Test Captiva PAD 10.1 Tablet
Einfach einen Notebook-Barebone oder ein PC-Gehäuse aussuchen und dann genau das reinpacken, was für die eigenen Bedürfnisse sinnvoll ist – das fertige System wird dann nach Hause geliefert. Das war bisher das Geschäftsmodell des bayerischen Herstellers Nexoc. Mit der Marke Captiva hat man nun das Portfolio erweitert: Nun finden sich auch Festplatten, Grafikkarten und eben Tablets im Sortiment.
Drei Tablet-Modelle gibt es auf der Website mit dem markigen Namen www.captiva-power.com: Das Captiva PAD 8, das Captiva PAD 8 Pro, dem wir ebenfalls demnächst einen Test widmen, und das Captiva PAD 10.1, um das es hier gehen soll. Wie der Name schon vermuten lässt, bringt das Tablet einen 10,1-Zoll-Bildschirm mit sich, als Betriebssystem ist Android 4.1 installiert. Die Systemarchitektur Rockchip RK3066 mit Dual-Core-Prozessor und 1024 MByte Speicher hatten wir bereits im Bullman TAB 9AD Revolution getestet, das damit gute Leistungswerte einfahren konnte. Mal sehen, ob das auch dem um 100 Euro günstigeren Captiva Pad 10.1 gelingt.
Als Konkurrenz steht daneben das kürzlich getestete Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate bereit, das ebenfalls günstig ist und durch seine Verarbeitungsqualität überzeugte. In der Preisklasse spielen auch noch das Archos Arnova 10b G2 und das extrem dünne Lenovo IdeaTab S2110A. Oder kann das Captiva Pad 10.1 vielleicht sogar eine Alternative zu den wesentlich teureren Google Nexus 10 oder Samsung Galaxy Note 10.1 sein?
Sie glauben für unter 200 Euro gibt es nur billigen Kunststoff? Das Captiva PAD 10.1 belehrt Sie gleich nach dem Auspacken eines besseren und zeigt Ihnen seine Rückseite aus Aluminium. Vorderseite und Rahmen bestehen dann zwar doch aus Kunststoff, die Verarbeitung kann sich dennoch sehen lassen: Alles wirkt sehr kompakt und sicher miteinander verbunden. Verwinden lässt sich das Gehäuse kaum, und die Rückseite hält Druck zuverlässig stand.
Einen Designpreis gewinnt das Captiva PAD 10.1 vermutlich nicht, dazu ist sein Design dann doch zu schlicht. Kleine Akzente wurden nur durch die silberfarbenen Buttons an der Oberseite und eine Einkerbung des Rahmens gesetzt. Aber es wird dank seines schlichten Designs auch niemanden vergraulen. Das Testgerät liegt zudem gut in der Hand und hat ein angenehmes Gewicht von 650 Gramm, das ein wertiges Gefühl vermittelt, ohne zu schwer zu sein.
Eigentlich gibt es nur zwei Dinge, die uns am Gehäuse stören: Das ist einerseits die glänzende Kunststoffvorderseite, die Fingerabdrücke sehr stark zeigt. Hier gibt es bei anderen Geräten Oberflächen aus Glas, auf denen sich Fingerabdrücke weniger deutlich abzeichnen. Andererseits stören uns die leichten Kerben zwischen den Materialien, beispielsweise zwischen Displayoberfläche und Rahmen, in denen sich schnell Staub und Schmutz sammeln.
Ein Dual-Core ARM Cortex-A9 Rockchip RK3066, der mit 1,6 GHz getaktet ist, bildet das Herzstück unseres Systems. Die Speicherausstattung besteht aus 1 GByte RAM sowie 16 GByte internem Speicher, der sich mit bis zu 32 GByte großen microSDHC-Karten erweitern lässt. Zwei integrierte Kameras sorgen für Bilder, allerdings ist an der Vorderseite nur eine VGA-Kamera mit 0,3 Megapixel und an der Rückseite lediglich eine Kamera mit 2 Megapixel Auflösung verbaut, hier bieten andere Tablets deutlich höhere Auflösungen.
Die Anschlüsse bestehen aus einem micro-USB-2.0-Port, einer mini-HDMI-Schnittstelle, dem Kartenleser und einer 3,5mm-Audiobuchse für Kopfhörer oder Lautsprecher. An den micro-USB-2.0-Port schließen wir versuchsweise USB-Sticks, eine externe Festplatte, sowie eine Maus an. Alle Peripheriegeräte werden zu verlässig erkannt und können unter Android verwendet werden. Beim Akku setzt das Captiva PAD 10.1 auf eine Lithium-Polymer-Batterie mit 5.200 mAh Kapazität.
Software
Auf dem Tablet läuft Android 4.1, ein Update auf die aktuellere Version 4.2 ist laut Hersteller möglich. Da es mit dieser Version aber ohnehin noch einige Schwierigkeiten gibt, kann man auch erst mal bei der stabilen installierten Version bleiben. Besondere Softwareprogramme liegen dem Tablet nicht bei, auch die Benutzeroberfläche ist in keiner Weise von Captiva modifiziert, dafür hat man vollen Zugriff auf den Google Play Store, was nicht bei allen günstigen Tablets selbstverständlich ist.
Kommunikation & GPS
Die Kommunikation mit Netzwerken ist beim Captiva PAD 10.1 nur über WLAN nach Standard 802.11 bgn möglich und über Bluetooth, allerdings nur nach dem älteren Standard 3.0. Das bringt vor allem Nachteile beim Energieverbrauch, das neuere Bluetooth 4.0 bringt neue Energiesparprofile mit.
Zum Navigieren eignet sich das Captiva PAD 10.1 nicht, es fehlt nämlich ein GPS-Sensor zur Standortbestimmung. Auch NFC zur Kommunikation mit nahen Geräten sucht man vergeblich. Wer mobiles Internet über Handynetzwerke nutzen möchte, der muss zu einem WWAN-USB-Stick greifen, auch darüber verfügt das Tablet nicht. Eine Liste der kompatiblen Sticks ist auf der Packung zu finden.
Kameras & Multimedia
Wie schon erwähnt, bringt das Captiva PAD 10.1 zwei Kameras mit sich, das ist inzwischen aber auch bei günstigen Tablets Standard. Unter Standard ist aber die Auflösung, die diese beiden Kameras bieten: An der Vorderseite bringt der kleine Sensor nur 640 x 480 Pixel (0,3 Megapixel) mit, die deutlich größere Linse an der Rückseite schafft immerhin 1.920 x 1.080 Pixel (2 Megapixel), damit wäre auch die Aufnahme von Full-HD-Videos möglich. Faktisch macht das Gerät aber nur Videos in 640 x 480 Pixel mit ruckeligen 12 Bildern pro Sekunde. Bei der Bildqualität lässt die Kamera zudem deutlich zu wünschen übrig: sichtbare Pixel, ausgefranste Ränder und flaue Farben.
Wenn man die Kamera für Bilder verwenden möchte, sollte man ebenfalls keine Wunder erwarten: Auch hier fransen die Ränder aus, und selbst in hellen Räumen ist ein deutliches Rauschen zu erkennen. Deutlich bessere Ergebnisse liefert hier in der Preisklasse das Archos 97 Titanium HD, für gelegentliche Videotelefonie oder einen Schnappschuss reichen auch die Kameras unseres Testgerätes.
Wer gern Filme schaut und Bilder betrachtet, der bekommt beim Captiva PAD 10.1 die recht ordentlichen Android Standard-Apps geboten. Im Google Play Store sind zudem zahlreiche Apps mit erweiterter Funktionalität vorhanden – sowohl kostenlos als auch gegen Bezahlung. Der Bildschirm macht das subjektiv gut mit, stellt die Farben strahlend dar und gibt auch ordentliches Schwarz wieder. Der einzelne Lautsprecher ist kein Highlight, all diese Komponenten betrachten wir aber in den folgenden Kapiteln noch genauer.
Zubehör
Sehr gut, Captiva: Eine gedruckte und ausführliche Anleitung, die auch Einsteigern die Verwendung des Tablets und des Betriebssystems ausführlich erklärt, hatten wir schon lange nicht mehr. Außerdem liegen dem Tablet zwei Adapter-Kabel für den micro-USB-Anschluss bei, so dass man alle seine Geräte sofort anschließen kann und das Tablet direkt mit einem PC verbinden kann, um Daten auszutauschen. Wie beispielsweise auch beim Google Nexus 10 muss man den HDMI-Adapter allerdings gesondert erwerben. Dazu gibt es sogar noch einen In-Ear-Kopfhörer. Eigenes Zubehör bietet Captiva für seine Tablets im Online-Store nicht an. Ein besonderer Nachteil dabei ist, dass es keine Schutzhülle gibt, die beispielsweise auch als Ständer für das Tablet dienen könnte, wenn man einen Film schauen möchte.
Garantie
Wirklich schwierig für den Kunden zu erkennen ist, wie lange die Garantiezeit für das Captiva PAD 10.1 denn nun ist. Auf Nachfrage teilt Captiva mit, dass 24 Monate Gewährleistung bestehen. Eine darüberhinausgehende Garantie gibt es nicht. Der Kunde muss das Gerät selbst einschicken und bekommt bei berechtigten Ansprüchen die Versandkosten erstattet.
Eingabegeräte & Bedienung
Der Touchscreen ist, wie bei allen Tablets, das Herzstück der Bedienung. Tatsächlich erkennt der kapazitive Screen bis zu 10 Finger gleichzeitig, was auch zuverlässig funktioniert. Die Oberfläche bietet gute Gleiteigenschaften für die Finger, Multitouch-Gesten werden zuverlässig und schnell erkannt. Wer möchte, kann per USB auch eine Maus anschließen und bekommt dann einen Mauszeiger auf dem Display angezeigt. Auch das funktioniert zuverlässig.
Die virtuelle Tastatur ist die gewohnte Android-Standard-Tastatur. Wem das Keyboard so nicht zusagt, der kann sich im Google Play Store zahlreiche weitere Varianten herunterladen. Aber es lässt sich auch mit der Standardvariante schnell und zuverlässig schreiben, für Freunde des 10-Finger-Systems dürfte es allerdings etwas eng werden, vor allem, wenn man das Tablet hochkant hält.
Netzschalter und Lautstärkeregler befinden sich an der oberen Breitseite des Tablets, sind im wertigen Chrom-Look gehalten und reagieren zuverlässig auf Eingaben. Auch das Drehen des Bildschirms funktioniert gut, wenn man den Bildschirm senkrecht stellt. Was uns beim Handling etwas stört: Alle Anschlüsse für Peripherie befinden sich an der linken Seite. Wenn man also das Tablet waagrecht hält und in die Hand nehmen möchte, stören dort unter Umständen die Kabel.
Das 10,1-Zoll-Display des Captiva PAD 10.1 besitzt wie bei den meisten Geräten seiner Klasse ein IPS-Panel und eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixel. Überdurchschnittlich für diese Preisklasse ist die Bildschirmhelligkeit, die mit maximal 351 cd/m² fast schon an das Samsung Galaxy Note 10.1 heranreicht und damit auch im Freien seine Qualitäten ausspielen sollte.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 351 cd/m²
Kontrast: 1170:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
Wie schon kurz im Abschnitt "Multimedia" erwähnt, macht das Display subjektiv einen recht guten Eindruck: Tiefes Schwarz und kräftige Farben lassen Bilder und Filme lebendig wirken. Der hohe Kontrast von 1170:1 und der niedrige Schwarzwert von 0,3 cd/m² bekräftigen in den Messungen diesen subjektiven Eindruck. Schön, dass Captiva also nicht am Display gespart hat, hier haben die Konkurrenten Prestigio MultiPad 10.1 und Archos 97 Titanium HD noch Nachholbedarf. Nur das Bullman TAB 9 AD kann in dieser Preisklasse einen noch besseren Bildschirm bieten.
Im Freien macht die spiegelnde Oberfläche unserem Tablet, wie auch allen Vergleichsgeräten zu schaffen: Durch die starken Spiegelungen ist der Bildschirminhalt oft schwer zu erkennen. Allerdings trägt die hohe Helligkeit des Panels dazu bei, dass man an einem bewölkten Tag das Captiva PAD 10.1 trotzdem noch benutzen kann. In hellen Räumen oder gar im Schatten ist die Helligkeit des Displays aber völlig ausreichend.
Sie möchten Ihrem Sitznachbarn etwas auf Ihrem Tablet zeigen? Das sollte mit dem Captiva PAD 10.1 soweit möglich sein, das IPS-Panel sorgt für Blickwinkelstabilität. Von der absoluten Blickwinkelunabhängigkeit eines S-IPS- oder PLS-Panels, wie im Samsung Galaxy Note 10.1 bzw. Google Nexus 10 ist das Display zwar weit entfernt, bis zu einem Winkel von ca. 60 Grad sind die Inhalte aber gut erkennbar und auch die Kontraste bleiben stabil.
Wie bereits erwähnt ist das SoC mit Dual-Core-Prozessor Rockchip RK3066 und Grafikkarte ARM Mali-400 MP eine gute Wahl im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Captiva hat diese Komponenten scheinbar auch gut im Griff, die Leistung liegt in fast allen getesteten Benchmarks über der des Prestigio MultiPad 10.1 mit gleicher Ausstattung, oft beträgt die Differenz 30% und mehr. Der Konkurrent von Bullman muss sich ebenfalls geschlagen geben, allerdings nicht mit so großem Abstand. Im Vergleich zu den teureren Vergleichsgeräten wie dem Samsung Galaxy Note 10.1 oder dem Google Nexus 10 fällt unser Gerät freilich teils sehr deutlich zurück.
Egal ob Speicherzugriff, Systembenchmark oder Browsertest: Das Captiva PAD 10.1 macht in allen Benchmarks eine gute Figur und liegt meist über dem Klassendurchschnitt. Auch im Alltag bemerkten wir bei der Benutzung weder Verzögerungen noch längere Ladezeiten. Die Bedienung sowohl von Android 4.1 als auch von allen getesteten Apps lief flüssig ab. Wie sich unser Testgerät in der Praxis in mehr oder weniger anspruchsvollen Spielen schlägt, das schauen wir uns in der nächsten Kategorie an.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 10.1 | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G | |
Lenovo IdeaTab S2110A | |
Google Nexus 10 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 10.1 | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G | |
Archos 97 Titanium HD | |
Archos 97 Titanium HD | |
Google Nexus 10 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 10.1 | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G |
Epic Citadel | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 10.1 | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 10.1 | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G |
Spiele
Vom anspruchslosen Angry Birds Star Wars, bis hin zum 3D-Shooter Shadowgun: Dead Zone und dem Action-Spiel Zombiewood: Alle von uns getesteten Spiele liefen flüssig und problemlos auf dem Captiva PAD 10.1. Selbst als wir in Shadowgun: Dead Zone die Detailstufe auf "hoch" erhöhen, bringt das unser Testgerät nicht ins Schwitzen. Man sollte nur beachten, dass man alle anderen Anwendungen und Tabs schließt, bei zu vielen Hintergrundaktivitäten kann es schon mal zu Rucklern in den Spielen kommen. Alle Spiele liefen übrigens auch auf den Vergleichsgeräten flüssig. Für begeisterte mobile Spieler ist das Captiva PAD 10.1 also aktuell empfehlenswert.
Temperatur
Erfreulich ist, dass selbst die stärksten Games aus dem Google Play Store das Captiva PAD 10.1 zu keiner hohen Erwärmung führen: Das absolute Maximum sind 31,7 Grad Celsius, also knapp 10 Grad wärmer als die Umgebung. Damit ist der Temperaturanstieg zwar leicht fühlbar, aber zu keinem Zeitpunkt unangenehm. Die Komponenten bleiben recht kühl und es besteht keine Überhitzungsgefahr, selbst, wenn man das System mit aufwändiger Grafik fordert. Auch das Netzteil wird mit 42,5 Grad zwar warm, man kann es aber auch nach langem Akkuladen noch getrost anfassen.
Die Konkurrenten von Archos und Prestigio mit denselben Komponenten bleiben ebenfalls angenehm kühl, lediglich das Bullman TAB 9 AD wird mit 48,5 Grad deutlich heißer. Das zeigt, dass Captiva bei der passiven Kühlung des Systems gute Arbeit geleistet hat.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 28.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Wer ein Tablet hat, der möchte damit natürlich auch mal Musik hören, Filme schauen, ab und an ein YouTube-Video genießen oder es via Skype zum Videotelefonieren nutzen. Dazu gehört auch der richtige Klang, den beim Captiva PAD 10.1 ein einzelner Lautsprecher liefern muss, der zudem noch an der Rückseite des Geräts verbaut wurde. Wenn das Tablet also auf dem Tisch liegt, ist der Klang etwas gedämpft. Immerhin ist der Lautsprecher so platziert, dass man ihn nicht mit den Händen verdeckt, wenn man das Tablet hält.
Alles in allem ist der Klang ganz ordentlich, die maximale Lautstärke ist gut, auch wenn der Lautsprecher dann zum Dröhnen neigt. Bässe fehlen dem kleinen Speaker natürlich, aber Höhen und Mitten werden so wiedergegeben, dass man sich Lieder und Videos zufriedenstellend anhören kann. Audiophile Charaktere schließen aber lieber einen Kopfhörer oder ein Lautsprechersystem an, der Audioausgang liefert nämlich in einem kurzen Test vollen Klang ohne jegliche Probleme.
Energieaufnahme
Öfter mal ein Problem bei günstigen Tablets: Die hohe Energieaufnahme im Standby-Betrieb und manchmal sogar im ausgeschalteten Zustand. Als Beispiel sei hier das Prestigio MultiPad 10.1 genannt, das im Standby-Modus satte 2,3 Watt verbraucht und selbst wenn es nicht läuft noch 1,4 Watt aus seinem Akku zieht. Solche Werte erreicht das Captiva PAD 10.1 glücklicherweise nicht, 0,9 Watt im Standby-Betrieb und 0,7, wenn ausgeschaltet, sind aber trotzdem viel, beispielsweise im Vergleich zum Google Nexus 10, das nur minimale 0,1 Watt in beiden Zuständen verbraucht.
Unter Last gibt sich unser Testgerät sehr genügsam, selbst im Vergleich zu Tablets, die auf dem gleichen SoC basieren: Maximal 8,7 Watt Verbrauch unter Volllast und maximal 5,3 Watt im Idle-Betrieb sind richtig gute Werte, zumal die Performance darunter nicht leidet.
Aus / Standby | 0.7 / 0.9 Watt |
Idle | 2.9 / 5 / 5.3 Watt |
Last |
7.1 / 8.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Bei den Akkulaufzeiten zeigt sich recht deutlich, wie sich dieser niedrige Stromverbrauch auswirkt: Trotz kleinerem Akku erreicht das Captiva PAD 10.1 ähnliche Laufzeiten, wie das Prestigio MutliPad 10.1. Teurere Geräte, wie das Google Nexus 10 oder das Samsung Galaxy Note 10.1 ziehen aber deutlich davon.
Konkret erreicht das Testgerät im alltäglichen Gebrauch (WLAN surfen, gelegentliche YouTube Videos) leicht weniger als die vom Hersteller angegebenen fünf Stunden Laufzeit: Nach 4:27 Stunden war in unserem Test Schluss. Wird das Gerät gar nicht belastet, ist aber auch nicht im Standby-Modus, muss es nach 6:16 Stunden wieder an den Strom. Alles in allem liefert das Captiva PAD 10.1 hier zufriedenstellende Werte, die durchaus mit der ähnlich bepreisten Konkurrenz mithalten können.
Eine echte Überraschung: Das Captiva PAD 10.1 bietet für unter 200 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis: Heller Bildschirm, bessere Anwendungsleistung als die meisten Konkurrenten, spieletauglich und solide gebaut. Dazu bleibt das Tablet kühl und verbraucht wenig Energie.
Klar muss man dafür auf einige Features verzichten, die für manche Käufer vermutlich essentiell sind: Weder mobiles Internet, noch GPS, kein Bluetooth 4.0, keine außergewöhnlichen Apps, Zubehörteile oder Services. Dazu das schlichte Design, die mäßigen Kameras und der etwas quäkige Lautsprecher. Das Captiva PAD 10.1 ist etwas für Leute, die ein grundsolides Tablet suchen, das auf viel Schnickschnack verzichtet, dafür aber ein treuer Begleiter in vielen Alltagssituationen ist.
Auch wenn das Gerät vermutlich die allerwenigsten Kunden wirklich verzaubern wird und die Akkulaufzeit höher sein könnte: Wer nicht viel Geld für ein Tablet ausgeben möchte und dafür auf einige Features verzichten kann, der ist mit dem Captiva PAD 10.1 im Moment gut beraten.