Test Fujitsu Celsius H970 (E3-1535M v6, P4000) Workstation
Ein PC "Made in Germany" – das gibt es tatsächlich. Jedenfalls besagt der Aufkleber auf unserem heutigen Testgerät, dass es in Deutschland hergestellt wurde. Fujitsu ist ein japanischer PC-Hersteller mit einer langen Geschichte. Hier in Deutschland ist er stark vertreten, weil Fujitsu einst eine strategische Partnerschaft, ein sogenanntes "Joint Venture", mit Siemens einging – bis 2009 war man als "Fujitsu-Siemens", kurz FSC, auf dem Markt vertreten.
Fujitsus Geschichte als unabhängiger PC-Hersteller wird vermutlich noch dieses Jahr enden, schon seit Monaten befindet man sich in Gesprächen mit Lenovo über eine Übernahme. Im Anbetracht dieser Tatsache ist unser heutiges Testgerät etwas Besonderes, schließlich könnte es sich um die letzte 17-Zoll-Workstation handeln, die Fujitsu noch eigenständig entwickelt und vertreibt. 17-Zoll-Workstations sind ein kleines, aber lukratives Marktsegment, das vor allem von Dell, HP und Lenovo bespielt wird, aber wo eben auch Fujitsu mitmischen möchte. Die hauptsächlichen Konkurrenten unserer 4.500 Euro teuren Workstation heißen Lenovo ThinkPad P71, HP ZBook 17 G4 und Dell Precision 7720. Bis auf das ThinkPad, das sich aktuell im Test befindet, konnten wir die Konkurrenten noch nicht testen, daher werden wir auf die Vorjahresmodelle für den Vergleich zurückgreifen. Neben diesen Geräten nehmen wir noch das Schenker W706 und das MSI WE72 7RJ in den Vergleich mit auf. Das sind mobile Workstations, die eigentlich aus dem Gaming-Segment stammen.
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Details
Gehäuse
Für die 2017er-Business-Notebooks hat Fujitsu ein Design entworfen, das sich alle verschiedenen Modelle teilen, von LifeBook Ultrabooks wie dem U747 über Convertibles wie das P727 bis zu unserem Testgerät, einer Celsius Workstation. Das H970 wirkt wie ein LifeBook U757 in Maxi-Größe. Wie dieses ist das Celsius H970 ganz in Schwarz-Grau gehalten. Davon ausgenommen ist der kleine rote Streifen unterhalb der Tastatur. Nicht nur in der Farbgebung gleicht das Celsius den anderen Fujitsu Notebooks, auch in der Formensprache ist es ihnen sehr ähnlich, mit vorne stark abflachenden Seitenflächen. Es ist dasselbe Design, nur eben in dicker und größer.
Die Ähnlichkeiten setzen sich bei den Materialien fort: Kunststoff Basis-Einheit, Metall-Handballenauflage. Diese besteht aus gebürstetem Aluminium, einer Oberfläche, die Fingerabdrücke sehr schnell zeigt. Einen Unterschied gibt es aber: Der Displaydeckel, der zum Großteil aus Magnesium besteht, ist zweigeteilt. Der obere Teil besteht aus Kunststoff, vermutlich um das Signal der WWAN-Antennen durchzulassen. Die hochwertigen Materialien sorgen für eine gute Stabilität. Vermutlich steckt im Inneren noch ein Frame aus Magnesium, denn die Basiseinheit ist sehr stabil und lässt sich kaum verwinden. Der Displaydeckel ist nicht ganz so stabil, aber noch in einem sehr guten Bereich für ein 17-Zoll-Gerät. Druck auf den Displayrücken wirkt sich erst bei extremer Kraftaufwendung auf das Panel aus.
Ohne Fehl und Tadel ist das Gehäuse aber nicht, denn an einer entscheidenden Stelle hat Fujitsu keine gute Arbeit geleistet: Die Handballenauflage ist stabil, doch die Tastatur ist gerade im Bereich des Haupttastenfelds flexibel wie ein Trampolin. Schon bei sanftem Druck auf die Tasten wippt die Tastatur sichtbar mit. Ein Kardinalfehler, der bei einem so teuren Gerät nicht passieren sollte. Ansonsten kann man die Verarbeitung nicht bemängeln, mit Ausnahme des Akkufachs, denn der Akku sitzt nicht zu 100 % richtig. Bei Druck auf den Akku hört man daher an einer Ecke manchmal ein Knarzen/Knacken.
Bei einem 17-Zoll-Laptop müssen die Scharniere einen weitaus schwereren Deckel halten als bei kleineren Größen. Die großen Scharniere mit Plastikkappen, die beim Celsius in der traditionellen Bauweise auf der Basiseinheit sitzen, machen ihren Job ziemlich gut. Im Vergleich mit kleineren Laptops wippt das Display zwar etwas mehr nach, aber sonst haben die Scharniere das Display gut im Griff. Dank dem hohen Gewicht der Basiseinheit kann man das Display einhändig öffnen.
17-Zoll-Workstations sind generell eher das Gegenteil von "dünn & leicht". Das Fujitsu Celsius H970 ist aber vergleichsweise dünner und leichter als die Konkurrenz, nur das MSI WE72 ist hier noch ein wenig besser. Die Geräte der "Big Three" des PC-Marktes, Dell, Lenovo und HP, sind 300 bis 600 Gramm schwerer. Nur sehr geringe Unterschiede gibt es bei der Breite und Tiefe des Gehäuses.
Ausstattung
Workstations müssen immer eine reichhaltige Anschlussausstattung bieten. Schlecht ist das, was Fujitsu bietet, nicht, doch drei USB-3.0-Typ-Anschlüsse sind vielleicht etwas knapp bemessen. Es gibt viele 14-Zoll Notebooks mit drei Anschlüssen dieser Art, mindestens vier hätte Fujitsu bei dieser Workstation in der größten Größe schon einbauen können. Die direkten Konkurrenten in Form des Dell Precision 7710, HP ZBook 17 G3 und Lenovo ThinkPad P71 bieten jedenfalls alle vier USB-Typ-A-Anschlüsse. Einen Expresskarten-Slot dagegen hat nur das ThinkPad P71, sodass man Fujitsu zu Gute halten kann, dass die meisten anderen Hersteller auf diesen ebenfalls verzichten. Das gilt auch für ein DVD-Laufwerk, auch wenn es sicherlich noch einige Nutzer gibt, die es hin und wieder brauchen.
Die Anschlüsse sind ziemlich gleichmäßig auf beiden Seiten verteilt. Blockaden sollten kein größeres Problem sein, da die Anschlüsse weit genug auseinander sitzen oder man auf einen anderen Anschluss ausweichen kann. Auch für Mausnutzer dürfte es keine Probleme geben, denn die Anschlüsse sind ausnahmslos in der hinteren Hälfte der Seiten platziert. Kritik gebührt eventuell der Positionierung der Thunderbolt-3-Anschlüsse, die eher etwas zu weit vorne sitzen. Der Anschluss einer Dock an dieser Stelle könnte etwas nervig sein. Diese Anschlüsse wären noch besser weiter hinten oder auf der Rückseite platziert gewesen, die Fujitsu bis auf die Kühlung frei lässt.
SDCardreader
Auf der rechten Seite des Gehäuses sitzt der SD-Karten-Leser. Dieser nimmt zwar SD-Karten in voller Größe auf, aber nicht vollständig, die SD-Karte guckt ein Stück raus. Normalerweise wird das bei ultrakompakten Notebooks gemacht, um Platz zu sparen. Warum Fujitsu hier bei einem Notebook mit mehr als genug Raum auf diese Lösung zurückgreift, ist nicht ganz klar. Für die dauerhafte Speichererweiterung ist der Slot so eher weniger zu gebrauchen. Zumal die Karte nicht fest eingerastet ist, sondern einfach nur im Slot steckt.
Der Kartenleser ist zwar nicht der Schnellste, aber er ist dennoch flotter als die Kartenleser, die man in Billig-Notebooks vorfindet. In dem Benchmark, den wir mit der Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II Referenz-Speicherkarte durchführen, platziert sich das Lesegerät im Mittelfeld, wobei auch die Konkurrenzgeräte nicht mit langsamen Lesegeräten ausgestattet sind.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Fujitsu Celsius H970 | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA | |
Fujitsu Celsius H970 | |
Dell Precision 7710 |
Kommunikation
Fujitsu verbaut die Vollausstattung: WLAN, WWAN (Sierra Wireless EM7305) und Gigabit-Ethernet (Intel I219-LM). Beim WLAN-Modul handelt es sich um die Intel Wireless 8265, die Standardlösung von Intel für teure Laptops. Die 8265 ist eine 2x2-Karte mit WLAN-AC-Unterstützung. In unserem Benchmark schnitt sie im Celsius gut ab und verwies die günstigere Intel 3168 im MSI WE72 7RJ deutlich auf die Plätze. Im Alltag zeigte die Karte keine Schwächen.
Im Displayrahmen sind die beiden Mikrophone und die 720p-Webcam untergebracht. Diese Komponenten liefern eine typische Leistung, für Videokonferenzen gerade so brauchbar, ansonsten aber einfach sehr schlecht.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Fujitsu Celsius H970 | |
MSI WE72 7RJ | |
iperf3 receive AX12 | |
Fujitsu Celsius H970 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
MSI WE72 7RJ |
Sicherheit
Wie bei Business-Geräten üblich spart Fujitsu nicht mit Sicherheits-Features. Verbaut sind ein Kensington Lock, ein Smartkarten-Lesegerät und natürlich ein Fingerabdruck-Lesegerät. Dieses Lesegerät ist ein Swipe Reader, man entsperrt den PC mit einer Wischbewegung. Das funktioniert gut, touchbasierte Fingerabdruckleser sind aber noch etwas präziser und schneller.
Neben diesen Hardware-Features gibt es noch Software-Sicherheits-Features wie TPM oder Anti-Theft, was man im BIOS konfigurieren kann.
Zubehör
Dem Celsius H970 liegt kein nennenswertes Zubehör bei, wenn man von einer Treiber-DVD und einer Recovery-DVD absieht, wobei auch das keine Selbstverständlichkeit ist.
Einen mechanischen Dockingport hat das Testgerät nicht. Stattdessen soll man laut Fujitsu auf Thunderbolt-Docks zurückgreifen. Bei diesen muss man aber beachten, dass Thunderbolt 3 bzw. USB C maximal 100 W per USB-Power-Delivery liefern kann, was für das Celsius viel zu wenig ist. Vermutlich muss man also neben dem Thunderbolt-Kabel auch noch das separate Netzkabel anschließen.
Wartung
In den Spezifikationen verspricht Fujitsu einfache Wartbarkeit. Dieses Versprechen wird auf alle Fälle eingelöst. Beim Celsius H970 kann man, ohne das Notebook aufzuschrauben, den AKku entfernen – früher Standard, heute eine Seltenheit. Nach dem Lösen einer Schraube ist eine kleine Serviceklappe abnehmbar, um den RAM zu erweitern. Diese kleine Wartungsklappe sitzt in einer noch viel größeren Wartungsklappe, die fast die gesamte Unterseite abdeckt. Hat man diese nach der Entfernung von lediglich sechs Schrauben und kleinen Plastikclips abgenommen, hat man Zugriff auf alle wichtigen Komponenten; nur das Mainboard selbst kann man so nicht wechseln. Sehr einfach gestaltet sich die Lüfterreinigung, denn die Lüfter sind sofort frei erreichbar und entfernbar. Ebenfalls aufrüstbar: die Netzwerk-Karten und die M.2-SSD.
Der einzige Schwachpunkt sind die beiden freien 2,5"-Steckplätze. Für diese benötigt man spezielle Kabelverbindungen, die man wohl erst bei Fujitsu als Ersatzteile bestellen muss. Ansonsten ist die Wartbarkeit aber vorbildlich und zum Beispiel Lenovos Thinkpad P71 überlegen. Bei diesem ist das Kühlsystem sehr kompliziert zu erreichen.
Garantie
Ab Werk verfügt das Celsius H970 über 3 Jahre Garantie mit Bring-In- oder Collect-&-Return-Service. Vor-Ort-Service, bei dem der Techniker das Gerät beim Kunden zu Hause repariert, ist optional zubuchbar. Die Garantielaufzeit lässt sich maximal auf bis zu 5 Jahre verlängern.
Eingabegeräte
Tastatur
Wie man es von einem 17-Zoll-Laptop erwarten kann, verfügt das H970 über eine Tastatur in voller Größe mit Numpad. Alle Tasten sind gut proportioniert, es gibt am Layout nichts zu kritisieren.
Problematisch an der Tastatur ist das Tippgefühl. Dabei könnte sie eigentlich recht gut sein, denn die Tasten haben einen vergleichsweise langen Hub und einen ausreichend knackigen Druckpunkt. Doch durch den nachgebenden Tastaturrahmen wird dieses Potential zerstört - das Tippen macht auf dem Celsius H970 keinen Spaß. Vielschreiber sollten auf eine externe Tastatur setzen. Für ein auf Produktivität ausgerichtetes Notebook ist das ein schwerer Schlag.
High-End-Notebooks haben fast immer eine Backlight-Tastatur, hier ist das Celsius keine Ausnahme. Das Backlight ist zweistufig. Die Tasten haben eine glatte Haptik.
Touchpad
Sieht man das Touchpad des Celsius H970, dann stellt man sich erst mal die Frage, wieso das TouchPad zwei Sets von dedizierten Tasten hat. Sowohl oberhalb als auch unterhalb der Touch-Fläche gibt es drei Maustasten. Die Antwort liegt in den Spezifikationen versteckt: Optional gibt es das H970 mit einem TouchStick Pointing-Stick, bei unserem Modell fehlt dieser aber. Deshalb hat das Gerät zwei Sets an Maustasten, was allerdings auch einen Nachteil hat, denn dadurch ist das TouchPad eher zu klein für ein Notebook dieser Größe, die Touchoberfläche misst lediglich 9,5 x 6 cm.
Die TouchPad Technik und der Treiber stammen vom Hersteller ELAN, auf eine Implementierung eines TouchPads nach Microsofts-Precision-Standard verzichtet Fujitsu. Das hat den Vorteil, dass das TouchPad umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bietet, allerdings ist es nicht so präzise wie eines nach dem Precision-Standard. Insbesondere Multi-Touch-Gesten wie Zoom können sehr ruckelig sein.
Die sechs dedizierten Maustasten haben keine billige Anmutung. Sie klicken alle schön gleichmäßig und fühlen sich untereinander sehr ähnlich an. Negativ ist ein wenig ihre Lautstärke; es gibt Maustasten, die wesentlich dezenter "Klick" machen.
Display
Lediglich eine einzige Display-Option gibt es beim Fujitsu Celsius H970: ein 17,3-Zoll-großes, mattes Full-HD (1.920 x 1.080) Display basierend auf IPS-Technologie. Das ist im Jahr 2017 etwas schwach, 4K-IPS-Displays (3.840 x 2.160) gibt es bei 17-Zoll-Workstations schon seit letztem Jahr. Auf ein hochauflösendes Display muss man verzichten, wenn man sich für das Fujitsu Celsius H970 entscheidet.
Umso wichtiger wäre es, dass diese eine verfügbare Displayoption überzeugen kann. Zunächst zur Helligkeit: Fujitsu spricht von 300 cd/m². In unserem Testgerät steckt ein Display von LG mit der Modellnummer LP173WF4-SPF3, das diesen Helligkeitswert durchschnittlich eindeutig übertreffen kann. Mit durchschnittlich 360 cd/m² ist es sogar das hellste Display im Vergleich. Die Ausleuchtung von 91 % ist sehr gleichmäßig, ebenso hat dieses Display nur sehr schwach ausgeprägtes Backlight Bleeding. PWM hat es glücklicherweise nicht.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 373 cd/m²
Kontrast: 1227:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
ΔE Color 6.4 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 7.2 | 0.5-98 Ø5.2
84.4% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
55.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.02
Fujitsu Celsius H970 LP173WF4-SPF3, , 1920x1080, 17.3" | Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE LEN4123, VVX17P051J00, , 3840x2160, 17.3" | HP ZBook 17 G3 TZV66eA SDC3854, , 1920x1080, 17.3" | Dell Precision 7710 SDC8151, VHN17_173HL, , 1920x1080, 17.3" | MSI WE72 7RJ LP173WF4-SPF1, , 1920x1080, 17.3" | SCHENKER W706 LP173WF4-SPD1, LGD046C, , 1920x1080, 17.3" | |
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Display | 9% | 9% | 1% | -0% | ||
Display P3 Coverage | 66.8 | 67.3 1% | 66.6 0% | 67.4 1% | 66.2 -1% | |
sRGB Coverage | 84.6 | 95.9 13% | 96.9 15% | 85.3 1% | 84.2 0% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 61.8 | 69 12% | 68.6 11% | 62.4 1% | 61.5 0% | |
Response Times | -6% | -33% | -46% | -21% | -25% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 32 ? | 39.2 ? -23% | 50.4 ? -58% | 50 ? -56% | 45.2 ? -41% | 44 ? -38% |
Response Time Black / White * | 26.4 ? | 23.2 ? 12% | 28.4 ? -8% | 36 ? -36% | 26.4 ? -0% | 29.2 ? -11% |
PWM Frequency | 1412 ? | 200 ? | 198 ? | |||
Bildschirm | 23% | 18% | 7% | -6% | -5% | |
Helligkeit Bildmitte | 368 | 358 -3% | 252 -32% | 332 -10% | 302 -18% | 356 -3% |
Brightness | 360 | 338 -6% | 243 -32% | 307 -15% | 306 -15% | 331 -8% |
Brightness Distribution | 91 | 83 -9% | 86 -5% | 83 -9% | 93 2% | 86 -5% |
Schwarzwert * | 0.3 | 0.31 -3% | 0.21 30% | 0.33 -10% | 0.31 -3% | 0.48 -60% |
Kontrast | 1227 | 1155 -6% | 1200 -2% | 1006 -18% | 974 -21% | 742 -40% |
Delta E Colorchecker * | 6.4 | 2.1 67% | 2.2 66% | 3 53% | 6.2 3% | 4.64 27% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.1 | 3.6 64% | 3.8 62% | 10.6 -5% | ||
Delta E Graustufen * | 7.2 | 2 72% | 2.7 62% | 4 44% | 7.3 -1% | 3.65 49% |
Gamma | 2.02 109% | 2.16 102% | 2.28 96% | 2 110% | 2.08 106% | 2.02 109% |
CCT | 6882 94% | 6216 105% | 6686 97% | 7089 92% | 7020 93% | 6393 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 55.5 | 77 39% | 62 12% | 62 12% | 56 1% | 55 -1% |
Color Space (Percent of sRGB) | 84.4 | 99.97 18% | 96 14% | 97 15% | 85.2 1% | 84 0% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 9% /
19% | -2% /
9% | -10% /
-0% | -9% /
-6% | -10% /
-7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die sehr guten Helligkeitswerte werden durch den niedrigen Schwarzwert von 0,3 und somit den hohen Kontrast von 1.127:1 passend ergänzt. Das Bild macht einen guten Eindruck mit Schwarz und Farben ohne Grausschleier. Die Bildschärfe ist lediglich okay, denn Full-HD auf 17,3-Zoll ist im Vergleich zu kleineren Größen schon etwas grob aufgelöster. Im Auslieferungszustand gibt es bei der Farbgenauigkeit so einige Abweichungen, eine Kalibrierung des Displays ist also empfehlenswert. Hat man kein eigenes Kalibrierungsgerät, empfehlen wir die Nutzung des von Notebookcheck erstellten Farbprofils, das wie immer kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Die Farbraumabdeckung ist ziemlich enttäuschend. 84 % des sRGB-Farbraums und 55 % des Adobe-RGB-Farbraums wären für ein normales Notebook zwar im Prinzip in Ordnung, auch wenn man eigentlich 100 % sRGB für Bildbearbeitung benötigt. Doch bei einer Workstation gelten andere Maßstäbe, und die anderen Hersteller bieten ihre Geräte mit High-Gamut-Displays mit hoher Farbraumabdeckung an. Schade, dass Fujitsu in einem so teuren Gerät nicht mal die Option auf ein Display mit höherer Farbraumabdeckung anbietet.
Die matte Oberfläche kombiniert mit der Helligkeit von über 350 cd/m² machen das Celsius H970 zu einem ziemlich outdoortauglichen Gerät, das sogar in indirekter Sonneneinstrahlung noch relativ gut nutzbar ist. Zwar dürften Außeneinsatze angesichts der schieren Größe des Laptops eher selten sein, aber es ist natürlich immer gut, zumindest die Möglichkeit zu haben.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14.8 ms steigend | |
↘ 11.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 62 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
32 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14.8 ms steigend | |
↘ 17.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 39 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
IPS-Displays sind dafür bekannt, dass die Farben auch bei extremeren Einblickwinkeln nicht umschlagen. Auch das AH-IPS-Display im Fujitsu Celsius hat diese Eigenschaft, wobei sich aber die Helligkeit und auch die Farbtemperatur ändert, wenn man von oben seitlich auf das Display guckt. Für den Alltag hat das keine größeren Auswirkungen, das Display ist sehr gut nutzbar.
Die drei verschiedenen Display-Outputs geben alle ein scharfes Bild ohne negative Auffälligkeiten aus.
Leistung
Im Datenblatt zum H970 listet Fujitsu vier verschiedene Grundmodelle auf, die sich vor allem durch die verbaute CPU unterscheiden, alle anderen Details sind gleich oder konfigurierbar. Die vier verschiedenen Intel Prozessoren sind der Intel Core i5-6440HQ, der Core i7-7820HQ, der Xeon E3-1505M V6 und der Xeon E3-1535M V6. Bei den GPUs stehen die Quadro P3000, P4000 und P5000 zur Wahl. Hier in Deutschland gibt es drei verschiedene Modelle, erhältlich sind nur der Core i7-7820HQ sowie der hier verbaute Xeon E3-1535M V6; bei den GPUs gibt es nur die P3000 und die P4000. Das günstigste Modell startet bei im freien Handel bei 3.400 Euro, unser 4.500 Euro teures Modell (günstigster Preis) stellt die Speerspitze dar.
Fujitsu verbaut 16 oder 32 GB DDR4-2400-RAM, in unserem Modell stecken 32 GB. Zwei Speicherslot sind belegt, zwei sind frei, maximal kann man den Speicher also auf 64 GB erweitern.
Prozessor
Der Intel Xeon E3-1535M V6, der in in unserem Testgerät steckt, gibt hier und heute sein Debüt bei Notebookcheck, es ist das erste Mal, das wir diese CPU im Test haben. Beim Xeon E3-1535M V6 handelt es sich um die schnellste mobile CPU, die Intel momentan im Angebot hat. Sie verfügt wie die Prozessoren der Intel-Core-i7-7xxxHQ-Serie, auf denen der Xeon E3-1535M V6 basiert, über vier Kerne (8 Threads mit Hyperthreading). Diese takten jeweils im Grundtakt mit 3,1 GHz, mit Turbo-Boost erreichen sie maximal 4,2 GHz (im Singlecore-Modus). Eine Besonderheit bei Xeon CPUs ist außerdem, dass sie mit ECC-RAM kompatibel sind. Mehr Informationen zu dieser und weiteren CPUs gibt es in der CPU-Benchmark-Sektion.
Soweit die Theorie. In der Praxis hängt der erreichte Gigahertz-Wert stark von der Kühlung des Notebooks ab. Werfen wir zuerst einen Blick auf unseren CPU-Belastungstest, den wir mit Cinebench R15 64 Bit im Multi-Core-Modus durchführen. Dieser Test simuliert, ob die CPU ihren Takt auch über längere Zeit konstant halten kann und somit stets eine verlässliche Leistung gegeben ist. Das ist beim Fujitsu Celsius H970 ganz eindeutig nicht der Fall. In fast keinem Benchmark-Durchlauf wird das Ergebnis der vorherigen Iteration erreicht, stattdessen schwankt die Leistung stark von Test zu Test.
Im Einzeltest bestätigt das Celsius die schlechte CPU-Performance: Obwohl wir hier die wie schon erwähnt eigentlich nominell stärkste mobile Kaby-Lake-CPU haben, belegt das Celsius H970 den letzten Platz im relevanteren Multi-Core-Test, nur im Single-Core-Test liegt es vorne. Die eigene Vorgänger-CPU E3-1535M V5 ist 10 % schneller bei der Multi-Core-Performance. Der Grund für dieses sehr schlechte Abschneiden ist das Kühlsystem des Celsius: Die CPU wird vom deutlich kleineren der beiden Lüfter gekühlt, zudem verfügt die CPU-Kühleinheit nur über eine relativ kurze Kupfer-Heatpipe.
Dieses Kühlsystem ist der CPU nicht annähernd gewachsen, denn schon beim Cinebench-Multi-Core-Test kommt es zum thermisch bedingten Throttling. Die CPU arbeitet für wenige Sekunden mit dem Maximaltakt, dann heizt sie sich auf 97 °C auf. Sofort setzt das Throttling ein und die CPU arbeitet lediglich mit 800 MHz. Nur ein bis zwei Sekunden später arbeitet sie wieder mit 3,1 GHz, also dem Grundtakt, nur um sich dann wieder auf 97 °C zu erhitzen. Das Ganze wiederholt sich während des Cinebench-Tests mehrmals, sodass die Leistungsfähigkeit der CPU stark verringert ist. Während des 30-minütigen Loop-Tests erreichte die CPU maximal 99 °C und damit fast den T-Junction-Punkt.
Zumindest ist die Performance im Akkubetrieb nicht zusätzlich reduziert.
System Performance
Wie man es bei den leistungsstarken Komponenten erwarten kann, ist die System Performance exzellent, sowohl in den PCMark-Benchmarks als auch im Alltag.
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 | |
Dell Precision 7710 | |
Fujitsu Celsius H970 | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA | |
SCHENKER W706 | |
MSI WE72 7RJ | |
Creative Score Accelerated v2 | |
Fujitsu Celsius H970 | |
SCHENKER W706 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Dell Precision 7710 | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 7135 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5277 Punkte | |
PCMark 10 Score | 5041 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Fujitsu Celsius H970 bietet drei Slots für interne Speichermedien, zwei 2,5-Zoll-Slots sowie einen M.2-Slot. Bei unserem Testgerät ist lediglich der M.2-Slot bestückt, die 2,5-Zoll-Slots sind leer. Im 2280-M.2-Slot steckt eine PCIe-NVMe-SSD von Samsung, genauer gesagt verbaut Fujitsu die SM961 mit 512 GB. Dabei handelt es sich um eine Samsung-PCIe-SSD der neuesten Generation für OEMs. Die Samsung-OEM-SSDs mit dem Modellnamen "SM" sollen zudem schneller sein als die häufig verbauten "PM" SSDs, Fujitsu greift also auf das Neueste und Schnellste zurück.
Dementsprechend schneidet die SSD in den Benchmarks auch sehr gut ab, die Vorgänger-SSD SM951 ist allerdings nicht wirklich dramatisch langsamer. Vergleiche mit weiteren SSDs sind mit unserem SSD-/HDD-Benchmark-Tool möglich.
Fujitsu Celsius H970 Samsung SM961 MZVKW512HMJP m.2 PCI-e | HP ZBook 17 G3 TZV66eA Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | MSI WE72 7RJ Samsung SM961 MZVPW256 m.2 PCI-e | Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP | Dell Precision 7710 Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | SCHENKER W706 Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e | |
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AS SSD | -15% | 18% | 14% | -7% | -2% | |
Seq Read | 2726 | 1596 -41% | 2586 -5% | 2447 -10% | 1886 -31% | 1915 -30% |
Seq Write | 1609 | 703 -56% | 1441 -10% | 1596 -1% | 626 -61% | 1511 -6% |
4K Read | 38.88 | 51.1 31% | 53 36% | 53.3 37% | 51 31% | 49.71 28% |
4K Write | 78.1 | 148.2 90% | 148.1 90% | 144.1 85% | 179 129% | 146.2 87% |
4K-64 Read | 1246 | 1037 -17% | 1517 22% | 1362 9% | 1064 -15% | 1115 -11% |
4K-64 Write | 971 | 230.4 -76% | 826 -15% | 740 -24% | 275 -72% | 375 -61% |
Score Total | 3509 | 2302 -34% | 3831 9% | 3517 0% | 2435 -31% | 2712 -23% |
Grafikkarte
Nicht nur die CPU gibt heute ihre Premiere bei Notebookcheck, die GPU haben wir ebenfalls vorher noch nicht testen können. Die Quadro P4000 von Nvidia ist eine professionelle Grafiklösung von Nvidia für mobile Workstations. Sie basiert auf der neuesten GPU-Generation Pascal, was an dem "P" in der Modellnummer erkennbar ist. Mit 1792 Shader-Kernen ist sie eine sehr leistungsstarke Grafikkarte, die allerdings aktuell kein GeForce Äquivalent hat. Wenn es eine passende GeForce GPU gäbe, dann wäre es wohl eine hypothetische GeForce 1065, denn die Quadro P3000 basiert auf der GeForce 1060 und die Quadro P5000 baut auf der GeForce 1070 auf. Im Celsius H970 ist die P4000 in der Variante mit 8 GB GDD5-Speicher verbaut, maximal gibt es 16 GB. Ihr Kerntakt beträgt 1.252 MHz.
Rechts im Bild sieht man, dass die GPU ein wesentlich stärkeres Kühlsystem hat als der Hauptprozessor. Dieses Kühlsystem ist im Angesicht der TDP der P4000 von etwas über 70 W auch von Nöten. Im H970 ist die GPU außerdem in Form eines MXM-Moduls verbaut. Ob man hier ohne Einschränkung andere MXM-GPUs verbauen kann, ist nicht bekannt.
Die Quadro P4000 ist ein sehr starker Grafikchip, der spielend auch die ursprünglich stärkste Maxwell basierte Quadro-GPU M5000M übertrumpft, besonders in den GPU-intensiven Benchmarks. Der eigene Vorgänger, die M4000M, ist je nach Benchmark 50 bis 60 % langsamer, was noch einmal die Überlegenheit der Pascal Architektur verdeutlicht. Die nächstkleinere Quadro, die P3000, ist je nach Benchmark deutlich oder weniger deutlich schwächer, im LuxMark Benchmark sind es zum Beispiel nur 1 bis 5 % Unterschied, im 3DMark11 28 %, im SPECPerfView12 Benchmark je nach Test 8 bis 26 %. Weitere Benchmark-Ergebnisse zur P4000 und Vergleichsmöglichkeiten mit weiteren GPUs finden sich in unserer GPU-Benchmark-Sektion.
Wie bei der CPU lässt sich auch bei der CPU keine Reduzierung der Performance im Akkumodus feststellen.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU | |
Fujitsu Celsius H970 | |
SCHENKER W706 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Lenovo ThinkPad P70-20ER000XUS | |
Dell Precision 7710 | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA | |
MSI WE72 7RJ |
3DMark | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | |
SCHENKER W706 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Fujitsu Celsius H970 | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA | |
Lenovo ThinkPad P70-20ER000XUS | |
Dell Precision 7710 | |
MSI WE72 7RJ | |
1920x1080 Fire Strike Graphics | |
Fujitsu Celsius H970 | |
SCHENKER W706 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Lenovo ThinkPad P70-20ER000XUS | |
Dell Precision 7710 | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA | |
MSI WE72 7RJ |
ComputeMark v2.1 - 1024x600 Normal, Score | |
Fujitsu Celsius H970 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
SCHENKER W706 | |
Lenovo ThinkPad P70-20ER000XUS | |
MSI WE72 7RJ | |
Dell Precision 7710 |
GFXBench | |
1920x1080 Car Chase Offscreen | |
Fujitsu Celsius H970 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
MSI WE72 7RJ | |
on screen Car Chase Onscreen | |
MSI WE72 7RJ | |
Fujitsu Celsius H970 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE |
3DMark Vantage - 1280x1024 P Result | |
Fujitsu Celsius H970 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
Dell Precision 7710 | |
MSI WE72 7RJ |
3DMark 06 Standard Score | 29155 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 36260 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 12346 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 68394 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 18726 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 10158 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 5526 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 3825 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Sich eine 4.500 Euro teure Workstation fürs Gaming zu kaufen, ist wahrscheinlich keine gute Idee. Um die Grafik-Performance einschätzen zu können, sind Spiele aber natürlich dennoch ein sehr wichtiger Benchmark.
Die P4000 ist zwar nicht für Spiele optimiert, sondern für CAD-Software, doch sie eignet sich exzellent für Spiele. Alle getesteten Spiele sind in maximalen Details spielbar. Hätte unser Testgerät ein 4K-Display, dann wären viele Spiele sicher auch in 4K-spielbar. Dazu passt auch, dass Nvidia die Quadro P4000 als "VR-Ready" bezeichnet. Leider können wir keinen Vergleich mit der Quadro P5000 liefern, da wir diese GPU noch nicht testen konnten, aber die GeForce GTX 1070 ist in Rise of the Tomb Raider etwa 30 % schneller. Die P5000 sollte ähnlich schnell wie die GeForce 1070 sein.
Rise of the Tomb Raider - 1920x1080 Very High Preset AA:FX AF:16x | |
MSI GT62VR-6RE16H21 | |
Fujitsu Celsius H970 | |
SCHENKER XMG P507 | |
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE | |
MSI GE72 7RE-046 | |
MSI WE72 7RJ | |
HP ZBook 17 G3 TZV66eA |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 196.9 | 174.4 | 162.4 | 96 |
Company of Heroes 2 (2013) | 67.6 | 61.1 | 59.7 | 44.94 |
Total War: Rome II (2013) | 236.7 | 184.1 | 151.4 | 63.3 |
GRID: Autosport (2014) | 153.8 | 106.3 | 96.9 | 84.5 |
The Witcher 3 (2015) | 159.7 | 113.6 | 77.2 | 41.09 |
Star Wars Battlefront (2015) | 122.5 | 116.4 | 89.2 | 85.7 |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 115.9 | 103.2 | 76.8 | 65.5 |
Doom (2016) | 119.5 | 112.4 | 91 | 87.1 |
Civilization VI (2016) | 66.7 | 55.2 | 45.13 | 43.7 |
Warhammer 40.000: Dawn of War III (2017) | 70.3 | 61.6 | 58.8 | 54 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wie wir schon im Abschnitt zur CPU-Leistung gesehen haben, ist das Kühlsystem des Celsius H970 nicht ganz ausgereift. Das schlägt sich auch bei der Lautstärke wieder. Eigentlich könnte das Gerät meistens lautlos sein, schließlich ist die Nvidia GPU im Alltagsbetrieb dank Optimus deaktiviert, und es ist keine HDD verbaut. Doch schon bei geringer Belastung springt der Lüfter mit etwa 40 dB(a) an, was man dem schlechten CPU-Kühlsystem zuschreiben kann. Unter Volllast ist der Lärm, den das Celsius H970 erzeugt, ziemlich ohrenbetäubend.
Andere Störgeräusche waren im Test nicht feststellbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.2 / 32.8 / 32.8 dB(A) |
Last |
| 47.3 / 47.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.2 dB(A) |
Temperatur
Durch das geräumige, dicke Gehäuse sind die Außentemperaturen kein größeres Problem, trotz der schwachen CPU-Kühlung. Unter Last messen wir an der Unterseite knapp 50 °C an einem Hotspot, was aber noch nicht im ganz komplett kritischen Bereich ist. Außerdem dürften sich die Gelegenheiten, wo man das Celsius auf dem Schoß nutzt, in Grenzen halten. Dafür ist das Gerät schlicht zu groß und sperrig. Wichtiger ist da eher eine kühle Handballenauflage, diese wird glücklicherweise auch unter Last kaum warm.
Bei den Innentemperaturen hilft ein geräumiges Chassis nicht viel. Nach dem Ergebnis im Cinebench-Test war für den Stresstest mit Prime95 und Furmark nichts Gutes zu erwarten. Doch etwas überraschend verhält sich das Celsius ganz ähnlich wie im Cinebench-Test, bei dem ja nur die CPU belastet wird. Das liegt daran, dass die GPU-Kühlung gut funktioniert; die Quadro P4000 bleibt während des Stresstests bei etwa 80 °C, und der Maximaltakt von 1252 MHz wird gehalten. Problematisch ist wirklich nur die CPU, die sich genauso wie im Cinebench-Test verhält: Erhitzen auf 97 bis 99 °C (taktet dabei mit 2,7 GHz, also unter dem Grundtakt), thermales Throttling auf 800 MHz setzt ein, und die CPU kühlt kurz runter, dann wieder Erhitzen auf 97 bis 99 °C.
Wie immer wurde kurz nach dem Stresstest der 3DMark 11 ausgeführt. Dieser Benchmark brachte ein normales Ergebnis zustande.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+1.3 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich auf der Oberseite oberhalb der Tastatur. Diese Positionierung ist von Vorteil, da die Lautsprecher somit unabhängig von der Oberfläche, auf der das Laptop steht, den gleichen Sound abgeben. Der Sound, den die Lautsprechern abliefern, ist an sich aber nicht sonderlich gut: Wenig Bass, nicht sonderlich laut, insgesamt einfach kein guter Sound – Worte, die bei vielen Notebooks zutreffen und auch beim Celsius H970 gelten. Wie immer kann man über den 3,5-mm-Audio-Kombo-Port deutlich besseren Klang bekommen, wenn man externe Lautsprecher oder Kopfhörer anschließt.
Fujitsu Celsius H970 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (73.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 26.7% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (5.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (29.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 95% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 3% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 85% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 12% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (70.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 12.4% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | verringerte Hochtöne, 5% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (13.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 89% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 7% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 80% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Ein möglichst niedriger Stromverbrauch ist bei einer Workstation selbstverständlich nicht der wichtigste Punkt, aber dennoch nicht unwesentlich. Schließlich soll eine mobile Workstation auch mobil nutzbar sein. Das H970 schneidet hier etwa so gut/schlecht ab wie die anderen Workstations auch. Der niedrigste Idle-Stromverbrauch ist etwas hoch, der maximale Idle-Verbrauch ist dagegen eher niedrig. An dieser Stelle ist es von Vorteil, dass das Display nur 1.920 x 1.080 Pixel hat und nicht 3.840 x 2.160 Pixel.
Das Netzteil liefert 250 W und ist damit mehr als ausreichend groß dimensioniert.
Aus / Standby | 0.66 / 1.1 Watt |
Idle | 10.7 / 15.8 / 17.8 Watt |
Last |
92 / 137 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Fujitsu Celsius H970 E3-1535M v6, Quadro P4000, Samsung SM961 MZVKW512HMJP m.2 PCI-e, IPS LED, 1920x1080, 17.3" | HP ZBook 17 G3 TZV66eA E3-1535M v5, Quadro M3000M, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e, IPS, 1920x1080, 17.3" | Dell Precision 7710 E3-1535M v5, FirePro W7170M, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e, IPS LED, 1920x1080, 17.3" | MSI WE72 7RJ i7-7700HQ, Quadro M2200, Samsung SM961 MZVPW256 m.2 PCI-e, IPS, 1920x1080, 17.3" | SCHENKER W706 6700, Quadro M5000M, Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e, IPS LED, 1920x1080, 17.3" | Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE i7-7820HQ, Quadro P3000, Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP, IPS, 3840x2160, 17.3" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 6% | -29% | -17% | -74% | 0% | |
Idle min * | 10.7 | 6.7 37% | 6.04 44% | 15 -40% | 25.9 -142% | 7.44 30% |
Idle avg * | 15.8 | 12.5 21% | 15.2 4% | 20.1 -27% | 31 -96% | 18 -14% |
Idle max * | 17.8 | 13.2 26% | 42.3 -138% | 23.8 -34% | 31.9 -79% | 21.8 -22% |
Last avg * | 92 | 128.2 -39% | 112.8 -23% | 85.6 7% | 104.7 -14% | 77.1 16% |
Last max * | 137 | 158.9 -16% | 182.2 -33% | 128 7% | 193 -41% | 150.5 -10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Fujitsu verbaut einen wechselbaren Lithium-Ionen-Akku. Dieser fasst 96 Wattstunden. Da er wechselbar ist, bietet das die Möglichkeit, dass man einen schon voll geladenen Akku zusätzlich mitnimmt und so die Akkulaufzeit verdoppelt. Das können Geräte mit fest verbauten Akkus nicht bieten, womit das ZBook 15 G3 in dieser Hinsicht im Nachteil ist.
Für die meisten Nutzer sollten die Akkulaufzeiten, die das Celsius mit einem Akku liefert, aber schon ausreichen: Neun Stunden im WLAN-Test sind für eine Workstation mit solch starken Komponenten überaus gut, die Konkurrenz kommt nicht mal ansatzweise an die Laufzeiten des H970 heran. Nicht ganz so stark ist nur die Akkulaufzeit-Performance unter Last, wobei das nicht der praxisrelevanteste Test ist. Der Akkulaufzeiten-Test mit Specviewperf 12 in der Schleife bestätigt das Ergebnis des Last-Tests mit etwa 60 Minuten Laufzeit. Diesen Test führen wir zusätzlich aus, weil es sich bei dem Celsius um eine Workstation handelt.
Nach etwas mehr als zwei Stunden ist der Akku des Celsius wieder voll geladen. Das ist ein eher guter Wert für einen 96-Wh-Akku, herausragend ist er aber nicht.
Fujitsu Celsius H970 E3-1535M v6, Quadro P4000, 96 Wh | HP ZBook 17 G3 TZV66eA E3-1535M v5, Quadro M3000M, 96 Wh | Dell Precision 7710 E3-1535M v5, FirePro W7170M, 72 Wh | MSI WE72 7RJ i7-7700HQ, Quadro M2200, 51 Wh | SCHENKER W706 6700, Quadro M5000M, 82 Wh | Lenovo ThinkPad P71-20HK0004GE i7-7820HQ, Quadro P3000, 96 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -13% | -23% | -63% | -48% | -17% | |
Idle | 1002 | 956 -5% | 775 -23% | 268 -73% | 205 -80% | 872 -13% |
H.264 | 573 | 299 -48% | 283 -51% | 181 -68% | 151 -74% | 517 -10% |
WLAN | 542 | 290 -46% | 365 -33% | 177 -67% | 177 -67% | 358 -34% |
Last | 74 | 110 49% | 85 15% | 42 -43% | 96 30% | 66 -11% |
Fazit
Pro
Contra
Den Workstation-Markt zu bedienen, ist nicht einfach. Nur wenige Hersteller haben genug Erfahrung und die Reputation, um in dieser eigentlichen Königsklasse der Notebooks mitzuspielen. Fujitsu möchte einer dieser Hersteller sein, noch jedenfalls. Doch das Fujitsu Celsius H970 kann uns nicht überzeugen. Fujitsu liefert eine mobile Workstation ab, die zwar an einigen Stellen überraschend gut ist, an anderen aber einfach zu schwach. Zu den guten Stellen gehört sicherlich die Akkulaufzeit, die für ein Workstation Notebook mehr als ordentlich ist. Hier zeigt sich, dass mit den neueren, effizienteren CPU-Generationen auch Quad-Core-Prozessoren nicht mehr zwingend ein Grund für schlechte Akkulaufzeiten sein müssen. Auch kann die Display-Helligkeit überzeugen, das Celsius ist hier, wie bei der Akkulaufzeit, Klassenbester. Die GPU-Leistung ist Spitzenklasse, was dem effektiven GPU-Kühlsystem zu verdanken ist. Zuletzt ist bei den Vorzügen des Celsius auf jeden Fall die hervorragende Wartbarkeit zu nennen, die nur leicht dadurch getrübt wird, dass man spezielle Kabel braucht, um 2,5-Zoll-Festplatten zu verbauen.
Akkulaufzeit, Display-Helligkeit – sind das die wichtigsten Werte bei einem Laptop, das man aufgrund der Größe und des Gewichts meistens wohl nur von einem stationären Arbeitsplatz zum nächsten bewegen dürfte? Wohl eher nicht. Leider patzt Fujitsu bei den wichtigeren Stellen, zum Beispiel beim CPU-Kühlsystem. Wo das GPU-Kühlsystem gut ist, da ist das CPU-Kühlsystem schlecht, es ist schlicht unterdimensioniert. Dadurch ist das Gerät sehr laut, da der Lüfter viel laufen muss, um die CPU überhaupt zu kühlen, dennoch kann thermales Throttling nicht vermieden werden. Dieses tritt sogar schon im wenig belastenden Cinebench-Test auf, sodass das Celsius auch im Alltag weit davon entfernt ist, das Potential der verbauten CPU auszunutzen. So wird der teure Xeon E3-1535M V6, eigentlich die schnellste mobile Kaby-Lake-CPU, zum langsamsten Chip im Vergleich. Als wäre das nicht schon schlimm genug, leistet sich Fujitsu mit der federnden Tastatur einen weiteren, groben Schnitzer. Und das Display ist zwar hell, aber nicht sonderlich farbstark, es deckt nicht mal den sRGB-Farbraum ab. Ein Display mit höherer Auflösung und Farbraumabdeckung hat Fujitsu nicht im Angebot.
Nicht bestanden: Fujitsus Celsius H970 hat seine Qualitäten, doch insbesondere das mangelhafte CPU-Kühlsystem ist bei einer mobilen Workstation fehl am Platz.
Aufgrund dieser Probleme hat das Celsius einen schweren Stand gegenüber der etablierten Konkurrenz wie dem ThinkPad P71, ZBook 17 G3 oder Precision 7710. Dass es am Ende dennoch für eine gute Bewertung reicht, liegt vor allem an der hohen Performance der neuen profiessionellen Grafikkarte.
Fujitsu Celsius H970
- 07.07.2017 v6 (old)
Benjamin Herzig