Test Sony Xperia T Smartphone
„Haben Sie etwa an explodierende Kugelschreiber gedacht? Sowas machen wir nicht mehr“, sagt der neue, junge Q zu James Bond, als er im aktuellen Streifen “Skyfall” für den Geheimagenten lediglich einen Peilsender und eine Waffe für die Mission bekommt. Ein Smartphone hat Bond sowieso - so etwas Ordinäres zählt schon gar nicht mehr zu einem typischen Bond-Gadget. Der erste Eindruck von Sonys aktuellsten Smartphone entspricht daher vollkommen dem der Spielsachen im Film: Schlicht statt Schnickschnack. Ein schwarzes Smartphone, das höchstens aufgrund des Xperia-typischen "arc"-Bogens auffällt, der das Gehäuse in der Mitte etwas schlanker macht. Blickt man aber ins Datenblatt, merkt man, dass Sony mit aktuellen Smartphone-Boliden gleichziehen möchte.
Das kapazitive Touchdisplay mit einer Bruttodiagonale von 4,6 Zoll bietet eine HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Für die Leistung sorgt der aktuelle Dualcore-Prozessor Snapdragon S4 von Qualcomm mit 1,5 GHz sowie die 1 GByte Arbeitsspeicher. Mit Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) steht ein nicht mehr brandaktuelles Betriebssystem zur Verfügung, welches von den 16 GByte des internen Speichers circa 13 GByte frei lässt.
Die Digitalkamera war in den High-End-Xperias stets brauchbar; und auch die Daten des Xperia T können sich sehen lassen: Die 13-Megapixel-Kamera verfügt über eine Blende mit der festen Brennweite f/2,4 und macht Bilder mit Hilfe des Sensors Sony Exmor R.
Preislich bewegt sich das Sony Xperia T auch in der Kategorie aktueller Smartphone-Größen. Auf der Herstellerseite wird es aktuell noch mit 539 Euro bepreist, ist aber im Handel schon für weit unter 500 Euro zu haben. Interessant ist daher, wie sich Sonys Non-Plus-Ultra im Vergleich mit denen der anderen Hersteller schlägt.
Mit einer Größe von 129 x 67 Millimetern ist das Xperia T etwas größer als das iPhone 5, aber noch immer kleiner als das Samsung Galaxy S3. Es ist zudem 9 mm dünn und unterscheidet sich hier zur Konkurrenz kaum, also nur um wenige Zehntel Millimeter. Wie das Xperia arc aus dem letzten Jahr ist die Rückseite leicht nach innen gewölbt, was der Form ein individuelles Merkmal und einen dezenten, edlen Eindruck verleiht. Mit 139 Gramm ist es nur wenige Gramm schwerer als das iPhone 5.
Während einige Vorgänger noch eine glatte und glänzende Rückseite hatten, ist das Bond-Phone in mattschwarzen Kunststoff gehalten. Es verleiht ihm eine angenehme Haptik und die Form liegt gut in der Hand. Zudem braucht man sich um Kratzer oder unschöne Fingerabdrücke keine Gedanken machen. Das Touchdisplay hingegen spiegelt wie üblich, aber macht ebenso einen soliden Eindruck gegen Kratzer. Insgesamt ist an der Verarbeitungsqualität nichts auszusetzen: Das Smartphone ist stabil, sauber gefertigt und wirkt wie aus einem Guss, was auch als Unibody-Gehäuse bezeichnet wird. Der gravierendste Nachteil dieses Konzepts dürfte aber der fest verbaute Akku sein, der ebensowenig wie die Gehäuseschale vom Nutzer selbst ausgetauscht werden kann. Ein mehrteiliges Gehäuse bietet etwa das Samsung Galaxy S3.
Für ordentlich Rechenleistung sorgt ein aktueller Chip von Qualcomm - der Snapdragon S4 mit genauer Modellnummer MSM8260A. Als “System-on-a-Chip” (SoC) beinhaltet er sowohl Prozessor als auch Grafikeinheit. Bei ersterem handelt es sich um eine Dual-Core-CPU auf Basis der ARMv7-Architektur mit 1,5 GHz pro Kern. Flüssige 3D-Wiedergabe erlaubt der Grafikpart Adreno 225. Damit ist das Sony Xperia T sowohl für FullHD-Videos als auch für aktuelle 3D-Spiele bestens gewappnet. Der gleiche Chip befindet sich auch im Asus Padfone, im HTC One S oder im HTC Windows Phone 8X.
Die mechanischen Bedienelemente befinden sich ausschließlich auf der rechten Seite. Neben dem obligatorischen Powerschalter ist dort die Lautstärke-Wippe und ein Auslöser für Fotos zu finden. Alle mechanischen Tasten sitzen solide im Gehäuse, sodass man beherzt zudrücken darf, um sie auszulösen. Dies entspricht der hochwertigen Verarbeitungsqualität und einer versehentlichen Bedienung ist damit vorgebeugt. Oben rechts ist auch eine kleine Klappe zu finden, die Zugriff auf den microSIM-Karten-Slot und den microSD-Kartenleser (SD, SDHC, SDCX) bietet. Dieser unterstützt Speicherkarten bis zu 32 GByte. Die Konkurrenz von Samsung, das Galaxy S3, kommt hier schon mit 64 GByte zurecht.
Die linke Seite beherbergt lediglich einen Micro-USB-2.0-Anschluss, der zum Datentransfer und zum Aufladen des Akkus verwendet wird, während an der Oberseite die 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Audio-Ausgang zu finden ist. An der USB-Buchse sollen laut Sony auch USB-Speichersticks angeschlossen werden können, um so mit dem Handy direkt auf dem Speicher zugreifen zu können. Allerdings erfordert dies einen Spezialadapter, der nicht im Lieferumfang enthalten ist. Ebenso können mit einem so genannten MHL-Adapter per HDMI Musik und Videos auf einem externen Bildschirm gestreamt werden.
Die Android-Tasten sind nicht etwa außerhalb des Displays zu finden, sondern sind Teil davon geworden. Die Leiste für Zurück- und Home-Button zwackt also stets am unteren Rand einen Teil des Displays ab, obwohl das Gehäuse darunter Platz aufgewiesen hätte. Dort aber prangt lediglich der Xperia-Schriftzug.
Software
Auf dem Sony Xperia T ist die Android-Version 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) installiert. Damit steht das Betriebssystem zwar nicht in der aktuellsten Version 4.2 zur Verfügung, ein Update jedoch soll bald folgen, heißt es von Sony. Dem Android ist auch ein Sony-eigenes User Interface übergestülpt, welches einige hauseigene Apps und Widgets mitbringt. Ein nettes Feature ist der direkte Zugriff auf die Kamera: Anstatt den Bildschirm zu entsperren, kann sie direkt angewählt werden. Ansonsten geht die Bedienung auf der Oberfläche recht flüssig vonstatten - nicht zuletzt wegen des brandaktuellen Dual-Cores - und wirkt generell ansprechend und aufgeräumt. Lediglich das für Android typische Dropdown-Menü bietet eine spärliche Steuerung der Kommunikationsmodule. Allesamt auf einem Blick bekommt man nur über ein Widget.
Eine Neuerung des User Interface ist die Funktionstaste, die nicht wie bei den meisten Android-Geräten ein “Rechtsklick-Menü” aufruft, sondern eine Leiste mit den zuletzt verwendeten Apps. Eine nützliche Funktion, die jenes Menü auf den Zurück-Button verbannt, welcher hierfür eine Sekunde gedrückt werden muss.
Kommunikation & GPS
Mit LTE wird eine mobile Datenübertragung mit bis zu 100 MBit pro Sekunde langsam aber sicher salonfähig. Noch aber unterstützen recht wenige Geräte das 4G-Internet - das Sony Xperia T auch nicht. Dank Dual-Cell-HDSPA steht mit bis zu 42,4 MBit pro Sekunde theoretisch die doppelte Bandbreite von HSPA+ zur Verfügung. Die Kanalbündelung ist in deutschen Mobilfunknetzen jedoch noch nicht sehr weit verbreitet. Frühestens im Januar 2013 kommt mit dem Sony Xperia V ein Sony-Smartphone auf den Markt, welches LTE unterstützt. Auch kommt das Xperia T mit den vier meistverbreiteten Handynetzen der Welt zurecht (Quad-Band, 850/900/1.800/1.900 MHz), somit müsste man in fast allen Ländern der Welt telefonieren können.
Der unterstützte Bluetooth-Standard 3.0 hat zwar, wie der neuere und aktuelle Standard 4.0, theoretische Übertragungsraten von bis zu 24 Mbit pro Sekunde, ist jedoch nicht so energieeffizient. “Bluetooth low energy” des 4.0-Standards soll den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Während dieses Feature bei Notebooks weniger ins Gewicht fallen dürfte, schlägt dies im Energieverbrauch eines Smartphones deutlicher zu Buche. Auch soll der Verbindungsaufbau mit aktuellem Standard etwas rascher gehen, was dem Nutzer aber kaum auffallen dürfte. Dennoch: Alle anderen aktuellen Smartphones, wie etwa das Samsung Galaxy S3, das iPhone 5 oder das HTC One X, haben bereits Bluetooth 4.0.
Kein Smartphone ohne WLAN. So auch das Sony Xperia T, welches mit den Standards 802.11n/g/b sowohl das Frequenzband mit 2,4 GHz als auch das mit 5 GHz unterstützt und weder hier noch in der WLAN-Reichweite keine Wünsche offen lässt. Auch das GPS-Modul funktioniert im Freien recht schnell und zuverlässig.
Near Field Communication (NFC) darf bei einem Top-Smartphone nicht mehr fehlen. Auch wenn diese Technik noch nicht sehr weit verbreitet ist und sich der praktische Nutzen noch in Grenzen hält, ließe es sich mit dem Xperia T beispielsweise in Zukunft bargeldlos bezahlen. Sony bietet hier als optionales Zubehör sogenannte SmartTags an - das sind kleine Chips, die am Handy vorher programmierte Aktionen auslösen. Das Ganze ist aber noch als nette Spielerei zu bezeichnen.
Kameras
Wie es sich für ein Top-Smartphone gehört, hat auch das Xperia T zwei Kameras. Die Frontkamera bietet mit 1,3 Megapixel eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixel, deren Qualität für die gelegentliche Videotelefonie per Skype o.ä. absolut ausreicht. Die Kamera an der Rückseite schießt Bilder bis zu einer Auflösung von 12,8 Megapixel und verfügt über eine feste f/2,4-Blende. Die Kamera-App öffnet sich schnell und ist, wie schon erwähnt, auch direkt aus der Bildschirmsperre anwählbar. Der Autofokus arbeitet schnell, wobei auch per Fingerberührung manuell fokussiert werden kann. Der mechanische Auslöser an der Gehäuseflanke verfügt über zwei sehr gut definierte Druckpunkte, womit die Kamera sehr schnell fokussiert und auch nahezu verzögerungsfrei auslöst.
Die Funktionsfülle der App ist recht üppig gestaltet: Sie bietet mehrere Einstellungsmöglichkeiten, wie man sie auch von guten Digitalkameras erwarten kann, wie etwa den Weißabgleich, eine Tonwertkorrektur oder einen manuellen ISO-Wert (100 bis 800). Vordefinierte Werte findet man zudem in verschiedenen Szene-Modi, wie etwa “Portrait”, “Landschaft” oder “Nachtaufnahme”. Andere Hilfsmittel, wie etwa die Gesichtserkennung oder der Selbstauslöser, erleichtern die Fotoaufnahmen. Ebenso recht nett ist die Panorama-Funktion, die Bilder mit einer Auflösung von 4.912 x 1.080 Pixel macht. Videos können zudem in FullHD-Auflösung gedreht werden.
Von Fotos mit der üppigen Auflösung von 4.128 x 3.096 Bildpunkten möchte man eine gute Bildqualität erwarten, die das Xperia T aber nur bedingt bietet. Bei ausreichend Licht macht es zwar scharfe Bilder, jedoch können diese nicht mit guten Digitalkameras mithalten. Steht nur wenig Licht zur Verfügung oder knipst man etwa bei Nacht, versagt die Kamera nahezu ganz: Die Qualität ist hier nicht der eines Top-Smartphones würdig. Auch wenn diese nicht mit guten Digitalkameras vergleichbar ist, erhofften wir doch ein akzeptables Ergebnis. Schnappschüsse am Abend sind daher nicht unbedingt brauchbar. Mit der Fülle an Einstellungen kann die Kamera gegebenenfalls auf das Niveau “akzeptabel” gehievt werden, jedoch zeichnet sich eine Smartphone-Kamera durch schnelles Knipsen aus. Diese sollte man nicht erst, etwa wie eine Spiegelreflexkamera, auf die Umgebungsverhältnisse aufwendig konfigurieren müssen.
Zubehör
Neben dem obligatorischen Netzteil und dem Daten- und Ladekabel liegen dem Smartphone In-Ear-Kopfhörer mit vier Aufsätzen in verschiedenen Größen bei. Diese wirken zunächst hochwertig und liefern einen akzeptablen Klang, auch wenn sie nicht mit solchen bekannter Marken mithalten können. Außerdem ist ein kleiner Kabel-Clip im Lieferumfang enthalten, womit das Kopfhörerkabel an der Kleidung befestigt werden kann.
Garantie
Sony bietet ab Kaufdatum zwei Jahre Garantie auf das Xperia T und ein Jahr auf das mitgelieferte Zubehör, wozu auch der fest verbaute Akku zählt. Im Garantiefall darf das Smartphone eingeschickt oder zum Vertragshändler gebracht werden.
Spiele
Die Hardware der Top-Smartphones entwickelt sich zu schnell, als dass sie von 3D-Spielen auf Android-Basis vollkommen ausgereizt werden kann. Als Stichprobe für ein grafikintensives Spiel wurde Shadowgun: Deadzone angetestet, welches auch wie erwartet keine Probleme bereitete und uneingeschränkt flüssig lief. Auch die Steuerung für Third-Person-Shooter wurde für Touchscreens relativ gut umgesetzt.
Den Spielspaß könnte höchstens das Display trüben, welche für solche Titel vielleicht etwas zu klein sein könnte. Selbst Handheld-Zocker sind größere Bildschirme gewohnt und die ansprechende Grafik dürfte auf größeren Geräten, wie etwa dem Samsung Galaxy Note 2 oder dem Asus Padfone, besser zur Geltung kommen.
Eingabegeräte & Bedienung
Zunächst reagiert der kapazitive Touchscreen punktgenau auf alle Fingerberührungen, die dank potenter Hardware und Android 4.0.4 auch flott umgesetzt werden. Multitouch wird von Sony ernst genommen: Das Xperia T erkennt bis zu zehn Finger auf dem Display, was in der Praxis wohl keine Rolle spielen dürfte. Die am häufigsten verwendeten Gesten, wie etwa Pinch-to-Zoom und Tap-to-Zoom, funktionieren flüssig und erlauben in jedem Browser ein bequemes Surfen.
Wie die meisten Smartphone-Hersteller greift Sony nicht auf die Standard-Tastatur von Android zurück, sondern bietet eine eigene Version. Sie hat eine zusätzliche Zeile mit häufig verwendeten (Satz-)Zeichen und unterscheidet sich dadurch von der Standard-Version. Diese ist auf dem Xperia T auch nicht alternativ wählbar. Wer etwa alternative Tastaturlayouts, Swype oder andere Eingabemethoden bevorzugt, darf diese nachinstallieren. Der Unterschied zu anderen Tastaturlayouts ist auch ein hier fehlender Button zur Spracheingabe. Während zum Beispiel die Samsung-Smartphones den Mikrophon-Button direkt neben der Space-Taste haben, ist er auf den Xperia T lediglich in einigen Apps und Widgets integriert, wie etwa dem Google-Suche-Widget. Dort funktioniert die Spracherkennung aber genauso zuverlässig - Datenverbindung natürlich vorausgesetzt.
Am TFT-Display messen wir eine Diagonale von 11,7 Zentimetern, was exakt der Herstellerangabe von 4,6 Zoll entspricht. Die Auflösung beträgt 1.280 x 720 Pixel, womit 720p-Videos voll dargestellt werden können. Hierbei handelt es sich nicht um ein AMOLED-Bildschirm, welcher in vielen Top-Smartphones zum Einsatz kommt und satte Farben und guten Kontrast verspricht. Sony möchte den fast schon ordinären TFT-Bildschirm mit der so genannten Mobile Bravia Engine aufwerten, welches softwareseitig für mehr Kontrast, Schärfte und Sättigkeit sorgen soll. Rein subjektiv ist die Qualität der Darstellung exzellent und ein Unterschied zu AMOLED dürfte nur im direkten Vergleich auffallen - wenn überhaupt. Schwarzwert und Kontrast stehen mit der Konkurrenz verglichen in nichts nach, ähnliche Werte wurden beim iPhone 5 gemessen. Lediglich das Samsung Galaxy S3 verfügt über einen fast fünfmal so hohen Kontrast, kann dafür aber mit der Helligkeit nicht punkten.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 469 cd/m²
Kontrast: 1091:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
Mit der Helligkeit aber hebt sich das Sony Xperia T deutlich von den Smartphone-Flagschiffen anderer Hersteller ab: Wir messen durchschnittlich den ausgezeichneten Wert von 470 cd/m² - heller ist nur das iPhone 5 mit 486 cd/m². Das Motorola Razr i mit 273 cd/m² und erst recht das Samsung Galaxy S3 mit lediglich 148 cd/m² werden vom Xperia T locker links liegen gelassen. Wie bei jedem Smartphone kann die Helligkeit mit Hilfe eines Lichtsensors automatisch reguliert werden, welcher gut funktioniert.
Mit diesen exzellenten Helligkeitswerten und der guten Darstellung auch ohne AMOLED ist das Xperia T bestens für den Außeneinsatz gewappnet. Zwar spiegelt die Oberfläche wie bei jedem Smartphone, jedoch wird dies mit der Helligkeit recht gut kompensiert.
Die Blickwinkelstabilität ist der eines Top-Smartphones würdig und kann hier wörtlich genommen werden: Das Bild wird auch in flachsten Winkeln nicht verfälscht. Ein leicht seitlicher Blick trübt also das Bild weder in Sachen Helligkeit noch in Sachen Farbdarstellung.
Die für die Leistung verantwortliche Hardwareausstattung des Xperia T entspricht dem HTC One S: Auch dort steckt der Chip Snapdragon S4 MSM8960 drin und wird durch 1 GByte Arbeitsspeicher unterstützt. Sogar die 16 GByte an verbautem Massenspeicher sind bei beiden Geräten gleich. Daher überrascht es zunächst, dass im plattformübergreifenden Benchmark Geekbench 2 das Xperia auf einen mehr als doppelt so hohen Gesamtwert kommt und knapp an den des iPhone 5 heranreicht. Dieses wird nochmal von den beiden aktuellen Samsung-Smartphones übertrumpft, welche über eine QuadCore-CPU verfügen.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
HTC One S | |
HTC One X | |
Motorola RAZR i |
Basemark ES 2.0 ist ein Benchmark, welcher die Grafikleistung und Spieletauglichkeit als Maßstab hat. Hier allerdings kommt das HTC One S auf eine Framerate, die gegenüber dem Xperia T ein Plus von 74 Prozent aufweist. Lediglich das HTC One X mit einem Nvidia Tegra 3 ist hier schlechter als das Sony-Smartphone.
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Apple iPhone 5 | |
Motorola RAZR i | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Motorola RAZR i | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X | |
HTC One S | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Ebenso plattformübergreifend, aber auf die Performance beim Surfen beschränkt, sind verschiedene Browser-Benchmarks. In den Google-V8-Versionen 6 und 7 ist das Niveau des Xperia T auf dem des iPhone 5, welches lediglich von den Samsung-Smartphones getoppt wird. Den Sunspider-Benchmark führt das iPhone an und die beiden Samsung Galaxys befinden sich abermals vor dem Xperia.
Google V8 Ver. 6 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One S | |
HTC One X |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One S | |
HTC One X |
Sunspider | |
1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5 | |
0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia T | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One S | |
HTC One X |
* ... kleinere Werte sind besser
Interessant ist auch die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des fest verbauten Flash-Speichers unseres Xperia T. AnTuTu Benchmark v2 führt hierzu entsprechende Tests durch und vergleicht die Geräte untereinander nicht direkt mit der Schreib- bzw. Leserate, sondern mit einer entsprechenden Punktzahl. Während im Lesen der Daten alle Geräte so gut wie gleichauf sind, fällt das Xperia T beim Schreiben negativ auf. Beide HTC One etwa kommen auf 150 Punkte, das Xperia lediglich auf 85 und liegt damit deutlich hinter allen anderen. Dennoch dürfte das dem Nutzer in der Praxis kaum auffallen. Beim Installieren der Apps ist ohnehin die Datenverbindung eher das Nadelöhr und nach dem Download geht die Installation auch dank potenter CPU recht flott.
Ja, mit dem Xperia T kann auch telefoniert werden. Auch wenn dieses “Feature” für Smartphones kein Kernkriterium mehr ist, verrichtet hier das Sony-Handy einen guten Dienst: Ein kurzer Testanruf hat eine gute Gesprächsqualität gezeigt. Dabei ist die Lautstärke-Wippe an der rechten Seite des Geräts recht praktisch, welche im Gespräch von beiden Händen gut benutzbar ist.
Temperatur
Seitdem auch in Handys Mehrkern-Prozessoren verwendet werden, die einigen PC-Pendants Konkurrenz machen könnten, ist die Hitzeentwicklung auch ein Thema für Smartphones geworden. Sofern die Recheneinheiten der Mini-Computer gefordert werden, werden diese in der Hand auch merklich wärmer. Mit der App “Stability Test” setzen wir die Telefon-Hardware unter permanenter Volllast, die zwar so in der Praxis nicht vorkommen dürfte, jedoch einen Maximalwert der Gehäusetemperatur liefert.
Wieder verglichen mit den Gallionsfiguren der anderen Hersteller, wird das Sony Xperia T nicht sonderlich warm: Mit 39 Grad Celsius hat das Xperia die niedrigste Maximaltemperatur der eben im Test genannten Smartphones. Das iPhone 5 etwa kommt auf leicht höhere 42 °C und die beiden HTC One X und S sogar auf knapp 53 °C. Trotz voller Auslastung wird das Xperia zwar merklich wärmer, aber nicht unangenehm heiß. Auch wenn das iPhone mit Unibody-Gehäuse aus Aluminium eine etwas bessere Wärmeabfuhr haben dürfte, klappt diese beim Xperia aus Kunststoff auch recht gut.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Xperia T bietet zunächst eine relativ gute Soundqualität über die mitgelieferten Kopfhörer. Gelegentlicher MP3-Genuss ist daher auch möglich. Für gehobenere Ansprüche dürfte aber auch hier etwas der Bass fehlen, sodass man in diesem Fall nicht um teurere Kopfhörer herum kommt. Der Lautsprecher ist für das Telefonieren ausreichend, für ein Video aber zu dünn - wie bei so einem kleinen Gerät auch erwartet.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Xperia T ist im Vergleich zu anderen Smartphones recht hoch: Mit bis zu 3,6 Watt zieht das Sony-Smartphone im Ruhezustand so viel Strom wie in etwa das Samsung Galaxy S3 unter Volllast. Hier saugt das Xperia sogar bis zu 5,2 Watt. Zum Vergleich: das HTC One S benötigt lediglich maximal 3,2 Watt und das iPhone 5 sogar nur 2,9 Watt. Getoppt wird das Xperia nur vom HTC One X und dem Samsung Galaxy Note 2, welches auch ein deutlich größeres und damit stromhungrigeres Display hat.
Der Grund des hohen Maximalverbrauchs dürfte die Helligkeit des Displays liegen, die beim Xperia ebenso überdurchschnittlich hoch ist. Da das iPhone 5 eine ähnlich hohe Helligkeit mit weniger Strom erreicht, kann man dort auf einen effizienteren Rechenchip schließen. Das erscheint auch logisch, da das Betriebsystem dem Apple-A6-Prozessor sprichwörtlich auf den Leib geschrieben ist.
Mit 1.850 mAh verfügt das Sony Xperia T über einen fest verbauten Lithium-Polymer-Akku mit durchschnittlicher Kapazität. Der Akku des iPhone 5 hat 1.440 mAh, der des Samsung Galaxy S3 hingegen 2.100 mAh.
Aus / Standby | 0.6 / 0.6 Watt |
Idle | 1.2 / 3 / 3.6 Watt |
Last |
5 / 5.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wie schon erwähnt, variiert die Stromaufnahme stärker als bei vergleichbaren Smartphones, was wohl hauptsächlich am Display mit relativ hoher Maximalhelligkeit liegen dürfte, aber auch am leistungsfähigen Chip. Mit diesem Stromhunger und einem mittelmäßig dimensionierten Akku waren keine Laufzeit-Überraschungen zu erwarten, was unsere praktischen Tests vollkommen bestätigten und einen mittelmäßigen aber akzeptablen Eindruck hinterließen. Die minimale Akkulaufzeit ermitteln wir mit Hilfe der App “Stability Test”, welche die Hardware fordert. Gleichzeitig sind alle Funkmodule aktiviert und der Bildschirm leuchtet mit maximaler Helligkeit. Hier hielt der Akku immerhin 2 Stunden und 38 Minuten lang durch. Das iPhone 5 schaffte es hier nur auf knapp 2 Stunden, das Galaxy S3 aber auf über 4 Stunden.
Unser Surf-Test ist da schon eher ein Szenario aus der Praxis. Mit angepasster Bildschirm-Helligkeit lief hier ein Skript im Browser, welches stets unterschiedliche Webseiten aufrief. Das Xperia T tat das genau 7 Stunden und 16 Minuten lang und ist damit - wenn auch nicht weit abgeschlagen - das Schlusslicht im Vergleich mit den andren Top-Smartphones: Die beiden HTC One schaffen hier fast 9 Stunden, das Galaxy S3 über 8 und das iPhone 5 sogar mehr als 15 Stunden.
Die reine Standby-Zeit messen wir nicht. Sony spricht hier von 450 Stunden - also fast 19 Tagen. Um für die maximale Laufzeit einen praxisnahen Wert zu ermitteln, verwenden wir das Reader-Szenario, welches bei minimaler Bildschirm-Helligkeit per WLAN eine reine Textseite im Browser anzeigt. Nach 14 Stunden und 22 Minuten war auch hier der Akku leer, wobei das Xperia T circa eineinhalb Stunden weniger duchhielt als das Galaxy S3 mit größerem Akku. Einige Stunden länger schafften es die HTC, während das iPhone 5 mit über 22 Stunden hier an der Spitze ist.
Die Sprechzeit gibt Sony beim Xperia T mit 7 Stunden an. Zum Vergleich: Beim Apple iPhone 5 wurden hier fast achteinhalb Stunden ermittelt.
Top-Komponenten und insgesamt mittelmäßiger Eindruck. Es entspricht im Großen und Ganzen dem neuen Bond-Image der Einfachheit und Effektivität: Während das Samsung Galaxy S3 auf Maximalgröße eines Smartphones gewachsen ist und mittlerweile in allen Farben des Frühlings zu haben ist, gibt es das Xperia T nur in Schwarz und Weiß. Der einzige optische Akzent des Gehäuses ist der “arc-Bogen”, wodurch das Gehäuse in der Mitte etwas dünner ist. Die Kunststoffhülle wirkt dank des Unibody-Konzepts recht solide, hat aber daher auch den Nachteil eines fest verbauten Akkus.
Der leistungsfähige Chip Snapdragon S4 von Qualcomm ist zwar auch hier hoffnungslos unterfordert, sorgt aber für eine rundum flüssige Bedienung des angepassten Android 4.0.4. Ein Update auf die neuste Android-Version hat Sony bereits versprochen. Ein kleines Highlight ist im wahrsten Sinne des Wortes die maximale Bildschirm-Helligkeit des Smartphones. Auch wenn die Darstellungsqualität eher mittelmäßig ist, leuchtet nur das Display des iPhone 5 heller als das Xperia T. Leider ist aber die Bildqualität der Kamera nicht ein ebensolches Highlight, sondern bestenfalls mittelmäßig für ein Top-Smartphone. Mit dem iPhone 5 oder dem Galaxy S3 kann sie jedenfalls nicht mithalten. Sony ist schon mit besseren Kameras in Xperia-Modellen aufgefallen.
Die Wahl eines Smartphones ist stets sehr individuell und wird häufig nach Geschmack und Markenvertrauen entschieden. Mit dem Xperia T hat Sony ein Smartphone-Flagschiff, das weder Schnicknack und Schnörkel besitzt, noch das Smartphone neu erfindet. Daher ist es ohne gravierende Mankos eine gute Alternative zu den verglichenen Konkurrenzmodellen.