Test Huawei MediaPad 7 Vogue Tablet
In Zeiten, in denen auch Riesen-Handys wie das Samsung Galaxy Mega oder das Sony Xperia Z Ultra ihre Abnehmer finden, ist der Gedanke, sich ein Tablet ans Ohr zu halten nicht mehr ganz so abwegig, wie er noch beim ersten Samsung Galaxy Tab erschien. Neben der Konkurrenz durch die Smartphone-Flundern muss sich Huawei aber vor allem mit dem Asus FonePad und dem Samsung Galaxy Tab 3 7.0 messen. Sieht man von der Telefoniefunktion ab, lässt das Datenblatt des China-Neulings eher biedere Hausmannskost erwarten. So löst das Display (genau wie das Samsung-Tablet) lediglich mit 1.024 x 600 Pixeln auf. Angetrieben wird das MediaPad 7 Vogue vom hauseigenen K3V2-SoC, dessen vier Kerne mit 1,2 GHz takten, außerdem ist 1 GB Speicher an Bord. Der knappe interne Speicher von 8 GB lässt sich praktischerweise per MicroSD-Karte erweitern. Wie sich das rund 250 Euro teure Tablet in der Praxis schlägt, klärt unser Test.
Das Gehäuse des MediaPad 7 Vogue macht einen insgesamt ordentlichen Eindruck. Zwar ist es mit 335 Gramm nicht das leichteste Tablet dieser Klasse, dafür wirkt das Chassis stabil und liegt gut in der Hand. Verbiegen lässt es sich nur minimal und unter größerem Druck, dafür dürften sich empfindliche Gemüter an einem deutlich wahrnehmbaren Knarzen stören. Während die Frontseite, abgesehen vom mittig platzierten Lautsprecher, komplett aus Glas besteht, verbaut Huawei beim Rest des Gehäuses eine Kombination aus Aluminium und Plastik. Die Übergänge zwischen den Einzelteilen lassen sich dabei zwar eindeutig ausmachen, auffällige Spaltmaße stören dabei allerdings nicht, sodass die Verarbeitung des MediaPad 7 Vogue insgesamt als gelungen bezeichnet werden kann.
Auch am Design gibt es nicht viel auszusetzen. Die schlichte Farbkombinationen aus Schwarz und Dunkelgrau bzw. Silber und Weiß wirken elegant und zeitlos. Der Lautsprecher und die Hauptkamera sind mittig im oberen Teil der Rückseite platziert und passen sich gut in die Optik des MediaPads ein. Bei einer Dicke von 9,5 Millimetern ist das Huawei-Tablet nicht unbedingt schlank, in Kombination mit den abgerundeten Kanten und dem moderaten Gewicht ist die Haptik aber dennoch völlig in Ordnung. Das MediaPad 7 Vogue kann natürlich nicht mit Edel-Konkurrenten wie dem iPad Mini mithalten, im Vergleich zum ähnlich teuren Nexus 7 (2013) fallen aber lediglich Gewicht und Dicke negativ auf.
Um es kurz zu machen: Ein Ausstattungswunder ist der neue Huawei-Sprössling sicherlich nicht. In der Packung befindet sich neben dem Tablet lediglich ein Ladegerät und das passende Micro-USB-Kabel. Auf ein mitgeliefertes Headset verzichtet Huawei – angesichts der Telefonie-Funktion des Vogue eine verpasste Gelegenheit.
Kopfhörer- und Micro-USB-Anschluss befinden sich nebeneinander an der unteren rechten Seite des Tablets. Der USB-Port ist OTG-kompatibel, sodass sich externe Geräte wie DVB-T-Adapter oder (mithilfe eines USB-OTG-Kabels) Speichermedien und Eingabegeräte mit dem MediaPad 7 Vogue nutzen lassen. So konnten wir per Unified-Receiver eine drahtlose Logitech-Maus ebenso mit dem Tablet verbinden, wie einen USB-Stick, auf den per vorinstalliertem Dateibrowser zugegriffen wird. MHL-fähig ist der USB-Port des MediaPad 7 Vogue hingegen nicht, auch fehlen ein MicroHDMI-Anschluss oder die Unterstützung für Wireless Display-Technologien. Von den 8 GB internen Speicher stehen ab Werk lediglich 5,7 GB für Apps und Medien zur Verfügung, den Rest knapst sich das System ab. Dank MicroSD-Slot lässt sich das Speicherproblem aber recht leicht umgehen. Um bis zu 32 GB lässt sich der Speicher erweitern, wovon vor allem der sehr gute Videoplayer profitiert (s. unten).
Software
Ab Werk läuft das MediaPad 7 Vogue mit der mittlerweile über ein Jahr alten Android-Version 4.1.2, ein Update auf eine neuere Fassung ist nicht in Sicht. Wie bei allen Androiden aus der Huawei-Schmiede ist auch die Tablet-Oberfläche von Huaweis EmotionUI in Version 1.5 überzogen. Deren auffälligste Änderung findet sich auf dem Homescreen, der – vergleichbar mit iOS – alle installierten Apps beherbergt, anstatt diese in ein Extra-Menü zu packen. Das mag Android-Neulingen entgegenkommen, erfordert aber bei vielen Apps ein wenig Mikromanagement per Ordner oder die Installation eines alternativen Launchers. Während die meisten Google-Anwendungen ab Werk vorinstalliert sind, hält sich Huawei angenehm mit eigenen Dreingaben zurück – wer sich einmal durch die App-Berge auf Samsung- oder Sony-Smartphones gewühlt hat, wird das zu schätzen wissen. Unter anderem befindet sich ein Dateimanager und ein Mehrfach-Installationstool unter der Anwendungen. Ein nettes Extra ist die Möglichkeit, die Oberfläche mit vorgefertigten Themes zu verändern, was über die Design-App jederzeit möglich ist.
Kommunikation & GPS
Branchenüblich funkt MediaPad 7 Vogue in den WLAN-Standards 802.11 b, g und n, allerdings nur im 2,4 GHz Frequenzband. Im Test können wir dem Tablet dabei eine gute Empfangsleistung im Zusammenspiel mit einem Asus AC66U-Router bescheinigen; auch durch zwei Zimmerwände getrennt hat das Tablet keine Probleme mit dem Streaming von HD-Videos. Die Kommunikation mit anderen Geräten erfolgt via Bluetooth, wobei es die energiesparende BT 4.0-Spezifikation leider nicht in das Tablet geschafft hat; lediglich Bluetooth 3.0 wird unterstützt. Auch auf die Möglichkeit, die Kopplung mit anderen Geräten per NFC zu vollziehen, müssen Käufer des MediaPad 7 Vogue verzichten.
Wird das MediaPad per SIM-Karte zum Telefon aufgerüstet, lassen sich, wie vom Smartphone gewohnt, Gespräche führen. An der Empfangsqualität können wir dabei im getesteten Vodafone- und O2-Netz nichts aussetzen. Wer sich nicht unbedingt ein 7-Zoll-Tablet ans Ohr halten möchte, kann wahlweise die Freisprechfunktion nutzen oder ein Bluetooth- bzw. Kabel-Headset verwenden. Letzteres ist empfehlenswert, da der Lautsprecher des MediaPad Vogue nicht zu den lautesten gehört und unsere Gesprächspartner eine nicht immer optimale Sprachqualität des eingebauten Mikrofons monierten.
Beim mobilen Datenempfang verzichtet Huawei erwartungsgemäß auf die Unterstützung moderner LTE-Netze. Dafür lädt das Vogue bei einer guten Datenverbindung mit bis zu 42 Mbit/s aus dem HSDPA-Netz herunter. Das ist durchaus erwähnenswert, unterstützt Huaweis hauseigenes Top-Smartphone, das Ascend P6, doch lediglich einen Downstream von 21 Mbit/s.
Das GPS-Modul verrichtet seinen Dienst zufriedenstellend. Im Test dauert es zwischen 15 und 20 Sekunden, bis das MediaPad 7 Vogue einen GPS-Fix erreicht. Das ist nicht überragend schnell, reicht aber für eine schnelle Orientierung per Google Maps. In Sachen Genaugkeit reißt das GPS allerdings keine Bäume aus. Bei unserer Fahrrad-Teststrecke attestiert uns eine Aufzeichnung mit dem MediaPad 7 Vogue sehr viel mehr Querfeldein-Ausflüge, als wir tatsächlich gefahren sind.
Kameras & Multimedia
Ja, man kann mit dem MediaPad 7 Vogue Fotos machen. Nein, man sollte dies nicht tun. Die 3,2-Megapixel-Hauptkamera schießt selbst bei guten Lichtverhältnissen matschige Bilder mit verfälschten Farben. Fairerweise muss gesagt werden, dass die meisten Tablet-Kameras weit von ihren Smartphone-Pendants entfernt sind. Geht es nur darum, schnell ein Foto als Erinnerung für Google Keep und Co. zu schießen, erfüllt auch das Huawei-Tablet seinen Zweck. Gleiches gilt für die Frontkamera, die mit 0,3 Megapixeln zwar noch niedriger auflöst, für Skype, Hangouts und Co. aber genügt.
Eine weitaus bessere Figur macht der vorinstallierte Mediaplayer. Von SD-DivX bis zu 1080p-MKV-Files spielt das MediaPad 7 Vogue so ziemlich alles ruckelfrei ab, was wir auf die SD-Karte schmeißen. Dank DLNA-Unterstützung holt sich das Tablet die Medien bei Bedarf auch aus dem Netzwerk oder gibt sie auf kompatiblen Playern wieder – hier hat Huawei wirklich gute Arbeit geleistet.
Eingabegeräte & Bedienung
Der 7-Zoll-Touchscreen unseres Testgerätes reagiert ohne merkliche Verzögerung auf alle Eingaben und registriert alle zehn Finger genau dort, wo wir sie aufsetzen – hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Auch die Lautstärkewippe und der Ein- und Ausschalter auf der rechten Gehäuseseite sind gut erreichbar und bieten einen angenehmen Druckpunkt.
Bei der Bildschirmtastatur liefert Huawei Standardkost, wobei wir die (lernfähige) Wortvorhersage erst in den Eingabeeinstellungen aktivieren mussten. Texte lassen sich daraufhin angenehm schreiben, auf Extras wie konfigurierbare Tastengrößen oder eine Wisch-Eingabe im Swype-Stil muss aber verzichtet werden. Das gilt auch dann, wenn auf die Android-Standardtastatur umgeschaltet wird, die das Wischen erst ab Android 4.2 beherrscht.
Das 7-Zoll-IPS-Display wirkt mit seiner Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten schon auf dem Papier nicht wirklich zeitgemäß, was sich in der Praxis bestätigt. Die geringe Pixeldichte von 170 ppi resultiert in einer fransigen Textdarstellung, die das Lesen längerer Texte zur unangenehmen Angelegenheit macht. Selbst im Low-Budget-Segment gehören spätestens seit dem 2012er-Nexus 7 Auflösungen von 1.280 x 800 Pixeln zur Pflichtausstattung, wohingegen das Vogue lediglich mit der Minimalausstattung des Ur-Kindle Fires oder vielen Billig-Tablets mithält.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 357 cd/m²
Kontrast: 793:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 6.88 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.71 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.67
Bei der Farbtreue fällt nicht nur im Test mit dem CalMAN Color Checker, sondern auch in der Praxis auf, dass das Display unter einem deutlichen Blaustich leidet. Davon abgesehen liegt die DeltaE-Abweichung im Durchschnitt bei einem nicht guten, in dieser Preisklasse aber durchaus vertretbaren Wert von 6,88 bzw. 6,71 im Graustufentest. Die hohe Farbtemperatur von durchschnittlich 7.537k unterstützt den Blaustich, der besonders bei weißen Bildern zur negativen Geltung kommt.
In Sachen Blickwinkelstabilität setzt Huawei mit dem Vogue keine Glanzpunkte. Schon ein leichtes Kippen führt zu einer deutlichen Reduzierung von Kontrast und Farbtreue. Fairerweise muss gesagt werden, dass sich das Display in der Praxis nicht ganz so schlecht schlägt, wie die Messwerte vermuten lassen. Bei bunten Inhalten wie in Spielen oder Filmen macht das MediaPad 7 Vogue eine durchaus brauchbare Figur.
Auch die maximale Helligkeit ist mit durchschnittlich 357 cd/m² auf einem durchaus passablen Niveau. Das ist zwar weit entfernt vom Klassenprimus Nexus 7 (2013), genügt aber, um die Inhalte bei den meisten Lichtverhältnissen zu erkennen. Lediglich direkte Sonneneinstrahlung ist Gift für das Huawei-Tablet, doch dieses Schicksal teilt das Vogue mit dem Großteil seiner Kollegen.
Im Gegensatz zum Großteil der Konkurrenz verbaut Huawei keine SoC von nVidia oder Qualcomm, sondern setzt mit dem K3V2 auf eine Eigenentwicklung. Die vier Cortex A9-Kerne des Mediapad 7 Vogue sind dabei mit 1,2 GHz getaktet und liegen damit um 0,3 GHz hinter dem Smartphone Ascend P6, in dem die gleiche SoC-Lösung werkelt. In unseren Benchmarks hinkt die in 40 nm-Fertigung produzierte Prozessorarchitektur den aktuellen Cortex A15-Lösungen wie nVidias Tegra 4 oder Samsungs Exynos 5 hinterher und rangiert meist auf dem Niveau der Tablets aus dem vergangenen Jahr.
So platziert sich das Huawei-Smartlet im Multicore-Test des Geekbench 3 knapp hinter dem Asus EeePad Transformer Prime TF201 mit dem in die Jahre gekommenen Tegra 3-SoC und selbst das Nexus 4 mit seinem Mittelklasse-Snapdragon-Chipsatz hängt das MediaPad in vielen Tests ab. Die Ähnlichkeiten zum Tegra 3 machen sich auch in anderen Tests wie dem Multicore-Benchmark von Linpack bemerkbar, der den K3V2 auf einem ähnlichen Niveau wie beispielsweise Acers Iconia Tab A211 oder auch das iPad der dritten Generation einschätzt. Die insgesamt mauen Benchmark-Ergebnisse machen sich dabei nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis bemerkbar: immer wieder machen sich beim Wechsel zwischen Apps oder beim Wischen über die Homescreens kleine Ruckler bemerkbar. Auch der Wechsel vom Hoch- ins Querformat und zurück ist regelmäßig von kurzen Verzögerungen geplagt.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG |
Auch bei den Browsertests platziert sich das MediaPad 7 Vogue irgendwo im Mittelfeld-Niemandsland des Testfeldes. So erreicht das Samsung Galaxy Tab 3 8.0 im Peacekeeper-Benchmark insgesamt 237 Punkte mehr und auch in JavaSpript-Tests wie Googles Octane V1 oder Mozilla Kraken kann das MediaPad 7 Vogue nur wenige Glanzpunkte setzen. Fairerweise muss hier aber gesagt werden, dass der vorinstallierte Browser (der auf Googles AOSP-Browser basiert) in der Praxis keine schlechte Figur macht. Auch komplexe Seiten mit vielen grafischen Elementen werden auf dem Tablet fehlerfrei dargestellt sowie flüssig gescrollt und gezoomt.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG | |
Google Nexus 7 2013 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Tab 3 7.0 inch | |
Samsung Galaxy Tab 3 8.0 SM-T310 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG | |
Google Nexus 7 2013 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Tab 3 7.0 inch | |
Samsung Galaxy Tab 3 8.0 SM-T310 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 7 Vogue | |
Asus Fonepad ME372CG | |
Google Nexus 7 2013 | |
Samsung Galaxy Tab 3 7.0 inch | |
Samsung Galaxy Tab 3 8.0 SM-T310 |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Mit dem Flash-Benchmark AndroBench 3 checken wir, wie gut sich der 8 GB große Flashspeicher des Tablets in der Praxis schlägt – und entlarven einen bösen Performance-Flaschenhals. Mit knapp über 30 MB/s beim sequenziellen Lesen und 5,34 MB/s beim Schreiben liegt das Tablet sogar noch hinter dem ersten Nexus 7, dessen schwache Flash-Performance als größte Schwachstelle galt. Die Folge sind langsam startende Apps und lange Ladezeiten, was den Gesamteindruck der Leistung zusätzlich trübt.
Spiele
In Sachen Spieleleistung gibt es ebenfalls keine besonderen Überraschungen: Die integrierte immersion-GPU mit ihren 16 Kernen unterstützt maximal die OpenGL 2.0-API und hinkt damit der aktuellen Konkurrenz hinterher. Im Ice Storm Physics-Test des 3DMark 2013 erreicht das aktuelle Nexus 7 im Vergleich mit dem Huawei-Kandidaten die doppelte Punktzahl und selbst das 2012-Nexus lässt das MediaPad 7 Vogue hinter sich. Die anspruchsvollen 3D-Titel aus dem PlayStore bringen den Huawei-Sprössling dementsprechend ins Schwitzen: ShadowGun Deadzone wird zur Ruckelorgie, andere Titel wie Iron Man 3 lassen sich gar nicht erst starten. Dass das MediaPad 7 Vogue nicht völlig ungeeignet für 3D-Spiele ist, beweist das vorinstallierte Jetski-Rennspiel Riptide GP, das sich nahezu ruckelfrei zocken lässt. Casual-Spiele wie Angry Birds und Co. sind natürlich ebenfalls kein Problem, sodass zumindest ein Spielchen zwischendurch durchaus drin ist.
Temperatur
Bei der Temperaturentwicklung zeigt sich das Tablet erfreulich unauffällig. Im Leerlauf liegen die gemessenen Temperaturen nur wenige Grad über der Umgebungstemperatur. Und auch unter Last wird das MediaPad 7 Vogue lediglich in der Mitte etwas wärmer. Die maximale Temperatur von 40 Grad Celsius an einer Stelle wird dabei erst nach einer Stunde in unserem für den Alltag nicht unbedingt repräsentativen Stresstest erreicht, bei dem zudem der Rest des Tablets mit Temperaturen zwischen 29 und 34 Grad immer noch kühl bleibt. Beim Spielen von 3D-Titeln lassen sich die Messergebnisse in der Praxis nachfühlen: Die Erwärmung bleibt auf einem zwar spürbaren, aber dennoch niedrigem Niveau und stört in der Praxis nicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Wie schon beim Telefonieren erwähnt, rühmt sich der Mono-Lautsprecher des MediaPad 7 Vogue nicht der besten Klangqualität. Bei der Medienwiedergabe ist er zwar ordentlich laut, neigt aber ab ca. 70 Prozent Lautstärke zu starkem Klirren und verzerrten Stimmen. Für die Medienwiedergabe empfehlen wir definitiv den Anschluss an die Anlage oder den Einsatz von Kopfhörern.
Akkulaufzeit
Mit 4.100 mAh ist der fest verbaute Akku des MediaPad 7 Vogue durchaus ordentlich proportioniert, was auf eine gute Laufzeit hoffen lässt. Tatsächlich hält das Tablet im praxisnahen WLAN-Test durchaus passable 6 Stunden und 48 Minuten durch, ehe es sich ausschaltet. Dabei regeln wir die Displayhelligkeit auf 150 cd/ m² und surfen per Skript automatisch eine Reihe von Webseiten in Endlosschleife ab. Hier beweist das MediaPad 7 Vogue eine ähnliche Ausdauer wie der 7 Zoll-Klassenprimus Nexus 7 2013. Der Fairness halber muss erwähnt werden, dass das Google-Tablet mehr als dreimal so viele Pixel über den Bildschirm schubst.
Aus / Standby | 0.3 / 0.6 Watt |
Idle | 1.3 / 1.9 / 3.1 Watt |
Last |
5.5 / 7.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Unter Last sieht es nicht ganz so gut aus. Im Stresstest mit dem Stability Test 2.5 bei voller Helligkeit und aktivierten Funkverbindungen geht dem Huawei-Tablet nach 2 Stunden und 35 Minuten die Puste aus. Beim Minimaltest, bei dem bei niedrigster Helligkeit und ausgeschalteten Funkverbindungen eine E-Bookseite angezeigt wird, ist nach 15 Stunden und 32 Minuten Schluss – ein durchschnittlicher Wert.
Während des Testzeitraums konnten wir uns nur schwer des Eindrucks erwehren, dass das MediaPad 7 Vogue schlicht und ergreifend ein Jahr zu spät dran ist. Zwar wären das Display und die Gesamtperformance des 7-Zollers auch 2012 bestenfalls unterdurchschnittlich gewesen, als günstiges Surf-Tablet mit 3G-Modem und Telefoniefunktion wäre es aber dennoch konkurrenzfähig. Auf der Zielgerade des Jahres 2013 ist das vermeintliche Alleinstellungsmerkmal aber angesichts der Konkurrenz durch das Asus FonePad oder dem Samsung Galaxy Tab 3 7.0 nicht mehr ganz so viel wert, bieten die Alternativen doch bessere Displays, mehr Speicher oder schlichtweg eine bessere Performance. Diese Aspekte spiegeln sich auch in unserer Gesamtwertung wider, bei der wir das MediaPad 7 Vogue über die Eindrucks-Teilwertung abwerten - speziell das fransige Display ist trotz brauchbarer Farbwiedergabe schlichtweg nicht konkurrenzfähig.
Wer auf mobile Datenverbindungen verzichten kann, findet mit dem aktuellen Nexus 7 oder auch dem Kindle Fire HDX 7 technisch in allen Belangen überlegene Geräte zu einem ähnlichen Preis. Auch 7-Zoller mit HSDPA-Empfang sind mittlerweile auch unter der 250 Euro-Preisgrenze keine echte Seltenheit mehr. Geht es bei der Kaufentscheidung aber tatsächlich um die Möglichkeit, mit dem Tablet zu telefonieren, so darf das Huawei MediaPad 7 Vogue dennoch in die nähere Wahl genommen werden.
Während es mit dem gleichgroßen Samsung-Modell ungefähr auf einem Level steht, sehen wir das Asus FonePad im direkten Vergleich allerdings vorne. Der größte Pluspunkt für das Huawei-Tablet ist hier allenfalls der Cortex A9-SoC, der im Gegensatz zu seinem Intel-Pendant in Sachen Leistung und App-Kompatibilität leicht vorne liegt – ob dieser Umstand das schlechtere Display wegmacht, liegt dabei aber letzten Endes im Ermessen des Käufers.