Test Huawei MediaPad 10 Link Tablet
Huawei ist einer der chinesischen Hersteller, die bei Smartphones und Tablets regelmäßig Produkte abliefern, die sich mit der Verarbeitung und Ausstattung der großen Markenhersteller messen können. Im 10-Zoll-Tablet-Segment hatte der Hersteller bisher das MediaPad 10 FHD abgeliefert, das, wie der Name schon erahnen lässt, mit einem Full-HD-Display aufwarten konnte. Akkulaufzeit, Verarbeitung und die Anwendungsleistung waren weitere Qualitäten des Tablets.
Nun kommt ein etwas günstigeres 10-Zoll-Tablet mit niedrigerer Auflösung, aber auch so mancher Ähnlichkeit auf den Markt: Das MediaPad 10 Link. Auch hier sagt der Name viel über das wichtigste Merkmal aus – nämlich die Möglichkeit, mit dem Tablet über das Handynetz ins Internet zu gehen. Außerdem bringt das MediaPad 10 Link 1.280 x 800 Pixel an Auflösung, 8 GByte internen Speicher und das SoC des MediaPad 10 FHD mit.
Mit 349 Euro unverbindlicher Preisempfehlung ist das MediaPad 10 Link im 10-Zoll-Segment recht selbstbewusst bepreist: Die meisten Markenhersteller, wie Toshiba oder Asus siedeln ihre Geräte eher bei 299 Euro an. So bekommt man das Toshiba AT300SE oder das Asus Memo Pad Smart 10 für unter 300 Euro. Von unbekannteren Herstellern liegen die Preise oft noch niedriger, so kostet beispielsweise das Captiva Pad 10.1 nur 199 Euro. Weitere Herausforderer sind das Bullman Tab 9 AQQR Retina mit sehr hochauflösendem Display, das Trekstor Surftab Ventos 10.1 oder das etwas größere Yarvik Xenta 13c. Rechtfertigt das WWAN-Modul die Mehrkosten? Sehen wir uns das Tablet mal genauer an.
Gleich drei verschiedene Farbtöne gibt es am Gehäuse des Huawei MediaPad 10 Link zu entdecken: Die schwarze Displayumrahmung an der Vorderseite, die matt-silberne Metallrückseite und der weiße Kunststoffbereich ebenfalls an der Rückseite. Letzterer nimmt die Kameralinse ebenso auf, wie die beiden Stereolautsprecher und ist leicht angeraut, damit einem das Tablet nicht so leicht aus der Hand rutscht.
Huawei spricht von einem Unibody-Gehäuse aus Metall, das Gehäuse ist also aus einem einzigen Stück geschnitten. Der weiße Kunststoff, der zudem das gesamte Gehäuse umrahmt, ist darauf aufgesetzt. Die Übergänge zwischen den Materialien sind sehr glatt und kaum spürbar. Das Chassis ist dank des Metalls recht stabil und lässt sich kaum verformen. Allerdings gibt es hässliche Geräusche aus dem Inneren, wenn man das Gehäuse zu verwinden versucht, die an der Verarbeitungsqualität doch zweifeln lassen. Zudem führt Druck von hinten zu reversiblen Bildfehlern auf dem Monitor.
Auffallendstes Designmerkmal ist sicher die weiße Kunststoffapplikation an der Rückseite, ansonsten orientiert sich das MediaPad 10 Link sehr stark am vom iPad vorgegebenen Standard-Look für Tablets.
Mit dem Gehäuse macht Huawei designtechnisch nichts falsch, bringt aber auch keine neuen Akzente – das MediaPad 10 Link sieht aus, wie Tablets eben aussehen. Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick gut, bei genauerer Betrachtung machen sich aber doch Schwachstellen bemerkbar, die den Unterschied etwa zum nahezu perfekt verarbeiteten Apple iPad deutlich machen.
Quad-Core-Prozessor und 16-Core-Grafikkarte aus eigenem Hause sollen die Leistungsfähigkeit des Huawei MediaPad 10 Link sichern. Mit 8 GByte internem Speicher liegt das MediaPad 10 Link hinter der Konkurrenz zurück, die meist 16 GByte bietet. Der Speicher lässt sich per SD-Karte um 32 GByte erweitern.
An Anschlüssen bietet das MediaPad 10 Link mit einem micro-USB-Anschluss, einem Audio-Kombiport und dem micro-SD-Karten-Steckplatz Standardausstattung für Tablets, die durch den SIM-Slot ergänzt wird.
Software
In Sachen Betriebssystem stellt Huawei sein Licht unter den Scheffel: Während es auf der deutschen Website des Herstellers heißt, man habe nur Andorid 4.0 installiert, kommt unser Testgerät tatsächlich mit Android 4.1.2 zu uns. Die Änderungen am Betriebssystem durch den Hersteller sind eher kosmetischer Natur und lassen sich beim Testbericht des MediaPad 10 FHD genauer nachlesen.
Immerhin gibt es einige kleinere Beigaben wie das Kingsoft Office-Paket, das Spiel "Riptide GP" und eine DLNA-Software von Huawei, mit der ein Zugriff auf heimische Netzwerkressourcen möglich ist. Diese Zugaben sind ein angemessenes und nettes Paket, im Google Play Store gibt es aber viele Gratisalternativen zu den Programmen oder gar die Programme selbst umsonst, sodass der rein monetäre Wert nicht sonderlich hoch ist.
Kommunikation & GPS
Kommuniziert wird einerseits über WLAN nach aktuellem Standard 802.11 b/g/n, was der Standardausstattung von Tablets entspricht. Vorangehen können hätte man mit einer zukunftsweisenden Unterstützung des Standards 802.11 ac, das ist aber angesichts kaum vorhandener Router-Hardware verschmerzbar. Bluetooth ist ebenfalls an Bord, allerdings in der mittlerweile leicht veralteten Version 3.0.
Der Seitenaufbau geht generell recht langsam vonstatten (siehe dazu auch das Kapitel "Leistung"). Dabei ist der WLAN-Empfang in 10 Metern Entfernung und durch 3 Wände hindurch voll vorhanden, erst bei einer weiteren Wand und weiteren 2 Metern bricht er auf die Hälfte ein, was den Seitenaufbau noch einmal leicht verlangsamt.
Interessant ist natürlich auch die Leistung des WWAN-Moduls, also des mobilen Internets. Der SIM-Slot nimmt Karten in Vollgröße auf, das Modul empfängt maximal mit der aktuellen 3G-Technologie HSDPA und sendet mit HSUPA für schnelleren Uplink. Damit werden, abgesehen von dem generell auf dem Tablet etwas langsamen Seitenaufbau, sehr gute Geschwindigkeiten erreicht. Auch die Empfangsqualität im o2-Deutschland-Netz war über den gesamte Testzeitraum sehr gut, meist lag voller Empfang vor.
GPS-Module können in dieser Preisklasse nur Tablets der großen Hersteller, das Toshiba AT300SE und das Asus Memo Pad Smart 10 vorweisen. Das Huawei MediaPad 10 Link hat zwar ein GPS-Modul, dieses war aber bei unserem Testgerät nicht dazu zu bewegen, das Gerät zu orten.
Kameras & Multimedia
Die Kamera-App von Android kann beim Huawei MediaPad 10 Link auf zwei Kameras zugreifen: Eine Rückkamera mit 3,0 Megapixel (2.048 x 1536 Pixel) und eine Frontkamera mit 0,3 Megapixel (640 x480 Pixel), die nur für Videotelefonie einigermaßen geeignet ist.
Die Kamera an der Rückseite macht insgesamt ordentliche Fotos mit etwas mauen Farben. Weiße Flächen neigen im Tageslicht zum Überstrahlen, während Details in der Vergrößerung schnell verloren gehen. Im Vergleich zu den meisten Vergleichsgeräten bietet das MediaPad 10 Link eine höher auflösende Rückkamera und auch eine etwas bessere Bildqualität. Lediglich das Asus Memo Pad Smart 10 kann mit seiner 5 Megapixel-Kamera dagegenhalten.
Zubehör
Neben dem Ladegerät mit separatem USB-Kabel liegt dem MediaPad 10 Link kein Zubehör bei. Im Gegensatz zum etwas besser ausgestatteten MediaPad 10 FHD besitzt das MediaPad 10 Link keinen 30-Pin-Dockinganschluss, wodurch sich viele spannende Zubehörteile aus Huaweis offiziellem Shop nicht verwenden lassen. Tastaturcover, VGA-Kabel, HDMI-Adapter – all diese Zusatzoptionen sind mit dem "Link"-Modell nicht kompatibel. So bleibt nur allgemeines Zubehör, wie Ladegeräte und Kopfhörer, die man aber auch von jedem anderen Hersteller verwenden kann.
Garantie
Eine Garantie von 12 Monaten wird von Huawei gewährt, Garantieerweiterungen lassen sich eventuell über einzelne Händler abschließen, werden aber im offiziellen Shop nicht angeboten.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen versteht die Eingaben von bis zu zehn Fingern gleichzeitig und reagiert bis zum äußersten Bildschirmrand zuverlässig auf Kommandos.
Huawei überarbeitet die Google-Tastatur und schickt ein weißes Modell ins Rennen, dass sich durch sehr große Tasten auszeichnet, dafür aber beinahe alle Sonderzeichen aus dem Sofortzugriff verbannt. Benutzt man die Adresseingabe des Browsers, wird die Leertaste zu einem ".com"-Button, was störend ist wenn man die Browserleiste zur Eingabe von Suchbegriffen verwenden möchte, da man kein Leerzeichen mehr verwenden kann. Dafür lässt sich schnell zwischen Sprachlayouts umschalten und auf Smileys zugreifen.
Ein Umschalten auf die Standard-Google-Tastatur ist über die Einstellungen schnell möglich, weitere Tastaturmodelle findet man im Google-Play-Store zuhauf.
Der Bildschirm bietet eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln und liegt damit auf einer Höhe mit den meisten Mitbewerbern in dieser Preisklasse. Das Display basiert auf der IPS-Technologie und bietet eine recht hohe maximale Helligkeit von 407 cd/m². Die Ausleuchtung ist dann allerdings mit nur 80% über den gesamten Bildschirm recht ungleichmäßig.
Der subjektive Eindruck des Displays lässt diese Helligkeitsunterschiede nicht erkennen und auch der sonstige Bildeindruck ist sehr ordentlich: Knackige Farben und eine scharfe Darstellung der Inhalte, die aber natürlich in der Brillanz nicht an das Retina-Display im Bullman Tab 9 AQQR Retina heranreicht.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 418 cd/m²
Kontrast: 929:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 7.29 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.94 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.63
Sowohl beim Kontrast mit 929:1, als auch beim Schwarzwert mit 0,45 cd/m² liegt das Huawei MediaPad 10 Link im hinteren Mittelfeld des Vergleichsfeldes. Schwarze Flächen wirken eher dunkelgrau, der Bildeindruck ist aber wie oben beschrieben dennoch recht gut.
Mit der Software CalMan und dem Kolorimeter ermitteln wir weitere Messwerte zur Qualität der Bilddarstellung: In der Standardeinstellung hat das Bild einen überraschend geringen Rotanteil, vor allem grüne Farbtöne werden hingegen stark überbetont, was insgesamt zu einem recht kühlen Bildeindruck beiträgt. Besonders deutlich wird diese verfälschte Darstellung der Farbtöne auch bei den Grautönen: Helle Grautöne und Weiß gehen im Vergleich mit dem Optimum stark ins Grün-Bläuliche.
Die spiegelnde Oberfläche erlaubt bei den allermeisten Tablets keinen uneingeschränkten Außeneinsatz. So ist es auch beim Huawei MediaPad 10 Link: Wer im hellen Sonnenlicht arbeiten möchte, der wird mit starken Spiegelungen zu kämpfen haben. An bewölkten Tagen wird die Situation durch die hohe Bildschirmhelligkeit schnell entschärft. Im Schatten oder in hellen Innenräumen schließlich lässt es sich mit dem Tablet sehr gut und nur mit kaum störenden Spiegelungen arbeiten.
Durch die IPS-Technologie sollen stabile Blickwinkel nach allen Seiten gewährleistet werden. Und tatsächlich: Egal, wie man das Huawei MediaPad 10 Link auch dreht und wendet, Helligkeitsverschiebungen oder Kontrasteinbrüche auf dem Bildschirm sind nicht zu sehen.
Wie eingangs erwähnt, stattet Huawei sein MediaPad 10 Link mit demselben SoC aus wie es auch sein Verwandter, das Huawei MediaPad 10 FHD unter der Haube hat: Das HiSilicon k3v2 Hi3620 verspricht mit einem Quad-Core-Prozessor mit 1,2 GHz-Taktung und einer Grafikkarte mit der imposanten Zahl von 16 Rechenkernen einiges. Beim Test des MediaPad 10 FHD waren die Spieleleistungen allerdings wenig beeindruckend, mal sehen, ob hier beim MediaPad 10 Link nachjustiert wurde.
Tatsächlich ist bereits bei der Systemleistung ein deutlicher Vorsprung für das MediaPad 10 Link erkennbar, sowohl vor dem MediaPad 10 FHD, als auch vor allen anderen Vergleichsgeräten. Mit seinen vier Kernen scheint das System also bestens für alle Aufgaben gerüstet. Allerdings zeigt sich in Linpack, dass Anwendungen auf den Einsatz von Multi-Core-Prozessoren optimiert sein müssen, sonst bricht die Performance schnell ein. Subjektiv empfunden lässt sich schnell durch das System navigieren, die Anwendungen starten flott und auch innerhalb der Apps ist die Geschwindigkeit gut.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Yarvik Xenta 13c | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Asus Memo Pad Smart 10 ME301T |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina |
Bei den 3D-Anwendungen zeigt sich ein geteiltes Bild: Ja nach Benchmark liegt unser Testgerät entweder ganz vorne oder ganz hinten. Insgesamt ist jedenfalls ein deutlicher Vorsprung vor dem MediaPad 10 FHD zu erkennen, was schließen lässt, dass die Grafikkarte für eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln wesentlich besser geeignet ist als für Full-HD.
Es zeigt sich, dass die 16 Rechenkerne der GPU wohl eher ein Werbegag, als eine ernstzunehmende Performance-Komponente sind: Die meisten anderen Systeme erreichen in vielen Benchmarks mit wesentlich weniger Rechenkernen eine ähnliche oder gar bessere 3D-Performance.
Basemark X 1.0 | |
Off-Screen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
On-Screen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Yarvik Xenta 13c | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Yarvik Xenta 13c |
Eine wichtige Tätigkeit für Tablets ist sicher das Surfen im Internet, sodass hier eine gewisse Leistungsfähigkeit Pflicht ist. Das Huawei MediaPad 10 Link kann hier nicht überzeugen: Durchgängig erreichen die Mitbewerber wesentlich bessere Werte. Auch in der Praxis macht sich dies deutlich bemerkbar – mit vollem WLAN-Empfang dauert der Seitenaufbau über eine DSL-18.000-Leitung sehr lange.
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Asus Memo Pad Smart 10 ME301T |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Yarvik Xenta 13c | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Asus Memo Pad Smart 10 ME301T |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 Link | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Trekstor Surftab Ventos 10.1 | |
Toshiba AT300SE-101 | |
Asus Memo Pad Smart 10 ME301T |
* ... kleinere Werte sind besser
Besonders beim Schreibzugriff scheint zudem der Speicher Probleme zu haben, da das Huawei MediaPad 10 Link hier von allen anderen Tablets im Vergleich deutlich übertroffen wird. Bei der Lesegeschwindigkeit platziert sich das MediaPad 10 Link im Mittelfeld.
Spiele
Spiele zu spielen machte auf dem MediaPad 10 FHD nicht wirklich Spaß, weil anspruchsvolle 3D-Spiele ruckelten. Das Huawei MediaPad 10 Link mit demselben SoC setzt ebenfalls auf die 16-Core-Grafikkarte Vivante GC4000, die allerdings auch hier nicht wirklich überzeugt: Anspruchslose Games wie "Angry Birds: Star Wars" laufen zwar problemlos und auch Action-Spiele mit vielen Gegnern auf dem Bildschirm, wie "Zombiewood" sind kein Problem.
Wenn es aber um anspruchsvolle 3D-Grafik geht, beispielsweise bei "Real Racing 3", dann kommt die Grafikeinheit schnell ins Schwitzen und die Spiele ruckeln. Wer also mit seinem Tablet zocken möchte, der sollte lieber zu einem anderen Gerät greifen, beispielsweise liefen auf dem Captiva Pad 10.1 alle getesteten Games völlig flüssig.
Insgesamt ist die Leistungsfähigkeit des Huawei MediaPad 10 Link durchaus enttäuschend, zumal mit dem Quad-Core-Prozessor und der 16-Core-Grafikkarte auf dem Papier einiges versprochen wird. Das System ist zwar in der generellen Arbeitsleistung schnell, allerdings ist das Surfen im Internet recht langsam und auch für flüssige 3D-Games reicht die Leistung nicht.
Temperatur
Bei der Temperaturentwicklung ist das Huawei MediaPad 10 Link durchaus in der Norm: Unter maximaler Last erreicht das Tablet 38 Grad an der Vorderseite als höchste Temperatur. Das ist zwar spürbar, schränkt aber den Betrieb noch nicht ein. Im Idle-Betrieb bleibt das Gerät angenehm kühl und erwärmt sich nur an der unteren linken Vorderseite spürbar auf 34,5 Grad.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Lage der Lautsprecher hat sich im Vergleich zum MediaPad 10 FHD nicht verändert und so kämpfen die Speaker auch hier mit denselben Problemen: Wenn man mit der Hand die rückwärtig gelegenen Stereolautsprecher verdeckt oder das Tablet auf den Tisch legt, wird der Klang deutlich dumpfer.
Insgesamt ist die Maximallautstärke durchaus beachtlich, allerdings bei hoher Lautstärke stark dröhnend und wenig differenziert – man bekommt eher einen Klangbrei als genau definierte Instrumente und Stimmen zu hören. Um schnell ein Internetvideo zu zeigen, reichen die Lautsprecher aus, für längere Filme oder Musik empfiehlt es sich aber, einen Kopfhörer oder Lautsprecher über den Audioport anzuschließen.
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch bringt ein Vergleich zwischen dem MediaPad 10 Link und dem MediaPad 10 FHD interessantes zu Tage: Das "Link" braucht in beinahe jeder Situation deutlich weniger Strom, ist allerdings im Standby-Modus mit 0,9 Watt ein ziemlicher Energiefresser.
Beim Maximalverbrauch unter Volllast werden hingegen im Vergleich zum "FHD"-Modell mit denselben leistungsrelevanten Komponenten über 3 Watt weniger Strom verbraucht. Mit nur 7,1 Watt in diesem Setting gibt sich das Huawei MediaPad 10 Link auch im Klassenvergleich sehr sparsam. Im Idle-Betrieb gibt es zwar sparsamere Geräte, aber auch hier reicht es für einen Platz im Mittelfeld.
Aus / Standby | 0.2 / 0.9 Watt |
Idle | 2.7 / 4.7 / 5.8 Watt |
Last |
6.7 / 7.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Vergleichswerte aus dem Energieverbrauch spiegeln sich auch ziemlich genau im Akkuverbrauch wieder. 24 Wattstunden umfasst der Akku des MediaPad 10 Link – genausoviel, wie der des Schwestermodells MediaPad 10 FHD. Im praxisnahen WLAN-Test und unter Volllast hat das "Link"-Modell durch den geringeren Energieverbrauch die Nase deutlich vorne.
Auch im Vergleich zu allen anderen Klassenvertretern ist die Laufzeit unter Last Spitze, beim Surfen per WLAN oder im Idle-Betrieb holen aber beispielsweise das Toshiba AT300SE oder das Bullman Tab 9 AQQR Retina noch einige Minuten mehr heraus. Insgesamt bringt das Huawei MediaPad 10 Link aber sehr gute Laufzeiten mit, besonders, wenn man sein Tablet oft stark belastet.
Ein Tablet mit Unibody-Aluminium-Gehäuse, Quad-Core-CPU und langen Akkulaufzeiten für 350 Euro – klingt erst mal nach einem vernünftigen Preis. Aber leider verhageln einige Einschränkungen das auf den ersten Blick günstige Preis-/Leistungsverhältnis: Das Gehäuse ist zwar stabil verarbeitet, knackst aber hässlich, wenn man es mal etwas fester anfasst. Die 16-Core-Grafikkarte macht vor allem auf dem Papier eine gute Figur, in aktuellen Top-Spielen macht sie durch Ruckler auf sich aufmerksam. Der hohe Energieverbrauch im Standby zwingt das Gerät öfter als nötig ans Ladegerät und das fehlende GPS-Modul verbaut dem Tablet manche Anwendungsbereiche außerhalb des Wohnzimmers. Der langsame Seitenaufbau beim Surfen schließlich ist ein Nachteil, der besonders oft im Alltag auffällt.
Einer der wichtigsten Punkte, die für das Huawei MediaPad 10 Link sprechen, ist das eingebaute WWAN-Modul, das mit HSDPA und HSUPA eine flotte Geschwindigkeit beim Surfen garantiert und in unserem Test gute Empfangswerte lieferte. Auch der helle und blickwinkelstarke Monitor machte uns Freude, ebenso wie die ordentliche Anwendungsperformance und der insgesamt geringe Stromverbrauch besonders unter Volllast.
In einigen Punkten muss Huawei also noch deutlich nachbessern – auch wenn man mit dem mobilen Internet in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal hat, das viele Kunden mit einigen der Einschränkungen versöhnen wird. Dinge wie der langsame und knapp bemessene Speicherplatz, der lahme Seitenaufbau in allen getesteten Browsern und die unschönen Geräusche bei Druck auf dem Gehäuse sollte Huawei bei seinen nächsten Geräten aber vermeiden. Dann wird auch der subjektive Eindruck mit den objektiv meist guten Messwerten mithalten können.