Test HP Pavilion dm1-4200sg Netbook
Wer nicht mehr als 400 Euro für einen mobilen Klapp-PC ausgeben möchte, der schaut sich nicht bei den immer noch deutlich teureren Ultrabooks um, sondern bei den Netbooks bzw. Subnotebooks auf Intel oder AMD-Basis. Die letzten 11.6-Zoller für diese preisbewusste Zielgruppe waren Acers Aspire One 756 (Pentium ULV), das Aspire One D270-26Dbb (Atom N2600), das Aspire One 722-C62kk (AMD C-60), das Samsung 305U1A-A01DE (E-450), das Sony Vaio SVE-1111M1E/P oder Lenovos ThinkPad X121e (AMD E-300). Die Zukunft bringt mehr dieser Sorte, wie Lenovo ThinkPad Edge E130 (Pentium 977), IdeaPad S206 (E1-1200) oder ThinkPad Edge E135 (E2-1800) zeigen (Tests in Kürze).
Intels Atom-Prozessoren, die das klassische Netbook von 2008 bis 2010 ausmachten, haben sich gegen AMDs APU-Plattformen nicht durchsetzen können. Bei besseren Multimedia-Eigenschaften und etwas höherer Rechenleistung schafften die APU-Geräte zumindest ähnlich lange Laufzeiten wie Intels Atom.
HP hat sich für die Neuauflage seines Pavilion dm1-4200sg (B6K79EA) für einen AMD E1-1200 (2x 1,40GHz) entschieden. Die APU rundet die aktuelle E-Serie nach unten hin ab. Dies lässt zwar eine noch geringere Leistung als mit der Schwester APU E2-1800 befürchten, aber bei einem 11,6-Zoller geht es vor allem um die Mobility-Eigenschaften. Wie sich der Kleine darin führt, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
HP lässt sich vom Massen-Trend superflacher Subnotebooks nicht beirren und lässt einen 11,6-Zoller bauen, der im hinteren Bereich seine Wuchtigkeit betont. Das Gerät braucht die Bauhöhe von 32 Millimetern an dieser Stelle, um den entnehmbaren Akku unter zu bringen. Im Vergleich zu vielen Ultrabooks, aber auch zu dem einen oder anderen Low-Cost Mini (Lenovo S206), erscheint ein abnehmbarer Akku schon fast als Rarität.
Selten ist der weite Öffnungswinkel des Deckels von genau 180 Grad. Das Display können wir also komplett bis auf die Tischplatte aufklappen. Das hohe Gewicht von 1,5 Kilogramm ist teilweise dem 55 Wattstunden Akku geschuldet. Den Rest stemmt das Kunststoff-Gehäuse, welches zum Zweck der Griffigkeit auf dem Deckel gummiert wurde.
Die Scharniere als solche sind straff und fest an der Base-Unit angebracht. Die silberne Abdeckung über der selbigen kann aber deutlich eingedrückt werden. Beim Stichwort Eindrücken fällt uns auch der Deckel ein, dessen Fläche mittig und unten auf einfachen Druck hin nachgibt. Das alles beeinträchtigt die Funktion nicht, es schmälert aber die Wertigkeit.
Einfache Wartung und schneller Tausch von Komponenten scheint bei HP von großer Wichtigkeit zu sein. Auf eine Verschraubung der Bodenplatte wurde daher verzichtet, die Platte kann einfach nach vorn hin abgeschoben werden. Das legt nicht nur das Innenleben frei, sondern macht auch die Lüfterreinigung möglich.
Leider erkauft sich das dm1-4200sg diesen Vorteil durch eine schwache Stabilität des Chassis sowie durch ungenaue Spaltmaße auf der Unterseite. Wir hatten sogar das Problem, dass sich die Bodenplatte beim Hantieren mit dem dm1 immer wieder von selbst leicht aufschob. Ein paar Schrauben zum Arretieren hätten hier Wunder bewirkt. So aber verbiegt sich die Base-Unit deutlich, etwa wenn wir sie an einer vorderen Ecke anfassend hochheben.
HDMI, USB 3.0, VGA und zwei Audio-Ports. Das Nötige ist an Bord des 11.6-Zollers. Mehr hat die Konkurrenz dieser Preisklasse auch nicht zu bieten. Im Gegenteil, USB 3.0 ist nicht immer Standard und manchmal wird sogar Ethernet und VGA weg gelassen (Lenovo Ideapad S206).
Kommunikation
Gigabit Ethernet und Draft-N WLAN sind inzwischen Standard und auch im HP zu finden. Neu ist der Broadcom Bluetooth 4.0+HS Adapter. Die 1,3 MP Webcam nimmt Fotos in einer brauchbaren Auflösung und Qualität auf. Uns gefallen die natürlichen Farben. Die Fokussierung (Scharfstellung) könnte besser sein, wird für Schnappschüsse und den Video-Chat aber vollauf genügen.
Wartung
Die abnehmbare Bodenplatte bietet Aufrüst-Optionen. Unser Testgerät ist mit 2 x 2 GB Arbeitsspeicher bestückt. Das WLAN-Modul und die Festplatte sind eben so schnell zu ersetzen, wie die CMOS-Batterie. Der Lüfter kann mit Druckluft gereinigt werden.
Zubehör
HP legt keine Datenträger in den Karton lediglich ein Schnellstart-Poster für absolute Einsteiger. System-Datenträger kann sich der Nutzer per HP Recovery Manager brennen. Dafür benötigt er aber einen USB DVD-Brenner. Die Software-Aufspielung hält sich in Grenzen, Office Starter, Windows Live Essentials und Norton Internet Security (60 Tage) scheinen so eine Art Standard-Set auf Notebooks zu sein. HP spezifische Tools sind das Beats Audio (Equalizer, Rauschunterdrückung) und Cool Sense (Lüftersteuerung).
Garantie
Selbige beschränkt sich auf den 12-monatigen Einsendeservice (Bring-In), bei dem der Käufer selbst das Porto trägt. Care Packs auf 3 Jahre Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag sind für zirka 160 Euro zu haben. Günstiger ist der 3-Jahre-Abhol- und -Lieferservice für 80 Euro. Der preisbewusste Käufer wird aber nicht einmal auf die Idee kommen, derart viel Geld für einen solchen Service in die Hand zu nehmen.
Tastatur
Die Tasten haben einen großen Tastenhub, der Druckpunkt ist leider etwas undeutlich. Klick-Geräusch und Anschlag sind weich und leise. Die Tastenfläche ist fest. Das Schreibgefühl auf dem großzügigen Layout ist flüssig und macht Spaß. Trotz der planen Tasten ist die Zielgenauigkeit hoch. Man beachte die volle Platzausnutzung von links bis rechts außen und die große Enter-, Backspace- und Shift-Taste.
Ein guter Einfall sind die leuchtende Caps-Lock- und die WLAN-Taste. Dort befindet sich jeweils eine winzige LED. Wenn sich jemand unerwartet über Großbuchstaben oder fehlendes Internet ärgert, so ist der Schuldige gleich erkannt.
Touchpad
Der Mausersatz ist ein Multitouch Pad (Synaptics V7.5). Die Oberfläche des Pads liegt ebenerdig auf der Handauflage. Kleine Noppen differenzieren die Bereiche. Die Noppenstruktur gibt ein angenehm raues Feedback an die Finger und bedient sich zügig. Das Pad besitzt nur eine vertikale Scrollbar (optisch nicht markiert, aktivierbar). Horizontal entfällt, was aber durch zwei Finger leicht ersetzt wird.
Die Tasten klicken laut und haben einen knappen Hub. Gute Tasten, die für eine schnelle Bedienung taugen, müssten gegenteilige Eigenschaften aufweisen. An das feedbackstarke Touchpad der HP ProBooks oder EliteBooks kommt das Pad nicht heran. Über die kleine Vertiefung (Doppelklick) links oben wird das Touchpad abgeschalten. Die LED darüber leuchtet dann zur Erinnerung.
Die 11,6-Zoll Anzeige von Samsung löst in 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Diese HD-Auflösung hat sich seit vielen Jahren als Standard für diesen Formfaktor herausgestellt, HP bietet keine Alternativen für das dm1 an. Das Panel wurde nicht entspiegelt. Der Glare Type ist in dieser Preisklasse zwar noch immer üblich, Geräte wie Lenovo ThinkPad Edge E130/E135, Samsung 305U1A, ASUS Zenbook Prime UX21A-K1010V oder TravelMate B113-M gibt es aber auch mit mattem Display.
Der gemessene Kontrast liegt nur bei 137:1, was äußerst niedrig ist. Schwarze Bereiche wirken entsprechend blass, Farben leuchten nicht kräftig. Der Glare Type "poliert" diesen Nachteil jedoch optisch wieder etwas auf.
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Ausleuchtung: 73 %
Helligkeit Akku: 210 cd/m²
Kontrast: 137:1 (Schwarzwert: 1.53 cd/m²)40.39% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.05% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Eine hohe Farbraumabdeckung ist nur für professionelle Grafik- und Fotobearbeiter wichtig. Daher ist die Aussage über den verfehlten AdobeRGB- und sRGB-Farbraum für den Einsatz nicht sonderlich relevant. Andere Geräte dieser Klasse bieten auch nicht mehr, wie das dritte Bild als Vergleich mit dem Aspire One 756 zeigt. Die Hersteller besinnen sich bei den teureren Geräten auf bessere IPS-Panels, z. B. beim Asus UX31A (letztes Bild).
Die Helligkeit der Anzeige ist mit 198 cd/m² für Innenräume ausreichend, genügt aber nicht, um der Spiegelung im Tageslicht entgegen zu treten. Selbst bei einem matten Panel wären für den Sonnenplatz idealerweise 250 cd/m² nötig, um den Desktop augenfreundlich ablesen zu können. So aber werden wir beim gemütlichen E-Mail-Check bei Kaffee und Kuchen von Reflexionen gestört. Der Desktop hüllt sich unter hellem Tageslicht mehr oder weniger in Dunkelheit.
Das LED-beleuchtete Panel verteilt seine Helligkeit nicht gleichmäßig. Das besagt die Ausleuchtung von 73%. Helle oder dunkle Flecken sind jedoch bei Schwarzbild mit dem bloßen Auge nicht zu entdecken.
Die knappen Blickwinkel bringen dem Samsung-Panel weitere Minuspunkte. Horizontal treten bei zirka 50 Grad deutliche Verfälschungen von Farben und Helligkeit auf. Vertikal kommt es bereits bei 10 Grad zu unerwünschten Bildveränderungen. Größere Blickwinkel wären für fast jeden Einsatz wünschenswert, können in der Preisklasse aber von keinem Netbook oder Subnotebook erwartet werden.
HP rüstet seinen 11.6-Zoller mit einer Zweikern-APU von AMD aus. Die Accelerated Processing Unit ist ein Prozessor mit eingebauter Grafikkarte und Single-Channel-Speichercontroller (bis DDR3-1066). Die Bobcat-Kerne des E1-1200 (2 x 1,4 GHz) sind relativ rechenschwach. Wegen ihrer niedrigen Energieaufnahme soll die APU aber lange Laufzeiten ermöglichen. Eine "Power-Version" des dm1 mit AMD E2-1800 (2 x 1,7 GHz) gibt es derzeit noch nicht.
Die Radeon HD 7310 Grafik in der APU soll die Multimedia-Facetten des Systems abdecken und die geringe Leistung der CPU-Kerne abfangen. Da ihre 3D-Leistung noch niedriger ausfällt als die der Radeon HD 7340 des E2-1800, kann von aktuellen Games nicht die Rede sein. Viel mehr entlastet die GPU den Prozessor beim Dekodieren von HD-Filmen oder bei Programmen, welche die Hardwareunterstützung der Radeon ausnutzen.
Der TDP liegt bei 18 Watt. Einen Turbo-Mode gibt es nicht, jedoch kann der Bobcat im Idle auf 800 MHz herunter takten. Ferner stecken 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher im dm1 (2 x 2 GB). Die 64 Bit Version von Windows 7 ist auf der 320 GB HDD von Toshiba vorinstalliert.
Prozessor
Die AMD E1-1200 Zacate-APU ist als direkter Konkurrent zu Intels Atom-Generationen gedacht. Wir vergleichen die Leistung der Bobcat-Kerne daher mit selbigen, sowie mit dem Schwestermodell E2-1800 (1.7 GHz) und den Vorgängern AMD E-450 und C-60. In den Konkurrenz-Bereich fällt aber auch der Pentium 987 (Acer Aspire One 756, 11.6-Zoller).
Der Cinebench R11.5 64 Bit endet als Multi-Core-Test mit 0,53 Punkten. Ein E2-1800 (0,66) schafft bis zu 25% mehr. Gleiches beim E-450, der je nach System 10 bis 20% drauflegt. Einzig der C-60 (0,45), als deren Nachfolger man den E1 ansehen kann, ist 15 bis 20% langsamer. Auf dem Atom N2600/N2800 ist der Benchmarks mangels Multi-Thread nicht ausführbar. Der Pentium 987 ist quasi die Performance-Speerspitze (+113% @Aspire One 756).
Der Single-Core-Test hat dieselbe Aussage: 0,28 versus 0,34 Punkte ( E2-1800, +20 %) bzw. versus 0,33 Punkte (E-450, +18%). Der C-60 ist abgeschlagen (-25%). Der Low Voltage Pentium fährt wieder seinen Rechenvorteil von +111 % ein.
Die CPU-Leistung kann auch im Akkubetrieb gefordert werden. Der R11.5 Multi endete auf dasselbe Ergebnis wie im Netzbetrieb.
System Performance
Die obige CPU-Einschätzung zeigt, dass die alten und neuen Bobcat-Kerne sich in der Rechenleistung nur marginal unterscheiden und allesamt deutlich schwächer sind als ein Low Voltage Pentium aus einem Low Cost System wie dem Aspire One 756. Ob die Radeon HD 7310 noch ein paar Wertungspunkte herausholen kann? Dabei spielen auch die Festplatte und der Arbeitsspeicher eine Rolle.
Das Ergebnis ist schwach, bestätigt aber die Werte anderer APU-Systeme: 878 Punkte im PCMark 7 (965 @Vaio SVE-1111M1E/P; 982 @Lenovo G585-M8325GE; jeweils E2-1800 = 10-12% besser). Das Acer Aspire One 756 mit Pentium 987 (HD 2000) gibt 65 % mehr Gas. Die Abgrenzung nach unten stellen Atom-Netbooks mit N2600 bzw. N2800 (-20 bis 30 %, z. B. Asus Eee PC R052C).
Der PCMark Vantage (2.246 Punkte) sieht keinen Unterschied. Der AMD E2-1800 fuhr dieselben Punkte ein, der ältere E-450 bewegt sich auch in diesem Umfeld. Das Pentium-987-Aspire kann sich erneut positiv absetzen (+58 %). Diese Einschätzungen lassen das APU-System eher schlecht erscheinen. Dies korrespondiert mit der zähen Arbeitsgeschwindigkeit. Programme gleichzeitig installieren, einen HD-Film abspielen und gleichzeitig Daten aus dem Netzwerk kopieren. Für all das muss der Nutzer etwas mehr Zeit einplanen, als er es von Intel Core Systemen gewohnt ist.
PCMark Vantage Result | 2246 Punkte | |
PCMark 7 Score | 878 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Toshiba MK3276GSX (320 GB, 5400 U/Min) ist bei den Datendurchsätzen ein langsamer Kandidat. 65 MB/s im Lesen (HD Tune) lassen selbst die Besitzer einer Billig-SSD auflachen. Die HDD-Scores in PCMark Vantage (3.259 Punkte) und PCMark 7 (1.458 Punkte) sind selbst für eine 5400 U/Min-HDD unterdurchschnittlich. Ein SSD-Update könnte für die erlebte Arbeitsgeschwindigkeit Wunder bewirken. Siehe HDD/SSD Benchmarktabelle in der FAQ Sektion
Grafikkarte
Die DirectX-11-fähige Radeon HD 7310 ordnet sich knapp unter der Radeon HD 7340 (E2-1800) ein. Ein Kraftpaket ist sie daher nicht, wie die folgenden Compare-Grafik zeigt. Messen kann sich die Radeon mit der älteren HD 3000 (Sandy Bridge) und der HD 2000 (Pentium 987), sofern die CPU im Benchmark keine Rolle spielt.
3DMark 2001SE Standard | 7258 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 4111 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 2585 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1455 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 504 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 195 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pavilion dm1-4200sg | |
Acer Aspire One 722-C62kk | |
Sony Vaio SVE-1111M1E/P | |
Samsung 305U1A-A01DE |
3DMark 06 - 1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pavilion dm1-4200sg | |
Acer Aspire One D270-26Dbb | |
Acer Aspire One 722-C62kk | |
Sony Vaio SVE-1111M1E/P | |
Samsung 305U1A-A01DE | |
Acer Aspire One 756 NU.SH0EG.007 | |
Wortmann Terra 1450 II |
Gaming Performance
Gaming-Leistung steht bei diesem Gerät nicht zur Debatte, die vollkommen in Rot gehüllte Spiele-Tabelle ist eine eindeutige Aussage. Was 3DMark 06 und 11 oben schon anzeigen: Auf niedrigem Niveau sind selbst Nutzer eines Low Voltage Pentium besser dran. Aber wie gesagt, das dm1 wollte nie ein Gamer werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 22.1 | 11.7 | ||
Fifa 12 (2011) | 17 | 15.2 | ||
Battlefield 3 (2011) | 7.8 | 6.4 | ||
Anno 2070 (2011) | 23.8 | |||
Mass Effect 3 (2012) | 12.8 |
Geräuschemissionen
Beim Surfen im Web oder dem Schreiben von Mails, also dem Betrieb mit geringer Last, dreht der Lüfter gleichmäßig zwischen 30 und 32 dB(A). Er schaltet nicht ab, auch nicht bei langen Leerlauf-Phasen. Wenn die Radeon HD 7310 und der E1-1200 durch Stress-Benchmarks belastet sind, so steigt der Pegel auf bis zu 44,6 dB(A). Dieser höchste Pegel kann zwischen 42 und 44 dB(A) schwanken. Realistisch sind aber eher 39,6 dB(A), wie sie während des 3DMarks 06 gemessen wurden. HP Cool Sense war für alle Messungen aktiv. Ein Abschalten des Dienstprogrammes während des Stresstests führte zu keiner Veränderung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 32.2 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
Last |
| 39.6 / 44.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Base-Unit erwärmt sich trotz des immer laufenden Lüfters im normalen Betrieb ohne viel Last stark. Ein Durchschnitt von 34 Grad auf der Oberseite und 38 Grad auf der Unterseite lassen zwar noch nicht die Hose qualmen, die Oberflächen fühlen sich aber deutlich warm an. Anders nach einer Stunde im Stresstest. Punktuell misst die Bodenplatte in der Nähe des Lüfters 56 Grad, ein sehr hoher Wert.
Den Stresstest mit maximaler Last für Prozessor und Radeon-Grafik zur gleichen Zeit verwenden wir, um das Kühlsystem maximal zu fordern. Die Taktung blieb während das Tests stabil bei 1,4 GHz. Die höchste Temperatur nach HWinfo lag bei 88 Grad Celsius.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 56.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 44.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-15.4 °C).
Lautsprecher
Die kleinen Stereo-Lautsprecher (Vorderseite) geben einen lauten und im Bereich der Mitten und Höhen relativ ausgewogenen Klang wieder. Tiefen fehlen allerdings komplett, das können die kleinen Membrane nicht abbilden. Die beatsaudio-Settings geben Presets für die internen Lautsprecher, für In-Ear-Kopfhörer, für passive Standard-Kopfhörer und für die HDMI-Soundausgabe vor. Ohne diese Verbesserungen wirkt das Klangbild dünn und noch weniger differenziert. Die Lautstärke ist für einen 11,6-Zoller sehr gut.
Externe Audiogeräte können via HDMI oder klassisch am Kopfhöreranschluss angesteckt werden. Auch für das gute alte Analog-Mikrofon gibt es einen separaten Steckplatz. Viele Hersteller setzen inzwischen auf einen Kombi-Port, der jedoch einige Anwendungsszenarien behindert.
Energieaufnahme
Je nach Formfaktor lagen bisherige APU-Subnotebooks mit AMDs E-350 bzw. E-450 bei acht bis 14 Watt im Leerlauf und 24 bis 30 Watt bei Höchstlast. HPs 11,6-Zoller zieht im Idle 7,7 bis 10,1 Watt aus der Dose. Das hat aber auch schon der APU-Vorgänger geschafft, z. B. Samsung 305U1A mit E-450 (8 bis 11,5 Watt).
Unter Belastung durch den 3DMark2006 benötigt der 11,6-Zoller 24 Watt, im Stresstest sind es dann 31 Watt. Auch das ist typisch für sparsame E-450 oder E2-1800 Geräte. Samsung 305U1A: 24 bzw. 30 Watt oder Vaio SVE-1111M1E/P: 25 bzw. 30 Watt. Der Akku war bei den Messungen aufgeladen. Das 65-Watt-Netzteil ist für den Strombedarf auf den ersten Blick überdimensioniert. So bleiben aber 25 Watt zum Laden des Akkumulators, was selbst bei hoher Last weiter vonstatten geht.
Aus / Standby | 0.05 / 0.3 Watt |
Idle | 7.7 / 9 / 10.1 Watt |
Last |
24.1 / 30.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Bei den Laufzeiten sorgt der 55-Wh-Lithium-Ionen-Akkumulator für die erhofften Stunden. Im Leerlauf hält der 11,6-Zoller 8:48 Stunden durch. Weil dies bei minimierter Helligkeit sowie inaktiven Funkmodulen geschieht, ist diese Laufzeit unrealistisch.
Im WLAN-Test (Skript ruft Websites auf, teilweise mit Video) ermitteln wir eine Laufzeit von 5:55 Stunden. Die Helligkeit während des Tests war auf zirka 150 cd/m² gesetzt (eine Stufe dimmen). Mit dieser Laufzeit steht das dm1 passabel da, es ist aber keine Bestzeit: Das Sony Vaio SVE-1111M1E/P (E2-1800) schaffte nur 4:19 Stunden, was aber an den geringen 38 Wh lag. Selbst APU basierte 15,6-Zoller, wie das Lenovo G585-M8325GE (48 Wh), packen fünf Stunden. Die Vorgänger-APU C-60 lag im Acer Aspire One 722-C62kk (48 Wh) bei 6:47 Stunden. Mit einer geringeren Akku-Kapazität erreichte das Atom-N2600-Netbook Asus Eee PC 1011CX (47 wh) volle 8:49 Stunden.
Nach den Tests benötigte das eingeschaltete dm1 eine Ladezeit von 2:01 Stunden (Gerät aktiv, keine Last). Das ist für diese Kapazität angemessen.
Das HP Pavilion dm1-4200sg (B6K79EA) hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Dabei geht es gar nicht um die geringe Leistung, selbige ist quasi systembedingt und ein Opfer, das für lange Akkulaufzeiten und eine niedrige Energieaufnahme gebracht werden muss. Auch die quasi nicht existente Spiele-Leistung war absehbar und wird den Kaufinteressenten nicht abschrecken.
Den zwiespältigen Eindruck hinterlässt das Pavilion dm1-4200sg durch seine teils guten und teils schlechten Eigenschaften. Fünf Stunden Laufzeit sind großartig – aber leider nicht mit einem mittelmäßig hellen Glare-Type-Panel. Matte, griffige Oberflächen sind sehr praktisch – aber das knarrende, biegsame Chassis verhindert jeden Eindruck von Wertigkeit. Auf der relativ großen Tastatur schreibt es sich zügig und das Touchpad gleitet angenehm – aber welche Funktion haben der spiegelnde TFT-Rahmen und die Hochglanz-Tasten-Einfassung?
Für uns ist das HP Pavilion dm1-4200sg ein in Ansätzen gutes Gerät, das seine Stärken aber nicht konsequent fortsetzt. Mit einem matten TFT und einer stabileren Base-Unit sähe der 11,6-Zoller schon ganz anders aus.