Test HTC Windows Phone 8S Smartphone
Wie auch das Windows Phone 8X ist das 8S ein Referenzgerät von Microsoft, um das Windows-Phone-8-Betriebssystem zu präsentieren. Während das 8X jedoch Smartphone-Enthusiasten ansprechen soll, will das HTC 8S Otto Normalverbraucher erreichen. Um den Preis zu senken, mussten selbstverständlich Anpassungen an der Hardware vorgenommen werden. So taktet der Prozessor nur mit 1 statt 1,5 GHz, der Arbeitsspeicher wurde halbiert und das Display von 4,3 auf 4 Zoll verkleinert. Resultat ist ein knapp 200 Euro günstigerer Preis. Das Windows Phone 8S by HTC gibt damit den Einstieg in Microsofts neuestes Smartphone-Betriebssystem und muss sich den Mittelklasse-Android-Smartphones stellen. Doch kann auch das Midrange-Smartphone mit dem Windows-Phone-8-Betriebssystem überzeugen?
Eine Besonderheit des Windows Phone 8S sind die unterschiedlichen Gehäusefarben, die sich stets aus zwei Farben zusammensetzen. Erhältliche Gehäusefarben sind Domino, High-Rise Gray-Yellow, Fiesta Red und unsere Testvariante Atlantic Blue. Unter dem Display befinden sich die kapazitiven Tasten, deren Hintergrund in einer hellen oder knalligen Farbe gehalten ist. Der abnehmbare Deckel auf der Rückseite, unter dem sich MicroSIM-Karten- und MicroSD-Karten-Einschub befinden, setzt diese Farbgebung ebenfalls fort. Der Rest des Gehäuses besteht aus einem Stück Polycarbonat in einer dezenten Farbe, unter dem der fest verbaute Akku sitzt. Billig fühlt sich das 8S trotz des Verzichts auf ein Aluminiumgehäuse nicht an. Dank HTCs bewährter Unibody-Bauweise sind die Verarbeitung und Stabilität des Smartphones gut. Sowohl Druckbelastung als auch das Verwinden übersteht das Gerät anstandslos.
Durch das Kunststoffgehäuse ist zudem eine leichte Bauweise möglich, wodurch das Testgerät inklusive Akku nur 113 Gramm auf die Waage bringt. Zudem ist die Rückseite gummiert und die Kanten sind stark abgerundet. Dadurch liegt das 8S sehr bequem in der Hand und vermeidet gleichzeitig das Entgleiten des Gerätes. Mit den Maßen 10.3 x 63 x 120.5 Millimeter ist die Bedienung mit einer Hand möglich. Negativ sind die physikalischen Tasten für Standby, Lautstärke und Kamera zu beurteilen. Die Tasten des Smartphones ragen nur minimal heraus und lassen sich somit recht schwer erfühlen. Nach einigen Tagen hat man sich die Position jedoch eingeprägt. Leider bleibt dann noch der etwas unklar definierte Druckpunkt der Standby-Taste. Ein deutliches Feedback bleibt somit aus, was zur Folge hat, dass man die Taste öfter betätigt und das Display somit direkt wieder sperrt.
Software
Das Betriebssystem ist Windows Phone 8. Einen detaillierten Blick haben wir bereits bei unserem Test des Windows Phone 8X auf das neueste Smartphone OS von Microsoft geworfen. HTC hat nur wenig an der Benutzeroberfläche verändert, so ist z. B. eine zusätzliche Kachelfarbe in der Farbe des Gerätes im OS implementiert. Auch die Anzahl der vorinstallierten zusätzlichen Anwendungen lässt HTC klein ausfallen. Zu den wenigen Anwendungen zählt der HTC Hub, der eine kurze Übersicht über Wetter, Aktien und Nachrichten gibt. Die Anwendungen "Verbindungs-Setup" und "zusätzlicher Speicherplatz" sind dagegen eher unnütz. Während erstere die mobilen Netzwerkeinstellungen konfiguriert, gibt "zusätzlicher Speicherplatz" Tipps zur Speicherverwaltung. Das Kartenmaterial stammt nun nicht mehr von Bing, sondern von Nokia. Auf die Navigationsoption mit Ansagen wie bei den Lumia Geräten muss jedoch verzichtet werden, stattdessen wird die Wegbeschreibung als Text ausgegeben.
Einige Ungereimtheiten bleiben jedoch im Windows Phone 8. So versteckt sich die Statusleiste in einigen Anwendungen, was zur Folge hat, dass die Uhrzeit z. B. beim Internetsurfen nicht angezeigt wird. Des Weiteren gibt es nur drei manuelle Helligkeitsstufen (niedrig, mittel, hoch). Aktiviert man jedoch die Option „automatisch anpassen“, dimmt das Display weiter runter als in der Einstellung "niedrig".
Kommunikation & GPS
Die Kommunikation mit einem WLAN-Router kann über die 802.11 Standards b/g/n hergestellt werden. Darüber hinaus können Fotos und Videos drahtlos an ein DLNA-fähiges Gerät übertragen werden. Kontakt zu Peripheriegeräten und anderen Smartphones kann über Bluetooth in der Version 3.1 aufgenommen werden. Near Field Communication (NFC) ist dagegen nicht mit an Bord.
Soll die Reise ins World Wide Web auch mal unterwegs erfolgen, steht HSPA zur Verfügung. Der Downlink beträgt dabei bis zu 14,4 Mbit/s und der Uplink bis zu 5,76 Mbit/s.
Die aktuelle Position lässt sich über A-GPS und Glonass bestimmen. Die Verbindung zu den Satelliten ist dank des Parallelbetriebs der beiden Ortungssysteme sehr flott aufgebaut.
Telefonfunktionen
Die Standardansicht der Telefonanwendung ist die Anruferliste. Erst beim Anwählen des kleinen Buttons „Wähltastatur“ unten erscheint eine numerische Tastatur, über die eine Nummer eingegeben werden kann. Eine automatische Vervollständigung wurde nicht integriert.
Kameras & Multimedia
Die rückwärtige Kamera besitzt eine Blende von f2.8 und einen 5-Megapixel-Sensor. Die Brennweite beträgt 35 Millimeter im Kleinbildäquivalent. Reicht das Umgebungslicht nicht aus, hilft eine LED-Fotoleuchte, das Motiv besser zu belichten. Ist der Akkustand jedoch niedrig, lassen sich Fotos nicht mehr mit Blitz aufnehmen. Videos können im kleinen HD-Modus (720p) aufgezeichnet werden. Eine Frontkamera für Videotelefonie oder Selbstporträts wurde dem HTC 8S dagegen nicht spendiert.
Die Bildqualität des Windows Phone 8S kann nicht überzeugen: Farben werden zu blass dargestellt und das gesamte Bild ist etwas blaustichig. Des Weiteren gehen Details wegen der kleinen Sensorgröße verloren. Zudem hat HTC der Kamera keine besonderen Funktionen wie schnelle Serienaufnahmen verpasst. Mit einer System- oder gar Spiegelreflexkamera kann die Kamera des Windows Phone 8S selbstverständlich nicht mithalten. Aber auch die Bildqualität von günstigen Kompaktkameras kann nicht erreicht werden. Urlaubsfotos sollte man der 5-Megapixel-Kamera nicht anvertrauen, als Schnappschuss-Kamera verrichtet sie ihren Dienst aber gut.
Die von HTC vorinstallierte Anwendung Fotoverbesserung wendet, ähnlich dem Programm Instagram, Effekte und Bildoptimierungen auf Fotos an. Aus einem detailarmen Ausgangsfoto kann diese allerdings keine zusätzlichen Details sichtbar machen.
Zubehör
In dem kleinen und schicken Pappkarton befinden sich neben dem Smartphone und einem modularen Netzteil auch eine mehrsprachige Dokumentation, das Handbuch auf einer Mini-CD und ein Headset mit 3,5-mm-Klinkenstecker. Optionales Zubehör bietet HTC im eigenen Online-Shop an. Darunter auch das Hardcover HC C820, das in den gleichen Farben wie das Smartphone selbst erhältlich ist.
Garantie
Der Garantiezeitraum beläuft sich auf 24 Monate. Eine Garantieerweiterung ist von HTC nicht erhältlich, jedoch gibt es zahlreiche Garantieverlängerungen von Online-Shops und Elektronikmärkten.
Spiele
Für die Grafikberechnung ist die Qualcomm Adreno 305 GPU zuständig. Die Performance liegt dabei unterhalb der älteren Adreno 225 GPU. In die Knie zwingen konnte das HTC 8S dennoch keines der getesteten Spiele. Hier müssen wir allerdings auch zugeben, dass die Auswahl an leistungshungrigen Games im Windows Phone Store noch relativ überschaubar ist und diese auch auf den älteren Windows Phone Geräten noch lauffähig sind.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen reagiert zügig und korrekt auf Eingaben. Multi-Touch-Gesten funktionieren dabei genauso zuverlässig wie das Navigieren durch die Menüs. Die vierzeilige QWERTZ-Tastatur wird im Hoch- und Querformat automatisch angezeigt. Im Querformat erscheint die virtuelle Tastatur etwas klein geraten, da links und rechts Platz verschenkt wird. Die Tasten sind allerdings größer als im Hochformat und die Fehleingabequote ist relativ niedrig. Die Autovervollständigung der Tastatur funktioniert zudem sehr zuverlässig, was zusammengenommen schnelles Tippen ermöglicht.
Das 4-Zoll-Display des Windows Phone 8S besitzt eine Auflösung von WVGA (800 x 480 Pixel) und stellt bis zu 16,7 Millionen Farben dar. Die Pixeldichte berechnet sich zu 233 dpi, womit Text und Bilder nicht gestochen scharf erscheinen. Geschützt wird das Super-LCD von Cornings Gorilla-Glas, wodurch Kratzer größtenteils vermieden werden sollen.
Mit dem Gossen Mavo-Monitor messen wir eine maximale Displayhelligkeit von 355 cd/m² in der unteren linken Ecke. Durchschnittlich wird ein immer noch guten Wert von 331 cd/m² angezeigt, was zu einer Ausleuchtung von 88 % führt. Damit liegt das 8S sogar leicht vor den höherpreisigen Windows Phone 8 Smartphones Nokia Lumia 920 (322 cd/m²) und Windows Phone 8X (294 cd/m²). Spitzenreiter bleibt dagegen weiterhin das Apple iPhone 5 mit durchschnittlich 487 cd/m².
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 333 cd/m²
Kontrast: 812:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
Trotz dem Verzicht auf ein Display mit IPS-Technik besitzt das 8S einen guten Schwarzwert von 0,41 cd/m², was zu einem errechneten Kontrast von 812:1 führt. Farben wirken dadurch kräftig, jedoch nicht übersättigt.
Auch bei einem Außeneinsatz profitiert der Nutzer vom hohen Kontrast und der guten Helligkeit. Die Nutzung unter freiem Himmel ist somit überwiegend unproblematisch. Erst bei starkem Sonnenschein erschweren Spiegelungen das Ablesen des Bildschirminhalts.
Die Blickwinkelstabilität ist auch ohne IPS-Technik sehr gut. Dies gilt sowohl für den horizontalen als auch vertikalen Bereich gleichermaßen. Erst bei sehr extremen Blickwinkeln verändert sich der Bildinhalt und färbt stellenweise braun ein.
Herzstück des Windows Phone 8S ist ein SoC von Qualcomm, der auf der Krait-Architektur basiert. Die integrierte 1-GHz-Dual-Core-CPU trägt die Bezeichnung Qualcomm Snapdragon S4 MSM8227, ist der Cortex-A15-Architektur sehr ähnlich und dadurch den Cortex-A9-Prozessoren überlegen. Zur Seite stehen der CPU die Adreno 305 GPU und 512 MB Arbeitsspeicher. Das System erfüllt damit die Mindestvoraussetzungen für Windows Phones 8.
Die Benutzeroberfläche arbeitet überwiegend flott, muss jedoch gelegentlich mit kurzen Hängern kämpfen. Dies wird besonders beim Schreiben auffällig, bei dem das Tasten-Popup hin und wieder ausbleiben kann und getippte Zeichen erst nach 1-2 Sekunden auftauchen. Hinzu kommt das langsame Rendern von Webseiten mit dem Standard-Browser Internet Explorer 10. Sind diese jedoch einmal fertig geladen, gibt es kein Ruckeln oder Nachladen mehr. Möchte man zusätzlich zum Browser noch zwischen einer anderen Anwendung wie OneNote oder Office hin und her wechseln, muss die Applikation erneut geladen werden. Der Arbeitsspeicher scheint bereits hier an seine Grenzen zu stoßen.
Für den Vergleich zwischen den Windows Phone Smartphones ziehen wir die Benchmarks Multibench 2 und WP Bench free heran. Der Multibench-Test gliedert sich in die vier Kategorien CPU: 11,378, Data: 15,012, Memory: 1,822 und Graphics: 33,998. In allen Kategorien wird es dabei deutlich von dem Windows Phone 8X geschlagen. Und auch der WP Bench free fällt mit 233,5 zu 179,94 Punkten deutlich zu Gunsten des 8X aus.
Aufgrund der immer noch recht jungen Plattform haben sich noch keine Benchmarks etabliert, und auch plattformübergreifende Benchmarks sind noch rar. Einen ersten Schritt in diese Richtung versucht der AnTuTu Benchmark, der von Android Geräten bekannt ist. In diesem erreicht unser Testgerät 7332 Punkte und setzt sich damit knapp vor das HTC One S mit besserer Hardware und Android Betriebssystem. Das Windows Phone 8X - mit gleicher Hardware wie das One S - schafft dagegen einen Vorsprung von 67 %. Der enorme Leistungsunterschied ist daher auf das Betriebssystem zurückzuführen.
Die browserbasierten Benchmarks ergeben ein klares Bild: Im Browsermark 2.0 und Peacekeeper kann sich das Windows Phone 8S 33 % bzw. 24 % vor den Konkurrenten Galaxy S3 mini setzen. Nur die Java-Script-Benchmarks Sunspider und Google V8 widersprechen sich. Liegt beim Sunspider-Benchmark noch das HTC 8S in Führung, wendet sich das Blatt beim Google V8 wieder zu Gunsten des S3 mini.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Windows Phone 8S | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Google Nexus 4 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Windows Phone 8S | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
HTC Windows Phone 8X | |
Google Nexus 4 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Windows Phone 8S | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
HTC Windows Phone 8X | |
Google Nexus 4 |
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Windows Phone 8S | |
HTC Windows Phone 8X |
* ... kleinere Werte sind besser
Sprachqualität
Der Gesprächspartner ist klar und deutlich zu verstehen und auch auf der anderen Seite der Leitung gab es keine Beschwerde über Verzerrungen oder sonstige unnatürliche Klänge. Lediglich Nebengeräusche im Hintergrund sind dem Gesprächspartner aufgefallen. Auch beim Anschließen des mitgelieferten Headsets sind keine Störungen außer den Nebengeräuschen entstanden.
Temperatur
Die Temperaturentwicklung bleibt beim Windows Phone 8S noch in einem angenehmen Rahmen. Im Idle-Betrieb messen wir mit dem Voltcraft IR-350 maximal 31,2 °C an den kapazitiven Tasten. Wird das System voll ausgelastet, steigt die Temperatur an mehreren Stellen auf über 40 °C. Zwar ist Erwärmung deutlich zu spüren, unangenehm wird dies allerdings auch bei längerer Nutzung nicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das HTC 8S verfügt lediglich über einen Lautsprecher, der sich auf der Rückseite befindet. Die Hörmuschel ist dagegen nicht aktiv. Das Klangbild kann nicht überzeugen, da Höhen zu ausgeprägt und Bässe zu dünn ausfallen. Zudem ist die Maximallautstärke nicht sonderlich hoch, führt aber dennoch zum Übersteuern und zu Verzerrungen.
Der Schriftzug Beats Audio auf der Rückseite bezieht sich nicht auf die Lautsprecher. Beats Audio ist lediglich eine Software, die nur bei angeschlossenen Kopfhörern aktiv wird. Steckt man die Kopfhörer in die Buchse, schaltet sich sofort Beats Audio hinzu. Die Kopfhörer sind nur von Standardqualität und geben ein leises Rauschen von sich. Die Lautstärke ist jedoch mehr als überzeugend. Bass kommt über die Kopfhörer zwar rüber, jedoch klingt das Ganze etwas blechern.
Energieaufnahme
Vergleicht man das HTC 8S mit anderen 4-Zoll-Smartphones wie Samsung Galaxy S3 mini oder Apple iPhone 5 entpuppt es sich als deutlich stromhungriger. Eine Problematik, die wohlmöglich im Windows Betriebssystem zu suchen ist, da auch das Lumia 920 und das HTC 8X höhere Verbrauchswerte aufweisen. Im Idle messen wir mit dem Voltcraft VC 940 1,2–2,6 Watt, wohingegen sich das S3 mini mit 0,7–1,2 Watt deutlich genügsamer zeigt. Selbst bei voller Auslastung erreicht das S3 mini mit 2,4 Watt eine geringere Energieaufnahme. Das Windows Phone 8S genehmigt sich dagegen 4,1 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 1.2 / 2.1 / 2.6 Watt |
Last |
3 / 4.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die maximale Akkulaufzeit ermitteln wir bei der Helligkeitsstufe niedrig und dauerhaft aktiviertem Stromsparmodus. Der Stromsparmodus verhindert parallel arbeitende Prozesse, wodurch Hintergrundaufgaben pausiert werden. Im Vordergrund ruft ein Skript Seiten eines Textdokumentes im Browser auf. Erst nach knapp 15 Stunden schaltet sich das Gerät bei diesem Testmuster ab. Ohne den Stromsparmodus sind es hingegen nur 12 Stunden und 46 Minuten. Das krasse Gegenteil ergibt dagegen der Test mit Zuhilfenahme der Anwendung WP Bench Free, die das System auslastet. Sämtlich verfügbaren Drahtlosverbindungen sind währenddessen aktiv, und auch die Displayhelligkeit ist auf das Maximum eingestellt. Nach 2 Stunden und 47 Minuten wird das Gerät nicht mehr mit Strom versorgt. Diese beiden Tests zeigen jedoch nur äußerst selten auftretende Szenarien auf. Ein eher übliches Lastszenarium zeigt das Surfen über WLAN, bei dem mittels Skript alle 40 Sekunden eine Internetseite aufgerufen wird. Die Displayhelligkeit wird dabei auf die Windows Einstellung „mittel“ festgesetzt, was einem Wert von 117 cd/m² entspricht und daher nicht direkt mit unseren anderen Smartphone-Tests (~150 cd/m²) verglichen werden kann. Der Stromsparmodus wird nun erst bei einer Restkapazität von weniger als 20 % aktiviert. Über 8 Stunden vergehen so bis zur vollständigen Entladung.
Ein erneutes Laden des 1700 mAh starken Akkus ist bei eingeschaltetem Gerät bereits nach 2 Stunden und 21 Minuten abgeschlossen. Vor der Konkurrenz muss sich das Windows Phone 8S somit nicht verstecken, da in allen Szenarien solide Laufzeiten geboten werden.
Für derzeit 260 Euro bringt HTC mit dem Windows Phone 8S ein Einsteiger-Smartphone für Smartphone-Neulinge und -Umsteiger auf den Markt. Besonders positiv ist uns im Test das solide Gehäuse bei trotzdem geringem Gewicht und kompakten Ausmaßen aufgefallen. Auch die Performance konnte uns überzeugen, wenn auch gelegentlich Ruckler zu vernehmen waren. Negativ fiel dagegen der knapp bemessene Arbeitsspeicher ins Gewicht, wodurch Multitasking schnell ein Ende findet.
Als Konkurrent aus der Android Liga kommt unter anderem das Samsung Galaxy S3 mini in Frage. Dieses bietet die besseren Akkulaufzeiten, kann aber aufgrund der geringen Displayhelligkeit nicht im Außeneinsatz punkten. Auch das aktuelle Google Smartphone Nexus 4 kann als Alternative herangezogen werden. Bei diesem erhält man Leistung satt und ein größeres Display mit HD-Auflösung.
Ist der OS Wunsch jedoch klar mit Windows Phone 8 festgesetzt, gibt es derzeit nur wenig Auswahl. Eine wirkliche Alternative gibt es für Anhänger des Kachel-Betriebssystems derzeit auch von Nokia mit dem Lumia 620 und von Huawei mit Ascend W1. Greift man dagegen etwas tiefer in die Tasche, sind auch die leistungsfähigeren Geräte Nokia Lumia 920 und HTC Windows Phone 8X eine Überlegung wert.