Test Alcatel One Touch Pop C7 Smartphone
Alcatel ist unter den Mobiltelefonherstellern kein Unbekannter. Mit dem One Touch Easy hat der französische Hersteller vor etlichen Jahren ein beliebtes Gerät auf den Markt gebracht. Seitdem hat sich im Segment der Mobiltelefone einiges getan, aber ob Alcatel mit dem rasanten Wandel mithalten kann, bleibt fraglich. Mit dem Pop C7 wird die One Touch-Serie um ein Smartphone erweitert. Der Quad-Core-SoC arbeitet mit je 1,3 GHz und bedient sich an gerade einmal 512 MB Arbeitsspeicher. Mit 5 Zoll und einer FWVGA-Auflösung (854 x 480 Pixel) siedelt sich das Gerät im Einsteigersegment an. Derzeit ist das günstige Smartphone für 149 Euro im Onlinehandel erhältlich. Bleibt jedoch die Frage offen, ob es mit dem Moto G und den Eidgenossen mithalten kann.
Mit 162 Gramm ist das Pop C7 kein Leichtgewicht. Das ebenso große Nexus 5 bringt 130 Gramm auf die Waage und das iPhone 5C wiegt auch nur 132 Gramm. Das leicht erhöhte Gewicht des Probanden lässt sich mit der massiven Verarbeitung erklären, denn das Gehäuse lässt sich nur mit Gewalt eindrücken oder verwinden. Spaltmaße oder scharfe Kanten sucht man vergebens. Das abnehmbare Backcover ist aus mattiertem Kunststoff gefertigt und hinterlässt keine Fingerabdrücke. Die Verarbeitungsqualität überrascht uns im positiven Sinne, denn das Smartphone fühlt sich wertig und robust an.
Mit Abmessungen von 141 x 71,8 x 9,9 mm ist es in allen Dimensionen größer als das Nexus 5 von Google (bei gleicher Displaydiagonalen).
Optisch erwartet den potentiellen Käufer ein Smartphone wie jedes andere auch. Die Anschlüsse und Buttons sind an den üblichen Stellen angebracht und auch die Art der Soft-Key-Navigationsleiste ist keine Innovation. Unter dem Backcover kommen der wechselbare Akku und ein Micro-SD-Slot zum Vorschein. Eine weitere Besonderheit ist der doppelte Einschub für SIM-Karten. Hier finden direkt zwei Micro-SIM-Karten Platz.
Software
Alcatel stellt Android in Version 4.2.2 bereit. Der Launcher wurde vom Hersteller leicht angepasst und mit vorinstallierter Software wurde nicht sparsam umgegangen – dabei misst der Flashspeicher magere 4 GB. Ohne die Erweiterungsmöglichkeit per Micro-SD-Slot wäre das Smartphone nur mit Einschränkungen nutzbar.
Kommunikation & GPS
Die beiden SIM-Einschübe haben unterschiedliche Klassifikationen. Der Slot für die primäre SIM-Karte funkt mit 3G-Verbindung, während der sekundäre Slot nur eine 2G-Datenverbindung aufbauen kann. Dies geschieht im GSM-Quadband mit den folgenden Frequenzen: 850/900/1.800/1.900. Bei UMTS werden die folgenden Frequenzen genutzt: 900/2.100 MHz (HSPA+: 21 MBit/s Downlink-Geschwindigkeit, 5,76 MBit/s Uplink-Geschwindigkeit). Innerhalb des Testszenarios konnten wir keine Unstimmigkeiten mit der Empfangsqualität feststellen. Auch bei der Verbindung mit einem WLAN wurden keine Probleme festgestellt. Dies funkt mit dem Standard 802.11 b/g/n. Bluetooth ist in Version 4.0 ebenfalls an Bord und auch ein aGPS-Modul kann zum Navigieren genutzt werden.
Im Vergleich mit unserem Referenz-GPS-Gerät, dem Garmin Edge 500, unterschlägt das Pop C7 700 Meter. Vor allem im Abschnitt mit zwei nah beieinander liegenden Straßenabschnitten ist die Ungenauigkeit sehr groß.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität geht in Ordnung und bietet kaum Anlass zur Kritik. Unserer Meinung nach gibt der Lautsprecher die Gegenseite etwas zu leise wieder. Wird das Telefonat von lauteren Umgebungsgeräuschen begleitet, wird es zunehmend schwierig den Gesprächspartner zu verstehen.
Kameras & Multimedia
Das Pop C7 verfügt nur über eine Kamera. Diese löst mit maximal 5 MP auf. Ein LED-Blitz ist ebenfalls auf der Rückseite eingebaut und erhellt die Szenerie ein wenig. Videoaufnahmen sind in HD-Qualität (720p) möglich und werden mit 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet.
Die geschossenen Bilder wirken etwas blass und die Kamera neigt dazu, dunklere Bildabschnitte nicht richtig aufzuhellen. Für gelegentliche Schnappschüsse ist das Pop C7 sicherlich ausreichend, dennoch sollte man davon Abstand nehmen die Smartphone-Kamera als permanenten Ersatz für eine Digitalkamera zu verwenden.
Zubehör & Garantie
Die Garantie des Alcatel One Touch Pop C7 beläuft sich auf insgesamt 12 Monate. Akku und weiteres Zubehör wird von der Herstellergarantie indes nur 6 Monate abgedeckt. Neben dem modularen Netzteil liegt dem Lieferumfang, trotz des geringen Kaufpreises, ein On-Ear-Headset bei.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Eingaben über das kapazitive Display funktionieren präzise bis in die Displayecken, jedoch merkt man die magere Performance des Geräts. Immer wieder muss man auf die Umsetzung der Eingaben warten. Wenn größere und rechenintensive Apps geöffnet werden, vergeht einige Zeit und auch sonst kommt es vor, dass das Pop C7 eine Gedenksekunde einlegt. Man sollte sich nicht von dem Quad-Core täuschen lassen und mit massig Performance rechnen.
Der Screen misst 5 Zoll und verfügt über eine Auflösung von 854 x 480 Pixel (FWVGA). Das TFT-Farbdisplay kann bis zu 16,7 Millionen Farben darstellen und mit Multitouch-Eingaben umgehen (2 Finger). Der Hersteller schreibt auf seiner Website, dass das Gerät ein fettabweisendes Display besitzt. Davon bemerken wir nichts, denn mit Fingerabdrücken muss der Screen genauso kämpfen wie andere Geräte.
Im Durchschnitt messen wir eine Helligkeit von 351 cd/m², bei einer Ausleuchtung von 88 %. Das ist zwar etwas dunkler als beim Moto G und beim Nexus 5, dennoch ein solides Ergebnis. Der Schwarzwert ist mit 0,44 cd/m² hingegen besser als bei den zuvor genannten Smartphones. Dennoch liegt der Kontrast des Pop C7 unter dem der beiden Google-Geräte, ist aber mit 798:1 auf einem sehr guten Niveau.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 351 cd/m²
Kontrast: 798:1 (Schwarzwert: 0.44 cd/m²)
ΔE Color 9.86 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.33 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.19
Mit dem Kolorimeter messen wir zu dunkle Rottöne und eine zu blasse Darstellung von blauen Farbtönen. Die Messreihe beim ColorChecker ergibt einen durchschnittlichen Delta-E-2000-Wert von 9,86. Im Vergleich zu dem hervorragenden Ergebnis beim Nexus 5 (2,05) ist das ein erheblicher Unterschied. Die Farbtemperatur gibt ebenfalls Anlass zur Kritik. Mit knapp über 10.000 K zeichnet sich ein starker Blaustich ab, welcher ebenfalls bei „Total Gamma“ ersichtlich wird.
Bei maximaler Displayhelligkeit lässt sich das Gerät außerhalb geschlossener Räume noch einigermaßen gut verwenden. Kommt jedoch extreme Sonneneinstrahlung hinzu, geht die Lesbarkeit in die Knie. Hier sollte man den Kauf einer matten Displayschutzfolie in Erwägung ziehen, denn damit können die Spiegelungen des Displays auf ein Mindestmaß verringert werden.
Die Blickwinkel sind nicht zufriedenstellend. Betrachtet man das Display frontal, erkennt man selbstverständlich keine Verfälschungen. Erst bei Änderungen der Winkel sinkt der Kontrast und das angezeigte Bild wird blass. Schaut man zudem von rechts auf das Gerät, fällt die Helligkeit rapide ab und es zeigen sich Farbverfälschungen.
Das One Touch Pop C7 ist mit einem Quad-Core-SoC bestückt. Dieser taktet mit einer Rate von 1,3 GHz je Kern und kommt von MediaTek (MT6852M). Als Grafikeinheit ist die ARM Mali-400 MP2 verbaut. Mit gerade einmal 512 MB Arbeitsspeicher ist das Smartphone nicht überdimensioniert. Hier würde ein Systemupdate auf das sparsame Android KitKat sicherlich einen Performance-Schub bringen.
Bei synthetischen Benchmarks fällt negativ auf, dass sich einige nicht ausführen lassen. Der „Basemark X 1.1“, sowie „Epic Citadel“ stürzen regelmäßig ab. Der Unterschied aller getesteten Geräte ist beim „Geekbench 3“ sehr gering. Deutlicher wird es beim „3DMark 2013“. Das Moto G weist eine deutlich bessere Leistung auf.
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
Wiko Stairway | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
Wiko Stairway |
Linpack Android / IOS | |
Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 | |
Single Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
Google Nexus 5 |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Wiko Stairway |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 |
Wie bereits zuvor bemerkt, hat das Smartphone mit manchen Benchmarks seine Probleme. Hier trifft es den Benchmark „Peacekeeper“. Die Ausführung führt zu keinem Ergebnis. Das Resultat des Pop C7 ist gemischt. Mal kann das Smartphone Plätze auf die Konkurrenz gut machen, mal verliert es das Rennen.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5c | |
Nokia Lumia 1020 | |
Wiko Stairway |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
Nokia Lumia 1020 | |
Wiko Stairway |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Pop C7 | |
Motorola Moto G 1. Gen XT1032 | |
LG L90 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5c | |
Nokia Lumia 1020 | |
Wiko Stairway |
* ... kleinere Werte sind besser
Der 4-GB-Flashspeicher gehört nicht zu der schnellen Sorte. Im Vergleich mit der Konkurrenz hat er fast immer das Nachsehen. Möglicherweise ein Flaschenhals für das komplette Smartphone.
Temperatur
Die gemessenen Temperaturen liegen unter Volllast im Durchschnitt zwischen 34,5 °C auf der Vorder- und 35,2 °C auf der Rückseite. Die maximale Erwärmung zeigt sich am linken, oberen Rand auf der Rückseite (38,5 °C). Das Moto G bleibt nicht nur unter Last kühler, sondern auch im Idle-Zustand. Hier kühlt sich zwar das Pop C7 ebenfalls deutlich ab (29,7 bis 29,5 °C), dennoch ist es zwischen 1 °C und 2 °C wärmer als die Konkurrenz von Motorola.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Auch in diesem Segment gelingt es Alcatel nicht die Punkte gegen den größten Konkurrent einzufahren. Auf den ersten Blick wird deutlich, dass die Leistungsaufnahme in allen Bereichen höher ist als die des Moto G. Im Idle-Zustand werden Aufnahmen zwischen 0,8 und 1,9 Watt benötigt. Das Moto G gibt sich mit teilweise der Hälfte zufrieden. Etwas geringer wird der Abstand unter Volllast, denn hier rücken beide Probanden näher zusammen. Eine denkbar schlechte Ausgangsposition für das Pop C7, denn die Leistungsaufnahme wirkt sich direkt auf die Akkulaufzeit aus.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 0.8 / 1.4 / 1.9 Watt |
Last |
2.3 / 3.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Zunächst betrachten wir die Laufzeit unter Volllast. Dabei ist die Displayhelligkeit maximal und die CPU-Kerne sind vollends ausgelastet. Nach 3 Stunden und 48 Minuten gehen die Lichter aus. Das Moto G schafft es noch einige Minuten länger, der Unterschied ist jedoch kaum erwähnenswert. Die mittlere Laufzeit simulieren wir mit einem Internetskript und gedrosselter Displayhelligkeit. Nach ca. 9,5 Stunden muss das Pop C7 an das Netzteil, beim Moto G ist hingegen noch lange noch nicht Schluss (15:30 Stunden). Auch das Nexus 5 kommt auf eine deutlich längere Laufzeit (12:14 Stunden). Die maximale Laufzeit wird mit niedrigster Displayhelligkeit gemessen. Dabei werden keine Anwendungen ausgeführt und nur die Hintergrundprozesse laufen. Das Moto G hält über 11 Stunden länger durch, das Nexus 5 schafft über 4 Stunden mehr und das iPhone 5C arbeitet auch noch 4,5 Stunden weiter.
Mit dem One Touch Pop C7 versucht Alcatel im Einsteiger-Segment Fuß zu fassen. Mit einem Quad-Core-SoC, einem 5-Zoll-Display und einem hochwertig verarbeiteten Gehäuse sollte das auch möglich sein – doch der Teufel steckt im Detail. Das Display verfügt leider nur über eine magere Auflösung (854 x 480 Pixel) und kann nur mit maximal zwei Fingern bedient werden. Zudem lässt die Blickwinkelstabilität zu wünschen übrig und die häufigen Abstürze bei rechenintensiven Anwendungen oder die Ruckler sind sehr störend und haben letztlich auch zur Abwertung geführt. Ärgerlich ist die Performance und Kapazität des Flashspeichers (4 GB), denn darunter leidet das Gesamtsystem in vielen Belangen. Positiv zu erwähnen ist der austauschbare Akku, der erweiterbare Speicher und natürlich die Dual-SIM-Funktionalität.
Für einen derzeitigen Straßenpreis von 149 Euro muss man bei dem Pop C7 mit einigen Einschränkungen leben. Sofern die Dual-SIM-Funktion kein entscheidendes Kaufargument darstellt, sollte man sich die Konkurrenzmodelle genauer anschauen. Ist man bereit ein paar Euro mehr auszugeben, ist das Wiko Stairway sicherlich eine interessante Alternative mit Dual-SIM.