Test Huawei MediaPad M2 10 inch Tablet
Huawei bringt eine neue Generation seines 10-Zoll-Multimedia-Tablets auf den Markt und hat sich damit richtig Zeit gelassen: Die Vorgänger MediaPad 10 FHD und MediaPad 10 Link haben wir schon 2012 und 2013 getestet. Das neue Modell heißt MediaPad M2 10 und soll mit flottem Octa-Core-SoC, Full-HD-Display und, wie schon beim Vorgänger, einem selbstbewussten Preis Konkurrenten und Käufer gleichermaßen beeindrucken.
Allerdings hat man bei Huaweis MediaPad M2 10 durchaus die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, die durch ihre unterschiedliche Preislage aktuell im Internet zwischen circa 320 und 460 Euro kosten. Einmal gibt es das Standardmodell mit 2 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte Datenspeicher, auf der anderen Seite ein Premium-Modell mit 64 GByte und 3 GByte Arbeitsspeicher. Von beiden gibt es noch Varianten mit oder ohne LTE. Wir testen hier die Standard-Variante mit LTE.
Als Vergleichsgeräte ziehen wir mittelpreisige Multimedia-Tablets im Formfaktor um die 10 Zoll heran, dazu gehören das LG G Pad II, das Acer Iconia Tab 10 A3-A30 oder das Samsung Galaxy Tab A 9.7.
Gehäuse
Bisher haben es allenfalls Lenovos Tablets geschafft, sich designtechnisch etwas vom Einheits-iPad-Look abzuheben und auch das Huawei MediaPad M2 10 kopiert den großen Tablet-Vater aus Cupertino ganz gut. Aktuell sind auf dem deutschen Markt nur Modelle mit weißer Vorderseite und silberner Rückseite zu finden, im Internet gibt es aber auch Bilder einer Variante mit gold-farbener Rückseite.
Die Materialwahl fiel auf Metall, das sich durch ein mattes und griffiges Finish auszeichnet und sich durch eine etwas eckigere Formgebung von den Vorgängern MediaPad Link und MediaPad FHD abhebt. An der Vorderseite ist nach aktuellem Stand der mobilen Technik ein Fingerabdrucksensor verbaut, der gleichzeitig den "Home"-Button bildet.
Mit 500 Gramm ist das Huawei MediaPad M2 10 kein Leichtgewicht, liegt aber gut und satt in der Hand. Mit nur 7,3 Millimeter Bauhöhe ist es dünn und auch die restlichen Abmessungen fallen kompakt aus, wodurch um den Bildschirm nur ein schmaler Rahmen entsteht.
Tatsächlich sind Materialwahl und Design gut gelungen und das MediaPad M2 10 ist auch stabil: Druck auf die Vorderseite wird zwar leicht im Flüssigkristall sichtbar, allerdings nur in sehr geringem Umfang. Druck von hinten kommt nicht zum Bildschirm durch. Verwindet man das Tablet, entsteht in der Mitte allerdings ein lautes Knackgeräusch, das Angst um das Gerät hervorruft und den Wertigkeitseindruck deutlich mindert.
Ausstattung
Wie schon erwähnt gibt es für das Huawei MediaPad M2 10 verschiedene Ausstattungsvarianten, unser Testgerät enthielt 2 GByte RAM und etwas knappe 16 GByte Massenspeicher, die sich allerdings mit ein microSD-Karte um bis zu 128 GByte erweitern lassen. Apps lassen sich ebenfalls auf die microSD-Karte verschieben (App2SD).
Fairerweise muss man allerdings dazu sagen, dass auch das LG G Pad II oder das Samsung Galaxy Tab A 9.7 nicht mehr fest verbauten Speicher bieten. Nur das Acer Iconia Tab 10 A3-A30 bietet 32 GByte. Und außerdem gibt es ja noch die Premium-Variante des MediaPad M2 10 mit 64 GByte Speicher.
Der Strom- und Daten-Anschluss ist nach Standard USB 2.0 Typ B gebaut, der Stecker muss also mit der richtigen Seite eingesteckt werden, beim neueren Typ C ist die Lage des Steckers hingegen egal. USB-OTG ist ebenfalls möglich, man kann also externe USB-Speichermedien mit dem Tablet verbinden.
Software
Das Betriebssystem des Huawei MediaPad M2 10 basiert auf Android 5.1, darüber liegt Huaweis Emotion UI 3.1. Wer schon mal ein Android-Tablet in der Hand hatte, der wird sich jedenfalls schnell zurechtfinden und auch Einsteiger werden kaum vor Rätsel gestellt. Die Änderungen am System sind großteils grafischer Natur, einige sinnvolle Ergänzungen hat Huawei aber schon vorgenommen: Mit "Designs" kann man das Aussehen des Betriebssystems recht umfangreich verändern. Der Tablet-Manager lässt Sie unter anderem das Telefon beschleunigen, den Speicher reinigen oder einfach managen, welche Benachrichtigungen Apps anzeigen dürfen.
Das außergewöhnlichste Stück Software auf dem Huawei MediaPad M2 10 dürfte wohl "Bamboo Paper" sein, in dem Sie Aufzeichnungen handschriftlich per Finger oder über den Stylus machen können. Hier können Sie auch den kapazitiven Touchscreen ausschalten, damit wirklich nur die Stifteingaben und keine versehentlichen Striche mit der Hand angenommen werden. Für Profis sind die Einstellungen zu Strichstärke und die Auswahl an Stiftformen wohl unzureichend, für gelegentliches Zeichnen auf dem Tablet aber ist die Software völlig ausreichend.
Kommunikation & GPS
Für etwa 320 Euro bekommt man aktuell das günstigste Modell des MediaPad M2 10 im Internet, allerdings ist hier nur WLAN als Kommunikationsmöglichkeit mit dem Internet verbaut. Ein LTE-Modul kostet aktuell etwa 50 Euro Aufpreis. Dafür gibt es dann die Möglichkeit, vier GPRS-Frequenzen, vier UMTS-Frequenzen und fünf LTE-Bänder zu nutzen. Damit sollte man weltweit in den meisten Ländern klarkommen. Sogar die verschiedenen LTE-Übertragungsmöglichkeiten FDD (unterschiedliche Bänder für Up-und Download) und TDD (ein Band zeitlich versetzt für Up- und Download) werden unterstützt. Auch die Empfangsqualität ist ordentlich: Im städtischen Umfeld hatten wir sowohl in Gebäuden als auch im Freien im deutschen Vodafone-Netz fast immer sehr guten Empfang.
Das WLAN-Modul unterstützt Netzwerke bis hin zu Standard 802.11ac, damit sind sehr flotte Netzwerkverbindungen mit 1.733 MBit pro Sekunde und mehr möglich. Wir testen die Empfangsqualität mit einer FritzBox 6490 und sind ebenfalls recht angetan: In zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände gelangt noch ein Signal mit 75% Stärke zu dem Tablet, der Seitenaufbau geht sehr schnell vonstatten. Noch einmal drei Meter weiter weg vom Router und durch eine weitere Wand ist noch die halbe Signalstärke verfügbar, der Seitenaufbau ist etwas langsamer, aber immer noch schnell.
Ein GPS-Modul ist natürlich auch verbaut, sodass man mit dem Huawei MediaPad M2 10 auch navigieren oder ortsbezogene Dienste nutzen kann. Das Modul kann uns zwar in Innenräumen nicht orten, im Freien werden wir aber sehr schnell platziert und mit vier Metern Abweichung ist die Ortung auch genau genug.
Kameras & Multimedia
Den Spruch "Niemand verwendet ein Tablet zum Fotografieren" lässt Huawei nicht gelten und verbaut wesentlich hochauflösendere Module in seinem Tablet als die gleichpreisigen Konkurrenten. An der Rückseite fotografiert man mit 13 Megapixel Auflösung, außerdem stehen hier Autofokus und Blitz als Hilfsmittel bereit. Auch einen Blitz findet man bei vielen anderen Tablets nicht.
Wie schlägt sich also die für ein Tablet ungewöhnlich hoch auflösende Kamera? Sie macht ordentliche Bilder, vor allem Landschaftsaufnahmen und auch Bilder bei Schwachlicht gelingen überraschend gut. Nähere Objekte wirken in der Vergrößerung aber unscharf und im Detail matschig, hier haben hochwertige Smartphone-Kameras die Nase deutlich vorn.
Wir fotografieren zudem unter genormten Lichtbedingungen eine Referenzkarte mit der Hauptkamera. Das Ergebnis wirkt recht scharf, die Farbwiedergabe gut. Auch die Detailvergrößerung wirkt ausreichend scharf, die Ränder sind hier aber unsauber. Ein Farbvergleich ergibt sogar etwas kräftigere Gelbtöne als bei den Referenzfarben, viele Farbtöne sind etwas zu hell.
Farblich etwas flau und leicht überbelichtet wirken die Bilder der Frontkamera mit Fixfokus und 5 Megapixel Auflösung. Bei Vergrößerung werden zudem unsaubere Ränder und Farbrauschen sichtbar. Insgesamt ist die Frontkamera aber für ein schnelles Selfie durchaus brauchbar.
Videos lassen sich mit der Hauptkamera in FullHD mit 30 Frames pro Sekunde aufnehmen, die Frontkamera kann Videos in 720p und ebenfalls mit 30 Frames pro Sekunde erzeugen. Die Aufnahmen der Hauptkamera wirken dabei flüssig und der Autofokus stellt sich ausreichend schnell nach, wenn man sich nicht zu schnell bewegt. Die Videos der Frontkamera sind wieder eher für Social Media geeignet, etwas verrauscht und mit flauen Farben.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Mitgeliefert wird beim MediaPad M2 10 nur ein Ladegerät, ein USB-Kabel, diverse Schriftstücke und ein Tool zum Öffnen der SIM- und SD-Kartenschublade am Gerät. In Huaweis deutscher VMall gibt es aktuell noch kein Zubehör für das MediaPad M2 10 zu kaufen, im Internet gibt es aber Original-Schutzhüllen mit Standfunktion des Herstellers für circa 30 Euro und den Original-Stylus für circa 25 Euro.
Garantie
Die Garantie beträgt 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Huawei verlässt sich nicht auf Googles Standardtastatur, sondern installiert die alternative Swype Tastatur. Über das Einstellungen-Menü kann man aber das Android-Original oder jede andere installierte Tastatur einstellen. Swype lässt sich intuitiv nutzen und verfügt über den namensgebenden Wisch-Modus, der ein Tippen auf einzelne Buchstaben überflüssig macht. Die Tastatur lässt sich zur beidhändigen Bedienung jeweils hälftig an die Bildschirmränder verschieben und zwei Shift-Tasten erleichtern das Tippen, schränken aber auch den Platz für die Buchstabentasten ein. Letztlich ist es wohl Geschmacks- und Gewohnheitssache, ob man Swype oder die Google-Tastatur lieber mag.
Der kapazitive Touchscreen ist gut zu bedienen, hat eine angenehme Oberfläche und ist bis in die Ecken empfindlich. Unter dem Bildschirm befindet sich der heute ab einem gewissen Preisniveau fast schon obligatorische Fingerabdrucksensor, der gleichzeitig als Home-Button und berührungsempfindliche Eingabefläche für weitere Befehle dient. Die Anmeldung darüber funktioniert zuverlässig und schnell, auch die Gesten (lange Berührung für den Home-Bildschirm, Nach-rechts-wischen für die zuletzt geöffneten Apps) funktionieren sehr zuverlässig.
Neben einigen Zusatzfunktionen wie einer Huawei-eigenen Sprachsteuerung gibt es auch die Möglichkeit, einige Apps im Splitscreen anzuzeigen, allerdings unterstützen nicht alle Apps diese Funktion. Immerhin lassen sich mit den vorinstallierten Apps aber durchaus sinnvolle Kombinationen (Email-Programm/Kalender oder Browser/Maps) erzeugen.
Display
Das Display des MediaPad M2 10 präsentiert sich im gängigen 16:10-Format und mit 10,1 Zoll Durchmesser. Die FullHD-Auflösung des Bildschirms ist in dieser Preisklasse Standard, nur das Samsung Galaxy Tab A 9.7 enttäuscht hier mit sehr niedrigen 1.024 x 768 Pixel.
Mit durchschnittlich 383,2 cd/m² leuchtet der Bildschirm des MediaPad M2 10 recht hell, auch die Ausleuchtung ist mit 91% sehr gleichmäßig, sodass auch große Farbflächen einheitlich wirken. Wir messen auch nochmal APL50 (Average Picture Level) mit gleichmäßig verteilten hellen und dunklen Flächen, da diese Messung meist noch realitätsnähere Werte erbringt: Hier ist die Helligkeit mit 385 cd/m² in der Bildmitte genauso hoch, der Schwarzwert allerdings leicht höher als bei der normalen Messung.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 385 cd/m²
Kontrast: 939:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
ΔE Color 5.31 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.58 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.4
Huawei MediaPad M2 10 inch Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | LG G Pad II 10.1 Adreno 330, 800 MSM8974, 16 GB eMMC Flash | Acer Iconia Tab 10 A3-A30 HD Graphics (Bay Trail), Z3735F, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 Adreno 306, 410 APQ8016, 16 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -1% | -11% | 1% | |
Helligkeit Bildmitte | 385 | 355 -8% | 343 -11% | 394 2% |
Brightness | 383 | 367 -4% | 328 -14% | 392 2% |
Brightness Distribution | 91 | 89 -2% | 88 -3% | 80 -12% |
Schwarzwert * | 0.41 | 0.53 -29% | 0.38 7% | 0.51 -24% |
Kontrast | 939 | 670 -29% | 903 -4% | 773 -18% |
Delta E Colorchecker * | 5.31 | 3.2 40% | 6.86 -29% | 3.59 32% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.57 | |||
Delta E Graustufen * | 5.58 | 4.36 22% | 6.95 -25% | 4.25 24% |
Gamma | 2.4 92% | 2.2 100% | 2.32 95% | 2.56 86% |
CCT | 7044 92% | 7240 90% | 7249 90% | 7148 91% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die gute Helligkeit und ein ordentlicher Schwarzwert von 0,41 cd/m² ergeben ein vernünftiges Kontrastverhältnis von 939:1. Das ist kein Spitzenwert, aber sehr solide, vor allem im Vergleich mit anderen Geräten der Preisklasse.
Da man im Einstellungen-Menü die Farbtemperatur stufenlos verändern kann, erweitern wir unsere Test mit dem Spektralfotometer und der Software CalMan um einen Test, bei dem wir den Regler komplett auf "Warm" stellen. Bei Standardeinstellungen sind die Abweichungen zum Referenzfarbraum sRGB doch recht beträchtlich. Da bei den Graustufen ein deutlicher Blaustich erkennbar ist, hilft die Umstellung der Farbtemperatur auf "Warm" ein wenig. Allerdings bleiben die Abweichungen immer noch recht hoch.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
27 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 20 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
46 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 24 ms steigend | |
↘ 22 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 77 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 5208 Hz | ||
Das Display flackert mit 5208 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 5208 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Freien lässt sich das Huawei MediaPad M2 10 nutzen, allerdings ist der spiegelnde Bildschirm hier immer wieder ein Hindernis. Die Helligkeit reicht gerade so aus, um die Inhalte noch gut erkennen zu können, durch die Spiegelungen ist das aber oft anstrengend für die Augen.
Durch das IPS-Display sind die Blickwinkel sehr gut in alle Richtungen, auch wenn mehrere Personen auf das Display blicken, sollte jeder das Bild einwandfrei sehen können.
Leistung
Huawei verwendet kein SoC der großen Hersteller Qualcomm oder Intel, sondern verständlicherweise eine Recheneinheit vom hauseigenen Produzenten HiSilicon. Der Kirin 930 ist mit 8 CPU-Kernen ausgestattet und enthält außerdem eine Mali-T628 als Grafikeinheit, die mit vier Kernen und bis zu 600 MHz Takt aufwarten kann. Insgesamt spielt das SoC also in der Mittelklasse mit, was für diese Preisklasse völlig OK ist.
In unseren Benchmarks muss sich das Huawei MediaPad M2 10 jedenfalls nicht verstecken: Für die Spitzenposition reicht es zwar nicht immer, das Acer Iconia Tab 10 A3-A30 liefert hier oft die etwas bessere Leistung ab. Insgesamt dürfte der Unterschied aber kaum spürbar sein und unser Testgerät ist jedenfalls wesentlich schneller als das Samsung Galaxy Tab A 9.7.
Auch bei der Grafikperformance reicht es in den Benchmarks zu einem Platz im vorderen Mittelfeld und der Massenspeicher zählt eindeutig zu den flottesten in unserem Vergleichsfeld. Wir testen auch die Geschwindigkeit des microSD-Readers mit einer extrem schnellen microSD-Karte Exceria Pro M401 von Toshiba. Bis zu 95 MBit pro Sekunde beim Lesen und bis zu 80 MBit pro Sekunde beim Schreiben kann die Karte erreichen, im MediaPad M2 10 messen wir aber nur 50,25 MBit pro Sekunde beim Lesen und 23,14 MBit pro Sekunde beim Schreiben.
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
LG G Pad II 10.1 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad M2 10 inch |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
In Sachen Gaming testen wir einige anspruchsvolle 3D-Games: Bei "Aspahlt 8: Airborne" erreicht das Huawei MediaPad M2 10 durchschnittlich 27 Frames pro Sekunde, was für ruckelfreies Gaming gerade so ausreicht. Das Maximum sind 31 Frames. Die CPU limitiert hier nicht, sie hat mit nur 13% Auslastung noch viele Ressourcen, auch die RAM-Belegung ist mit 450 MByte noch im grünen Bereich. Bei "Dead Trigger 2" ist die Framerate höher: Im Schnitt messen wir 30 Frames pro Sekunde mit nur sehr geringen Schwankungen.
Insgesamt reicht es aktuell gerade so zum ruckelfreien Spielen, in Zukunft könnte es bei grafisch anspruchsvollen Spielen aber dazu führen, dass man die Grafikeinstellung hinunterregeln muss.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert übrigens tadellos.
Huawei MediaPad M2 10 inch | Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | LG G Pad II 10.1 | Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
---|---|---|---|---|
Asphalt 8: Airborne | ||||
high | 27 | |||
Dead Trigger 2 | ||||
high | 30 | |||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) |
Emissionen
Temperatur
Ein Vorteil eines 10-Zoll-Tablets ist, dass genügend Platz da ist, um die Komponenten auch unter Stress ordentlich zu kühlen. Das gelingt beim Huawei MediaPad M2 10 auch tatsächlich recht gut: Maximal werden 34,3 Grad Celsius erreicht, das ist zwar an der Rückseite im Bereich der Kamera schon spürbar, aber keinesfalls problematisch oder unangenehm. Im Idle-Modus sind die Temperaturen etwas niedriger, maximal 32,3 Grad messen wir an der Vorderseite. Gerade im Vergleich mit anderen Tablets dieser Preisklasse bewahrt das Huawei MediaPad M2 10 damit stets einen kühlen Kopf respektive ein kühles Äußeres.
Das könnte allerdings auch daran liegen, dass die Leistung des SoCs nach längerer Last eingeschränkt wird: Wir testen dies mit dem Akku-Test des GFXBench, der dreißigmal denselben Benchmark laufen lässt und dabei die Framerate speichert. Bereits ab dem zwölften Durchgang fallen die Frameraten ab, beim fünfundzwanzigsten Durchlauf schafft es das System in der vorgegebenen Zeit eines Durchlauf nur noch 825 Frames zu berechnen, am Anfang waren es 975 Frames und damit 150 Frames mehr - ein deutlicher Leistungseinbruch.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Gleich vier Lautsprecher gibt es beim Huawei MediaPad M2 10 und Huawei verspricht auch hochwertigen Klang und sogar "nie dagewesenen Hörgenuss". Für ein Tablet könnte das sogar stimmen: Da je nach Lage immer die oberen Lautsprecher die Höhen und die unteren die Tiefen wiedergeben, entsteht ein ausgeglichener Klang - bei basstarken Sounds vibriert auch schon mal die Tischplatte mit.
Gerade im Quermodus macht Filme schauen durch die weit auseinanderliegenden Lautsprecher und den guten Stereoeffekt besonders viel Spaß. An das Soundsystem eines guten Gaming-Notebooks oder gar an ein Heimkinosystem kommt man natürlich nicht heran, aber für unterwegs werden auch anspruchsvollere Naturen mit dem Klang zufrieden sein.
Im Lautsprechertest mit "PinkNoise" ermitteln wir maximal 82 dB(A), die die Lautsprecher leisten können, die unteren Speaker sind dabei etwas lauter, insgesamt sollte die maximale Lautstärke ausreichen, um durchschnittliche Räume zu beschallen.
Natürlich gibt es auch Software-Unterstützung für die Lautsprecher: Die Software "Clari-Fi" von Harman/Kardon soll bei komprimierten Audiodateien die fehlenden Klänge wieder dazurechnen und so ein runderes und volleres Klangbild erzeugen. Das kann man leider nur anhand der Testapp verifizieren und hier weiß man natürlich nicht, inwieweit die Beispieldateien für den Test optimiert wurden. Dennoch lässt sich auch beim Musik hören eine sehr gute Audioqualität bescheinigen. Über die 3,5mm-Buchse oder Bluetooth gibt es ohnehin störungsfreien und guten Sound.
Energieaufnahme
Auf den ersten Blick liegt der Stromverbrauch des Huawei MediaPad M2 10 auf recht üblichem Niveau für ein Tablet dieser Leistungsklasse. Auch der Verbrauch im ausgeschalteten Modus und im Standby sind durchaus angemessen. Interessanterweise stimmen die Verbräuche unseres Testgerätes und des Acer Iconia Tab 10 A3-A30 recht genau überein, Huaweis MediaPad M2 10 braucht in manchen Kategorien noch ein bisschen weniger Energie. Das Samsung Galaxy Tab A 9.7 ist der Energiesparkönig im Vergleich, bringt aber auch spürbar weniger Leistung mit. Das LG G Pad II hingegen braucht in jeder Kategorie mehr Energie. Das MediaPad M2 10 ist also insgesamt dank passenden Verbrauchswerten gut gerüstet für den Alltag und für unseren Test der Akkulaufzeiten...
Aus / Standby | 0.04 / 0.36 Watt |
Idle | 1.6 / 4.13 / 4.22 Watt |
Last |
6.57 / 8.32 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Trotz deutlich höherer Verbrauchswerte liefert das LG G Pad II dennoch bessere Akkulaufzeiten als das MediaPad M2 10. Wie kann das sein? Nun, Huawei stellt seinem Tablet mit 25,3 Wattstunden zwar recht viel Akkukapazität zur Verfügung, aber LG übertrifft diese bei seinem Tablet noch einmal deutlich. Bei 12% liegt der Laufzeitunterschied im praxisnahen WLAN-Test. Gegenüber dem Acer Iconia Tab 10 A3-A30 ist unser Testgerät übrigens klar im Vorteil und bietet insgesamt circa 20% längere Laufzeiten.
Zudem muss man sagen, dass das MediaPad M2 10 mit 11:38 Stunden WLAN-Surfen auch anspruchsvolle Gemüter zufriedenstellen dürfte. Wer sein Tablet nicht ständig nutzt, der kommt locker mehrere Tage mit einer Akkuladung aus.
Huawei MediaPad M2 10 inch Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | LG G Pad II 10.1 Adreno 330, 800 MSM8974, 16 GB eMMC Flash | Acer Iconia Tab 10 A3-A30 HD Graphics (Bay Trail), Z3735F, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 Adreno 306, 410 APQ8016, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 34% | -20% | 18% | |
H.264 | 602 | 1020 69% | 532 -12% | |
WLAN | 698 | 782 12% | 485 -31% | 862 23% |
Last | 266 | 325 22% | 221 -17% | 297 12% |
Pro
Contra
Fazit
Auch wenn das Design nicht wahnsinnig einfallsreich daherkommt: Das Huawei MediaPad ist durchaus etwas Besonderes. Das stabile Metallgehäuse überzeugt ebenso wie der recht helle Bildschirm, die guten Lautsprecher und die Akkulaufzeiten. Stifteingabe ist möglich, der Fingerabdrucksensor lässt sich weitergehend zur Bedienung des Tablets nutzen und die Ergänzungen der Software wirken sinnvoll und unaufdringlich. Vor allem, wer hochwertige Kameras in seinem Tablet haben möchte, für den ist es beinahe Pflicht, das MediaPad M2 10 in die Auswahl mit aufzunehmen, selbst wesentlich teurere Geräte bieten selten so hochauflösende Kameramodule.
Das Huawei MediaPad M2 10 leistet sich kaum Schwächen und ist deshalb eine sehr gute Wahl für alle, die ein Multimediatablet mit guten Lautsprechern und Mittelklasse-Leistung suchen.
Es gibt nur ein, zwei Dinge, die Huawei noch an seinem Tablet verbessern könnte: Das SoC drosselt unter Last und könnte vielleicht für Gamer noch etwas mehr Power bieten. Außerdem knackt das Gehäuse laut beim Verwinden und im Display sind deutliche Farbabweichungen zum Referenzwert und ein Blaustich erkennbar.
Insgesamt sind das aber Kleinigkeiten, sodass sich das Huawei MediaPad M2 10 eine Kaufempfehlung redlich verdient hat.
Huawei MediaPad M2 10 inch
- 18.04.2016 v5.1 (old)
Florian Wimmer