Test Acer Iconia Tab A211 Tablet
Acer erweitert seine Iconia-Tab-Produktreihe um das 3G-kompatible Tablet mit NVIDIA Tegra 3-SoC. Das Tablet wirkt auf den ersten Blick etwas unspektakulär und unscheinbar, jedoch hat der Hersteller ein paar interessante Features eingebaut. Eines davon ist sicherlich der vollwertige USB 2.0-Port. Die Hardware ist gewiss kein neuer Meilenstein im Bereich der Multimedia Internet Devices, aber eine Neuentwicklung muss es auch nicht immer sein, denn eine solche bahnbrechende Innovation lässt sich in der Regel teuer bezahlen. Für das Iconia Tab A211 muss man derzeit knapp über 300 Euro einkalkulieren. Für ein Gerät mit 10,1-Zoll-Display, 1 GB Arbeitsspeicher, 8 GB Flashspeicher zum Speichern von Inhalten und diversen Anschlussmöglichkeiten, sicher kein unrealistischer Kaufpreis. Die technischen Daten sind nun bekannt, im Anschluss schildern wir Ihnen unsere Erfahrungen mit dem etwas dickeren Allrounder aus dem Mittelklassesegment.
Wie so oft im Leben ist der erste Eindruck entscheidend – natürlich auch bei technischen Geräten. Als wir das Gerät zum ersten Mal in die Hand genommen haben, waren wir ein wenig überrascht. Das Acer Iconia Tab A211 hat eine Höhe von 12,4 mm. Das ist ausreichend hoch, um einen USB 2.0-Port in normaler Größe zu verbauen. So etwas sieht man normalerweise nur bei einem Slate à la Samsung Serie 7 Slate. Verwundert haben wir kontrolliert, ob es sich bei dem gelieferten Tablet wirklich um das Acer A211 handelt, denn eine Produktbezeichnung lässt sich auf dem Gehäuse nicht finden. Beim ersten Anschalten kommt Licht ins Dunkel – es ist ein Android-Gerät und tatsächlich auch das A211. Die beiden übrigen Gehäuseabmessungen sind für ein 10,1-Zoll-Display normal. 260 mm x 175 mm misst das Tablet und ist auch, im Vergleich zur Konkurrenz, ähnlich breit und lang. Das Toshiba AT300SE misst 261 x 180 x 10,5 mm und das Asus VivoTab RT kommt mit 263 x 171 x 8,3 mm aus. Auch bei dem Gewicht ist das A211 kein Kind von Traurigkeit – mit 770 Gramm ist das 3G-Tablet spürbar schwerer als die Konkurrenz (AT300SE: 625 gr., VivoTab RT: 525 gr., Xperia Tablet S: 570 gr.).
Eine solche Gehäusehöhe ist im Umkehrschluss förderlich für die Stabilität. Der Brocken wirkt sehr stabil und ist verwindungssteif. Da das Backcover aus Polycarbonat besteht, lässt sich dieses zur Mitte hin geringfügig eindrücken. Zwischen dem Panel und dem Backcover hat Acer eine 1 mm starke gummiartige Displayumrandung eingebaut. Etwas Ähnliches wurde bei dem Playbook von Blackberry verwendet. Die Haptik des Gesamtgeräts ist, trotz hohem Gewicht und der Dicke, überraschend gut.
Unser Modell verfügt über einen internen Flash-Speicher mit einer Größe von 8 GB. Wem das nicht ausreichen sollte, kann den Speicher per Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB erweitern. An der linken Gehäuseseite, unter einer Abdeckung, befindet sich der dementsprechende Einschub. Direkt unterhalb, und ebenfalls von der Abdeckung geschützt, ist der Slot für die SIM-Karte (Standardgröße), um dem UMTS-Modul eine Funktion zu verleihen. An der linken Seite findet man noch zahlreiche Anschlüsse, wie beispielsweise den USB-Port in Normalgröße, einen Micro-USB-Port und die Buchse zum Anschluss von externen Abspielgeräten (3,5 mm). Den Abschluss macht der Power-Button an der linken, oberen Seite. Dieser Knopf hat eine kleine LED eingebaut, welche den Ladezustand beim Anschluss des Netzteils anzeigt. Um Verwechselungen vorzubeugen, ist der Netzteilanschluss an der gegenüberliegenden, rechten Geräteseite, denn dieser proprietäre Netzteilanschluss ähnelt stark der 3,5-mm-Buchse. An der Kopfseite des A211 befinden sich die Lautstärkewippe und der Schieberegler für die Rotationssperre.
Der Anschluss diverser Peripherie-Geräte (Maus, Tastatur, externe Festplatte) über den USB-Port funktionierte reibungslos. Die Hardware wurde unmittelbar erkannt und konnte binnen weniger Sekunden benutzt werden. Ein sehr großer Vorteil im Gegensatz zu der umständlichen Handhabe mit USB-OTG-Adaptern für Micro-USB-Buchsen.
Software
Als Software kommt Android in der Version 4.1.1 zum Einsatz. Acer verleiht dem Betriebssystem eine gewisse eigene Note. Das wird bereits auf dem Lockscreen deutlich – der Entsperrring wurde leicht verändert und kann, in den Systemeinstellungen, individuell angepasst werden. Vor der Installation von Bloatware macht Acer nicht halt. Diverse Apps, wie „Aupeo!“, „Fantasy Town“ und die „Tegra Zone“ lassen sich nicht deinstallieren, allenfalls ist die Deaktivierung möglich. Der Hersteller hat den Systemeinstellungen zudem drei Energieoptionen spendiert. Der Nutzer kann zwischen „Hohe Leistung“, „Ausbalanciert“ und „Energiesparen“ auswählen. Switched man beispielsweise von „Hohe Leistung“ zu „Energiesparen“ reduziert sich die Displayhelligkeit auf ca. 25%. Unter Zuhilfenahme der App „CPU Identifier“ können wir die aktuellen Taktfrequenzen auslesen. Ein Unterschied zwischen den beiden zuvor genannten Energiesparplänen macht sich dahingehend bemerkbar, dass bei „Energiesparen“ nur 1.100 MHz pro Kern zu Verfügung stehen – ansonsten sind es 1,2 GHz.
Kommunikation & GPS
Das A211 bietet zwei kabellose Möglichkeiten des mobilen Internets. Auf der einen Seite besteht die Möglichkeit der Nutzung des WLAN. Realisiert wird das mit dem entsprechenden Modul, welches gemäß 802.11 b/g/n funkt. Im Test war die Verbindung konstant stabil und wies von unserer Seite keinen Grund zur Kritik auf. Die zweite Möglichkeit besteht in der Verwendung des UMTS-Moduls – Grundvoraussetzung zur Nutzung ist eine vorhandene SIM-Karte. Die Funkverbindung kann nach den folgenden Standards aufgebaut werden: GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA. Ist die SIM-Karte erst einmal eingeschoben und der korrekte PIN eingegeben, stellt das Modul direkt eine Verbindung (sofern Netz verfügbar ist) her. Die funktioniert anstandslos und ohne weiteres Zutun unsererseits – volle Punktzahl, wäre da nicht folgendes Problem: Nach dem Durchforsten aller installierten Apps und den Systemeinstellungen ist es uns nicht gelungen, diese Verbindung wieder abzuschalten (ohne das Entfernen der SIM-Karte). Im Idealfall hat man dann zu jeder Zeit (ob zuhause oder unterwegs) eine Internetverbindung. Ein „Problem“ tritt jedoch dann auf, wenn man zu einem WLAN-Netz verbunden ist und das UMTS-Modul abschalten möchte – dies geht ohne weiteres nicht. Da beide Module konstant mit Strom versorgt werden müssen, reduziert sich die Akkulaufzeit. Zudem ist es nicht ersichtlich (oder einstellbar), welche Datenverbindung momentan verwendet wird. Die einzige Möglichkeit das Problem zu umgehen besteht darin, immer den Flugmodus zu aktivieren und danach das WLAN-Modul.
Der Sat-Fix des GPS-Moduls funktioniert innerhalb geschlossener Räume (in der Nähe eines Fensters) schlecht bis überhaupt nicht. Begibt man sich unter freien Himmel, dauert es eine knappe Minute bis die ersten Satelliten gefunden werden. Die Genauigkeit lässt allerdings zu wünschen übrig. Ist man längere Zeit unterwegs, verbessert sich die Verbindung. Schaut man sich bei der Konkurrenz um, bemerkt man, dass das Modul des Acer A211 eher bei den schlechteren GPS-Empfängern eingeordnet werden darf.
Kameras & Multimedia
Bei dem Acer Iconia Tab A211 kommt nur eine Frontkamera zum Einsatz. Diesen Umstand finden wir bei aktuellen Geräten, dieser Preisklasse, äußerst selten. Grundsätzlich kann man die Sinnhaftigkeit der Hauptkamera gerne in Frage stellen, denn in den aktuellen Smartphone-Modellen sind meistens bessere Kameramodule verbaut. Zudem ist in der Regel das Smartphone für einen Schnappschuss schneller griffbereit, als das Tablet. Wünschenswert wäre jedoch ein größerer Bildsensor gewesen. Die Auflösung der Webcam beläuft sich auf magere 2 MP.
Die Testbilder bescheinigen der Frontkamera eine geringe Detaildarstellung. Mit Aufnahmen bei schwachen Licht hat der Sensor Probleme (Bildrauschen). Zudem weicht die Farbdarstellung deutlich von der Realität ab. Ist ausreichend Umgebungslicht vorhanden, kann man mit der Frontkamera akzeptable Ergebnisse erzielen – trotz geringer Schärfe. Das Problem sehen wir jedoch darin, dass eine Frontkamera hauptsächlich als Webcam dient. Aufgrund eines hohen Datenaufkommens bei einem Videogespräch, wird empfohlen, diese im WLAN zu tätigen. Am häufigsten ist man mit dem heimischen WLAN verbunden und dieses ist oftmals auf geschlossene Räume begrenzt, wo wir wieder bei einer schlechten Bilddarstellung bei schwachem Umgebungslicht wären. Das Konzept von Acer ist verständlich, jedoch scheitert es an der Umsetzung.
Zubehör
Das Zubehör des A211 fällt mager aus. Neben dem proprietären Netzteil, legt der Hersteller noch ein Micro-USB-Kabel bei. Um die Verpackung zu füllen, finden wir noch diverse Kurzanleitungen in Papierform.
Garantie
Laut der Herstellerseite verfügt das A211 über eine „Standard Garantie“. Hinter dieser Angabe verbirgt sich eine 12-monatige „Carry-In International Travelers Warranty“. Die expliziten Garantiebedingungen sind auf der Webseite von Acer zu finden.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen versteht Multitouch-Gesten und setzt normale Eingaben gleichermaßen flink um. Die Eingabeerkennung liegt auf einem hohen Niveau. Auch die Rotation des Displays geschieht ausreichend schnell. Sobald der Lagesensor ausgerichtet ist, dreht sich der Displayinhalt in die gewünscht Position. Wer dieses Feature umgehen möchte, der kann den Schieberegler an der Oberseite betätigen – dieser dient zu Deaktivierung der Funktion. Neben der Rotationssperre, gibt es drei weitere physikalische Knöpfe - den Power-Button und die Lautstärkewippe mit zwei Funktionen. Beide Tasten befinden sich in der linken, oberen Gehäuseecke (im Landscape-Modus).
Das Arbeiten gestaltet sich weitestgehend flüssig, jedoch sind gelegentlich Mikroruckler zu erkennen – meist bemerkt man das im App-Drawer.
Das A211 bedient sich der Mainstream-Displaygröße von 10,1 Zoll. Das LCD-Panel hat ein Seitenverhältnis von 16:10 und löst mit 1.280 x 800 Pixel (WXGA) auf. Bei dieser Kombination auf Displaygröße und –Auflösung ergibt sich eine Pixeldichte von 149 dpi (Toshiba AT300SE: 149 dpi).
Unter Zuhilfenahme des X-Rite i2Pro 2 untersuchen wir die Eigenschaften des verbauten Panels genauer. Wir messen eine durchschnittliche Luminanz von 266,1 cd/m² und eine maximale Helligkeit von 290 cd/m² in der Bildmitte. Die Konkurrenz, in Form des Toshiba AT300SE und des Sony Xperia Tablet S, ist hierbei deutlich besser aufgestellt. Das Modell von Toshiba erreicht im Mittel 446,8 cd/m² und jenes von Sony kommt immerhin auf 367 cd/m².
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 290 cd/m²
Kontrast: 1000:1 (Schwarzwert: 0.29 cd/m²)
Die Ausleuchtung ist mit 83 % unbefriedigend. Der Helligkeitsunterschied von der Bildmitte hin zur rechten Außenseite sehr hoch. Aufatmen kann der potentielle Käufer bei dem Schwarzwert von 0,29 cd/m² und Kontrast von 1.000:1 – beide Werte sind sehr zufriedenstellend.
Mit einem Kolorimeter und der Software CalMAN, werden das Display und dessen Farbeigenschaften bewertet. Anhand der RGB Balance stellen wir die Betonung von Grüntönen fest. Die fällt jedoch eher schwach aus. Einen sehr deutlichen Ausbruch zeigt hingegen die Farbe Blau. Der Wert überschreitet deutlich die DeltaE-Marke von 15. Auch Weiß, Rot und Magenta überschreiten einen DeltaE-Wert von 10 – von einem hohen Maß an Farbgenauigkeit ist hier keine Spur. Graustufen weisen bei den helleren Werten deutlich stärkere Abweichungen auf als im dunkleren Bereich.
Die mäßige Displayhelligkeit ist ein erstes Hindernis in Bezug auf die gute Lesbarkeit des Displays unter freiem Himmel. Hinzu kommt noch ein stark spiegelndes Displayglas. Auch wenn der Kontrast mit 1.000:1 sicherlich nicht gering ist, reicht dies nicht aus, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten. Möchte man die Displayinhalte gut lesen können, befindet man sich in einem ständigen Kampf mit dem passenden Blickwinkel. Initial wird die Lesbarkeit zudem durch den fehlenden Helligkeitssensor erschwert. Man muss die Schnelleinstellungen aufrufen und die Displayhelligkeit manuell anpassen.
Die Blickwinkelstabilität des Panels ist zu jedem Zeitpunkt sehr gut. Die Helligkeit und auch der Kontrast nehmen erst bei sehr ungewöhnlichen (spitzen) Betrachtungswinkeln signifikant ab.
Wie auch bei dem AT300SE oder dem Xperia Tablet S, kommt hier der altbekannte NVIDIA Tegra 3 Prozessor zum Einsatz. Der SoC wurde im 40-nm-Verfahren hergestellt und bedient sich der 4-PLUS-1-Technologie. Dementsprechend verfügt der SoC über 5 CPUs. Um Inhalte zwischen zu speichern, dienen 1.024 MB an Arbeitsspeicher. Sehr mager ausgestattet, zeigt sich das A211 bei der Speicherkapazität. Mit lediglich 8 GB ist das Gerät ausgestattet. Die Erweiterung per Micro-SD-Karte wird damit nahezu unumgänglich.
In unserer Datenbank befindet sich mittlerweile viele Testergebnisse des NVIDIA Tegra 3 SoCs. In den seltensten Fällen erreichen die Geräte, trotz nahezu identischer Hardware, kongruente Ergebnisse. Es kommt ebenso auf das Zusammenspiel mit dem verwendeten Betriebssystem, sowie auf die installierten Applikationen an. Um das Tablet genauer einordnen zu können, haben wir zunächst diverse synthetische Benchmarks durchgeführt.
Das Ergebnis ist ernüchternd. Trotz ähnlicher Hardware, bildet das A211 fast immer das Schlusslicht. Einziger Lichtblick stellt der „Linpack Multi-Thread-Test“ dar, bei dem sich das A211 vor das AT300SE und das Xperia Tablet S drängen kann. Bis auf einen Ausreißer bei einem Teilergebnis des „GLBenchmark 2.5“ ist das Galaxy Note 10.1 um bis zu 49 % performanter.
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Sony Xperia Tablet S | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Sony Xperia Tablet S | |
Samsung Galaxy Note 10.1 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Sony Xperia Tablet S | |
Sony Xperia Tablet S | |
Samsung Galaxy Note 10.1 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 |
Bei den browserbasierten Benchmarks ziehen wir auch die Testergebnisse des Asus VivoTab RT hinzu, da dieses Gerät mit Windows 8 RT ausgestattet ist. Das Ergebnis ist sehr durchwachsen. Bei Mozilla Kraken ist der Unterschied der beiden ähnlichen Geräte sehr gering. Größer wird die Differenz beider NVIDIA Tegra 3 Geräte bei dem Browsermark 2.0, wobei das Windows-Gerät mit dem A211 auf einer Ebene liegt.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Sony Xperia Tablet S | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Iconia Tab A211 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Sony Xperia Tablet S | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei der letzten Benchmark-Testreihe ist das Ergebnis fast konstant schlecht. Da Galaxy Note 10.1 erreicht bei dem zufälligen Schreiben von 4 KB-Blöcken ein um 338 % besseres Ergebnis. Auch sonst hat der winzige 8-GB-Flashspeicher das Nachsehen. Blendet man das Resultat des Xperia Tablet S beim zufälligen Schreiben von 4 KB-Blöcken aus, ist die Wertung des A211 eindeutig – letzter Platz im Test.
Spiele & Videos
Auch wenn das A211 im vorherigen Abschnitt in ein eher negatives Licht gerückt wurde, sieht die Welt bei der Wiedergabe von Multimediainhalten wieder besser aus. Anhand diverser Spiele, wie beispielsweise „GTA III“ oder „Need For Speed Hot Pursuit“ haben wir die Performance des A211 auf die Probe gestellt und konnten keine Beanstandungen entdecken. Die Hardware kommt problemlos mit den Anforderungen klar. Wie es sich für ein aktuelles Multimedia-Internet-Device gehört, muss auf die Wiedergabe von Filmen auf Anhieb und in hoher Qualität erfolgen können. Mit mehreren Trailern im Matroska-Format haben wir dies auf die Probe gestellt. Die Datenraten der Filmausschnitte lagen hierbei knapp über 6.000 kBit/s. Der vorinstallierte Player kam auf Anhieb mit den Full-HD-Dateien klar und erzeugte ein ruckelfreies Bild in einwandfreier Qualität.
Temperatur
Im Vergleich zu der Temperaturentwicklung des Xperia Tablet S, verhält sich das A211 sehr ähnlich. Im Durchschnitt und unter Last liegen die Werte zwischen 32,3 °C (Vorderseite) und 33,2 °C (Rückseite). Sind die Prozessorkerne nicht ausgelastet und dümpeln vor sich hin, fällt die Temperatur um 2 °C bzw. 3 °C ab. Obwohl das VivoTab RT und das AT300SE ein schlankeres Gehäuse besitzen, bewahren die beiden Tablets einen kühleren Kopf. Trotzdem bleibt auch das A211 jederzeit unbedenklich warm.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die beiden Lautsprecher befinden sich auf der Rückseite des A211. Wenn man das Tablet auf einen glatten Untergrund legt, werden diese aber nicht komplett verdeckt. Beim Abspielen von Musik zeigt sich, dass Einstellungen bis 20 % der Maximallautstärke kaum wahrgenommen werden können, da der Maximalpegel des Geräts nicht extrem hoch ist. Was im Umkehrschluss aber zu einem angenehmeren Gefühl für die Ohren wird, da der Klang nicht derart verzerrt wird, wie wir es von anderen Brüllwürfeln kennen. Ist die Lautstärke maximal und spielt man Musikpassagen ab, bei denen ein breites Spektrum von Tiefen bis Höhen abgedeckt wird, bemerkt man, dass die Lautsprecher ins Straucheln kommen. Feedback geben diese dann mit einem leichten Verzerren und Übersteuern.
Energieaufnahme
Ungewöhnlich stromhungrig ist die Hardwarekombination im Idle-Zustand. Bei geringster Auslastung und Displayhelligkeit werden bereits 3,9 Watt benötigt. Ein solcher Wert spiegelt sich dementsprechend in der Akkulaufzeit wieder. Hierbei kommt das Xperia Tablet S mit Werten zwischen 1,3 und 4,9 Watt aus. Die Verbrauchsobergrenze des A211 im Idle-Szenario liegt bei 6,3 Watt. Wird der SoC stark belastet, klettert der maximale Stromverbrauch auf bis zu 8,6 Watt an.
Aus / Standby | 0.2 / 1.1 Watt |
Idle | 3.9 / 5.8 / 6.3 Watt |
Last |
8.1 / 8.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit der App „Stability Test“ haben die die Auslastung von CPU und GPU simuliert. Bei voller Helligkeit und angeschalteten Kommunikationsmodulen hält der 3.260 mAh Akku 3 Stunden und 45 Minuten durch. Immerhin 33 Minuten mehr als bei dem Xperia Tablet S, was unter anderem an einem 2 Wh schwächeren Akku begründet liegt. Das gegenteilige Szenario lässt eine Laufzeit von 14 Stunden und 15 Minuten zu. Dabei ist die Displayhelligkeit auf das Minimum geregelt und alle Module sind deaktiviert. Der WLAN-Surftest bildet den Mittelweg beider Extreme ab. Ein Skript ruft kontinuierlich Webseiten auf und das Display ist auf 150 cd/m² geregelt. Dabei erreicht der Proband 6 Stunden und 50 Minuten, bis eine erneute Ladung notwendig wird, welche dann 2 Stunden und 47 Minuten in Anspruch nimmt.
Mit dem A211 hat Acer ein durchaus interessantes Produkt auf den Markt gebracht. Allerdings sollte man sich von Anfang an bewusst sein, dass man für den Kaufpreis von ca. 300 Euro keine Wunder erwarten kann. Das Tablet versucht alle Interessen zu bedienen und kommt mit einer Armada an Schnittstellen, bei denen man Kompromisse eingehen muss. Beispielsweise ist der Verbindungsaufbau des GPS-Empfängers unheimlich träge und der Stromverbrauch ist hoch. Ebenso muss man bei dem Display kompromissbereit sein, denn der Screen ist nicht sonderlich hell, besitzt dafür aber einen guten Schwarzwert und Kontrast. Bei der Hardware fällt auf, dass diese im Vergleich zu anderen NVIDIA-Tegra-3-Modellen langsamer ist – wenn auch nur geringfügig. Trotzdem ist die Performance in allen Szenarien und Anforderungen ausreichend. Das A211 entlehnt sich dem Mittelklassesegment und ist an Personen adressiert, welche eine Fülle an Funktionen, Schnittstellen haben wollen, kompromissbereit sind und nicht eine Unmenge an Geld für ein Highend-Produkt ausgeben möchten.