Test Samsung S3 Mini GT-I8190 Smartphone
Samsung wollte im Weihnachtsgeschäft mit einem frischen Android-Modell mitmischen und hat sein Flaggschiff Galaxy S3 geschrumpft, um auch ein adäquates Modell für den kleineren Geldbeutel parat zu haben. Das Galaxy S3 mini soll die Vorzüge des größeren, leistungsstarken Bruders und etwas kompaktere Abmessungen in sich vereinen. Damit stellt sich Samsung gegen den Trend des immer größer werdenden Displays. Wer sich beim Beinamen „mini“ ein kleines Smartphone erhofft, sieht sich dennoch mit einem AMOLED-Touchscreen mit einer Größe von stattlichen 4 Zoll konfrontiert. Im Vergleich zum Vorgänger Galaxy Mini 2 und zum High-End-Modell S3 entspricht das einem Wachstum respektive einer Schrumpfkur von je knapp 18 Prozent.
Man könnte das Galaxy S3 mini mit dem "Hausfrauenporsche" 924/944 vergleichen: Ein echter Porsche mit abgespeckter Leistung, dafür aber auch kompakter und günstiger zu haben. Zwar liegt die UVP des Galaxy S3 mini von 439 Euro gut 160 Euro unter der des Galaxy S3, das ist aber immer noch kein Pappenstiel für ein Smartphone. Der günstigere Straßenpreis von knapp 285 Euro unterbietet die UVP jedoch spürbar.
Unser Testgerät bietet neben dem 4-Zoll-AMOLED-Display einen flotten Dual-Core-Prozessor mit 1 GHz Taktrate von ST-Ericsson sowie 8 GB internen Speicher, der mit einer Micro-SD-Karte mit bis zu 32 GB erweitert werden kann. Eine Variante mit 16 GB Speicher soll etwas später auf den Markt kommen. Außerdem ist eine 5-Megapixel-Kamera mit an Bord. Mit der Displaydiagonale von 4 Zoll und einer mittelmäßigen Leistung tritt das Galaxy S3 mini gegen Konkurrenten wie das Google Nexus 4 oder auch das HTC One S an. Damit positioniert sich das Galaxy S3 mini im gehobenen Mittelfeld der Smartphones. Unser ausführlicher Testbericht zeigt, was das ambitionierte Smartphone zu leisten vermag.
Das zweiteilige Gehäuse des Samsung Galaxy S3 mini GT-I8190 besteht – wie schon beim Vorbild Galaxy S3 – aus stabilem Polycarbonat und wurde bei unserem Testgerät in einem von Samsung „Pebble Blue“ getauften Metallic-Dunkelblau hochglanzlackiert. Eine weiß gefärbte Modellvariante namens Marble White ist ebenfalls erhältlich. Die Hochglanzoberfläche zeigt Fingerabdrücke und Fettspuren sehr deutlich, ein Putztuch sollte also ein ständiger Begleiter sein. Ein solches kommt auch dem gläsernen Touchscreen sehr gelegen. Dieser ist analog zum Galaxy S3 zu den Rändern hin ganz leicht nach unten gebogen, somit bietet der Displayrahmen dem Glas keinerlei Schutz. Deshalb raten wir zu einer Schutzfolie, die bei entsprechender Qualität auch gleich den Kontrast im Freien verbessern und Reflexionen mindern kann.
Die rückseitige Schale des Galaxy S3 mini lässt sich abnehmen und ist für sich betrachtet recht flexibel, in Verbindung mit dem darunter liegenden Kunststoff-Chassis jedoch äußerst widerstandsfähig. Der austauschbare Akku verdeckt Slots für eine SIM-Karte und Micro-SD-Karten. Der Touchscreen und die Anschlüsse und Bedienelemente sind sauber zusammengefügt und gut verarbeitet. Hier klappert oder knarzt auch unter stärkerem Druck nichts. Im direkten Vergleich sind das Google Nexus 4 oder das Apple iPhone 5 und andere Konkurrenten mit Unibody-Design dennoch auf einer etwas höheren Qualitätsstufe einzuordnen. Mit 113 g ist das Samsung nur ein Gramm schwerer als das deutlich dünnere iPhone 5. Das Google Nexus 4 beispielsweise bringt mit 139 g deutlich mehr auf die Waage, was hauptsächlich am massiveren Gehäuse liegt. Die Höhe von knapp 9,9 mm wird jedoch von der versammelten Konkurrenz klar unterboten. Insgesamt sind Verarbeitung und Material-Qualität auf einem hohen Niveau und müssen sich nicht vor der Konkurrenz verstecken.
Das Samsung Galaxy S3 mini ist in puncto Bedienelemente dem großen Bruder Galaxy S3 sowohl in der Lage als auch in der Anzahl ebenbürtig. Links eine Lautstärke-Wippe, rechts der Power-Button, unterhalb des Displays der Menü-Button, flankiert von zwei Touch-Tasten – mehr Bedienelemente gibt’s neben dem Touchscreen nicht.
Die Anschlüsse sind ebenfalls vom S3 übernommen worden: An der Kopfseite befindet sich die 3,5-mm-Klinkenbuchse, an der Unterseite liegen ein Mikrofon und eine HDMI-kompatible Micro-USB-2.0-Schnittstelle, die auch als Ladeport für das 35 g leichte 3,5-Watt-Netzteil fungiert. Um den Kartenleser für Micro-SD-Speicherkarten mit bis zu 32 GB Kapazität (SDHC) zu bestücken, müssen zuerst die Rückenschale und der Akku entnommen werden. Im laufenden Zustand wie beim Galaxy S3 ist ein Zugang also nicht möglich. Vom 1.500-mAh-Akku wird auch der normal dimensionierte SIM-Karten-Slot verdeckt.
Das Testgerät ist mit 8 GB Flashspeicher (Bruttokapazität; netto: circa 4 GB) ausgestattet, eine Variante mit 16 GB soll laut Samsung folgen.
Kommunikation & GPS
Drahtlose Kommunikation ist durch mehrere Funkmodule sichergestellt. Bluetooth 4.0 und WLAN nach den Standards 802.11 a/b/g/n für 2,4- sowie 5-GHz-Netze ist ebenso implementiert wie GPS. Eine Quad-Band-Unterstützung für die wichtigsten GSM-Frequenzen 850/900/1800/1900 MHz garantiert fast weltweite Konnektivität. Die schnelle mobile Internetverbindung mittels HSPA+ (High Speed Packet Access) ermöglicht einen maximalen Datendurchsatz von 14,4 Mbit pro Sekunde im UMTS-Netz. Der derzeit schnellste Übertragungsstandard LTE (Long Term Evolution) bleibt dem Galaxy S3 vorbehalten. Optional bietet laut Samsung auch das Galaxy S3 mini NFC (Near Field Communication), ein so ausgestattetes Gerät war aber zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich.
Die Verbindungsstärke der Kommunikationsmodule ist annehmbar, wenn auch das WLAN-Modul teils etwas schwächelt, vor allem, wenn man weit vom Router entfernt ist. Auch der Empfang im GSM- und UMTS-Netz könnte besser sein. Dafür kann das GPS-Modul schon in geschlossenen Räumen punkten und seine Genauigkeit im Außeneinsatz weiter steigern.
Software
Samsung liefert das Galaxy S3 mini mit dem aktuellen Betriebssystem Android 4.1.1 Jelly Bean aus – die neueste Version 4.2.1 ist ja bislang den Google-eigenen Geräten wie dem Nexus 4 vorbehalten. Darüber haben die Samsung-Techniker die bekannte, aufgeräumte Benutzeroberfläche TouchWiz gelegt. Damit einher gehen auch viele nützliche Widgets wie beispielsweise Assistive Light (Taschenlampe), die man auf den Homescreens anlegen kann. Vorinstallierte Software wie ChatON, Google Maps oder auch die Samsung-eigenen Organizer-Apps S Planner oder S Suggest. Die Sprachbedienungs-App S Voice ist Apples Pendant Siri sehr ähnlich und stellt eine nette Zugabe mit ordentlicher Spracherkennung dar.
Kameras & Multimedia
Im Displayrahmen des Samsung Galaxy S3 mini befindet sich eine Front-Kamera mit VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) und Sensoren für Annäherung und Umgebungslicht. Das hohe Bildrauschen, das schon bei optimaler Beleuchtung auftritt, qualifiziert die Frontkamera nur für Videochats.
Die Hauptkamera an der Rückseite löst mit 5 Megapixeln (2.560 x 1.920 Pixel) auf und wird neben einem Autofokus durch ein Fotolicht unterstützt. Videos können damit in 720p (1.280 x 720 Pixel) gedreht werden. Ein Vierfach-Zoom holt auch entfernte Motive heran, verschlechtert aber sowohl Bild- als auch Videoqualität deutlich. Samsung-spezifische Funktionen wie eine Erkennung von lächelnden Personen und „Foto mit Buddy teilen“ sind wie schon beim S3 wieder mit an Bord.
Im Praxistest erweist sich die Kamera als solide, kann aber mit dem 8-MP-Modell des Google Nexus 4 nicht mithalten. Dennoch gelingen ordentliche Fotos, speziell im Außenbereich und in gut beleuchteten Räumen.
Zubehör
Der kleine weiße Karton enthält neben dem Smartphone selbst und dem 1.500-mAh-Akku noch etwas Zubehör. Neben Kurzanleitung und Garantiekarte finden sich ein kompaktes Netzteil mit 3,5 Watt Leistung und ein USB-Datenkabel. Außerdem legt Samsung das vom S3 bekannte Stereo-Headset (In-Ear) mit sechs weiteren Aufsätzen in Weiß bei.
Weiteres Zubehör ist im Samsung Store erhältlich: Verschiedenfarbige Cover sind ebenso verfügbar wie Bluetooth-Headsets, Docking-Station oder KFZ-Zubehör.
Garantie
Samsung gewährt auf das Samsung Galaxy S3 mini 12 Monate Garantie. Das Zubehör und der Akku erhalten nur 6 Monate. Garantieverlängerungen werden bisher nur von Online-Händlern und Mobilfunkanbietern angeboten.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Bedienung per kapazitivem Touchscreen funktioniert tadellos, alle Eingaben werden schnell und exakt erkannt und umgesetzt. Multitouch-Gesten wie ein Zwei-Finger-Zoom sind ebenfalls möglich und können hauptsächlich beim Surfen oder der Kamera-Bedienung eingesetzt werden. Das Tippen mit der automatisch eingeblendeten, vierzeiligen QWERTZ-Tastatur geht leicht von der Hand. Auch eine durchgängige Worteingabe via T9-Trace ist möglich, was nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sehr gut klappt und Zeit spart.
Der mechanische Button unterhalb des Displays wird von zwei Touch-Tasten flankiert. Darüber kann auch analog zum S3 oder dem iPhone 5 der Bildschirm aufgeweckt werden.
Die intuitive Benutzung wird durch weitere Gimmicks noch verbessert: Hält man das Smartphone bei einem geöffneten Kontakt ans Ohr, wählt es selbstständig. Der integrierte Blicksensor in Verbindung mit der Smart Stay Technologie lässt das Display solange aktiv bleiben, bis der Nutzer nicht mehr auf die Anzeige blickt.
Die gefühlte Reaktionsgeschwindigkeit der Menü-Oberfläche kommt der des iPhone 5 und von aktuellen Android-Konkurrenten sehr nahe. Tastendruck und Hub der physikalischen Tasten sind ansprechend und geben Kritikern keinen Angriffspunkt.
Das 4 Zoll große 16:9-Display des Samsung Galaxy S3 mini besitzt mit 480 x 800 Pixel eine ausreichend hohe Auflösung und erreicht eine Pixeldichte von 233 ppi. Konkurrenzgeräte in Form des Google Nexus 4 mit 1.280 x 768 Pixeln, 4,7 Zoll und 320 ppi oder des Apple iPhone 5 mit 1.136 x 640 Pixeln, 4 Zoll und 326 ppi bieten hier deutlich mehr. Auch der große Bruder Samsung Galaxy S3 übertrifft das Testgerät mit 1.280 x 720 Pixeln, 4,8 Zoll und 306 ppi.
Im Gegenzug überholt das Galaxy S3 mini das S3 bei der durchschnittlichen Luminanz spielend. Anstatt nur 148,6 cd/m² bietet das Testgerät 264,6 cd/m². Das Google Nexus 4 mit 275,3 cd/m² und das iPhone 5 mit 468,8 cd/m² liegen aber auch hier vorne. Dafür liegt die Ausleuchtung des Galaxy S3 mini bei sehr guten 94 Prozent.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 262 cd/m²
Kontrast: 26200:1 (Schwarzwert: 0.01 cd/m²)
Die wahre Stärke des AMOLED-Screens liegt beim bombastischen Kontrast von rechnerisch 26.200:1 und dem tollen Schwarzwert von 0.01 cd/m². Diesen Wert ermittelt zwar das Testgerät, tatsächlich müsste der Schwarzwert aber bei Null liegen, da bei einem AMOLED-Display schwarze Bereiche nicht beleuchtet werden und damit auch völlig schwarz sind. So überzeugt das Display dann auch im Praxistest mit einem kontrastreichen, brillanten Bild.
Beim Außeneinsatz reicht die Luminanz von maximal 262 cd/m² im Akkubetrieb zwar nicht aus, um Reflexionen durch direkte Sonneneinstrahlung vollständig zu kompensieren, dennoch sind Inhalte noch lange zu erkennen. Dieses Problem haben aber die meisten Geräte aufgrund der Glasoberfläche. Abhilfe könnte hier eine Displayschutzfolie schaffen, die nebenbei auch Schmutz und Fingerabdrücke abhält.
Die für ein AMOLED-Display typisch hohe Blickwinkelstabilität ist auch beim Galaxy S3 mini gegeben. Aus jedem Blickwinkel bleiben Farben und Helligkeit lange stabil. Die starken Reflexionen des Glasdisplays fallen wesentlich früher auf.
Das Samsung Galaxy S3 mini nutzt den gleichen Prozessor, der schon das Galaxy Beam antreibt. Im Inneren des Mittelklasse-Smartphones werkelt eine ST Ericsson NovaThor U8500 Doppelkern-CPU mit 1 GHz Taktfrequenz. Grafische Aufgaben übernimmt eine in das SoC (System-on-a-Chip) integrierte ARM Mali 400 Single Core Grafikkarte. Im Gegensatz zur Beam-Konfiguration kann der SoC im Galaxy S3 mini aber auf üppigere 1 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen, was auch der Gesamtperformance zugute kommt.
Die Benchmarks zeigen erwartungsgemäß, dass die CPU nicht mit aktuellen Vierkern-SoCs wie im Samsung Galaxy S3 oder im Google Nexus 4 mithalten kann. Für ein Mittelklasse-Gerät verfügt das Galaxy S3 mini im Vergleich zwar über ausreichend hohe Anwendungsleistung, sehr zukunftssicher ist man damit aber nicht.
Im Vergleich zum Galaxy Beam schneidet das Galaxy S3 mini speziell in einigen Browserbenchmarks signifikant besser ab, in anderen ist es mehr oder weniger gleichauf. Hier macht sich wohl teilweise der größere Arbeitsspeicher von 1 GB RAM bemerkbar. Die Leistung der browser-basierten Benchmarks kann im Hinblick auf die Hardware überzeugen. Im Alltagsbetrieb wird das durch eine angenehme Surf-Geschwindigkeit spürbar.
Im Vellamo Mobile Benchmark 2.0 erreicht das Samsung Galaxy S3 mini im HTML-5-Test sogar mehr Punkte als das Google Nexus 4. Die Ergebnisse des integrierten Flashspeichers fallen zwiespältig aus. Laut AndroBench-3-Benchmark hängt das Testgerät mit 8,92 MB/s sogar das Galaxy S3 ab – aber nur in der Lesegeschwindigkeit. Beim Schreiben dreht sich das Bild wieder und das Galaxy S3 zieht mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit davon.
Im Smartbench 2012 muss sich das Galaxy S3 mini allen zu Rate gezogenen Konkurrenten unterordnen – selbst das Galaxy Beam schafft hier 15 Prozent mehr Punkte.
Noch deutlicher wird das bei der Grafikleistung. Hier ziehen gerade Geräte mit Doppelkern-GPU wie das Google Nexus 4 (27 FPs) oder auch das iPhone 5 (22 Fps) gnadenlos davon und deklassieren das Galaxy S3 mini mit nur 5,1 Fps.
Google V8 Ver. 6 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy beam | |
Google Nexus 4 | |
HTC One S | |
Apple iPhone 5 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy beam | |
Google Nexus 4 | |
HTC One S | |
Apple iPhone 5 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 |
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy beam | |
Google Nexus 4 | |
HTC One S | |
Apple iPhone 5 |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy beam | |
Google Nexus 4 | |
HTC One S |
Vellamo Mobile Benchmark 2.0 | |
HTML5 (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Metal (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Wie schon im Galaxy Beam ist auch im Galaxy S3 mini eine ARM Mali 400 Grafikkarte in den NovaThor U8500 SoC (System-on-a-Chip) integriert. Die ist kein Überflieger, reicht aber für viele aktuelle Spiele aus. Das Hochgeschwindigkeits-Jump’n Run Sonic 4 Episode 2 läuft ebenso geschmeidig wie das 3D-Rennspiel Need for Speed Hot Pursuit. Anspruchsvollere Games können leicht ruckeln, ein ausgewiesener Gamer ist das Galaxy S3 mini aber sowieso nicht. Der exakt arbeitende Touchscreen und der integrierte Lage-Sensor garantieren eine jederzeit gute Steuerung.
Sprachqualität
Die Sprachqualität haben wir mit mehreren Testanrufen geprüft. Hier fiel uns das geringe Grundrauschen auf. Die Gesprächspartner waren jederzeit gut zu verstehen und bestätigten dies auch für das Galaxy S3 mini. Der Lautsprecher bringt auch in unruhiger Umgebung genügend Lautstärke auf, um klar verständlich zu bleiben. Ein Freisprechen-Test bestätigte dies auch für den rückwärtigen Lautsprecher, auch wenn hier die Umgebung schon etwas leiser sein sollte.
Leider ist die Empfangsqualität im Test teils stark schwankend. Das Funkmodul scheint etwas zu schwach zu sein, denn in Umgebungen mit geringer Netzstärke hat das Samsung Galaxy S3 mini manchmal Probleme, eine stabile Verbindung aufzubauen. Sowohl im UMTS- als auch im GSM-Netz schwächelt das Smartphone zuweilen. Im direkten Vergleich zu einem iPhone 5 schafft die Netzanzeige immer ein bis zwei Striche weniger. Auch der große Bruder Galaxy S3 schneidet in dieser Disziplin besser ab. Insgesamt erreicht das Galaxy S3 mini hier ein befriedigendes Ergebnis.
Temperatur
Die Temperaturentwicklung des Samsung Galaxy S3 mini hält sich in angenehmer Weise zurück. Auch wenn das Smartphone unter Last gesetzt wird, simuliert durch den Stability Test, übersteigen die Temperaturen an den Oberflächen 34,4 °C nicht – gemessen an der Unterseite. Der Durchschnitt liegt mit etwa 32 °C gut darunter und bleibt im annehmbaren Bereich. Bei einer normalen Alltagsnutzung mit etwas Surfen, Telefonieren und SMS-Schreiben erwärmt sich das Smartphone nur auf knapp 30 °C. Das kleine Netzteil sollte aber nicht aus Versehen abgedeckt werden, denn es wird beim Aufladen bis zu 43,5 °C heiß.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Das Samsung Galaxy S3 mini gibt sich im Test nicht sehr stromhungrig. Das Telefon fordert von dem 1.500-mAh-Akku maximal 2,4 Watt an Leistung – ein sehr guter Wert. Im Alltagsbetrieb, der mit dem Idle vergleichbar ist, werden im Mittel nur 0,9 Watt fällig. Die Stromverbrauchswerte sind denen des Apple iPhone 5 und des Samsung Galaxy Beam sehr ähnlich.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 0.7 / 0.9 / 1.2 Watt |
Last |
1.8 / 2.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der kleine Akku mit 5,7 Wh Kapazität ist zwar kein Marathonläufer, bringt aber dennoch gute Akkulaufzeiten. Eine minimale Laufzeit von 4 Stunden und 20 Minuten bei voller Helligkeit und aktiven Funkmodulen steht einer Maximallaufzeit von 13 Stunden und 30 Minuten (minimale Helligkeit, Energiesparoption an) gegenüber. Damit liegt das Samsung Galaxy S3 mini unter dem Galaxy Beam und dem Galaxy S3, die aber beide einen größeren Akku verbaut haben. Die 3G-Sprechzeit des Testgeräts bewegt sich bei guten 8 Stunden. Beim WLAN-Surf-Test mit auf 150 cd/m2 angepasster Helligkeit bleiben ordentliche 9 Stunden und 45 Minuten auf der Uhr stehen. Das Google Nexus 4 hält trotz seines 2.100-mAh-Akkus wesentlich kürzer durch. Gegen das in der Ausdauer-Disziplin überragende iPhone 5 sieht das Galaxy S3 mini kaum Land – nur unter Last schneidet es besser ab.
Das Samsung Galaxy S3 mini macht vieles richtig. Die tolle Verarbeitung und eine solide Anwendungsleistung stehen ebenso auf der gut gefüllten Habenseite wie die ausdauernden Akkulaufzeiten. Positiv fällt auch der präzise Touchscreen ins Gewicht, der einen Bombenkontrast und einen sehr guten Schwarzwert mit einer guten Helligkeit paart. Auch für Außeneinsätze ist das Smartphone damit gut geeignet. Die browser-freundliche Auflösung von 480 x 800 Pixeln passt zudem prima zu den 4 Zoll Displaygröße.
Die Ausstattung kann sich sehen lassen, der mit 8 GB etwas kleine Speicherplatz kann einfach und schnell mit einer microSD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden. Der Google Play Store bietet Apps für jeden Geschmack und das Android-Betriebssystem Jelly Bean 4.1.1 wird auf absehbare Zukunft aktuell gehalten.
Die Kameramodule hinterlassen gemischte Gefühle: Die Frontkamera mit mickriger VGA-Auflösung taugt nur für Videochats oder den gelegentlichen Frisurcheck, die Hauptkamera mit einer Auflösung von 5 Megapixeln, einem für Schnappschüsse wichtigen Autofokus und einer Foto-LED dagegen macht unter guten Bedingungen ordentliche Fotos und Videos. Der vierfache, digitale Zoom ist aber nicht zu gebrauchen und verschlechtert die Qualität deutlich. Weniger überzeugend ist zudem der Empfang von WLAN und Telefon-Netz, besonders bei funkschwacher Umgebung.
Unser Resümee: Das Galaxy S3 mini ist ein ansprechendes Mittelklasse-Smartphone, hält jedoch einen deutlichen Respektabstand zum Topmodell Galaxy S3. Wer ein handliches Telefon mit flüssigem Arbeitstempo, intuitiver Bedienung und gutem Touchscreen sucht, könnte beim Galaxy S3 mini richtig liegen.