Test Asus Eee PC 1016P Netbook
Netbooks können auch dem eifrigen Profi-Nutzer dienlich sein. Kleine, leicht zu verstauende Geräte zum E-Mails checken, Präsentationen ausführen und Daten erfassen. Weil sie ausreichend robust sind, brauchen die 10-Zoller meist nicht einmal eine Tasche und verschwinden ruck zuck im Handgepäck.
Asus ist nicht der erste Hersteller, der ein separates Netbook-Modell für Geschäftskunden auf den Markt bringt. Samsung machte dies recht erfolgreich mit dem N220 bzw. N230. HP hat seinen Mini 5103 (noch nicht verfügbar) oder auch den Compaq Mini 110-3001sg. Selbst Acer stellte schon Ende 2009 sein Aspire One Pro 531 vor.
Aber nicht nur der geneigte Business-User, auch anspruchsvolle Consumer könnten Gefallen an den sachlichen Optiken, den matten Displays und den technischen Features finden (UMTS teilw. integriert, Laufzeiten). Wir klären in diesem Test, ob der Asus Eee PC 1016P-BLK027F (Win7 Professional) erfolgreich in die Riege der Business-Minis aufgenommen werden kann. Zum Preis von 435 Euro muss der 10.1-Zoller hohe Ansprüche an sich gelten lassen.
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Das Gehäuse des 1016P ist relativ dünn, besonders an der Frontseite. Die nach vorn dünner werdende Keilform ist besonders stark ausgeprägt. Eine deutliche Abflachung der unteren rechten und linken Kante sorgt für eine griffige Aufnahme des Gerätes vom Tisch. Man kann also mit den Fingern darunter fahren, um den 10-Zoller zu heben.
Material und Haptik sind insgesamt wertig, versprühen aber immer noch einen gewissen Kunststoff-Charme. Aber wo sind die Aluminium-Applikationen, von denen beim Alu-Eee PC immer die Rede war (Siehe Eee PC 1018P)? Es ist lediglich die Einfassung der Tastatur, welche aus einem gebürsteten aber schwarz lackiertem Aluminium besteht. Diese Platte ist Teil der Base Unit und nicht nur eine Umrahmung der Tasten. Dadurch werden die aus dem Chassis herausragenden Tasten zum integralen Teil. Die Base Unit erhält dadurch eine sehr gute Festigkeit.
Die Bodenplatte besteht aus einem strukturierten Kunststoff, der sich dennoch relativ glatt anfühlt. Die Handballenauflage ist separat aufgesetzt und besteht aus einem glatten, matten und harten Kunststoff. Die Fläche des Deckels mutet wie gebürstetes Aluminium an (schwarz), es ist jedoch ein Kunststoff mit einer entsprechenden Struktur. Die Flächen berühren sich angenehm matt und hinterlassen nur wenige Fingerabdrücke. Das silberne Asus-Logo ist in den Kunststoff eingebettet und lässt sich haptisch erfühlen.
Besonders gut gefällt der dicke aber dafür sehr steife Deckel mit einer gegen mittleren Druck unempfindlichen Fläche. Die Unterseite des 1016P kann Druck mit dem Finger ebenfalls nicht eindellen. Nur die Arbeitsspeicher-Klappe gibt geringfügig nach. Das Gehäuse bleibt auch dann stabil, wenn wir den 6-Zellen-Akku entnehmen.
Die Scharniere bewegen sich straff, wir benötigen beide Hände zum Öffnen. Die hohe Kraft, mit der Deckel und Base Unit sich selbst zusammenhalten, verhindert das Hineinrutschen von Gegenständen beim Transport in Tasche oder Rucksack. Der maximale Aufklappwinkel von zirka 130 Grad ist nicht besonders groß, aber ausreichend um im Linienflieger angenehm auf die Anzeige schauen zu können.
Die Anschlüsse bieten nur den spartanischen Netbook-Standard. Auf der rechten Seite, in Nachbarschaft zum Kensington-Lock, finden wir den aufklappbaren Ethernet-Port. Die gleiche Seite endet frontseitig mit einem Kartenleser, sowie dem Kopfhörer- und Mikrofon-Stecker. Auch zwei USB 2.0 Ports befinden sich hier. Die linke Seite des Gehäuses gibt lediglich einen VGA-Anschluss und einen USB-Port her. Rückseite und Front sind vollkommen unbestückt.
Die VGA-Webcam entspricht leider nicht dem Premium-Anspruch. Sie kann Fotos lediglich mit 0.3 Megapixeln aufnehmen und macht das obendrein noch in sehr schlechter Qualität (320 x 340 Pixel, Farbstich). Wir haben zwei Beispielfotos aufgenommen. Das Rauschen im Bild ist relativ stark, besonders bei schwachem Tageslicht durch ein Fenster. Die Farben wirken blass und nicht real. Dem sicherheitsorientierten Nutzer wird der mechanische Verschluss der Webcam gefallen. Wer sich auch immer auf den PC hackt, über die Webcam kann er sie nicht ausspionieren.
Kommunikation
Das Bluetooth-Modul zur drahtlosen Verbindung mit Telefonen oder Eingabegeräten ist für das Business-Netbook obligatorisch. Es kommt der neue Standard 3.0+HDR zum Einsatz. Via Kabel (Ethernet, Gigabit LAN) oder per Funk (DraftN) kann eine Verbindung zum Heim- und Firmennetzwerk hergestellt werden werden. Für ein internes HSDPA-Modul befindet sich nur die Vorbereitung (SimCard-Slot) unter dem Akku unseres Testgerätes. Unseren 3G-Laufzeittest mussten wir also mit dem UMTS-Stick durchführen.
Sicherheit
Sicherheitsfeatures wie TPM oder Festplattenverschlüsselung gibt es im 1016P nicht. Dafür ist er eine Preisklasse zu niedrig angesiedelt.
Zubehör
Syncables Desktop ist ein Werkzeug, das Dateien, E-Mails und Kontakte zwischen Computern und mobilen Geräten synchronisiert. Datenträger liegen keine bei, Windows 7 Professional muss per PowerRecover selbst gesichert werden.
Garantie
Anders als bei den Consumer-Modellen gibt Asus eine 24 monatige Herstellergarantie auf den Eee 1016P.
Tastatur
Abgesehen von den zwangsläufig kleinen Tasten, besitzt der 10.1-Zoller eine feedbackstarke Eingabe. Vielschreiber-Freundlich wollen wir nicht behaupten, dazu sind die Tasten rechts zu winzig und gedrängt (Shift, Pfeiltasten, Bindestrich). Vertipper bei großen Händen sind hier an der Tagesordnung.
Die Vorteile der Eingabe sehen wir in dem deutlichen Hub, dem kernigen Druckpunkt und dem festen Anschlag. Die gesamte Fläche der Eingabe gibt an keiner Stelle nach. Die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind leider schlecht zu erfühlen.
Touchpad
Das Multitouch-Pad von Elan (V7.0) bietet viele Einstellungen zur Personalisierung. Die Multi Touch Funktionen (Gestensteuerung) können darüber manipuliert werden. Leider finden wir keine Möglichkeit, um horizontale und vertikale Scrollbars zu reaktivieren. Traditionelle Nutzer werden sich daher an das Rollen mit zwei aufgelegten Fingern gewöhnen müssen.
Die Fläche ist relativ glatt und nur durch einen kleinen Rand haptisch von der Handauflage getrennt. Dadurch können in hektischen Situationen Finger manchmal außerhalb des Pads landen. Die tief liegenden Maustasten mit geringem Hub sind für die schnelle Bedienung leider ein Hindernis. Beim Tippen stört die untere, harte Kante, speziell wenn man mit dem laufiegenden Daumen aufdrückt. Der Druckpunkt ist OK aber auf Grund des sehr geringen Hubs ist das Feedback höchst unbefriedigend.
Die native Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten (WSVGA) ist Netbook-Standard und für ein Business-Gerät unpassend. Die Übersicht auf der Anzeige ist einfach zu gering, kleine Pop-ups versperren bereits komplette Fenster und das Betrachten von komplexen Websites oder Anwendungen wird zu Geduldsprobe. Asus verschafft dem Nutzer aber eine Erleichterung in Form einer Interpolation. Die Bildschirmauflösung kann auf 1.152 x 864 bzw. auf 1.024 x 768 Pixel eingestellt werden. Dadurch muss in Dokumenten und auf Websites weniger gerollt werden. Das mehr oder weniger stark verzerrte Bild ist nicht hübsch, aber immerhin passt jetzt fast eine komplette notebookcheck-Startseite horizontal auf die Anzeige.
Über dem Netbook-Standard liegt der überraschend hohe Kontrast der matten Anzeige. 835:1 messen wir bei der maximal erreichten Helligkeit von 259 cd/m² (Mitte).
Unsere Messung mit dem X-Rite i1Display 2 Tool zeigt in klassisches Netbook-Panel im Eee 1016 ohne besondere Qualitäten beim darstellbaren Farbraum.
Erfreulich hoch ist die Helligkeit der Displayanzeige. Maximal misst das Leuchtdichte Messgerät 259 cd/m². Im Durchschnitt sind es immer noch stolze 249.6 cd/m². Das ist ein selten erreichter, hoher Wert. Dieser wird durch die gleichmäßige Ausleuchtung von 94% in seinem Gewicht gehoben, denn gerade helle Anzeigen haben typischerweise die ungleichmäßigsten Hintergrundbeleuchtungen. Das leider nicht auslesbare Panel des Eee PC 1016P ist hiervon eine rühmliche Ausnahme.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 259 cd/m²
Kontrast: 835:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)
Die hohe Helligkeit des matten TFTs ist tatsächlich eine Stärke im Outdoor-Einsatz. Die direkt einfallende Sonne schafft es nur in bestimmten, ungünstigen Winkeln, unserem Auge das Bild zu verwehren. Bei indirektem Licht, das heißt seitlicher Sonneneinfall, sehen wir ein klares Bild, als ob wir und im Büro befinden würden. Zu Reflexionen kommt es auf Grund der Entspiegelung überhaupt nicht.
Die Blickwinkel des Asus Minis sorgen ebenso für Pluspunkte. Horizontal können wir bis nahe an 90 Grad mit dem Auge abweichen, Farben bleiben konstant und dunkeln lediglich ab. Vertikal können die Augen nur ungefähr 20 Grad nach unten oder oben abweichen, dann dunkelt das Bild deutlich ab und Farben invertieren.
Das Asus 1016P basiert auf einem Intel Atom N455 Prozessor (1 x 1.66 GHz, FSB 667 MHz) mit integrierter GMA 3150 Grafik. Der Prozessor hat einen kleinen L2 Cache von lediglich 512 KB. Intels Hyper-Threading (HT) stellt Anwendungen einen zweiten, virtuellen Kern zur Verfügung. Dadurch kann der Einkern-Prozessor trotz der in-order Architektur mit Windows 7 umgehen. Der TDP liegt bei geringen 5.5 Watt und beinhaltet bereits den Speichercontroller für DDR2 und DDR3 sowie die GMA 3150.
Die DDR3-Unterstützung ist im Übrigen der einzige Unterschied zum oft verwendeten Atom N450. Zur Seite hat der Prozessor 2.048 MB DDR3 Hauptspeicher sowie eine 250 GB Festplatte vom Seagate (ST9250315AS, 5.400 RPM).
Die DirectX-9 GPU GMA 3150 ist im Prozessor integriert und leistet in 3D Benchmarks extrem wenig. Der 3DMark2006 endet zum Beispiel mit 149 Punkten. Zum Vergleich: Spiele Einsteiger Notebooks mit relativ schwachen Spiele-Grafikkarten erreichen 5.000 bis 6.500 Punkte. Es gibt keine HD-Unterstützung durch die GMA3150, hochauflösende Videos können zum Teil nicht ruckelfrei abgespielt werden. Mit einem 720p WM9-File hat der N455 zu kämpfen, der Trailer lief aber gerade so flüssig (72% Auslastung, 1.152 x 864). Der 1080p Trailer (Vollbild 1.152 x 864) wurde aber nur ruckelnd abgespielt (100% Auslastung). Das System lief für diesen kleinen Test im Super Performance Mode (Takt 1.7 GHz) und am Netz.
Die Super Hybrid Engine des Eee PC 1016P erlaubt das Umschalten (Fn+Space) zwischen verschiedenen Energiemodi. Im Power Saving Mode taktet die CPU mit lediglich mit 999 MHz, im Super Performance Mode übertaktet Asus sie auf 1.708 MHz (statt 1.660). Reicht das, um eine Performance-Verbesserung überhaupt zu sehen?
Der N455 schafft im Single Core Test des Cinebench R10 32Bit 581 Punkte. N450-Testgeräte (21 in Datenbank) liegen bei 457 bis 589 (teilw. @1.710 MHz). Geräte mit und ohne geringer Übertaktung teilen sich aber das komplette Feld. Der Multi Core Test desselben Benchmarks endet auf 888 Punkte. Die Vergleichs-CPU erreichte 819 bis 938 Punkte, wobei die höchsten Werte durch nicht übertaktete N450 festgelegt werden. Summa Summarum liegen N455 und N450, mit oder ohne Mini-Übertaktung durch Super Hybrid Engine, auf demselben, geringen Niveau.
PCMark 05 Standard | 1516 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 1230 Punkte | |
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Viel spannender ist die Frage nach einem positiven Einfluss der zwei Gigabyte DDR3 RAM. In der Vergangenheit haben wir Netbooks mit Windows 7 Starter oft für ihre lahme Anwendungsgeschwindigkeit gescholten. Jetzt installiert Asus auf seinem 1016P sogar Windows 7 Professional mit aktivierten Aero-Effekten. Ist die Anwendungsleistung etwa messbar gestiegen?
Der PCMark Vantage endet auf 1.230 Punkte. Der Test bildet die Systemleistung als Kombination von CPU-, HDD- und RAM-Leistung ab. Das Ergebnis ist schlechter als das eines Samsung NP-N150 Eom mit N450 und DDR2, was an der besseren HDD im N150 liegen kann. Die Memory Scores der beiden Geräte liegen bei 434 (N455) und 429 (N450) Punkten. Abermals kein Unterschied.
Der ältere PCMark05 endet auf 1.516 Punkte. N450-Systeme sind je nach Übertaktung deutlich abgeschlagen. [email protected] kommen auf 1.270 bis 1.355 Punkte. Mit ein wenig Übertaktung auf [email protected] kann es für 1.426 Punkte reichen. Beim [email protected] langt es sogar für 1.510 Punkte (Asus Eee PC 1008P). Kurz: Nur der PCMark05 zeigt einen Vorteil von bis zu 16 Prozent für das DDR3-Netbook. Der PCMark Vantage bleibt allerdings unbeeindruckt.
Die erlebte Anwendungsperformance unter Windows 7 Professional (Aero Effekte On) ist weniger schlecht als erwartet. Subjektiv sprechen wir dem DDR3-System ein flüssigeres Arbeiten zu, als den N450-Testgeräten der Vergangenheit. Dennoch öffnen sich Ordner, Dateien oder neue Programme mit leichter bis deutlicher Zeitverzögerung. Richtig langsam wird es im Akkubetrieb im Modus Power Saving. Wer jetzt mehr macht, also über ein paar Websites zu surfen, der erlebt deutliche Verzögerungen im Arbeitsfluss. Während der Akkulaufzeit-Tests bemerkten wir, dass selbst einzelne Websites die mit Flash Bannern überladen sind, den Prozessor konstant mit 100% auslasten. Für weiterführende Multitasking-Operationen hat das Pine Trail System keinerlei Reserven.
Die geringe Systemperformance, liegt aber in der Natur der Sache Netbook. Wer die gigantische Laufzeit haben will, der muss zu Eingeständnissen bereit sein, oder zu einem teureren Subnotebook greifen.
3DMark 2001SE Standard | 2487 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 709 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 307 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 149 Punkte | |
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Die Seagate Festplatte (Typ ST9250315AS) mit einer Bruttokapazität von 250 GByte erzielt im HD-Tune einen Datendurchsatz von 61 MB/s (sequentielles Lesen). Das ist weniger als der Durchschnitt aktueller 2.5-Zoll Notebook-HDDs. Die Seagate-HDD ist bei starker Aktivität des Lese- und Schreibkopfes nur durch ihr dezentes Klackern hörbar.
Geräuschemissionen
Zu den positiven Merkmalen des Asus Eee PC 1016P gehört seine dezente Geräuschkulisse. Es gibt natürlich einen aktiven Lüfter, doch der ist im normalen Betrieb ohne stetige Belastung nur minimal hörbar. Wir messen in diesem Fall 31.2 dB(A) (Idle) bis 34.5 dB(A). Letzteres tritt bei kurzzeitiger CPU-Last oder einem 3D-Benchmark auf.
Unter konstanter Belastung des Prozessors mit dem Tool Prime95, steigt die Lautstärke binnen weniger Minuten auf maximal 36.4 dB(A). Dort bleibt die Lautstärke konstant und hat die Charakteristik eines dezenten, hellen Pfeifens. Nach Beendigung der Last tourt der Lüfter binnen 10 Sekunden wieder auf 34.5 dB(A) herunter.
Die rotierende Seagate-Festplatte ist stets durch ein leises Rauschen hörbar. Die Lese- und Schreibköpfe melden sich bei Aktivität durch ein dezentes Klackern.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.2 / 32.7 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
Last |
| 34.5 / 36.4 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme kann ebenso als unbedenklich eingestuft werden. Bei einer relativ kühlen Messumgebung erwärmt sich die Unterseite im Idle punktuell höchstens auf 32.5 Grad Celsius (Durchschnitt 28 Grad). Die Durchschnittstemperatur auf der Arbeitsumgebung liegt während eines Prozessor-Idle bei zirka 27.8 Grad.
Im Vergleich zur Wärmeentwicklung unter Dauerlast stellt sich einmal mehr ein interessanter Effekt ein: Unter Last sinken die Maximal- und die Durchschnittstemperaturen. Der Grund: Dreht sich der Lüfter langsam oder gar nicht, so staut sich in einigen Bereichen des Chassis Wärme an. Wenn der Lüfter nun konstant dreht, so führt er die Wärme scheinbar so effektiv ab, dass die Oberflächentemperaturen sinken.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 28.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 29.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+1.2 °C).
Lautsprecher
Die winzigen Stereo-Lautsprecher des 1016P befinden sich unter der Handauflage und beschallen die Tischplatte. Das Klangbild ist höhenlastig aber immerhin bei höchster Lautstärke stabil im Sinne von Ohne-Kratzen. Die Soundverbesserungen in den Eigenschaften der Audiowiedergabe haben keinen Effekt auf die Klangqualität (Virtuelles Surround). Lediglich der Lautstärkeausgleich wirkt.
Anspruchsvolle Zuhörer werden sich schnell Kopfhörer suchen. Der 3.5 Millimeter Soundausgang auf der rechten Seite liefert einen sauberen, rauschfreien Ausgangspegel (nur Hörtest). Der Pegel ist aber nicht besonders stark, mit großen Kopfhörern mussten wir sogar den Lautstärkeausgleich wieder deaktivieren, um ein ausreichend lautes Klangerlebnis zu haben.
Die Laufzeiten des Asus Eee PC 1016P sind beachtlich. Bei maximal möglichen Energiesparmaßnahmen (Idle) erreicht das Testgerät knapp über 9.5 Stunden. In diesen 576 Minuten war der 1016P eingeschalten aber mit deaktiviertem WLAN und niedrigster Helligkeit inaktiv (Performance Mode Power Saving). Eine solche Laufzeit ist nicht einmalig (Eee PC 1001P: knapp 11 Stunden) aber sie wird von einem 6-Zellen-Akku mit nur 4.400 mAh gestemmt.
Die reale Akkulaufzeit wird am besten von unserem Test beim Surfen mit WLAN nachgebildet. Erst nach 7:53 Stunden (473 Minuten) ist der Akku leer. Wir haben während dieser Zeit News-Seiten besucht, einige mit blinkenden Flash-Bannern. Das LED-Panel lief während des Tests mit 100 cd/m² Luminanz. Der 3G-Test (EDGE-Verbindung) mit einem Surf-Stick hielt 5:20 Stunden (320 Minuten) durch. Die Einstellungen waren dieselben, WLAN und Bluetooth blieben jetzt aber beide inaktiv.
Ein Videoclip (Windows Media File) von der Festplatte half uns bei der Ermittlung der „DVD-Laufzeit“. Die CPU-Auslastung während des Tests lag bei zirka 50 Prozent. Der Clip endete nach knapp 6:16 Stunden (376 Minuten).
Konstante 100% Last für den Atom N455 bedeutet eine Laufzeit von 4:42 Stunden (282 Minuten). Ein solches Szenario wäre beim Abspielen eines Full HD Videoclips bei gleichzeitig höchster Helligkeit gegeben. Nach einer derartigen Session benötigt der Akkumulator 2:44 Stunden bis zum vollständigen Ladung.
Die hohe Laufzeit gründet sich auf einen geringen Stromverbrauch, der sich zwischen Idle und Höchstlast nur wenig unterscheidet. Wir messen 7.1 und 11.1 Watt im Idle-Betrieb (Energiemodi unterschiedlich, Funk On/Off, Helligkeit). Wer den 1016P fordert und IGP-Grafik wie CPU arbeiten lässt, der kann den Energiebedarf auf bis zu 15.1 Watt anheben. Bei den Messungen war der Akku nicht eingelegt, um Ladung aus zu schließen.
Die Verlustleistung des sehr leichten Netzteils (187 Gramm mit allen Kabeln) scheint sehr gering zu sein. Im ausgeschalteten Zustand ohne eingelegten Akku zeigt unser Multimeter lediglich 0.05 Watt an. Im Standby sind es 0.5 Watt.
Aus / Standby | 0.05 / 0.5 Watt |
Idle | 7.1 / 10 / 11.1 Watt |
Last |
14.1 / 15.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der Asus 1016P will zur Netbook-Oberklasse gehören. Diese Eigenschaft beweist er aber nicht mit einer starken Atom-Leistung und auch nicht mit einer sehr guten Anschlussausrüstung (kein integriertes HSDPA-Modul). Auf Seiten der Verarbeitung, der Ergonomie, der Laufzeit und des Displays sind seine Kenndaten aber der Oberklasse würdig.
Herausragend ist das kontraststarke (835:1), helle (250 cd/m²) und entspiegelte 10.1"-Displaypanel. Die WSVGA-Auflösung ist zwar gering, aber interpoliert sind bis zu 1.152 x 864 Pixel einstellbar, was die Übersichtlichkeit deutlich erhöht.
In Sachen Leistung kann es das DDR3-System (2 GB) sportlich mit Windows 7 Business aufnehmen, wobei sogar Aero-Effekte (durchschimmernde Fenster) aktiv waren. Die reine Rechenleistung von Atom N450 und N455 unterschied sich nur in den Grenzen der Messtoleranz. Nutzer sollten den 1016P lediglich mit leichten Office-Anwendungen fordern und nicht zu viele Anwendungen gleichzeitig ausführen.
Ein echtes Manko ist das fehlende integrierte HSDPA-Modul zum mobilen Surfen im Web. Ein derart Outdoor-taugliches TFT in Kombination mit einer solch guten Laufzeit (Surfen per EDGE 5:20 Stunden) muss einfach 3G tauglich sein. Ein Wermutstropfen der anderen Art sind einige winzige Tasten des Keyboards, sowie die feedbackschwachen Tasten des Touchpads.
Das Asus Business-Netbook kostet in der Windows 7 Professional Variante 429 Euro (2 GB DDR3). Der Preis ist akzeptabel, wenn man die Windows 7 Starter Version (1 GB DDR3) betrachtet, welche 340 Euro kostet.
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