Test Sony Xperia J Smartphone
Der Hersteller wirbt für das Xperia J mit dem Slogan: „Das schlanke Smartphone von Sony mit großem Display“. Dass solche Aussagen immer subjektiv zu betrachten sind, macht der Vergleich der Displaydiagonalen des Xperia J und des Samsung Galaxy Note 2 deutlich (4,0 Zoll vs. 5,5 Zoll). Im direkten Gegenüber erscheint das Display des Xperia J eher klein. Lassen wir die Optik des Geräts vorerst außen vor. Im Bezug auf die Performance der verwendeten Hardware ist der Slogan von Sony wenig aufschlussreich – und hier kommt notebookcheck.com ins Spiel.
Das Xperia J arbeitet mit dem gleichen SoC (System-on-a-Chip) wie das Samsung Galaxy S DUOS. Es kommt der Snapdragon S1 MSM7227A mit einer Taktrate von 1 GHz zum Einsatz. Zur Seite stehen ihm 512 MB Arbeitsspeicher. Die verwendete GPU ist die Adreno 200, welche die Displayinhalte auf einem 4,0-Zoll-TFT-Touchscreen wiedergibt. Der Hardware steht Android in seiner Version 4.0.4 gegenüber. Die technischen Daten lassen erkennen, dass das Xperia J keinesfalls nach einem Platz auf dem Podest der Highend-Geräte strebt. Auch die UVP des Herstellers von 239 Euro ist ein Indikator dafür.
Das Gehäuse besteht aus drei Teilen, wobei jedes aus Polycarbonat gefertigt ist. Der Displayrahmen ist in schwarzer Pianolackoptik gehalten und ragt leicht über das Display hinaus, damit letzteres im umgedrehten Zustand nicht auf dem Touchscreen aufliegt. Wie man es von schwarzem glänzenden Kunststoff kennt, bleiben Fingerabdrücke nicht aus. Der mittlere Gehäuseteil setzt einen Farbakzent zu den beiden umschließenden anderen Teilen. Der silberne Hochglanz-Chromrand hat ebenfalls mit Fingerabdrücken zu kämpfen. Das Backcover aus mattem Kunststoff hat eine leichte Wölbung und deswegen liegt das komplette Smartphone gut in der Hand. Wem das sehr kantige Design neuester Apple Geräte nicht zusagt, könnte bei den „weichen Kanten“ der Xperia Reihe fündig werden. Das Gehäuse wird in Summe gut verarbeitet und ist weitestgehend auch verwindungssteif. Der Touchscreen gibt nur minimal unter punktuellem Druck nach. Bei diesem Gerätepreis ein durchweg gutes Ergebnis in puncto Verarbeitung. Jedoch sollte der Käufer nicht die Verarbeitung eines iPhone 5 erwarten.
Die Verwendung von Kunststoff kommt in der Regel oftmals dem Gesamtgewicht zugute. Mit 124 Gramm kann es jedoch mit der Konkurrenz nicht vollends mithalten. Das Windows Phone 8S by HTC bringt bei gleich großem Display (4,0 Zoll) 113 Gramm auf die Waage, das Samsung Galaxy S DUOS wiegt 120 Gramm. Die Referenz in Sachen Verarbeitung, das iPhone 5, kommt bereits mit 112 Gramm aus. Bei den Abmessungen rückt das Feld näher zusammen. Das Xperia J ist mit 124,3 x 61,2 x 9,2 mm recht hoch, dafür aber etwas dünner als gleichpreisige Mitstreiter. Das Smartphone ist derzeit in 4 Farbvarianten erhältlich: schwarz, weiß, pink und goldfarben. Allerdings ist zu erwähnen, dass der Chromrand und die Klavierlackoptik bei allen Varianten gleich sind. Lediglich das Backcover wird gewechselt.
Bei der Anordnung der Tasten stellt sich bei uns kein „Aha-Effekt“ ein. An der rechten Gehäuseseite sind der Power-Button und direkt darunter die Lautstärkewippe zu finden. Für unsere Begriffe sitzen die beiden Tasten zu nahe aneinander, aber das ist sicherlich Gewöhnungssache. Woran man sich eher schlecht gewöhnen wird, ist der schwammige Druckpunkt der Hardwaretasten. Dies fällt besonders beim Power-Button auf, da man diesen aufgrund des fehlenden physikalischen Home-Buttons (siehe Galaxy S3) ständig betätigen muss. Zudem liegt die Taste bereits tief im Gehäuse und ist auch nicht sonderlich groß dimensioniert. An der oberen Gehäuseseite ist der 3,5-mm-Kopfhöreranschluss eingebettet und auf der linken Seite befindet sich der Micro-USB-Anschluss. Beim Anschluss an einen PC wird das Smartphone direkt erkannt. Unter dem Backcover verbirgt sich der Micro-SD-Slot, welcher mit einer Kartengröße von bis zu 32 GB arbeiten können soll. Dieser Slot ist bei dem geringen internen Speicher (brutto: 4 GB, netto: 2,01 GB) unverzichtbar. Über eine Benachrichtungs-LED verfügt das Xperia J auch.
Software
Sony liefert das Xperia J mit Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) aus. Der Standard-Launcher ist geringfügig modifiziert, allerdings sind die Home-Bildschirme bereits mit jeder Menge Widgets bestückt. Auch Bloatware kommt bei Sony in Form von Apps wie „LiveWare Manager“, „Music Unlimited“ oder „Walkman“ nicht zu kurz. Laut Aussagen von Sony soll es im ersten Quartal 2013 ein Update auf Android 4.1 geben. Ob und wann weitere Updates des Betriebssystems herausgegeben werden, ist derzeit unklar.
Kommunikation & GPS
Das Xperia J besitzt ein WLAN-Modul, welches nach 802.11 b/g/n funkt und auch gemäß dem Standard DLNA zertifiziert ist. Ist man nicht in Reichweite eines WLAN-Netzes, kann der Empfang von mobilem Internet per HSDPA mit 14,4 Mbit/s zur Verfügung gestellt werden. Das Bluetooth-Modul arbeitet nach dem älteren Funkstandard 2.1, mittlerweile sind Geräte mit Bluetooth 4.0 keine Seltenheit mehr. Der A-GPS-Empfänger findet schnell eine Verbindung zu den Satelliten, sogar im Haus in der Nähe eines Fensters. Zudem konnten bei unserem Test keine unerwarteten Verbindungsabbrüche des Signals festgestellt werden. NFC (Near-Field-Communication) ist nicht vorhanden.
Kameras & Multimedia
Das Xperia J verfügt über zwei mäßig dimensionierte Kameramodule. Die rückwärtige Hauptkamera löst mit 5 Megapixel auf und erlaubt dem Nutzer, Videos in VGA-Qualität aufzunehmen (mit 30 Frames pro Sekunde). Das Samsung Galaxy S DUOS ist in diesem Bereich gleich dem Xperia J aufgestellt. Die Hauptkamera des HTC 8S ist wenigstens in der Lage, Videos in HD-Qualität (720p) aufzuzeichnen, als Ausgleich besitzt dieses Smartphone keine Frontkamera. Die Frontkamera im Xperia J fungiert als Webcam (Auflösung von 0,3 MP) und sollte auch nicht für mehr benutzt werden. Bei geringem Umgebungslicht steht eine LED-Fotoleuchte zur Verfügung.
Werden Bilder bei schwachem Umgebungslicht geschossen, kommt es zu leichtem Bildrauschen. Ganz deutlich fällt ein Blaustich bei allen Bildern auf. Dieser trübt sehr stark die Farbwahrnehmung. Bei Außenaufnahmen rauschen die Bilder weniger, der Blaustich bleibt jedoch bestehen. Ebenso fehlt es allen Bildern an Schärfe. Die Frontkamera ist für Foto- und Videoaufnahmen gänzlich ungeeignet. Für gelegentliche Videotelefonie kann die Frontkamera eingesetzt werden, aber auch nur, wenn es keine Alternative gibt. Die aufgenommenen Videos haben lediglich VGA-Qualität und sind demnach nicht scharf. Zudem sollte man in Frage stellen, ob die Kamera tatsächlich die versprochenen 30 Bilder pro Sekunde liefert.
Zubehör
Die recht große Verpackung des Smartphones lässt auf etwas mehr Zubehör hoffen – Fehlanzeige. Das Xperia J hebt sich in diesem Punkt nicht von der Masse ab und orientiert sich an dem Motto „Weniger ist manchmal mehr.“. In dem Karton finden wir diverse Anleitungen, den Akku, ein modulares Ladegerät und das Smartphone selbst. Auf ein In-Ear-Headset muss der Käufer zugunsten eines günstigen Kaufpreises verzichten.
Garantie
Die Garantiedauer beläuft sich bei dem Sony Xperia J auf 24 Monate ab Kaufdatum und für das mitgelieferte Zubehör auf 12 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen setzt die Eingaben punktgenau um. Mit Multi-Touch-Gesten kommt das Xperia J ebenfalls gut zurecht. Das Display kann nur eine Eingabe von zwei Fingern gleichzeitig verarbeiten. Das Navigieren durch die Menüs und den App Drawer gestaltet sich weitestgehend flüssig. Gelegentlich fallen Mikroruckler auf. Werden über die Software-Tastatur Eingaben im Hochkantformat gemacht, ist noch ausreichend Platz auf dem Screen, um auf einer Seite im Browser zu scrollen oder einem Nachrichtenverlauf bei „Whatsapp“ zu folgen. Wird das Telefon im Landscape-Modus betrieben, werden über 50 % des Displays von der Tastatur bedeckt. Ist dann ebenfalls die Adressleiste im Browser geöffnet, sieht man nur einen kleinen Spalt der Internetseite.
Das 4-Zoll-Display (LCD-TFT-Touchscreen) des Xperia J verfügt über eine Displayauflösung von 854 x 480 Pixel (FWVGA) mit 16,7 Millionen Farben. Genauere Angaben zu der Displaytechnologie liegen uns nicht vor. Aus der Displaygröße und der gegebenen Auflösung errechnet sich eine Pixeldichte von 245 ppi. Da das Windows Phone 8S in der Vertikalen 54 Pixel weniger besitzt, erreicht dieser Gegenspieler nur 233 ppi bei der Pixeldichte. Bei unserer Messung mit dem Mavo-Monitor von Gossen ermitteln wir eine maximale Displayhelligkeit von 347 cd/m² im unteren mittleren Bereich. Die Ausleuchtung von 90 % bestätigt den subjektiven Eindruck von einer homogenen Helligkeitsverteilung. Im Durchschnitt ergibt sich eine Luminanz von 329,1 cd/m². Die Konkurrenz von HTC erreicht mit dem 8S im Durchschnitt 330,8 cd/m² und das Galaxy S DUOS kommt auf einen leicht besseren Wert von 326,7 cd/m². Ein Unterschied der Helligkeit bei den drei Kontrahenten ist aufgrund der sehr ähnlichen Werte nicht erkennbar.
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 336 cd/m²
Kontrast: 1050:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
Beim Schwarzwert hingegen ist eine Differenzierung möglich, denn mit 0,32 cd/m² kann sich das Xperia J gegenüber dem Galaxy S DUOS behaupten (0,66 cd/m²). Auch das HTC 8S hat das Nachsehen (0,41 cd/m²). Daraus resultiert ein hoher Kontrast von 1050:1, welcher sogar marginal höher ist als der des iPhone 5 (1040:1).
Bei maximaler Helligkeit kann das Smartphone im Außeneinsatz überzeugen. Zwar hat das spiegelnde Display bei Sonneneinstrahlung mit einer Menge Reflexionen zu kämpfen, aber die Displayinhalte sind weitestgehend problemlos zu erkennen dank des überzeugenden Schwarzwertes in Kombination mit der durchschnittlichen Luminanz.
Obwohl in dem Xperia J kein IPS-Display verbaut ist, kann die Blickwinkelstabilität überzeugen. Bis hin zu äußerst spitzen Betrachtungswinkeln sind die Farbwiedergabe und der Kontrast auf konstant hohem Niveau.
Bereits die UVP des Xperia J verrät, dass man kein Highend-Gerät mit Quad-Core-Prozessor, wie beispielsweise das Google Nexus 4 einen besitzt, erwarten kann. Dementsprechend werkelt im Inneren ein etwas älterer Qualcomm Snapdragon S1 MSM7227A SoC. Er basiert auf der ARMv7 Plattform und die CPU ist ein ARM Cortex-A5-Single-Core mit 1 GHz. Der Prozessor wurde im 45-nm-Fertigungsverfahren hergestellt und arbeitet mit der Adreno 200 (Enhanced) GPU. Unterstützt wird der SoC von 512 MB Arbeitsspeicher (als Vergleich: Aktuelle Highend-Produkte enthalten bereits 2.048 MB Arbeitsspeicher). Über die identische Hardware verfügt das von uns bereits getestete Samsung Galaxy S DUOS. Daher lassen sich auch große Ähnlichkeiten bei den durchgeführten Benchmarks erkennen. Ähnliche Spezifikationen bietet ebenso das HTC 8S, allerdings kommt ein komplett unterschiedliches Betriebssystem zum Einsatz und der SoC stammt aus einer neueren Generation.
Damit die Leistungsfähigkeit des Xperia J besser einzuordnen ist und man das Gerät auch mit Highend-Smartphones vergleichen kann, wurden diverse Benchmarks durchgeführt. Bei synthetischen Benchmarks hat sich das zu erwartende Ergebnis bestätigt. Das Sony Xperia J und das Samsung Galaxy S DUOS erzielen nahezu identische Werte bei allen Durchläufen und sind meilenweit von Ergebnissen der Oberklasse entfernt. Negativ fiel uns auf, dass der GLBenchmark 2.5.1 nicht durchgeführt werden konnte, denn bei jedem Versuch kam es zu Systemabstürzen. Daher liegt bei diesem Benchmark kein Resultat vor.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 |
Linpack Android / IOS - Single Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 |
Auch bei browserbasierten Tests erkennen wir Ähnlichkeiten zwischen Xperia J und Galaxy S DUOS. Bei dem Peacekeeper Benchmark sowie dem aktuellen Google V8 Ver.7 liegt der Proband leicht vor der Mittelklassekonkurrenz. Ein umgekehrtes Bild vermittelt Sunspider 0.9.1, denn da hat das Xperia J deutlich das Nachsehen.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S DUOS GT-S7562 | |
HTC Windows Phone 8S |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia J | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8S |
* ... kleinere Werte sind besser
Zu guter Letzt ermittelt der AndroBench 3 die Schreib- und Lesegeschwindigkeit des Flash-Speichers. Winzige theoretische Unterschiede in Sachen Flash-Speicher-Performance im Vergleich zum Galaxy S DUOS liefert der Test. In praktischen Anwendungsszenarien ist ein subjektiver Unterschied nicht feststellbar. Auch die Differenz zu dem Flash-Speicher von Highend-Geräten wird geringer als der zuvor gemessene Unterschied der Rechenleistung der Geräte.
In diesem Teilbereich testen wir das fehlerfreie Abspielen von Videos, welche dem High-Definition-Standard entsprechen. Dazu spielen wir vier Trailer vom Flash-Speicher des Geräts ab: zwei Trailer mit 720p und zwei Trailer mit 1080p. Zunächst kann der vorinstallierte Videoplayer keines der Videos wiedergeben, somit sind wir gezwungen, eine App aus dem Play Store zu laden. Wir entscheiden uns für den MX Player, da dieser auch in der Lage ist, das Video per Software zu decodieren. Keiner der ausgewählten Trailer lässt sich fehlerfrei abspielen, es kommt zu starken Abspielverzögerungen. Möchte man innerhalb des MX Players auf die Hardware-Decodierung umschalten, wird die Wiedergabe abgebrochen. Die Datenrate der Trailer liegt bei 6.100 kBit/s und es handelt sich um MKV-Containerdateien im .mp4-Format.
Spiele
Neuste 2D-Spiele laufen problemlos auf dem Xperia J. Ebenso kann man das von vielen 3D-Spielen behaupten, jedoch merkt man deutlich, dass der SoC auch schnell an seine Leistungsgrenzen stößt. So ist der Spielespaß bei GTA III ziemlich eingeschränkt, denn zahlreiche Ruckler und Hänger erschweren das Navigieren durch die Straßen. Selbst bei geringsten Hardwareanforderungen (niedrige Detailstufe, kleinste Auflösung) kommt man um gelegentliche Nachladevorgänge nicht herum.
Sprachqualität
Zahlreiche Testanrufe bescheinigen dem Xperia J eine durchweg gute Sprachqualität. Beide Gesprächsteilnehmer nehmen die andere Person klar und deutlich wahr. Umgebungsgeräusche werden allerdings weniger gut unterdrückt. Das gestaltet das Telefonieren beispielsweise im Auto (als Beifahrer) etwas schwieriger.
Temperatur
In Sachen Thermaldesign hat Sony gute Arbeit geleistet. Die entstehende Abwärme wird durch die passiven Kühlelemente gut abtransportiert. Das Gerät kommt unter Last nur ansatzweise an die 40-°C-Marke. Die Temperaturmessung ergab einen Maximalwert von lediglich 37,2 °C. Die gleich getakteten SoCs des HTC 8S (41,1 °C) und des Samsung Galaxy S DUOS (43,8 °C) erreichen spürbar höhere Werte. Im Idle-Zustand ergibt sich ein äquivalentes Bild. Wiederum ist das Xperia J den beiden Kontrahenten überlegen und positioniert sich im Durchschnitt bei 30 °C. Absolut unbedenkliche Temperaturen erzielt auch das modulare Netzteil. Das Mittelklassemodell bewahrt einen kühlen Kopf.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher für Audiowiedergabe ist - dem Preis entsprechend -mittelklassig. Die Musik klingt fast über alle Lautstärkestufen blechern und fad. Vom „Musikgenuss“ bei höchster Lautstärke raten wir ab - der Gesundheit zuliebe. Zudem tritt beim Xperia J das gleiche Problem auf wie bei vielen anderen Smartphones oder Tablets: Liegt das Gerät auf der Rückseite, wird der Lautsprecher verdeckt und der Klang verfärbt sich stark. Die Lautstärke fällt ab und zugleich wird der Ton sehr dumpf.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Xperia J hält sich in Grenzen. Im Vergleich mit dem Galaxy S DUOS verbraucht unser Testproband deutlich weniger Energie. Im Idle-Zustand gibt sich das Smartphone mit 0,3 bis 1,1 Watt zufrieden, wobei hingegen der Dual-Sim-Kontrahent bei gleicher Hardware 0,7 bis 1,8 Watt benötigt. Dieser Unterschied wird im folgenden Abschnitt anhand der Akkulaufzeiten noch deutlicher. Das HTC 8S braucht trotz neuerer Bauteile erheblich mehr Strom. Im Idle-Modus werden sogar 1,2 bis 2,6 Watt benötigt, und unter Volllast messen wir sogar bis zu 4,1 Watt. Dagegen ist das Xperia J ein wahrer Stromsparer mit maximal 2,1 Watt unter höchster Auslastung. Das Galaxy S DUOS braucht in diesem Bereich maximal 2,7 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.3 / 0.7 / 1.1 Watt |
Last |
1.6 / 2.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
In diesem Teilbereich zeigt sich die sehr zufriedenstellende Leistungsaufnahme des Xperia J. Anhand vier Szenarien haben wir die Akkulaufzeit getestet. Drei Tests beziehen sich auf die maximale Laufzeit des Geräts unter verschiedenen Bedingungen und der vierte Test misst die Dauer eines kompletten Ladevorgangs. Rahmenbedingung hierbei war ein komplett leerer Akku. Nach Anschließen des Ladekabels wurde das Gerät eingeschaltet und in den Standby-Modus geschickt. Ein kompletter Ladevorgang dauerte 3 Stunden und 20 Minuten, dann ist der 1.750 mAh-Akku wieder einsatzbereit. Unter Volllast hält der Akku beachtliche 5 Stunden und 21 Minuten durch. Davon ist das HTC 8S (2:46 Stunden) weit entfernt. Im Idle-Szenario ist das Display ebenfalls konstant eingeschaltet, aber auf die niedrigste Helligkeitsstufe abgedunkelt. Das Display des Smartphones bleibt 21 Stunden und 30 Minuten angeschaltet, bis es sich zwangsweise abschaltet. Diese Laufzeit erreicht fast das Rekordniveau des iPhone 5 (22:20 Stunden). Im realitätsnahen WLAN-Reader Test wird das Display auf ca. 50 % der maximalen Luminanz eingestellt und anhand eines Skripts wird der Surfen auf verschiedenen Seiten simuliert. Dabei kommt unser Mittelklassemodell auf 12 Stunden und 51 Minuten. Bei allen durchgeführten Laufzeitmessungen kann das Galaxy S DUOS sowie das Windows Phone 8S kein Paroli bieten.
Für einen derzeitigen UVP von 239 Euro kann man Besitzer eines Sony Xperia J werden. In bekannten Internetverkaufshäusern kommt man sogar noch preiswerter an das Smartphone. Der potenzielle Käufer sollte sich allerdings permanent vor Augen halten, dass er für einen derart „günstigen“ Kaufpreis keine aktuelle Hardware erwarten kann und mit Abstrichen leben muss. Der Arbeitsspeicher ist mit 512 MB für Multitasking knapp bemessen und der SoC mit 1 GHz kommt des Öfteren an seine Leistungsgrenze, was besonders stark bei Multimediaanwendungen auffällt. Mit der Wiedergabe von Filmen in High Definition ist das Xperia J komplett überfordert, und bei aktuellen 3D-Spielen stellt sich nur mäßiger Spaß ein. Die Kamera liefert, kaufpreisbezogen, annehmbare Ergebnisse, kann aber keinesfalls eine Digitalkamera ersetzen. Kommen deren Einsatzgebiete für den Käufer nicht in Frage, dann wird ein Smartphone mit solider Verarbeitung und guter Haptik erworben. Das Display liefert eine hohe Blickwinkelstabilität und verfügt über eine gute Farbwiedergabe bei hoher durchschnittlicher Helligkeit und brillantem Kontrast. Der Akku hält bei mittelmäßiger Nutzung sehr lange durch und kann sich von der Laufzeit der Vergleichsmodelle stark differenzieren.
Mit Android 4.0.4 rüstet Sony das Smartphone mit einem aktuellen Betriebssystem aus und stellt auch das Update auf Android 4.1 in Aussicht. Kann man mit den deutlichen Einschränkungen in Sachen Performance und Multimedia leben, dann erhält der Käufer ein alltagstaugliches, solides Smartphone.