Test Samsung Galaxy Express GT-I8730 Smartphone
Die Familie der Samsung-Smartphones wird immer größer: 41 verschiedene Modelle bietet der Hersteller mittlerweile an – Phablets noch gar nicht mitgerechnet. Das liegt daran, dass Samsung ältere Modelle kaum einmal vom Markt nimmt. Und so kommt es, dass es vom Ruggedized-Outdoor-Handy bis zum Jugend-Modell mittlerweile für fast jede Nische ein eigenes Samsung-Phone gibt.
Wir testen das Samsung Galaxy Express, das mit seinem Preispunkt von 490 Euro (im Handel aktuell ab 350 Euro) zur Mittelklasse der Smartphones gehört. Der Beiname Express leitet sich wohl von der LTE-Fähigkeit des Gerätes ab. Weitere Alleinstellungsmerkmale sollen das AMOLED-Plus-Display und der große 2.000 mAh-Akku darstellen.
Die Konkurrenz bei den Android-Smartphones ist in der Mittelklasse recht groß. Das HTC One SV dürfte Samsung beispielsweise im Visier haben, es ist ebenfalls LTE-fähig und setzt auf dasselbe System-on-a-Chip wie Samsungs Galaxy Express. Wenn es nicht Android sein muss, käme das Nokia Lumia 820 mit Windows Phone 8 in Frage. In dieser Preisklasse findet man ansonsten meist Geräte ohne LTE, wie das Google Nexus 4, das mit seinem exzellenten Preis/Leistungs-Verhältnis überzeugt. Das Sony Xperia T spielt ebenso in der Mittelklasse mit, wie das Huawei Ascend D1. Mal sehen, ob das Samsung Galaxy Express dank LTE zum Preisbrecher wird.
Wie eingangs erwähnt, orientiert sich das Gehäuse des Samsung Galaxy Express stark am Äußeren des Samsung Galaxy S3. Lediglich Frontkamera und Lichtsensoren rutschen auf die andere Seite und der Lautsprecher auf der Rückseite wandert nach unten. Außerdem ist der Bildschirm des Galaxy Express 0,3 Zoll kleiner, woraus sich etwas weniger Höhe und Breite ergeben, dafür ist das Galaxy Express 0,5 mm dicker und auch 5 Gramm schwerer als Samsungs (Noch-)Topmodell.
Unser Testgerät ist aktuell nur in Weiß verfügbar und macht einen sehr schicken Eindruck: Wie schon beim Galaxy S3 zieht sich ein chromfarbener Rand um das Handy und mit seinen runden, fast schon organischen Formen setzt sich das Design klar von Apple ab. Die Haptik ist gut, die hochglänzende Rückseite zieht aber Fingerabdrücke wie magisch an.
Das Smartphone liegt gut in der Hand und das Gehäuse aus Kunststoff ist sehr sauber verarbeitet. Die komplett abnehmbare Rückseite ist für sich gesehen sehr leicht und biegsam, davon merkt man aber nichts mehr, sobald sie sich auf dem Gehäuse befindet: Dann ist das Samsung Galaxy Express absolut stabil und lässt sich nicht verwinden.
Samsungs Galaxy Express Smartphone arbeitet mit einem System-on-a-Chip von Qualcomm, das als Prozessor einen Snapdragon S4 MSM8930 mit einer Taktung von 1,2 GHz enthält. Für die Grafikberechnungen ist eine GPU namens Adreno 305 zuständig. Dieses Ein-Chip-System positionierte sich im Test des HTC ONE SV in der mittleren Leistungsklasse.
An Flashspeicher weist unser System 8 GByte auf, wobei sie nach der Einrichtung des Systems nur 4,69 GByte zur Verfügung stehen. Wer gerne Apps installiert, der wird schnell an die Grenzen des Speichers stoßen. Dafür lässt sich aber über den unter der hinteren Abdeckung versteckten microSD-Card-Reader der Speicher um bis zu 32 GByte erweitern.
An den vier Seiten des Mobiltelefons finden sich links die Lautstärkewippe, oben der 3,5mm-Audioport, rechts die On/Off/Standyby-Taste und an der Unterseite der micro-USB-Port.
Software
Alle Smartphones der Galaxy-Serie arbeiten mit Googles Android-Plattform und so auch das Galaxy Express. Version 4.1.2 "Jelly Bean" ist auf dem Smartphone installiert. Zwar ist auch schon Version 4.2 verfügbar, wegen einiger Probleme wird diese aber derzeit kaum von Herstellern für neue Smartphones und Tablets eingesetzt.
Samsung belässt das Betriebssystem dabei großteils im Originalzustand, legt aber einige interessante Apps und Widgets bei: Flipboard sammelt alle Nachrichten der angemeldeten Social-Media-Plattformen und anderer Accounts und stellt sie in einem Widget dar. S Voice ist Samsungs Antwort auf Apples Siri und funktioniert tatsächlich ganz gut. Apples Plattform ist aber doch noch einen Tick besser beim Erkennen von Befehlen. Mit AllShare Play lassen sich Inhalte ganz leicht auf verbunde Geräte, wie Fernseher oder Notebooks senden.
Leider finden sich daneben auch zahlreiche Apps, für die man nach einer Testphase bezahlen muss oder über die man beispielsweise kostenpflichtige Videostreamingservices nutzen kann. Diese sogenannte Bloatware nervt schon bei der Einrichtung des Handys – hier sollte Samsung beim nächsten Mal mehr an seine Käufer denken.
Kommunikation & GPS
Nichts zu meckern gibt es bei der Vielzahl an Kommunikationsmöglichkeiten, die das Handy bietet. Allen voran natürlich die Unterstützung von superschnellen LTE-Netzwerken. Den richtigen Handyvertrag vorausgesetzt, können sie mit bis zu 50 MBit Upstream und bis zu 100 MBit Downstream im Internet surfen. Dazu unterstützt das Samsung Galaxy Express alle vier GSM-Frequenzen, so dass es in fast allen Ländern der Welt zum Telefonieren verwendet werden kann. Beim WiFi werden das 2,4 GHz- und auch das seltener benutzte 5 GHz-Band unterstützt. Bluetooth nach neuestem Standard 4.0 und NFC sind ebenfalls an Bord.
Der GPS-Sensor funktioniert genau und findet schnell alle zur präzisen Ortsbestimmung oder Navigation benötigten Satelliten. Natürlich müssen Sie sich für eine präzise Ortung im Freien aufhalten, sonst sind keine Satelliten erreichbar und das System behilft sich mit einer Standortfeststellung per Handy- und WLAN-Netzen.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App in Googles Android-System funktioniert sehr gut, warum sollte man also etwas ändern? Das denkt sich auch Samsung und belässt abgesehen von farblichen Anpassungen alles beim Alten. Das führt dazu, dass auch Umsteiger von anderen Android-basierten Handys die Bedienung sofort wiedererkennen, aber auch Neueinsteigern macht es die App leicht, das erste Gespräch zu führen. Wenn Sie in Ihrem Google-Konto schon Kontakte gespeichert haben, werden diese automatisch übernommen.
Kameras & Multimedia
Es gibt eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz an der Rückseite und eine 1,3-Megapixel-Kamera für Videotelefonie an der Vorderseite. So ausgestattet kann das Samsung Galaxy Express mit anderen Mittelklassegeräten mithalten, auch wenn die Frontkamera des HTC One SV noch etwas höher auflöst.
Die Bilder aus der rückwärtigen Kamera wirken auf den ersten Blick scharf, allerdings sind die Farben flau. Vergrößert man das Bild, werden unscharfe Kanten sichtbar. Bilder aus der Frontkamera sind ebenfalls etwas flau und wirken leicht unscharf. Videos aus der rückwärtigen Kamera werden mit flüssigen 25 Bildern pro Sekunde aufgenommen, tendieren aber bei schnellen Bewegungen zum Ruckeln.
Videos werden vom Samsung Galaxy Express in zahlreichen Formaten sauber wiedergegeben, egal ob aus dem Internet oder von Dateien auf dem Handy. Auch das Springen zu einer anderen Stelle innerhalb des Films verursacht keine langen Wartezeiten. Die Wiedergabe profitiert vom hohen Kontrast und den leuchtenden Farben des Bildschirms sowie dem guten Lautsprecher.
Zubehör
Abgesehen von dem zum Standard gewordenen Headset legt Samsung keine außerordentlichen Zubehörteile bei. Samsungs Zubehörangebot auf der Website ist etwas unübersichtlich: Es finden sich neben Ersatzakkus und den neuen Universal-Dockingstations, die dank micro-USB-Anschluss auch mit herstellerfremden Geräten funktionieren, zahlreiche Headsets, KFZ-Halterungen, Taschen und so weiter. Wer Interesse hat, sollte die Preise genau mit den Angeboten von Drittherstellern vergleichen.
Garantie
Die Garantie beträgt 24 Monate. Im Falle eines Defektes sollte man das Gerät zum Händler bringen, bei dem man es erworben hat oder sich an die Samsung Hotline wenden. Auch autorisierte Servicepartner von Samsung übernehmen Reparaturen im Falle eines Defektes, eine Übersicht findet sich ebenfalls auf Samsungs Website. Direkt von Samsung gibt es keine Garantieerweiterung für Mobiltelefone.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur ist ebenfalls das Standardmodell von Google. Im Google Play Store finden sich viele Alternativen, wenn Ihnen diese Tastatur nicht zusagt. Wir konnten allerdings in unserem Test recht schnell und unproblematisch mit der Tastatur arbeiten, auch die vielen Einstellungsmöglichkeiten gefielen uns gut. Das Umschalten von vertikaler zu horizontaler Tastatur funktioniert ebenfalls in guter Geschwindigkeit, so dass zügiges Arbeiten mit dem Eingabegerät des Samsung Galaxy Express möglich wird.
Samsung setzt bei seinen Handydisplays seit langem auf AMOLED-Displays, das heißt, der Bildschirm besteht aus organischen Leuchtdioden, die ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. Dadurch werden größeren Kontraste, bessere Farbdarstellung und geringerer Energieverbrauch als bei LED-Bildschirmen möglich. Allerdings ist die Lebensdauer der organischen Leuchtdioden auch geringer und ihre Leuchtkraft sinkt mit der Zeit – bei heutigen Handylebenszyklen von 2 Jahren dürfte sich das aber noch nicht signifikant auswirken.
Beim Samsung Galaxy Express ist ein solches AMOLED-Display mit 800 x 480 Pixeln verbaut, das einen Formfaktor von 16:9 besitzt und 4,5 Zoll misst. Die Auflösung ist damit dieselbe, wie bei den Mittelklassehandys Huawei Ascend D1, Nokia Lumia 820 oder HTC One SV. Google Nexus 4 und Sony Xperia T bieten in der Klasse bereits 720p-Auflösung an.
Bei der Helligkeit können AMOLED-Displays meist nicht mit dem Mitbewerb mithalten, wie schon das Samsung Galaxy S3 zeigte, hier haben Geräte mit "klassischer" LED-Technik wie das iPhone 5 die Nase vorn. Auch in der Mittelklasse liegt das Samsung Galaxy Express im Vergleichsfeld mit durchschnittlich 258,2 cd/m² ganz hinten, hier setzt sich das Sony Xperia T mit 470,1 cd/m² durchschnittlicher Helligkeit deutlich vom Wettbewerb ab.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 258 cd/m²
Kontrast: 6450:1 (Schwarzwert: 0.04 cd/m²)
Beim Kontrast sind Bildschirme mit organischen Leuchtdioden meist im Vorteil, weil sie Pixel einfach abschalten können und durch die fehlende Hintergrundbeleuchtung dann ein wirkliches Schwarz entsteht. Auch das Galaxy Express kann mit einem Kontrast von 6.450:1 mehr als überzeugen und liefert dazu, wie erwartet, einen exzellenten Schwarzwert von 0,04 cd/m². Hier können nur Geräte, wie das Nokia Lumia 820, mithalten, die ebenfalls OLED-Displays einsetzen. Zumindest von den gemessenen Werten her liegen hier selbst Geräte der Oberklasse, wie das iPhone 5, hinten.
Und auch in der praktischen Betrachtung wirken die Farben leuchtend, die Kontraste stark und das Schwarz tief und sehr dunkel. Das Bild ist sehr scharf und brillant und lässt ohne Kenntnis der technischen Daten eine höhere Auflösung vermuten.
Unten sehen Sie die Screenshots der Farbanalyse mit der CalMan-Software und dem Kolorimeter. Bei der Farbgenauigkeit fällt auf, dass Rottöne am weitesten vom angedachten Farbton entfernt sind. Gleichzeitig sind Blautöne stark untersättigt – da die blauen Leuchtpunkte in OLED-Displays schneller altern, soll damit wohl ein gleichbleibendes Bild auch nach längerer Zeit erreicht werden.
Die hohen Kontraste sichern die Außentauglichkeit des Samsung Galaxy Express trotz der vergleichsweise geringen Leuchtkraft. Bei bewölktem Himmel kann man selbst bei direkter Lichteinstrahlung den Bildschirminhalt noch gut erkennen. Bei hellem Sonnenlicht fällt dann aber die spiegelnde Oberfläche ins Gewicht und reduziert die Lesbarkeit stark.
Auch bei den Blickwinkeln hilft die Super-AMOLED-Technologie und ermöglicht dem Samsung Galaxy Express die volle Lesbarkeit aller Inhalte selbst aus sehr spitzen Winkeln. Abgesehen von einem ganz leichten Blaustich sind keine Veränderungen des Bildes erkennbar, wenn man das Smartphone neigt.
Das Samsung Galaxy Express ist mit einem Ein-Chip-System von Qualcomm ausgestattet, das einen Snapdragon S4 Plus MSM8930 mit zwei Kernen und einem Takt von 1,2 GHz besitzt. Die Grafikberechnungen übernimmt ein Adreno 305 Chip. Das Google Nexus 4 kann unser Testgerät damit nicht schlagen, platziert sich aber im oberen Mittelfeld der Vergleichsgeräte. Ruckeln oder Verzögerungen in der Bedienung des Samsung Galaxy Express konnten wir nicht feststellen, das Smartphone macht seinem Namen also alle Ehre.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV | |
Sony Xperia T | |
Huawei Ascend D1 Quad XL |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV | |
Sony Xperia T | |
Huawei Ascend D1 Quad XL |
Die Grafikkarte hat sich bereits im Test des HTC One SV als leistungsfähig erwiesen, kam aber nicht an die Spitzenmodelle, wie das Google Nexus 4, heran. Das Samsung Galaxy Express liegt mit seinem auf denselben Komponenten basierenden Wettbewerber von HTC gleichauf und überflügelt das Sony Xperia T und das Huawei Ascend D1 leicht.
Wir konnten bei den aufwändigen Grafiktests, wie 3DMark oder GLBenchmark 2.7 ein deutliches Ruckeln feststellen. Den GLBenchmark 2.7 beispielsweise absolvierte unser Testgerät nur mit durchschnittlich 12 Frames, während der Test auf dem Google Nexus 4 mit 20 Frames deutlich flüssiger lief. Da die meisten aktuellen Anwendungen und vor allem Spiele aber deutlich geringere Anforderungen stellen, sollte es hier zu keinen Verzögerungen kommen.
AnTuTu 3DRating - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 - T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
GLBenchmark 2.5 - Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV | |
Sony Xperia T | |
Huawei Ascend D1 Quad XL |
3DMark - 1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 |
Bei den synthetischen Browser-Benchmarks positioniert sich das Samsung Galaxy Express ebenfalls im oberen Mittelfeld, auch im praktischen Betrieb konnten wir flüssig und schnell durchs Netz surfen. Wer die Geschwindigkeit noch weiter optimieren möchte, der kann alternative Browser aus Googles Play Store ausprobieren.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV | |
Nokia Lumia 820 | |
Sony Xperia T | |
Huawei Ascend D1 Quad XL |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
Nokia Lumia 820 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Express GT-I8730 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One SV | |
Nokia Lumia 820 |
Beim verbauten Flashspeicher hat Samsung wohl auch nicht gespart, die Performance ist gut und beinahe durchgehend an zweiter Stelle nach dem immer noch ungeschlagenen Google Nexus 4.
Spiele
Wie bereits erwähnt, ist die Qualcom Adreno 305 eine Grafiklösung der Mittelklasse, die für aktuelle Mobile Games genug Power hat. In den anspruchsvollen 3D-Benchmarks kam zwar keine flüssige Darstellung zustande, bei Casual Games, wie Angry Birds: Star Wars oder Temple Run konnten wir keine Ruckler feststellen. Auch bei Actiongames, wie Zombiewood oder Shadow Gun: Dead Zone, einem anspruchsvollen 3D-Shooter, fand das Spielgeschehen ohne Verzögerungen statt. Spieler werden sich zudem über den schnell und zuverlässig ansprechenden Touchscreen freuen.
Temperatur
Noch wichtiger als bei Notebooks und Tablets sind bei Smartphones die Gehäusetemperaturen, da man das Gerät fast ausschließlich in der Hand hält und dort betreibt. Hier hat Samsung sehr gute Arbeit geleistet: Selbst unter Volllast übersteigen die Temperaturen 33,6 Grad nicht, im Idle-Betrieb ist mit 29,2 Grad fast überhaupt keine Erwärmung spürbar.
Wie gering diese Werte sind, wird vor allem im Vergleich zu den Mitbewerbern deutlich: Zwar werden auch diese nie unangenehm heiß, allerdings erwärmt sich beispielsweise das Nokia Lumia 820 unter voller Belastung auf bis zu 48 Grad und auch alle anderen Mitbewerber kommen auf mindestens 38 Grad Maximaltemperatur unter Last.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher, an der Rückseite im unteren Bereich gelegen, macht seine Sache recht gut. Lediglich bei maximaler Lautstärke beginnen hohe Töne zu dröhnen, ansonsten kommen Klänge unverzerrt, satt und voll aus dem kleinen Speaker. Auch beim Freisprechen ist das Gegenüber sehr gut zu verstehen.
Sprachqualität
Das Samsung Galaxy Express bietet eine sehr gute Sprachqualität und zwar sowohl direkt über das Handy, als auch über das beiliegende Headset und den eingebauten Lautsprecher. Sprache ist gut verständlich und kommt ohne Nebengeräusche beim Gegenüber an.
Energieaufnahme
Trotz seiner ordentlichen Leistungswerte ist das Samsung Galaxy Express kein Stromfresser, ganz im Gegenteil: Im Vergleichsfeld erreicht es mit Abstand die geringsten Werte beim Stromverbrauch, braucht selbst unter voller Belastung nicht mehr als 2,2 Watt. Das ist umso erfreulicher, als das HTC One SV mit gleichen Komponenten in fast allen Situationen mindestens 40% mehr Energie braucht. Hier kommen wohl die großen Vorzüge des AMOLED-Displays im Galaxy Express zum Tragen. Zusammen mit dem ausdauernden Akku sollten die niedrigen Verbrauchswerte für lange Laufzeiten sorgen.
Aus / Standby | 0.01 / 0.1 Watt |
Idle | 0.2 / 0.4 / 0.6 Watt |
Last |
1.8 / 2.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
12:30 Stunden im Idle-Betrieb sind eigentlich ein eher mittelmäßiger Wert. Das Samsung Galaxy Express zeigt seine wahren Qualitäten erst im praxisnahen WLAN-Test, bei dem ständig neue Seiten angesurft werden: Erst nach 10:30 Stunden ist hier der Akku leer. Damit setzt sich das Galaxy Express deutlich von den Vergleichsgeräten ab. Lediglich das Nokia Lumia 820 kann mit 12 Stunden noch längere Laufzeiten bieten. Wer gern Spiele auf seinem Handy spielt, der wird seine helle Freude haben: Bis zu 5:33 Stunden hält der Akku unter Volllast und übertrifft damit alle Konkurrenten deutlich.
Das Samsung Galaxy Express ist ein Smartphone, wie man es sich nur wünschen kann: brillanter Bildschirm, lange Akkulaufzeiten, hohe Anwendungs- und Spieleleistung. Die Konkurrenz bleibt großteils zurück, auch wenn sie bei den eingesetzten Materialien oder der Bildschirmauflösung hier und da die Nase vorn hat.
Dass LTE-fähige Geräte in der Mittelklasse aktuell noch dünn gesäht sind, verschafft dem Samsung Galaxy Express einen weiteren Kaufanreiz. In unserem Vergleichsfeld beherrschen nur das HTC One SV und das Nokia Lumia 820 den flotten Mobilfunkstandard. Wer sich mit dem ebenfalls recht intuitiv zu bedienenden Windows Phone 8 nicht anfreunden kann, der muss sich zwischen dem HTC One SV und dem Samsung Galaxy Express entscheiden. Das HTC-Gerät hat die leicht bessere Materialwahl auf seiner Seite, Samsung punktet mit größerem Bildschirm und etwas besseren Akkulaufzeiten. Letztendlich sind die Unterschiede aber marginal.
Die einzigen Kritikpunkte am Samsung Galaxy Express sind die niedrige Auflösung des Displays, und dass man sich mit der Farbe Weiß anfreunden muss, weil aktuell keine andere Gehäusefarbe zu haben ist. Wer ein LTE-fähiges Gerät möchte und nicht zu viel Geld dafür ausgeben will, der kann mit dem Samsung Galaxy Express aktuell nichts falsch machen - eine klare Kaufempfehlung.