Test Honor 6 Smartphone
Der chinesische Smartphone-Gigant Huawei ist mit seiner Zweitmarke Honor seit Ende letzten Jahres auch in Europa vertreten. Honor soll vor allem junge, internetaffine Kunden ansprechen, und so werden auch die Geräte vor allem online vertrieben. Außerdem konzentriert sich die Marke auf günstige Geräte zwischen 100 und 300 Euro; wer ein High-End-Gerät möchte, der muss sich beim Mutterkonzern Huawei umsehen.
Mit dem Honor 6 bringt der Hersteller sein vorerst wohl teuerstes Gerät auf den Markt: Es kostet nämlich genau 300 Euro. Dafür bekommen Sie einen 5-Zoll-Bildschirm, einen Achtkern-Prozessor und sogar LTE Cat. 6, das im passenden Netz Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit pro Sekunde erreichen kann.
In der Mittelklasse tummeln sich schon viele Smartphones, beispielsweise das brandneue Samsung Galaxy A3 mit Metallgehäuse, das HTC Desire 820, das Sony Xperia T3 oder das Nokia Lumia 830.
Ein Metallgehäuse wie beim Samsung Galaxy A3 gibt es beim Honor 6 nicht, dafür ein stabiles Polycarbonat-Chassis, das sich kaum verwinden lässt und Druck von vorne und hinten nur in der Mitte zum Bildschirm durchlässt. Das Gehäuse ist in Weiß und Schwarz erhältlich, ist schlicht und doch gefällig designt, lässt aber eine gewisse Eigenständigkeit vermissen: Es sieht einfach aus wie ein Smartphone unter vielen.
Das Honor 6 liegt dank abgerundeter Kanten gut in der Hand. Mit 7,5 Millimeter ist das Gehäuse recht schlank, nur das Samsung Galaxy A3 kann unter den Vergleichsgeräten noch weniger Bauhöhe aufweisen. Der Akku lässt sich nicht entnehmen, an der rechten Seite findet sich eine Klappe, hinter der man eine micro-SIM- und eine micro-SD-Karte einlegen kann. Das Einlegen und Entnehmen funktioniert problemlos, da die Karten einfach im Halter einrasten und nach einem erneuten Druck herausspringen.
3 GByte Arbeitsspeicher sind ein echtes Alleinstellungsmerkmal für das Honor 6, das bietet von den Vergleichsgeräten keines. Allerdings wird man nur bei extremem Multitasking davon profitieren, einen echten Geschwindigkeitsvorteil in Anwendungen sollten Sie nicht erwarten. 16 GByte Speicherplatz sind bei den meisten Geräten dieser Preisklasse Standard, allerdings nicht bei allen: Sonys Xperia T3 muss mit 8 GByte auskommen. Das Full-HD-Display und schnelles LTE Cat. 6 geben zusätzliche Pluspunkte bei der Ausstattung, die sonst kein Gerät im Vergleich bieten kann. Auch USB on the go wird unterstützt, dafür fehlt die Nahfeldkommunikationstechnik NFC.
Software
Wer schon einmal ein Huawei Smartphone in der Hand hatte, der kennt die Benutzeroberfläche Emotion UI 2.3, die beim Honor 6 auf Android 4.4.2 aufsetzt. Auch alle anderen Android Veteranen werden aber mit den Änderungen zurechtkommen. Diese finden sich eher im Detail: So gibt es auf dem Startbildschirm eine Schnellstartleiste, die direkten Zugriff auf bis zu vier Apps erlaubt, man kann Designs auswählen, und die App-Logos wurden umgestaltet.
Vorinstalliert sind auch einige nützliche Apps, beispielsweise der Telefonmanager, der Optionen für die Beschleunigung und das Bereinigen des Telefons enthält. KingSoft Office und kleine Tools wie eine Lupenfunktion für die Kamera runden das Softwarepaket ab. Außer einigen Free2Play-Games von Gameloft gibt es auch keine Werbe-Apps auf dem Smartphone.
Kommunikation & GPS
Mit Mobilfunknetzen kommuniziert das Smartphone über vier GSM-Frequenzen, außerdem unterstützt es UMTS und LTE Cat. 6, was Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit pro Sekunde im Downstream ermöglicht, wenn Netz und Mobilfunkvertrag es zulassen. Der Empfang ist dabei gut: Selbst in Gebäuden hatten wir im urbanen Umfeld im eher schlecht ausgebauten 4G-Netz von E-Plus stets vollen Emfpang oder zumindest 4/5.
WLAN-Netze werden nach den Standards 802.11 a/b/g/n angesprochen, es lassen sich also auch WiFi-Netzwerke im 5-GHz-Band nutzen. Der Empfang ist eher mäßig: In 10 Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände hatten wir nur mehr die halbe Signalqualität, der Seitenaufbau war verlangsamt.
Der GPS-Empfang ist eher mäßig: In Innenräumen kommt gar keine Verbindung zustande. Im Freien dauert es recht lange, bis wir auf 7 Meter genau geortet werden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App entspricht weithin dem Original von Google und besitzt die Funktion, Kontakte zu Favoritenlisten hinzuzufügen. Startet man die App, bekommt man zu allererst die Anrufliste zu sehen. Den einzelnen Nummerntasten lassen sich Kurzwahlen zuweisen. Über einen Belästigungsfilter können unerwünschte Kontakte blockiert werden.
Die Sprachqualität ist auf unserer Seite ganz ordentlich: Wir hören das Gegenüber klar, vielleicht mit ein wenig zu stark betonten Höhen. Wie wir allerdings auf der Gegenseite ankommen, ist weniger gut: Unsere Stimme wird schnell mit Knistern und Störgeräuschen im Mikrofon überlagert. Nur, wenn wir sehr leise sprechen, ist die Sprachqualität in Ordnung.
Kameras & Multimedia
Mit 13 Megapixel bei der rückwärtigen Kamera, Autofokus und einem LED-Blitz ist das Honor 6 innerhalb der Vergleichsgruppe recht gut aufgestellt, zumal sich an der Vorderseite eine 5-Megapixel-Kamera für hochauflösende Selfies befindet. Die Hauptkamera macht auch bei schlechteren Lichtverhältnissen ordentliche Bilder, in der Vergrößerung fallen aber ausgefranste Ränder auf. Auch im Freien bei Sonnenlicht gefallen uns die Bilder, ein Unterschied in der Bildqualität zu High-End-Smartphones wie dem LG G3 ist kaum zu erkennen. Mit einer Spiegelreflexkamera kann das Smartphone zwar noch nicht mithalten, aber fürs Album reicht die Bildqualität allemal aus.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Eingabegeräte & Bedienung
Die vorinstallierte Tastatur heißt "Swype for Huawei" und bietet zahlreiche Eingabemöglichkeiten. Wie der Name schon erahnen lässt, kann man durch "Swypen", also Streichen über die Tastatur, Wörter eingeben, natürlich neben dem klassischen Tippen. Sprach- und Handschrifteingabe sind ebenfalls möglich. Die Tastatur an sich ist für unseren Geschmack etwas zu sehr mit Doppel- und Dreifachbelegungen überfrachtet, was die Bedienung etwas unübersichtlich macht. Auch gibt es keinen direkten Zugriff auf die Ziffern. Auf Wunsch lässt sich aber auch die klassische Android Tastatur aktivieren oder man lädt aus dem Google Play Store eine Alternative herunter.
Der Touchscreen reagiert prompt auf Eingaben und hat eine angenehme Oberfläche. Außerdem ist er bis in die Ecken empfindlich und besitzt einen optionalen Handschuhmodus. Der Lagesensor spricht ebenfalls genau und schnell auf Änderungen an.
Einen Full-HD-Bildschirm sieht man in der Preisklasse um 300 Euro nur sehr selten: Das Google Nexus 5 war eines der berühmteren Geräte mit diesen Spezifikationen. Auch das Honor 6 bietet nun jedoch 1.920 x 1.080 Pixel auf seinem 5-Zoll-Bildschirm mit IPS-Technologie. Dazu eine ordentliche Helligkeit von durchschnittlich 438,8 cd/m² und eine recht gleichmäßige Ausleuchtung von 93 %.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 439 cd/m²
Kontrast: 549:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)
ΔE Color 7.06 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.08 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.16
Honor 6 Mali-T628 MP4, Kirin 920, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia T3 Adreno 305, 400 MSM8928, 8 GB SSD | Samsung Galaxy A3 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | HTC Desire 820 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 830 Adreno 305, 400 MSM8926, 16 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | 13% | 25% | 34% | 18% | |
Helligkeit Bildmitte | 439 | 521 19% | 434 -1% | 541 23% | 440 0% |
Brightness | 439 | 504 15% | 433 -1% | 531 21% | 421 -4% |
Brightness Distribution | 93 | 89 -4% | 96 3% | 91 -2% | 87 -6% |
Schwarzwert * | 0.8 | 0.77 4% | 0.5 37% | 0.77 4% | |
Kontrast | 549 | 677 23% | 1082 97% | 571 4% | |
Delta E Colorchecker * | 7.06 | 5.73 19% | 2.98 58% | 5.85 17% | 2.6 63% |
Delta E Graustufen * | 8.08 | 6.83 15% | 2.68 67% | 4.71 42% | 2.64 67% |
Gamma | 2.16 102% | 3.46 64% | 2.44 90% | 2.42 91% | 2.32 95% |
CCT | 8134 80% | 8370 78% | 6603 98% | 7591 86% | 6686 97% |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Kontrast allerdings funkt der hohe Schwarzwert dazwischen: 0,8 cd/m² hell leuchten Flächen, die eigentlich schwarz sein sollten. Sie wirken dadurch eher dunkelgrau. 549:1 beträgt dadurch der Kontrast nur, das ist knapp die Hälfte vom Wert des HTC Desire 820, vom Galaxy A3 mit seinem AMOLED-Display und theoretisch unendlich hohem Kontrast ganz zu schweigen. Farben wirken auf dem Screen des Honor 6 dennoch recht kräftig, und die Darstellung ist aufgrund der hohen Auflösung sehr scharf.
Eine genauere Analyse der Farbdarstellung mit der Software CalMan und dem Spektralfotometer zeigt, dass Farben nicht sehr originalgetreu dargestellt werden: Die Abweichungen zum Referenzfarbraum sRGB sind größer als bei allen Vergleichsgeräten. Bei den Graustufen ist mit bloßem Auge eine deutliche Tendenz ins Lila zu erkennen, besonders bei hellen Farbtönen und Weiß. Erfreulich ist hingegen, dass man die Farbtemperatur in den Einstellungen ändern und so die für sich optimale Balance aus warmen und kalten Farbtönen finden kann.
Bei direktem Lichteinfall ist die spiegelnde Oberfläche ein Problem für die Sichtbarkeit, ansonsten allerdings wird man im Freien an bewölkten Tagen oder an schattigeren Orten kaum Probleme haben, etwas auf dem Display zu erkennen. Auch wenn der Kontrast nicht überragend ist, bleibt der Bildschirminhalt dank der ordentlichen Helligkeit lange gut sichtbar.
Dank der IPS-Technologie sind die Blickwinkel in alle Richtungen sehr groß: Auch aus sehr flachen Winkeln kann man den Bildschirminhalt noch gut erkennen.
Der Achtkernprozessor klingt auf den ersten Blick wie eine sehr feine Sache: Schließlich beinhaltet das HiSilicon Kirin 920 vier Kerne mit 1,7 GHz und vier Kerne mit 1,3 GHz, was sogar noch Energie sparen soll. Hilft nur nicht so viel, wie ein Blick ins Kapitel "Energieaufnahme" zeigen wird. Außerdem gibt es im Moment kaum Apps, die acht Kerne ausnutzen. Auch so kann sich das Honor 6 aber in Sachen Prozessorleistung deutlich vor den Konkurrenzgeräten platzieren. Auch bei der Internet-Performance im ohnehin schnellen Google Chrome zeigt sich das Honor 6 sehr flott.
Die Grafikkarte heißt Mali-T628 MP4 und beinhaltet vier Rechencluster. Auch sie kann die Vergleichsgeräte in unseren Benchmarks klar auf die hinteren Plätze verweisen und sollte für aktuelle Games im Google Play Store ausreichen.
Auch die 16 GByte Flashspeicher erweisen sich als recht schnell. Zwar reicht es hier nicht ganz für den Spitzenplatz in der Vergleichsgruppe, weil das Samsung Galaxy A3 noch ein bisschen schneller schreibt und liest. Dennoch sind besonders die Schreibgeschwindigkeiten des Speichers im Honor 6 beeindruckend. Auch gut: Beim Honor 6 lassen sich Apps auf die SD-Karte verschieben, so dass der zusätzliche Speicher optimal genutzt werden kann.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Nokia Lumia 830 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Nokia Lumia 830 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Nokia Lumia 830 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Nokia Lumia 830 |
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 6 | |
Sony Xperia T3 | |
Samsung Galaxy A3 | |
HTC Desire 820 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die verbaute Grafiklösung ARM Mali-T628 besitzt vier Kerne und kann aktuelle High-End Games aus dem Google Play Store in der nativen Auflösung des Displays recht flüssig darstellen. Ab und an sind leichte Ruckler zu beobachten, insgesamt sind wir mit der Performance in "Asphalt 8: Airborne" aber zufrieden. Einfachere Casual Games wie "Angry Birds" schafft die Grafikkarte locker. Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor ist sehr präzise möglich.
Temperatur
Die absolute Maximalerwärmung unter Last sind 37,1 Grad Celsius. Die Oberfläche erwärmt sich leicht bemerkbar, allerdings ist diese Erwärmung zu keinem Zeitpunkt unangenehm stark. Im Idle-Modus erwärmt sich das Gerät mit maximal 31,5 Grad nur kaum spürbar.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der verbaute Lautsprecher liegt an der Rückseite, wodurch der Klang deutlich dumpfer wird, sobald man das Smartphone auf einem Tisch ablegt. Tiefen sind ein Fremdwort für den Lautsprecher, der Klang ist insgesamt stark mittenbetont und nur mittelmäßig laut. Insgesamt ist der Lautsprecher OK für die gelegentliche Verwendung, audiphile Naturen werden aber eher zu externen Kopfhörern oder Lautsprechern greifen - die Audioausgabe über den 3,5-mm-Audiokombiport ist klar und gut.
Energieaufnahme
So einen hohen minimalen Idle-Verbrauch haben wir selten gesehen: Satte 1,7 Watt verleibt sich das Honor 6 bei eher mäßigen Leistungswerten mindestens ein. Zudem ist der Standby-Verbrauch mit 0,8 Watt recht hoch, und selbst im komplett ausgeschalteten Zustand verbraucht das Smartphone noch 0,2 Watt. Das ist eindeutig zu viel. Auch beim absoluten Maximalverbrauch von 6,8 Watt ist das Honor 6 auf dem letzten Platz in Sachen Sparsamkeit. Einen Energiesparmodus gibt es allerdings, dann wird der Bildschirm schwarz-weiß und es sind nur noch grundlegende Funktionen vorhanden. Zudem kann man zahlreiche Energieeinstellungen vornehmen und bekommt Tipps für optimale Settings zum Energiesparen.
Aus / Standby | 0.2 / 0.8 Watt |
Idle | 1.7 / 2.4 / 2.8 Watt |
Last |
5.3 / 6.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
Akkulaufzeit
Bei so hohen Verbrauchswerten kann auch der sehr üppig dimensionierte 11,8-Wattstunden-Akku nicht mehr viel retten: Das Honor 6 belegt unter den Vergleichsgeräten den letzten Platz in Sachen Akkulaufzeit. "Länger als zwei Tage" verspricht Honor bei normalem Gebrauch, angesichts unserer Erfahrungen würden wir darauf aber nicht zählen. Rechnen Sie lieber damit, dass Ihr Smartphone nach einem Tag schon wieder geladen werden muss. Immerhin kann man 7:34 Stunden im WLAN surfen, das ist weniger als bei den Vergleichsgeräten, aber immer noch ein praxistauglicher Wert.
Honor 6 Mali-T628 MP4, Kirin 920, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia T3 Adreno 305, 400 MSM8928, 8 GB SSD | Samsung Galaxy A3 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | HTC Desire 820 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 830 Adreno 305, 400 MSM8926, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 14% | 58% | 18% | 45% | |
WLAN (alt) | 454 | 634 40% | 568 25% | 490 8% | 721 59% |
Last | 134 | 118 -12% | 256 91% | 171 28% | 174 30% |
"Nur für Mutige" schreibt Honor auf seiner Website über das Honor 6. Warum eigentlich? So mutig muss man gar nicht sein, um sich ein sehr solides Mittelklasse-Phone nach Hause zu holen, das zudem mit hochwertiger Ausstattung glänzt: Einen Full-HD-Screen und schnelles LTE Cat. 6 kann in dieser Klasse sonst kaum jemand vorweisen. Auch 3 GByte Arbeitsspeicher sind ein Alleinstellungsmerkmal, von dem man allerdings nicht zu viel erwarten sollte. Ebenso geht es uns mit dem Achtkernprozessor, der zwar seine Arbeit flott erledigt, aber auch richtig viel Energie frisst, wodurch die Akkulaufzeiten trotz großem Akku nur durchschnittlich sind.
Auch bei der Qualität von Lautsprecher und Mikrofon merkt man schnell, an welchen Stellen gespart wurde. Die Farbdarstellung des Bildschirms ist zudem für ambitionierte Hobbyfotografen zu ungenau. Schade eigentlich, die Kameras machen nämlich ganz ordentliche Bilder. Außerdem können die Software und das schlichte, aber stabile Gehäuse überzeugen.
Insgesamt kann man für das Honor 6 also durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen: Wenn Ihnen Akkulaufzeit und ein Metallgehäuse nicht so wichtig sind, sollten Sie sich überlegen, auf das "ehrenwerte" Angebot von Honor einzugehen.