Test Huawei Ascend G610 Smartphone
Produktdifferenzierung wird bei einigen Herstellern ganz groß geschrieben. Samsung etwa bedient mit seinen Produkten nahezu jede erdenkliche Nische. Auch der aufstrebende chinesische Hersteller Huawei erweitert sein Smartphone-Portfolio beständig. Bei der Typenbezeichnung blicken wir aber schon lange nicht mehr durch. Klar, die Y-Geräte sind dem Einsteigersegment zugeordnet, die G-Produkte schon etwas weiter oben angesiedelt. Der Zahlencode soll bestimmt auch was aussagen. Aber warum kommt dann erst ein Ascend G600, gefolgt von einem G615, dem wiederum Monate später das aktuell getestete G610 auf den Fersen ist? Wir verstehen es nicht, es spielt aber auch nur eine untergeordnete Rolle.
Wenn es nach dem Hersteller geht, dann ist das Huawei Ascend G610 ein "liebenswerter Dual-Simmer". Klingt irgendwie süß, aber sagt nicht wirklich was aus. Daher in aller Kürze die wichtigsten Fakten: 5-Zoll-Display mit qHD-Auflösung, 1,2-GHz-Quadcore von Mediatek, ein GB RAM, vier GB Flash und eine 5-Megapixel-Hauptkamera – und natürlich die Dual-SIM-Funktion. Das Ganze soll 199 Euro kosten – untere Mittelklasse also. In den einschlägigen Online-Shops ist das Huawei Ascend G610 zum Teil schon ab 180 Euro zu haben. Konkurrenz gibt es in diesem Preissegment reichlich. Da wären etwa der Preis-Leistungs-Schlager schlechthin, das Motorola Moto G, oder das French Model Wiko Stairway. Auch das LG L90 bietet sich als Alternative an.
Auch in der Hand gehalten vermittelt das Huawei Ascend G610 das typische Feeling der unteren Mittelklasse. Mit 170 Gramm mimt es nicht gerade ein Leichtgewicht. Die gummierte Plastikoberfläche des Akkudeckels macht das Smartphone zwar nicht zu einem Handschmeichler, sorgt aber für eine rutschsichere Handhabung. Die Verarbeitung überzeugt durchaus, auch wenn der Akkudeckel etwas Nachdruck beim Öffnen und Schließen erfordert. Das Design des G610 ist mit einem Wort beschrieben: langweilig. Das muss nicht schlecht sein. Zumindest sieht man sich nicht an irgendwelchen Farbtupfern oder Designelementen satt.
Die Stabilität des "liebenswerten Dual-Simmers" ist einwandfrei. Verbiegen lässt es sich nur mit sehr hohem Kraftaufwand. Da kommt dem Huawei Smartphone sicher auch seine nicht ganz schlanke Silhouette zupass. Mit 9,9 Millimetern Dicke trägt das Ascend schon ein wenig auf. In Höhe und Breite sind die Abmessungen auf Klassenniveau.
Im Preisbereich um 200 Euro darf man heutzutage zumindest eine ansprechende Ausstattung erwarten. Diesen Anspruch erfüllt das Huawei Ascend G610 weitgehend. Die Rechenarbeit erbringt ein Vierkernprozessor des für günstige Ware bekannten Herstellers MediaTek. Die Cortex-A7-Kerne des MT6589 sind mit jeweils 1,2 GHz getaktet und werden von einer PowerVR SGX544 flankiert. Diese schon etwas betagte Grafikeinheit passt gut in die untere Mittelklasse. Ebenso wie die Größe des Arbeitsspeichers. Sie beträgt ein GB. Gespart hat Huawei am internen Speicher mit nur vier GB. Der lässt sich aber per microSD-Karte um bis zu 32 GB erweitern. Keine Überraschungen gibt es bei den Schnittstellen und Bedienelementen. Die unten angebrachte USB-2.0-Buchse dient auch zum Laden des Gerätes. Lautstärkewippe und Power-Taste befinden sich am rechten Gehäuserand. Die Android Tasten sind als Touchfelder unterhalb des Displays platziert und gehen damit nicht zu Lasten der Bildschirmfläche.
Software
Google Android Jelly Bean in Version 4.2.1 – so lautet die korrekte Bezeichnung des Betriebssystems. Wirklich aktuell ist Android 4.2 indes nicht mehr, Google und andere Hersteller haben bereits erste Geräte mit 4.4 KitKat im Handel. Auf der Höhe der Zeit ist man mit Jelly Bean aber derzeit noch. Ein zeitnahes Update auf Android 4.3 oder gar 4.4 ist nach Aussage des Herstellers nicht zu erwarten. Auf die Android Oberfläche pflanzt Huawei sein Emotion UI in Version 1.6 auf. Deren vereinfachte Benutzerführung passt gut zum Einsteigeranspruch des Telefons.
Kommunikation & GPS
Dieses Kapitel ist schnell abgehandelt. Das Huawei Ascend G610 unterstützt mit beiden SIM-Modulen Triband-GSM (900, 1800, 1900 MHz). Dualband-UMTS (900, 2100 MHz) funktioniert allerdings nur im SIM-Schacht mit der Nummer 1. Die theoretischen Übertragungsraten von HSPA+ liegen bei 21 MBits/s im Downstream bzw. 5,76 MBit/s im Upstream. Wer in der Nähe eines WLANs ist, kann darauf mit 802.11 b/g/n nur im 2,4-GHz-Band zugreifen. Die Reichweite des WLAN-Moduls ist absolut zufriedenstellend. Bluetooth ist mit Version 4.0 auf dem neuesten Stand.
Der GPS-Empfänger arbeitet zuverlässig und findet selbst in geschlossenen Räumen binnen weniger Sekunden eine hohe Anzahl an Satelliten. Der Praxistest auf einer gut elf Kilometer langen Radstrecke bestätigt den guten Eindruck. Die aufgezeichnete Strecke folgt meist gut den tatsächlichen Gegebenheiten. Im Vergleich zum Garmin Edge 500 unterschlägt der Sensor des G610 nur eine geringe Wegstrecke.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Verwaltung der beiden SIM-Karten-Slots ist gut ins System integriert. Es lassen sich den einzelnen Karten Sprachanrufe sowie der SMS-/MMS-Versand zuordnen. Datenverbindungen mit 3G beherrscht indes nur SIM 1. Beide Slots lassen sich unabhängig voneinander deaktivieren. Beide Steckplätze nehmen Mini-SIM-Karten auf und erfordern für das Einsetzen und Wechseln der Karte das Entfernen des Akkus.
Die Telefon-App ist sehr übersichtlich gestaltet, dank großer Zifferntasten klappt auch das Eintippen von Telefonnummern ohne Schwierigkeiten. Nicht ganz perfekt zeigt sich die Sprach- und Hörqualität. Anrufer klingen etwas blechern, sind aber gut zu verstehen. Beim Angerufenen kommt die Sprache leicht synthetisch und übersteuert an, Hintergrundgeräusche werden kaum ausgefiltert.
Kameras & Multimedia
Zwei Kameras besitzt das Huawei Ascend G610, also nichts Außergewöhnliches. Die 0,3-Megapixel-Frontkamera taugt bestenfalls für Videochats, für brauchbare Selfies reicht die Auflösung kaum. Die Hauptkamera löst mit ihrem 5-Megapixel-Sensor ungleich höher auf – und macht ihre Sache ganz ordentlich. Farben werden kräftig wiedergegeben, der Kontrast ist hoch. Selbst dunkle Bereiche saufen nicht ab. Ein wenig Schärfe, vor allem in der Tiefe, fehlt uns aber. Dennoch: solide Vorstellung.
Zubehör
Erhältlich ist das Huawei Ascend G610 in den Farben Schwarz und Weiß. Der Lieferumfang setzt sich aus wechselbarem Akku, Netzteil, USB-Kabel, Stereo-Headset sowie einer Schnellanleitung zusammen. Im Online-Shop von Huawei wird es sicher auch wieder verschiedenes Zubehör wie Akkudeckel, Akkus oder Covers geben. Bisher sind allerdings noch keine Produkte für das G610 gelistet.
Garantie
Die Garantiedauer beläuft sich auf zwei Jahre, auf den Akku gibt es nur sechs Monate. Optionen, Erweiterungen, Verlängerungen? Fehlanzeige.
Eingabegeräte & Bedienung
Fünf Zoll misst der Touchscreen des Huawei Ascend G610 in der Diagonalen – und er lässt sich über die gesamte Fläche hinweg bin in die Ecken hinein zuverlässig und präzise bedienen. Die Glasoberfläche dürfte indes für unseren Geschmack noch ein wenig glatter sein. Das ein oder andere Mal bleibt der Finger minimal "hängen". Geringfügig, aber doch bisweilen spürbar ist die Verzögerung des Touchscreens bei Eingaben.
Mit Emotion UI bringt Huawei auch ein eigenes Tastatur-Layout mit, das sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber der Android Standardtastatur offenbart. So sind etwa Zahlen jederzeit per langem Druck auf die oberste Tastenreihe einzugeben, die Spacetaste ist im Browser mit ".com" belegt, und eine Smiley-Taste ist ebenfalls vorhanden. Zudem lässt sich zwischen deutschem und englischem Tastatur-Layout umschalten. Leider merkt sich das System die gewählte Einstellung nicht dauerhaft; erst nachdem man diese Einstellung an anderer Stelle vorgenommen hat. Tastenton und Vibration erhöhen die Rückmeldung der Tastatur deutlich.
Gerade das Display nutzen viele Hersteller, um im unteren Preisbereich Geld zu sparen. Bei einem Smartphone eigentlich ein Unding. Huawei lässt sich indes nicht zum übertriebenen Rotstifteinsatz hinreißen und verbaut ein IPS-Display, das eine gute Farbwiedergabe und stabile Blickwinkel verspricht. In der Diagonale misst der Bildschirm fünf Zoll, was mittlerweile fast schon die Standardgröße im Smartphone-Sektor ist. Die Auflösung von 960 x 540 Bildpunkten ist der Preisklasse durchaus angemessen. Konkurrenten vom Schlage eines Motorola Moto G oder eines Wiko Stairway trumpfen aber schon mit HD-Auflösung auf. Unscharf wirkt der Display-Inhalt dennoch nicht, nur bei genauem Hinsehen lassen sich einzelne Pixel – etwa bei gezoomten Schriften – erkennen.
Die Laborergebnisse des Displays sind weder besonders gut noch besonders schlecht. Mit gut 300 cd/m2 leuchtet es nur mäßig hell und verteilt sein Licht mit 88 Prozent nur durchschnittlich gut. Die Konkurrenten Moto G und Wiko Stairway legen da noch eine deutliche Schippe drauf. Beim Kontrast von 640:1 kann sich das Huawei Phone dann allerdings wieder recht gut behaupten, dem Schwarzwert von 0,47 cd/m2 sei Dank.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 301 cd/m²
Kontrast: 640:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
ΔE Color 4.61 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.4 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.56
Subjektiv macht das Display einen guten Eindruck. Ein wenig heller dürfte es indes schon strahlen. Die Farben werden satt und recht natürlich wiedergegeben, der Kontrast ist ordentlich.
Zur objektiven Beurteilung ziehen wir das Colorimeter X-Rite i1Pro2 in Kombination mit der CalMAN-Software heran. Dabei zeigt sich, dass vor allem die helleren Grauwerte eine starke Abweichung von der sRGB-Referenz aufweisen. Mit dem bloßen Auge ist ein Grünstich zu erkennen, die Farbtemperatur fällt etwas zu kühl aus. Die Wiedergabe von Primärfarben klappt da erheblich besser. Bei der Farbsättigung liegt das Huawei Ascend G610 nur bei Gelb etwas stärker daneben. Ein mittleres DeltaE von 4,61 bei der Wiedergabe von Mischfarben kann sich aber sehen lassen – erst recht in dieser Preisklasse.
Die nicht sehr hohe Leuchtkraft ließ es bereits vermuten: Unter freiem Himmel macht das Display des Huawei G610 nicht die beste Figur. Ein schattiges Plätzchen ist da schon hilfreich. Kaum etwas auszusetzen gibt es dagegen an der Blickwinkelstabilität. Die ist IPS-typisch hoch. Ebenso typisch ist allerdings der starke "Glüheffekt" beim Blick von links unten.
Leistungswunder wird niemand von einem Smartphone im 200-Euro-Bereich erwarten. Dass man aber solide Leistung voraussetzen darf, haben bereits zahlreiche Tests gezeigt. In der Vergleichsgruppe befinden sich vor allem aktuelle Geräte der unteren Mittelklasse. Mit dabei ist aber auch das schon länger erhältliche Motorola Moto G, da es einfach ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Mit seinem 1,2 GHz schnellen Vierkernprozessor reisst das Huawei Ascend G610 keine Bäume aus, ist aber für nahezu alle Aufgaben gut gerüstet, wie unsere Tests zeigen. Auch die meisten aktuellen Spiele machen mit dem 5-Zoll-Gerät Spaß, zumal der Touchscreen und die Lagesensoren gut reagieren. Ganz anspruchsvolle Games laufen aber nur mit geringen Detaileinstellungen ruckelfrei.
Beim Surfen im Web schlägt sich das Huawei Ascend G610 mäßig und kann sich in der Vergleichsgruppe kaum behaupten. Auch der internen Speicher zählt eher zur langsamen Sorte, wie der AndroBench zeigt.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
Google Nexus 5 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
Google Nexus 5 |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 |
3DMark | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
Google Nexus 5 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend G610 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
Google Nexus 5 |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Bei Smartphones und Tablets mit Hochleistungsprozessoren entpuppt sich das Thema Temperaturentwicklung des Öfteren als Achillesferse. Nicht so beim Huawei Ascend G610: Der langsam getaktete Vierkernprozessor erzeugt zum einen offenbar nicht besonders viel Abwärme, zum anderen bietet das Gehäuse reichlich Platz zum Abführen. Kurz gesagt: In keinem Lastzustand wird das 5-Zoll-Gerät auch nur annähernd handwarm. Im Gegenteil: Einen derart kühlen Kopf bewahren die wenigsten Smartphones. Auch das Netzteil erwärmt sich selbst unter dauernder Volllast nur geringfügig.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Ein einzelner Lautsprecher im linken unteren Bereich der Rückseite – viel darf man da von vornherein nicht erwarten. Und tatsächlich: Die kleine Box erreicht nur eine begrenzte Maximallautstärke, was aber angesichts des blechernen Klangs sicher nur von Vorteil sein kann. Höhen werden stark überbetont, sodass es teils schon fast weh tut in den Ohren. Bass? Fehlanzeige. Zum Glück macht es der Kopfhöreranschluss deutlich besser. Zum Telefonieren und Musikhören sollte man auf jeden Fall einen Kopfhörer nutzen. Für Spiele reicht der Lautsprecher gerade noch so.
Energieaufnahme
8,2 Wh Arbeit stellt der wechselbare Lithium-Polymer-Akku zur Verfügung. Das ist schon ganz ordentlich. Extrem sparsam geht das Huawei Ascend G610 indes nicht mit der Energie um. Schon im Standby saugt das 5-Zoll-Smartphone 0,5 Watt aus der Batterie. Ein Umstand, den wir bei Geräten mit MediaTek Prozessoren immer wieder sehen. Auch im Idle-Betrieb zeigen sich Konkurrenten wie LG L90 und Motorola Moto G sparsamer. Nur unter Volllast ist das G610 relativ genügsam. Werfen wir also einen Blick auf die Akkulaufzeiten.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 1.2 / 1.9 / 2.1 Watt |
Last |
2.4 / 2.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Hier bestätigt sich, dass sich das Huawei Ascend G610 unter Volllast recht genügsam zeigt. Knapp über vier Stunden hält der Akku durch – ein Spitzenwert und nahezu gleichauf mit LG L90 und Motorola Moto G. Im Alltagsbetrieb ist das G610 allerdings energiehungriger als diese beiden Konkurrenten, was sich eben auch im Durchhaltevermögen niederschlägt. In unserem WLAN-Test, den wir bei einer Helligkeit von 150 cd/m2 durchführen, hält das 5-Zoll-Gerät gut achteinhalb Stunden durch. Das ist bestenfalls Durchschnitt.
Dass wir ein Smartphone der unteren Mittelklasse mit Lob nicht überschütten würden, war zu erwarten. Dass sich das nicht einmal 200 Euro teure Huawei Ascend G610 aber so gut schlagen würde, eher nicht. Sicher, ein großer Wurf ist das Dual-SIM-Phone nicht, aber solide und ohne große Schwächen – und genau das sind die Tugenden, die in diesem umkämpften Marktsegment zählen. Aber der Reihe nach.
Optisch ist das Huawei Ascend G610 ein Langweiler, das dürfte fast jeder so sehen. Andererseits überzeugt das Gehäuse mit einwandfreier Verarbeitung und hoher Stabilität. Ein leichter Handschmeichler sieht dennoch ein wenig anders aus. Die Leistung wird dem Anspruch der unteren Mittelklasse mehr als gerecht, auch die Größe des Displays und dessen Auflösung passen – auch wenn Motorola und Wiko mit einem HD-Display locken. Die Helligkeit fällt allerdings gering aus, das kann auch die gute Blickwinkelstabilität nicht wett machen.
Als Fotohandy taugt das G610 durchaus, solange man die schwache Frontkamera aus dem Spiel lässt. Schwach ist auch der Lautsprecher, ein Kopfhörer also Pflicht. Huawei wusste das wohl und legt ein Stereo-Headset bei. Auch als Freisprecher taugt der Lautsprecher nur bedingt. Insgesamt geht die Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren aber noch in Ordnung.
Das gilt auch für die Akkulaufzeit. Von einem wirklich guten Wert ist die allerdings ein ganzes Stück entfernt. Am unterm Strich positiven Ergebnis des Huawei Ascend G610 vermag sie allerdings nichts mehr zu ändern. Für knapp 200 Euro gibt es ein solides, optisch allerdings sehr "normales" Smartphone mit Dual-SIM und 5-Zoll-Display. Eine Überlegung ist das G610 also allemal wert.