Test Amoi N828 Smartphone
Erst im Februar haben wir das Amoi N821 getestet, jetzt steht schon der Nachfolger in den Regalen. Das N828 setzt ebenso wie sein Vorgänger auf eine individuelle, sehr runde Optik mit gummierter Rückseite. Die inneren Werte haben sich hingegen in vielerlei Hinsicht verbessert: Statt Dual-Core arbeiten nun vier Rechenkerne im Gehäuse und die 2 GByte Flashspeicher des Amoi N821 wurden verdoppelt. Gleich geblieben sind die Akkukapazität sowie Format und Auflösung des Bildschirms. Auch geblieben ist die Fähigkeit, zwei SIM-Karten gleichzeitig aufzunehmen und der erfreulich niedrige Preispunkt von 180 Euro.
Das Samsung Galaxy S Duos ist ein Mittelklasse-Smartphone, das ebenfalls zwei SIM-Karten integriert, Sony hat mit dem Xperia E dual ebenfalls ein Smartphone mit Dual-SIM-Möglichkeit im Portfolio, mit deutlich kleinerem Bildschirm aber ähnlichem Preispunkt, wie das Amoi N828. Das Jiayu G3 und Huawei Ascend W1 kommen ebenfalls aus China und spielen in derselben Preisklasse. Das Samsung Galaxy Express markiert zusammen mit dem Google Nexus 4 die obere Mittelklasse und Oberklasse an Leistung und Ausstattung.
Das Gehäuse hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur im Detail verändert: Es ist in alle Dimensionen leicht gewachsen, eigentlich ungewöhnlich, wo doch Nachfolger-Smartphones heutzutage meist zumindest schmaler sein wollen als der Vorgänger. Ansonsten ist das bewährte Chassis mit abnehmbarer, gummierter Rückseite und sehr guter Gehäusestabilität geblieben: Druck von hinten wird zu keiner Zeit auf dem Bildschirm sichtbar und das Handy lässt sich nicht verwinden. Die leicht angerauhte Rückseite liegt angenehm in der Hand und ist resistent gegen Fingerabdrücke.
Optische Highlights finden sich allerdings auch wenige: Abgerundete Ecken, eine dünne Chromleiste rund um das Gehäuse und das eckige Layout des Kamerasensors, das stark an aktuelle Samsung-Handys erinnert. Insgesamt ist das Design wenig auffällig, dadurch wird sich aber auch kaum jemand daran stoßen können.
Das verbaute SoC von Mediatek trägt die Bezeichnung MT6589 und ist in der oberen Mittelklasse angesiedelt. Durch seine vier Cortex A7-Kerne und den Takt von 1,2 GHz sollte es schnell genug für alle alltäglichen Tätigkeiten sein. Dazu kommt die PowerVR SGX544, eine Grafikkarte, die ebenfalls genug Power für die meisten Anwendungen bieten sollte. Der verfügbare Arbeitsspeicher ist mit 1 GByte im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben, Daten können nun auf 4 GByte Flashspeicher abgelegt werden und per microSD um bis zu 32 GByte erweitert werden.
Der USB-Anschluss findet sich ungewöhnlicherweise an der Oberseite, ist das Gerät beispielsweise mit dem PC verbunden oder am Stromnetz, kann das Kabel stören, weil es direkt neben der Standby-Taste liegt. Daneben gibt es noch den 3,5-Millimeter-Audioport und eben die Möglichkeit, zwei SIM-Karten gleichzeitig einzulegen und zwischen beiden zu wechseln. Dies funktioniert ohne Abschaltung des Geräts.
Die Verwaltung der SIM-Karten funktioniert bei Android schnell und einfach über ein Menü in den Einstellungen, in welchem man auch Kontakte bestimmten SIM-Karten zuweisen kann, in dem die SIM-Karten einzeln deaktiviert werden können und so weiter. In der Telefon-App kann man in der Benachrichtungsleiste schnell und einfach zwischen beiden SIM-Karten umschalten, die jeweils aktive wird unterstrichen dargestellt.
Software
Das Amoi N828 kommt mit der aktuellsten Version von Googles Android-Betriebssystem zu Ihnen nach Hause: 4.2.2 Jelly Bean. Veränderungen zur Vorgängerversion sind hauptsächlich im Detail zu finden, so gibt es einen Schnellzugriff auf häufig genutzte Funktionen im Pull-Down am oberen Bildschirmrand, es gibt einige neue Features, wie "An- und Abschalten nach Zeitplan". Im Großen und Ganzen hat sich aber nicht allzuviel getan. Immerhin ist die Benutzeroberfläche von Anfang an in Englisch, so dass man sich nicht erst durch chinesische Menüs wühlen muss, bis man die Spracheinstellungen findet.
Zusätzliche Apps sind nur wenige installiert: Eine App ist in Chinesisch, was für westliche Nutzer natürlich recht wenig Sinn macht, ansonsten gibt es eine Notizbuch-App und einen Equalizer sowie Soundverbesserungen für den Lautsprecher und das Headset.
Kommunikation & GPS
Quadband-GSM und Dual-Band-UMTS gehören zum guten Ton auch für Mittelklasse-Smartphones, das Amoi N828 enttäuscht hier nicht. Zudem verbaut der Hersteller WLAN nach Standard 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 3.0. Im Reichweitentest erreicht das WLAN-Modul mittelmäßige Werte: In 10 Metern Entfernung und durch 3 Wände sind noch 3/4 der Empfangsleistung vorhanden, bringt man noch eine Wand dazwischen, ist es noch die Hälfte.
Auch ein GPS-Modul ist verbaut, das zwar die Satelliten-Signale weniger klar empfängt als viele andere Geräte, dennoch aber einen überraschend genauen Standort ermittelt: Nur knapp 4 Meter betrug die Abweichung. Selbst in geschlossenen Räumen ist eine Ermittlung auf wenige Meter genau möglich.
Telefonfunktionen
Amoi verändert die von Google integrierte Telefon-App nicht. Das ist eigentlich auch nicht nötig, funktioniert diese doch sehr intuitiv und zuverlässig. Lediglich ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen: Selbst bei deutschen Spracheinstellungen wird die Nachricht, ob man eine Nummer zu den Kontakten hinzufügen will, auf Englisch angezeigt.
Kameras & Multimedia
Bei den Kameras kann sich das Amoi N828 dank seiner 8-Megapixel-Kamera (3.264 × 2.448 Pixel Auflösung) an der Rückseite sogar mit aktuellen Topmodellen messen. An der Vorderseite findet sich nochmals eine Kamera mit 2.016 x 1.512 Pixeln Auflösung und damit 3 Megapixeln. So gut ist keines der Vergleichsgeräte ausgestattet, sogar das Google Nexus 4 bringt eine niedriger auflösende Frontkamera mit.
Aber es geht ja vor allem um die Bildqualität. Auch hier schlägt sich das Amoi N828 recht gut und zwar bei beiden Kameras: Die rückwärtige Kamera liefert scharfe Bilder mit kräftigen Farben. Kleinere Details, wie die Blüten in unserem Beispielbild, wirken allerdings etwas matschig. Sogar die Frontkamera macht ordentliche Bilder, auch wenn hier der Kontrast zu hoch ist und die Farben unnatürlich wirken.
Sprachqualität
Direkt am Smartphone hört sich unser Gegenüber etwas dumpf an, der Angerufene bestätigt uns hingegen eine sehr gute Sprachqualität. Störgeräusche in der Leitung traten während des Test-Telefonats keine auf. Die Ausgabe des Tons über den eingebauten Lautsprecher am Amoi N828 ist klar verständlich, könnte aber etwas lauter sein.
Zubehör
Abgesehen von einem Netzteil und dem passenden USB-Kabel bekommen Sie mit dem Amoi N828 noch ein recht einfaches Headset geliefert. Mehr ist aber auch bei den meisten anderen Handys nicht in der Verpackung enthalten. Wer des Chinesischen mächtig ist, kann auf der Website von Amoi noch weiteres offizielles Zubehör entdecken, beispielsweise bunte Akkus oder eine praktische Akkuladestation, die zusammen mit einem Zweitakku die Flexibilität auf Reisen wesentlich erhöht.
Garantie
Die Garantie hängt bei chinesischen Herstellern, die keine Niederlassung in Ihrem Land haben, stark vom Verkäufer ab, die gesetzliche Gewährleistung auf Herstellungsfehler besteht aber immer, in Deutschland also 24 Monate ab Kauf. Zusätzlich gewährt beispielsweise http://www.cect-shop.com, von dem wir das Testmuster erhalten haben, ein Jahr Garantie. Das Handy wird allerdings beim Hersteller repariert und muss dafür nach China und wieder zu Ihnen zurück, was lange dauern und Zusatzkosten beim Zoll nach sich ziehen kann.
Eingabegeräte & Bedienung
Der verbaute kapazitive Touchscreen versteht die Eingaben von bis zu fünf Fingern gleichzeitig auf dem Display. Die Oberfläche des Monitors ist dabei sehr gleitfreudig und das Smartphone lässt sich in beinahe jeder Situation zuverlässig bedienen.
Bei der Texteingabe verlässt sich das Amoi N828 ganz auf die Standard-Android-Tastatur. Die bietet neben Autokorrektur und Wortvorschlägen auch eine Diktatfunktion, die auf dem Amoi N828 sehr zuverlässig funktioniert. Die Eingabe über den Touchscreen funktioniert ebenfalls gewohnt souverän, Vertipper kommen bei geübten Smartphoneschreibern so gut wie nicht vor. Wem die Tastatur trotzdem nicht gefällt, der findet im Google Play Store zahlreiche Alternativen.
Eine Auflösung von 960 x 540 Pixel ist in der Preisklasse des Amoi N828 schon eine Ansage, selbst das teurere Samsung Galaxy Express löst mit 800 x 480 Pixeln leicht geringer auf, das Xperia E dual sogar nur mit 480 x 320 Pixeln. Eine höhere Auflösung bietet in dieser Preisklasse beispielsweise das Jiayu G3, nämlich 1.280 x 720 Pixel.
Bei der maximalen Helligkeit gibt es einen Paukenschlag – Das Amoi N828 hat eines der hellsten Smartphone-Displays, die wir jemals im Test hatten: Bis zu 540 cd/m² hell leuchtet der Bildschirm und durchschnittlich 501,4 cd/m² hell. Damit schlägt der Bildschirm in Punkto Helligkeit selbst High-End-Geräte, wie das iPhone 5 oder das Samsung Galaxy S4. Dementsprechend blenden aber auf maximaler Helligkeitsstufe weiße Flächen den Betrachter, so dass man eher die automatische Helligkeitseinstellung verwenden oder eine mittlere Stufe wählen sollte.
Die Ausleuchtung des Bildschirms fällt mit 85% aber weniger gleichmäßig aus, als bei Mitbewerbern. Eintrübungen in großen weißen Flächen sind bei einem Helligkeitsunterschied von 80 cd/m² zwischen hellstem und dunkelstem Punkt durchaus möglich.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 540 cd/m²
Kontrast: 1317:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
ΔE Greyscale 7.6552 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.38
Der Schwarzwert fällt mittelmäßig aus: 0,41 cd/m² – da ist der Mitbewerb mal besser und mal schlechter. Der Kontrast fällt wegen der hohen Helligkeit des Displays mit 1.317:1 dennoch höher aus, als bei den allermeisten Handys dieser Preisklasse. Erst das AMOLED-Display im Samsung Galaxy Express kann ihn übertreffen. In der Praxis wirkt die Farbe Schwarz je nach Helligkeitsstufe eher grau und weiß ist, wie oben beschrieben, manchmal so hell, dass es blendet. Farben werden leuchtend dargestellt. Die Bildschärfe ist in Ordnung, durch die 720p- oder gar Full-HD-Displays in höherwertigen Handys ist man aber mittlerweile mehr gewohnt.
Mit der Software CalMan und dem Kolorimeter schauen wir uns weitere Messwerte des Displays an, die Screenshots sehen Sie unten. Bei Farbgenauigkeit und Farbsättigung füllt der für LCD-Displays leider oft übliche Blaustich auf. Auch die Grautöne haben einen leichten Blaustich. In der Praxis wird das aber nur geschulten Augen wirklich auffallen.
Wenn helles Sonnenlicht direkt auf das Gerät fällt, lässt sich auch auf dem sehr hellen Display des Amoi N828 nur unter Schwierigkeiten etwas erkennen. An bewölkten Tagen, im Schatten oder in Innenräumen kann man aber zu jeder Zeit den Bildschirminhalt problemlos erkennen.
Die Blickwinkel des IPS-Displays sind sehr gut, nach links und rechts – im Hochkantmodus – aber leicht geringer als nach oben und unten. Auch zu den Seiten beträgt der Blickwinkel ohne Helligkeitsveränderungen aber über 70 Grad und damit wesentlich mehr als bei Geräten mit LCD-TFT-Bildschirmen, wie beispielsweise dem Sony Xperia E dual.
Für eine hohe Leistung des Mittelklasse-Smartphones N828 soll das Ein-Chip-System Mediatek MT6589 sorgen, das eine CPU mit vier Cortex-A7-Rechenkernen und 1,2-GHz-Taktung enthält. Außerdem ist eine GPU namens PowerVR SGX544 mit 2 Kernen verbaut. Dazu kommen 2.048 MByte Arbeitsspeicher.
Tatsächlich reichen diese Spezifikationen aus, um das Smartphone in unseren synthetischen Benchmarks auf einen der vordersten Plätze zu heben: Lediglich das Samsung Galaxy Express und das Google Nexus 4 liegen in den meisten Benchmarks deutlich vorne, alle anderen Vergleichsgeräte müssen sich geschlagen geben.
In der Praxis bedeutet das, dass man mit dem Amoi N828 flüssig durch die Android-Oberfläche und die meisten Apps navigieren kann. Einfache Bildbearbeitung in der "Galerie"-App beispielsweise funktioniert flüssig und ohne Wartezeit.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
Bei der 3D-Leistung ergibt sich ein ähnliches Bild: Galaxy Express und Nexus 4 sind vorne, die Smartphones in derselben Preisklasse wie das Amoi N828 hinken hinterher. Auffällig war, dass wir bei unserem Testgerät nicht alle synthetischen Benchmarks installieren konnten. Das lag einerseits daran, dass der Nutzer keinen vollen Zugriff auf den eingebauten Speicher besitzt, eine Speicherkarte also zur Installation der meisten Apps zwingend notwendig ist. Andererseits ließen sich viele Apps auch auf dem externen Speicher nicht installieren, nach dem Download brach die Installation von 3DMark beispielsweise einfach ab.
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
Auch das Surfen im Internet macht mit dem Amoi N828 dank schnellem Seitenaufbau und verzögerungsfreiem Scrollen Spaß. Auch in internetabhängigen Apps, wie beispielsweise dem Google Play Store laufen die Apps bei schneller Internetverbindung flüssig. Schon das Amoi N821 konnte hier schnelle Werte aufweisen, das N828 steht ihm in nichts nach, hat sich allerdings auch, zumindest in den synthetischen Benchmarks, nicht verbessert.
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Huawei Ascend W1 | |
Google Nexus 4 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Huawei Ascend W1 | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Jiayu G3 | |
Huawei Ascend W1 | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Huawei Ascend W1 | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Amoi N828 | |
Sony Xperia E dual | |
Jiayu G3 | |
Huawei Ascend W1 | |
Google Nexus 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Und der interne Flashspeicher? Mit 4 GByte ist er doppelt so groß wie beim Vorgänger. Allerdings kann man, wie oben beschrieben, nicht unbeschränkt darauf zugreifen: Schließt man das Handy an einen PC an, sieht man beispielsweise keine Ordner. Erst, wenn man eine micro-SD-Karte einlegt, kann man auf den Speicher zugreifen. Ebensowenig lassen sich ohne Speicherkarte Screenshots speichern oder größere Apps herunterladen. Ob es sich dabei um einen Fehler in der Software handelt, ein Problem mit chinesischen Schriftzeichen in der Ordnerbenennung oder ein gewünschtes Phänomen ließ sich leider nicht nachprüfen. Jedenfalls blieb diese Einschränkung auch nach dem Zurücksetzen bestehen. Auf unsere Nachfrage bei www.cect-shop.com haben wir bis dato keine Antwort erhalten.
Schade, denn eigentlich arbeitet der interne Speicher schnell und zuverlässig und muss sich in Sachen Geschwindigkeit wiederum nur dem Galaxy Express und dem Nexus 4 geschlagen geben.
Spiele
Die Dual-Core-Grafikkarte im Amoi N828 schafft es ebenfalls, die allermeisten Games im Google Play Store flüssig darzustellen. Grafisch aufwändige Games wie Real Racing 3 oder Iron Man 3 laufen ebenso problemlos wie Casual Games à la "Angry Birds: Star Wars".
Auch der Lagesensor, der beispielsweise in Real Racing 3 zur Steuerung genutzt wird, funktioniert tadellos und setzt die Neigung des Telefons fehlerfrei und schnell in Fahrzeugbewegungen um.
Temperatur
Die Oberflächentemperatur leidet unter der Leistungsfähigkeit des Mobiltelefons nicht: Das Amoi N828 bleibt unter Last insgesamt kühler als beispielsweise das Samsung Galaxy S Duos oder das Jiayu G3. Zwar gibt es auch Smartphones, die einen noch kühleren Kopf bewahren, beispielsweise das Huawei Ascend W1, insgesamt platziert sich das Amoi N828 aber beim Thema Wärme auf den vordersten Plätzen.
Im Detail beträgt die absolute Maximalerwärmung nur 36,1 Grad Celsius, im Idle-Betrieb sind es nur 33 Grad als Obergrenze. Unser Gesamturteil zur Wärmeentwicklung: "Sehr gut".
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Amoi N828 befindet sich an der Rückseite des Gerätes im unteren linken Bereich. Erscheint die Positionierung zunächst suboptimal, überzeugt einen der Klang schnell eines Besseren: Als sehr laut, sehr voll und gut ausbalanciert erweisen sich die Töne, die durch das Gehäuse als Klangkörper verstärkt werden.
Selbst auf maximaler Lautstärke, die ausreicht um ein mittelgroßes Zimmer zu beschallen, verzerren die Klänge zudem nicht, sondern bleiben klar und gut differenziert. Natürlich kann man per Kopfhörer oder angeschlossenem Soundsystem noch mehr rausholen, angesichts des niedrigen Preises ist der Lautsprecher aber von überraschend hoher Qualität.
Energieaufnahme
Beim Energieverbrauch zeigt sich das Amoi N828 im Standby und ausgeschalteten Zustand erst einmal vorbildlich: 0 und 0,1 Watt Verbrauch sind sehr gut. Im Idle-Betrieb allerdings steigt der Stromverbrauch dann unnatürlich stark an: Maximal 2,4 Watt messen wir hier, doppelt so viel als beispielsweise das Huawei Ascend W1 verbraucht.
Unter Last ist das Mobiltelefon zwar mit 2,5 Watt durchschnittlichem Verbrauch wieder in der Norm, andere Modelle, wie das Sony Xperia E dual oder das Huawei Ascend W1 verbrauchen hier allerdings ebenfalls deutlich weniger Energie.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1 / 2.3 / 2.4 Watt |
Last |
2.5 / 2.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Tatsächlich kann das Amoi N828 mit seinem recht üppig dimensionierten 7,6-Wattstunden-Akku dann im praxisnahen WLAN-Test auch nur mittelmäßige Laufzeiten erreichen: 5:26 Stunden werden beispielsweise vom Sony Xperia E fast verdoppelt. Erst unter Volllast kann der starke Akku sein Potential zeigen und schafft gute 4:05 Stunden Laufzeit.
Während unseres Test fiel uns besonders positiv auf, dass das Amoi N828 im Standby-Modus so wenig Strom benötigt: Dadurch hält das Handy auch mal eine Woche durch, wenn es nicht benutzt wird. Im Praxisbetrieb wird der Akku dafür umso schneller leer. Für die lange Standby-Zeit und die guten Lastlaufzeiten gibt es dennoch die Note "Sehr gut" von uns für die Akkulaufzeit.
Wer sich für ein in unseren Breiten doch recht exotisches Gerät wie das Amoi N828 entscheidet, der sollte wissen, worauf er sich einlässt: Das Gerät muss im Garantiefall eventuell nach China zurück, nach einem Reset haben Sie eine chinesische Benutzerführung vor sich, in der sie erst einmal die Spracheinstellungen finden müssen und viel Prestige werden Sie mit dem unauffälligen Gerät auch nicht ernten.
Außerdem ist da das Speicherproblem:
Es war zwar möglich, das Gerät als USB-Speicher mit dem PC zu verbinden, ohne micro-SD-Karte wird aber kein Speicher angezeigt.
Zahlreiche, vor allem große Apps ließen sich ohne micro-SD-Karte nicht installieren
Screenshots wurden ohne micro-SD-Karte nicht gespeichert
Der Dateimanager zeigt ohne micro-SD-Karte keine Verzeichnisse an
Diese Probleme waren auch durch Resets nicht behebbar. Wir werten daher den Eindruck um 20% ab, da es zu erheblichen Einschränkungen im alltäglichen Gebrauch ohne micro-SD-Karte führt und dies nirgends erwähnt wird. Wenn Sie das Gerät mit micro-SD-Karte betreiben, können Sie zwei Prozentpunkte zu der Gesamtwertung addieren.
Warum sollte man diese Einschränkungen überhaupt hinnehmen wollen? Das Amoi N828 ist abgesehen von diesen Schwächen ein richtig gutes Gerät, für dessen Ausstattung und Qualität Sie bei in unseren Gefilden bekannten Markenherstellern gut und gerne das Doppelte zahlen: Systemleistung der Mittelklasse, heller Bildschirm mit großer Blickwinkelstabilität, solide Verarbeitung und angenehme Haptik, gute Akkulaufzeiten und Dual-SIM-Option.
Für 180 Euro bekommen Sie mit dem Amoi N828 also einen Preis-Leistungshammer nach Hause geliefert, dem man seine Schwächen nachsehen kann. Wer ein prestigeträchtiges Gerät und ein bis ins Detail perfektes Rundumpaket sucht, der muss sich aber woanders umsehen.