy S5 |
Eine weitere Sorte von Laufzeittests wird unter Zuhilfenahme des Browsers durchgeführt. Dabei stellt sich ein ähnliches Bild dar, wie zuvor bei den synthetischen Tests. Das Nokia X ist weit abgeschlagen. Überraschend ist das Duell zwischen Moto E und G, denn beide liegen sehr eng beieinander und gelegentlich zieht das Moto G den Kürzeren. Das Galaxy S Duos 2 liefert gute Resultate ab und kann daher diesen Testabschnitt für sich entscheiden.
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Apple iPhone 5c | |
Samsung Galaxy S Duos 2 GT-S7582 | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Nokia X |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Samsung Galaxy S Duos 2 GT-S7582 | |
Alcatel One Touch Pop C7 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Apple iPhone 5c | |
Samsung Galaxy S Duos 2 GT-S7582 | |
Huawei Ascend Y530 | |
Samsung Galaxy S5 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Samsung Galaxy S Duos 2 GT-S7582 | |
Nokia X |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Flashspeicher im Moto G wurde bereits mehrfach gelobt, denn dieser ist sogar in drei von vier Tests erheblich schneller als der Speicher des Galaxy S5. Leider kann der 4 GB-Speicher unseres Probanden nicht an die hervorragenden Schreib- und Leseraten anknüpfen. Die Übertragungsrate beim sequentiellen Schreiben lässt zu wünschen übrig. Sonst ist das Ergebnis mittelmäßig und bedarf keiner großen Lobeshymnen.
Spiele & Videos
Auch wenn die Benchmarks weniger gut ausgefallen sind, kommt es beim Abspielen von Videos zu keinen Problemen. Selbst Filme in Full-HD-Qualität kann der SoC wiedergeben. 3D- oder 2D-Spiele sind eine Herausforderung, welche man auch an der Erwärmung des Geräts bemerken kann, jedoch werden diese flüssig ausgeführt. Kurz und schmerzlos: Pflicht erfüllt.
Temperatur
Die Oberflächentemperatur messen wir einmal unter Volllast und ein zweites Mal im Idle-Zustand des Smartphones. Dümpelt das Moto E vor sich hin, sind die Temperaturen unbedenklich. Mit 30,6 °C auf der Vorderseite und 28,8 °C kann nicht das Niveau des Moto G erreicht werden, dennoch ist subjektiv kein Unterschied festzustellen – das kann man unter Last allerdings nicht behaupten. Mit Spitzenwerten von ca. 39 °C ist die Erwärmung deutlich spürbar. Von unangenehm heißen Temperaturen kann nicht die Rede sein, dennoch ist ein Unterschied zum Moto G nicht abzustreiten. Einen kühleren Kopf bewahrt das Huawei Ascend Y530 mit im Durchschnitt 32,1 °C auf der Vorderseite und unter Last und auch das Nokia X liefert angenehmere Temperaturen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der untere Lautsprecher ist für die Musikwiedergabe verantwortlich. Auch wenn der obere Speaker die gleiche Optik besitzt, dient dieser nur zur Wiedergabe bei Telefonaten. Der maximale Pegel ist mehr als ausreichend, man könnte sogar eher sagen, dass dieser viel zu hoch ist. Bei voller Lautstärke kann nicht annähernd von Musikgenuss die Rede sein, da der blecherne Klang übersteuert und in den Ohren schmerzt. Diesem kann mit Hilfe des eingebauten Equalizers Abhilfe geschaffen werden – man sollte seinem individuellen Geschmack freien Lauf lassen. Optimierungspotenzial ist vorhanden, dennoch erzielt ein externer Lautsprecher ein um Welten besseres Ergebnis. Per Bluetooth, WLAN oder altmodischer Kabelverbindung ist schnell eine Verbindung hergestellt.
Energieaufnahme
Ein wesentlicher Bestandteil der Akkulaufzeit ist die Energieaufnahme des Smartphones. Werden sehr rechenintensive Aktionen durchgeführt, klettert der Stromverbrauch auf Werte zwischen 2 und 2,5 Watt. Hier verbraucht das Moto G mit Werten zwischen 2,1 und 2,8 Watt etwas mehr Strom. Umgekehrt ist es im Idle-Zustand. Mit 0,7 bis 1,1 Watt ist unser Proband etwas weniger sparsam (Moto G: 0,4 – 1 Watt). Die Ursachen hierfür können nicht eindeutig zugewiesen werden. Im Wesentlichen hängt der Stromverbrauch von dem SoC und dem Display ab. Bei dem Moto E ist die durchschnittliche Displayhelligkeit etwas geringer und zudem ist der Screen kleiner. Das ist ein Indiz für den geringeren Stromverbrauch unter Last, da in diesem Szenario alle Testgeräte auf maximaler Displayhelligkeit arbeiten. Dieser Testabschnitt gibt jedoch nicht vollends Aufschluss über die letztliche Akkulaufzeit und dient nur als Indikator. Schließlich hängt die Laufzeit auch von der Kapazität des Akkus ab.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.7 / 0.9 / 1.1 Watt |
Last |
2 / 2.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Kapazität des Akkus wird mit 1.980 mAh angegeben. Das sind somit nur 90 mAh weniger als beim Moto G. Unter Volllast erreicht das Moto E die identische Laufzeit wie das Moto G – knapp über 4 Stunden ist eine durchaus respektable Zeit in diesem Bereich. Mit 22 Stunden und 16 Minuten im Idle-Test gehört das Moto E definitiv zu den ausdauernden Smartphones. Dabei ist die Displayhelligkeit auf ein Minimum reduziert und die Funkmodule sind deaktiviert. Das Moto G schafft es allerdings ca. 3 Stunden länger durchzuhalten. Im kombinierten Test aus mittlerer Helligkeit (150 cd/m²) und dem permanenten Aufrufen von Internetseiten beobachten wir eine Laufzeit von 14 Stunden. Zeiten, von denen das Huawei Ascend Y530 (WLAN-Test: ca. 8 Stunden) nur träumen kann und selbst das Nokia X noch weit entfernt ist.
Das Erfolgsrezept für gute Verkaufszahlen scheint einfach zu sein. Ein performantes, gut verarbeitetes Smartphone für den kleinen Geldbeutel. Dabei handelt es sich nicht wirklich um ein Geheimnis, allerdings mag die Umsetzung schwieriger sein, als man zunächst vermutet. Viele Hersteller platzieren eine Vielzahl von Smartphones im Einsteiger-Segment, jedoch haben Tests gezeigt, dass es oftmals an der Performance oder anderen kaufentscheidenden Faktoren hapert. Mit dem Moto G ist der Spagat aus Preis und Leistung gelungen und an genau diesem Punkt hat Motorola beim Moto E erneut angesetzt. Der Preis des Einsteigergeräts liegt bei lediglich 119 Euro. Selbstverständlich mussten dafür ein paar Hardwarebauteile weichen. Beispielsweise wurde der interne Speicher von 8 GB (bzw. 16 GB) auf 4 GB verkleinert. Hinzu kommt indes die Möglichkeit der Speichererweiterung per Micro-SD-Slot. An der Taktrate hat sich nominell nichts verändert, jedoch ist es nun ein Dual-Core-Snapdragon 200 mit schwächerer GPU (Adreno 302). Das Display misst 4,3 Zoll und besitzt eine qHD-Auflösung.
Die Kombination aller Hardware-Bauteile liefert ein attraktives Android-Smartphone (KitKat 4.4.2) auf hohem Verarbeitungsniveau, mit aktueller Software und langer Akkulaufzeit. Ähnlich preiswerte Smartphones, wie beispielsweise das Huawei Ascend Y530 (Android 4.3) oder das Nokia X (Android 4.1), sind ebenfalls interessant, können jedoch dem Gesamtpaket des Moto E nicht das Wasser reichen. Beide genannten Geräte erreichen im Display-Segment erheblich schlechtere Kontrast- und Schwarzwerte und vor allem das Ascend Y530 fällt bei der Blickwinkelstabilität negativ auf. Ein unverkennbarer Pluspunkt stellt die ehemalige Zugehörigkeit Motorolas zu Google dar. Dies äußert sich vor allem in der Version des Betriebssystems – auch Android 4.4.3 soll zeitnah bereitgestellt werden. Wie sich die Update-Politik von Motorola in Zukunft verhält, ist dennoch unklar. Da wir vom Moto G sehr angetan waren, hatten wir auch eine entsprechende Erwartungshaltung beim Moto E – und wir wurden nicht enttäuscht. Das Preis-/ Leistungsverhältnis ist mehr als fair. Trotzdem sollte man sich die Frage stellen, ob man noch ca. 40 Euro mehr (im Onlinehandel) für das Moto G (8 GB) investieren will und kann. Einige beschriebenen Vorteile hat die größere Version doch zu bieten.