Test Sony Xperia E dual Smartphone
Das Prinzip von Dual-SIM-Smartphones ist recht einfach. Im laufenden Betrieb kann zwischen den einzelnen Karten hin und her gewechselt werden, wodurch das Reisegepäck effizienter gestaltet wird. Natürlich ist ein solches Gerät auch für Privatpersonen mit zwei Mobilfunknummern interessant, da der SIM-Wechsel Zeit beansprucht. Häufig muss dazu der Akku entnommen und das Gerät neugestartet werden. Ein weiterer Vorteil ist die automatische Trennung der jeweiligen Daten. Wichtige Faktoren für ein solches Endgerät sind aus unserer Sicht auch ein austauschbarer Akku, ein Kartenleser und die Möglichkeit zwischen den Karten spielend zu wechseln.
Das Sony Xperia E dual ist ein Ableger des Sony Xperia E, das für 10 Euro weniger erhältlich ist. Im Inneren des Smartphones arbeitet ein Qualcomm Snapdragon S1 Single-Core-SoC mit einer Leistung von 1 GHz. Zur weiteren Ausstattung gehören die integrierte Adreno 200 Grafikeinheit, 512 MB Arbeitsspeicher, 4 GB interne Speicherkapazität, WLAN nach 802.11b/g/n und eine Kamera mit 3,2 Megapixel für Schnappschüsse. Als Betriebssystem kommt das etwas ältere Google Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) zum Einsatz, wobei ein Update geplant ist.
In diesem Test prüfen wir das Smartphone auf Herz und Nieren. Ein wichtiger Dual-SIM-Konkurrent ist das Samsung Galaxy S DUOS mit 4-Zoll-Bildschirm. Des Weiteren bieten sich herkömmliche Devices aus der breiten Mittelklasse an. Im Portfolio von Sony stellt das Xperia J die nächste Stufe dar. Ist das Sony Xperia E dual eine sinnvolle Erweiterung des Portfolios oder nur ein weiteres Produkt im Einsteiger-Segment?
Das Design des Sony Xperia E dual erinnert an die anderen Geräte der Serie. Ein schwarzes Gehäuse aus Polycarbonat, das durch eine Mischung aus matten und glänzenden Oberflächen überzeugt. Eine dünne Umrandung in Chrom-Optik lockert das Design auf. Ein nettes Gimmick ist der blau leuchtende LED-Streifen an der Unterseite des Gerätes, der allerdings nur in dunkler Umgebung sichtbar wird. Die Verarbeitung der einzelnen Teile des Gehäuses wirkt hochwertig. Durch die abgerundete Form der Rückseite liegt das Smartphone gut in der Hand. Die strukturierte Oberfläche vermittelt eine angenehme Haptik, wobei uns das Finish zu glatt ist. Eine leichte Gummierung würde einen deutlich besseren Halt bieten.
Die Stabilität kann uns leider nicht vollkommen überzeugen. Schon bei leichter Krafteinwirkung ist eine Verwindung des Chassis zu spüren. Dies ist dem mehrteiligen Gehäuse zuzurechnen. Ein Unibody-Chassis schneidet in der Regel deutlich besser ab. Ein weiterer Kritikpunkt ist der PMMA-Displayschutz (Polymethylmethacrylat). Im Vergleich zu Gorilla Glas ist es nicht sehr stabil. Bei stärkerem Druck entstehen sichtbaren Wellen auf dem TFT-Bildschirm.
Bei Abmessungen von 61,8 x 113,5 x 11 Millimetern (B x T x H) wiegt das Smartphone 116 Gramm. Damit ist es recht leicht, wobei aktuelle Smartphones meist deutlich dünner sind. Das Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 liegt bei Abmessungen und Gewicht auf Augenhöhe.
Die gebotenen Anschlüsse halten keine Überraschungen bereit. Ein Headset oder externe Lautsprecher können über die 3,5-mm-Stereo-Klinke angesteuert werden, die sich an der Kopfseite befindet. Frische Energie und Daten vom Computer bezieht das Gerät via Micro-USB (linke Seite). Zur weiteren Ausstattung gehört auch ein Kartenleser, mit dem die integrierten 4 GB Flash-Speicher (Nettokapazität: 2,28 GB) aufgestockt werden können. Entgegen der Herstellerangabe (32 GB) werden auch Micro-SD-Speichermedien mit 64 GB unterstützt.
Die Bedienung erfolgt über verschiedene Knöpfe rund um das Gerät. An der rechten Seite befindet sich eine kompakte Lautstärkewippe und der Power-Button, dessen Form uns nicht überzeugt. Zudem sind die einzelnen Druckpunkte zu schwammig. Unter dem Bildschirm befinden sich die drei typischen Android-Touch-Buttons, dessen Funktionen wir an dieser Stelle nicht weiter erläutern. Durch eine Beleuchtung sind diese Bedienelemente auch am Abend gut zu erkennen.
Software
Ab Werk wird das Sony Xperia E dual mit Google Android 4.0.4 alias Ice Cream Sandwich ausgeliefert. Optisch wurde der Launcher leicht modifiziert. Ein Update auf die aktuelle Version von Google Android (4.1) ist laut Sony in Planung. Die normale Variante unseres Testgerätes für eine SIM-Karte ist bereits mit Jelly Bean ausgestattet. Ein Kritikpunkt ist die vorinstallierte Bloatware, mit der Sony nicht gespart hat. Die Performance des Systems ist in Ordnung. Etwas längere Ladezeiten und gelegentliche Mikroruckler sind der vergleichsweise schwachen Hardware geschuldet.
Kommunikation & GPS
Im Bereich der Funktechnologien bietet das Smartphone eine einfache Standardausstattung. Lokale Funkverbindungen (WLAN) können nach den Standards 802.11b/g/n aufgenommen werden. Für den Datenaustausch zwischen Endgeräten und Peripherie ist Bluetooth 2.1 +EDR verantwortlich. Die aktuelle Revision Bluetooth 4.0 ist im Vergleich deutlich schneller und stromsparender. Im unteren Preissegment ist diese Technologie aber selten zu finden.
Natürlich können Sie mit dem Xperia E dual auch mobil auf das Internet zugreifen. Die beiden Slots sind für Mini-SIM-Karten ausgelegt. Die kleineren Micro- oder Nano-SIM-Karten können mit Adaptern genutzt werden. Das Funkmodul unterstützt WCDMA/UMTS (HSPA) über die Frequenzbereiche 850, 900, 1.900 und 2.100 MHz.
Mittels A-GPS können ortsbasierte Anwendungen und Dienste auf dem Gerät genutzt werden. Ein gutes Beispiel ist die Navigation im Auto. Mit der App GPS Test haben wir die Leistung des Chips überprüft. Im geschlossenen Raum ist die Leistung in Ordnung, wobei die Ortung im Freien deutlich schneller von der Hand geht. Im Treppenhaus, Keller oder der Tiefgarage kommt das Xperia an seine Grenzen.
Telefonfunktionen
Die Telefonanwendung des Testgerätes wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Kontakte können von der jeweiligen SIM-Karte oder dem eigenen Google-Konto ohne große Umstände importiert werden. Durch die Unterteilung in Gruppen können die privaten und geschäftlichen Kontakte gut voneinander getrennt werden. Der Wechsel zwischen den SIM-Karten erfolgt über ein schickes Widget, das auf einem Homescreen abgelegt werden kann. In den Einstellungen des Systems finden sich zudem weitere Einstellungsmöglichkeiten. Das Sony Xperia E dual unterstützt die vier Haupt-GSM-Frequenzen (850, 900, 1.800 & 1.900 MHz), wodurch es in den meisten Ländern eingesetzt werden kann.
Kamera
An der Rückseite befindet sich ein Kamera-Modul, das mit 3,2 Megapixel (2.048 x 1.536 Pixel) auflöst. Damit ist es eine Lösung für Schnappschüsse, an die nicht allzu hohe Ansprüche gestellt werden. Ein LED-Licht beziehungsweise Blitz ist nicht integriert. Das Sony Xperia J bietet dieses Extra. Zum Vergleich haben wir dem Testgerät das Apple iPhone 5 als High-End-Gerät und eine Systemkamera von Sony zur Seite gestellt. Aufnahmen bei Tageslicht ohne Digital-Zoom sind in Ordnung. An den Kanten des Gebäudes und im Außenbereich fallen allerdings Schwächen auf. Von der Nutzung der Vergrößerung sollte man absehen, da die Qualität sichtbar leidet.
Das Xperia E dual kann neben Foto- auch Videoaufnahmen anfertigen. Mit einer maximalen Auflösung von 640 x 480 Pixel (VGA) werden diese den heutigen HD-Standards allerdings nicht gerecht. Eine günstigste Digitalkamera ist wohlmöglich die bessere Lösung für einfache, aber dennoch ansehnliche Aufnahmen.
Zubehör
In der Verpackung findet sich das nötigste Zubehör für den direkten Betrieb. Auf Extras muss man auf Grund des günstigen Einstiegspreises verzichten. Neben dem Gerät selbst liefert Sony einen Lithium-Ionen-Akku, ein USB-Kabel, das modulare USB-Netzteil, ein einfaches Headset und gedruckte Dokumentationen. Sony bietet im eigenen Store zahlreiche Produkte, wobei sich ein Preisvergleich häufig rentiert. Interessanterweise verkauft das Unternehmen auf diesem Weg keinen Zweit- respektive Ersatzakku für das Gerät.
Garantie
Sony gewährt im Fall des Xperia E dual eine Garantielaufzeit von 24 Monaten, die ab dem Kaufdatum läuft. Der beiliegende Akku und das Zubehör sind im Rahmen der Garantie zwölf Monate geschützt.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Eingabe erfolgt über den kapazitiven 3,5-Zoll-Touchscreen, der Berührungen punktgenau umsetzt. Das Gerät unterstützt zudem einige Multi-Touch-Gesten, wobei der Umfang eingeschränkt ist, da das Panel nur zwei Finger gleichzeitig verarbeiten kann. Im Alltag macht sich diese Tatsache jedoch nicht negativ bemerkbar. Für die Eingabe von Textelementen steht eine virtuelle Tastatur zur Verfügung, die optisch leicht angepasst wurde. Das Layout wirkt insgesamt sehr angenehm, wobei das Keyboard im Querformat sehr viel Platz benötigt. Dieses Problem haben wir bereits im Test des Sony Xperia J aufgegriffen.
Das Sony Xperia E dual ist mit einem glänzenden 3,5-Zoll-Bildschirm ausgestattet, das mit 320 x 480 Pixel im 2:3-Format auflöst. Aus diesen Fakten errechnet sich eine relativ geringe Pixeldichte von nur 165 PPI, wodurch das Bild insgesamt sehr grobkörnig wirkt. Vor allem im Vergleich zum Apple iPhone 5, Google Nexus 4 oder Samsung Galaxy S3 fällt der Unterschied auf. Ein weiteres Kriterium ist die verwendete Displaytechnologie. Sony setzt im Fall unseres Testgeräts auf eine einfache LCD-TFT-Anzeige. Hochwertig sind Geräte mit IPS- oder AMOLED-Bildschirm.
Mit dem Mavo-Monitor von Gossen haben wir die Werte des Bildschirms ermittelt. Im Durchschnitt erreicht das Panel eine Leuchtdichte von 315 cd/m². Dieser Wert kann sich im Klassenvergleich durchaus sehen lassen, wenn es auch nicht die hellste "Leuchte" ist. Das Samsung Galaxy S DUOS als direkter Konkurrent ist im Schnitt ein wenig leuchtfreudiger. Die mit 91 Prozent sehr gleichmäßige Ausleuchtung kann uns ebenfalls überzeugen. Insgesamt ein guter Start in diesem Abschnitt.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 309 cd/m²
Kontrast: 719:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
Der Schwarzwert fällt mit 0,43 cd/m² gering aus, wodurch ein fast sattes Schwarz dargestellt werden kann. Ein leichter Graustich ist allerdings zu erkennen, der sich aufgrund der genutzten Technologie auch nicht vermeiden lässt. Aus der gebotenen Helligkeit und dem Schwarzwert ergibt sich ein Kontrastverhältnis von 719:1. Die Messwerte können sich in der Mittelklasse ebenfalls sehen lassen. Das Konkurrenz-Gerät von Samsung schneidet in diesem Fall schlechter ab.
Im Außengebrauch hinterlässt das Gerät einen gespaltenen Eindruck. Bei maximaler Bildschirmhelligkeit ist der Inhalt gut erkennbar. Allerdings nur bei direktem Blick auf den Bildschirm. Seitlich blendet der Inhalt auf, und der Inhalt ist nicht mehr zu erkennen. Bei reduzierter Leuchtkraft nehmen die Spiegelungen aufgrund der glänzenden Displayoberfläche zu. Eine effektive Nutzung ist nicht mehr möglich. Abhilfe können eine veränderte Sitzposition oder eine matte Displayschutzfolie leisten.
Die Blickwinkelstabilität ist das wohl größte Problem der verwendeten LCD-TFT-Anzeige. Schon eine geringe Veränderung in der Vertikalen sorgt für ein Invertieren beziehungsweise Aufblenden des Inhalts. Horizontale Bewegungen kann der Bildschirm besser abfangen. Die zuvor genannten Alternativ-Technologien von meist teureren Geräten haben in diesem Bereich keine Probleme. Eine günstige, aber in diesem Fall schlechte Wahl.
Im Inneren des Sony Xperia E dual werkelt ein Qualcomm Snapdragon S1 MSM7227A System-on-a-Chip (SoC), den wir bereits im Samsung Galaxy S DUOS und dem Sony Xperia J unter die Lupe genommen haben. Bei dieser Lösung handelt es sich um einen Einkern-Chip (Cortex A5) auf Basis der ARMv7-Architektur mit einer Leistung von 1 GHz. Der SoC wird in 45 Nanometer Strukturbreite gefertigt und beinhaltet die Adreno 200 (Enhanced) Grafikeinheit. Zur weiteren Ausstattung gehören zudem 512 MB Arbeitsspeicher. Aktuelle Geräte der oberen Mittel- und Oberklasse bieten in der Regel zwei bis vier Rechenkerne und maximal 2 GB Arbeitsspeicher. Natürlich sollte man hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, da die Kosten für ein solches Gerät deutlich höher sind.
Im Vorfeld unseres Benchmarkparcours haben wir das Taktverhalten des SoCs mit dem Tool CPU Spy überprüft. Im Leerlauf arbeitet der Snapdragon S1 zu über 90 Prozent mit nur 245 MHz, und verbraucht dadurch wenig Strom. Unter Last wird die maximale Leistung von 1.008 MHz ohne Probleme abgerufen.
Mit den synthetischen Benchmarks steigen wir in den Parcours ein. Interessanterweise ist unser Testgerät trotz identischer Ausstattung flinker als das Sony Xperia J. Deutlich zu sehen ist dieser Sachverhalt im GPU-Benchmark NenaMark 2. Dort erreicht unser Sample mit Adreno 200 GPU 27,4 FPS (Bilder pro Sekunde). Das Xperia J schneidet mit 19,6 FPS rund 28 Prozent schlechter ab. Das Samsung Galaxy S DUOS spielt auf dem Niveau des Sony Xperia J. Bei der Multi-Thread-Berechnung von Linpack trennen die drei genannten Geräte nur wenige Punkte. Zusätzlich haben wir das Google Nexus 4 in die Vergleichstabellen aufgenommen. Damit wird der Vergleich zu einem flinkeren Android-Smartphone deutlich.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Google Nexus 4 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Google Nexus 4 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Google Nexus 4 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Google Nexus 4 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Google Nexus 4 |
In den Browser-Benchmarks gibt es gute und schlechte Ergebnisse. Zum einen sichert sich das Xperia E dual mit 325 Punkten ein gutes Ergebnis im Peacekeeper-Benchmark. Auf der anderen Seite ist das Gerät im Browsermark 2.0 zu langsam. Die vergleichbaren Geräte schneiden mindestens 50 Prozent besser ab. Im Google V8 ist das Ergebnis ausgewogen, wobei das Google Nexus 4 mit dem Chrome-Browser wenig überraschend die Spitzenposition einnimmt. Last but not least haben wir den Sunspider-Benchmark ausgeführt. Hier zählt ein möglichst kleines Ergebnis. Unser Testgerät ist in diesem Fall wenig überzeugend. Das HTC Windows Phone 8S überzeugt hingegen mit geringen 1.410 Millisekunden. Eine Empfehlung: Probieren Sie neben dem vorinstallierten Browser auch Google Chrome aus dem Play Store aus.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia E dual | |
Sony Xperia J | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
* ... kleinere Werte sind besser
Abschließend ermöglicht AndroBench die Leistungsüberprüfung des integrierten Flash-Speichers. Insgesamt liefert das Sony Xperia E dual eine passable Vorstellung auf dem Niveau des Samsung Galaxy S DUOS. Im Vergleich kann sich die Lese-Performance des Xperia E dual allerdings sehen lassen. Das Google Nexus 4 schneidet auch in diesem Test deutlich besser ab.
Spiele
Das Sony Xperia E dual ist mit der etwas betagten Hardware natürlich kein Gaming-Monster, aber mit den meisten Titeln hat das Gerät keine Probleme. Aktuelle 2D-Games und viele 3D-Titel laufen ohne größere Probleme. Temple Run 2 läuft zum Beispiel durchweg flüssig, wobei die Darstellung aufgrund der geringen Displayauflösung nicht sehr hübsch ist. Das Gyroskop setzt die Bewegung erfreulicherweise sehr schnell um. Bei einem aufwändigen Titel wie GTA III kommt die Hardware an ihre Grenzen. Ruckeln und Bildhänger trüben den Spielspaß merklich. Zudem sind die Ladezeiten vor und in einem Spiel auf Dauer recht nervig. ShadowGun: DeadZone ließ sich im Praxistest nicht starten.
Sprachqualität
Die Sprachqualität des Xperia E dual hinterlässt einen guten Eindruck. Als Anrufer wird man klar und deutlich verstanden. Das Gegenüber ist ebenfalls gut zu hören. Ein Kritikpunkt ist die nicht ganz perfekte Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen. Das beiliegende Headset ist recht günstig, erledigt seine Aufgabe aber zufriedenstellend. Vieltelefonierer werden wahrscheinlich schnell auf eine hochwertigere Variante umsteigen, die auf Dauer besser im Ohr sitzt und einen besseren Klang bietet.
Temperatur
Die entstehende Abwärme wird passiv über das Gehäuse abgeführt. Insgesamt hinterlässt das Smartphone einen guten Eindruck. Unter Last behalt das Gerät einen kühlen Kopf. Auffällig sind die höheren Werte im linken Bereich des Geräts. An dieser Stelle befinden sich wahrscheinlich der SoC und weitere Systemkomponenten. Mit maximal 36,2 °C liegen die gemessenen Werte aber durchweg im grünen Bereich. Das HTC Windows Phone 8S oder Samsungs Galaxy S DUOS überschreiten unter Last die magische Grenze von 40 °C. Das ist ein Pluspunkt für Sony und das Xperia E dual in diesem Abschnitt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Für die Wiedergabe von Audiomaterial ist ein Mono-Speaker an der unteren Rückseite angebracht. Das Klangbild ist wenig überzeugend. Die hohen Töne sind zu präsent. Bässe und tiefe Töne fehlen komplett. Die maximale Lautstärke ist überzeugend, wobei der Klang ab einem Pegel von 60 Prozent verzerrt. Externe Wiedergabegeräte und Peripherie können über die 3,5-mm-Stereo-Klinke angeschlossen werden. Die Übertragungsqualität lässt keine Wünsche offen.
Energieaufnahme
Die Verbrauchswerte der Komponenten sind ein wichtiger Punkt für ein Gerät mit begrenzter Akkukapazität. Sony legt dem Xperia E dual einen Akku mit 1.500 mAh beziehungsweise 5,6 Wattstunden bei.
Im Office-Betrieb verbraucht das Smartphone zwischen 0,7 und 1,4 Watt. Das Sony Xperia J verbraucht bei identischer Hardware, aber größerem Bildschirm, weniger Strom in diesem Szenario. Das Galaxy S DUOS von Samsung schneidet am oberen Ende mit 1,8 Watt schlechter ab. Im Vergleich zum Xperia J überzeugt uns das aktuelle Testgerät nicht. Unter Last ist der Verbrauch der beiden Sony-Geräte mit 1,6 respektive 2,1 Watt identisch. Das Galaxy S DUOS verbraucht mit maximal 2,7 Watt wieder mehr Strom, wobei dieses Smartphone mit einer größeren 4-Zoll-Anzeige ausgestattet ist.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 0.7 / 1.2 / 1.4 Watt |
Last |
1.6 / 2.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Akkulaufzeit
Ergänzend zu der von Sony angegebenen Gesprächszeit von 6 Stunden und 12 Minuten haben wir weitere Laufzeitmessungen vorgenommen. Den Anfang macht die maximale Batterielaufzeit bei minimaler Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Funktechnologien (Flugmodus). Nach 18 Stunden und 43 Minuten muss das Sony Xperia E dual an die Steckdose. Das Xperia J mit größerem Akku und geringeren Verbrauchswerten hält mit 21 Stunden und 30 Minuten länger durch. Das Samsung Galaxy S DUOS muss sich mit nur 12 Stunden und 36 Minuten deutlich geschlagen geben.
Das andere Extrem bildet die minimale Laufzeit unter Last, die wir mit dem Tool Stability Test simuliert haben. Zusätzlich war die Bildschirmhelligkeit maximiert, und alle Funktechnologien aktiviert. Nach 3 Stunden und 17 Minuten ist eine volle Akkuladung aufgebraucht. In diesem Szenario halten das Xperia J und das Galaxy S DUOS länger durch. Mit der Messung „Surfen über WLAN“ wird ein realitätsnahes Szenario abgebildet. Bei einer genormten Helligkeit von 150 cd/m² wird alle 40 Sekunden eine neue Internetseite angesteuert. Das Testgerät hält in diesem Test annähernd 10 Stunden durch. Die Differenz zum Xperia J beträgt zirka drei Stunden. Das Gerät von Samsung liegt mit einem Minus von 30 Minuten zurück.
Das Sony Xperia E dual ist ein gutes Dual-SIM-Smartphone für den kleinen Geldbeutel, von dem man abseits dieser Funktion aber nicht allzu viel erwarten sollte. Das Gehäuse ist zweifelsohne recht schick, aber die Stabilität ist nicht ideal. Der Kartenleser ist angesichts des kleinen Speichers ein nützliches Feature, der sogar Medien mit 64 GB unterstützt. Die Integration der Dual-SIM-Funktion unter Android überzeugt. Ein Update auf Google Android 4.1 (Jelly Bean) muss Sony allerdings noch liefern.
Der 3,5-Zoll-Touchscreen bietet überzeugende Messwerte. Die geringe Auflösung von 320 x 480 Pixel und die Verwendung der LCD-TFT-Technologie sind allerdings nicht mehr zeitgemäß. Die Leistung ist für ein Gerät unter 200 Euro in Ordnung. Die Performance im Alltag ist gut. Für Gamer und Multimedia-Freunde ist es die falsche Wahl. Die Akkulaufzeit auf Basis des 1.500 mAh großen Akkus ist in Ordnung, wobei der Verbrauch im Office-Betrieb im Vergleich zu hoch ist. Insgesamt ein gutes Gerät für Einsteiger, die nicht ständig zwei Smartphones herumschleppen möchten. Nichtsdestotrotz bleibt die Frage, warum es in Deutschland nur Dual-SIM-Smartphones im unteren Preissegment gibt.