Test Huawei P9 Plus Smartphone
Aktuell liegt es voll im Trend, zwei Modelle eines Smartphones anzubieten. Das gilt für High-End-Modelle, beispielsweise von Apple (iPhone 6s/iPhone 6s Plus) oder Samsung (Galaxy S7/Galaxy S7 Edge), aber auch für Mittelklasse-Produkte (Moto G4/Moto G4 Plus). Huawei folgt diesem Prinzip mit dem Flaggschiff P9 ebenfalls. Das "normale" Modell hatten wir bereits im Test und es konnte eine sehr gute Bewertung von 90 Prozent ergattern.
Normalerweise statten die Hersteller die teureren Versionen mit größeren Displays, stärkeren Akkus oder auch einigen zusätzlichen Funktionen aus. Alle drei Punkte treffen auch im Fall des P9 Plus zu, doch der Hersteller geht sogar noch einen Schritt weiter. Das Display ist nämlich nicht nur größer (5,5 vs. 5,2 Zoll), sondern basiert statt der IPS- auf der AMOLED-Technologie und unterstützt druckempfindliche Eingaben, von Huawei "Press-Touch" genannt. Des Weiteren bekommen wir einen zweiten Lautsprecher und einen Infrarotsender.
Bei dem Huawei P9 Plus handelt es sich ganz klar um ein Premium-Produkt, was man auch am Preis merkt. Mit 699 Euro ist das Testgerät noch einmal rund 130 teurer als das normale P9. In dieser Geräteklasse gibt es auch jede Menge Konkurrenten. Dazu zählen das Samsung Galaxy S7 Edge, das Apple iPhone 6s Plus, das Microsoft Lumia 950 XL, das Moto X Force, das Sony Xperia Z5 Premium und auch das brandneue OnePlus 3 (Test folgt in Kürze).
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Die Gehäuse der beiden P9-Modelle unterscheiden sich kaum voneinander. Aufgrund des größeren Displays und des größeren Akkus (nicht auswechselbar) ist das P9 Plus natürlich etwas größer und mit 162 Gramm auch etwas schwerer, auf das exzellente Aluminium-Unibody-Gehäuse müssen wir aber auch in diesem Fall nicht verzichten. Die Rückseite weist ein etwas anderes Design auf (horizontale Streifen), fühlt sich aber erneut recht glatt an. Wie schon beim P9 messen wir eine Dicke von rund 7,1 mm, womit auch das P9 Plus die Herstellerangabe (6,95 mm) leicht überbietet.
Die Stabilität des größeren Modells kann uns ebenfalls restlos überzeugen. Weder Druck noch Verwindungsversuche können dem Gerät etwas anhaben und wir können auch keine Bildstörungen provozieren. Alle Spaltmaße sind sehr gleichmäßig und der Kartenschlitten (ebenfalls Alu) schließt sauber ab. Passend zum Preis liefert Huawei also ein Premium-Gehäuse. Hierzulande ist das P9 Plus aktuell nur in Grau erhältlich (Quartz-Gray), in anderen Regionen sind aber auch Modelle in Weiß (Ceramic White) und Gold (Haze Gold) verfügbar.
Ausstattung
Bei beiden P9-Modellen setzt Huawei auf den schnellen Kirin-955-SoC samt Mali-T880-MP4-GPU, doch bei der Speicherausstattung gibt es Unterschiede. Während das normale P9 (nicht Premium) hierzulande lediglich mit 32 GB Speicher und 3 GB RAM verfügbar ist, spendiert uns Huawei im P9 Plus 64 GB Speicher sowie 4 GB Arbeitsspeicher. Der interne Speicher lässt sich zudem mit einer microSD-Karte um bis zu 128 GB erhöhen. Apps können per App2SD zwar nicht auf die Speicherkarte verschoben werden, aber die Karte lässt sich als interner Speicher formatieren. Danach funktioniert die Karte zwar nur mit diesem Smartphone, aber der Speicher lässt sich auf diese Weise kostengünstig erweitern.
Bei der restlichen Ausstattung kann das P9 Plus seinem hohen Preis nicht ganz gerecht werden. So erhalten wir zwar einen modernen USB-C-Anschluss, der auch USB-OTG für den schnellen Anschluss von anderen USB-Geräten erlaubt, aber er entspricht nur dem USB-2.0-Standard. Bei unserem Test konnten wir Daten von dem Smartphone mit etwa 50 MB/s auf unseren PC (SSD) kopieren; vom PC zum Smartphone waren es noch rund 33-38 MB/s.
Nutzer des P9 Plus können sich auch über einen Infrarotsender an der oberen Kante samt der passenden App namens "Smart Controller" freuen. In der App sind bereits viele Hersteller vorhanden und unseren Sony-TV konnten wir schon nach wenigen Minuten rudimentär mit dem Smartphone bedienen. Eine Besonderheit ist zudem die Kompatibilität mit DSLRs, bei denen das P9 Plus als Fernauslöser genutzt werden kann. Ein Schrittzähler ist ebenfalls integriert, der auch in Verbindung mit der vorinstallierten App "Gesundheit" funktioniert.
Die Verbindungen mit anderen Geräten sind via WiFi-Direct, Miracast, NFC und Bluetooth 4.2 möglich. Lediglich auf ein UKW-Radio müssen wir verzichten.
Software
Huawei installiert auf dem P9 Plus die aktuelle Android-Version 6.0 Marshmallow samt der herstellereigenen Benutzeroberfläche EMUI 4.1. Diese hinterlässt einen sehr aufgeräumten Eindruck und bietet viele Individualisierungsmöglichkeiten. Einen App-Drawer gibt es nicht und die Apps werden nebeneinander auf den Homescreens angezeigt, wobei Ordner hier bei der Übersicht helfen können. Im Gegensatz zum kleineren P9 finden wir bei unserem Testgerät keine unnötigen Spiele-Apps vor, sondern nur einige Tools des Herstellers.
Eine weitere kleine Besonderheit ist ein kleines Menü, welches man mit auf dem Lockscreen mit einem Wisch von unten aktivieren kann. Ähnlich wie bei Apples iOS erhält man Zugriff auf eine Handvoll Apps (Sprachaufnahme, Taschenlampe, Taschenrechner, Kamera) und man kann durch die vorinstallierten Hintergrundbilder schalten.
Neben Screenshots ist es zudem möglich, Screen-Videos zu erstellen. Zusätzlich zum eigentlichen Bildschirminhalt werden auch die Fingereingaben optisch visualisiert. Damit lassen sich beispielsweise How-To-Videos oder Videos von Spielen aufnehmen. Qualitativ muss man hier jedoch mit einigen Einschränkungen rechnen, denn für die Videos stehen nur die beiden Einstellungen HD (1.280 x 720 Pixel, 21 fps, ~7 Mbit/s, 60 MB pro Minute) und Mini (768 x 432 Pixel, 20 fps, ~1,3 Mbit/s, 10 MB pro Minute) zur Verfügung. Vor allem durch die geringe fps-Zahl ist die Aufnahme nicht repräsentativ für das eigentliche Bedienerlebnis, welches extrem flüssig ist und beinahe vollkommen ohne Ruckler auskommt.
Das Huawei P9 Plus bietet zudem einen Splitscreen-Modus (langer Druck auf die Viereck-Taste), wobei die Anzahl der unterstützen Apps sehr eingeschränkt ist. Aber das P9 Plus bietet noch eine weitere Besonderheit, denn der Hersteller verbaut wie zuvor schon beim Mate S einen druckempfindlichen Touchscreen. Huawei nennt diese Funktion "Press-Touch", die wir auch bereits von Apples aktuellen iPhones kennen. Die Funktionalität beschränkt sich hierbei aber größtenteils auf die Apps von Huawei selbst. Mit einem festeren Druck auf die App kann ein kleines Kontextmenü geöffnet werden, einige Beispiele haben wir nachfolgend abgebildet. Wirklich praktisch ist die Funktion bei Bildern, wo man mit Druckgesten einfach den Zoom aktivieren kann.
Kommunikation und GPS
Von dem Huawei P9 Plus ist nur eine globale Version erhältlich. Dementsprechend umfangreich ist auch die Frequenzabdeckung (siehe technische Daten am Anfang des Tests für genaue Frequenzen) und man sollte in den meisten Teilen der Welt eine Verbindung herstellen können. Wie schon beim kleineren P9 wird hierzulande aber leider nur die Single-SIM-Version (VIE-L09; Dual-SIM: VIE-L29) verkauft. Der SoC unterstützt das schnelle LTE Cat. 6 (Download max. 300 Mbit/s, Upload max. 50 Mbit/s), aber noch nicht LTE Cat. 9. Über den Empfang im städtischen T-Mobile-Netz konnten wir uns während der Testperiode nicht beschweren.
Zu den unterstützen WLAN-Standards gehört auch das schnelle 802.11ac. Damit können sowohl 2,4- als auch 5-GHz-Netze genutzt werden. Huawei bewirbt zudem eine Funktion namens WLAN + 2.0. Damit soll das Smartphone die verfügbaren Netzwerke hierarchisch sortieren und automatisch das schnellste verfügbare Netz auswählen. Im Test klappte das auch mit unseren beiden Testroutern Fritz!Box 7490 und ASUS RT-AC56U. Je nach Position innerhalb der Wohnung wurde nicht das schwächer werdende Netz weiter genutzt, sondern automatisch umgeschaltet. Insgesamt war die Signalstärke subjektiv ausgezeichnet.
Innerhalb von Gebäuden kann die Position des Huawei P9 Plus nur in Fensternähe bestimmt werden, was mit Hilfe der Satellitennetzwerke GPS, GLONASS und BeiDou geschieht. In diesem Fall ist die Genauigkeit mit 16 Metern aber nicht sehr gut. Im Freien dauert die erste Positionsbestimmung etwa 20 Sekunden und die Genauigkeit liegt bei 6 Metern. Zusätzlich überprüfen wir noch die Leistung bei einer Fahrradtour und vergleichen die Ergebnisse mit dem professionellen Navigationsgerät Garmin Edge 500. Die Gesamtdistanz ist beim Smartphone ~150 Meter kürzer, was an einigen "Abkürzungen" liegt. In einigen Abschnitten wird die Position nicht ganz so häufig abgefragt, weshalb das Smartphone dann eine direkte Linie zieht. Bei der normalen Navigation im Auto oder auf dem Fahrrad ist aber dennoch nicht mit Einschränkungen zu rechnen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Auch das größere der beiden P9 Modelle hinterlässt beim Telefonieren einen sehr guten Eindruck. Beide Gesprächspartner können sich über die klare Wiedergabe der Stimmen freuen, ohne dass es zu störenden Nebengeräuschen kommt. Das beiliegende Headset funktioniert ordentlich, besser gefallen hat uns jedoch die normale Freisprechfunktion. Wir können den Gesprächspartner laut und deutlich hören, während auch unsere Stimme gut eingefangen wird.
Die Telefon-App ist uns bereits von anderen Huawei Geräten bekannt und sollte keinen Anwender vor Probleme stellen. Standardmäßig wird das große Zahlenfeld angezeigt, der direkte Zugriff auf die Kontakte und Favoriten ist aber auch möglich.
Kameras
Bei der Kameraausstattung unterscheiden sich die beiden Modelle des Huawei P9 nicht voneinander, weshalb wir an dieser Stelle auch auf unseren Test des normalen P9 hinweisen möchten. Auf der Vorderseite befindet sich eine 8-MP-Kamera, womit Huawei dem anhaltenden Selfie-Trend entgegenkommt. Die Qualität der Aufnahmen fällt dabei sehr gut aus und reicht für Selfies definitiv aus. Dank dem Verschönerungsmodus lässt sich ein Weichzeichner über das Bild legen, der beispielsweise Falten glättet oder die Augen stärker zur Geltung bringt. Für einige Anwender ist das sicherlich eine interessante Spielerei. Auch bei wenig Restlicht gelingen noch ordentliche Fotos.
Sehr gut gefällt uns die Kamera-App, die sich intuitiv durch Wischgesten bedienen lässt. Mit einem Wisch von links gelangt man zu den Aufnahmemodi, ein Wisch nach rechts öffnet die Einstellungen. Der professionelle Modus steht unkompliziert mit einem Wisch von unten zur Verfügung.
Das am meisten beworbene Feature des P9 bzw. P9 Plus ist sicherlich die Dual-Kamera auf der Rückseite, die laut Huawei in Kooperation mit Leica entwickelt wurde. Die maximale Auflösung liegt bei 13 MP (bis zu 3.968 x 2.976 Pixeln, 4:3), wobei ein normaler RGB-Sensor sowie ein Schwarz-Weiß-Sensor zum Einsatz kommen. Wir können hier ebenfalls die Beobachtungen aus dem Test des Huawei P9 bestätigen. Die Testbilder wirken angenehm scharf und bieten vor allem bei Tageslicht sehr kräftige Farben, wodurch ein sehr lebendiger Bildeindruck entsteht. Auch beim Vergrößern bleiben alle Umrisse klar erkennbar. Bei wenig Restlicht nimmt die Bildschärfe etwas ab, aber das Bild ist recht hell und es gibt vergleichsweise wenig Rauschen. Alle wichtigen Details sind weiterhin erkennbar (z. B. Kanaldeckel oder Straßenschilder).
Während die Bildqualität also auch innerhalb der Vergleichsgruppe vorne mitspielt, sind wir ein wenig von den Videofunktionen enttäuscht. 4K-Aufnahmen werden nämlich nicht unterstützt, und die Full-HD-Aufnahmen mit 60 fps fallen sichtbar dunkler aus als bei 1080p30. Wenn man sich mit letzterem zufriedengibt, erhält man eine sehr gute Bildqualität mit einem guten Stereoton. Für Zeitlupen und Zeitraffer steht leider nur die kleinere HD-Auflösung (720p) zur Verfügung.
Huawei hat für die Dual-Kamera des P9/P9 Plus einige Tipps veröffentlicht, mit denen man die Qualität der Fotos verbessern kann. Diese sind hier verfügbar und gelten natürlich auch für andere Modelle.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zusätzlich zu den Testbildern untersuchen wir die Bildschärfe sowie die Farbdarstellung unter kontrollierten Lichtbedingungen. Dabei werden möglichst formatfüllende Bilder des ColoChecker Passport und unseres Testcharts aufgenommen, die im Nachhinein nicht bearbeitet werden.
Bei der Farbdarstellung wird unser subjektiver Eindruck bestätigt, denn viele Farben sind stark übersättigt und der Weißabgleich ist ein wenig zu warm. Im mittleren Bereich des Testcharts ist die Schärfe auf einem guten Niveau, und selbst bei Vergrößerung werden in diesem Bereich nur minimale Unschärfen an den Rändern sichtbar. In den Seitenbereichen des Testcharts nimmt die Schärfe leicht ab und das Bild wird etwas heller.
Zubehör und Garantie
In der ansehnlich gestalteten Verpackung finden wir neben den üblichen Beigaben wie dem Netzteil, USB-Kabel (USB-C auf USB-A), Headset und einigen Serviceheftchen auch eine transparente Schutzhülle, die von hinten an das Smartphone geklemmt werden kann.
Huawei ist anscheinend sehr von seinem Produkt überzeugt und liefert das P9 Plus standardmäßig gleich mit einer dreijährigen Garantie aus. Zusätzlich gibt es ein kostenloses Ersatzdisplay, falls man das Display innerhalb der ersten drei Monate nach dem Kauf unabsichtlich beschädigt. Bei einem Hardwareproblem erhält man in den ersten drei Monaten zudem ein kostenloses Ersatzgerät anstatt einer Reparatur.
Eingabegeräte & Bedienung
Dem sehr guten Gehäuse stehen auch die physikalischen Tasten auf der rechten Seite in nichts nach. Der Power-Button ist leicht angeraut, um sich von der Lautstärkewippe abzuheben. Die Bedienelemente lösen mit dem kurzen Hub sehr präzise aus und sind erstklassig ins Gehäuse eingelassen. Die Android-Bedienelemente sind als Onscreen-Tasten implementiert, weshalb in manchen Anwendungen weniger Platz auf dem Bildschirm zur Verfügung steht.
Auf der Rückseite befindet sich in zentraler Position der Fingerabdruckscanner, der sehr zuverlässig und schnell funktioniert. Wie schon beim kleineren P9 kann er auch noch für weitere Eingaben benutzt werden, beispielsweise um durch die Galerie zu scrollen. Auch eine kleine Status-LED wurde im oberen Bereich des Smartphones integriert, die sich in den Einstellungen aber nur aktivieren bzw. deaktivieren lässt.
Der kapazitive Touchscreen des P9 Plus bietet hervorragende Gleiteigenschaften und ist gleichzeitig nicht zu empfindlich. Wir hatten während unseres Tests keinerlei Problem mit Fehleingaben, und auch in den Randbereichen wurden unsere Eingaben stets sauber erkannt und umgesetzt. Bei der virtuellen Tastatur setzt Huawei wie gewohnt auf sein eigenes Modell, welches alle gängigen Funktionen (Wortvorschläge, Wischeingaben) unterstützt. Gerade im Querformat nimmt die Tastatur jedoch viel Platz auf dem Bildschirm ein, und von dem eigentlichen Inhalt bleibt dann kaum noch etwas übrig. Auf Wunsch lassen sich natürlich auch andere Modelle aus dem Google Play Store installieren.
Display
Im Gegensatz zum normalen P9 setzt Huawei bei dem größeren Modell nicht auf einen NEO-IPS-, sondern einen AMOLED-Bildschirm. Dieser ist mit einer Diagonalen von 5,5 Zoll etwas größer (P9: 5,2 Zoll), doch die Auflösung liegt erneut bei 1.920 x 1.080 Pixeln. Daher ist die Pixeldichte auch etwas geringer als beim kleinen Bruder und auch vielen anderen Testgeräten. Mit 401 ppi ist sie aber immer noch ausreichend hoch, um scharfe Bilder sowie Schriften zu präsentieren.
Erwartungsgemäß ist die Helligkeit etwas geringer als bei dem normalen P9, wobei die Leistung des P9 Plus keinesfalls schlecht ist. Wir messen eine maximale Helligkeit von 392 cd/m² bei einem reinweißen Hintergrund, und sogar sehr gute 446 cd/m² im realistischeren APL50-Test (gleichmäßige Verteilung von hellen und dunklen Inhalten). Ein Vorteil der AMOLED-Technologie ist der Schwarzwert von 0 cd/m², da dunkle Pixel nicht beleuchtet werden. Dadurch entsteht ein sehr hohes Kontrastverhältnis, womit der leichte Helligkeitsnachteil locker wieder ausgeglichen wird. Deutlich besser präsentiert sich in dieser Hinsicht nur das Samsung Galaxy S7 Edge, welches mehr als 700 cd/m² erreichen kann.
|
Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 361 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.1 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.5 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.24
Huawei P9 Plus AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Samsung Galaxy S7 Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Apple iPhone 6S Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Microsoft Lumia 950 XL AMOLED, 2560x1440, 5.7" | Motorola Moto X Force AMOLED, 2560x1440, 5.4" | Sony Xperia Z5 Premium IPS, 3840x2160, 5.5" | OnePlus 3 Optic-AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Huawei P9 IPS-NEO, JDI, 1920x1080, 5.2" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 53% | 36% | 21% | 19% | -20% | 12% | 29% | |
Helligkeit Bildmitte | 361 | 554 53% | 583 61% | 297 -18% | 337 -7% | 560 55% | 419 16% | 582 61% |
Brightness | 366 | 552 51% | 560 53% | 297 -19% | 336 -8% | 541 48% | 431 18% | 563 54% |
Brightness Distribution | 87 | 96 10% | 91 5% | 93 7% | 91 5% | 85 -2% | 84 -3% | 91 5% |
Schwarzwert * | 0.46 | 0.45 | 0.38 | |||||
Delta E Colorchecker * | 5.1 | 1.59 69% | 3.55 30% | 2.67 48% | 3.99 22% | 9.19 -80% | 4.1 20% | 4.4 14% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10 | 2.56 74% | 3.98 60% | 7.07 29% | 15.01 -50% | 12 -20% | 7.4 26% | |
Delta E Graustufen * | 5.5 | 2.01 63% | 3.88 29% | 2.81 49% | 1.66 70% | 10.58 -92% | 3.3 40% | 4.8 13% |
Gamma | 2.24 98% | 2.01 109% | 2.2 100% | 2.08 106% | 2.32 95% | 2.7 81% | 2.1 105% | 2.2 100% |
CCT | 7388 88% | 6321 103% | 7280 89% | 6379 102% | 6584 99% | 9760 67% | 6550 99% | 6175 105% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 82.12 | 59.05 | 66.31 | 73.19 | 89.38 | 77.78 | ||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.98 | 92.8 | 99.79 | 100 | 99.44 | |||
Kontrast | 1267 | 1244 | 1532 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Huawei P9 Plus bietet verschiedene Einstellungen für die Farben. Nutzer können die Farbtemperatur (Voreinstellungen oder manuell) und den Farbmodus (Standard, Lebendig) anpassen. Vor allem bei dem Farbmodus "Lebendig" erhält man die AMOLED-typischen knalligen Farben. Uns persönlich hat jedoch der normale Modus besser gefallen. In unseren Messungen mit der professionellen Software CalMAN und einem Fotospektrometer zeigt sich dann auch, dass der normale Farbmodus genauere Ergebnisse bietet. Im Vergleich sind die Werte aber dennoch unterdurchschnittlich, denn lediglich das Sony Xperia Z5 Premium weist innerhalb unserer Vergleichsgruppe noch höhere DeltaE-2000-Abweichungen für die Farben und die Graustufen auf. Zudem sehen wir auch einem minimalen Blaustich und die Farbtemperatur ist etwas zu kühl. Insgesamt schneidet das normale P9 mit seinem IPS-Display hier etwas besser ab und weist auch kein PWM-Flimmern auf.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
10 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 23 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
10 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 20 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 240.4 Hz | ||
Das Display flackert mit 240.4 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 240.4 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Freien wird die Helligkeit nicht weiter reduziert, aber auch nicht weiter gesteigert. Dank dem hohen Kontrast ist die Sichtbarkeit aber dennoch sehr gut, solange man Reflexionen vermeidet. Auch bei den Blickwinkeln gibt sich das Smartphone keine Blöße. Die einzige Auffälligkeit ist ein leichter blauer Schimmer bei einem Winkel von etwa 30 Grad, den wir jedoch auch schon bei anderen AMOLEDs beobachten konnten. In der Praxis war das für uns jedoch kein Problem.
Leistung
Bei den Komponenten unterscheiden sich unsere beiden Testmodelle des Huawei P9 nur durch die Größe des Arbeitsspeichers. Unser Modell des normalen P9 verfügte über 3 GB, das P9 Plus hingegen über 4 GB. Der SoC ist jedoch identisch: Huaweis eigener HiSilicon Kirin 955, der erst in diesem Frühjahr zusammen mit dem P9 vorgestellt wurde. Es handelt sich um einen Achtkerner, bei dem jeweils vier Kerne zu einem Cluster zusammengeschlossen sind. Ein Cluster besteht aus vier Cortex-A72-Kernen, die maximal 2,5 GHz erreichen und sich um anspruchsvolle Aufgaben kümmern. Zudem stehen vier sparsamere Cortex-A53-Kerne zur Verfügung, die mit maximal 1,8 GHz für die simpleren Aufgaben zuständig sind.
In den CPU-Benchmarks liegen die beiden Geschwister wenig überraschend meistens gleichauf, allerdings schneidet das P9 Plus meist noch minimal besser ab. Vermutlich kann der Prozessor den hohen Takt dank des größeren Gehäuses länger aufrechterhalten. Im Geekbench Multi-Test können sich die beiden Geräte von Huawei sogar ganz knapp an die Spitze unseres Vergleichsfeldes setzen, während sie bei der Belastung von nur einem Kern teilweise gegen die Konkurrenten zurückfallen. Auffällig ist erneut der sehr gute Score im PCMark, der die allgemeine Systemleistung bewertet. Das deckt sich auch mit unseren Praxiserfahrungen, denn das Huawei P9 Plus lässt sich zu jeder Zeit flüssig bedienen und störende Wartezeiten oder Ruckler gibt es praktisch nicht.
Mit dieser guten Vorstellung kann die Grafikkarte nicht mithalten. Die ARM Mali T880-MP4 ist sicherlich keine langsame GPU, aber selbst von der "alten" Adreno 430 des Snapdragon 810 wird sie fast immer geschlagen. In die Gesamtscores der 3DMarks fließt auch immer die gute CPU-Leistung (Physics-Wert) mit ein, weshalb uns hier vor allem die Graphics-Subscores interessieren. Die Grafikkarten des Apple iPhone 6s Plus, OnePlus 3 und Samsung Galaxy S7 Edge sind teilweise mehr als doppelt so schnell, was auch von den GFXBenches bestätigt wird.
AnTuTu v6 - Total Score | |
OnePlus 3 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium |
Geekbench 3 | |
64 Bit Multi-Core Score | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
OnePlus 3 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Apple iPhone 6S Plus | |
64 Bit Single-Core Score | |
Apple iPhone 6S Plus | |
OnePlus 3 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Motorola Moto X Force |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen | |
OnePlus 3 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus | |
Motorola Moto X Force | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
1920x1080 T-Rex Offscreen | |
OnePlus 3 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
Microsoft Lumia 950 XL |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL | |
OnePlus 3 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus | |
Motorola Moto X Force | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen | |
OnePlus 3 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus | |
Microsoft Lumia 950 XL |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen | |
OnePlus 3 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Motorola Moto X Force | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen | |
OnePlus 3 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus |
GFXBench | |
on screen Aztec Ruins High Tier Onscreen | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
2560x1440 Aztec Ruins High Tier Offscreen | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
on screen Aztec Ruins Normal Tier Onscreen | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
1920x1080 Aztec Ruins Normal Tier Offscreen | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
on screen Car Chase Onscreen | |
OnePlus 3 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Motorola Moto X Force | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
1920x1080 Car Chase Offscreen | |
OnePlus 3 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Motorola Moto X Force | |
Huawei P9 | |
Huawei P9 Plus | |
Sony Xperia Z5 Premium |
PCMark for Android | |
Work 2.0 battery life | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
Work 2.0 performance score | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
Work performance score | |
Huawei P9 Plus | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy S7 Edge |
Huawei verzichtet auf einen eigenen Browser und verwendet stattdessen Google Chrome, bei unserem Testgerät in Version 51. Bei dem normalen P9 war es noch Version 48, was auch die minimal besseren Ergebnisse des P9 Plus erklärt. In den Benchmarks schneiden lediglich das Galaxy S7 Edge sowie das Apple iPhone 6S Plus besser ab. Subjektiv gibt es von unserer Seite aber keine Kritik. Auch komplexe Webseiten werden sehr schnell geladen und die Navigation ist flüssig. Insgesamt macht das Surfen mit dem P9 Plus viel Freude.
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Motorola Moto X Force | |
Huawei P9 | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Apple iPhone 6S Plus |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
OnePlus 3 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Motorola Moto X Force | |
Microsoft Lumia 950 XL |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
OnePlus 3 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Microsoft Lumia 950 XL |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone 6S Plus | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei P9 Plus | |
Huawei P9 | |
OnePlus 3 | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Motorola Moto X Force |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Kapazität des internen Speichers liegt bei 64 GB, wovon nach dem ersten Start noch etwa 52 GB zur Verfügung stehen. Nach dem Update der vorinstallierten Apps fällt der Wert jedoch auf 51 GB. In den Benchmarks kann der Speicher vor allem bei den Write-Tests gute Ergebnisse erzielen. In den Read-Tests sind die Werte zwar auch nicht schlecht, fallen aber gerade bei sequentiellen Operationen deutlich hinter das Galaxy S7 Edge und das OnePlus 3 zurück.
Die Leistung des microSD-Leser überprüfen wir mit unserer Referenzkarte von Toshiba (THN-M401S0640E2, 64 GB), die laut Hersteller Transferraten von bis zu 95/80 MB/s (Lesen/Schreiben) schafft. AndroBench 3 ermittelt in diesem Fall einen ordentlichen Wert von 62 MB/s beim Lesen, allerdings nur 25 MB/s beim Schreiben. Vor allem beim Verschieben von großen Daten oder dem Installieren von Spielen kann es daher länger dauern als nötig.
Huawei P9 Plus 64 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S7 Edge 32 GB UFS 2.0 Flash | Motorola Moto X Force 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Premium 32 GB eMMC Flash | OnePlus 3 64 GB UFS 2.0 Flash | Huawei P9 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 42% | -11% | -41% | 60% | -12% | |
Sequential Read 256KB | 284.3 | 487.3 71% | 252 -11% | 256.8 -10% | 408.7 44% | 281.3 -1% |
Sequential Write 256KB | 140.4 | 145.1 3% | 47.99 -66% | 99.4 -29% | 153.3 9% | 72.2 -49% |
Random Read 4KB | 39.33 | 86.7 120% | 22.55 -43% | 19.11 -51% | 137.6 250% | 39 -1% |
Random Write 4KB | 51.2 | 15.79 -69% | 19.78 -61% | 14.53 -72% | 18.23 -64% | 47.45 -7% |
Sequential Read 256KB SDCard | 62.5 | 76.4 22% | 79 26% | 55 -12% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 24.95 | 50.4 102% | 46.96 88% | 24.83 0% |
Spiele
Die Spieleleistung kann es zwar nicht mit den aktuellen Top-GPUs Mali-T880 MP12 (Exynos 8890) oder Adreno 530 (Snapdragon 820) aufnehmen, für aktuelle Spiele in der nativen Full-HD-Auflösung ist die Leistung aber immer noch mehr als ausreichend. So messen wir bei dem Rennspiel Asphalt 8: Airborne die maximalen 30 fps (FPS-Lock) mit hohen Einstellungen und auch Dead Trigger 2 läuft mit hohen Einstellungen butterweich (56 fps). Sowohl der Touchscreen als auch die Sensoren haben sehr gut funktioniert, allerdings deckt man im Querformat schnell den Lautsprecher an der unteren Kante ab. Dadurch wird der Klang etwas verzerrt.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 56 fps |
Emissionen
Temperatur
Im Leerlauf wärmt sich das P9 Plus praktisch überhaupt nicht auf. Unter Last macht sich das etwas größere Gehäuse bemerkbar, denn durchschnittlich bleiben die Oberflächentemperaturen rund 1 Grad kühler als beim kleineren P9. Maximal 41 °C sind zwar spürbar, aber keinesfalls unangenehm.
Wir nutzen den GFXBench Akkutest, um das Verhalten des Smartphones bei anhaltender Last zu überprüfen. In Version 3.1 fällt die Leistung erst nach dem 14. Durchgang des Tests spürbar ab. Allerdings ist die Leistung im schlimmsten Fall um 6 Prozent niedriger. Zum Vergleich: Das P9 reduzierte die Leistung ab dem 5. Durchlauf und verlor bis zu 30 Prozent seiner Leistung (Manhattan 3.1). Dank dem größeren Gehäuse ist die Wärmeentwicklung also deutlich unproblematischer.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Auch in dieser Sektion gibt es einen großen Unterschied zum normalen Huawei P9. Neben dem Lautsprecher an der unteren Kante wird auch die Hörmuschel als zweiter Lautsprecher genutzt. Hier gibt es allerdings eine Besonderheit, denn je nach Orientierung des Smartphones ändert sich die Klangcharakeristik. Das merkt man auch an der kurzen Unterbrechung des Tones, sobald man die Orientierung verändert. Mit maximal 88,38 dB(A) ist das P9 Plus sogar noch ein wenig lauter als das normale P9.
Im Hochformat wird die Hörmuschel als zusätzlicher Hochtöner verwendet, während im Querformat ein Stereosound erzeugt wird. Diese Unterscheidung hört man auch ganz deutlich. Musik hört sich im Hochformat deutlich ausgewogener an, während im Querformat einiges an Präzision verlorengeht. Bei Filmen hingegen sollte man das Querformat mit dem Stereosound wählen. Im Hochkantformat liegt der Fokus zu deutlich auf dem unteren Lautsprecher. Prinzipiell macht diese Funktionsweise Sinn, da man Filme nur selten im Hochformat anschauen wird. Dennoch hätten wir uns eine Möglichkeit gewünscht, diese Funktion zu beeinflussen. Auch einen Equalizer oder sonstige Softwareverbesserungen suchen wir vergebens.
Insgesamt gefällt uns der Klang aber dennoch sehr gut. Durch den zweiten Lautsprecher wirkt der Klang voller, bei hohen Pegeln neigt aber vor allem der Hochtöner gerne etwas zum Verzerren. Auch Bass ist nur ansatzweise erkennbar. Der Audioausgang liefert einen sauberen Klang und ist ausreichend laut für normale Kopfhörer wie dem beigelegten Headset, welches gar nicht mal so schlecht klingt. Bei hochohmigen Kopfhörern könnte das Smartphone allerdings zu schwach sein.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Bei dem Huawei P9 Plus handelt es sich um eines der sparsamsten Smartphones in diesem Vergleich. Das liegt allerdings auch an der vergleichsweise geringen Helligkeit sowie der Full-HD-Auflösung. Auch unter Last zeigt sich das Gesamtpaket mit weniger als 6 Watt sehr sparsam. Das beiliegende 10-Watt-Netzteil (5V, 2A) hat mit diesen Verbräuchen natürlich keine Probleme.
Aus / Standby | 0.09 / 0.62 Watt |
Idle | 0.87 / 1.2 / 1.27 Watt |
Last |
4.69 / 5.63 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Huawei P9 Plus Mali-T880 MP4, 1920x1080 | Samsung Galaxy S7 Edge Mali-T880 MP12, 2560x1440 | Apple iPhone 6S Plus A9 / PowerVR GT7600, 1920x1080 | Microsoft Lumia 950 XL Adreno 430, 2560x1440 | Motorola Moto X Force Adreno 430, 2560x1440 | Sony Xperia Z5 Premium Adreno 430, 3840x2160 | OnePlus 3 Adreno 530, 1920x1080 | Huawei P9 Mali-T880 MP4, 1920x1080 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -7% | -14% | -138% | -26% | -60% | -18% | -27% | |
Idle min * | 0.87 | 0.63 28% | 0.5 43% | 2.85 -228% | 0.96 -10% | 0.83 5% | 0.57 34% | 0.77 11% |
Idle avg * | 1.2 | 1.1 8% | 1.9 -58% | 2.95 -146% | 1.35 -13% | 2.36 -97% | 1.24 -3% | 2.36 -97% |
Idle max * | 1.27 | 1.56 -23% | 2.2 -73% | 3.26 -157% | 1.4 -10% | 2.42 -91% | 1.36 -7% | 2.37 -87% |
Last avg * | 4.69 | 5.95 -27% | 3.2 32% | 8.92 -90% | 6.11 -30% | 7.27 -55% | 5.92 -26% | 3.09 34% |
Last max * | 5.63 | 6.7 -19% | 6.4 -14% | 9.39 -67% | 9.43 -67% | 9.18 -63% | 10.53 -87% | 5.35 5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Im Vergleich zum normalen P9 wurde die Akkukapazität beim größeren P9 Plus von 3.000 auf 3.400 mAh vergrößert. Zusammen mit den geringen Verbrauchswerten sollten die Akkulaufzeiten sehr gut ausfallen.
Das wird dann auch von unseren Tests bestätigt. Besonders interessant sind hierbei die beiden Tests mit einer angepassten Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m². Im WLAN-Test ermitteln wir knapp 9 Stunden, während unser Testvideo Big Buck Bunny (1080p, H.264) sogar fast 13 Stunden lang abgespielt wird. Lediglich das Samsung Galaxy S7 Edge kann sich in beiden Tests deutlich absetzen und der kleine Bruder Huawei P9 kann zumindest den WLAN-Test für sich entscheiden, muss sich im Video-Test aber klar geschlagen geben. Alle anderen Vergleichsgeräte fallen mehr oder weniger deutlich zurück.
Neben den bekannten Energieplänen "Normal", "Intelligent" und "Ultra", implementiert Huawei auch den sogenannten ROG-Stromsparmodus. Dabei wird die Auflösung von 1.920 x 1.080 auf 1.280 x 720 Pixel reduziert, um Strom zu sparen. Wir haben unseren WLAN-Test in diesem Modus erneut ausgeführt, und können dabei tatsächlich eine deutlich längere Laufzeit von rund 13 Stunden (772 Minuten) ermitteln. Das Bild verliert dabei zwar etwas an Schärfe, die gewonnene Ausdauer ist aber nicht unerheblich.
Ein kompletter Ladevorgang (Restkapazität 3 %) dauert etwa 01:40. Nach 40 Minuten stehen bereits 50 Prozent zur Verfügung, nach weiteren 30 Minuten sind es bereits 90 Prozent.
Huawei P9 Plus Wh, 3400 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 13.86 Wh, 3600 mAh | Apple iPhone 6S Plus 10 Wh, 2750 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 13 Wh, 3340 mAh | Motorola Moto X Force Wh, 3760 mAh | Sony Xperia Z5 Premium 13 Wh, 3430 mAh | OnePlus 3 Wh, 3000 mAh | Huawei P9 11.46 Wh, 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 30% | -6% | -27% | 2% | -27% | 16% | -9% | |
Idle | 1446 | 1663 15% | 1655 14% | 1078 -25% | 1610 11% | 1277 -12% | 1338 -7% | 1514 5% |
H.264 | 776 | 914 18% | 714 -8% | 611 -21% | 710 -9% | 411 -47% | 847 9% | 568 -27% |
WLAN | 530 | 732 38% | 513 -3% | 369 -30% | 426 -20% | 372 -30% | 840 58% | 569 7% |
Last | 263 | 392 49% | 197 -25% | 179 -32% | 330 25% | 210 -20% | 268 2% | 206 -22% |
Pro
Contra
Fazit
Das Huawei P9 Plus ist nicht einfach nur eine größere Version des normalen P9. Der Hersteller stattet das Plus-Modell nicht nur mit einem größeren Display und einem stärkeren Akku aus, sondern implementiert mehrere zusätzliche Funktionen und greift sogar auf eine komplett andere Displaytechnologie zurück. Der Infrarotsender und der zusätzliche Lautsprecher werden für einige Nutzer sicherlich einen Mehrwert darstellen, doch die Press-Touch-Technologie befindet sich bei Android noch in den Kinderschuhen. Bislang sind diese Kontextmenüs nur bei Huaweis eigenen Apps vorhanden. Richtig nützlich fanden wir eigentlich nur den Zoom bei Bildern, aber hier dürfte sich die Situation in Zukunft noch verbessern.
Die große Frage ist natürlich, ob sich der Aufpreis von rund 130 Euro gegenüber dem normalen P9 lohnt. Die Antwort hierauf ist nicht leicht, denn bei den wesentlichen Eigenschaften wie dem Gehäuse, der Konnektivität, der Kamera, der Sprachqualität und auch der Leistung unterscheiden sich die beiden Modelle eigentlich kaum. Wenn man die einzelnen Verbesserungen zusammenrechnet (doppelter Speicher, mehr RAM, größeres Display, größerer Akku, zusätzliche Funktionen), ist der Aufpreis vermutlich gerechtfertigt, weshalb wir auch beide Modelle empfehlen können.
Das Huawei P9 Plus kann den Aufpreis gegenüber dem normalen P9 rechtfertigen. Wir bekommen ein tolles High-End-Smartphone mit vielen guten Eigenschaften, lediglich bei Videoaufnahmen kann der chinesische Hersteller die Erwartungen nicht ganz erfüllen.
Mit einem Preis von 700 Euro ist das P9 Plus sicherlich kein Schnäppchen, doch das Smartphone muss sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Lediglich bei der Videoqualität (kein 4K) und der Grafikleistung fällt das Testgerät teilweise hinter die Konkurrenz zurück, doch zumindest letzteres fällt im Alltag nicht auf. Dass das P9 Plus trotz der zusätzlichen Funktionen letztlich minimal schlechter abschneidet als das normale P9, liegt an den etwas schlechteren Messergebnissen (samt PWM) des Bildschirms.
Huawei P9 Plus
- 01.07.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt