Test Kazam Thunder Q4.5 Smartphone
189 Euro soll das Thunder Q4.5 kosten - damit passt das 4,5 Zoll große Smartphone des Newcomers Kazam preislich gut zur unteren Mittelklasse. Der Hersteller selbst spricht auch von einem Mittelklasse-Gerät, also muss es sich mit entsprechenden Konkurrenten, etwa vom Schlage eines Motorola Moto G, messen lassen. Eine Disziplin gewinnt das Kazam-Smartphone aber glasklar – und aktuell gegen jede noch so starke Konkurrenz: die Garantiewertung. Denn der Hersteller – und das ist bis dato einzigartig – übernimmt für registrierte Geräte für die ersten 12 Monate nach dem Kauf die Reparatur eines Glasschadens. Kostenfrei, auch bei Selbstverschulden. Kazam nennt diesen Service Screen Protection und begründet sein Angebot damit, dass laut nicht näher benannten Untersuchungen bei etwa 20 Prozent aller Smartphones genau so ein Schaden innerhalb des ersten Jahres eintreten würde. Ebenfalls ein toller Service: Im Bedarfsfall können sich die Support-Mitarbeiter remote auf dem Smartphone des Users einloggen und bei der Fehlersuche bzw. Problembehebung unmittelbar aushelfen.
Doch nun zum Smartphone selbst: Von den Eckdaten her ist das Kazam Thunder Q4.5 ein typisches Mittelklasse-Gerät. Dafür sprechen der gemächlich getaktete Vierkern-Prozessor von MediaTek, der ein GB große Arbeitsspeicher und das 4,5 Zoll große FWVGA-Display, das auf der IPS-Technik basiert. Der interne Speicher ist mit vier GB klein geraten, aber immerhin erweiterbar. Sonst ist das Kazam Thunder Q4.5 ein unauffälliges Gerät, dessen Konkurrenten unter anderem Motorola Moto G, Nokia Lumia 625, LG L90 und Wiko Stairway heißen. Letzteres unterstützt wie das Testgerät zwei SIM-Karten.
Britisches Understatement darf man dem Kazam Thunder Q4.5 sicherlich unterstellen, stammt der Newcomer doch selbst aus dem Vereinigten Königreich. Auf der Frontseite ist außer dem Display und dem umlaufenden, recht breit geratenen Rahmen nichts zu sehen. Damit erinnert der Kazam-Erstling an die Nexus-Reihe von Google. Ein wenig Eleganz versprüht der umlaufende Rand in Metalloptik. Auf der Rückseite zeigt sich ein anthrazit-farbener Akkudeckel aus sehr dünnem Kunststoff. Dank seiner leicht aufgerauten Oberfläche fasst sich der Deckel recht hochwertig und griffig an. Stabil genug ist er indessen nicht. Tipper auf die Rückseite führen zu leichten Klackergeräuschen. Im Gegenzug lässt er sich sehr leicht öffnen. Beim Schließen muss man allerdings ein Auge darauf werfen, dass auch wirklich alle Einrastpunkte geschlossen sind. Das Smartphone selbst lässt sich ebenfalls relativ leicht verbiegen, Geräusche gibt es dabei aber keine von sich.
In der Preisklasse unter 200 Euro tummelt sich auch so manches Pummelchen. Das Kazam Thunder Q4.5 zählt da sicher nicht dazu. Vielmehr macht es einen schlanken Eindruck. Mit 137 Gramm ist es zwar nicht federleicht, die schlanke Silhouette lässt das Gerät da wohl etwas leichter erscheinen als es tatsächlich ist. Dazu trägt auch die mit 8,9 Millimetern recht geringe Bauhöhe bei. Die direkte Konkurrenz ist meist dicker und schwerer, etwa Motorola Moto G und Nokia Lumia 625. Lediglich das LG L90 wiegt bei größerem Display ein bisschen weniger. Insgesamt schlägt sich das Kazam-Smartphone in der Gehäusewertung ordentlich, Raum für Verbesserungen ist aber vorhanden.
Ergänzung: Laut Hersteller handelt es sich beim Display-Glas um "hardened Asahi Glass“.
Dieses Kapitel fällt recht kurz aus – die Ausstattung des Kazam Thunder Q4.5 ist quasi normaler Smartphone-Standard. Bis auf die beiden SIM-Schächte, die Mini-SIM-Karten aufnehmen, gibt es nichts Außergewöhnliches zu vermelden. Höchstens vielleicht, dass die Schnittstellen und Bedienelemente nicht allesamt da sind, wo man sie erwarten könnte. Die USB-2.0-Buchse etwa sitzt oben, die Lautstärkewippe auf der linken und der Power-Button auf der rechten Seite.
Mit vier GB fällt der interne Speicher recht klein aus, lässt sich aber zumindest schnell per microSD-Karte erweitern. Deren maximale Kapazität darf laut Hersteller 32 GB nicht überschreiten. Wir haben jedoch auch ein 64-GB-Modell problemlos nutzen können. Angesichts dessen, dass im Auslieferungszustand nur knapp zwei GB Speicher übrig sind, ist das ein erfreulicher Umstand.
Software
Android 4.2.2 Jelly Bean – auf diesen Namen hört das Betriebssystem des Kazam Thunder Q4.5. Diese Android-Version ist mittlerweile gut ein Jahr alt und – was deutlich schwerer wiegt – ressourcenhungriger als das aktuelle 4.4 KitKat. Gerade leistungsschwächere Smartphones profitieren also von einem Update. Ob das Thunder Q4.5 allerdings eines bekommen wird, muss der Hersteller intern noch klären. Sollte ein zeitnahes Update kommen, könnte Kazam auch gleich die englischen Einträge im deutschen Menü übersetzen. So wirkt das Ganze noch ein wenig wie ein Schnellschuss. Im Roaming-Menü gibt es Einträge wie "Disable" und "National only". Da nicht jeder des Englischen mächtig ist, sollte Kazam hier dringend nachbessern. Auch der Name der Galerie-App überrascht: Sie heißt bei Kazam "Schlüsselbund". Ansonsten ist die Entscheidung für ein Stock Android aus unserer Sicht richtig, auf nervige Bloatware verzichten die Briten.
Kommunikation & GPS
Ein weiteres Kapitel mit der Überschrift "Standard". Das WLAN-Modul funkt im 2,4 GHz und unterstützt die IEEE-Standards 802.11b/g/n. Die Empfangsstärke konnte uns durchwegs überzeugen, auch in zehn Metern Entfernung zum Router konnten wir kein Nachlassen der Übertragungsraten feststellen. Für die mobile Datenkommunikation steht ein HSPA+-Modul bereit, das eine maximale Downloadrate von 42,2 ermöglicht. Das sollte auch in Zeiten von LTE völlig ausreichen. Möglich ist die Nutzung von 3G allerdings nur mit dem primären SIM-Schacht. Der sekundäre beherrscht nur 2G-Verbindungen. Bluetooth 4.0 und einen A-GPS-Empfänger gibt es auch. Letzterer macht seine Sache außerordentlich gut: Selbst in geschlossenen Räumen findet der Sensor innerhalb von Sekunden einen Sat-Fix und erreicht eine hohe Genauigkeit. Outdoor klappt das nochmals einen Tick besser. Auf unserer MTB-Teststrecke kann das Kazam Thunder Q4.5 den guten Eindruck weitgehend bestätigen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App hält keinerlei Überraschungen bereit und weicht nicht vom Android-Standard ab. Auch die beiden SIM-Schächte – beide nehmen SIM-Karten normaler Größe auf – lassen sich komfortabel verwalten. Kritik üben müssen wir an der Sprach- und Hörqualität. Zwar sind Stimmen in beiden Richtungen einwandfrei zu verstehen. Sie klingen aber etwas unnatürlich und blechern, teils konnten bekannte Personen kaum an der Stimme erkannt werden. Der Lautsprecher verbessert die Sprachübertragung nicht, kann aber zumindest im Einzelfall ein Headset als Freisprecher ersetzen.
Kameras & Multimedia
Die Webcam des Kazam Thunder Q4.5 löst mit zwei MP auf. Die Qualität der Kamera reicht für Videochats aus, Selbstportraits leiden allerdings unter geringer Schärfe und schwachem Kontrast. Die rückwärtige Kamera löst zwar mit acht MP recht hoch auf; viel besser als die Frontkamera ist sie aber auch nicht. Nur unter perfekten Lichtbedingungen tritt kein zu störendes Bildrauschen auf. Die Farben gehen auch weitgehend in Ordnung. An Schärfe fehlt es aber auch der 8-MP-Optik, zudem lässt sich der Autofokus viel Zeit. Videos hingegen gelingen ganz ansehnlich, mehr als 720p ist aber nicht drin.
Zubehör
In der recht großen Schachtel des Kazam Thunder Q4.5 befindet sich nicht viel Zubehör. Es gibt ein Netzteil, ein USB-Ladekabel und ein billig wirkendes Stereo-Headset. Dazu eine Kurzanleitung und die Garantiebestimmungen.
Garantie
Hier steht meist nur ein kurzer Satz, etwa: Der Hersteller gewährt Garantie für einen Zeitraum von 24 Monaten. Upgrades oder Optionen gibt es keine. Stimmt so auch für das Kazam Thunder Q4.5. Aber: In den ersten 12 Monaten nach dem Kauf repariert der Hersteller einmalig das Gerät auch bei einem selbst verursachten Glasbruch kostenfrei. Bedenkt man, dass diese Reparatur im Normalfall wohl den Neupreis des Gerätes übersteigen würde – zumindest bei den meisten Herstellern –, ist das wirklich ein tolles Angebot. Screen Protection nennt Kazam diesen einzigartigen Service.
Eingabegeräte & Bedienung
Gut gelungen ist dem britischen Hersteller der Touchscreen. Die Finger gleiten angenehm sanft über die Oberfläche, Berührungen werden bis in die Ecken hinein zuverlässig und präzise erkannt. Verzögerungen des Touchscreens sind nur in minimalem Umfang wahrnehmbar. Vor allem im Menü kann man Touchscreen-Lags auch leicht mit einem Ruckeln verwechseln. Ruckler kommen nämlich beim Thunder Q4.5 immer wieder mal vor, auch beim Scrollen durch Webseiten. Hier würde sich ein Update auf Android 4.4 wohl positiv bemerkbar machen.
Die Tastatur unterscheidet sich nicht vom Android-Original. Im Hochformat fallen die Tasten aufgrund des begrenzten Platzes etwas klein aus, treffsicher tippen lässt es sich mit ein wenig Übung dennoch. Und wer eine andere Tastatur bevorzugt ... der Play Store ist voll davon.
4,5 Zoll misst das IPS-Display des Thunder Q4.5, das ließ ja die Namensgebung bereits vermuten. Das Seitenverhältnis beträgt 16:9 und lässt das Kazam-Phone relativ schmal und lang erscheinen, zumal der untere Rand recht breit geraten ist. Hier verstecken sich auch die Touch-Sensoren für die Android-Tasten. Der Abstand zum Display fällt allerdings ungewöhnlich groß aus, daran werden sich Android-User erst gewöhnen müssen. Die Auflösung ist mit 854 x 480 nicht gerade hoch, die Pixeldichte liegt bei 218 PPI. Insgesamt wirkt die Darstellung dennoch recht scharf, lediglich feine Schriften fransen bei genauerem Hinsehen ein wenig aus. Mit seiner Auflösung befindet sich das Kazam Thunder in der unteren Mittelklasse in guter Gesellschaft. Das Dual-SIM-Phone Wiko Stairway und der Dauerbrenner Motorola Moto G locken jedoch mit HD.
Dafür kontert das Thunder mit einer sehr hohen Helligkeit. Maximal 557 cd/m2 stehen zu Buche, da kommen nur sehr wenige Smartphones heran – aber keines aus der Vergleichsgruppe. Die Ausleuchtung dürfte indes etwas homogener sein. Die Abweichungen liegen aber noch unter der Sichtbarkeitsgrenze. Mit 0,49 cd/m2 ist der Schwarzwert zwar leicht erhöht, dank der hohen Leuchtkraft bringt das Panel aber dennoch einen sehr hohen Kontrast von 1.071:1 zusammen. Das kann das LG L90 aber noch ein bisschen besser.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 525 cd/m²
Kontrast: 1071:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 6.39 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.97 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.24
Subjektiv lässt die Farbwiedergabe keine Wünsche offen. Die Farben wirken satt, Farbstiche sind nicht auszumachen. Aber da sich das Auge nur allzu leicht täuschen lässt, überprüfen wir die Darstellungsqualität zusätzlich mit dem Colorimeter X-Rite i1Pro 2. Dabei zeigt sich eine recht neutrale Graustufenwiedergabe, wobei die hellsten Töne etwas metallisch wirken. Das unterstreicht auch die etwas zu kühle Farbtemperatur. Bei den Primärfarben weichen Grün und Cyan stärker von der Referenz ab, bei den Mischfarben fällt das Ergebnis insgesamt eher durchwachsen aus. Ein mittleres DeltaE von 6,39 geht aber angesichts der Preisklasse in Ordnung. Die Geräte aus der Vergleichsgruppe schneiden hier durch die Bank schlechter ab.
Dank der hohen Leuchtkraft macht das Kazam Thunder Q.4.5 auch unter freiem Himmel eine gute Figur. Das Beispielfoto unten ist bei direkter Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit aufgenommen. Überzeugen konnte uns der Newcomer auch mit seinem blickwinkelstabilen IPS-Display. Die Farben verändern sich auch bei spitzen Winkeln nicht, lediglich ein Kontrastabfall und eine leichte Abdunklung sind zu erkennen. Das IPS-typische Glitzern tritt nur geringfügig auf.
Kazam verbaut mit dem MediaTek MT6582 ein typisches Mittelklasse-SoC. Die Prozessoreinheit umfasst vier Cortex-A7-Kerne, die jeweils mit 1,3 GHz getaktet sind. Bei der Grafikeinheit handelt es sich um eine ARM Mali-400 MP2, ein schon etwas betagteres Modell, das aber gut zur Preisklasse passt. In der Vergleichsgruppe muss sich die ARM-Grafik mit Konkurrenten von Qualcomm und PowerVR messen lassen.
Doch werfen wir zunächst einen Blick auf die System- und CPU-lastigen Tests. Innerhalb der Vergleichsgruppe schlägt sich das Kazam-Smartphone sehr gut, kann sogar fast alle Disziplinen für sich entscheiden. Am dichtesten auf den Fersen folgt ihm das Motorola Moto G.
Linpack Android / IOS | |
Single Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 |
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 |
Bei der Grafikleistung wendet sich das Blatt dann allerdings. Gegen LG L90 und Motorola Moto G sieht das Kazam Thunder kein Land. Lediglich der Basemark X1.1 sieht das britische Smartphone an der Spitze, alle anderen Tests attestieren der Konkurrenz zwischen neun und 63 Prozent mehr Leistung. In der Praxis bedeutet das: Für die meisten Spiele hat die GPU noch ausreichend Power. Bei richtig anspruchsvollen Titeln werden die höchsten Detailstufen allerdings nicht mehr ganz ruckelfrei dargestellt.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 |
Epic Citadel | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 |
Basemark X 1.1 - Medium Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 |
Sehr positiv ist der Newcomer aus England bei der Browser-Performance aufgefallen. Standardmäßig kommt Google Chrome zum Einsatz, zum Testzeitpunkt in Version 35. In allen Tests erreicht das Kazam Thunder Q4.5 gute bis sehr gute Ergebnisse und lässt die Vergleichsgruppe blass aussehen. Lediglich das LG L90 kann ansatzweise mithalten, Motorola Moto G, Nokia Lumia 625 und Wiko Stairway sehen aber ganz schön alt aus im Vergleich zum Thunder.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway | |
Nokia Lumia 625 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway | |
Nokia Lumia 625 |
* ... kleinere Werte sind besser
Groß ist der interne Speicher des Kazam Thunder Q4.5 nicht ... und es handelt sich leider auch noch um sehr langsame Module. In allen Disziplinen lässt sich das Testgerät von der Vergleichsgruppe deutlich distanzieren – der einzige echte Schwachpunkt im Leistungskapitel.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kazam Thunder Q4.5 | |
LG L90 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Wiko Stairway |
Temperatur
Beim Thema Temperatur verhält sich das Kazam Thunder Q4.5 absolut unauffällig. Das Gerät selbst wird nie wärmer als 40 Grad. Das ist zwar nicht sehr kühl, aber vollkommen im Rahmen. Das gilt auch für das Netzteil.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Ein einzelner Lautsprecher befindet sich im unteren Drittel der Rückseite. Liegt das Smartphone auf dem Tisch, wird dieser zwar verdeckt – je nach Untergrund ändert das aber kaum etwas am Klang. Die maximale Lautstärke fällt allerdings relativ gering aus, was andererseits dem Klangbild zugute kommt. Ein Krachen oder Übersteuern ist nicht festzustellen. Bässe gibt es jedoch auch keine, die Mitten sind klar überbetont. Der Kopfhörerausgang klingt mit einem guten Headset ganz ordentlich, das mitgelieferte taugt aber bestenfalls zum Telefonieren.
Energieaufnahme
Mit 6,66 Wh bietet der Li-Ionen-Akku des Kazam Thunder Q4.5 eine eher mäßige Kapazität. Die Leistungsaufnahme im Idle-Modus ist mit 0,7 bis 1,5 Watt innerhalb der Vergleichsgruppe durchschnittlich, ebenso unter Volllast: 3,3 Watt. Im Teillastbetrieb konsumiert das Thunder Q4.5 mit 2,8 Watt indes relativ viel.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.7 / 1.2 / 1.5 Watt |
Last |
2.8 / 3.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Besonders lange Akkulaufzeiten erwarten wir uns aufgrund der begrenzten Kapazität nicht ... und diese Erwartung wird von den Testergebnissen bestätigt. Während das Durchhaltevermögen unter Volllast mit gut drei Stunden noch in Ordnung ist, fällt die Akkulaufzeit beim praxisnahen Surf-Test mit WLAN und 150 cd/m2 Helligkeit erheblich zu kurz aus. Nicht einmal sechs Stunden hält das Thunder Q4.5 durch. Unter diesen Umständen muss es an langen Arbeitstagen also auf jeden Fall an die Steckdose. Gut, dass der Akku wechselbar ist, denn ein Ersatz tut hier schon fast not. Alle Geräte der Vergleichsgruppe halten um ein Vielfaches länger durch. Hier muss Kazam unbedingt nachbessern.
Wer spät in einen Markt eintritt – erst recht, wenn der bereits so gesättigt ist wie der Smartphone-Markt –, der muss sich etwas Besonderes einfallen lassen. Viele Hersteller gehen dabei denselben Weg: Standardware zu einem besonders günstigen Preis. Damit begeben sie sich in ein regelrechtes Haifischbecken, die Konkurrenz ist riesig, die Qualität meist nicht. Kazam verfolgt einen etwas anderen Ansatz: Mit 189 Euro ist das Thunder Q4.5 kein absoluter Billigheimer, muss sich aber natürlich auch mit starker Konkurrenz herumschlagen. Um sich von dieser abheben zu können, bietet Kazam interessante Service-Leistungen an. Während es einen Remote Service etwa auch bei Samsung gibt, ist Screen Protection ein bis dato einzigartiges Angebot. Innerhalb der ersten 12 Monate repariert der Hersteller einmalig das Smartphone im Falle eines Glasbruchs – auch dann, wenn dieser selbst verschuldet ist. Dafür Daumen hoch. Sinn macht dieser Service allerdings nur, wenn auch das Telefon brauchbar ist.
Hier fällt unser Fazit etwas differenzierter aus. Gut gelöst hat der Hersteller Materialauswahl und Verarbeitung. Das Thunder Q4.5 ist zudem angenehm schlank und nicht zu schwer. Der obere und untere Rand dürften allerdings etwas schmaler sein. Und der Akkudeckel einen Hauch stabiler. Die Ausstattung ist stimmig: Vierkern-SoC, Dual-SIM, 1 GB RAM – das passt. Lediglich der interne Speicher ist mit vier GB sehr klein, aber immerhin erweiterbar.
Das Display wartet zwar mit einer mäßig hohen Auflösung auf, kann aber sonst auf ganzer Linie überzeugen. Auch der Touchscreen macht seine Sache gut. Zudem liegt auch die Leistung auf einem sehr ansprechenden Niveau, zumindest weitgehend, denn jetzt kommen wir zu den Kritikpunkten:
Die Kameras können beide trotz vergleichsweise hoher Auflösung nicht überzeugen. Es fehlt an Schärfe, Bildrauschen setzt früh ein. Der interne Speicher arbeitet sehr langsam, das fällt im Alltag glücklicherweise kaum auf. Da wiegen die gelegentlichen Systemruckler schon schwerer. Ebenso wie die sehr kurze Akkulaufzeit, die den mobilen Einsatz klar einschränkt. Dass nicht alle Menüeinträge ins Deutsche übersetzt wurden, lassen wir Kazam als Rookie-Bonus nochmal durchgehen. Die Sprach- und Hörqualität lässt allerdings auch Raum für Verbesserungen.
Am Ende bleibt ein weitgehend gelungenes Smartphone mit ordentlicher Leistung zu einem fairen Preis ... und einigen Schwächen, die eine Kaufempfehlung wiederum schwierig machen. Vor allem wer Wert auf gute Kameras und ordentliche Akkulaufzeiten hat, sollte sich bei der namhaften Konkurrenz umsehen. Wer sein Smartphone allerdings gelegentlich fallen lässt, der wird bei Kazam zumindest einmal von einem Sicherheitsnetz aufgefangen. Das honorieren wir mit einer Aufwertung um einen Prozentpunkt.