Test Samsung NP-N230 Storm Netbook
Bei den Netbooks lieferte Hersteller Samsung in den vergangenen Jahren mehrheitlich gute bis sehr gute Geräte ab. Angefangen mit dem NC10 Winchester, dem ersten Netbook der Südkoreaner, das eine erstklassige Verarbeitung, gute Eingabegeräte und ein mattes TFT besaß.
Nach einer Durststrecke weniger prestigeträchtiger Atom-Netbooks in 2009 (N130 und N140) betraten mit Intels neuer Pine Trail Plattform Anfang 2010 N220, NB30 und etwas später N150 den Markt. Allesamt waren es gelungene Mini-Notebooks mit guter Verarbeitung, tollen ergonomischen Daten und sehr langen Akkulaufzeiten.
Das vorliegende N230 reiht sich in diese Linie ein, denn es hat viele optische und technische Gemeinsamkeiten mit N220 & Co. Warum es trotz des hohen Preises von 449 Euro (UVP, Markt: 420 Euro) nicht so gut ist wie seine N220-Schwester, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
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Die Namensgebung N230 Storm weckt Assoziationen wie Schnelligkeit und Extravaganz. Weil die geringe Leistung des Intel Atom N450 sicher nicht für Performance steht, suchen wir am Gehäuse Hinweise auf die Namensgebung. In der Tat ist die Formsprache schnittiger, kantiger und aufsässiger als die gediegenen runden N220/N150 Schwestermodelle.
Das Gehäuse ist dünner geworden und die abstehenden Anschlüsse sorgen für eine kantige Base-Unit. Am Material und an der Haptik hat der Hersteller ebenso Veränderungen vorgenommen. Die Bodenplatte besteht nicht mehr aus einem rauen, sondern aus einem glatten Kunststoff. Die Handballenauflage ist separat eingesetzt und besteht aus einem gebürsteten Kunststoff. Die Fläche mutet wie gebürstetes Aluminium an, wie es viele Hersteller an höherwertigen Notebooks auf Deckel/Handballenauflage einsetzen.
Die Flächen berühren sich, abgesehen von Hochglanz-Deckel, angenehm matt und hinterlassen nur wenige Fingerabdrücke. Das silberne Samsung-Logo ist in die Lackierung eingebettet und lässt sich haptisch erfühlen.
Das Dura-Case Gehäuse bezeichnet der Hersteller als besonders stabil und langlebig. Mit zwei Händen können wir das Chassis nur geringfügig verbiegen. Besonders gut gefällt der steife Deckel mit einer gegen leichten Druck unempfindlichen Fläche. Die Unterseite des N230 wird aber dem glanzvollen Namen Dura Case nicht gerecht. Vielerorts kann leichter Druck mit dem Finger die Fläche eindellen. Speziell an der Arbeitsspeicher-Klappe und der Lufteinzugsöffnung ist das der Fall. Das Gehäuse bleibt auch dann stabil, wenn wir den 6-Zellen-Akku entnehmen.
Die Scharniere bewegen sich straff und sitzen fest in ihrer Verankerung. Nutzer benötigen beide Hände zum Öffnen, auch wenn der anfängliche Widerstand bereits überwunden wurde. Die hohe Kraft, mit welcher Deckel und Base Unit sich selbst zusammenhalten, gefällt sehr gut. Dadurch kann sich das Netbook nicht selbst öffnen und es rutschen keine Gegenstände wie Stifte hinein und beschädigen die Anzeige.
Der maximale Aufklappwinkel ist mit zirka 130 Grad nicht besonders groß, aber ausreichend, um im Flieger angenehm auf die Anzeige blicken zu können. Das Lesen von Dokumenten auf nahe Distanz ist wegen des nicht auf 180 Grad zu öffnenden Deckels leider nicht möglich.
Die Anschlüsse bieten nur triviale Netbook-Schonkost. Auf der linken Seite, in Nachbarschaft zum Stromstecker, finden wir den Ethernet-Port. Die gleiche Seite endet frontseitig mit einem USB-Steckplatz, sowie dem Kopfhörer- und Mikrofon-Stecker. Die USB-Ports besitzen eine Ladefunktion (Sleep & Charge), die per Software aktiviert werden kann. Hier können Nutzer zum Beispiel ihr Smartphone laden.
Die rechte Seite des Gehäuses gibt lediglich einen VGA-Anschluss und zwei USB-Ports her. Wer auf Nummer sicher geht, der kann seinen N230 per Kensington-Kabel sichern, hier befindet sich das Schloss dafür. Fast übersehen könnte man den CardReader an der Frontseite des N230. Direkt daneben sitzt der Power-On Schiebeschalter, wie er in Samsung Netbooks seit N220 üblich ist.
Die VGA-Webcam hat leider auch in diesem Premium-Netbook kein technisches Update erhalten. Sie kann weiterhin nur mit 640 x 480 Pixeln (0.3 Megapixel) Standbilder aufnehmen. Lebensnahe Fotos mit natürlichen Farben sollten Anwender von der Webcam nicht erwarten. Das Rauschen im Bild ist relativ stark, besonders bei schwachem Tageslicht durch ein Fenster. Die Farben wirken blass und nicht real. Videos können nur in 320 x 240 Pixel (QVGA) aufgenommen werden.
Das Bluetooth-Modul zur drahtlosen Verbindung mit Telefonen oder Eingabegeräten ist selten eine Erwähnung wert. Jetzt schon, denn das Broadcom BCM2070 unterstützt den neuen Standard 3.0+HS. HS steht für High Speed und meint (im Gegensatz zu 2.1+EDR) einen zusätzlichen Highspeed-Kanal. Mit dem soll eine Übertragungsrate von 24 Mbit/s erreicht werden (Seattle Release).
Die Software Beigaben gehen über die Testversion eines Schutzpaketes (60 Tage Norton Internet Security) und einige Daten-Tools nicht hinaus. Mit Samsung Easy Content Share (Freigaben für Medienstreaming via Heimnetzwerk) soll der Zugriff auf Dateien, Filme und Fotos auf anderen PCs oder Netzwerkfestplatten erleichtert werden. Die Samsung Recovery Solution IV bietet wie üblich übersichtliche und verständliche Backup- und Wiederherstellungsoptionen an. Hierüber sollten sich Nutzer mittels eines externen USB DVD-Brenners ein Wiederherstellungsmedium brennen.
In die Richtung Systemwartung schlägt Samsung Update Plus. Per Einstellung oder Knopfdruck wird über den Samsung-Server nach aktuellen Treibern gesucht. EasyResolution- und EasyNetwork-Manager hauen uns dann auch nicht mehr vom Hocker, denn diese Tools replizieren im Wesentlichen Windows Funktionen in einem anderen Look.
Auf das Instant-On Betriebssystem HyperSpace verzichtet der Hersteller beim N230. Beim N220 war das Linux basierte Zusatz-Betriebssystem noch aktiv. Das Mini-OS bot eine beschränkte Auswahl an Inhaltsoptionen, wie Google-Email, Aktienbeobachtung oder einen Bildbetrachter. Wahrscheinlich hat sich beim Hersteller herumgesprochen, dass solche Systeme vergeudete Implementierungszeit darstellen. Warum ein ungewohntes Zweit-OS benutzen, wenn das bekannte Windows 7 nach einer Sekunde (aus Standby) bereit ist.
Tastatur
Bei fast allen Samsung Netbooks wurde die Tastatur mit besonderem Lob bedacht. Abgesehen von den zwangsläufig kleinen Tasten, besaßen die 10.1-Zoller immer eine feedbackstarke und Vielschreiber-freundliche Eingabe. Der Samsung N230 kann die hohe Erwartung erfüllen, die Tastatur ist immer noch eines der Highlights am Gerät.
Die Tasten besitzen einen deutlichen Hub und einen festen Anschlag. Die gesamte Fläche der Eingabe gibt an keiner Stelle nach. Der Druckpunkt ist etwas undeutlicher als beim N220/N150. Die Tasten haben einen großen Abstand zueinander. Löblich, aber beim Samsung inzwischen Netbook-Standard, sind die aus dem Tasten-Rechteck herausragenden Pfeiltasten. Diese sich dadurch auch blind einfach zu erfassen, obwohl sie eine sehr kleine Fläche haben. Die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind leider sehr schlecht zu erfühlen. Vielschreiber werden sich an den kleinen Umlaute-Tasten stören.
Touchpad
Das Multitouch-Pad von Synaptics (V7.4) bietet wie üblich viele Einstellungen zur Personalisierung. Wer zum Beispiel durch das Blättern mit zwei Fingern irritiert ist, der schaltet es einfach ab. Wer von Mehrfinger-Gesten nicht genug bekommen kann, der deaktiviert die horizontale und vertikale Scroll-Leiste (nicht optisch markiert). Dadurch vergrößert sich die nutzbare Fläche des kleinen Mousepads.
Die Fläche des bis die Ränder sensitiven Pads ist angenehm matt aber leider nicht durch einen kleinen Rand haptisch von der Handauflage getrennt. Dadurch landen wir schnell mit dem Finger außerhalb des Pads. Etwas störend sind die tief liegenden Maustasten. Beim Tippen stört uns die umliegende, harte Kante. Darüber hinaus haben die Tasten einen deutlichen Hub und klicken sehr leise.
Die native Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten der 10.1-Zoll WSVGA-Anzeige ist Netbook-Standard. Weil sich viele Nutzer mehr Übersicht wünschen, schafft Samsung etwas Erleichterung in Form einer Interpolation. Die Bildschirmauflösung kann auf 1.152 x 864 Pixel eingestellt werden. Dadurch muss in Dokumenten und auf Websites weniger gerollt werden. Das jetzt verzerrte Bild ist nicht hübsch, aber immerhin passt jetzt fast eine komplette notebookcheck-Startseite horizontal auf die Anzeige.
Wir messen einen geringen Kontrast von nur 123:1. Das ist sehr wenig, selbst für die Office-Notebook oder Netbook-Klasse. In der Farbwahrnehmung äußert sich das in blassen Farben und geringen Farbnuancen. Die Farbe Schwarz hat einen grauen Schimmer.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 194 cd/m²
Kontrast: 123:1 (Schwarzwert: 1.58 cd/m²)
Während das N220 noch eine gute Luminanz von durchschnittlich 227 cd/m² in die Wertung brachte, enttäuscht das N230. Maximal misst das Leuchtdichte Messgerät 194 cd/m². Im Durchschnitt sind es 183 cd/m². In Innenräumen genügt diese Luminanz, bei starkem Lichteinfall kommt es zu Problemen.
Die Probleme zeigen sich bei der Outdoor-Tauglichkeit. Die geringe Helligkeit beeinträchtigt unter Sonnenlicht einen wichtigen Vorteil des Samsung N230: Das matte Display. Dieses erlaubt ein reflexionsarmes Surfen bei Sonnenlicht. Durch die geringe Luminanz können wir aber kaum etwas auf der Anzeige erkennen oder ablesen, gerade bei direktem Auftreffen der Sonnenstrahlen. Der Outdoor-Einsatz ist aber nicht gänzlich unmöglich. Sofern die Sonne nicht direkt in die Anzeige scheint kann das Bild ganz passabel erscheinen. Ein schattiger Platz ist daher nicht zwangsläufig notwendig.
Die Blickwinkel des Samsung Minis sind in der Horizontalen gut. Bis zirka 60 Grad können wir Schriften prima ablesen und Farben verfälschen kaum. Vertikal können die Augen des Betrachters nur ungefähr 20 Grad abweichen, dann dunkelt das Bild deutlich ab. Bei 25 Grad vertikaler Abweichung erleben wir deutlich invertierte Farben.
Das Netbook Samsung N230 Storm basiert auf einem Intel Atom N450 Prozessor (1 x 1.66 GHz, FSB 667 MHz) mit integrierter GMA 3150 Grafik. Der Prozessor hat einen kleinen L2 Cache von lediglich 512 KB. Intels Hyper-Threading (HT) stellt Anwendungen einen zweiten, virtuellen Kern zur Verfügung. Dadurch kann der Einkern-Prozessor trotz der sehr schwachen Leistung mit Windows 7 Starter umgehen.
An der Seite hat der Prozessor 1.024 MB DDR2 Hauptspeicher sowie eine 250 GB Festplatte vom Seagate (ST92503010AS). Die DirectX-9 GPU GMA3150 ist im Prozessor integriert und leistet in 3D Benchmarks genau so wenig wie ihre Vorgängerin GMA950. Der 3DMark2006 endet zum Beispiel mit 150 Punkten. Zum Vergleich: Spiele Einsteiger Notebooks mit schwachen Spiele-Grafikkarten erreichen 5.000 bis 6.500 Punkte. Es gibt keine HD-Unterstützung durch die GMA3150. 720p und 1080p kodierte Videos können demnach nicht ruckelfrei abgespielt werden, weil der Atom N450 damit allein überfordert ist.
Unsere synthetischen Prozessor-Benchmarks bestätigen dem Intel Atom N450 (1.66 GHz) eine im Vergleich zu Standard-Notebook CPUs unterdurchschnittliche Leistung. Im Cinebench Multi-Rendering Test (32 Bit) erreicht der N450 lediglich 848 Punkte. Schon der kleinste Arrandale Prozessor Core i3-330M rennt dem Atom mit 5.441 Punkten meilenweit davon.
PCMark 05 Standard | 1355 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 1266 Punkte | |
Hilfe |
Die erlebte Anwendungsperformance unter Windows 7 ist wie zu erwarten mehr schlecht als recht. Selbst im Samsung Speed-Mode öffnen sich Ordner, Dateien oder neue Programme mit leichter bis deutlicher Zeitverzögerung. Richtig langsam wird es, sobald Programme gleichzeitig ablaufen oder starten. Wer Musik abspielt, gleichzeitig einen Browser mit sechs Tabs offen hat und in Thunderbird E-Mails schreibt, der hat es mit einem quälend langsamen System zu tun. Für derlei Multitasking-Operationen hat das Pine Trail System keine Reserven.
Ob sich Nutzer mit der geringen Systemperformance anfreunden, liegt letztlich in der Natur der Sache Netbook. Mobil surfen und E-Mails abrufen, das geht jederzeit flüssig. Ein Notebook-Ersatz ist der Samsung N230 Storm aber nicht.
3DMark 03 Standard | 693 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 298 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 147 Punkte | |
Hilfe |
Die Seagate Festplatte (Typ ST92503010AS) mit einer Bruttokapazität von 250 GByte erreicht im HD-Tune einen Datendurchsatz von 61.6 MB/s (sequentielles Lesen) und liegt damit im Durchschnitt aktueller 2.5-Zoll Notebook-HDDs. Die Seagate-HDD ist selbst bei starker Aktivität des Lese- und Schreibkopfes so gut wie nicht hörbar.
Geräuschemissionen
Wie bei vielen Samsung-Netbooks vor ihm, ist die geringe Geräuschkulisse eines der Highlights des Samsung N230 Storm. Im Betrieb meinten wir über Stunden, ein Geräusch sei nicht vorhanden. Kein Wunder, der Lüfter ist fast immer aus, selbst im Betrieb an der Steckdose. Wenn die aktive Kühlung dann einmal angeht, so ist ihr Geräusch mit 30.5 dB(A) nur minimal hörbar. Selbst die Festplatte gibt keinen Mucks von sich. Sie ist nur bei inaktivem Lüfter mit angelegtem Ohr durch ein leichtes Säuseln hörbar. Für die Idle-Messungen hatten wir den Samsung Silent-Mode (Fn+F8) aktiviert. Dieser schaltet den Lüfter ab bzw. begrenzt die Drehzahl.
Für eine mehrstündige Last lassen wir den N450-Prozessor konstant rechnen. Doch selbst jetzt kann unser Lautstärke Messmikrofon in 15 Zentimetern Distanz vorm Gerät nur 31.9 dB(A) erfassen. Ein sehr vorbildlicher Wert bei einer überhöhten Raumtemperatur von 27.6 Grad Celsius.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 30.5 / 30.4 dB(A) |
HDD |
| 29.9 dB(A) |
Last |
| 31.9 / 31.9 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme verhält sich nicht ganz so perfekt wie die Laustärke, bleibt aber ganzheitlich betrachtet auf einem geringen Niveau. Wir weisen darauf hin, dass die Messung währen des heißen Sommers unter erhöhten Raumtemperaturen von 27 Grad Celsius stattfand. Daher fallen die Abwärme-Grafiken zwangsläufig rötlicher, d.h. in höheren Temperaturen, aus, als bei den Schwestermodellen N220 oder N150.
Wer mit dem 10.1-Zoller surft, E-Mails abruft oder YouTube-Clips schaut, der erlebt auf der Oberseite Temperaturen von durchschnittlich 35 Grad. Das sind 10 Grad mehr als beim N220, der aber wie beschrieben mit einer niedrigeren Raumtemperatur getestet wurde. Hinzu kommt ein Effekt des Samsung Silent Mode. Dieser Modus (Fn+F8) verringert die Empfindlichkeit der Lüftersteuerung. Dieser geht dann aus und schaltet sich erst bei hohen Temperaturen an den Sensoren auf dem Mainboard ein. Die Folge: Wärme staut sich in der Base Unit, weshalb die Oberflächentemperaturen steigen. Durch den Betrieb im Normal Mode, bei langsam drehendem Lüfter, wird die warme Luft aus dem Chassis befördert und die Temperatur sinkt um einige Grad.
Für den Stresstest haben wir den Speed-Mode aktiviert, bei welchem der Lüfter stets läuft. Die höchste Temperatur auf dem Gehäuse liegt jetzt bei 46 Grad Celsius. Dafür haben wir das Netbook zwei Stunden unter konstante Prozessor-Last gesetzt (Prime95). Die oberseitige Temperatur lag während des Tests bei deutlich warmen 38 Grad. Der Sensor am Atom-Prozessor meldete in den Tests höchstens 70 Grad Celsius.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-9.8 °C).
Lautsprecher
Die winzigen Lautsprecher des N230 befinden sich unter der Handauflage und beschallen die Tischplatte. Das Klangbild ist höhenlastig. Anspruchsvolle Zuhörer werden sich wegen des nicht ausgewogenen Klanges Kopfhörer anschließen. Die Lautstärke kann aber sehr hoch eingestellt werden, ohne dass die kleinen Membranen klirren. Der 3.5 Millimeter Soundausgang liefert einen sauberen und ausreichend starken Ausgangspegel. Wer mit dem Mini Musik hören will, für den sind externe Lautsprecher bzw. Kopfhörer die beste Wahl.
Bei der Akkulaufzeit stellt sich Samsung selbst ein Bein. Der Hersteller liefert uns ein Testsystem NP-N230-JA01DE mit dem schwachen 3-Zellen-Akku. Zur Verwirrung der Käufer listen Online Shops unter derselben Bezeichnung (JA01DE) einen 6 Zellen (4.400mAh, 8h) Akkumulator. Den gibt es laut Hersteller aber gar nicht. Neben der 3-Zellen-Version steht ein 6-Zellen-Akku mit 5.900 mAh (13 h) zur Verfügung. Interessenten sollten sich in jedem Fall darüber informieren, welche Akkukapazität an Bord ist. Die 6-Zellen würden die Laufzeiten unseres Testgerätes fast verdoppeln.
Unsere 2.950 mAh (3-Zellen im Testgerät), sollen für bis zu 7 Stunden Mobilität sorgen (Herstellerangabe). Wir können die Prüfwerte aus dem BatteryMark-Test nicht nachvollziehen. Die Laufzeit liegt beim Internet-Surfen mit aktiviertem WLAN bei 3:54 Stunden (234 Minuten). In dieser Zeit haben wir News-Portale besucht. Anspruchslose Nutzer können die Laufzeit auf bis zu 5:43 Stunden anheben. Diese mit dem BatteryEater Reader-Test ermittelte Laufzeit von 343 Minuten ist aber für den Alltagseinsatz nicht relevant. Die Idle-Messung wurde bei geringster Helligkeit und deaktivierten Funkmodulen (WLAN, Bluetooth) durchgeführt. Die realistische Laufzeit, mit der potentielle Käufer rechnen können, wird bei drei bis höchstens vier Stunden liegen.
Den Test der Laufzeit eines DVD-Films ermittelten wir nicht mit einer DVD, sondern mit einem AVI-Film von der Festplatte. Nach 3:40 Stunden ging die Endlosschleife aus (220 Minuten). Für die nächste Film-Session ist der 2.950 mAh Akku erst wieder nach 2.26 Stunden bereit. Die Helligkeit des Panels war für die Tests (außer Last- und Idle-Laufzeit) auf geringe 100 cd/m² gesetzt.
Das N230 Storm hat einen Netbook typischen, geringen Stromverbrauch und wurde dafür mit dem TCO-Label belohnt. Zu den Anforderungen für TCO gehört ein sehr geringer Stromverbrauch im Standby und im ausgeschalteten Zustand. Unser Multimeter misst nur 0.1 Watt (Standby) bzw. 0.05 Watt (Off). Derart geringe Werte erreichen Notebooks extrem selten.
Der Strombedarf im Idle-Zustand liegt bei 7.1 Watt (maximales Energiesparen). Das N220 war mit 6.2 Watt einen Tick sparsamer. Im Normalbetrieb mit aktivierten Funkmodulen und maximaler Helligkeit steigt die durchschnittliche Wirkleistung auf zirka 13 Watt. Für Netbooks mit Intel Atom ist es typisch, dass eine einfache Office-Belastung durch Browser und Media-Player fast schon die maximale Auslastung bedeutet. Daher wundert der maximale Stromverbrauch von 13.8 Watt nicht.
Aus / Standby | 0.05 / 0.1 Watt |
Idle | 7.1 / 8.9 / 9.1 Watt |
Last |
13.3 / 13.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der Samsung N230 Storm (NP-N230-JA01DE) hat einen eigenartigen Preis. Von Samsung als luxuriöses Netbook mit schlanker Optik beschrieben, kostet es im Markt über 100 Euro mehr als die Schwestermodelle N220 (300 bis 320 Euro) oder N150 (260 bis 370 Euro). Dennoch ist das N230 weder üppiger ausgestattet noch in irgendeiner anderen Weise besser, als die Schwestermodelle (außer Gewicht). Sogar das Gegenteil ist der Fall. Der Samsung N150 Eom bietet für weniger Geld eine bessere Akkukapazität und ein integriertes UMTS-Modul.
Die preisliche Positionierung bleibt unverständlich, dennoch ist das N230 Storm kein schlechtes Netbook. Das geringe Gewicht von gerade Mal einem Kilogramm und die wertige Verarbeitung überzeugen. Der 10.1-Zoller ist fast so leise wie ein Lüfter-loser Mini und die Abwärme hält sich in Grenzen.
Netbook-Fans werden über die geringe aber Atom-typische Leistung und die wenigen Anschlussoptionen hinwegsehen. Die geringe Laufzeit des 3-Zellen-Akkus (33Wh) wird von vielen sicher kritischer gesehen. Zwar kann man damit bis zu vier Stunden im Web-Surfen, aber an die von Samsung selbst gesetzten Höchstwerte kommt das N230 nicht heran. Hilfe ist aber durch einen 6-Zellen Lithium-Ionen-Akku mit 5.900 mAh in Sicht (Herstellerangabe: bis zu 13 h). Dieser soll als Zubehör bei Samsung erhältlich sein.
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