Test Dell Precision 7710 Workstation
Wenn es um den Kauf einer mobilen Workstation geht, gehört Dell sicherlich zu einer der ersten Adressen, bei denen man sich nach einem passenden Produkt umschaut. Hier bekommt man vom günstigeren Einsteigermodell in Form des Dell Precision 3510 über das besonders schlanke und stylische Precision 5510 bis hin zu den leistungsstarken Topmodellen Precision 7510 und 7710 nahezu jede denkbare Workstation-Variante geboten.
Die ebenfalls noch lieferbaren Vorgängermodelle erweitern zwar die mögliche Auswahl, sind aber angesichts der Fülle an Neuerungen, die die aktuelle Modellgeneration mitbringt, kaum zu empfehlen. Insbesondere das Dell Precision M6800 ist im Laufe der Zeit vor allem gehäusetechnisch in die Jahre gekommen, basiert es doch noch auf dem Dell Precision M6500 aus dem Jahre 2009.
Der Nachfolger der großen 17-Zoll-Workstation kommt in einem komplett neuen Gehäuse und verfügt natürlich über aktuelle Schnittstellen und neueste Prozessoren, Displays und Grafikchips. Traditionsgemäß lassen sich die mobilen Workstations im 17-Zoll-Formfaktor besonders leistungsstark und flexibel ausstatten. Unser Testmodell vertritt eher eine der günstigeren Ausstattungsvarianten und ist mit einer mobilen Intel Xeon E3-1535M-CPU, 16 GB DDR4-RAM, einer HDD-SSD-Kombination, AMDs professioneller FirePro W7170M-Grafik und einem Full-HD-IPS-Bildschirm bestückt.
Wenn wir das Testgerät in Dells Online-Konfigurator zusammenstellen, dann kommen wir auf einen Netto-Preis von knapp 3.100 Euro. Da erst im Warenkorb die Mehrwertsteuer berechnet wird, ergibt sich ein regulärer Endkundenpreis von etwa 3.730 Euro brutto. Dass es auch noch deutlich teurer geht, zeigt die Maximalausstattung mit Nvidia Quadro M5000M, drei 1-TB-SSDs, UHD-IGZO-Display und 64 GB RAM für knapp 7.400 Euro brutto. Verschiedene Service- und Zubehöroptionen sind da noch nicht berücksichtigt und können den Preis weiter nach oben treiben.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Gehäuse des Vorgängers Dell Precision M6800 hat viele gute Eigenschaften mitgebracht, die wir vom Nachfolger natürlich ebenso erwarten. Neben einer hohen Stabilität haben hier vor allem die guten Aufrüst- und Wartungsmöglichkeiten überzeugt. Nicht perfekt war dagegen hin und wieder die Passgenauigkeit mancher Bauteile und das inzwischen deutlich zu kleine Touchpad. Auch die etwas ungewöhnlich Gehäusefarbe im metallischen Braunton dürfte nicht jedermanns Geschmack getroffen haben.
Das neue Gehäuse des Precision 7710 wirkt schlanker, kommt in einer massentauglicheren Grau-Alu-Kombination und weist die gleichen positiven Eigenschaften wie der Vorgänger auf. Die Handballenablage ist fest, die Tastaturmatte gibt an keiner Stelle nach, und die Displayscharniere halten den Bildschirm gut in Position. Die Baseunit zeigt sich sehr verwindungssteif und lässt sich keinerlei Knarrgeräusche entlocken. Selbst der Displaydeckel weist eine insgesamt hohe Festigkeit auf, die zum Beispiel die des ThinkPad P70 spürbar übertrifft. Verarbeitungsmängel wie ungenau eingepasste Bauteile, ungleichmäßige Spaltmaße oder scharfe Kanten können wir nicht finden. Zwei beim Testgerät gefundene Lackabplatzer/Macken hingegen sollten bei Seriengeräten nicht vorkommen; wir schreiben sie dem hier vorliegenden Testsample-Status zu. Mit einem Gewicht von 3.580 Gramm ist das Dell Precision 7710 zwar kein Leichtgewicht, bewegt sich aber im Klassenvergleich in guter Gesellschaft. Das Lenovo ThinkPad P70 hat in unserer Testkonfiguration 3.600 Gramm auf die Waage gebracht, Schenkers W706 kommt auf 3.810 Gramm.
Ausstattung
Die beim Dell Precision 7710 verbauten Anschlüsse decken zwar die wichtigsten Bereiche ab, könnten für eine 17-Zoll-Workstation aber durchaus noch besser ausfallen. Ältere Schnittstellen wie ein ExpressCard-Schacht, VGA, eSATA oder Firewire findet man ja bei den meisten Neuerscheinungen schon länger nicht mehr. Ebenfalls muss man auf ein optisches Laufwerk verzichten. Andererseits verbaut Dell weder einen Thunderbolt-3.0-Anschluss noch USB 3.1 Gen. 2 standardmäßig bei den Precision-7710-Modellen. Immerhin soll Thunderbolt 3.0 ab diesem Monat (Januar 2016) optional konfiguriert werden können, was für ein deutliches Plus an Zukunftssicherheit sorgt. Ansonsten findet man einen HDMI-Anschluss, einen miniDisplayPort, vier USB 3.0 und eine kombinierte Audio-in/out-3,5-mm-Klinke-Buchse. Weitere Angaben zum HDMI-Anschluss können wir in den uns vorliegenden Dokumentationen zwar nicht finden, hier scheint es sich aber um einen HDMI 1.4 zu handeln, da unser Viewsonic VP2780-4k per HDMI 2.0 und nativer Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) nicht mit 60 Hz betrieben werden kann. Per DisplayPort funktioniert die Ausgabe hingegen problemlos.
Die Positionierung der Anschlüsse fällt insgesamt recht praxisgerecht aus. Die USB-Ports auf der rechten Seite liegen nicht zu dicht beieinander, der Kartenleser ist gut erreichbar, und der Netzwerkanschluss am Heck führt ein eingestecktes Netzwerkkabel im stationären Betrieb unauffällig nach rückwärts aus dem Gerät heraus. Ebenfalls am Heck wünscht sich mancher Anwender die Displayanschlüsse und zumindest einen USB-Port, um stationäre Peripheriegeräte ähnlich unauffällig anbinden zu können. Das würde dem einen oder anderen genügsamen Anwender die Anschaffung einer separaten Dockingstation ersparen. Andererseits freuen sich rege Displaywechsler über die gute Zugänglichkeit an der linken Gehäuseseite, die keine Verrenkungen hinter dem Notebook abfordert.
Kommunikation
Die Kommunikationsausstattung deckt mit Intels Dual Band Wireless 8260 AC-WLAN, Gigabit-LAN und einer HD-Webcam das übliche Standardrepertoire ab. Die WLAN-Signalstärke zeigt gegen eine FritzBox 7490 in etwa 15 Metern Entfernung mit mehreren Innenraumwänden dazwischen 2-3 Balken an. Auch in der Praxis haben wir stets eine gute Verbindungsqualität ohne auffällige Aussetzer oder Abbrüche festgestellt.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ein mobiles Breitbandmodul zu integrieren, um auch unterwegs über eine schnelle Netzanbindung verfügen zu können. Die zum Anschluss notwendigen Kabel liegen bereits bereit. Zum Testzeitpunkt ist im Online-Shop die Dell-Wireless-DW5811e-Karte für mobiles Breitband, LTE/HSPA+ (ca. 110 Euro brutto) verfügbar. Der Slot für die SIM-Karte ist jedoch suboptimal gewählt, da er sich direkt neben dem WWAN-Steckplatz befindet. Wer oft die Karten wechselt, muss dazu also immer den verschraubten Teil des Unterbodens abnehmen.
Die Webcam bietet eine Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten und entspricht den bekannten Standardmodellen, die in guten Lichtsituationen eine passable Videoqualität für Chats und Konferenzen bieten. Bei schlechter Beleuchtung nehmen Artefakte, Rauschen und Farbveränderungen zu und die Qualität merklich ab.
Sicherheit
Grundsätzlich verfügt das Precision 7710 über eine breite Palette an möglichen Sicherheits-Features. Unser Testmodell kommt allerdings sowohl ohne den optional verfügbaren Smartcard Reader als auch ohne Fingerprint Reader. Damit stehen neben einem Trusted Platform Module (TPM) 1.2, einer Kensington-Lock-Vorbereitung und den üblichen Passwortoptionen auf Bios- und Systemebene dem Nutzer im Sicherheitsbereich letztlich nur Basiseigenschaften zur Verfügung. Denn wie gehabt müssen auch der Computrace-Service oder selbstverschlüsselnde Laufwerke separat erworben werden.
Zubehör
Laut Dell handelt es sich bei den aktuellen Business-Serien um die letzten, die noch einen proprietären Docking-Port aufweisen. Nach und nach wird man die Modellpalette komplett auf den universellen Thunderbolt-3.0-Port umstellen, für den Dell mit dem vor einigen Tagen eingeführten Dell Thunderbolt Dock auch schon das passende Gerät anbietet. Dells Advanced und Simple E-Port-II-Replikatoren (etwa 300 und 270 Euro) können hier noch benutzt werden, sollten aber bei zukünftigen Serien nicht mehr angeschlossen werden können. Wer bereits eine Dockingstation oder weitere Geräte der älteren Serien hat, kann diese auch bei den aktuellen Precisions weiterverwenden. Wer hingegen eine komplette Neuausstattung plant, sollte vielleicht eher auf die Verfügbarkeit der Thunderbolt-Variante warten, um bei dem nächsten Modellwechsel nicht schon wieder eine neue Dockingstation anschaffen zu müssen.
Ansonsten bietet Dell bis auf einen 91-Wh-Akku kein modellspezifisches Zubehör an. Wechselschachtmodule kann das Precision 7710 nicht aufnehmen, und eine externe Grafiklösung per Thunderbolterweiterung ist ebenfalls nicht in Sicht.
Wartung
Dank dem schraubenlos befestigten vorderen Teil des Unterbodens hat man ruckzuck Zugriff auf den Akku und das 2,5-Zoll-Laufwerk. Um an die M.2-Steckplätze oder zwei RAM-Steckplätze zu gelangen, muss man schon zwei Schrauben lösen und den hinteren Teil des Unterbodens abnehmen. Generell wird in Dells Owners Manual sehr ausführlich beschrieben, wie man vorgehen muss, um an einzelne Komponenten zu gelangen. So ist es auch kaum ein Problem, die unter der Tastatur liegenden RAM-Steckplätze zu erreichen oder die Lüfter zu reinigen.
Garantie
Dell stattet die 7710er Precisions generell mit einer 36 monatigen Herstellergarantie aus. Diese beinhaltet einen ProSupport mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Diesen kann man entweder auf einen Basis-Support am nächsten Arbeitstag reduzieren (abzüglich ca. 180 Euro brutto) oder aber vielfältig erweitern. Eine Verlängerung des ProSupports mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag auf eine Dauer von 5 Jahren kostet derzeit zum Beispiel etwa 370 Euro (brutto).
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur des Precision 7710 verfügt über große Tasten im 19-mm-Raster und ist mit einem separaten Nummernblock ausgestattet. Das Touchpad wandert dadurch wie gehabt nach links, was nicht jedem Anwender entgegenkommt. Dafür freuen sich Abrechnungsprofis über die vereinfachte Zahleneingabe, was eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellen kann. Die Tastaturbeschriftung ist kontraststark ausgeführt und kommt beim Testsample im US-/internationalen QUERTY-Layout. Bei der Konfiguration ist hierzulande natürlich das gewohnte QWERTZ-Layout vorausgewählt. Die Tastaturbeleuchtung lässt sich in zwei Stufen verstellen und sorgt auch bei schlechten Lichtverhältnissen für ein komfortables Arbeiten. Schnellzugriffe, die per FN-Kombination angeboten werden sind durch eine hellblaue Beschriftungsfarbe hervorgehoben. Mit mittlerem Hub, gutem Druckpunkt und relativ leisem Anschlagsgeräusch gehört diese Tastatur zu den sehr guten Modellen und sollte auch die meisten Vielschreiber zufriedenstellen.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und reagiert schnell und präzise auf Eingaben. Die separaten Touchpad-Tasten sind leichtgängig und sehr gut bedienbar. Bei Bedarf können die Funktionen geändert und/ oder mit den Tasten des Trackpoints kombiniert werden. Der Trackpoint stellt nicht nur bei beengten Platzverhältnissen eine angenehme Alternative zum Touchpad dar. Die Steuerung gelingt präzise und sorgt nach etwas Eingewöhnung für einen guten Workflow. Vom Prinzip her unterscheiden sich die Modelle, die man bei Lenovo, HP und hier bei Dell findet, nur durch die Form und Farbe des eingesetzten Gummiknubbels. Je nach Geschmack können diese im Steckverfahren auch ausgetauscht werden.
Display
Zum Testzeitpunkt bietet Dell im Konfigurator grundsätzlich das im Testgerät eingesetzte Full-HD-IPS-Display und alternativ ein UHD-IGZO-Panel (3.840 x 2.160 Pixel) an. Der Aufpreis für die hochauflösende Variante beträgt etwa 250 Euro brutto. Für welche der beiden Varianten man sich entscheidet, hängt nicht nur von den persönlichen Vorlieben, sondern mitunter auch vom eingesetzten Betriebssystem und den angedachten Anwendungsbereichen ab. Die hochauflösenden Displays leiden unter Windows 7 zum Beispiel immer noch je nach Anwendung unter auffälligen Skalierungsproblemen. Zu kleine Schriften, falsch dargestellte Symbole oder sich überlagernde Fenster sind auch heute noch anzutreffen. Auch zeigen die bisher von uns getesteten IGZO-Displays einen relativ großen Stromhunger, der sich nicht unwesentlich auf die erreichbaren Akkulaufzeiten auswirkt. Wer auf eine besonders lange Netzunabhängigkeit wert legt, sollte daher mit dem Full-HD-Display besser fahren. Belastbar wird diese Vermutung jedoch erst, wenn wir das UHD-Display tatsächlich in den Händen hatten.
|
Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 335 cd/m²
Kontrast: 1006:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 3 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4 | 0.5-98 Ø5.2
97% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
62% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
68.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2
Display | |
Display P3 Coverage (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
SCHENKER W706 | |
MSI WT72-6QM | |
sRGB Coverage (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
SCHENKER W706 | |
MSI WT72-6QM | |
AdobeRGB 1998 Coverage (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
SCHENKER W706 | |
MSI WT72-6QM |
Response Times | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 (17, 33) | |
Lenovo ThinkPad P70 (17.2, 26.8) | |
SCHENKER W706 (17.2, 26.8) | |
MSI WT72-6QM (13, 29) | |
Response Time Black / White (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 (11, 25) | |
Lenovo ThinkPad P70 (4.8, 22.8) | |
SCHENKER W706 (8.4, 20.8) | |
MSI WT72-6QM (7, 19) | |
PWM Frequency (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 (25) | |
Lenovo ThinkPad P70 (95) | |
SCHENKER W706 | |
MSI WT72-6QM (10, 15) |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei unseren Helligkeitsmessungen erreicht der Full-HD-Bildschirm eine durchschnittliche maximale Helligkeit von 307 cd/m². Die einzelnen Messpunkte varieren hier von 277 cd/m² im Minimum bis hin zu 332 cd/m² im Maximum. Die Ausleuchtung beträgt 83 Prozent und kann bei einfarbigen Bildinhalten eine erkennbare Wolkenbildung nicht verhindern. Zudem fallen vor allem bei schwarzem Bild mehrere kleine Lichthöfe am unteren Bildschirmrand auf.
Der Schwarzwert beträgt bei maximaler Helligkeit 0,33 cd/m² und sorgt für einen hohen Kontrast von 1006:1. Das kommt insbesondere Bildern, Filmen und 3D-Objekten zugute. Ebenfalls gut fällt der darstellbare Farbraum aus. Hier erreicht das Panel 96,9 Prozent des sRGB-Farbraums, was für viele professionelle Aufgaben ausreichen sollte.
Lediglich besonders anspruchsvollen Fotografen und Videofilmern könnte das immer noch zu wenig sein, da erst bei hundertprozentiger Farbwiedergabe auch eine hundertprozentige Farbgenauigkeit möglich ist. Dass dieses Display dennoch schon sehr nah an dieses Optimum herankommt, zeigen die Testergebnisse mit unserem Spektralfotometer. Wie in den meisten anderen Fällen auch kommt der Bildschirm im Auslieferungszustand ohne jegliche Profilierung zu uns. Zwar fallen die Messwerte mit einem durchschnittlichen DeltaE2000 (Unterschied zum Ideal) von 3,38 bei den Mischfarben (Colorchecker) schon recht passabel aus, dennoch lassen die Maximalabweichungen von bis zu 6,9 kein wirklich farbtreues Arbeiten zu.
Nach der für den professionellen Einsatz obligatorischen Profilierung kommt das eigentliche Potential und die Klasse des Displays zur Geltung. Mit nahezu perfekten Ergebnissen in allen Teilbereichen können wir beim Testbildschirm hinsichtlich der Farbtreue keine Schwächen mehr finden. Das maximale DeltaE2000 beträgt 1,18, die Graubalance verläuft sehr gleichmäßig, und die Gammakurve erlaubt sich nur kleine Ausrutscher von der Idealkurve.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11 ms steigend | |
↘ 25 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
50 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 33 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 198 Hz | ≤ 25 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 198 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 25 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 198 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8747 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Blickwinkelstabilität fällt sehr gut aus und zeigt nur bei spitzen Einblickwinkeln von schräg oben oder schräg unten erkennbare Kontrast- und Helligkeitsunterschiede. Auffällige Farbstiche, Invertierungen oder Ausbleichungen können wir nicht feststellen.
Leistung
Dells Precision 7710 lässt sich nach alter Schule sehr frei anhand der persönlichen Bedürfnisse konfigurieren. Derzeit stehen drei verschiedene Prozessoren, fünf professionelle Grafikchips zwei Displays und unzählige Speicherausstattungen zur Verfügung. Wählt man Intels Xeon E3-1535Mv5, so eröffnet sich automatisch auch die Möglichkeit, ECC-Speicher zu ordern.
Dieser ist vor allem dann von Nutzen, wenn das System besonders intensiv mit viel Arbeitsspeicher beansprucht wird, Berechnungen im Akkord anliegen und es auf eine möglichst hohe Fehlervermeidung ankommt. Fehlerhafte Daten und Berechnungen wiederum können zu Abstürzen führen und somit den Workflow erheblich beeinträchtigen. Neben Servern sind daher vor allem Workstations, die z. B. in den Bereichen Konstruktion, Design, Wissenschaft oder zur Finanzanalyse eingesetzt werden, typische Systeme, in denen ECC-Arbeitsspeicher Sinn machen.
Unser Testgerät ist zwar mit dem Xeon Prozessor bestückt, arbeitet aber mit regulären 16 GB DDR4-RAM ohne Fehlerprüfung. Ansonsten verfügt unsere Testausstattung im Kern über AMDs professionelle FirePro W7170M, eine 256-GB-NVMe-SSD, eine 1-TB-Festplatte und den bereits angesprochenen Full-HD-IPS-Bildschirm. Der Gerätepreis beträgt zum Testzeitpunkt ca. 3.730 Euro brutto. Der Aufpreis für ECC-Speicher hätte bei unserer Konfiguration etwa 90 Euro brutto ausgemacht.
Prozessor
Seit der Umstellung auf die aktuelle Prozessorgeneration führt Intel erstmals auch zwei mobile Xeon CPUs im Portfolio. Diese für den Dauereinsatz konzipierten Mobilprozessoren unterscheiden sich vor allem durch die ECC-Speicherunterstützung von den vergleichbaren Standard-CPUs der Skylake Generation. Die im Testgerät verbaute Intel Xeon E3-1535M v5 stellt das Topmodell der Baureihe dar und ist mit Intels Core i7-6920HQ vergleichbar. Beide verfügen über einen 8 MB großen L3-Cache, laufen mit einem Basistakt von 2.900 MHz, sollen mit Turbo Boost bis zu 3.800 MHz bei Single-Thread-Anwendungen erreichen und können dank Hyperthreading bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten. Somit steht einer situationsbedingt optimalen Leistungsentfaltung laut Papier kaum etwas entgegen.
In unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste findet sich der leistungsstarke Vierkerner wenig überraschend in den Top 20 wieder. Dafür sorgen unter anderem die Ergebnisse des Cinebench R15, die mit 746 Punkten beim Multicore-Test und mit 162 Punkten beim Singlecore-Test sehr gut ausfallen. In die gleiche Richtung zeigen auch die wPrime-1024m- und die SuperPi-32m-Berechnungen. Hierfür werden lediglich 214 Sekunden und 511 Sekunden für die Bewältigung der anspruchsvollen Rechenaufgaben benötigt. Relativ gering zeigt sich der Abstand im Vergleich mit Intels Core i7-6820HQ. Diese kann man beim Dell Precision 7710 alternativ konfigurieren und damit derzeit immerhin etwa 220 Euro sparen. Der von uns gemessene Leistungsunterschied beträgt lediglich 6 Prozent und sollte sich in der Praxis eher weniger dramatisch auswirken. Merklich höher fällt dagegen der Vergleich mit der Basis-CPU Intel Core i5-6300HQ aus, die für etwa 370 Euro weniger zu haben ist. Hier kann der Unterschied bis zu 68 Prozent ausmachen, der schon nicht mehr so einfach kleinzureden ist. Vor allem bei Software, die Aufgaben auf viele gleichzeitige Threads verteilt, wirkt sich dieser Leistungsunterschied besonders spürbar aus.
Anders als bei den meisten Konkurrenzmodellen kann die maximale CPU-Performance auch unter Volllast dauerhaft abgerufen werden. Bei unserem mehrstündigen Stresstest mit Furmark und Prime95 zeigt das Tool HWinfo eine konstante CPU-Taktung von 3,4 GHz an. Der Preis dafür ist in diesem Szenario allerdings eine gedrosselte Grafik-Performance, auf die wir im Kapitel Grafikleistung noch weiter eingehen.
Im Akkubetrieb kann der Anwender ebenfalls eine hohe Prozessorleistung abrufen, die zu nahezu identischen Testergebnissen führt. Beim Cinebench R11.5 (64 bit, Multicore) werden hier zum Beispiel 8,16 Punkte anstatt der regulären 8,24 Punkte (mit Netzanschluss) erzielt.
Unter dem Strich macht eine Konfiguration der Xeon CPU ohne ECC-Speicher wie beim Testgerät wenig Sinn. Wer die Fehlerprüfung nicht benötigt, kann anhand unserer bisherigen Testergebnisse bedenkenlos zum günstigeren Intel Core i7-6820HQ greifen. Den Griff zum Intel Core i5-6300HQ sollte man sich in dieser Workstation hingegen genau überlegen, da der Leistungsunterschied mit bis zu 68 Prozent teilweise erheblich ausfällt. Weitere Vergleiche kann man mit unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste durchführen.
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Acer Aspire V5-591G-50NC | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Acer Aspire V5-591G-50NC |
Super Pi Mod 1.5 XS 32M - 32M (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Acer Aspire V5-591G-50NC |
wPrime 2.10 - 1024m (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Acer Aspire V5-591G-50NC |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Die von uns ermittelte Systemleistung bewegt sich im Spitzenfeld und lässt keine offensichtlichen Leistungsbremsen erkennen. Natürlich können noch leistungsstärkere CPUs und GPUs, mehr Arbeitsspeicher oder ein SSD-RAID weitere Vorteile bringen, dennoch ist auch diese Zusammenstellung performant genug, um sehr gute Ergebnisse abzuliefern. Beim PC Mark 8 werden beispielsweise 4.770 Punkte (Home), 5.668 Punkte (Creative) und 5.417 Punkte (Work) erzielt. Im Vergleich zur mobilen Workstation Schenker W706, die mit 32 GB RAM, einer Desktop-CPU Intel Core i7-6700 und einer Nvidia Quadro M5000M genau die oben genannten leistungsstärkeren Komponenten besitzt, hinken die Ergebnisse je nach Teiltest etwas hinterher. Das ca. 300 Euro günstigere Lenovo ThinkPad P70 kann jedoch immer deutlich geschlagen werden.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
SCHENKER W706 | |
MSI WT72-6QM | |
Creative Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
SCHENKER W706 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
SCHENKER W706 | |
MSI WT72-6QM |
PCMark 7 Score | 5072 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4770 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5668 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5417 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser Testgerät verfügt über eine Kombination aus schneller Samsung-M.2-NVMe-SSD mit 256 GB Kapazität und einer konventionellen 1-TB-Festplatte, die mit Umdrehungsgeschwindigkeiten von bis zu 7.200 U/min arbeitet. Das sorgt für einen schnellen Bootvorgang, flinke Reaktionen beim Öffnen von Programmen und Dateien und hohe Geschwindigkeiten bei Datentransfers. Wir haben beim sequentiellen Lesen bis zu 1.886 MB/s gemessen. Deutlich schlechter fällt hingegen die Schreibrate mit maximal 626 MB/s aus, wobei man hier in der Praxis kaum von einem Geschwindigkeitsengpass sprechen kann.
Darüber hinaus bietet die große Festplatte viel Speicherplatz, um Dokumente, Bilder, Projekte und sonstige Daten aufzunehmen. Insgesamt kann Dells Precision 7710 zwei M.2-Laufwerke und ein 2,5-Zoll-Laufwerk verbaut bekommen. Je nach Bestückung bietet Dell optional auch RAID-0- oder RAID-1-Konfigurationen. Im Vergleich zu Schenkers W706 oder auch Lenovos ThinkPad P70 muss man beim internen Massenspeicher unter dem Strich jedoch auf ein 2,5-Zoll-Laufwerk verzichten.
Grafikkarte
Die AMD FirePro W7170M basiert auf dem Tonga-Chip und erreicht bei uns im Test einen Kerntakt von bis zu 720 MHz. Mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher, der mit einer Taktrate von 1.250 MHz arbeitet und mit einem 256 bit breiten Speicherbus angebunden ist, gehört dieses Modell zu den leistungsstärksten Profichips. Hardwareseitig ist sie in etwa mit dem Consumer-Chip AMD Radeon R9 M390X vergleichbar.
Bei weniger anspruchsvollen Aufgaben im Office-Betrieb kann dank AMDs Switchable Graphics alternativ die integrierte Intel HD P530-Grafik genutzt werden. Neben einer geringeren Leistungsaufnahme bietet sie auch Intels Quick-Sync-Video-Technologie, was vor allem bei Konvertierungen eine willkommene Ergänzung zu AMDs APP oder OpenCL darstellt. In AMDs Catalyst Tool können die beiden Grafikchips je nach Wunsch direkt Programmen oder bestimmten Energieprofilen zugewiesen werden. Wer sich damit nicht beschäftigen möchte, kann die Auswahl auch der meist gut funktionierenden Automatik überlassen.
Von den bekannten Consumer-Grafikchips der Radeon Serie unterscheidet sich die professionell ausgerichtete FirePro Serie vor allem durch ein modifiziertes Bios, spezielle Treiber und eine insgesamt auf Stabilität getrimmte Konfiguration. Wichtig sind im unternehmerischen Bereich auch die umfangreichen Software-Zertifizierungen, die ein problemloses Zusammenspiel zwischen Hard- und Software garantieren. Leistungsmäßig kommen die Spezialtreiber vor allem bei OpenGL optimierter Software zur Geltung. Hier können bereits Berechnungsarten verwendet werden, die noch nicht zum offiziellen OpenGL Standard gehören und damit einen gehörigen Leistungszuwachs generieren.
Wir testen den professionellen Bereich mit den SPECviewperf.12 Benchmarks, die im Wesentlichen die Bereiche CAD, CAM, Geologie und ein medizinisches MRT abhandeln. Die Ergebnisse dieser Tests zeigen, wie groß der Leistungsvorsprung gegenüber den Vorgänger-FirePros, aber auch gegenüber der preislich ähnlich gelagerten Nvidia Quadro M3000M ausfällt. In vielen Bereichen können die Konkurrenten deutlich geschlagen werden. Gegenüber Nvidias Spitzenmodell Quadro M5000M hat die FirePro W7170M jedoch in keinem der SPECviewperf.12 Tests eine Chance. Dafür ist dann beim Dell Precision 7710 aber auch ein Aufpreis von etwa 1.100 Euro fällig.
Nicht unerwähnt wollen wir bei der Preisfrage die in Teiltests dominant agierende Nvidia Geforce GTX 980 lassen. Medical, Showcase (DirectX 11), Maya und der Energy-Test scheinen deutlich weniger von Treiberoptimierungen, sondern vielmehr von der reinen Hardware-Leistung und Standardfunktionen zu profitieren. Für diese Bereiche kommt also rein leistungsmäßig durchaus auch eine performante Consumer-Grafikkarte als Alternative in Betracht. Auf andere, nicht unwichtige "Nebensächlichkeiten", wie der umfangreiche Support, Software-Zertifizierungen, erhöhte Stabilität, ausgedehnte Multimonitor-Konfigurationen oder Dauerlasteinsätze muss man dann jedoch verzichten.
Über die freie Programmier-Schnittstelle OpenCL können aufwendige Berechnungen von der CPU auf die GPU ausgelagert werden. Das sorgt für eine Entlastung des Gesamtsystems und führt in der Regel gleichzeitig zu schnelleren Ergebnissen. In der Praxis kommt OpenCL vor allem bei Aufgaben wie Verschlüsselung, Konvertierungen, Bild- und Videobearbeitung oder der Finanzanalyse zum Einsatz. Wir testen mit Luxmark 2.0 (Raytracing) und SiSoft Sandra 16 (GPGPU). In diesem Bereich fällt die Leistung beim Raytracing gegenüber der Nvidia Quadro M3000M merklich ab, kann aber dafür die Tests in den Bereichen Kryptographie, Finanzanalyse und Bildbearbeitung für sich entscheiden.
LuxMark v2.0 64Bit | |
Room GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 | |
Sala GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 |
SiSoft Sandra 2016 | |
Image Processing (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 | |
GP Cryptography (Higher Security AES256+SHA2-512) (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 | |
GP Financial Analysis (FP High/Double Precision) (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 |
Im DirectX Bereich kommt es im Gegensatz zur OpenGL optimierten Software vor allem auf die reine Hardware-Leistung an. Deshalb erreichen die Ergebnisse das Niveau vergleichbarer Consumer Chips der Geforce- und Radeon Serien. Bei den bekannten 3DMarks werden zum Beispiel sehr gute 6.935 Punkte bei der GPU-Wertung des Fire-Strike-Tests und 43.124 Punkte beim Cloud Gate erzielt. Das reicht, um sich etwa auf dem Niveau einer Nvidia Geforce GTX 970M zu positionieren. Beim Unigine Heaven 3.0 DX11 Benchmark erzielt der Grafikchip 76,9 fps und beim Valley-1.0-Test 30,7 fps. Im Vergleich zu den unter sonst gleichen Bedingungen durchgeführten OpenGL Durchläufen (keine Optimierungen) können jeweils einige Frames mehr erreicht werden. Umfangreiche Grafikchip-Vergleiche kann man mit Hilfe unserer GPU-Benchmark-Liste durchführen.
Unigine Heaven 3.0 | |
1920x1080 OpenGL, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 | |
1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 |
Unigine Valley 1.0 | |
1920x1080 Extreme HD DirectX AA:x8 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 | |
1920x1080 Extreme HD Preset OpenGL AA:x8 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 7710 | |
Lenovo ThinkPad P70 | |
Dell Precision 5510 |
3DMark 06 Standard Score | 28430 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 26345 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 9580 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 95675 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 21612 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6180 Punkte | |
Hilfe |
Wie bereits im Prozessor-Kapitel angedeutet, kommt es im Stresstest bei gleichzeitiger Auslastung von CPU und GPU unter Volllastbedingungen zu einer Taktreduzierung des Grafikchips. Hier greift Dell so hart ein, dass sich die maximale Leistungsaufnahme von 189 Watt auf 125 Watt reduziert. Während die CPU bei 8 Threads konstant mit 3,4 GHz weiterarbeitet, fällt der Grafiktakt auf wechselnde 378 bis 527 MHz. Erst wenn man die CPU-Last auf 6 gleichzeitige Threads beschränkt, erreicht die Grafik-Performance wieder die maximal mögliche Geschwindigkeit mit einer dauerhaften Taktung von 720 MHz. Per BIOS oder Energieeinstellungen kann man dieses Verhalten derzeit nicht abändern.
Im Akkubetrieb reduziert sich der Grafiktakt generell auf 300 MHz. Beim Cinebench R11.5 OpenGL-Shading werden nur noch 37,2 fps anstatt 86,5 fps erreicht.
Gaming Performance
Von der Grundausrichtung her ist das mobile Arbeitspferd Dell Precision 7710 natürlich nicht fürs Spielen gedacht. Dennoch ermöglichen die meist leistungsstarken Grafikchips der mobilen Workstations auch ausgedehnte Ausflüge in die Spielewelt. Die von uns getesteten Titel können mit unseren hohen Voreinstellungen immer ausreichend flüssig wiedergegeben werden. Erst bei den maximalen Qualitätsanforderungen gehen Titel wie The Witcher 3, Anno 2205 oder Ryse: Son of Rome in die Knie. Weitere Vergleiche kann man mit unserer umfangreichen Spiele-Benchmarkliste durchführen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 375 | 224 | 167 | 51 |
BioShock Infinite (2013) | 220 | 178 | 158 | 66 |
Metro: Last Light (2013) | 120 | 112 | 94 | 44 |
Company of Heroes 2 (2013) | 57 | 56 | 55 | 28 |
Total War: Rome II (2013) | 185 | 162 | 153 | 36 |
Thief (2014) | 62 | 57 | 57 | 40 |
GRID: Autosport (2014) | 232 | 116 | 99 | 67 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 177 | 126 | 70 | 52 |
Ryse: Son of Rome (2014) | 101 | 93 | 43 | 15 |
F1 2014 (2014) | 132 | 111 | 95 | 74 |
Dirt Rally (2015) | 278 | 187 | 89 | 63 |
The Witcher 3 (2015) | 97 | 72 | 31 | 23 |
Anno 2205 (2015) | 146 | 93 | 43 | 20 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bei geringen Anforderungen bleibt das Dell Precision 7710 oft lautlos und lässt nur hin und wieder kurz und leise den Lüfter laufen. In diesen Phasen haben wir einen Schalldruckpegel von 31,1 dB(A) gemessen. Bei mittlerer Last steigt die Lüfterlautstärke stufenweise zunächst auf 37,4 dB(A), um sich bei längerer Dauer schließlich auf 43,2 dB(A) zu erhöhen. Dies ist auch der Ausgangspunkt, wenn es in Richtung Volllast geht. Nach wenigen Minuten Furmark und Prime95 wird schließlich das Maximum von 47,13 dB(A) erreicht, das während der Volllastphase dauerhaft erhalten bleibt. Insgesamt zeigt sich die Betriebslautstärke recht zurückhaltend und ist frei von unangenehmen oder hochfrequenten Nebengeräuschen. Eine lang anhaltende Maximalauslastung kann mit ihren 47,13 dB(A) auf Dauer aber durchaus unangenehm werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30 / 30 dB(A) |
HDD |
| 33.2 dB(A) |
Last |
| 43.2 / 47.13 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1 Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30 dB(A) |
Temperatur
Die von uns gemessenen Oberflächentemperaturen bewegen sich selbst unter rechenintensiven Bedingungen bis auf eine Ausnahme weit unter der 50-Grad-Grenze. Lediglich direkt am Dockingport liegt das Messergebnis mit seinen 55 °C weit über dem restlichen Durchschnitt von etwa 32 °C. Hier scheint die Schnittstelle selbst eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit aufzuweisen, da sich dieser Messwert lokal auf den Anschluss beschränkt.
Insgesamt stellen unsere Messwerte beim Testgerät das in der Praxis zu erwartende Maximum dar. Diese sind nur im gleichzeitigen Betrieb mit Prime95 und Furmark zu erzielen, wenn man gleichzeitig die maximale Thread-Anzahl des Prozessors auf 6 beschränkt. Lässt man dem System jedoch freien Lauf (8 Threads), so reduziert sich, wie schon im Grafikkarten-Kapitel angesprochen, die Taktfrequenz der AMD FirePro W7170M deutlich. Dadurch sinkt zum einen die Leistungsaufnahme und in zweiter Linie die produzierte Abwärme.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+0.9 °C).
Lautsprecher
Das integrierte Stereo-Soundsystem reicht für einfache Aufgaben wie etwas Hintergrundmusik, Videochats oder kurze Internetfilmchen. Die Soundcharakteristik zeigt sich recht höhenlastig mit wenig Mitten und Bässen. Die von uns gemessene Maximallautstärke beträgt zwar gute unverzerrte 81 dB(A), leidet aber hörbar an der unausgewogenen Wiedergabequalität. Bei Präsentationen, Filmvorführungen im kleinen Kreis oder beim Einsatz als Jukebox sollte man daher eher auf ein externes Boxensystem ausweichen. Diese können per USB, 3,5-mm-Klinke, Bluetooth, HDMI oder DisplayPort angeschlossen werden. Die 3,5-mm-Klinke kombiniert den Kopfhörerausgang mit dem Mikrofoneingang in einem Anschluss und erfordert daher bei manchen Headsets (mit zwei Anschlusskabeln) den Einsatz eines Adapters.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die von uns minimal gemessene Leistungsaufnahme beträgt im Energiesparmodus mit minimaler Displayhelligkeit, ausgeschalteten Funkmodulen und der Intel HD Grafik äußerst geringe 6,04 Watt. Schaltet man das Display aus, werden sogar nur 3,7 Watt aus der Steckdose gezogen. Erhöht man hingegen die Helligkeit des Bildschirms auf das Maximum, so steigt auch der Energiebedarf relativ rapide auf 15,2 Watt an. In Relation zur Ausstattung und der Displaygröße handelt es sich hier dennoch um einen guten Wert. Das aktuelle MSI WT72-6QME benötigt zum Beispiel im gleichen Szenario knapp 30 Watt und das Lenovo ThinkPad P70 immerhin knapp 20 Watt.
Bei mittlerer Last werden Grafik und CPU schon spürbar mehr gefordert und verlangen nach 112,8 Watt. Unter Volllast erhöht sich dieser Wert bei unseren regulären Stresstestbedingungen nur marginal auf 125 Watt, da hier die Grafikleistung gedrosselt wird. Den Maximalwert von 182,2 Watt haben wir durch eine Beschränkung der maximalen CPU-Threads auf 6 erreicht und damit die GPU-Drosselung umgangen. Das Netzteil verfügt über einen Nennleistung von 240 Watt und ist damit mit genügend Leistungsreserven ausgestattet.
Aus / Standby | 0.2 / 0.8 Watt |
Idle | 6.04 / 15.2 / 42.3 Watt |
Last |
112.8 / 182.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Das Dell Precision 7710 kann wie beim Testgerät mit dem kleineren 72-Wh-Akku oder mit einem kapazitätsstärkeren 91-Wh-Akku bestellt werden. Beide werden komplett im Gehäuse unter der vorderen Wartungsklappe integriert.
Die von uns gemessenen Laufzeiten bewegen sich von eher unrealistischen 13 Stunden beim Battery Eater Reader's Test (minimale Displayhelligkeit, Funk aus, Energiesparprofil mit Intel Grafik) über praxisnahe 6 Stunden beim WLAN-Surfen (ausgeglichenes Profil, Displayhelligkeit Stufe 9 mit 154 cd/m², Funk an) bis hin zu 68 Minuten beim SPECviewperf.12 Test (maximale Helligkeit, Hochleistungsprofil, FirePro-Grafik, Funk an), den wir in einer Schleife haben laufen lassen. Der Battery Eater Classic Test lastet das System etwas weniger aus und führt zu 85 Minuten Akkulaufzeit.
Die unter Volllast erreichten Werte kommen nur zustande, weil die Grafikleistung im Akkubetrieb mit 300 MHz deutlich abgesenkt wird. Käme hier der am Netz gemessene maximale Verbrauch von knapp 190 Watt zum Tragen, wäre rein rechnerisch bereits nach etwa 20 Minuten Feierabend. Das würde wiederum zu einer Überhitzung des Akkus, einer erhöhten Brandgefahr und natürlich einer deutlich verkürzten Akkulebensdauer führen.
Fazit
Pro
Contra
Dells Precision 7710 wurde grundlegend überarbeitet und an vielen richtigen Stellen auf den aktuellen Stand gebracht.
Der Nutzer erhält im neuen Modelljahr eine mobile Workstation mit einer sehr guten Leistungsfähigkeit, komfortablen Wartungsbedingungen, statusgerechten Eingabegeräten und ein hochwertiges, für den professionellen Einsatz geeignetes Full-HD-Display.
Wie gewohnt kommen bei Dell auch die Konfigurationsmöglichkeiten und die optional erhältlichen Garantie- und Serviceerweiterungen nicht zu kurz.
Nicht so richtig zufrieden sind wir hingegen mit dem Schnittstellenangebot, das bei einer komplett überarbeiteten 17-Zoll-Workstation durchaus besser ausfallen könnte. Während man ältere Anschlussmöglichkeiten nicht mehr vorfindet, fehlen weiterhin aktuelle Ports wie USB 3.1 Gen.2, Thunderbolt 3.0 (nur optional erhältlich) oder HDMI 2.0. Auch muss man generell auf ein optisches Laufwerk oder einen zweiten 2,5-Zoll-Laufwerksschacht verzichten. Ebenfalls nicht gut zu Gesicht steht der Testkonfiguration eine drastische Drosselung der Grafikleistung im Stresstest sowie im Akkubetrieb. Da gerade mobile Workstations vor allem für rechenintensive Einsätze angeschafft werden, widerspricht dieser Eingriff dem eigentlich vorgesehenen Einsatzzweck.
Dafür entschädigt das Dell Precision mit einer geringen Betriebslautstärke bei wenig Last und einer insgesamt geringen Hitzeentwicklung. Die Akkulaufzeiten sind trotz kleinerem 72-Wh-Akku hervorragend und sorgen für eine angemessene netzunabhängige Betriebsdauer.
Unter dem Strich erhält man für den Testgerätepreis von etwa 3.730 Euro (brutto) inklusive 36 Monate ProSupport mit Vor-Ort-Service eine solide mobile Workstation, die vom Anwender allerdings auch etwas Verzicht abverlangt.
Dell Precision 7710
-
17.03.2016 v5 (old)
Tobias Winkler
Erfahren Sie hier mehr über die Änderungen der neuen Bewertung mit Version 5