Test Sony Xperia Tablet S Tablet/MID
Kein Tablet wie jedes andere – damit ist der erste Eindruck beim Auspacken des Sony Xperia Tablet S treffend beschrieben. Das Device sieht anders aus als die meisten Tablets und es fasst sich auch etwas anders an. Im Datenblatt gibt Sony zudem an, das Xperia Tablet S sei spritzwassergschützt. Dazu später mehr im Kapitel "Gehäuse".
Auch wenn man länger nichts mehr von Sony im Zusammenhang mit Tablets gehört hat, ist das Xperia Tablet S nicht das erste von den Japanern. Es gibt bereits seit geraumer Zeit zwei Modelle, die auf dem Nvidia Tegra 2 basieren. Zu seiner aktuellen Xperia Serie zählt Sony aber nun neben zahlreichen Smartphones erstmals auch ein Tablet. Die Eckdaten unseres Testgerätes mit der Typenbezeichnung SGPT122DE lauten: Nvidia Tegra 3, ein GB RAM, 9.4-Zoll-Display, 32 GB interner Speicher und WLAN-only. Das ganze für 499 Euro (UVP). Daneben haben die Japaner noch drei weitere Varianten im Angebot: Je ein 3G-Modell mit 16 bzw. 64 GB Speicher. Die Preise dafür sind noch nicht bekannt. Die günstigste Variante mit WLAN und 16 GB preist Sony bei 399 Euro ein.
Wir sind gespannt, ob sich Sony von der starken Tegra-3-Konkurrenz differenzieren kann und wie sich das Merkmal "spritzwassergeschützt" im Alltag bemerkbar macht.
Schon beim Auspacken wird deutlich, dass sich Sony beim Entwurf des Xperia Tablet S reichlich Gedanken gemacht hat. Das Gehäuse unterscheidet sich optisch und haptisch von allen Tablets, die wir bisher getestet haben. Auf der Rückseite befindet sich im oberen Drittel eine Verdickung. So als ob ein Teil des Tablets nach hinten umgeschlagen worden wäre. So erhält das Sony Gerät eine Plastizität, die Tablets sonst nicht aufweisen können. Dennoch ist es auf den ersten Blick als modernes Tablet erkennbar – nur ist es halt ein wenig anders. Eine willkommene Abwechslung im Tablet-Markt, finden wir.
Beim Material setzt Sony weitestgehend auf Aluminium, lediglich das obere, dickere Drittel der Rückseite ist mit aufgerautem Klavierlack überzogen. Aufgrund der unterschiedlichen Dicke ergibt sich eine rund drei Millimeter hohe Kante, an die man sich beim Halten des Xperia Tablets erst einmal gewöhnen muss. Vor allem im Hochformat liegt das Gerät damit etwas eigenartig in der Hand, zumal auch die Gewichtsverteilung ungleichmäßig ist. Hält man das Gerät jedoch so, dass die "Wulst" in der Handfläche liegt, gelingt das auch einhändig recht komfortabel, da sich dann das meiste Gewicht in der Hand befindet und sich insgesamt eine geringere Hebelwirkung einstellt als bei "normalen" Tablets.
An der Verarbeitungsqualität des Sony Xperia Tablet S haben wir bis auf eine Kleinigkeit nichts auszusetzen. Die Verschlusskappe des Multifunktionsanschlusses an der Unterseite soll Spritzwasser vom Geräteinnern fernhalten. Das kann sie auch, allerdings nur, wenn man sie nicht verliert oder verlegt. Die Kappe ist nämlich komplett abnehmbar und nicht mit einem Sicherungsbändchen am Gehäuse befestigt. Das Tablet profitiert von der Verdickung im oberen Drittel auch in Sachen Stabilität. Es ist sehr verwindungssteif.
Die Abmessungen des Xperia Tablets fallen noch kompakt aus. Dafür ist einerseits das im Vergleich zur Oberklassekonkurrenz etwas kleinere 9.4-Zoll-Display verantwortlich. Mit 8,8 Millimetern Bauhöhe fällt es zudem recht schlank aus. Mit 570 Gramm ist es angenehm leicht.
Kurz noch zum spritzwassergschützten Gehäuse. Bei Regen oder am Rande des Swimmingpools besteht dank wasserdichter Abdeckungen von Multifunktionsanschluss und SD-Card-Schacht keine Gefahr für die Elektronik des Gerätes. Da aber der Kopfhöreranschluss ohne Kappe auskommen muss, sollte das Gerät nicht ins Wasser fallen. Selbst eine Pfütze wäre schon gefährlich. Im Internet werden jedoch entsprechende Kappen – von Drittanbietern – gehandelt. Es wäre schön, würde Sony so etwas direkt mitliefern. Ohne ist der Gedanke der "Wasserfestigkeit" nicht ganz zu Ende gedacht.
Bei der Ausstattung gibt es kaum Überraschungen: Das Sony Xperia Tablet S basiert wie so viele aktuelle Tablets auf dem Quad-Core-SoC (System-on-a-Chip) Nvidia Tegra 3. Im Multicore-Betrieb arbeiten alle Kerne mit 1300 MHz. Wird nur ein Rechenkern gefordert, geht die Taktfrequenz auf 1400 MHz hoch. Für anspruchslose Aufgaben steht ein fünfter Kern als Energiesparprozessor zu Verfügung. Auf dem SoC integriert ist eine Nvidia GeForce ULP GPU, ebenfalls keine Überraschung. An Arbeitsspeicher stehen dem Prozessor 1024 MB zur Seite, der interne Speicher beträgt beim getesteten Modell SGPT122DE 32 GB.
Die übrige Ausstattung behandeln wir in den entsprechenden Kapiteln. Erwähnung verdienen an dieser Stelle noch die Infratotschnittstelle, die das Xperia Tablets S zu einer Universalfernbedienung machen soll, und der Kartenleser. Zwar besitzen nahezu alle Android-Tablets einen Cardreader. Der verarbeitet aber für gewöhnlich nur microSD-Karten. Beim Sony Tablet hingegen nimmt der Cardreader vollformatige SD-Karten auf. So können die Karten direkt aus der Kamera verwendet werden, außerdem ist die Anschaffung von SD-Karten etwas günstiger.
Interessant ist die Unterbringung der Bedienelemente und der Schnittstellen. Bis auf die Multifunktionsschnittstelle am unteren Gehäuserand befindet sich alles im Bereich der Verdickung im oberen Drittel des Tablets, leicht vertieft auf der linken und rechten Seite. So steht nichts über den Tabletrand hinaus. Fehlbedienungen werden wirksam verhindert.
Software
Trotz des mittlerweile schon seit ein paar Monaten erhältlichen Betriebssystems Android 4.1 alias Jelly Bean liefert auch Sony sein neuestes Tablet mit dem Vorgänger namens Ice Cream Sandwich aus. Wann ein mögliches Update auf Android Jelly Bean kommen könnte, dazu kann Sony bis dato nichts sagen. Dennoch gibt es an Android 4.0 nichts auszusetzen. Das Mobil-OS von Google ist ausgereift und läuft stabil. Die Funktionalität von Android 4 haben wir in zahlreichen Tests bereits ausführlich beschrieben. Sony selbst nimmt nur geringfügige Änderungen am Android-System vor. So erhält etwa die Tastatur ein leicht anderes Layout. Besser oder schlechter als das Original ist die Sony Tastatur aber nicht.
Sehr schön gelöst hat Sony die Integration einer Universal-Fernbedienung. Die Kombination aus Infrarotsensor und entsprechender App hat im Test mit Fernsehern von Sony und Philips einwandfrei funktioniert. Ein tolles Feature ist, dass man manche Funktionen sogar mittels Gesten und Geräuschen – etwas Klatschen oder Schnalzen – belegen und aufrufen kann. Zum schnellen Aufruf ist die Fernbedienungs-App als Schnellstartsymbol am unteren Bildschirmrand vorhanden, zusammen mit einem zweiten Symbol, hinter dem sich weitere oft genutzte Anwendungen und Tools verbergen.
Das Xperia Tablet S ist mit einer ganzen Litanei an vorinstallierten Apps bestückt. Viele davon entstammen dem Sony Entertainment Network, dessen Nutzung einen entsprechenden Account voraussetzt. Aber auch Apps wie Office Suite und die Notizen-App Evernote sind bereits drauf.
Gut gefallen hat uns zudem der Gast-Modus. Dabei kann der Besitzer des Tablets Apps festlegen, die Gäste benutzen dürfen. Ohne Entsperr-Code können die Gäste den Modus nicht verlassen.
Kommunikation & GPS
Dank Unterstützung von IEEE 802.11a/b/g/n funkt das Sony Tablet in 2.4- und 5-GHz-Netzen, was in stark frequentierten Netzen von Vorteil sein kann. Sonderlich empfangsstark ist das WLAN-Modul indes nicht. Im Vergleich zu anderen Tablets ist die mögliche Reichweite spürbar geringer. In großen Wohnungen oder Häusern ist daher vielleicht ein WLAN-Repeater erforderlich. Auf den neuesten Bluetooth-Standard 4.0 setzt Sony ebenfalls. Der integrierte GPS-Empfänger macht seine Sache zudem gut. Die initiale Ortung erfolgt innerhalb von rund 30 Sekunden. Der Empfang bleibt sogar in Räumen stabil – Fensternähe vorausgesetzt. Unter freiem Himmel hatten wir nie Probleme, auch im Wald nicht. Ein 3G-Modul ist bei unserem Modell nicht an Bord. Zwei 3G-Varianten sind aber auf der Sony Webseite bereits ausgeführt.
Kameras & Multimedia
Wie es sich für ein Oberklasse-Tablet gehört, ist auch das Sony Xperia Tablet S mit zwei Kameramodulen ausgestattet. Der vorn am oberen Bildschirmrand mittig platzierte Sensor löst mit einem Megapixel auf. Die Qualität der Fotoaufnahmen ist jedoch nur mit dem Wort "schlecht" zu beschreiben. Es fehlt an Schärfe, Farbsättigung, und insgesamt sind die Bilder stark verrauscht. Für Videotelefonie etwa über Skype ist die Qualität gerade ausreichend.
Die rückwärtige HD-Kamera mit 8-Megapixel-Sensor macht ihre Sache da schon erheblich besser. Die Fotos zeigen eine recht hohe Schärfe, leider sind die Farben etwas blass, und die Aufnahmen wirken leicht überstrahlt. Hierauf kann der User aber mit einer manuellen Belichtungsregelung Einfluss nehmen. Das Ergebnis wird gleich deutlich besser. Als Filmkamera taugt die 8-MP-Optik ebenfalls recht gut. Sie zeichnet Videos mit FullHD-Auflösung auf und erreicht eine gute Qualität. Lediglich mit Hell-dunkel-Wechseln hat der Sensor zu kämpfen.
Die Wiedergabe von Filmen macht mit dem Sony Tablet großen Spaß. Die Farben leuchten, schwarze Bereiche werden satt wiedergegeben. Lediglich auf hoher Helligkeitsstufe wirken weiße Flächen überstrahlt. Die beiden Lautsprecher, die im unteren Rand der Rückseite angebracht sind, geben einen klaren Klang wieder und erreichen eine hohe Lautstärke. Auf vollvolumige Bässe muss der Cineast allerdings verzichten. Da das Tablet im vorderen Gehäusebereich nach hinten abgerundet ist, ist der Klang auch bei auf dem Tisch liegendem Gerät gut zu hören. Zu empfehlen ist allerdings der Kopfhörerausgang – natürlich nur mit einem entsprechenden Kopfhörer. Mitgeliefert wird leider keiner.
Zubehör
Beim mitgelieferten Zubehör beschränkt sich Sony auf das Nötigste: ein Netzteil, ein paar Anleitungen, Garantiehinweise – das war es auch schon. Die Liste für kostenpflichtiges Zubehör hingegen ist lang. Eines der interessantesten Zubehörteile dürfte der Adapter von Multifunktionsanschluss auf HDMI sein. Er trägt die Artikelnummer SGP-HC1 und kostet 40 Euro. Daneben gibt es zahlreiche Schutzhüllen und Covers. Eine Display-Schutzfolie gibt es für 20 Euro. Zwei Docking Cradles für 35 bzw. 99 Euro hat Sony ebenso im Angebot wie einen Tablet-Halter für 25 Euro.
Garantie
Sony gewährt 12 Monate Garantie. Wird das Gerät innerhalb von acht Wochen nach dem Kauf bei Sony registriert, verlängert sich die Garantie um weitere 12 Monate – kostenfrei. Zu den kostenpflichtigen Garantieoptionen konnte Sony während des Testzeitraums keine Angaben machen.
Spiele
Die Spieletauglichkeit der Nvidia GeForce ULP GPU steht nach zahlreichen Tests außer Frage. Das gilt uneingeschränkt auch für das Sony Xperia Tablet S. Moderne 3D-Spiele wie Need for Speed: Hot Pursuit, ShadowGun oder Raging Thunder 2 laufen absolut flüssig. Hinzu kommt, dass die Steuerung vom äußerst glatten Touchscreen und dem einwandfrei reagierenden Lagesensor profitiert. Zusammen mit den brauchbaren Lautsprechern eigent sich das Sony Tablet sehr gut als mobile Spielekonsole.
Eingabegeräte & Bedienung
In Sachen Bedienung gibt das Sony Xperia Tablet S wie die meisten anderen Android-Tablets mit Ice Cream Sandwich keinerlei Rätsel auf. Auch der Touchscreen ist über jeden Zweifel erhaben. Die Finger gleiten sanft darüber, er reagiert verzögerungsfrei und ermöglicht eine sehr präzise Steuerung. Die Drehung des Display-Inhaltes dürfte allerdings etwas schneller vonstatten gehen. Beim Drehen um 180 Grad wird der Bildschirm kurz schwarz, dafür geht es in diesem Fall recht schnell. Die Anordnung der Power-Taste und der Lautstärkewippe im oberen Bereich des rechten Randes ist gut gewählt – zumindest, wenn man das Gerät im Querformat hält. SD-Kartenschacht und Kopfhörerbuchse sind links oben.
Im täglichen Gebrauch können wir dem Sony Xperia Tablet S nur Gutes attestieren. Es lässt sich sehr flüssig damit arbeiten. Wir konnten weder störende Ruckler noch sonstige Auffälligkeiten wie Programmabstürze oder ähnliches beobachten. Lediglich beim Rendern großer Webseiten genehmigt sich das Gerät die ein oder andere kurze Pause.
Die Größe des Displays beträgt 9,4 Zoll, recht ungewöhnlich im Tablet-Markt. Die Auflösung von 1280 x 800 wiederum ist quasi Standard bei aktuellen Android-Tablets.
Sony verbaut ein IPS-Panel, das sowohl eine gute Farbdarstellung als auch eine hohe Blickwinkelstabilität verspricht. Doch zunächst zu den Messwerten: An den neun Messpunkten ermitteln wir eine maximale Helligkeit zwischen 335 und 395 cd/m2. Damit ist die Leuchtkraft noch gut, die Ausleuchtung mit 85 Prozent hingegen nicht mehr. Negativ aufgefallen sind uns die Helligkeitsunterschiede in der Praxis dennoch nicht. Glänzen kann das Display mit einem recht guten Schwarzwert von 0.5 cd/m2 und dem daraus resultierenden Kontrastverhältnis von 758:1.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 379 cd/m²
Kontrast: 758:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
Der gute Kontrast und Schwarzwert schlagen sich in einer satten Wiedergabe dunkler Farbtöne nieder. Auch die Brillanz der Farben kann sich sehen lassen, Farbstiche sind nicht zu erkennen. Insgesamt ist die Bildqualität überzeugend.
Die sehr glatte Oberfläche des Touchscreens haben wir ja bereits lobend erwähnt. Ein Resultat davon ist allerdings auch eine Oberfläche, die spiegelt und Fingerabdrücke anzieht wie Motten das Licht. Dennoch fällt die Spiegelung nicht so stark ins Gewicht wie bei manch anderem Tablet, etwa dem Acer Iconia Tab A700. Dank der recht hohen Leuchtkraft des Displays steht aber dem mobilen Einsatz des Sony Tablets nichts entgegen – außer direkte Sonneneinstrahlung und flache Blickwinkel. Denn dann sind die Spiegelungen schon sehr störend.
Mit seinem IPS-Panel ist das Sony Xperia Tablet S gut gerüstet, was das Thema Blickwinkel betrifft. Selbst bei sehr flachen Einblicken bleiben die Farben stabil, lediglich der Kontrast geht – gerade bei vertikalen Blickwinkeln – zunehmend zurück. Aber da hat das Gerät reichlich Reserven. Unterm Strich eine rundum gute Leistung in diesem Kapitel.
Zum Oberklasse-Anspruch des Sony Xperia Tablet S passt diie gewählte Ausstattung sehr gut. Mit der Tegra-3-Plattform von Nvidia kann man da auch nicht viel falsch machen. Das belegen auch die einschlägigen Benchmarks. Sowohl bei den synthetischen Tests als auch bei den browserbasierten Benchmarks reiht sich das Sony Tablet weit vorne ein. Lediglich mit den allerstärksten Geräten vom Schlage eines Samsung Galaxy Note 10.1 und einem Asus Transformer Pad Infinity TF700T kann es nicht ganz mithalten. Ganz vorne liegt es hingegen bei der Grafikleistung im GL Benchmark 2.5. Ein so hohes Ergebnis erreicht sonst im Android-Bereich nur das Samsung Galaxy Note 10.1. Insgesamt liefert Sony in puncto Leistung eine lupenreine Vorstellung ab.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Tablet S | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Google Nexus 7 |
Vellamo Mobile Web Benchmark 1.0.6 - Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Tablet S | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Google Nexus 7 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Absolut keine Kritik üben wir am Temperaturverhalten des Sony Xperia Tablet S. Selbst unter stundenlanger Volllast wird das Gehäuse an keinem der Messpunkte wärmer als 38,6 Grad, also gerade mal gut handwarm. Im Normalbetrieb, wie es im Alltag fast immer der Fall sein dürfte, behält das Sony Tablet einen kühlen Kopf und bleibt bei der Oberflächentemperatur stets unter 32 Grad. Mit höchstens knapp 42 Grad kommt auch das Netzteil nie in kritische Bereiche.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Energieaufnahme
Der Lithium-Ionen-Akku im Sony-Tablet liefert eine Kapazität von 22,2 Wattstunden und liegt damit im unteren Drittel aktueller Tablets mit rund 10 Zoll Display-Größe. Verantwortlich dafür ist sicher das minimal kleinere Gehäuse, in das einfach kein größerer Akku passt.
Dass Sony beim Xperia Tablet S nicht die schnellste Ausbaustufe des Tegra-3-SoCs und ein etwas kleineres Display als die 10-Zoll-Konkurrenz verbaut, wirkt sich positiv auf die Leistungsaufnahme aus: Im Idle-Zustand liegt der Energiebedarf bei minimal 1,3 und maximal 4,9 Watt. Konkurrenzmodelle wie das Acer Iconia Tab A700 geben sich da deutlich stromhungriger. Auch die Energieaufnahme bei Volllast bleibt absolut im Rahmen: 8,4 Watt sind ein sehr guter Wert. Mit den sparsamsten Tablets vom Schlage eines Motorola Xoom 2 kann das Sony Xperia Tablets S indes nicht ganz mithalten.
Aus / Standby | 0.2 / 1.6 Watt |
Idle | 1.3 / 4.4 / 4.9 Watt |
Last |
8 / 8.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Aufgrund der recht sparsamen Manieren beim Stromhunger war beim Sony Xperia Tablet S von vornherein mit guten Akkulaufzeiten zu rechnen. Und da hat uns der jüngste Tablet-Spross der Janaper auch nicht enttäuscht. Mit einer maximalen Laufzeit von 15:29 Stunden im Lesetest bei minimaler Helligkeit zählt das Xperia Tablet schon zu den ausdauernden Vertretern seiner Art. Unter voller Belastung ergibt sich ein ähnliches Bild: Gute drei Stunden sind völlig im Rahmen. Etwas mehr hatten wir uns beim realitätsnahen WLAN-Surftest mit einer Helligkeit von 150 cd/m2 erwartet. Zwar geben 6:44 Stunden keinen echten Anlass zur Kritik. Und auch die Konkurrenz hat hier kaum mehr Pfeile im Köcher. Angesichts des kleineren Displays haben wir aber auf die ein oder andere Viertelstunde mehr spekuliert.
Das lange Warten auf ein neues Tablet aus dem Hause Sony hat sich gelohnt: Das Xperia Tablet S bringt eine willkommene Abwechlsung in den Tablet-Markt. Zwar setzen die Japaner auf den derzeit wohl am häufigsten verbauten Tegra-3-Chip von Nvidia. Und daran gibt es angesichts dessen bekannt hoher Leistung überhaupt nichts auszusetzen. Bei den Details kann sich Sony aber von der versammelten, zum Teil starken Konkurrenz differenzieren. Das beginnt bereits beim sehr hochwertig verarbeiteten Gehäuse, das spritzwassergschützt ist und damit den Einsatzbereich des Tablets zusätzlich erweitert. Auch die Verdickung im oberen Drittel des Tablets hat seine Vorteile: Das Tablet liegt nicht mit der kratzempfindlichen Rückseite auf dem Tisch auf, beim Einhandbetrieb macht sich die nicht ganz gleichmäßige Gewichtsverteilung positiv bemerkbar. Sony bringt einen vollwerigen SD-Schacht in seinem Tablet unter, das schafft die Konkurrenz nur in Verbindung mit Docking-Tastaturen, wie sie etwa Asus regelmäßig anbietet. Ebenfalls nicht alltäglich ist die Displaygröße von 9,4 Zoll. Die geringere Anzeigefläche fällt im Vergleich zur 10-Zoll-Konkurrenz kaum ins Gewicht. Letzteres ist mit 570 Gramm aber durchaus angenehm. Punkten kann das Display mit seinem guten Schwarzwert samt Kontrast. Die Blickwinkelstabilität passt auch. Ebenso wie die recht hohe Leistung.
Kritik müssen wir bei all den positiven Aspekten auch ein wenig üben. Die Kameras: Okay, reden wir nicht drüber. Der schwache Empfang des WLAN-Moduls stört uns da schon mehr. Und dass Sony 40 Euro für einen HDMI-Adapter aufruft, klingt nach Geldmacherei. Der Preis des Tablets ist mit 499 Euro UVP wiederum in Ordnung. Unterm Strich bringt Sony mit dem Xperia Tablet S frischen Wind in den Tablet-Markt. Surfen sollte man damit – trotz des spritzwassergeschützten Gehäuses – aber nur im Internet.