Test Apple iPad Pro 9.7 Tablet
Mit dem iPad Pro 9.7 stellt Apple eine kleine Variante seines großen Pro-Tablets vor, das von den äußeren Maßen identisch mit dem iPad Air 2 ist. Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit sehen die Kalifornier das neue Tablet aufgrund der sogenannten Pro-Features nicht als Nachfolger des Air 2. Zu diesen zählen die vier Lautsprecher, das verbesserte Display, die starke Performance und das optionale Zubehör. Letzteres umfasst auch den Apple Pencil sowie das Smart Keyboard. Erfreulich ist, dass es nun auch eine 256-GB-Variante des Tablets gibt, womit der Hersteller der Kritik am geringen Speicherplatz entgegentritt. Mit dem Erscheinen des Pro 9.7 ist diese auch für den großen Bruder Pro 12.9 erhältlich.
Die Preise der beiden 9,7-Zoll-Tablets unterscheiden sich deutlich. Das Testgerät ist in der kleinsten Ausführung (32 GB, nur Wifi) ab 689 Euro zu haben. Für jeweils 180 Euro mehr lässt sich der interne Flashspeicher auf 128 beziehungsweise 256 GB erweitern. Wer auch noch LTE mit dem Tablet nutzen können möchte, muss weitere 150 Euro auf den Tisch legen, sodass für das Spitzenmodell 1.199 Euro fällig werden. Das iPad Pro 12.9 (max. 256 GB, LTE, 1.419 Euro) kann noch teurer sein, wogegen das iPad Air 2 in der Spitzenausstattung (64 GB, LTE, 649 Euro) wie ein Schnäppchen wirkt. Der Preis des älteren Modells wurde von Apple gesenkt und beginnt nun bei 439 Euro (ehemals 489 Euro).
Das iPadPro 9.7 ist neben Silber, Spacegrau und Gold auch in Roségold erhältlich. Der bekannte SoC Apple A9X soll für eine flotte Performance sorgen, wurde im Vergleich zum großen iPad Pro jedoch ein wenig gedrosselt. Außerdem wurde der Arbeitsspeicher auf 2 GB halbiert. Dafür ist das neue Gerät das erste Tablet von Apple, das über einen integrierten Blitz verfügt. Dazu werden mit den Kameras aus dem aktuellen iPhones 6s richtig gute Optiken in das Tablet integriert. Leider schließt diese auch hier nicht bündig mit dem übrigen Gehäuse ab. Wer sich für die LTE-Variante entscheidet, bekommt ebenfalls die Apple SIM, welche zusätzlich zur herkömmlichen Nano-SIM-Karte genutzt werden kann. Mit LTE Cat. 6 hält zudem ein potenziell schnelleres Modem Einzug in das iPad. Auch beim Display hat sich einiges getan.
Die Verarbeitung befindet sich auf dem gewohnt hohen Niveau. Angesichts des neuen Displays, der kompakteren Form, der besseren Kameras und des größeren Speichers wird der eine oder andere Besitzer eines iPad Pro 12.9 womöglich mit den Zähnen knirschen, denn die Geschwindigkeitsunterschiede sind allenfalls in den Benchmarks spürbar. Der fehlende Arbeitsspeicher macht sich bei alltäglichen Aufgaben bisher nicht bemerkbar. Wer sein Pro-Tablet jedoch auch für den Videoschnitt oder andere anspruchsvolle Aufgaben nutzen möchte, könnte aufgrund des üppigeren RAMs mit dem großen Bruder besser bedient sein.
Schade ist, dass Apple es auch bei diesem Produkt nicht schafft, das Smart Keyboard in einer QWERTZ-Variante anzubieten. Diese sei zwar geplant, ein Termin konnte uns jedoch nicht genannt werden.
Zu den Konkurreten gehören das Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE, Google Pixel C, Sony Xperia Z4 Tablet, Huawei MediaPad M2 10.0, Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 sowie das Microsoft Surface Pro 4.
Update 04.04.2017: Unseren umfangreichen Test zum neuen Apple iPad aus 2017 finden Sie hier.
Gehäuse
Optik, Haptik als auch Verarbeitung und Stabilität entsprechen dem größeren Bruder iPad Pro 12.9 und liegen auch verglichen mit anderen Produkten auf allerhöchstem Niveau. Das Tablet mit Aluminium-Unibody-Gehäuse wiegt genauso viel wie das ältere iPad Air 2 und erreicht bis zu 444 Gramm in der LTE- und 437 Gramm in der Wifi-Version. Zwar gibt es im Android-Umfeld mit dem Sony Experia Z4 Tablet oder dem Samsung Galaxy Tab S2 noch geringfügig leichtere Geräte im vergleichbaren Format, dennoch darf dem iPad Pro 9.7 eine zufriedenstellende Erfahrung beim Einsatz als Tablet attestiert werden. Während sich das Pro 12.9 nach einiger Zeit im Tablet-Einsatz mit seinem Gewicht von 723 Gramm (+65 %) deutlich bemerkbar macht, geht selbiges mit dem vorliegenden 9,7-Zoll-Pendant vergleichsweise beschwerdefrei vonstatten. Zum Vergleich: Microsofts Surface Pro 4 (i5/i7) wiegt 786 Gramm (Tablet only), das Surface 3 ist mit 622 Gramm ebenso erheblich schwerer (allerdings mit größerem 10.8-Zoll-Display).
Neben dem Gewicht gibt es auch bei den Abmessungen erhebliche Unterschiede zum Pro 12.9. Weniger das geringfügig dünnere Gehäuse (6,1 vs. 6,9 Millimeter) ist hier für einen völlig anderen Eindruck verantwortlich, vielmehr sind es die großzügigen Längen- und Seitenabmessungen, die das Apple iPad Pro 9.7 nahezu kompakt wirken lassen. Das iPad Air 2 kommt mit identen Abmessungen.
Ausstattung
In Sachen Ausstattung gibt es angesichts des bestehenden iPad Pro 12.9 nichts Neues zu vermelden. Das Tablet verfügt nicht über einen SD-Kartenslot zum Erweitern des internen Speichers. Will man Daten von einem solchen einlesen, etwa zur Bearbeitung von einer Kamera, benötigt man einen entsprechenden Adapter (Lightning auf SD Kartenlesegerät) um 35 Euro. Für den Lightning-Port sind auch weitere Adapter verfügbar, etwa auf einen USB 3.0 Port, auf USB Type C oder auf den klassischen Type A. Zum Lieferumfang zählt ausschließlich das Tablet, ein Lightning-auf-USB-Kabel und das Netzgerät. Der im Zusammenhang mit möglichen Anwendungen oft gezeigte Stift kostet im Apple Shop 109 Euro. Neben dem Lightning-Port ist auf der linken Seite (Querformat unten) noch der dreipolige Smart Connector zu nennen, der für die Kommunikation und Energieversorgung mit Peripherie, etwa mit dem optionalen Smart Keyboard (169 Euro) zur Verfügung steht.
Software
Das Apple iPad Pro 9.7 wird bereits mit Apples aktuellstem iOS 9.3 ausgeliefert, während wir das größere iPad Pro 12.9 im Herbst noch mit iOS 9.2 unter die Lupe nehmen durften. Bei dem Update handelt es sich in erster Linie um ein Sicherheitsupdate, das zahlreiche Lücken schließen soll. Auch der bekannte "1970-Bug" wird damit behoben. Zu den neuen Funktionen zählen unter anderen ein spezieller Nachtmodus mit verringertem Blauanteil am Display ("Nightshift") und der schnelle Schutz von Notizen per Fingerabdruck. Weitere Informationen zu iOS 9.3 finden Sie hier. Zur Performance von iOS 9.3 bedarf es keiner langen Erklärungen. Alle Eingaben gehen geschmeidig und prompt von der Hand. Weitere Informationen bezüglich Software finden Sie in unserem Test des iPad Pro 12.9.
Wartung
Sichwort Reparierbarkeit: Die Kollegen von iFixit haben sich auch bereits das neue iPad Pro 9.7 geholt und fachgerecht in alle Einzelteile zerlegt. Leichter gesagt als getan, denn mit einem "Repairability Score" von nur 2 ist das Tablet dank Unmengen an Klebstoff im Inneren offenbar alles andere als dazu gedacht, um im Schadensfall mit entsprechenden Ersatzteilen wieder flott gemacht zu werden. Pro-User sollten hier unbedingt eine Garantiererweiterung auf zumindest 2 Jahre (Apple Care+, gratis Reparatur bzw. Geräteaustausch und Telefonsupport, allerdings Servicepauschale von 49 Euro) für + 99 Euro in Betracht ziehen. Im Fall eines Defektes nach dieser für ein Profi-Gerät vergleichbar knappen Garantiezeit ist wohl mit erheblichen Kosten zu rechnen.
Kommunikation und GPS
Auch in puncto mobiler Kommunikation ist das Apple iPad Pro 9.7 seinem größeren Schwestermodell Pro 12.9 überlegen und kann flotteres LTE Cat. 6 (max. 300 MBit/s Download) vorweisen. Das ist zwar nach wie vor kein Highend, aber immerhin wesentlich moderner als die Cat.-4-Variante im Pro 12.9. Lobend ist dazu die breite Frequenzabdeckung zu erwähnen, die eine weltweite Nutzung des Tablets ermöglichen soll. Der Empfang war sowohl im städtischen als auch ländlichen Umfeld sehr gut und gab keinen Anlass zur Kritik. Die Mobilfunkverbindung kann ausschließlich für Datenverbindungen genutzt werden. Wer mit dem Tablet telefonieren möchte, muss auf Apples Facetime oder andere Lösungen wie Skype zurückgreifen.
Streng genommen handelt es sich bei dem iPad Pro 9.7 um ein Dual-SIM-Gerät. Denn neben dem herkömmlichen Nano-SIM-Slot ist auch die Apple SIM an Bord. Diese soll vor allem das Roaming erleichtern beziehungsweise umgehen. Denn im Ausland werden entsprechende Datenpakete von Apple Partnern angezeigt, welche auf PrePaid-Basis gebucht werden können. In Deutschland ist dies zum Zeitpunkt des Tests nur die Deutsche Telekom, weitere Unternehmen sollen jedoch folgen. Die Aufnahme der Kundendaten wird individuell von jedem Vertragspartner durchgeführt und kann im Umfang variieren. Als Zahlungsoptionen werden gängige Kreditkarten akzeptiert. Wer sich bereits im Ausland befindet, muss keine Zusatzkosten befürchten, denn die nötige Datenverbindung für die Wahl des Apple-SIM-Providers verursacht keine Kosten.
Das integrierte WLAN-Modul ist identisch mit dem des Pro 12.9 und unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac sowie MIMO-Antennentechnik und funkt in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Die Empfangsleistung war im Test unauffällig und die Reichweite sehr gut. Auch über 15 Meter vom Router (AVM Fritz!Box 6360, 2,4 GHz) entfernt wird uns eine gute Signalstärke bescheinigt und das Surfen im Web oder Medienstreaming funktioniert ohne spürbare Einschränkungen.
Des Weiteren bietet das Tablet Bluetooth 4.2 und NFC. Letzteres ist jedoch der Nutzung durch Apple Pay vorbehalten.
Zur Positionsbestimmung werden die Satelliten-Netzwerke GPS und Glonass genutzt. Selbst in Gebäuden gelingt eine zügige Ortung. Um die Genauigkeit besser beurteilen zu können, haben wir das iPad Pro 9.7 auf eine kleine Autofahrt mitgenommen, wo es sich dem Vergleich mit dem Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 stellen muss. Dabei zeigt sich, dass das Tablet seinen Standort recht häufig abruft und in summa auf einem ähnlichen Niveau liegt wie das Gerät von Garmin. Letzteres war auf den Straßen der Großstadt exakter, dafür ist das iPad auf der Autobahn genauer. Für die Navigation ist das Tablet daher bestens geeignet.
Kameras
Im Vergleich zum großen Bruder hat das Apple iPad Pro 9.7 erheblich in diesem Bereich aufgerüstet. Die Kalifornier haben in das neue Tablet die gleichen Sensoren integriert, die auch im iPhone 6s zu finden sind. Damit ist es das erste Tablet überhaupt, das über eine identische Kamera-Ausstattung wie ein Highend-Smartphone verfügt.
Auf der Vorderseite werden damit zeitgemäße 5 Megapixel (2.576 x 1.932 Pixel) geboten. Videos können zwar nur in 720p aufgezeichnet werden, dafür ist aber auch hier eine automatische HDR-Funktion zu finden, die, wie unsere Testaufnahme zeigt, prima funktioniert. Die Optik eignet sich damit nicht nur gut für die Nutzung von Facetime, sondern auch für das eine oder andere Selfie, sofern ein Tablet dafür nicht zu unhandlich ist.
Auf der Rückseite kommt eine 12 MP-Kamera zum Einsatz, die alle bekannten Features aus dem iPhone 6s bietet, lediglich auf einen optischen Bildstabilisator muss verzichtet werden. Zumindest wird er von Apple nicht benannt. Die Kollegen von iFixit geben aber an, dass die Kamera des 6s Plus im Tablet integriert ist, was einen OIS beinhalten müsste. Videos können ebenfalls in Ultra-HD aufgezeichnet werden und deren Qualität liegt auf dem erwartet guten Niveau.
Die Aufnahmeleistung der Fotos sollte identisch mit denen der iPhones sein und unter den Low-Light-Bedingungen konnten wir auch keine Unterschiede zum iPhone 6s Plus oder dem iPhone SE feststellen. Im Freien mit aktiviertem HDR sieht das jedoch anders aus. Die Aufnahmen des 6s Plus besitzen eine höhere Dynamik, wirken schärfer und bieten sattere Farben. Auf den Geräten selbst fällt dieser Unterschied gar nicht auf, sondern erst, wenn die Fotos in voller Größe nebeneinanderliegen. Abweichungen aufgrund von situativen Lichtveränderungen sind hier nicht auszuschließen, außerdem besitzt das 6s Plus einen OIS. Weshalb wir uns dies unter kontrollierten Lichtbedingungen noch genauer anschauen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Farbtreue und Schärfe
Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir zunächst die Farbwiedergabe der Hauptkamera des Apple iPad Pro 9.7 getestet. Diese ist bei den meisten Farben recht kräftig und etwas stärker gesättigt. Der Weißabgleich ist etwas zu warm, was den meisten Aufnahmen aber eine angenehme Atmosphäre verleiht.
Ebenfalls unter kontrollierten Lichtbedingungen habe wir unser Testchart abfotografiert, ohne anschließend irgendwelche Nachbearbeitungen vorzunehmen. Die Schärfe in der Bildmitte liegt dabei auf einem guten Niveau und bleibt auch zu den Aufnahmerändern vergleichsweise stabil, lediglich die Kontraststärke nimmt leicht ab. Im direkten Vergleich zum iPhone SE können wir keinen Unterschied feststellen. Das iPhone 6s Plus hingegen zeigt eine noch bessere Abbildungsleistung. Vor allem bei den Schriftzeichen auf den dunklen Farbfeldern ist dies gut zu erkennen. Die Zeichen besitzen bei Apples Premium-Smartphone eine höhere Schärfe und fransen sichtbar weniger aus. Generell wirkt die Aufnahme mit dem 6s Plus kontraststärker als mit den beiden anderen Geräten, trotz identischer Aufnahmeeinstellungen (f/2.2, 1/100 sec, ISO 25, iOS 9.3.1). Der Eindruck aus den Umgebungsaufnahmen bestätigt sich also. Woran dies jedoch genau liegt, können wir abschließend nicht beurteilen. Gut möglich, dass Apple dies mit einem Software-Update beheben kann. Da die Unterschiede nur bei voller Vergrößerung sichtbar werden, wird dies für die meisten Nutzer keine Rolle spielen.
Eingabegeräte & Bedienung
Das Apple iPad Pro 9.7 besitzt einen kapazitiven Touchscreen, welcher bis zu zehn Berührungen gleichzeitig unterstützt. Die Gleiteigenschaften der Glasoberfläche sind sehr gut, ziehen Fingerabdrücke aber trotz spezieller Beschichtung sichtbar an. Die Präzision und die Reaktionsfreudigkeit des Screens geben keinen Anlass zur Kritik.
Generell unterscheidet sich das kleine Pro-Tablet, bis auf die verkleinerte Eingabefläche, nicht vom großen Bruder. Der Apple Pencil funktioniert ebenfalls mit dem Tablet und unterscheidet sich nicht in der Handhabung. Wer jedoch gerne mit dem Tablet zeichnet oder gar Medienbearbeitung auf dem Gerät erledigen möchte, für den könnte das Panel zu klein sein.
Mit dem iPad Pro 9.7 haben wir auch ein Smart Keyboard erhalten. Dieses ist auch weiterhin nur in der QWERTY-Variante erhältlich. Ein Apple-Mitarbeiter versicherte uns jedoch, dass ein QWERTZ-Modell sich in der Vorbereitung befinde. Diese Aussage war aber bereits auch zum Release des iPad Pro 12.9 zu vernehmen. Die Tastatur selbst funktioniert recht gut und besitzt einen kurzen präzisen Hub. Die Tasten sind sehr leichtgängig und leider nicht beleuchtet. Etwas hinderlich ist, dass es nur einen Aufstellwinkel gibt. Selbst am Tisch genutzt, kann dieser für große Personen zu steil sein. Auf dem Schoß ist der Aufbau zudem recht wackelig.
Display
Wie beim iPad Air 2 und dessen Vorgängern setzt Apple auch bei der kleinen Pro-Variante auf ein 9,7 Zoll großes IPS-Panel. Dieses bietet eine Auflösung von 2.048 x 1.536 Bildpunkten, was einer Pixeldichte von 264 PPI entspricht. Inhalte werden damit ausreichend scharf dargestellt, bei genauer Betrachtung sind jedoch Treppcheneffekte erkennbar.
Die von uns gemessene Leuchtkraft ist sowohl auf einer reinweißen Flache als auch mit einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL 50) identisch. Mit aktiviertem Sensor bleibt die Helligkeit auf dem selben Niveau. Während die höhere Leuchtkraft des iPad Pro 9.7 anfangs Grund zur Freude ist, tritt bei der Messung des Schwarzwertes schnell Ernüchterung ein, denn unterm Strich liefert das iPad Pro 12.9 fast einen doppelt so hohen Kontrast- und einen tollen Schwarzwert. Dennoch liegt das Kontrastverhältnis des Testgerätes in einem sehr guten Bereich und vor allem die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist prima.
Apple spendiert dem iPad Pro 9.7 einen zweiten Umgebungslichtsensor, welcher die Steuerung des True-Tone-Displays übernimmt. Dabei wird die Farbtemperatur des Panels der Umgebung angepasst, was für eine angenehmere und augenschonendere Darstellung sorgen soll. Die Funktion ist standardmäßig aktiviert, kann in den Einstellungen jedoch auch abgeschaltet werden. In der Regel wird bei geringerem Umgebungslicht die Darstellung wärmer. Wie sich diese Funktion genau auswirkt, werden wir in einem separaten Artikel genauer analysieren.
Mit iOS 9.3 gibt es zudem die Night Shift-Funktion, welche ähnlich funktioniert, jedoch nicht sensorgesteuert ist.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 523 cd/m²
Kontrast: 1006:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
ΔE Color 1.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.4 | 0.5-98 Ø5.2
99.55% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
62.97% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
69% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
99.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
67.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.11
Apple iPad Pro 9.7 IPS, 2048x1536, 9.7" | Apple iPad Pro 12.9 IPS, 2732x2048, 12.9" | Apple iPad Air 2 2014 IPS, 2048x1536, 9.7" | Sony Xperia Z4 Tablet Triluminos display with X-Reality, 2560x1600, 10.1" | Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE Super AMOLED, 2048x1536, 9.7" | Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L IPS, 2560x1600, 10.1" | Huawei MediaPad M2 10 inch IPS, 1920x1200, 10.1" | |
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Bildschirm | -20% | -34% | -175% | -26% | -134% | -134% | |
Helligkeit Bildmitte | 523 | 399 -24% | 423 -19% | 471 -10% | 358 -32% | 429 -18% | 385 -26% |
Brightness | 500 | 393 -21% | 427 -15% | 457 -9% | 357 -29% | 434 -13% | 383 -23% |
Brightness Distribution | 93 | 92 -1% | 92 -1% | 92 -1% | 86 -8% | 82 -12% | 91 -2% |
Schwarzwert * | 0.52 | 0.22 58% | 0.61 -17% | 0.46 12% | 0.35 33% | 0.41 21% | |
Kontrast | 1006 | 1814 80% | 693 -31% | 1024 2% | 1226 22% | 939 -7% | |
Delta E Colorchecker * | 1.1 | 2.96 -169% | 2.86 -160% | 8.69 -690% | 1.78 -62% | 4.61 -319% | 5.31 -383% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 1.9 | 9.28 -388% | 8.57 -351% | ||||
Delta E Graustufen * | 1.4 | 3 -114% | 2.37 -69% | 11.24 -703% | 1.38 1% | 6.64 -374% | 5.58 -299% |
Gamma | 2.11 104% | 2.21 100% | 2.43 91% | 2.17 101% | 2.24 98% | 2.42 91% | 2.4 92% |
CCT | 6662 98% | 7049 92% | 6941 94% | 9508 68% | 6366 102% | 6929 94% | 7044 92% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 62.97 | 71.15 13% | 88 40% | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.55 | 97.87 -2% | 99 -1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Darstellungsgenauigkeit der Farben haben wir mit dem Fotospektrometer und der Analysesoftware CalMAN durchgeführt. Das Display hinterlässt dabei einen hervorragenden Eindruck, wenn es um die Darstellung innerhalb des sRGB-Farbraumes geht. Bei dem größeren AdobeRGB-Farbraum sind die Abweichungen schon größer. Im ColorChecker fällt auf, dass dies vor allem auf die geringen darstellbaren Grüntöne zurückzuführen ist. Dies ist von Apple aber durchaus gewollt, denn der Hersteller verspricht eine Abdeckung des DCI-P3-Farbraumes von 100 Prozent. Dieser ist ähnlich groß wie der Adobe RGB, deckt jedoch weniger Grüntöne ab, dafür ist das Rot-Spektrum deutlich breiter. Dieser Standard wurde von der Filmindustrie entwickelt und ist der Vorläufer des noch größeren Farbraumes Rec. 2020, welcher als Referenz für 4k- und 8k-Inhalte gilt.
Den meisten Nutzern wird dies vollkommen genügen, aber gerade in der Foto- und Printbranche wäre eine bessere Abdeckung des AdobeRGB-Farbraumes sinnvoller gewesen.
Im Freien hinterlässt das Apple iPad Pro 9.7 einen recht guten Eindruck und kann bei den meisten Lichtverhältnissen überzeugen. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung gerät das Tablet an seine Grenzen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 78 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
137 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 40 ms steigend | |
↘ 97 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 100 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Bei der Blickwinkelstabilität profitiert das Apple iPad Pro 9.7 von der eingesetzten IPS-Displaytechnologie und dem vollständig laminierten Panel. Dadurch, dass zwischen dem Displayglas und dem eigentlichen Panel kein Platz ist, werden Reflexionen vermindert und es kann zu keinerlei Ghosting-Effekten kommen. Auch der IPS-Glow-Effekt ist nur bei sehr flachen Betrachtungswinkeln und großflächigen Schwarzdarstellungen sichtbar. Farbinvertierungen gibt es nicht.
Leistung
Ein Blick unter die Haube bzw. auf die Spezifikationen des Gerätes lässt im iPad Pro 9.7 die selbe Hardware wie im größeren Pro 12.9 (hier im Test) erwarten. Das stimmt allerdings nur bedingt. Apple nutzt zwar auch hier den bekannten A9X-SoC (zwei native Rechenkerne, PowerVR 7XT Grafikeinheit), während im iPad Pro 12.9 der Chip aber noch mit einer maximalen Taktfrequenz von 2.260 MHz arbeitet, wurde diese im kompakteren 9,7-Zoll-Modell auf 2.160 MHz gesenkt. Gründe dafür dürften sowohl die niedrigeren Kühlkapazitäten des kleineren Gehäuses als auch der erheblich kleinere integrierte Akku sein. Auch seitens Arbeitsspeicher gibt es Unterschiede zum größeren Bruder: 2 GB RAM findet man im iPad Pro 9.7, doppelt so viel (4 GB) im iPad Pro 12.9. Apple schenkt diesen Unterschieden nicht wirklich Aufmerksamkeit, für den wahren "Pro-User" könnten sie aber nicht ganz unerheblich sein.
Werfen wir einen Blick auf die Benchmarks, insbesondere im Vergleich zum großen Bruder iPad Pro 12.9: In den meisten Tests ist ein Vorsprung des 12,9-Tabs im Bereich von wenigen Prozent zu beobachten. Das minimal bessere Abschneiden des iPad Pro 9.7 in einzelnen wenigen Tests ist wohl eher einer bestimmten möglichen Varianz dieser Benchmarks zuzuschreiben. Auffällig ist hingegen das erheblich bessere Abschneiden des Pro 12.9 im grafiklastigen GFX Bench. Hier kann ein rund doppelt so hohes Ergebnis wie mit dem iPad Pro 9.7 erreicht werden.
3DMark | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Pixel C | |
Sony Xperia Z4 Tablet | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Pixel C | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Pixel C | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Pixel C | |
Sony Xperia Z4 Tablet | |
Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Pixel C | |
Sony Xperia Z4 Tablet | |
Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Pixel C | |
Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L |
Geringe bzw. vernachlässigbare Unterschiede beobachten wir in den Browser-Benchmarks im Vergleich iPad Pro 9.7 vs. 12.9. Beide Geräte liegen im Vergleich zu Android Devices auf einem hohem Niveau. Aus der Windows-Welt wäre vor allem Microsofts Surface Pro 4 (hier in der i5-Variante) zu nennen, welches das iPad Pro in einigen Tests distanzieren kann.
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPhone 6S Plus |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Lenovo Yoga Tablet 2 Pro | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
BaseMark OS II - Web (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistungsbezogene Auswahloptionen findet man ausschließlich bei der Größe der Speicherausstattung. Den Einstieg macht ein 32 GB großer Festspeicher, der Sprung zur nächstgrößeren 128-GB-SSD kostet satte 180 Euro. Dass die Zielgruppe wohl eher großen Speicherhunger zu stillen hat, darf man zufolge der ebenso angebotenen 256-GB-Variante schließen, die nochmals mit 180 Euro zusätzlich zu Buche schlägt. Bei unserem 256-GB-Testgerät waren rund 28 GB im Auslieferungszustand belegt. Bei der 32-GB-Variante sind hingegen noch rund 25 GB Speicherplatz verfügbar (Danke für diese Information ans Technikfaultier).
Auch bei der Geschwindigkeit des Speichers gibt es demzufolge erhebliche Unterschiede. Während unser 256-GB-Modell im Passmark Disk-Test Schreibgeschwindigkeiten von 336 MB/s und Lesegeschwindigkeiten von 1.634 MB/s lieferte, erreicht eine 32-GB-Konfiguration nur 75,8 MB/s und 1.165 MB/s (Write/Read). Das ist ein Minus von rund 80 % (Write) und 20 % (Read).
Insgesamt erscheint die 32-GB-Basisvariante des iPad Pro eher als Werkzeug zum Erreichen eines attraktiven Einstiegspreises denn als ernstzunehmende Arbeitskonfiguration. Wie eingangs bereits angesprochen, ist das iPad Pro 12.9 ab sofort ebenso mit bis zu 256 GB NVMe SSD-Speicher verfügbar.
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - Disk Tests (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 9.7 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
Spiele
Trotz des etwas langsameren SoCs als im iPad Pro 12.9 bietet das iPad Pro 9.7 immer noch so viel Power, dass es kein Spiel momentan gibt, das nicht flüssig dargestellt werden würde. Aufgrund der geringeren Abmaße und des Gewichts eignet sich das kleine Pro-Tablet deshalb noch besser zum Spielen. Die tadellos funktionierenden Lagesensoren, der gute Touchscreen und guten Lautsprecher runden das Spielerlebnis ab.
Lediglich beim Spielen von Asphalt 8 kam es gelegentlich zum Absturz der App, wenn das Rennen vorbei war. Dies sollte sich aber mit einem Update beheben lassen.
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Apple iPad Pro 9.7 bleiben zu jeder Zeit in einem unbedenklichen Bereich. Unter andauernder Last steigen die Werte teilweise über die 40-Grad-Marke und erreichen bis zu 42,3 °C. Dies ist jedoch zu keiner Zeit unangenehm und angesichts des starken SoCs auch nicht verwunderlich. Die hohe Temperatur-Entwicklung des Netzteils (bis zu 50,2 °C) ist dagegen schon bemerkenswert.
Mit dem Akkutest des GFXBench 3.1 Metal haben wir das Verhalten des SoCs unter andauernder Last getestet. Dabei wird der T-Rex-Test dreißigmal hintereinander durchgeführt und die Frameraten protokolliert. In diesem Test zeigt sich, dass das Tablet keine nennenswerten Leistungsschwankungen zu verzeichnen hat. Der anspruchsvollere Test, welcher auf dem Manhatten 3.1 basiert, ließ sich nicht durchführen. Also haben wir den Relative Benchmark eine Stunde lang auf dem iPad Pro 9.7 werkeln lassen und anschließend den 3DMark Sling Shot 3.1 Extreme erneut ausgeführt. An dieser Stelle zeigt sich ein Performance-Verlust von rund 15 Prozent.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Wie beim großen Bruder verbaut Apple im iPad Pro 9.7 vier Lautsprecher, welche dafür sorgen sollen, dass der Klang des Tablets immer gleich ist, egal ob das Gerät im Hoch- oder Querformat gehalten wird. Dafür sollen im Hochformat, in der wir auch die Pink-Noise-Messung durchgeführt haben, die oberen Lautsprecher etwas lauter sein. Die Messungen bestätigen dies und rein subjektiv gelingt Apple das gewollte gleichmäßige Klangerlebnis. Die Höhen dominieren das Klangbild, wogegen der Bassbereich nicht existiert und die Mitten sowie Superhochtöne ins Hintertreffen geraten. Insgesamt gelingt dem Hersteller eine nicht ganz so gute Komposition wie beim iPad Pro 12.9. Mit bis zu 90,59 dB(A) kann das Testgerät aber sehr laut sein.
Die Audioklinke gibt keinen Anlass zur Kritik und überträgt ein rauscharmes Signal.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Apple iPad Pro 9.7 liegt eher im mittelprächtigen Bereich. Dies wird vor allem auf das helle Display und den starken SoC zurückzuführen sein.
Wie auch beim iPad Pro 12.9 ist das Netzteil (10 Watt, 5,1 Volt, 2,1 Ampere) zu schwach dimensioniert. Darin wird auch der Grund für dessen hohe Wärmeentwicklung unter Last liegen. Die maximale Leistungsaufnahme haben wir deshalb mit dem Netzteil des Pro 12.9 durchgeführt, da das mitgelieferte Netzteil die Messung mehr verfälscht hätte. Aber auch das stärkere Netzteil reichte nicht aus, sodass es bei einer Stunde Relative Benchmark trotzdem zu einer Entladung (minus drei Prozentpunkte) des Akkus kam.
Eine Schnellladefunktion ist zudem längst überfällig, denn das Laden des vollständig geleerten Akkus dauert über vier Stunden.
Aus / Standby | 0 / 0.37 Watt |
Idle | 1.71 / 7.55 / 7.62 Watt |
Last |
8.39 / 12.08 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Apple iPad Pro 9.7 27.91 Wh | Apple iPad Air 2 2014 28 Wh | Apple iPad Pro 12.9 39 Wh | Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE 22 Wh | Huawei MediaPad M2 10 inch 25.3 Wh | Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L 23 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 21% | -38% | 8% | 30% | -119% | |
Idle min * | 1.71 | 1.2 30% | 2.69 -57% | 2.3 -35% | 1.6 6% | 8.6 -403% |
Idle avg * | 7.55 | 5.1 32% | 10.95 -45% | 4.5 40% | 4.13 45% | 11.26 -49% |
Idle max * | 7.62 | 5.4 29% | 11.14 -46% | 5 34% | 4.22 45% | 11.3 -48% |
Last avg * | 8.39 | 7.9 6% | 11.54 -38% | 9.4 -12% | 6.57 22% | 14.57 -74% |
Last max * | 12.08 | 11.1 8% | 12.8 -6% | 10.4 14% | 8.32 31% | 14.9 -23% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten des Apple iPad Pro 9.7 gehören mit zu den besten in Vergleichsfeld, lediglich im Bereich der minimalen Laufzeiten bildet das Testgerät das Schlusslicht im Vergleichsfeld, nur das Xperia Z4 Tablet hat noch weniger Ausdauer.
Bei den Tests mit angepasster Panelleuchtkraft (150 cd/m²) schlägt sich das iPad Pro 9.7 überraschend gut und kann alle Kontrahenten hinter sich lassen. Die Effizienz des Tablets ist richtig gut und übertrumpft im WLAN-Test sogar die von Apple offerierten 10 Stunden deutlich. Bei der Videowiedergabe hält es zwar nicht ganz so lange durch, aber auch in diesem Test ist das Ergebnis sehr gut.
Apple iPad Pro 9.7 27.91 Wh, 94.3 | Apple iPad Air 2 2014 28 Wh, 95.3 | Apple iPad Pro 12.9 39 Wh, 93 | Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 YT3-X90L 23 Wh, 91.8 | Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE 22 Wh, 90.3 | Huawei MediaPad M2 10 inch 25.3 Wh, 93 | Sony Xperia Z4 Tablet 22 Wh, 93 | |
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Akkulaufzeit | -11% | -3% | 1% | -13% | -7% | -7% | |
Idle | 1850 | 1364 -26% | 1933 4% | 1261 -32% | 918 -50% | 988 -47% | 2135 15% |
H.264 | 708 | 562 -21% | 630 -11% | 644 -9% | 651 -8% | 602 -15% | 705 0% |
WLAN | 779 | 695 -11% | 558 -28% | 393 -50% | 698 -10% | 525 -33% | |
Last | 186 | 212 14% | 195 5% | 323 74% | 291 56% | 266 43% | 166 -11% |
WLAN (alt) | 630 |
Fazit
Pro
Contra
Mit dem iPad Pro 9.7 gelingt Apple abermals ein hervorragendes Produkt, das mit bewährten Tugenden glänzt und an alten Marotten festhält. Da wären das tolle Display, gute Akkulaufzeiten, die besten Kameras in einem Tablet, eSIM-Unterstützung, die optionale Nutzung eines Apple Pencil oder eines Smart Keyboards. Letzteres ist leider wiedermal nur mit QWERTY-Layout verfügbar. Außerdem würden wir uns endlich mal ein stärkeres Netzteil und Quick Charge wünschen.
Die Symbiose aus iPad Air 2 und iPad Pro 12.9 ist Apple durchaus gelungen, hat aber auch einen hohen Preis.
Dafür gibt es satte Performance und gute Lautsprecher. Wer das Gerät jedoch für Multimedia nutzen möchte, wird mit der kleinsten Speicherausstattung nicht ganz zufrieden. Der Aufpreis für die nächstgrößere Variante ist mit 180 Euro aber auch recht happig. Wie auch beim großen Pro bietet Apple ein starkes Gerät, aber einen Notebookersatz sehen wir darin nicht, dafür sind die Einschränkungen einfach noch zu groß und auch der Einsatz als Arbeitsgerät scheitert man oft am zu kleinen Display. Für den professionellen Einsatz ist das Pro 12.9 wesentlich besser aufgestellt.
Das iPad Pro 9.7 ist das Tablet für Nutzer, die nicht gerne Kompromisse eingehen. Oft ist dies bei der Leistung oder den Kameras der Fall, nicht beim Pro 9.7. Wer jedoch auf der Suche nach einem reinen Multimedia-Tablet ist, wird auch mit dem Air 2 vollkommen zufrieden sein oder kann alternativ mit dem MediaPad M2 viel Geld sparen. Für den Profieinsatz sehen wir das iPad Pro 12.9 oder das Surface Pro 4 besser aufgestellt. Auch das Pixel C stellt eine interessante Alternative dar.
Update 04.04.2017: Unseren umfangreichen Test zum neuen Apple iPad aus 2017 finden Sie hier.
Apple iPad Pro 9.7
- 18.04.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt, J. Simon Leitner