Test Medion Akoya P7631T Notebook
Einen gut ausgestatteten 17,3-Zoll-Allrounder präsentiert Medion mit dem Akoya P7631T. Trotz Full-HD-Bildschirm, Blu-Ray-Laufwerk und 1 TB fassender Festplatte reißt das Notebook mit einem Preis von etwa 700 Euro kein allzu großes Loch in die Geldbörse. Ob der Rechner zu gefallen weiß, klärt unser Test.
Zur Einordnung des Notebooks ziehen wir die Konkurrenten Lenovo G710 (Core i7-4702MQ, GeForce GT 720M) und Acer Aspire E1-772G (Core i5-4200M, GeForce 820M) heran.
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse des Akoya besteht komplett aus Kunststoff. Positiv: Alle Oberflächen strahlen in matten Farben. Die Oberseite der Baseunit und die Deckelrückseite sind in einem Anthrazitton gehalten. Die restlichen Elemente sind schwarz gefärbt. Die Baseunit hinterlässt einen soliden Eindruck. Allerdings kann sie für unseren Geschmack etwas zu stark verdreht werden. Gleiches gilt für den Deckel. Dieser zeigt sich aber weitgehend resistent gegen Druck von hinten.
Einer Aufrüstung des Notebooks steht nichts im Wege. Auf der Unterseite des Gehäuses finden sich zwei Wartungsklappen, die den Zugriff auf die gesamte Hardware erlauben. Selbst der Prozessor könnte getauscht werden. Schön: Ein zweites Festplattenfach samt Festplattenanschluss ist vorhanden. Der Anschluss ist nutzbar - wir haben es ausprobiert. Einzig ein zweiter Festplattenrahmen fehlt. In Sachen Schnittstellen gibt es nichts zu bemängeln. Es ist alles an Bord, was heutzutage bei einem Notebook erwartet wird. Die Positionierung der Anschlüsse ist nicht optimal ausgefallen. Sie befinden sich auf Höhe der Handballenablage. Medion verwendet im Akoya ein WLAN-Modul von Intel. Dieses hat uns keine Probleme bereitet. Die Verbindung ist zu keiner Zeit eingebrochen.
Eingabegeräte
Die flachen, leicht angerauten Tasten der verbauten Chiclet-Tastatur verfügen über einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Der Tastenwiderstand dürfte etwas knackiger ausfallen. Während des Tippens gibt die Tastatur etwas nach. Alles in allem ist die Tastatur für den Hausgebrauch absolut ausreichend. Vielschreiber sollten zu einem anderen Notebook greifen, da die Tastatur allenfalls eine durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit erlaubt. Als Mausersatz dient ein multitouchfähiges Clickpad (ein Touchpad ohne separate Maustasten). Die glatte Oberfläche des Pads ermöglicht den Fingern ein problemloses Gleiten. Das Pad verfügt über einen kurzen Hub und einen deutlich hör- und fühlbaren Druckpunkt. Eine weitere Eingabemöglichkeit steht dem Nutzer mit dem Touchscreen bereit. Dieser reagiert prompt und flink auf Berührungen.
Display
Medion stattet das Akoya mit einem glänzenden 17,3-Zoll-Bildschirm aus, der mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten arbeitet. Die durchschnittliche Helligkeit fällt mit einem Wert von 278,1 cd/m² gut aus. Auch in den Bereichen Kontrast (762:1) und Schwarzwert (0,37 cd/m²) enttäuscht das Display nicht. Der Bildschirm des Aspire (321,7 cd/m²; 757:1; 0,44 cd/m²; Full-HD) arbeitet mit deutlich größerer Helligkeit. Das Display des G710 (251 cd/m²; 1178:1; 0,23 cd/m²; HD+) kann einen höheren Kontrast vorweisen.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 282 cd/m²
Kontrast: 762:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
ΔE Color 10.56 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.75 | 0.5-98 Ø5.2
66.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
93.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.71
Im Auslieferungszustand liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung des Bildschirms bei einem Wert von 10,56 und befindet sich damit auf dem Niveau der meisten von uns vermessenen Bildschirme. Den Zielbereich (DeltaE kleiner 3) erreicht keine Farbe. Zudem besitzt der Bildschirm einen sehr deutlichen Blaustich. Dieser kann aber durch eine Kalibrierung beseitigt werden. Wir haben es ausprobiert.
Die spiegelnde Oberfläche des Displays macht den Einsatz des Akoya im Freien praktisch unmöglich. Die Blickwinkelstabilität liegt auf einer Höhe mit den meisten Notebooks mit TN-LED-Display. Eine Änderung des vertikalen Blickwinkels auf den Bildschirm führt schnell zum Einbruch des Bildes. Der horizontale Winkel ist großzügiger bemessen. Mehrere Personen können gleichzeitig auf den Bildschirm schauen.
Leistung
Medion bietet mit dem Akoya P7631T ein Allround-Notebook im 17,3-Zoll-Format an. Das Gerät gibt in den gängigen Anwendungsbereichen eine gute Figur ab - das schließt auch aktuelle Computerspiele ein. Unser Testgerät ist aktuell für etwa 700 Euro zu haben. Medion hält noch andere Ausstattungsvarianten des Akoya bereit - sowohl mit als auch ohne Touchscreen.
Prozessor
Medion hat im Akoya einen Core i3-4000M Zweikernprozessor verbaut, der auf Intels aktueller Haswell Architektur basiert. Er arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,4 GHz. Einen Turbo gibt es nicht. Die TDP der CPU liegt bei 37 Watt. Die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks durchläuft der Prozessor mit voller Geschwindigkeit - im Netz- und im Akkubetrieb. Somit fallen die Resultate so aus, wie wir es erwartet haben. Das Aspire und das G710 liefern bessere Werte, da sie mit stärkeren Prozessoren bestückt sind.
System Performance
Der Rechner arbeitet rund und flüssig. Probleme sind uns nicht begegnet. Auch die Ergebnisse der PC Mark Benchmarks fallen sehr gut aus - das ist der Hybrid-Festplatte zu verdanken. Das Lenovo G710 ist ebenfalls mit einer solchen Festplatte ausgestattet und liegt daher in etwa auf einem Niveau mit dem Akoya. Da im Aspire eine herkömmliche Festplatte steckt, kann es mit den Konkurrenten nicht mithalten.
PCMark 7 Score | 3517 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2349 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2750 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3276 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Medion hat dem Akoya eine Hybrid-Festplatte von Seagate spendiert. Sie bietet eine Speicherkapazität von 1 TB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die Platte ist zusätzlich mit einem SSD-Cache (8 GB) bestückt. Die von CrystalDiskMark ermittelten Übertragungsraten fallen normal aus für eine 5.400er-Festplatte.
Grafikkarte
Im Akoya stecken Intels HD Graphics 4600 GPU und Nvidias GeForce 825M Grafikkern. Beiden sind verschiedene Einsatzbereiche zugedacht: Während der GeForce Chip bei leistungsfordernden Anwendungen wie 3D-Computerspielen gefragt ist, kommt Intels Grafikkern im Alltags- und Akkubetrieb zum Einsatz. Beide Kerne unterstützen mindestens DirectX 11. Der GeForce Grafikkern gehört der Mittelklasse an. Er arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 850 MHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf bis zu 941 MHz gesteigert werden. Die 3D Mark Benchmarks entscheidet das Akoya für sich. Es ist mit dem stärksten Grafikkern ausgestattet.
3DMark 11 Performance | 1831 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 55345 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5142 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1043 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei Computerspielen muss das Akoya nicht passen. Der Rechner ist in der Lage, die meisten aktuellen Spiele in HD-Auflösung (1.366 x 768 Bildpunkte) und mittleren Qualitätseinstellungen flüssig darzustellen. Das mag überraschen, denn die Bezeichnung der GeForce GPU lässt vermuten, dass es sich hier eher um ein Einsteigermodell handelt. Dem ist nicht so. Der Grafikkern ist baugleich mit der GeForce GT 740M GPU. Der GeForce 825M Grafikchip arbeitet nur mit etwas niedrigeren Geschwindigkeiten und ordnet sich leistungsmäßig somit zwischen GT 730M und GT 740M ein.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 90 | 43.2 | 24.2 | |
Battlefield 4 (2013) | 51.2 | 34.7 | 24.7 | |
Need for Speed: Rivals (2013) | 30 | 25.6 | 22.7 | |
Assassin´s Creed IV: Black Flag (2013) | 37.6 | 29.2 | 15.4 | |
Thief (2014) | 26.2 | 15.5 | 12.4 | |
Titanfall (2014) | 35.5 | 22.8 |
Medion Akoya P7631T GeForce 825M, 4000M, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | Lenovo G710 59397112 GeForce GT 720M, 4702MQ, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | Acer Aspire E1-772G 54208G1TMnsk GeForce 820M, 4200M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | Acer Aspire V3-772G-747A321 GeForce GTX 760M, 4702MQ, Toshiba HG5d THNSNH256GMCT | HP ProBook 470 G1 E9Y75EA Radeon HD 8750M, 4200M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | |
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Tomb Raider | -21% | -12% | 149% | 12% | |
1024x768 Low Preset | 90 | 69.2 -23% | 77.5 -14% | 94 4% | |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 43.2 | 34.5 -20% | 37.9 -12% | 99 129% | 45.9 6% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 24.2 | 19.4 -20% | 21.7 -10% | 65 169% | 30.8 27% |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Es kann dem Akoya nicht unterstellt werden, dass es sonderlich viel Lärm erzeugen würde. Während des Idle-Modus ist nur ein leises Rauschen des Lüfters zu hören. Auch bei mittlerer Belastung (3D Mark 2006 läuft) liegt alles im grünen Bereich. Erst bei starker Belastung muss der Lüfter schneller drehen und somit mehr Geräusch produzieren. Letzteres ist allerdings selten aufgetreten. Wir mussten das Notebook schon richtig quälen, um den Lüfter schneller arbeiten zu lassen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.7 / 32.7 / 32.7 dB(A) |
DVD |
| 35.7 / dB(A) |
Last |
| 33.2 / 38.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Akoya erwärmt sich zu keinem Zeitpunkt sonderlich stark. Sowohl während des Stresstests als auch im Idle-Modus liegen die Außentemperaturen an jedem Messpunkt im grünen Bereich. Der höchste von uns gemessene Temperaturwert liegt bei 33,5 Grad Celsius.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft die CPU im Netzbetrieb mit 2,4 GHz. Während des Akkubetriebs springt die Geschwindigkeit zwischen 2,4 GHz und 800 MHz hin und her. Die GPU arbeitet zu jeder Zeit mit voller Geschwindigkeit (941 MHz). Die CPU-Temperatur hat sich im Stresstest (Netzbetrieb) bei etwa 67 Grad Celsius eingependelt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1.4 °C).
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher des Akoya befinden sich oberhalb der Tastatur hinter einer gelochten Abdeckung. Sie produzieren einen voluminösen Klang, der aber mehr Bass vertragen könnte. Alles in allem geht die Klangausgabe in Ordnung. Man kann den Lautsprechern auch längere Zeit zuhören.
Energieaufnahme
Während des Idle-Modus fällt der Energiebedarf des Akoya mit 7,5 bis 16,9 Watt etwas hoch aus. Das hat es mit dem Aspire (9,5 bis 15,7 Watt) gemeinsam. Bessere Werte liefert das G710 (6,5 bis 10,5 Watt). Unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) benötigt das Akoya mit 42 bzw. 55,1 Watt deutlich weniger Energie als das Aspire (70,1 bzw. 73,1 Watt) und das G710 (63 bzw. 93 Watt). Hier macht sich bemerkbar, dass der verbaute Prozessor keinen Turbo besitzt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 7.5 / 17.8 / 16.9 Watt |
Last |
42 / 55.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Akoya erreicht eine Laufzeit von 3:48 h. Damit positioniert es sich zwischen dem G710 (3:30 h) und dem Aspire (3:57 h).
Fazit
Medion bietet mit dem Akoya P7631T einen 17,3-Zoll-Allrounder, der mit einer guten Anwendungs- und Spieleleistung aufwarten kann. Dem Nutzer stehen viel Speicherplatz und ein Blu-Ray-Kombolaufwerk zur Verfügung. Dank der beiden Wartungsklappen ist der Zugriff auf die Innereien problemlos möglich. Darüber hinaus hat Medion dem Akoya ein helles, kontrastreiches Display spendiert. Wir würden zu einem Modell ohne Touchscreen, dafür aber mit matter Bildschirmoberfläche greifen - das ist aber Geschmackssache. Auch gefallen uns die Medion typischen Kleinigkeiten wie das Netzteil mit Netzschalter und die Windows Recovery DVD. Nicht zu vergessen: Das Notebook arbeitet meistens leise.
Kritik gebührt dem Gehäuse: Es kann etwas zu leicht verdreht werden. Auch fällt die Akkulaufzeit im praxisnahen WLAN-Test nicht sonderlich gut aus, denn das Akoya ist mit einen relativ großkapazitiven Akku (63 Wh) bestückt. Hier hätten wir mehr erwartet. Bei einem 17,3-Zoll-Allrounder sind die genannten beiden Punkte aber verschmerzbar, da diese Geräte für den stationären Einsatz auf dem Schreibtisch gedacht sind.
Das Acer Aspire E1-772G bietet sich an, wenn ein sehr helles, mattes Full-HD-Display gefragt ist. Zudem ist der Rechner mit einem mSATA-Steckplatz ausgestattet. Das Aspire ist für etwa 600 Euro zu haben. Das Lenovo G710 kommt in Frage, wenn möglichst viel CPU-Leistung benötig wird.