Test Samsung Galaxy beam (GT-I8530) Smartphone
Das Angebot von Samsung im Bereich Smartphones ist mittlerweile kaum mehr überschaubar. Da ist vom absoluten Highend-Modell bis hin zu günstigen Einsteigergeräten alles dabei. Bei den Betriebssystemen deckt Samsung ebenfalls eine große Bandbreite ab. Der Großteil der Smartphones basiert auf Google Android. Im günstigen Segment kommt aber auch die Eigenentwicklung namens bada zum Einsatz. Und Geräte mit Windows Phone gibt es obendrein.
Auch spezielle Einsatzbereiche decken die Koreaner ab. So ist etwa das Outdoor-Modell Galaxy Xcover noch recht jung. In diesem Test widmen wir uns jedoch einem anderen Nischen-Modell aus dem Regal des Konzernriesen: Das Samsung Galaxy beam ist nämlich nicht nur ein Mittelklasse-Smartphone. Es bringt einen eigenen LED-Projektor mit – und das ist eine echte Rarität. Bei Samsung gab es jedoch bereits 2010 ein Smartphone mit Beamer. Samsung verspricht für den DLP-Projektor eine Projektionsfläche von bis zu 50 Zoll, das entspricht etwa 127 Zentimetern, also dem Format großer Flachbildfernseher. Wir sind gespannt, wie sich der Miniprojektor schlägt.
Die übrigen Daten des Samsung Galaxy beam sind unspektakulär: 4-Zoll-Display, Android 2.3, 1-GHz-Dualcore-CPU und acht GB interner Speicher. Das Ganze für einen empfohlenen Verkaufspreis von 539 Euro, das klingt sportlich.
Zwei Dinge fallen beim Samsung Galaxy beam direkt ins Auge: der gelb umlaufende Rahmen und die Verdickung am oberen Rand. Dort sitzt die Linse des eingebauten LED-Beamers. An der dicksten Stelle misst das Galaxy beam daher 12.6 Millimeter, sodass es ein wenig pummelig anmutet. Auch im Gewicht schlägt sich die zusätzliche Beamer-Technik nieder. Mit 146 Gramm wiegt es allerdings noch nicht ungenehm schwer in der Jacken- oder Hosentasche. Die Materialauswahl entspricht der angepeilten Mittelklasse. So besteht das Smartphone in erster Linie aus Kunststoff. Lediglich der kapazitive Touchscreen wird von einer Glasscheibe geschützt. Die Rückseite mit dem abnehmbaren Akkudeckel ist ebenfalls aus Kunststoff. Dieser ist aufgeraut, sodass er angenehm in der Hand liegt und nicht so leicht rutscht. Zum Öffnen des Deckels benötigt man stabile Fingernägel, ein Öffnungsmechanismus ist nicht vorhanden. Er muss einfach "gewaltsam" abgenommen werden. Da der Deckel aber sehr flexibel ist, muss nicht mit einer Beschädigung gerechnet werden. Unter dem Deckel erstrahlt das Samsung Galaxy beam in gelber Farbe. Der Innenraum wird von einem recht großen Akku dominiert, die Technik von Kamera und Beamer sind nicht zu sehen.
Unterhalb des Bildschirms befindet sich eine physikalische Taste, sozusagen der Home-Button. Er ist in seiner Form länglich ausgeführt. Links und rechts befinden sich je eine Sensortaste, die aber erst bei Berührung der Oberfläche sichtbar werden. Links ist die Menü-, rechts die Zurücktaste.
Insgesamt gibt es an der Verarbeitung des Samsung Galaxy beam nichts auszusetzen. Die Materialanmutung ist ebenfalls in Ordnung.
Bei der Ausstattung wird schnell deutlich, dass Samsung mit dem Galaxy beam kein supermodernes und leistungsfähiges Smartphone kreieren wollte. Vielmehr handelt es sich um ein durchschnittlich ausgestattetes Modell, das durch seinen Beamer einen interessanten Zusatznutzen darstellen und dabei bezahlbar bleiben soll. Für Rechenleistung sorgt eine Zweikern-CPU vom relativ unbekannten Hersteller ST-Ericsson. Beim NovaThor U8500 handelt es sich um ein SoC mit integrierter 3D-Grafik namens ARM Mali 400. Die Taktfrequenz des Prozesors beträgt ein GHz. Ihm zur Seite steht ein Arbeitsspeicher von vergleichsweise mageren 768 MB. Der interne Speicher ist mit acht GB auch nicht eben üppig bemessen, lässt sich aber per microSD-Karte komfortabel und relativ günstig um bis zu 32 GB erweitern.
Die weitere Ausstattung ist schnell beschrieben: Der SIM-Karten-Slot nimmt SIM-Karten normaler Größe auf und wird ebenso wie der microSD-Schacht von einer filigranen Klappe geschützt. Hinzu kommen noch der kombinierte USB-Ladeanschluss, zwei Kameralinsen, ein kleiner Lautsprecher auf der Rückseite sowie ein 3.5-Millimeter-Kopfhöreranschluss. Und natürlich der namensgebende LED-Beamer am oberen Rand des Geräts.
Software
Mit Android 2.3 setzt Samsung auf die letzte Ausbaustufe des Gingerbread getauften Smartphone-Betriebssystems von Google. Die Versionsnummer 2.3.6 ist zwar die zweithöchste von Android Gingerbread. Deren Markteinführung ist aber mittlerweile fast ein Jahr her. Obligatorisch für Android 2.x ist das Vorhandenein von mindestens drei Tasten mit vorgebenenen Funktionen. Beim Samsung Galaxy beam sind das eine physikalische Home- und je eine als Sensortaste ausgeführte Menü- und Zurück-Taste. Alle Tasten befinden sich am unteren Bildschirmrand. Bei Smartphones gehen wir bei den Positionierungsangaben von Schnittstellen und Bedienelementen stets vom Hochformat aus – im Gegensatz zu Tablets, die meist quer gehalten werden.
Auf das Betriebssystem "sattelt" Samsung seine bekannte TouchWiz-Bedienoberfläche drauf. Auch hier gibt es mit Version 3.0 eine betagtere Ausgabe. Großen Verzicht bei der Funktionalität muss der Käufer allerdings nicht üben. Der Fortschritt zu TouchWiz 4.0 hält sich in Grenzen. Über ein mögliches Update auf eine aktuelle Android-Version haben wir bisher keine Informationen erhalten.
Kommunikation & GPS
Wie es sich für ein modernes Smartphone der Mittelklasse gehört, unterstützt das Samsung Galaxy beam schnelles WLAN nach 810.11b/g/n und besitzt ein 3G-Modul, das HSPA+-fähig ist. Damit sind Übertragungsraten von bis zu 14.4 MBit/s im Downstream möglich. Uploads erfolgen mit maximal 5.76 MBit/s. Als Quadband-Modell funkt das beam auf den Frequenzen 850, 900, 1900 und 2100 MHz. Bluetooth ist ebenfalls an Bord. Version 3.0 bietet einen verbesserten Stromsparmechanismus gegenüber den Vorversionen. Samsung unterstützt zudem das Audio-Streaming-Profil für die kabellose Übertragung von Musik, etwa ans Autoradio. Die App GPS Test attestiert dem verbauten A-GPS-Empfänger eine tadellose Funktion. Nach dem Einschalten vergehen nur wenige Sekunden bis zur initialen Ortung. Der Empfang bleibt selbst in engen Häuserschluchten stabil.
Telefonfunktionen
Die Telefon App ist fest im zentralen Home-Bildschirm verankert. Sie bietet alle wichtigen Funktionen wie Ruflisten, direkten Kontaktzugriff und eine Favoritenliste. Über die Menütaste lassen sich eine ganze Reihe weiterer, kontextbezogener Funktionen und Einstellungen aufrufen. So kann man beispielsweise Kontakte mit einem Google-Konto verknüpfen oder sich Anrufdetails anzeigen lassen. Anrufeinstellungen wie Anrufsignal, Rufnummernübermittlung oder Ablehnungsnachrichten sind indes über das systemweite Einstellungsmenü vorzunehmen. Der Annäherungssensor, der den Bildschirm ausschaltet, sobald das Handy zum Ohr geführt wird, ist deaktivierbar. Das Wählen von Rufnummern direkt aus einer Webseite heraus funktioniert, allerdings mit Einschränkungen. Sobald Sonderzeichen oder Leerzeichen in einer Rufnummer vorkommen, wählt das Samsung Galaxy beam nur den zusammenhängenden Ziffernteil.
Kameras & Multimedia
Auch in der Smartphone-Mittelklasse gehören zwei Kameras mittlerweile zur Standardausstattung. Da macht das Samsung Galaxy beam keine Ausnahme. Auf der Vorderseite arbeitet ein Chip mit 1.3 Megapixel Auflösung, rückseitig steht eine Kamera mit fünf Megapixel und LED-Blitz zu Verfügung. Die Kamera App gibt keinerlei Rätsel auf, der Wechsel zwischen den beiden Kameras klappt nur im Foto-Modus. Filme dreht nur die rückwärtige Kamera. Die höchste Auflösung beträgt dabei 1280 x 720 Pixel. Die Qualität der Videos ist ganz passabel, mit Hell-Dunkel-Wechseln kommt die Optik allerdings nicht sehr gut zurecht.
Fotoaufnahmen mit der Frontkamera taugen bestenfalls als Partygag. Die Qualität der Aufnahmen ist jedenfalls bescheiden. Es fällt einfach an Schärfe, und die Fotos wirken blass und blaustichig. In puncto Schärfe macht die rückwärtige Kamera ihre Sache erheblich besser. Leider legt sich über die Fotos eine Art Nebel, sodass sie zu blass ausfallen. Die Farbwiedergabe wäre eigentlich in Ordnung.
Zubehör
Sinnvolle kostenlose Beigaben sind bei den wenigsten Mittelklasse-Smartphones dabei. Das Samsung Galaxy beam hält da zumindest eine Überraschung bereit. Zum Lieferumfang zählen neben den üblichen Kuranleitungen und Garantiehinweisen ein Stereo-In-Ear-Headset nebst Ersatz-Ohrsteckern und eine Art Smartphone-Halter, der gleichzeitig als Ladestation für einen Zweitakku dient. Und auch den liefert Samsung kostenfrei mit – vorbildlich.
Garantie
Hierzu gibt es wenig zu sagen. Die Herstellergarantie beträgt 24 Monate. Optionen und Erweiterungen bietet Samsung nicht an.
Spiele
Teil des NovaThor U8500 SoCs (System-on-a-Chip) ist die GPU namens ARM Mali-400. Obwohl die Grafikeinheit im Samsung Galaxy beam nur über einen Rechenkern verfügt, ist die Leistung für nahezu alle Spiele ausreichend. Aktuell testen wir die 3D-Leistung mit den Rennsimulationen Need for Speed Hot Pursuit und Raging Thunder 2 sowie dem Shooter ShadowGun. Bei letzterem konnten wir vereinzelt Ruckler feststellen, den Spielfluss stört dies aber noch nicht. Bei künftigen Neuentwicklungen mit noch anspruchsvolleren Grafik-Features dürfte das Samsung Galaxy beam aber bald an seine Leistungsgrenze stoßen. Die beiden Rennsimulationen liefen hingegen einwandfrei.
Der Lagesensor des Beamer-Phones reagiert äußerst empfindlich auf Veränderungen. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber eine sehr präzise Steuerung. Auch der Touchscreen trägt seinen Teil zum Spielespaß bei.
Eingabegeräte & Bedienung
Da das Samsung Galaxy beam noch mit dem veralteten Android 2.3 ausgeliefert wird, kommt es ohne physikalische Tasten nicht aus. Mit der Einführung von Android 4.0 alias Ice Cream Sandwich hat Google die Steuerungstasten endgültig abgeschafft. Mehr als ein Power-Button und eine Lautstärkewippe sind daher an modernen Android-Geräten nicht mehr zu finden.
An einem Smartphone, das die meiste Zeit im Hochformat betrieben wird, sind die Tasten für Home, Menü und Zurück aber nicht störend. Der Schnellzugriff auf wichtige Funktionen gelingt damit jedenfalls sehr gut. Insgesamt haben wir an der Bedienung des Samsung Galaxy beam kaum etwas zu kritisieren. Android Gingerbread ist sehr ausgereift, wenn auch leicht angestaubt. Eine native Screenshot-Funktion würden wir uns ebenso wünschen wie eine etwas frischere Optik. Leichte Ruckler beim Scrollen durch die Kontakte oder lange Webseiten sind wohl der Kombination aus Mittelklasse-Prozessor und altem Betriebssystem anzukreiden. Insgesamt läuft das Gerät aber recht flüssig. Manche App-Starts erfordern jedoch etwas Geduld.
Der Touchscreen arbeitet ebenfalls zufriedenstellend und erlaubt eine recht präzise Steuerung. Manchmal reagiert er nicht direkt auf die erste Berührung, dieses Phänomen ist allerdings im Testzeitraum nur sehr selten aufgetreten. Die Drehung des Bildschirminhalts genehmigt sich eine kurze Pause. Die Drehung um 180 Grad ins Hochformat ist nicht möglich, quer funktioniert es hingegen beidseitig.
Das Display ist vier Zoll groß und passt damit gut in das Mittelklasse-Segment aktueller Smartphones. Das gilt ebenso für die Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten. Klar, es gibt auch Hersteller wie etwa LG, die in diesem Preisbereich ein HD-Display verbauen. Einen Beamer haben diese Geräte dann aber sicher nicht an Bord. Wir halten die Auflösung für angemessen.
Zur verbauten Panel-Technologie äußert sich Samsung nicht. Aufgrund der hohen Blickwinkelstabilität tippen wir aber auf die IPS-Technologie. Die nackten Testwerte des Displays fallen nicht nur mäßig aus. So reichen die maximale und durchschnittliche Helligkeit von 116 cd/m2 bzw. 108.1 cd/m2 gerade für normales Tageslicht. In sehr hellen Räumen oder bei Sonnenschein ist auf dem Bildschirm des Samsung Galaxy beam nur noch schwerlich etwas zu erkennen. Ein wenig Boden gut macht das Panel mit seinem hohen Kontrast von 760:1, der aus dem sehr guten Schwarzwert von 0.15 cd/m2 resultiert. Die Ausleuchtung ist mit 84 Prozent wiederum mau. Im Querformat gehalten, bricht die Helligkeit in der rechten unteren Ecke vergleichsweise stark ein und liegt bei nur 97 cd/m2.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 114 cd/m²
Kontrast: 760:1 (Schwarzwert: 0.15 cd/m²)
Trotz der geringen Helligkeit ist die Bildqualität des Samsung Galaxy beam ansprechend. Vor allem der satte Schwarzton in Verbindung mit dem hohen Kontrast lässt Bilder und Videos sehr lebendig erscheinen. Hinzu kommen naturgetreue, kräftige Farben. Dennoch kann das Display die fehlende Leuchtkraft nicht kaschieren. Sobald das Umgebungslicht etwas aufhellt, wird die Freude am Bildschirminhalt zunehmend getrübt.
Aufgrund des spiegelnden Displays und der mangelhaften Leuchtkraft ist der Außeneinsatz ein zweifelhaftes Vergnügen. Schon bei geringer Sonneneinstrahlung ist auf dem Display nur noch in einem sehr kleinen Winkelbereich etwas zu erkennen. Oft muss man den Lichteinfall mit der Hand abschatten, um überhauot noch etwas zu sehen. Für ein Smartphone, mit dem man unterwegs im Internet surfen oder das Display als Kamerasucher verwenden will, ist diese schwache Leuchtkraft ein echtes Armutszeugnis.
Bei der Blickwinkelstabilität macht das Samsung Galaxy beam hingegen eine weitaus bessere Figur. Sowohl horizontal als auch vertikal bleibt die Farbwiedergabe bin hin zu ganz flachen Winkeln sehr stabil. Eine Invertierung stellt sich nicht ein. Nur Helligkeit und Kontrast lassen bei flachen Winkeln naturgemäß nach, und gerade bei der Helligkeit hat das Gerät keine Reserven.
LED-Projektor
Seinen Namen verdankt das Samsung Galaxy beam dem an der Oberseite verbauten Pico-Projektor mit DLP-Technik und LED-Befeuerung. Die Linse misst samt Rahmen gerade einmal 16 x 10 Millimeter. Dadurch trägt das Smartphone zwar im Vergleich zu anderen aktuellen Android-Geräten ein wenig stärker auf. Angesichts des Alleinstellungsmerkmals Beamer sei ihm das aber verziehen.
Samsung gibt für das Projektormodul einen Lichtstrom von 15 ANSI-Lumen an. Für jemanden, der sich ein wenig mit Projektoren auskennt, klingt das nach sehr wenig. Bei normalen Projektoren wird gern eine Untergrenze von 2000 ANSI-Lumen für eine ausreichende Helligkleit angegeben. Damit sind allerdings auch Projektionsfläche von drei Quadratmetern und mehr bei Tageslicht möglich. Das ist nicht der Anspruch des Galaxy beam. Sein Projektor erlaubt eine Projektionsfläche von bis zu 50 Zoll in der Diagonale. Dabei sollte der Raum zumindest teilweise abgedunkelt sein. Dann können sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen. Natürlich darf man sich von einer Auflösung von 640 x 360 Bildpunkten keine Wunder erwarten, was die Bildqualität betrifft. Für eine Projektion eines Youtube-Videos im Kreise der Freunde taugt der Beamer aber allemal. Und sorgt mit Sicherheit für erstaunte Gesichter. Ganz nett ist auch die Overhead-Funktion. Dabei wirft der Projektor das von der Kamera aufgenommene Bild in Echtzeit an die Wand. Als Taschenlampe kann man die Linse ebenfalls verwenden. Das kann manchmal sehr nützlich sein.
Für ein Mittelklasse-Smartphone ist das Samsung Galaxy beam mit seinem Dualcore-Prozessor, dessen Kerne mit einem GHz getaktet sind, zeitgemäß ausgestattet. Der Arbeitsspeicher dürfte hingegen etwas größer als die gebotenen 768 MB sein. Zur Einordnung der Leistung ziehen wir kürzlich getestete Tablets heran, da wir bis dato keine ähnlichen Smartphones getestet haben. Die Vergleichbarkeit leidet darunter jedoch nicht, da die Tablets grundsätzlich auf derselben Technik basieren.
Die Benchmarks zeigen, dass das Samsung Galaxy beam nicht mit den aktuellen Highend-Plattformen wie Nvidia Tegra 3 oder dem hauseigenen Exynos 4412, beides Vierkern-SoCs, mithalten kann. Tablets vom Schlage eines Asus Transformer Pad Infinity TF700T oder eines Samsung Galaxy Note 10.1 schlagen das beam in Sachen Leistung im Längen. Das war aber auch nicht anders zu erwarten. Mit Mittelklasse-Tablets wie dem Motorola Xoom 2 oder dem Konzernbruder Samsung Galaxy Tab 2 10.1 spielt das Samsung Galaxy beam aber durchaus in einer Liga. Der mäßige Speicherausbau und die Single-Core-GPU kosten aber Punkte, sodass das Beamer-Smartphone sich dennoch in fast alles Disziplinen geschlagen geben muss.
Unterm Strich geht die Leistung des Samsung Galaxy beam angesichts der Mittelklasse-Einstufung in Ordnung. Das Arbeiten funktioniert bis auf den ein oder anderen Ruckler flüssig. Reserven für die Zukunft hat das Gerät allerdings nicht.
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy beam | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One S |
Vellamo Mobile Web Benchmark 1.0.6 - Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy beam | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One S |
* ... kleinere Werte sind besser
Geräuschemissionen
An dieser Stelle herrscht bei Smartphones und Tablets für gewöhnlich gähnende Leere. Geräusche verursachen diese Geräte normalerweise nur, wenn der User das will. Beim Samsung Galaxy beam ist das weitgehend auch so. Nur das Netzteil gibt ein nervendes, extrem hochfrequentes Fiepen von sich, wenn es in der Steckdose steckt, das Smartphone aber nicht angeschlossen ist. Zugegeben, diese Situation stellt sich vielleicht bei den meisten Käufern selbst ein. Der Autor lässt die Netzteile aber oft über Wochen in der Dose stecken. Und nachdem er während des Tests tagelang nach der nervenden Geräuschquelle gesucht hat, muss eine Erwähnung erlaubt sein. Ansonsten verhält sich das Samsung Galaxy beam wie es soll: vorbildlich leise.
Temperatur
Ein Hitzkopf ist das Samsung Galaxy beam beileibe nicht, das machen die Temperaturmessungen bereits auf den ersten Blick deutlich. Im Alltagsbetrieb wird es mit maximal 33.4 Grad allenfalls handwarm. Dennoch unterbieten manche aktuellen Smartphones mit stärkerer CPU diese Werte noch deutlich. Als Beispiel sei das HTC One S genannt. Beim Stability Test, der CPU und GPU voll ausreizt, steigen die Temperaturen an unseren neun Messpunkten deutlich an. Sie bleiben aber stets unter 43 Grad und damit völlig unkritisch.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der rückseitig verbaute Lautsprecher des Samsung Galaxy beam wird seinen Dienst wohl in erster Linie als Freisprecher für Telefonate oder für die Soundausgabe von Youtube-Filmchen dienen. Mehr darf man der Mini-Box auch nicht zutrauen. Dafür tut es der Lautsprecher allerdings ganz passabel. Er ist überraschend laut, die Höhen dabei aber deutlich zu dominant. Sehr höhe Töne dröhnen schon unangenehm. Bässe hat der kleine Klangkörper keine zu bieten. Als Freisprecher geht der Lautsprecher in Ordnung. Zumindest für kurze Gespräche ist die Sprachqualität ausreichend. Für längere Telefonate oder den Musikgenuss sollte man zum mitgelieferten Stereo-Headset greifen. Es macht seine Sache ordentlich.
Energieaufnahme
Samsung verbaut im Galaxy beam Smartphone einen 7.6-Wh-Stunden-Akku und liefert auch gleich noch einen identischen Zweitakku mit Ladestation mit. Gerade für den Beamer-Betrieb bringt die Verdoppelung der Akkukapazität einen echten Mehrwert. Der Lithium-Ionen-Akku besitzt eine Kapazität von 2000 mAh, für ein Smartphone ist das ordentlich.
Bei der Leistungsaufnahme ist das Samsung Galaxy beam recht zurückhaltend, solange der Beamer nicht in Betrieb ist. Im Idle-Betrieb, also dem häufigsten Zustand, schwankt der Stromhunger zwischen 1.5 und 2.2 Watt. Unter Volllast geht der Energiebedarf ohne Beamer auf bis zu 2.8 Watt nach oben. Ist der Projektor an liegt der Stromverbrauch bei 3.9 Watt.
Aus / Standby | 0.05 / 1 Watt |
Idle | 1.5 / 2.1 / 2.2 Watt |
Last |
2.5 / 3.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit seinen beiden identischen Akkus bietet das Samsung Galaxy beam reichlich Reserve in Sachen Akkulaufzeit. Unsere Werte haben wir mit nur einem Akku ermittelt, der Zusatzakku verdoppelt die Laufzeit dank seiner identischen Spezifikationen.
Die längst mögliche Laufzeit ermitteln wir bei niedrigster Helligkeit und deaktivierten Kommunikationsmodulen. Lediglich WLAN ist an, da wir ein spezielles Lesescript nutzen. Der telefon-eigene Energiesparmodus ist ebenfalls aktiviert. Mit 18:13 Stunden erzielt das Samsung Galaxy beam hierbei einen sehr ordentlichen Wert. Dasselbe gilt für den WLAN-Surftest – mit einer Einschränkung: Normalerweise testen wir bei einer Helligkeit von 150 cd/m2, die das Samsung Galaxy beam jedoch nicht erreicht. Daher müssen wir hier mit voller Helligkeit testen, was dem beam bei der Akkulaufzeit Vorteile gegenüber vergleichbaren Geräten mit stärkerer Leuchtkraft bringt. Dennoch ist das Ergebnis mit 10:25 Stunden sehr gut. Selbst unter Last im Stability Test hält das Smartphone fast viereinhalb Stunden durch.
Die Laufzeit bei aktivem Beamer haben wir natürlich auch untersucht. Dabei hält das Gerät mit einer Akkuladung etwas länger als drei Stunden durch. Ein respektabler Wert, wie wir finden. Zumal man ja immer den Zweitakku in der Hinterhand hat.
Verlässliche Aussagen zur möglichen Telefonzeit im 2G- und 3G-Modus sind immer schwer zu treffen, da die Ergebnisse stark vom Empfang, der Umgebung und der Basisstation abhängen, in der das Telefon gerade eingeloggt ist. Samsung gibt bis zu 15 Stunden Gesprächszeit im GSM-Netz und bis zu neun Stunden im UMTS-Betrieb an. Wir haben in beiden Netzen bei vollem Akku eine Stunde telefoniert, ohne den Standort zu verändern. Die Restkapazität des Akkus betrug bei 2G 94 Prozent, bei 3G 91 Prozent. Daher liegen die Angaben von Samsung wohl recht nah an der Realität.
Alles in allem fällt die Akkulaufzeit das Samsung Galaxy beam sehr gut aus. Zusammen mit dem zweiten Akku hält das Gerät im normalen Alltagsbetrieb mehrere Tage durch.
Wäre der Beamer nicht, würde es sich beim Samsung Galaxy beam um ein Mittelklasse-Smartphone wie jedes andere handeln. Doch der Pico-Projektor macht das Samsung beam zu einem echten Einzelstück in der Smartphone-Landschaft.
Optisch und haptisch ist die Verarbeitungsqualität völlig in Ordnung. Etwas anderes als Kunststoff darf man in dieser Klasse nicht erwarten. Das gilt auch für die Ausstattung. Eine Dualcore-CPU und 768 MB Arbeitsspeicher sind nicht gerade spendabel, reichen aber für aktuelle Anforderungen (noch) aus. Die Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten lässt auch Wünsche nach mehr Pixeln offen, passt aber gut zu dem Gerät.
Beim Betriebssystem setzt Samsung auf das veraltete Android 2.3 alias Gingerbread. Hat man schon mal ein Smartphone mit Android 4 in der Hand gehabt, merkt man schon, dass Gingerbread mittlerweile leicht angestaubt ist. Schlecht ist das System deswegen aber nicht. Die lange Entwicklunszeit hat zu einem ausgereiften System geführt, das sich weitgehend intuitiv bedienen lässt.
Schwachpunkt des Samsung Galaxy beam ist ganz klar das Display. Zwar stimmen Farbdarstellung, Kontrast und Blickwinkelstabilität. Die Leuchtkraft ist aber derart gering, dass das Panel seine Trümpfe einfach nicht ausspielen kann.
Der Projektor des Galaxy beam ist eine nette Spielerei, die aber durchaus ihren Mehrwert bietet. Die Taschenlampenfunktion kann man sicher immer wieder mal brauchen, und auch als Videoprojektor taugt das Smartphone – zumindest, wenn man seine Freunde beeindrucken will.
Samsung liefert serienmäßig einen zweiten identischen Akku samt Ladestation mit. Das ist sehr vorbildlich und verhilft dem Smartphone zu sehr langen Akkulaufzeiten. Doch auch mit nur einem Akku beweist das beam starkes Durchhaltevermögen.
Außer dem Display hat uns am Samsung Galaxy beam kaum etwas gestört. Lediglich das laute Fiepen des Netzteils ging dem Tester auf die Nerven. Aber das tritt nur auf, wenn das Netzteil in der Steckdose steckt, jedoch nicht am Handy angeschlossen ist.
Unterm Strich ist das Samsung Galaxy beam ein gutes Mittelklasse-Smartphone mit einem Mehrwert und einem Haken: Projektor und Display. Die Preisempfehlung von 539 Euro ist aus unsere Sicht weit am Markt vorbei kalkuliert. Und um auf unsere Eingangsfrage zurück zu kommen: Trocken schmeckt der Pfefferkuchen noch lange nicht.