Test Acer Liquid E1 Duo Smartphone
Die Liquid-E-Serie ist nicht Acers erste Smartphone-Generation, der Hersteller-Riese aus Taipeh hat schon etwas Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt. Dennoch ist das Kerngeschäft die Computerherstellung. Neben der E-Serie hat Acer zudem das Phablet Liquid S1 mit gigantischem 5,7-Zoll-Display mit 720x1.280 Pixeln im Portfolio. Unterhalb der Liquid-E-Geräte rangiert die Einsteiger-Serie Liquid Z.
Das Testgerät Liquid E1 Duo kommt mit der interessanten Dual-SIM-Fähigkeit, die zwei verschiedene SIM-Karten zeitgleich verarbeiten kann. Dafür muss der geneigte Käufer auf den Nahstreckenfunk NFC verzichten. Angetrieben wird es von einem Mediatek MT 6577 Dual-Core-SoC mit einer Taktfrequenz von 1 GHz, 1 GB RAM und einer integrierten PowerVR SGX531 Grafikkarte. Den kleinen internen Speicher von 4 GB (Netto: ca. 2 GB) kann man bei dem 4,5-Zöller mittels einer microSD-Karte erweitern. Als Betriebssystem fungiert Android 4.1, Jelly Bean.
Die Konkurrenz in der 200-Euro-Klasse ist groß, auch Geräte mit der Dual-SIM-Funktion werden immer zahlreicher. So muss es das Liquid E1 Duo unter anderem mit dem Sony Xperia E dual, dem Samsung Galaxy Young DUOS und den chinesischen Herausforderern Amoi N828 und Jiayu G3 aufnehmen. Was also kann das Testgerät bieten, um sich von den Mitbewerbern ab- und im Idealfall dagegen durchzusetzen? Das soll unser ausführlicher Testbericht klären.
Angesichts der günstigen Preisklasse stellt man sich naturgemäß auf eine etwas weniger wertige Materialwahl und Verarbeitung ein. Das verwendete Polycarbonat wirkt durch die haptisch angenehme Gummierung dennoch überraschend hochwertig. Das gefällige Design mit weinroten Farbakzenten an Powerknopf und den beiden Abdeckungen von Hörer und Mikrofon sowie einem schicken Prägemuster im Back Cover weiß jedoch zu gefallen. Weniger schön: Das IPS-Display ist durch eine Glasscheibe geschützt, die aber schon bei mittlerer Druckeinwirkung geringfügig nachgibt und dann Verfärbungen auf dem Touchscreen zeigt. Insgesamt ist die Verwindungssteifigkeit des Gehäuses nur mittelmäßig. Die dabei entstehenden Knarzgeräusche halten sich in annehmbaren Grenzen. Außerdem sitzt das abnehmbare Back Cover extrem fest und weist keine durchgehend gleichmäßigen Spaltmaße auf. Unter der rückwärtigen Abdeckung sind der 6,5-Wh-Akku sowie SIM- und microSD-Slots zugänglich. Mit einem Gewicht von 140 g und Abmessungen von 68,5 x 132 mm bei einer Dicke von 9,9 mm ist das Acer Liquid E1 Duo kein kleines und leichtes Gerät, wirkt aber trotz des 4,5 Zoll großen Displays verhältnismäßig kompakt.
Der Dual-Core-Prozessor und 4 GB Flashspeicher (rund 2 GB Netto) sind klassenüblich dimensioniert. Auch der Arbeitsspeicher von 1 GB gehört bei der Konkurrenz zur üblichen Ausstattung, einzig das Sony Xperia E dual hat hier nur 512 MB zu bieten.
Bei den gebotenen Anschlüssen gibt es auch beim Liquid E1 Duo keine Überraschungen neben dem obligatorischen Duo aus 3,5-mm-Klinkenbuchse und Micro-USB-2.0-Port findet sich keine weitere Andockmöglichkeit am mattschwarzen Gehäuse. Unter der Rückenabdeckung befindet sich noch eine microSD-Schnittstelle für Speicherkarten von bis zu 32 GB Größe. Leider zeigt der Einschub nach unten gen Akku, was einen Hot Swap, also einen Austausch im laufenden Betrieb, unmöglich macht. Neben dem microSD-Port wurden auch die beiden Slots für SIM-Karten in normaler Größe untergebracht.
Software
Das Android-Betriebssystem im Acer Liquid E1 Duo arbeitet in der Version 4.1.1 Jelly Bean. Das reine Android erfuhr vom Hersteller nur minimale Veränderungen. So wurde beispielsweise der Lock Screen etwas aufgepeppt. Man kann vier frei wählbare Apps auf den Sperrbildschirm legen, die dann ohne Entsperrung zur Verfügung stehen. Die Entsperrung selbst erfolgt durch einen grafisch nett untermalten Wischer zur Seite.
Sinnvolle Softwarebeigaben sind reichlich vorhanden. So installiert Acer Polaris Office in der aktuellen Version 4.0 vor, das mit Microsoft Office kompatibel ist und die Produktivität unterwegs deutlich erhöht. Dropbox steht ebenso zur Verfügung wie Facebook oder der HD Channel von Youtube. Google Maps Navigation und eine App für Drahtlos-Eingabegeräte runden das Portfolio ansprechend ab.
Ein wahres Highlight ist die DLNA-Kompatibilität bei der Medienwiedergabe. Kleiner Wermutstropfen: Lokal auf dem Smartphone gespeicherte Medieninhalte können nicht gestreamt werden. Einmal in der AcerCloud registriert, sind diese sogar aus der Liste verschwunden und können nur noch mit anderen Apps wie dem ebenfalls vorinstallierten Google-Player abgespielt werden – solange Smartphone und AcerCloud miteinander verknüpft sind. Das Musikverzeichnis in der AcerCloud lässt sich nur mit einem ebenso verbundenen PC befüllen. Dann ist auch – analog zum Apple-Pendant – ein Fotostream verfügbar. Schlussendlich können sogar Dokumente an die Cloud oder andere Geräte im selben Netzwerk weitergegeben werden.
Kommunikation & GPS
Die integrierten Kommunikationsmodule arbeiten einwandfrei. Das Acer Liquid E1 Duo unterstützt HSPA, ein schnelleres HSPA+-Modem ist erst im Acer Liquid E2 verbaut. Kabellose Konnektivität garantiert zudem ein WLAN n-Modul, dessen Empfangsstärke der eines Apple iPhone 5 in nichts nachsteht.
Das eingebaute GPS-Modul weist dagegen eine nicht ganz so berauschende Empfangsstärke auf, wie unser Test mit der App GPS Test zeigte. In Innenräumen wurden gute 11 Satelliten erkannt, ein Gang ins Freie erhöhte nur die Genauigkeit der Ortung.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App entspricht dem Android Standard. Sehr gut ist die Dual-SIM-Fähigkeit implementiert. Über die SIM-Verwaltung lässt sich jede wichtige Funktion einer beliebigen SIM-Karte zuweisen. Zur besseren Unterscheidung lassen sich beide SIM-Karten farblich anpassen, das betrifft dann auch die Netzstärkeanzeige in der Statusleiste des Displays.
Über die App SIM-Werkzeuge lässt sich schließlich bei Prepaid-Karten das aktuelle Guthaben überprüfen und aufladen.
Kameras & Multimedia
Die Frontkamera ist indiskutabel schlecht und reicht – eine gute Ausleuchtung vorausgesetzt – nur für Videochats aus. Die im Acer Liquid E1 Duo verbaute Hauptlinse löst mit 5 Megapixeln annehmbar hoch auf, zudem stehen ihr Autofokus und ein LED-Blitz zur Seite. Extras wie diverse Fotofilter, Szenemodi, eine Lächelerkennung sowie die Möglichkeit, HDR- und Panorama-Aufnahmen zu erstellen, wissen ebenfalls zu gefallen. Dennoch gelingen rauscharme, scharfe Fotos nicht immer. In optimal ausgeleuchteten Räumen und im Freien sehen die Bilder noch ansprechend aus, mit sinkender Ausleuchtung des Motivs steigen aber Schärfeverlust und Bildrauschen überproportional stark an. Im Vergleich zum Google Nexus 4 oder der Referenzkamera Sony Alpha 57 werden besonders der Schärfeverlust und die leicht verfälschten Farben klar erkennbar.
Zubehör
Neben dem Smartphone selbst und dem 1.760-mAh-Akku packt Acer dem Liquid E1 Duo nur diverse Kurzanleitungen, ein Standard-Stereo-Headset sowie ein kompaktes 5V/1A-Netzteil mit einem 75-cm-USB-Kabel bei. Bislang ist auf der Produkt-Webseite des Herstellers kein optional erhältliches Zubehör gelistet.
Garantie
Der Garantiezeitraum für das Liquid E1 Duo beträgt 2 Jahre, für Zubehör und Akku ist es nur 1 Jahr. Software-Support gewährt Acer nur 180 Tage ab dem Kaufdatum. Optionale Verlängerungen oder Erweiterungen bietet der Hersteller nicht an.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur entspricht in Tastengröße sowie Layout dem Android-Standard. Der Touchscreen reagiert flott und präzise auf jedwede Eingaben. Die automatische Drehung des Bildschirminhaltes bei Gerätedrehung erfolgt zuverlässig und nicht zu übersensibel. Insgesamt gibt es in dieser Disziplin nichts zu beanstanden.
Das IPS-Display des Acer Liquid E1 Duo löst mit 960 x 540 Pixeln (qHD) auf 4,5 Zoll Größe bei 245 PPI ausreichend hoch auf. Bildinhalte sind auf dem Touchscreen klar erkennbar und auch feine Schriften fransen nicht aus und bleiben scharf, selbst im Direktvergleich mit dem brillanten Bild eines Apple iPhone 5. Farben werden sehr lebendig, aber etwas verfälscht dargestellt. Überaus überzeugend fällt die hohe Leuchtstärke auf, die auch die stark spiegelnde Displayoberfläche gut ausgleichen kann.
Mit dem X-Rite i1pro 2 Sensor haben wir die Displaywerte ermittelt. Dabei ergibt sich eine durchschnittliche Helligkeit von sage und schreibe 450 cd/m². Dieser Wert braucht auch den Vergleich mit Top-Smartphones wie dem Google Nexus 4 oder dem Apple iPhone 5 nicht zu scheuen. Im direkten Klassenvergleich sind nur das Samsung Galaxy Young DUOS mit 451 cd/m² und das beeindruckend helle Amoi N828 mit 501 cd/m² noch besser. Das Sony Xperia E dual mit 315 cd/m² und das Jiayu G3 mit rund 326 cd/m² können da nicht mithalten.
Was die Ausleuchtung betrifft, kann das Acer Liquid E1 Duo leider mit 88 Prozent weniger überzeugen, die tolle Helligkeit nimmt zu den Rändern hin stark ab. Diese Tatsache fällt jedoch im Alltagsbetrieb nicht auf, was auch ein Blick auf unser Weiß-Bild bestätigt.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 450 cd/m²
Kontrast: 918:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 9.74 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.13 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.6
Der Schwarzwert fällt mit 0,49 cd/m² nur mittelmäßig aus, kann sich damit aber im Mittelfeld der direkten Konkurrenz behaupten. Das subjektiv satt empfundene Schwarz weiß dennoch zu überzeugen. Einen Kontrast von 918:1 können nur Amoi N828 und Jiayu G3 überbieten, die restlichen Mitbewerber müssen sich hier hinter dem Testgerät einreihen.
Mit der Software CalMan und dem zugehörigen Kolorimeter analysieren wir weitere Messwerte des Displays.
Bei Farbgenauigkeit und Farbsättigung fallen die leichten Farbabweichungen von der Norm auf, die jedoch in der Praxis nicht auffallen. Selbst ein Weißbild zeigt keinerlei Farbstiche. Die Farbtreue ist zudem nicht gerade berauschend. Auch die Graustufen und die Farbsättigung könnten sauberer sein, hier zeigen sich ebenso geringe Verfärbungen.
Beim Außengebrauch ist das Acer Liquid E1 Duo dank der hohen Luminanz von 450 cd/m² gut zu gebrauchen. Selbst bei direkt einfallendem Licht ist der Bildinhalt noch erkennbar, wenn auch bei ungünstigen Blickwinkeln die starken Spiegelungen Teilbereiche unlesbar werden lassen.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Displays ist naturgemäß sehr gut. Invertierungen treten nicht auf, und erst bei praxisirrelevanten Extremwinkeln nimmt die Helligkeit etwas stärker ab.
Im Acer Liquid E1 Duo werkelt der in dieser Geräteklasse beliebte Mediatek MT6577 Doppelkern-SoC (System-on-Chip) mit 1 GHz Taktrate. Ihm steht 1 GB an Arbeitsspeicher zur Seite. Grafische Aufgaben übernimmt die integrierte PowerVR SGX 531 Grafikkarte. Diese Ausstattung ist zwar gut für ansprechende Leistungsdaten, kann sich aber nur mehr im Mittelfeld der Smartphones einordnen. Dennoch – die direkte Konkurrenz kann sich trotz teils leistungstärkerer Hardware nicht absetzen. Einzig das Amoi N828 mit seinem MT6589-SoC zeigt dem Testgerät in nahezu allen synthetischen Benchmarks, wo der Mediatek-Hammer hängt.
Im Benchmark-Parcours muss sich das Acer Liquid E1 Duo gegen weitere konkurrierende Smartphones mit Dual-SIM und Zweikern-SoC behaupten: Sony Xperia E dual und Samsung Galaxy Young DUOS sowie Jiayu G3 treten in den Ring um die Dual-SIM-Krone.
Zunächst werden die synthetischen Benchmarks verglichen. In dieser Disziplin kann das Acer Liquid E1 Duo gut mithalten. Im AnTuTu Benchmark v3, dem SmartBench 2012 und dem Linpack Multi-Thread-Test kann das Sample sogar die versammelte Konkurrenz düpieren, teils mit über 30-prozentigem Abstand. Nur das Amoi N828 hat abermals die Nase weit vorne. Im NenaMark2 können das Sony Xperia E dual knapp und das Amoi N828 locker vorbeiziehen, den Rest hält das Liquid E1 Duo auf Abstand. Im Geekbench 2 schafft nur das Jiayu G3 einen hauchdünnen Vorsprung, dafür verlieren hier Sony Xperia E dual und Samsung Galaxy Young DUOS mehr als deutlich. Insgesamt eine tolle Vorstellung.
Eine kurze Randnotiz: Trotz 1 GB RAM wollten die anspruchsvollen Benchmarks 3DMark, GLBenchmark 2.5.1 und GFX Bench 2.7.0 nicht starten beziehungsweise brachen ständig ab.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Amoi N828 | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Amoi N828 | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Amoi N828 | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
In den browserbasierten Benchmarks liefert das Acer Liquid E1 Duo überraschend gute Ergebnisse, getestet mit dem vorinstallierten Android-Browser. Mit einem alternativen Browser wie Google Chrome aus dem Play Store lässt sich die Performance hier sogar noch weiter tunen.
Besonders deutlich wird der Vorsprung des Testsamples beim Mozilla Kraken V1 und Sunspider 0.9.1. In ersterem erwirtschaftet sich das Liquid E1 ein um über 100 Prozent besseres Ergebnis als die Konkurrenz, das Amoi N828 ausgenommen. Letzteren absolviert es in unter 1.000 ms, selbst das Amoi N828 ist hier um etwa 50 Prozent langsamer unterwegs. Auch im Peacekeeper, Google V8 und Google Octane V1 rockt das Liquid E1 die Testbude. Im Browsermark 2.0 zeigt sich ein eher durchwachsenes Bild.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Jiayu G3 | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Sony Xperia E dual | |
Amoi N828 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
Amoi N828 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Jiayu G3 | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Amoi N828 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Jiayu G3 | |
Samsung Galaxy Young DUOS GT-S6312 | |
Sony Xperia E dual | |
Amoi N828 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Auch die beiden Grafik-Benchmarks aus Epic Citadel meistert das Acer Liquid E1 bravourös, obwohl im Inneren nur eine PowerVR SGX531 Grafikkarte arbeitet.
Beim Game-Check schneidet das Testgerät ebenso gut ab. Ob Zen Pinball HD, Angry Birds Star Wars oder anspruchsvollere 3D-Kost wie Shadowgun Deadzone oder Iron Man 3 – die Spiele laufen allesamt geschmeidig und problemlos. Die Lagesensoren und der Touchscreen reagieren einwandfrei auf jegliche Steuerungsbefehle.
Sprachqualität
Die Dual-SIM-Fähigkeit liegt beim Acer Liquid E1 klar im Fokus des Interesses. Die Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren kann vollkommen überzeugen. Der erreichbare Maximalpegel ist mehr als ausreichend und die Lautsprecher verzerren bei aktivierter Freisprechfunktion erst spät. Bei Testanrufen attestieren auch die Gesprächspartner dem Testgerät eine gute Verständlichkeit und geringes Rauschen. Das beigelegte Standard-Stereo-Headset sollte jedoch dringend ausgewechselt werden, da der Klang und die Sprachqualität nur als ungenügend bezeichnet werden können.
Lautsprecher
Acer preist das Liquid E1 mit zwei Stereolautsprechern als besonders soundstark an und stattet es mit dem aus dem Kino bekannten Tonformat DTS aus. Im Test entpuppt sich das DTS-Label als Loudness-Schaltung mit einem Equalizer, der zehn verschiedene Voreinstellungen wie Hip Hop oder Pop bietet. Außerdem kann man Höhen und Bass separat einstellen. Leider bringt das recht wenig, denn die kleinen Schallwandler sind recht schnell überfordert und können Bass und Mitten nur unzureichend wiedergeben. Speziell bei hoher Lautstärke klingt der Sound doch arg hochtonlastig und plärrig. Ein echter Stereosound will sich auch nicht einstellen. Legt man das Gerät jedoch auf eine Tischplatte ab, wird der Sound ganz annehmbar, denn die Reflexionen kommen vor allem der Basswiedergabe zugute. Gerade im Vergleich zur Geräteklasse ist das Klangbild durchaus annehmbar. Die Maximallautstärke ist bei aktiviertem DTS mehr als ausreichend.
Das Klangbild über die 3,5-mm-Klinkenbuchse und einen daran angeschlossenen, ordentlichen Kopfhörer lässt keine Wünsche offen, wobei hochohmige Kopfhörer naturgemäß eine geringere Maximallautstärke bedingen.
Temperatur
Die entstehenden Oberflächentemperaturen im täglichen praxisnahen Einsatz zeigen sich noch annehmbar, andere Konkurrenten bewahren hier dennoch einen spürbar kühleren Kopf.
Im Idle erwärmt sich das Acer Liquid E1 außen mit durchschnittlich rund 32 °C an der Unterseite nur moderat. Unter Last steigen die Oberflächentemperaturen dann auf rund 36 bis 38 °C im Schnitt. Maximal erhitzt sich das Gerät nach einem Härtetest von mehr als einer Stunde mit der App Stability Test punktuell auf maximal 40,6 °C. Subjektiv empfunden wird das Gerät aber dennoch zu keinem Zeitpunkt unangenehm warm.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Acer Liquid E1 ist im ausgeschalteten Zustand und im Standby mit 0 und 0,1 Watt absolut vorbildlich. Im Idle benötigt das Testsample zwischen 0,4 und 1,5 Watt, damit liegt es im Klassenvergleich auf Augenhöhe mit dem Sony Xperia E dual und dem Samsung Galaxy Young DUOS. Das Amoi N828 und das Jiayu G3 verbrauchen schon deutlich mehr.
Unter Last zeigt sich das Testgerät mit 2,8 bis 3,2 Watt ungewöhnlich stromhungrig. Zwar verbraucht der chinesische Schluckspecht Jiayu G3 hier noch mehr, die restlichen Konkurrenten geben sich jedoch durch die Bank genügsamer. So verbraucht das Sony Xperia E dual maximal 2,1 Watt, bei Samsung und Amoi sind es nur 2,7 respektive 2,6 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 1.1 / 1.5 Watt |
Last |
2.8 / 3.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Aufgrund der Stromverbrauchswerte schafft das Acer Liquid E1 trotz eines großen 6,5-Wh-Akkus mit 1.760 mAh nur mittelmäßige Akkulaufzeiten. Zusätzlich zu den von Acer angegebenen 8 Stunden Sprechzeit und 400 Stunden Standby haben wir weitere Laufzeittests durchgeführt.
Im Idle-Test, bei dem mit minimaler Displayhelligkeit ein WLAN-Leseskript durchgeführt wird, erreicht das Liquid E1 ordentliche 12 Stunden und 19 Minuten. Diesen Wert übertrifft die Konkurrenz teils deutlich. Das Sony Xperia E dual mit 5,6-Wh-Akku schafft fast satte 19 Stunden, darauf folgen das Samsung Galaxy Young DUOS mit 4,81-Wh-Akku und rund 16 Stunden vor dem Jiayu G3 (10,18 Wh, 14:31 Stunden) und dem Amoi N828 (7,6 Wh, 12:11 Stunden).
Den praxisnahen Surftest über WLAN, bei dem mit angepasster Helligkeit ein Webseitenmix angesurft wird, hält das Acer Liquid E1 gute 7 Stunden und 20 Minuten durch. In dieser Disziplin liegt es damit nur knapp hinter Jiayu G3 und Samsung Galaxy Young DUOS mit rund 8 Stunden. Das Sony Xperia E dual liegt mit knapp 10 Stunden weit in Führung, auf dem letzten Platz erscheint mit nur 5,5 Stunden das Amoi N828.
Unter Last, ermittelt mit der App Stability Test und voller Helligkeitsstufe, schaltet sich das Testgerät nach 2 Stunden und 22 Minuten ab. Gleichauf liegt das Samsung, gefolgt von Jiayu und Sony. Das Amoi kann seinen kräftigen Akku mit rund 4 Stunden Surfzeit ausspielen.
Im Alltagsbetrieb hält das Telefon locker einen Tag durch, bei zu erwartender hoher Belastung sollte man allerdings das kompakte 5V-Netzteil einpacken. Insgesamt eine gute Vorstellung.
Geräte mit Dual-SIM-Unterstützung gibt es noch nicht so viele am Markt, was also spricht für eine Kaufempfehlung unsererseits für das Acer Liquid E1? Nun, zunächst wäre da das helle, kontrastreiche IPS-Display, das durch eine knackig scharfe, farbenreiche Darstellung beeindruckt. Die gute Anwendungsleistung und die ordentlichen Akkulaufzeiten stehen ebenfalls auf der Habenseite. Am besten hat uns die durchdachte Dual-SIM-Integration gefallen, die vielfältige Anpassungsmöglichkeiten bietet.
Weder herausragend schlecht noch übermäßig gut sind der Stereosound und die nicht ganz so stabile Displayabdeckung. Weniger gut finden wir die mittelmäßige Verarbeitung, Stichwort Akkudeckel und Spaltmaße. Auch die mäßigen Kameramodule wissen nicht zu überzeugen. Das alles drückt unsere Eindruckswertung etwas nach unten.
Wer also auf die Nutzung von zwei SIM-Karten angewiesen ist und ein preisgünstiges, dennoch gutes Allround-Gerät im Einsteigersegment unter 200 Euro sucht, ist mit dem Acer Liquid E1 gut bedient. Allen Interessenten sei dennoch ein Vergleichstest mit den im Test erwähnten Mitbewerbern angeraten.