Test Huawei Ascend Y530 Smartphone
Die einschlägigen Online-Shops listen das Huawei Ascend Y530 zum Teil schon für 120 Euro. Viel günstiger ist ein aktuelles Android-Smartphone wohl kaum zu haben – erst recht nicht mit Android 4.3 und einem 4,5-Zoll-Display. Die Chinesen schicken sich also an, einen richtigen Preis-Leistungs-Hammer rauszuhauen. Wichtig ist, dass die erforderlichen Sparmaßnahmen keinen großen Einfluss auf den täglichen Betrieb nehmen. Klar ist aber auch, dass gerade beim Speicherausbau und dem Herzstück, dem SoC, gespart werden muss, wenn man den niedrigen Preispunkt betriebswirtschaftlich sinnvoll treffen will.
Huawei setzt auf ein recht junges SoC aus dem Hause Qualcomm. Die Entscheidung für diesen sehr renommierten Hersteller wirft schon mal ein gutes Licht auf Huawei, kommen von Qualcomm doch die derzeit schnellsten Mobil-Prozessoren überhaupt. Im Y530 arbeitet natürlich eine deutlich gemütlicherer Variante. Beim Snapdragon 200 MSM8210 handelt es sich um ein Dual-Core-Modell mit 1,2 GHz Kerntakt. Die Grafikberechnungen übernimmt eine Adreno 302, ein neues Einstiegsmodell von Qualcomm. Passt also zum Anspruch des 4,5-Zoll-Smartphones. Ebenso wie der 512 MB große Arbeitsspeicher, der vier GB kleine, aber erweiterte interne Speicher und die Display-Auflösung von 854 x 480 Pixel, die das Y530 mit seinem größeren und teureren Bruder Ascend G610 teilt. Dessen Kameraausstattung mit 0,3-MP-Sensor vorne und 5-MP-Optik auf der Rückseite hat Huawei ebenfalls in das Einsteigermodell transportiert.
Wie steht es um die Konkurrenz in diesem Preisbereich? Sehr viele aktuelle Modelle finden sich da nicht. Infrage kommt das gleich große Dual-SIM-Modell Acer Liquid E1 Duo. Daneben bieten sich das ZTE Blade III und das LG L5 II an, beide mit etwas kleinerem Display.
Design-Highlights sind in dieser Preisregion Mangelware. Völlig einfallslos ist das Gehäuse des Huawei Ascend Y530 indes nicht gestaltet. Die leicht abgerundeten Ecken und der halb um den Rand gezogene, aufgeraute Akkudeckel verleihen dem Einsteiger-Gerät wenigstens ein bisschen Eigenständigkeit. Als Alternative zum schwarzen Gerät gibt es noch eine weiße Variante.
Mit 145 Gramm ist das Y530 kein Leichtgewicht, liegt aber noch angenehm in der Hand, zumal es mit nur 9,3 Millimetern Dicke und auch ansonsten eher kompakten Abmessungen die schlanke Linie einhält.
Gefallen haben uns auch Verarbeitungsqualität und Stabilität des Gehäuses, das sich kaum verwinden lässt. Entsprechende Versuche werden allerdings früh mit Knarz- und Knackgeräuschen quittiert.
149 Euro Preisempfehlung – das muss sich auf die Ausstattung auswirken. Und das tut es auch. Aber: Eine richtigen Bock hat Huawei hier glücklicherweise nicht geschossen. Insgesamt wirkt die Ausstattung in sich stimmig und zur Einsteigerklasse passend. Herzstück ist ein Zweikern-SoC von Qualcomm. Der Snapdragon 200 MSM8210 wurde erst kürzlich vorgestellt und kommt erstmals bei einem unserer Tests zum Einsatz. 1,2 GHz beträgt die Taktrate im Huawei Ascend Y530. Die Grafikleistung erbringt eine Adreno 302, ihres Zeichens ein absolutes Low-End-Modell. Dem SoC zur Seite stehen 512 MB Arbeitsspeicher und vier GB interner Speicher. Beides ist selbst in dieser Preisklasse nicht viel, letzterer aber zumindest per microSD-Karte um bis zu 32 GB erweiterbar. Besonderheiten finden wir keine, außer vielleicht, dass Power-Button und Lautstärkewippe am linken Gehäuserand sitzen.
Software
Mit Android 4.3 Jelly Bean setzt Huawei bei seinem neuen Einstiegsmodell auf eine recht aktuelle Version des Google-Betriebssystems. Da 4.4 KitKat aber noch einmal deutlich ressourcenschonender arbeitet, wäre diese Version sicher eine gute Wahl gewesen – gerade angesichts der beschränkten Performance in diesem Preisbereich. Ein Update stellt Huawei aber bis dato nicht in Aussicht. Auf Android setzt auch beim Y530 Huaweis Emotion UI Oberfläche. Eine Besonderheit beim 4,5-Zoll-Gerät ist aber die Möglichkeit, zwischen zwei Bedienmodi hin- und herzuschalten. Im "Startbildschirmstil Einfach", auch Simple UI genannt, sind auf den Home-Screens große Kacheln zu sehen, die ein wenig an Windows Phone 8 erinnern. Tatsächlich eignet sich diese Ansicht für Smartphone-Novizen aus unserer Sicht sehr gut.
Kommunikation & GPS
LTE, Dualband-WLAN, NFC? In dieser Preisklasse sicher nicht. Aber eine solide Kommunikationsausstattung hat das Huawei Ascend Y530 auf jeden Fall an Bord. Mit Quadband-GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) sollte in den meisten Teilen der Erde Empfang möglich sein. Dualband UMTS (900/2.100 MHz) mit HSPA+ sorgt für schnelle Datenübertragungsraten. Und Bluetooth 4.0 ermöglicht stromsparende Kurzstreckenverbindungen, etwa zu anderen Smartphones sowie zu Zubehör wie Headsets oder Fitnessarmbändern.
Ebenfalls mit an Bord ist ein A-GPS-Empfänger, der selbst innerhalb von Gebäuden nur wenige Sekunden für einen stabilen Sat-Fix benötigt und sofort eine hohe Genauigkeit erreicht. Im Realbetrieb auf einer gut elf Kilometer langen MTB-Strecke zeigen sich dann aber im Vergleich zum Spezial-Navi Garmin Edge 500 doch kleinere Schwächen. So unterschlägt das Huawei Ascend Y530 gut 300 Meter der gesamten Wegstrecke. Das kommt unter anderem daher, weil der GPS-Empfänger bei Kurven gerne "abkürzt", also die Luftlinie statt der tatsächlichen Strecke aufzeichnet. Unterm Strich geht die Navi-Leistung aber in Ordnung.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App ist sehr übersichtlich gestaltet, da findet sich auch ein Einsteiger schnell zurecht. Dank großer Zifferntasten lassen sich Telefonnummern schnell und fehlerfrei eintippen.
Zufrieden sind wir auch mit der Sprach- und Hörqualität. Der Angerufene konnte uns einwandfrei verstehen, die Stimme klang zudem recht natürlich. Nur bei lauten Umgebungsgeräuschen wurde die Kommunikation aufgrund einer fehlenden Geräuschunterdrückung erschwert. Der Lautsprecher eignet sich nicht als Freisprechersatz. Die einstellbare Lautstärke ist im Telefon-Betrieb einfach zu gering.
Kameras & Multimedia
0,3 Megapixel an der Front, das ist selbst in der Einsteigerklasse nicht der Hit. Entsprechend fad fallen die beliebten Selfies aus, für Videochats reicht die Kamera gerade so. Auf der Rückseite steht eine 5-MP-Optik zur Verfügung. Damit ist die Auflösung hoch genug, um das Huawei Ascend Y530 vielleicht der klassischen Digicam vorzuziehen. Aber Pixel sind nun mal nicht alles. So hat der Sensor des Y530 mit schwacher Lichtausbeute zu kämpfen, was schon bei hellem Tageslicht zu leichtem Rauschen führt. Im Gegenzug erscheinen sehr helle Bildbereiche überstrahlt. Zu guter – oder besser – schlechter Letzt fehlt es an Schärfe.
Zubehör
Huawei liefert neben dem Akku und dem Netzteil auch ein Stereo-Headset mit. Gerade angesichts des geringen Preises eine sehr faire Geste. Weiteres Zubehör wird es in Kürze im Huawei Online-Store geben.
Garantie
Kurz und schmerzlos: 2 Jahre auf das Gerät, ein halbes auf den Akku.
Eingabegeräte & Bedienung
Beim Thema Tastatur gilt bis auf die minimal geringere Größe das bereits für das erst kürzlich getestete Huawei Ascend G610. Ein Zitat sei daher an dieser Stelle erlaubt: "Mit Emotion UI bringt Huawei auch ein eigenes Tastatur-Layout mit, das sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber der Android Standardtastatur offenbart. So sind etwa Zahlen jederzeit per langem Druck auf die oberste Tastenreihe einzugeben, die Spacetaste ist im Browser mit ".com" belegt, und eine Smiley-Taste ist ebenfalls vorhanden. Zudem lässt sich zwischen deutschem und englischem Tastatur-Layout umschalten. Leider merkt sich das System die gewählte Einstellung nicht dauerhaft; erst nachdem man diese Einstellung an anderer Stelle vorgenommen hat. Tastenton und Vibration erhöhen die Rückmeldung der Tastatur deutlich."
Der Touchscreen erledigt seine Aufgabe ebenfalls zufriedenstellend und weist auch in den Randbereichen eine hohe Präzision auf. Die Finger gleiten indes nicht immer ganz sanft über die Oberfläche, und eine minimale Verzögerung – etwa beim Scrollen – werden sensible Naturen bemerken. Flüssiges Arbeiten ist dennoch weitestgehend möglich. Ins Stottern gerät das Smartphone nur bei sehr schnellen Eingabefolgen und sehr großen Webseiten.
Angesichts des Preises von unter 150 Euro verdient allein die Größe des Displays schon Erwähnung. 4,5 Zoll ist alles andere als gewöhnlich, im Einsteigersegment tummeln sich noch reichlich Geräte mit einer 3 vor dem Komma. Die Auflösung von 854 x 480 Bildpunkten ist natürlich nicht sehr hoch, für ein Low-End-Smartphone aber eine gute Wahl. Zumal sich die Messdaten des Displays ganz ordentlich lesen. Die maximale Helligkeit beträgt 388 cd/m2, die Ausleuchtung sehr gute 91 Prozent. Die Displays von LG L5 II und Acer Liquid E1 Duo leuchten zwar noch einmal deutlich heller. Zufriedenstellend ist das Ergebnis des Y530 aber allemal. Weniger gut gefallen uns hingegen der hohe Schwarzwert von 0,74 cd/m2, der zu einem nur mäßigen Kontrast von 507:1 führt. Hier schneiden alle Geräte der Vergleichsgruppe deutlich besser ab.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 375 cd/m²
Kontrast: 507:1 (Schwarzwert: 0.74 cd/m²)
ΔE Color 8.8 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.69 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.03
Subjektiv äußert sich der schwache Kontrast in einer etwas flauen Farbwiedergabe, vor allem bei der Nutzung des Simple UI wirkt die Oberfläche wie von einem Schleier überzogen. Davon abgesehen macht der Bildschirm seine Sache ordentlich. Das letzte Quäntchen Schärfe vermissen wir allerdings.
Zur objektiven Beurteilung des Displays kommt das Colorimeter X-Rite i1Pro 2 zum Einsatz. Mithilfe der Software CalMAN lässt sich ein sichtbarer Blaustich bei der Graustufenwiedergabe feststellen, hier ist die Farbtemperatur deutlich zu hoch. Die Abweichungen bei den Primärfarben sind für ein ungeübtes Auge hingegen nicht wahrnehmbar. Ganz im Gegenteil zu den Mischfarben: Ein mittleres DeltaE von 8,8 ist schon sehr hoch. Auch bei der Farbsättigung zeigt das Display Schwächen.
Nutzt man das Huawei Ascend Y530 im Freien, sollte man direkte Sonneneinstrahlung meiden. Denn die stark spiegelnde Oberfläche und die durchschnittliche Leuchtkraft kommen gegen helles Sonnenlicht einfach nicht an. Im Gegenzug gibt es an der Blickwinkelstabilität nichts auszusetzen. Huawei spricht zwar nur allgemein von einem TFT-Bildschirm. Die stabilen Blickwinkel mit dem leichten Rotschimmer bei schwarzer Fläche und flachen Winkeln deuten aber auf ein Panel mit IPS- oder ähnlicher Technik hin. In dieser Preisklasse haben wir da schon erheblich schlechtere Displays gesehen.
Die Rechenarbeit erbringt beim Huawei Ascend Y530 der Zweikern-Prozessor Qualcomm Snapdragon 200 MSM8210. Dieses noch recht junge SoC vereint zwei Cortex-A7-Kerne, die im Falle des Y530 mit je 1,2 GHz getaktet sind. Die Entscheidung für ein SoC aus dem Hause Qualcomm finden wir grundsätzlich gut, sorgen die Snapdragons der 800er-Familie doch regelmäßig für neue Top-Leistungen in der Smartphone-Spitzenklasse. Dennoch versprechen zwei A7-Kerne mit einer recht geringen Taktfrequenz keine Wunder. Das gilt auch für die verbaute GPU vom Typ Adreno 302, die aber auch gut ins Einsteigersegment passt.
Die Benchmarks zeigen, dass sich die GPU innerhalb der Vergleichsgruppe stärker präsentiert als die CPU. In fast allen Benchmarks schneidet das Huawei Ascend Y530 schlechter ab als etwa das LG L5 II oder das Acer Liquid E1 Duo. Motorola Moto G und Google Nexus 5 spielen bei den Systemtests in einer eigenen Liga. Sobald es aber grafiklastig wird, sieht die Sache etwas anders aus. Weiterhin ist das Y530 weit entfernt von hoher Leistung, kann die günstigen Mitbewerber aber zumindest zum Teil in Schach halten. Für viele aktuelle Spiele reicht die Grafik-Performance aus. Wirklich anspruchsvolle Games laufen aber nur mit geringen Details halbwegs flüssig. Aufgrund des begrenzten Arbeitsspeichers konnten wir leider nicht alle Benchmarks laufen lassen.
Bei den Browsertests schneidet das Huawei Ascend Y530 ganz ordentlich ab, was man auch im Alltagsbetrieb spürt. Surfen lässt es sich gut mit dem Low-Budget-Phone. Low-Budget galt allerdings wohl auch bei der Auswahl des internen Speichers. Die schnellsten Chips kommen nicht zum Einsatz.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
Acer Liquid E1 Duo | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
ZTE Blade III | |
Google Nexus 5 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
ZTE Blade III | |
Google Nexus 5 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 |
3DMark - 1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Acer Liquid E1 Duo | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Y530 | |
Acer Liquid E1 Duo | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
ZTE Blade III | |
Google Nexus 5 |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Manche Smartphones erreichen unter Volllast an einzelnen Punkten des Gehäuses Temperaturen von 50 Grad Celsius und mehr. Das fühlt sich dann schon unangenehm an. Das Huawei Ascend Y530 ist weit von solchen Dimensionen entfernt. Maximal 36,7 Grad würde nicht einmal bei einer besorgten Mutter zum Verdacht auf erhöhte Temperatur führen. Im Normalbetrieb bleibt die Oberfläche zudem noch deutlich kühler, hier schlagen höchstens 30,1 Grad zu Buche. Bestenfalls handwarm wird das Netzteil, kein Grund zur Klage also.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der einzige Lautsprecher am Huawei Ascend Y530 befindet sich auf der Rückseite im linken oberen Bereich. Da wir gerade erst den Lautsprecher des Ascend G610 stark bemängelt haben, waren unsere Erwartungen auch beim Einsteiger-Modell sehr gering. Tatsächlich konnte uns die kleine Box ein wenig positiv überraschen. Der Klang ist klarer, die Maximallautstärke höher. Es deutet sich sogar so etwas wie ein Bass an. Am besten aber: Die Höhen sind nicht so stark überbetont wie beim G610.
Energieaufnahme
Oft müssen wir bei Einsteiger-Smartphones mit günstigen SoCs einen deutlich erhöhten Stromverbrauch im Standby-Zustand feststellen. Doch gerade hier macht sich beim Huawei Ascend Y530 wohl die Entscheidung für ein Marken-SoC bemerkbar. Im Off- und Standby-Zustand messen wir eine Leistungsaufnahme von nur 0,1 Watt – vorbildlich. Und auch insgesamt gibt sich das 4,5-Zoll-Gerät recht genügsam. Im Idle-Betrieb schwankt die Leistungsaufnahme zwischen 0,5 und 1,3 Watt. Und selbst unter Last zeigt das Multimeter nie mehr als zwei Watt an. Das lässt auf lange Akkulaufzeiten hoffen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 0.5 / 1.2 / 1.3 Watt |
Last |
1.8 / 2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
6,5 Wh stellt der Lithium-Ionen-Akku bereit und liegt damit in Sachen Kapazität genau im Schnitt der Vergleichsgruppe. Schon bei der Überprüfung der Akkulaufzeit bei voller Systemauslastung und maximaler Helligkeit zeigt sich: Das Huawei-Einsteigerphone hält vergleichsweise lange durch. Fast dreieinhalb Stunden stehen zu Buche und damit deutlich mehr als bei LG L5 II und Co. Das Motorola Moto G schafft allerdings noch eine halbe Stunde mehr.
Beim Surfen über eine WLAN-Verbindung und einer Helligkeit von 150 cd/m2 setzt sich der Eindruck fort. Mit einer Laufzeit von über acht Stunden kann sich das Y530 auch in dieser Disziplin gegen viele Budget-Telefone durchsetzen.
Ein größeres Display als ein Apple iPhone 5S zu einem Fünftel des Preises – so geht das Huawei Ascend Y530 auf Kundenfang. Diesen Weg gehen zwar auch viele andere Hersteller im Low-Budget-Segment, so gut umgesetzt wie Huawei haben es aber bisher die wenigsten. Viele Billig-Smartphones "zeichnen" sich durch mangelhafte Verarbeitung, miese Displays und einen alles andere als flüssigen Betrieb aus. Nicht so das Ascend Y530.
Die Materialauswahl und Verarbeitungsqualität würde auch einem Mittelklasse-Smartphone gut zu Gesicht stehen. Sicher, ein Design-Highlight ist das Huawei Ascend Y530 sicher nicht, ein Langweiler aber auch nicht gerade. Schön wäre es, wenn sich der Akkudeckel nicht so leicht zu nervigen Knarzgeräuschen hinreißen lassen würde.
Die Ausstattung fällt einsteigertypisch aus, lässt aber nichts wirklich Wichtiges vermissen. Das SoC stammt von Qualcomm – eine gute Wahl –, ist nicht besonders schnell, aber den alltäglichen Anforderungen gut gewachsen. 512 MB Arbeitsspeicher stellen heutzutage aber gerade bei anspruchsvollen Anwendungen und Spielen schon hie und da den Flaschenhals dar. Sicher auch der Grund, warum einige unserer Benchmarks nicht zum Laufen zu bewegen waren.
Das Prädikat "Ordentlich" verdient sich das Display. Es erreicht zwar keine Superlative, aber eben auch nicht im negativen Sinn. Unterm Strich darf man in dieser Preisklasse sicher nicht mehr erwarten – meist gibt es deutlich weniger.
Im Billigsegment sind auch die Kameras oft ein Kandidat zum Sparen. Auch hier kann sich das Y530 ein wenig hervortun. Zwar ist die Frontkamera kaum zu gebrauchen. Die Hauptkamera liefert aber zumindest Bilder in einer recht hohen Auslösung und annehmbaren Qualität. Für soziale Netzwerke sollte es reichen.
Da das Ascend Y530 auch sonst keine großen Schwächen zeigt – Akkulaufzeit, Wärmeentwicklung, Sprachqualität sind völlig in Ordnung – lautet unser Fazit: Das Huawei Ascend Y530 ist eines der wenigen rundum gelungenen Einsteiger-Samrtphones zum fairen Preis.