Test Honor Holly Smartphone
Wie wir Anfang Februar berichtet haben, hat sich Honor zum Start seines neuen Einsteiger-Smartphones etwas Besonderes einfallen lassen: Je mehr Interessenten sich bis zum Marktstart am 23. Februar hier registriert haben, desto niedriger sollte der Einstandspreis des Holly ausfallen. Welche Kriterien der Hersteller dabei zugrunde gelegt hat, bleibt intransparent, ein Kaufzwang entstand durch die Registrierung nicht. Die Aktion trägt den Namen "Pricehacker", am Erscheinungstag lag der Preis dann bei 99 €. Allerdings wird man das Smartphone wohl nur für einen begrenzten Zeitraum bei MediaMarkt so günstig bekommen. Die Idee hat ein breites Medienecho und Aufmerksamkeit für das Holly erzeugt, was wohl auch der Sinn der Sache ist.
Um die 5 Zoll große Smartphones im Preisbereich zwischen 100 und 150 Euro gibt es inzwischen einige, allerdings hebt sich das Honor Holly durch seinen IPS-Bildschirm in der HD-Auflösung 1.280 x 720 von seinen Konkurrenten ab. Unter der Haube verrichtet ein Mediatek-SoC mit vier bis zu 1,3 GHz taktenden Kernen und der integrierten Grafikeinheit Mali-400 MP2 seinen Dienst, der von 1 GB RAM unterstützt wird. Der Flashspeicher ist 16 GB klein und kann per micro SD-Karte um bis zu 32 GB vergrößert werden. Ansonsten werden die üblichen WLAN-Standards, Bluetooth 4.0 sowie HSPA+, aber kein LTE unterstützt. Der Akku hat eine Kapazität von 2.000 mAh, als Besonderheit können zwei SIM-Karten parallel betrieben werden (Dual-SIM).
Wegen der Eckdaten sowie des Preises ist das 157 Gramm schwere Honor Holly im (gehobenen) Einsteigersegment zu verorten und bietet so wie andere Honor-Smartphones auch viel Technik zum günstigen Preis. Für unsere Leistungsvergleiche ziehen wir aktuelle Smartphones in ähnlichen Preislagen heran, von denen einige mit dem konkurrierenden Qualcomm Snapdragon 200 8210 (MSM8210) mit Adreno 302-Grafik ausgestattet sind.
Mit einem Metallkleid ist bei diesem Preis nicht zu rechnen gewesen, folgerichtig besteht das Gehäuse des Holly komplett aus Kunststoff. Den hinteren Teil nimmt der Akkudeckel ein, hier lässt sich zwischen Schwarz und Weiß auswählen. Vorne hat man es bei beiden Varianten mit einen schwarzen Bezel zu tun, der komplett von der Displayscheibe abgedeckt und für heutige Verhältnisse nicht gerade klein ausgefallen ist. Die völlig glatte, klavierlackartige Oberfläche des Kunststoffgehäuses erweist sich bei verschwitzen Händen als rutschig. Bei unserem Exemplar ist die Rückseite weiß, sodass Fingerabdrücke kaum auffallen, bei der schwarzen Version ist das auch nicht zu befürchten, weil der Deckel eine Art Lederstruktur aufweist. Das Design ist schlicht und ähnelt dem des LG Nexus 5.
Entfernt man die Rückseite, was problemlos möglich ist, hat man Zugang zum Akku, den beiden SIM-Slots sowie zum Steckplatz für micro SD-Karten — so soll es sein. An der Verarbeitungsqualität hatten wir absolut nichts auszusetzen, das Rückteil passt sich nahezu nahtlos ein, überstehende Kanten oder sonstige Unregelmäßigkeiten waren nicht zu beobachten. Die Konstruktion macht trotz Kunststoff einen sehr soliden Eindruck. Mit etwas Kraftaufwand konnte der Tester das Holly ein kleines Stück weit verwinden, mehr als ein dezentes Knistern war dabei nicht zu vernehmen.
Zur Ausstattung lässt sich sagen, dass alle Basics, die heute von einem Smartphone erwartet werden können, an Bord sind. WLAN n, HSPA+, Bluetooth 4.0 und A-GPS fehlen ebenso wenig wie ein Steckplatz für mico SD-Karten bis zu 32 GB, mit unserer 64-GB-Karte konnte das Holly tatsächlich nicht umgehen. So kann der Flashspeicher von 16 GB preisgünstig erweitert werden. Nicht selbstverständlich sind in dieser Preisklasse die RGB-Benachrichtigungs-LED (mit Bordmitteln nur zum Anzeigen des Ladestands geeignet, für Benachrichtigungen ist eine Drittanbieter-App erforderlich) und das FM-Radio. SoC inklusive Grafikeinheit und der 1 GB fassende Hauptspeicher passen ebenso zum Einsteiger-Anspruch wie das Fehlen von LTE und NFC. Eher in Richtung Mittelklasse weist das 5 Zoll große HD-ISP-Display.
Das auffälligste Ausstattungsmerkmal ist sicher der zweite SIM-Steckplatz, der allerdings nur GSM-fähig ist. Im Vergleich mit dem alten Nexus 4 des Testers fällt zudem auf, dass Honor die Ausstattung mit Sensoren auf das Nötigste beschränkt hat. Die Anschlüsse und Bedienelemente sind überwiegend da zu finden, wo man sie erwartet: Micro-USB befindet sich unten, die Klinkenbuchse für Audio oben, der On/Off-Schalter an der rechten Seite. Da ist auch die Lautstärkewippe gelandet, die für den Geschmack des Autors auf der linken Seite besser aufgehoben gewesen wäre. Die Buttons verfügen über einen knackigen Druckpunkt und lassen sich einwandfrei bedienen. USB OTG wird leider nicht unterstützt.
Software
Honor verzichtet beim mit Android 4.4.2 alias KitKat ausgestatteten Holly auf die etwa vom Honor 6 bekannte Benutzeroberfläche Emotion UI. So fehlen z. B. der Telefonmanager oder die Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Designs. Überhaupt halten sich die Unterschiede zu Vanilla Android in engen Grenzen, Zusatzfunktionen sind kaum vorhanden. Eine Ausnahme ist etwa die Möglichkeit, das Smartphone zu bestimmten Zeitpunkten automatisch an- und abschalten zu lassen. Zudem wurde ein "Einfacher Startbildschirm" getaufter Launcher hinzugefügt, der sich statt des Standard-Launchers nutzen lässt und stark an die Kachel-Oberfläche von Windows 8 erinnert.
Einen klassischen App-Drawer gibt es beim Holly nicht, sodass alle Apps auf dem Startbildschirmen abgelegt werden und sich dort in Ordner sortieren lassen. Die Icons der vorinstallierten Basis-Apps wie Musik und Movies sind angepasst, das Gleiche gilt für die Symbole auf der obersten Ebene des Einstellungsmenüs. Bei den restlichen Anpassungen handelt es sich um Kleinigkeiten wie das um mehr Schaltflächen bereicherte Schnelleinstellungsmenü. Wie man auf den Screenshots sehen kann, hat man kaum mit Bloatware zu kämpfen, einige Apps wie Facebook lassen sich zudem deinstallieren.
Kommunikation & GPS
Neben den verschiedenen GSM- und UMTS-Spielarten laut Datenblatt beherrscht das Honor Holly WLAN nach IEEE 802.11b,g,n (nur 2,4-GHz-Band) sowie Bluetooth 4.0. Im Vergleich mit anderen Smartphones erwies sich die WLAN-Empfangsleistung als unauffällig bis gut.
Etwas schlechter sieht es mit dem GPS aus, das aus Positionen in Innenräumen, wo anderen Geräte zumindest nach einiger Zeit ein Fix gelang, keinen Kontakt zu den Satelliten aufnehmen mochte. Betrat der Autor ohne Fix das Freie, gelang der recht schnell, ging aber auch aus unerfindlichen Gründen gerne mal wieder verloren. Unseren Test der GPS-Genauigkeit mussten wir diesmal mit dem Auto absolvieren, also unter etwas erschwerten Bedingungen. Als Vergleich dient ein Garmin eTrex 30, das Kurven wohl aufgrund kürzerer Aktualisierungsintervalle nicht wie das Holly schnitt und sich auch näher als dieses an den befahrenen Straßen wähnte. Diese kleinen Ungenauigkeiten stehen einer erfolgreichen Navigation etwa mithilfe von Google Maps aber nicht im Wege.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Standardkost ist bei der Telefon-App angesagt, die man in fast identischer Form auch auf Nexus Smartphones mit Vanilla KitKat antrifft. An der Sprachqualität hatten weder der Tester noch seine Festnetz-Gesprächspartner etwas auszusetzen, was auch für die Freisprechfunktion gilt. Wir können dem Holly auf beiden Seiten eine volle, natürliche und weitgehend rauschfreie Sprachwiedergabe bescheinigen.
Kameras & Multimedia
Honor verbaut zwei Kameras, von denen die von einem LED-Blitz unterstützte hintere 8 MP auflöst und auf einen BSI-Sensor setzt, der eine höhere Lichtausbeute verspricht, während die vorne angebrachte Webcam mit ausreichenden 2 MP auskommen muss. Die Hauptkamera zeichnet bei Tageslicht Full-HD-Videos in brauchbarer Qualität auf. Folgende Features der Kamera-App zählt Honor auf: Panorama-Aufnahmemodus, Beauty-Modus, HDR-Modus, Bildfolgeaufnahme, Motivmodus und Video-Stabilisator. In der Standardeinstellung gelingen Fotos farbenfroh und scharf, die Details reichen für einen Ausdruck in A4 gerade noch aus.
Die Histogramme unserer Testfotos verraten besonders bei kontrastreichen Motiven eine knappe Belichtung, vermutlich sollen so ausgefressene Lichter vermieden werden, was auch gut gelingt. Da der Belichtungsumfang nicht ausreicht, sind aber im Gegenzug auf fast allen Bildern schwarze Bereiche ohne Zeichnung zu finden.
Die auch bei sehr guten Lichtverhältnissen stark eingreifende Rauschunterdrückung neigt dazu, kontrastarme Bildbereiche wie Grasflächen oder Gehwegsteine zu vermatschen, schafft es aber trotzdem nicht, das Bildrauschen im Blau des Himmels herauszurechnen. Offenbar bemüht sich die Bildverarbeitung, in dunkleren Bildbereichen eine Aufhellung vorzunehmen, was dort für massives, mit Schärfungsartefakten kombiniertes Rauschen sorgt. Alles in allem bietet die Kamera eine befriedigende, schnappschusstaugliche Bildqualität, die freilich so gut wie keinen Spielraum für nachträgliche Bearbeitung oder Vergrößerungen von Ausschnitten bietet. Die Webcam reicht für Videotelefonie und (unscharfe) Selfies aus, für mehr aber nicht.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Die türkisfarbene Pappschachtel enthält neben dem Netzteil und einem einen Meter langen USB-Kabel nur noch Garantieunterlagen sowie eine englischsprachige Schnellstartanleitung.
Garantie
Honor gewährt 24 Monate Herstellergarantie, für den Akku aber nur sechs Monate, wie es bei den meisten Marken üblich ist.
Eingabegeräte & Bedienung
Honor hat sich für Softtouch-Buttons im KitKat-Design unterhalb des Bildschirms entschieden, die nicht beleuchtbar und mangels Kontrast nur bei sehr guten Lichtverhältnissen einwandfrei zu erkennen sind. Wenn man sie trifft, was spätestens nach einer kurzen Eingewöhnung meistens auch blind gelingt, reagieren sie sicher auf Berührungen. Der Vorteil der Sache ist, dass mehr Bildschirm für Inhalte zur Verfügung steht. Dreht man das Smartphone, folgt der Bildschirminhalt innerhalb einer knappen Sekunde.
Beim Honor 6 ist eine Swype-Tastatur vorinstalliert, die des Holly mit dem Namen "Pinyin" beherrscht diese Eingabemethode nicht und nervt zudem mit einem altbekannten Bug: Im vorinstallierten Browser und auch in Chrome gelingt es nicht, das Layout dauerhaft auf Deutsch umzustellen, bei jeder neuen Eingabe wird einem wieder "English (9-key)" präsentiert. Schaltet man mittels Taste auf Deutsch um, findet man ein Layout vor, bei dem die Space-Taste mit ".com" vorbelegt ist. Obwohl das Keyboard dieses Verhalten in anderen Anwendungen nicht zeigt, ist es insgesamt völlig unbrauchbar, was wir mit einem Abzug quittiert haben. Der Tester ist nach kurzer Zeit auf die Android-Standardtastatur ausgewichen und empfiehlt generell SwiftKey. Mit dem Ansprechverhalten und der Präzision des Touchscreens hatten wir keine Probleme.
Überhaupt nicht selbstverständlich ist es, dass Honor einem so günstigen Einsteiger-Smartphone wie dem Holly ein IPS-Display in HD-Auflösung spendiert hat. Alle anderen vergleichbar günstigen Smartphones im Leistungsvergleich müssen mit weniger auskommen. 1.280 x 720 Pixel (16:9) ergeben verteilt auf 5 Zoll immerhin noch 294 ppi, bei Full-HD wie beim Nexus 5 sind es 441 ppi. Der Autor behauptet mal, dass hier nur Adleraugen im täglichen Betrieb einen Unterschied ausmachen können, subjektiv war alles schön scharf, detailliert und frei von Ärgernissen wie Treppchenbildung an schrägen Kanten.
472 cd/m2 (Mitte) stellen eine wirklich bombige Maximalhelligkeit dar. Da kann kein anderes Smartphone aus unserem Leistungsvergleich mithalten, und auch unter allen in den letzten zwölf Monaten von uns getesteten Smartphones platziert sich das Holly im oberen Drittel des Feldes.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 472 cd/m²
Kontrast: 613:1 (Schwarzwert: 0.77 cd/m²)
ΔE Color 8.23 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.84 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.12
Dafür ist der Schwarzwert mit 0,77 cd/m2 selbst für IPS-Verhältnisse zu hoch. Dass trotzdem noch ein guter Kontrast von 613:1 erreicht wird, verdankt das Holly seiner hohen Leuchtkraft. Neben guter Blickwinkelstabiität steht IPS auch für eine gute Farbwiedergabe, die hier allerdings mit DeltaE 8 (ColoChecker) bzw. 9 Graustufen nicht besonders normgerecht und insgesamt nur mittelmäßig ausfällt. Wie es besser geht, zeigt etwa das Microsoft Lumia 535 mit Werten von unter 4. Subjektiv empfand der Autor die Farben als lebendig, aber nicht zu bunt und die Abstimmung eher als warm. Auf dem Graustufen-Screenshot ist ein leichter Stich in Richtung eines schmutzigen Grüntons zu sehen.
Honor Holly Mali-400 MP2, MT6582, 16 GB eMMC Flash | Archos 50c Oxygen Mali-450 MP4, MT6592, 8 GB SSD | Huawei Ascend Y530 Adreno 302, 200 8210, 4 GB Flash | Microsoft Lumia 535 Adreno 302, 200 MSM8212, 8 GB eMMC Flash | Motorola Moto E 1. Gen 2014 Adreno 302, 200 8210, 4 GB Flash | |
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Bildschirm | -12% | -8% | 18% | 15% | |
Helligkeit Bildmitte | 472 | 426 -10% | 375 -21% | 431 -9% | 373 -21% |
Brightness | 455 | 417 -8% | 370 -19% | 424 -7% | 365 -20% |
Brightness Distribution | 87 | 90 3% | 91 5% | 90 3% | 96 10% |
Schwarzwert * | 0.77 | 1.02 -32% | 0.74 4% | 0.64 17% | 0.5 35% |
Kontrast | 613 | 418 -32% | 507 -17% | 673 10% | 746 22% |
Delta E Colorchecker * | 8.23 | 8.06 2% | 8.8 -7% | 3.6 56% | 4.84 41% |
Delta E Graustufen * | 8.84 | 9.64 -9% | 8.69 2% | 3.71 58% | 5.62 36% |
Gamma | 2.12 104% | 2.46 89% | 2.03 108% | 2.4 92% | 2.59 85% |
CCT | 6819 95% | 7015 93% | 8507 76% | 6878 95% | 7943 82% |
* ... kleinere Werte sind besser
Trotz der prächtigen Maximalhelligkeit muss man draußen zumindest an sonnigen Tagen dafür sorgen, dass das Display abgeschattet wird, weil die Reflexionen in der der stark spiegelnden Scheibe sonst überhand nehmen.
Abstriche bei der Bildqualität sind erst zu verzeichnen, wenn man gleichzeitig aus sowohl vertikal als auch horizontal verschobenen, kleinen Winkeln auf das Display schaut, was bei einem Smartphone durchaus vorkommen kann, wenn es z. B. auf dem Tisch liegt. Bei normaler Handhabung stellt sich bei schrägen Einblickwinkeln lediglich ein zu vernachlässigender Helligkeits- und Kontrastverlust ein, der allerdings bei Spitzendisplays wie dem des iPad Air 2 noch geringer ausfällt. Damit wird der sehr gute Gesamteindruck, den der Bildschirm im Test hinterlassen hat, abgerundet.
Als Antrieb kommt das preisgünstige und sparsame Einsteiger-SoC Mediatek MT6582 (4 x 1,3 GHz, ARM Cortex-A7) zum Einsatz. Die gemessene Performance liegt in etwa auf dem Niveau des Nvidia Tegra 3 von 2011/2012, somit steht für die meisten Apps genug Leistung zur Verfügung. Unsere Benchmarks zeigen erwartungsgemäße Ergebnisse, die das gleiche SoC auch in anderen Smartphones erzielt hat.
In der Praxis öffneten Apps sich zügig, aber nicht so rasant wie auf aktuellen Spitzenmodellen. Außerdem zeigten die Animationen ab und an leichte Ruckler, die bei Steve Jobs nicht durchgegangen wären, aber wohl nur sehr anspruchsvolle Nutzer stören dürften, die ohnehin nicht zu einem Budget-Smartphone greifen würden. Auffällig gut schneidet das Honor Holly im Speicherbenchmark Androbench ab, was mit für die unerwartet gute Spieleperformance verantwortlich sein könnte. Die Vergleichsgeräte kommen in dieser Disziplin nicht mit, selbst das höherklassige Archos 50c Oxygen ist mindestens 31 % langsamer.
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
1280x720 Ice Storm Standard Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 |
Browserbenchmarks
Bei den Browserbenchmarks ordnet sich das Honor Holly unter allen von uns in den letzten zwölf Monaten getesteten Smartphones stets im Mittelfeld ein. Je nach Benchmark liegt mal das Mediatek-SoC im Testgerät, mal der Qualcomm Snapdragon 200 8210 wie etwa im Lumia vorne. Subjektiv hat uns das Surfen mit dem Holly Spaß gemacht, mit großen Verzögerungen hatten wir auch bei aufwändigen Websites nicht zu kämpfen. Man darf bloß kein iPhone mit dem pfeilschnellen Safari-Browser daneben halten.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Microsoft Lumia 535 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Huawei Ascend Y530 | |
Microsoft Lumia 535 | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Microsoft Lumia 535 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor Holly | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Archos 50c Oxygen | |
Motorola Moto E 1. Gen 2014 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die auf dem SoC verbaute Einsteiger-GPU Mali-400 MP2 mit zwei bis zu 500 MHz taktenden Kernen ist schon etwas angestaubt und beherrscht nur OpenGL ES 2.0. Trotz eigentlich geringer Spieleleistung ist genug Power vorhanden, um das schicke Asphalt 8 in mittlerer Grafikqualität flüssig spielen zu können, nicht jedoch im höchsten Preset, wo es ruckelig wurde. Daneben haben wir Max Payne ausprobiert, das sich ebenfalls für mittlere Einstellungen entschieden hat, aber auch in hohen Einstellungen flüssig lief. Die Sensoren funktionierten so, wie sie sollten.
Temperatur
Hier gibt es nicht Auffälliges zu berichten, die maximale Oberflächentemperatur betrug selbst unter Last nur 37 °C. Den Stresstest absolvierte das Holly ohne Probleme.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Hohe Erwartungen weckt der kleine Monolautsprecher, der an der Rückseite unten links angebracht ist, nicht. Und in der Tat handelt es sich eher um einen Notbehelf, um Systemtöne sowie Sprache beim Freisprechen und in Google Now oder Navigations-Apps wiedergeben zu können, für Musik eignet sich die Konstruktion nicht.
Der Sound klingt in der cleanen Einstellung flach, gequetscht, dynamikarm und extrem mittenbetont, aber immerhin nicht schrill oder verzerrt. Mit voluminöser, basslastiger Musik etwa mit mehreren E-Gitarren ist der Speaker komplett überfordert. Auch die relativ geringe maximale Lautstärke weiß nicht zu überzeugen, dürfte für die genannten Anwendungen aber ausreichen. Steckt man einen Koss Porta Pro in die Klinkenbuchse, kann sich der Sound durchaus hören lassen. Die neben Google Play Music vorinstallierte, eher rudimentäre App mit dem einleuchtenden Namen "Music" ähnelt sehr dem Standard-KitKat-Player, der in etwas angepasster Form auch von Samsung verwendet wird. Vom Funktionsumfang her kann der nicht mit Apps wie z. B. Poweramp mithalten, dürfte den meisten Ansprüchen aber genügen.
Energieaufnahme
Verbrauchs- und Laufzeitvergleiche machen am ehesten Sinn, wenn man dazu Smartphones mit der selben Bildschirmgröße und dem gleichen SoC heranzieht, wovon sich nur drei in unserer Datenbank finden. In diesem Feld sind die Unterschiede im Test Idle avg. sehr gering, das Holly liegt recht genau im Durchschnitt. Maximale Last (Load max) tritt etwa beim Zocken aufwändiger 3D-Spiele auf. Der Durchschnitt beläuft sich hier auf 4,6 Watt, das Holly genehmigt sich 5,3 Watt. Somit ist das 5-Watt-Netzteil grenzwertig dimensioniert.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.8 / 1.5 / 1.7 Watt |
Last |
2.9 / 5.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
Akkulaufzeit
Unter den drei vergleichbaren Smartphones haben das Honor Holly und das Alcatel One Touch Pop C7 mit 2.000 mAh die schwächeren Akkus, das Acer Liquid E700 Trio kommt auf 3.500 mAh. Im praxisnahen WLAN-Test surft ein Skript bei deaktivierten Verbrauchern wie Bluetooth auf etwa 150 cd/m2 reduzierter Helligkeit alle 40 Sekunden automatisch repräsentativ ausgewählte Internetseiten an. Hier kann sich überraschenderweise das Alcatel mit stolzen 566 Minuten an die Spitze setzen und lässt das Testgerät mit einem Vorsprung von 56 % hinter sich. Unter Last (Load) kann das Acer seine höhere Akkukapazität ausspielen und hängt die beiden recht nahe beieinander liegenden Mitbewerber mit deutlichem Abstand ab.
Honor Holly Mali-400 MP2, MT6582, 16 GB eMMC Flash | Acer Liquid E700 Trio Mali-400 MP2, MT6582, 16 GB eMMC Flash | Alcatel One Touch Pop C7 Mali-400 MP2, MT6582M, 4 GB Flash | Microsoft Lumia 535 Adreno 302, 200 MSM8212, 8 GB eMMC Flash | Motorola Moto E 1. Gen 2014 Adreno 302, 200 8210, 4 GB Flash | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 48% | 18% | -12% | 64% | |
Idle | 950 | 853 -10% | 948 0% | 1336 41% | |
WLAN (alt) | 363 | 510 40% | 566 56% | 376 4% | 846 133% |
Last | 211 | 327 55% | 228 8% | 127 -40% | 248 18% |
Nicht nur unter Berücksichtigung des geringen Preises hat das Honor Holly im Test eine tolle Figur gemacht. Dazu trägt nicht zuletzt das sehr helle, kontrast- und farbstarke IPS-Display bei, das im Gegensatz zur preislich vergleichbaren Konkurrenz sogar in HD-Auflösung daherkommt. Das Gehäuse wirkt zwar nicht unbedingt hochwertig, ist aber gut verarbeitet und stabil. Die schmerzlichste Lücke in der Ausstattung stellt das Fehlen von LTE dar, auf NFC und einige Sensoren wie ein Barometer dürften viele Nutzer gerne verzichten. Leistung für den täglichen Gebrauch und gelegentliches Zocken steht genug zur Verfügung, topaktuelle Grafikkracher überfordern das insgesamt eher gemächliche Einsteiger-SoC aber.
Schade finden wir, dass Betriebssystem und vorinstallierte Apps weitgehend dem Android-Standard entsprechen und kaum Zusatzfunktionen implementiert wurden. Dass Honor den Tastatur-Bug immer noch nicht in den Griff bekommen hat, ist einfach nur schwach. Auf der Multimedia-Seite vermiest der Lautsprecher den Spaß ein wenig. Die Kamera ist zwar nicht besonders überzeugend, geht für den Preis aber in Ordnung. Schön wäre es gewesen, wenn Honor den Softtouch-Buttons eine Beleuchtung spendiert hätte. Alle genannten Schwächen wären bei einem 500-Euro-Smartphone härter zu kritisieren, aber wir reden hier von 100 bis 140 Euro und finden, dass das Honor Holly dafür eine ausdrückliche Kaufempfehlung verdient hat, denn ein derartig gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist zurzeit woanders kaum anzutreffen.