Test Bullman TAB 9 AD Revolution Tablet/MID
Der Hersteller Bullman ist nicht jedem ein Begriff. Das weiß auch Bullman selbst und greift mit seinem 2. Tablet, dem Bullman Tab9 AD Revolution, auf eine weit verbreitete und beliebte Displaygröße zurück. Der 9,7-Zoll-Touchscreen im 4:3 Format kommt bislang bei den Geräten der Apple iPad Reihe zum Einsatz.
Im Gegensatz zu den Apple Produkten soll hier nicht das Highend – Segment bedient werden. Bullman setzt auf die etwas ältere Dualcore-Technologie und verbaut den RockChip 3066, welcher mit einer Frequenz von 1,5 GHz getaktet ist. Ein Vorgänger dieses SoCs wurde von Notebookcheck.com bereits im Prestigio MultiPad PMP5080B getestet. Jedoch hat sich einiges bei RockChip getan. Der neue SoC soll es mit namhaften SoCs wie dem Snapdragon S4 von Qualcomm oder dem NVIDIA Tegra 3 aufnehmen können. Ob dem so ist und wie sich das Tablet in der Praxis schlägt, erfahren Sie in dem folgenden Text.
Der deutsche Hersteller Bullman bietet das Tab9 AD wahlweise mit 16 GB oder 32GB Speicher an. Beide Modelle verfügen über einen Arbeitsspeicher von 1 GB DDR3-Ram.
Bei der Materialwahl wurde der weitverbreitetste Weg eingeschlagen und am Ende entschied man sich bei unserem Testkandidaten aus Gewichts- und Kostengründen für Kunststoff. An dieser Stelle sei gesagt, dass Bullman das Tablet noch in einer zweiten Version mit identischer Hardware anbietet. Der Unterschied ist dabei, dass der Body (Gehäuserückseite) aus Aluminium besteht. Bei unserem Exemplar ist die Rückseite komplett in weißem Klavierlack gehalten, lediglich um die Kamera und den Einschaltknopf finden wir einen schwarzen Farbakzent. Das eigentliche Display verfügt über einen 2 Millimeter breiten schwarzen Kunststoffrand, welcher dann in den Body übergeht. An dieser Stelle hat das Tablet eine spürbare Kante, die man besonders an den vier Ecken deutlicher leichter ertasten kann.
Die Abmessungen des 9,7-Zoll-Mittelklasse-Geräts sind nahezu identisch mit denen des Apple iPad 3 und beide Geräte liegen aufgrund ähnlicher Dimension auch fast gleich gut in der Hand, wenn auch das iPad 3 besser ausbalanciert erscheint. Nur in der Höhe trägt das Tab9 etwa mit 15 Prozent mehr auf als das Produkt aus Cupertino. Das Gewicht der Kunststoffversion, sowie das Gewicht der Version mit Aluminiumbody, gibt der Hersteller auf seiner Seite mit 730 Gramm an. Hier vermuten wir einen Fehler, daher gibt es derzeit noch kein exaktes Gewicht.
Das Tab9 AD Revolution besitzt ähnliche Spezifikationen wie die meisten höherpreisigeren Artgenossen. Der Arbeitsspeicher verfügt über 1 GB DDR3-RAM wie beispielsweise das Sony Xperia Tablet S. Bei dem internen Speicher kann man nur eine Version mit 16 GB auswählen. Bei größeren Herstellern hat man hier allerdings oftmals die Möglichkeit, zwischen Modellen mit unterschiedlich großem internen Speicher zu wählen. Der Hauptspeicher taktet auch in bekannten Sphären (1.500 MHz), jedoch kommt hier kein NVIDIA Tegra 3 oder eine Lösung von Snapdragon zum Einsatz, sondern der RockChip 3066 vom gleichnamigen Hersteller. Der Dual-Core-SoC (System-on-a-Chip) verfügt über eine Mali 400 Grafikeinheit, die mit 250 MHz getaktet ist und Videos im 1.080p Format problemlos abspielen soll. Der kapazitive Touchscreen löst mit 1.024 x 768 Bildpunkten auf und ist ein IPS TFT Panel von LG.
Bei der übrigen Ausstattung finden wir noch einen 3,5mm Klinkenanschluss für normale Headsets oder Kopfhörer. Des Weiteren kann das Tablet mit Micro-SD-Karten umgehen und bietet die Möglichkeit als Host für USB-Peripherie zu arbeiten. So kann beispielsweise eine Maus oder eine Tastatur angeschlossen werden. Dieser mini USB-Anschluss kann nicht zum Laden des Geräts benutzt werden. Zum Laden dient eine weitere proprietäre Buchse am Gerät. Um sich Bilder oder Videos am heimischen Fernseher anschauen zu können, hat Bullman noch eine mini-HDMI Schnittstelle hinzugefügt. Die Anschlüsse für mini-HDMI, mini-USB und micro-SD werden von einer gemeinsamen Verschlusskappe geschützt und sind im Alltagsbetrieb nicht zu sehen. Weiterhin finden wir an unserem Testexemplar die obligatorische Lautstärkewippe und noch eine weitere Wippe mit folgender Funktion: Ein Knopf der Wippe ist das Pendant zu dem „Zurück–Button“ in der Android Oberfläche und der andere Knopf öffnet das Menü in einer Anwendung. Diese beiden Möglichkeiten werden eigentlich bereits durch die beiden „Softwaretasten“ abgedeckt. Alle Anschlüsse sind im Landscape Modus an der rechten Gehäuseseite untergebracht.
Software
Bei der Software kommt Android 4.0.4 alias Ice Cream Sandwich zum Einsatz. Zwar ist bereits seit einigen Monaten Android 4.1 erhältlich, aber Bullman bietet zum Testzeitpunkt noch kein Update auf die aktuellste Version an und es ist auch kein Termin bekannt, wann ein Rollout auf Android 4.1 stattfinden soll.
Bullman selbst hat nur wenige Änderungen am Betriebssystem eingebaut. Im Kapitel „Ausstattung“ wurde bereits beschrieben, dass eine weitere Hardwarewippe eingebaut wurde, um zwei grundlegende Softwarefunktionen („Menü“ und „Zurück“) auch über richtige Tasten zu ermöglichen. Im Umkehrschluss wurde die Funktionalität der Hardware–Lautstärkewippe in das Betriebssystem eingebaut. Der Benutzer hat jetzt die Möglichkeit die Lautstärke über zwei Software-Buttons in der Navigationsleiste zu regulieren. Das Tab9 besitzt im Auslieferungszustand keine Bloatware.
Bei der Verbindung des Tablets über das mitgelieferte Kabel mit dem PC können keine Treiber gefunden werden. Auch auf der Herstellerseite werden keine Treiber zum Download angeboten.
Kommunikation & GPS
In WLAN - Netzen funkt das Tab9 gemäß dem Standard IEEE 802.11 b/g/n und das in ausreichend guter Qualität. Bei den Tests konnten keine unerwarteten Verbindungsabbrüche oder Derartiges festgestellt werden. Wie bei Funksignalen üblich, hängt die Übertragungsgeschwindigkeit sehr stark von der eingesetzten Hardware (WLAN-Router) ab, genauso stark aber auch von der Wanddicke oder sonstigen Beeinträchtigungen (andere WLAN Netze, etc.) im Einsatzgebiet. Das Tablet ist auch mit der drahtlosen Übertragungstechnik Bluetooth ausgestattet, leider liegen uns aber derzeit keine Informationen vor, nach welchem Standard das Bluetooth-Modul funkt. Ein 3G Modul gibt es bei unserem getesteten Modell nicht, jedoch besitzen die anderen Bullman-Tablets auch kein solches Feature. Ebenso suchen wir ein GPS-Modul vergebens, obwohl dieses Feature bei Android-Geräten schon fast zum Standard geworden ist. Beispielsweise bei der Verwendung von Google Maps ist eine genaue Ortung nur mit einem GPS-Modul möglich. Bei einer Navigation außerhalb eines WLAN-Netzes ist eine Ortung ohne 3G-Modul und GPS-Empfänger nicht möglich.
Irgendwo müssen aufgrund des Kaufpreises Abstriche gemacht werden.
Kameras & Multimedia
Mittlerweile zur Standardausstattung gehört eine Hauptkamera auf der Gehäuserückseite und die Frontkamera, welche hauptsächlich als Webcam genutzt werden soll. Die gleiche Konstellation finden wir auch bei unserem Probanden in folgender Ausführung: Die Hauptkamera besitzt, genauso wie die Frontkamera, 2 Megapixel. Einen LED-Blitz und Autofokus suchen wir, trotz Herstellerangabe auf der Produktseite, vergeblich. Da beide Kameramodule mit der gleichen Auflösung arbeiten, erwarten wir keinen großen Qualitätsunterschied. Bei den Testaufnahmen fällt auf, dass die Qualität der Bilder im Freien bei bewölktem Himmel schon zu wünschen übrig lässt und man kann beginnendes Bildrauschen feststellen. In geschlossenen Räumen wird das Bildrauschen sehr deutlich und es fehlt den Aufnahmen zudem an Schärfe. Wenn ein LED Blitz vorhanden wäre, könnte das Bildrauschen minimiert werden, wie es bei der Aufnahme des Samsung Galaxy Tab 10.1 zu sehen ist, allerdings besitzt dieses Tablet auch eine 5 Megapixel Kamera. Die Referenzbilder wurden mit einer Canon EOS 6D mit aufgesetztem 18-55mm Objektiv geschossen. Die Videokamerafunktion liefert leider keine besseren Ergebnisse und kann uns nicht überzeugen Sie hat mit den gleichen Problemen, wie zum Beispiel hohem Bildrauschen zu kämpfen. Abschließend kann man feststellen, dass die Videokamera als Webcam durchaus ihren Zweck erfüllt, aber man heutzutage in jedem normalen Smartphone bereits eine bessere Kamera vorfindet.
Die Wiedergabe von Multimediainhalten verläuft sehr gut, der eingebaute SoC kann halten, was er verspricht und es kommt zu keinen Rucklern, auch nicht bei der Wiedergabe von Material in High Definition.
Zubehör
Entgegen dem Trend, immer weniger Zubehör einem Neugerät beizulegen, finden wir bei dem Bullman Tab9 AD Revolution ein wenig mehr Zubehör. Öffnet man die Verpackung, stößt man zuerst auf das Tablet. Dieses wurde ab Werk bereits mit einer Displayschutzfolie versehen, was längst nicht bei allen Herstellern zum Auslieferungszustand gehört. Was bei der Folie allerdings auffällt, ist der Aspekt, dass beim Aufbringen etwas Staub mit eingeschlossen wurde und ebenfalls ist die Folie an der Aussparung für die Frontkamera etwas verrutscht. Diese Ungenauigkeit sticht direkt ins Auge, hat aber keine Auswirkungen auf die Funktionalität. Dem weiteren Zubehör liegt selbstverständlich das Ladekabel bei, ein Verbindungskabel von mini-USB zu USB, ein USB OTG Adapter und eine Kurzanleitung. Zum Reinigen des glänzenden Displays finden wir in der Verpackung noch ein 8 cm x 6 cm großes Microfastertuch.
Garantie
Bullman gewährt eine 24-monatige Garantie. Erweiterungen werden von Bullman nicht angeboten.
Spiele
Dank des SoCs mit der Mali 400 GPU laufen die getesteten Spiele aus dem Google Play Store flüssig und garantieren eine Menge Spaß. Auch neueste 3D–Spiele wie The Dark Knight Rises oder Fifa 12 stellen keine allzu große Herausforderung für die Hardware des Tablets dar. Das Tab9 steht anderen getesteten Oberklasse - Modellen wie beispielsweise dem Sony Xperia Tablet S oder dem Acer Iconia Tab A700 bei der Grafik- und Spieleperformance in nichts nach.
Eingabegeräte & Bedienung
Bei der Bedienung gibt es in Bezug auf Android 4.0 keine Neuerungen und alles funktioniert auf Anhieb, wie wir es von anderen Tablets gewohnt sind. Die Steuerung ist intuitiv und der Touchscreen arbeitet präzise und führt die Befehle in gewollter Weise aus. Die Verzögerung, wenn man auf das Display tippt, ist nicht länger als beispielsweise bei dem Samsung Galaxy Tab 10.1 und liegt somit im akzeptablen Rahmen. Durch das 9,4-Zoll kleine Display ist das Tab9 im Landscape Modus etwas schmäler im Vergleich zu bekannten 10,1-Zöllern, wie dem Asus Transformer Prime TF201. Das hat zur Folge, dass die Vollformat-Tastatur besser bedient werden kann, weil man die Tasten in der Mitte besser erreichen kann. Das ist ein positiver Nebeneffekt des kleineren Bildschirms.
Der Wechsel vom Landscape-Modus in die Hochkantansicht verläuft ebenfalls in bekannter Geschwindigkeit.
Den „Wake-up-Button“ finden wir an einer außergewöhnlichen Stelle und zwar auf der Gehäuserückseite, rechts neben der Hauptkamera. Diese Position kommt uns bekannt vor, denn Motorola hat bei seiner Tablet Reihe „Xoom“ schon diese Variante gewählt, wenn auch auf der rechten Gehäuserückseite. Beim damaligen Test fiel dieser Aspekt schon positiv auf und so kann das Tab9 auch mit dieser Idee punkten.
Bei der Wahl der Displaygröße orientiert sich Bullman an dem durchaus erfolgreichen Konzept der Apple iPad Reihe. Allerdings nur bei der Größe und leider nicht bei der Auflösung, was unserer Ansicht nach das größte Manko an dem Gerät darstellt. Es wird leider nicht die gängige Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln unterstützt, wie sie bei fast gleicher Größe auch das Sony Xperia Tablet S hat, sondern eine Auflösung von 1.024 x 768 Bildpunkten. Vermutlich ist dieser Aspekt ebenfalls dem Preis geschuldet.
Bullman verbaut ein IPS-Panel von LG, das aufgrund der Technologie sehr blickwinkelstabil ist und eine sehr gute Farbdarstellung bietet. Mit dem Gossen Mavo-Monitor wird die Displayhelligkeit anhand von neun Teilsegmenten gemessen. Es wurde eine maximale Helligkeit von 405 cd/m² gemessen, wobei die Werte zwischen genanntem Höchstwert und minimal 360 cd/m² liegen. Im Durchschnitt ergibt das einen Wert von 391 cd/m². Die gemessenen Helligkeitswerte sind für ein Display dieser Preisklasse sehr gut. Im Vergleich bietet das Sony Xperia Tablet S eine geringere durchschnittliche Helligkeit von 367 cd/m², genauso wie das Apple iPad 3 mit 303,7 cd/m². Die Ausleuchtung beträgt gute 89 %. Bei einem Schwarzwert von 0,52 cd/m² errechnet sich ein Kontrast von 769:1.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 400 cd/m²
Kontrast: 769:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
Das Display des Probanden ist wie die Mehrheit aller Tablets glänzend. Der glänzenden Oberfläche wirkt hier jedoch die sehr hohe Leuchtkraft des Displays entgegen. Das kommt dem Tablet zugute, da es dadurch ermöglicht wird, das Tab9 auch im Außeneinsatz bei hoher Sonneneinstrahlung noch benutzen zu können.
Bei unserem Test ist uns jedoch aufgefallen, dass das Gerät über keinen Helligkeitssensor verfügt, auch wenn der Benutzer bei den Einstellungen die Möglichkeit hat, die Option der automatischen Helligkeitsregulierung zu setzen. Dieses fehlende Feature macht sich auch bei dem Energieverbrauch stark bemerkbar. Hierzu aber mehr im Abschnitt „Akkulaufzeit“. Auf der Herstellerseite wird von einer "10 Punkt Bedienung" des Displays gesprochen. Mit der App MultiTouch Visualizer 2 aus dem Google Play Store haben wir diese Funktion überprüft und haben festgestellt, dass maximal fünf Finger gleichzeitig auf dem Display erkannt werden. Berührt ein sechster Finger das Display wird diese Eingabe nicht ausgeführt.
Das Bullman Tab9 AD Revolution ist in Sachen Displaytechnologie absolut up-to-date. Wie zu Beginn des Abschnitts bereits erwähnt, wurde ein IPS Panel von LG verbaut. Technologiebedingt trumpft dieses Display mit einer sehr guten Blickwinkelstabilität auf und ermöglicht es dem Betrachter in nahezu allen Positionen satte Farben zu erkennen.
Bei unserem Test des Prestigio Multipad PMP5080B vergangenen Jahres kam der Rockchip RK2918 zum Einsatz und konnte in Sachen Leistung mit seiner Taktrate von 1 GHz nicht vollends überzeugen. Im Bullman Tab9 AD geht die DualCore Neuauflage Rockchip 3066, in Zusammenarbeit mit der Mali 400 GPU ans Werk und liefert teilweise überraschende Benchmark Ergebnisse.
Besonders bei den browserbasierten Benchmarks kann das Tab9 sehr gute Werte erzielen und muss sich keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken. Vor allem bei dem Google V8- und Browsermark Benchmark spielt das Tablet seine Qualität aus und setzt sich deutlich von dem Asus Transformer Pad Infinity TF700T ab, welches in einer gänzlich anderen Preisregion angesiedelt ist. Nur das sehr gut ausgestattete Samsung Galaxy Note 10.1 erzielt noch zwischen 11 % und 16 % bessere Werte. Abseits von Benchmarks muss zusätzlich erwähnt werden, dass das Tablet absolut performant arbeitet und ausreichend Leistungsreserven zu Verfügung stehen.
Beim GLBenchmark 2.5 und Smartbench gab es nach mehrmaligen Versuchen immer einen Abbruch oder die Oberfläche hat sich eingefroren, was einen Reset zur Folge hatte. Daher liegen für diese beiden Benchmarks keine Ergebnisse vor.
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Wird das Tab9 längere Zeit zum Spielen oder bei anderen rechenintensiven Anwendungen genutzt, bemerkt man deutlich, dass sich im rechten oberen Bereich, sowie auf der dazugehörigen Rückseite eine hohe Temperatur von bis zu 48,5 Grad Celsius einstellt. In solchen Temperaturbereichen kann die dauerhafte Nutzung unangenehm werden. Bei weniger anspruchsvollem Nutzungsverhalten, wie beispielsweise surfen und der gleichzeitigen Wiedergabe von Musik, messen wir eine Maximaltemperatur von 42,9 Grad, wobei alle anderen gemessenen Bereiche deutlich kühler sind und teilweise sogar unter der 30 Grad-Grenze liegen.
Das Netzteil erreicht bei unserem Test eine maximale Temperatur von 54,6 Grad.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Beim Tab9 finden wir einen Lautsprecher auf der Rückseite des Geräts. Somit ist die Wiedergabe nur im Monobetrieb möglich. Wenn das Gerät auf dem Tisch liegt, wird der Lautsprecher komplett verdeckt und die Musik wird sehr stark isoliert. Im Vergleich mit einem Samsung Galaxy Tab 10.1 (zwei Lautsprecher) ist der Klang deutlich schlechter und verzerrt bei maximaler Lautstärke viel mehr. Zudem ist der Klang blechern und von tiefen Frequenzen ist bauartbedingt keine Spur. Wer Musik oder Filme in angemessener Lautstärke und Qualität genießen will, kommt an der Verwendung von Kopfhörern nicht herum. Leider sind im Lieferumfang keine enthalten.
Energieaufnahme
Bei dem getesteten Bullmann Tab9 AD wurde ein, größentechnisch identisches Display verbaut, wie in der Apple iPad–Reihe, allerdings sind die Lithium-Polymer-Akkus absolut nicht miteinander zu vergleichen. Das Apple iPad 3 (alias „das neue iPad“) trumpft mit einem 11.666 mAh starken Energiespender auf. Da kann das Tab9 mit seinem 8.000 mAh Akku nicht mithalten.
Im Idle Modus, bei geringster Helligkeitsstufe und ausgeschaltetem WLAN genehmigt sich die Hardware in Summe 2,9 Watt. Das bekommen selbst leistungsfähigere Tablets mit größerem Display besser hin. Ein Referenzkandidat ist hier sicherlich das Samsung Galaxy Note 10.1, welches unter gleichen Testbedingungen bei dieser Messung lediglich 1,9 Watt verbraucht. Im Gesamten bewegt sich die Energieaufnahme in den Idle – Szenarien zwischen 2,9 und 8,1 Watt, was einen deutlich erhöhten Verbrauch widerspiegelt. Unter Volllast, also bei maximaler Helligkeit und höchster Hardwareauslastung, werden zwischen 8,8 und 9,4 Watt verbraucht. Im Standby Modus werden lediglich 0,6 Watt verbraucht und im ausgeschalteten Zustand ist keine Leistungsaufnahme festzustellen.
Aus / Standby | 0 / 0.6 Watt |
Idle | 2.9 / 6.3 / 8.1 Watt |
Last |
8.8 / 9.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auf der Herstellerseite wird das Gerät mit einer Akkulaufzeit unter „Web-Browsing über Wi-Fi“ mit bis zu 8 Stunden beworben. Bei unserer maximalen Laufzeitsimulation im Idle Modus, bei eingeschaltetem Display auf geringster Helligkeitsstufe und mit laufendem Reader´s Script kamen wir auf eine Betriebsdauer von 10:36 Stunden bis sich das Tab9 ausgeschaltet hat. Beim realitätsnahen WLAN-Surftest bei einer Displayhelligkeit von 150 cd/m² hält das Tablet 7:27 Stunden durch. Hierbei muss jedoch ein zuvor erwähntes Problem aufgegriffen werden. Leider wurde kein Helligkeitssensor eingebaut, was zur Folge hat, dass das Display nicht automatisch der Helligkeit der Umgebung angepasst wird. Der Anwender muss das somit selbst in die Hand nehmen und davon hängt letztlich auch die Betriebsdauer ab. Das Display erreicht sehr gute Helligkeitswerte und das zieht im Umkehrschluss eine hohe Leistungsaufnahme nach sich.
Bei maximaler CPU / GPU Auslastung und maximaler Helligkeit erreichen wir immerhin eine Dauer von 3:57 Stunden bis eine neue Akkuladung nötig wird. Nach 4:55 Stunden ist der Akku wieder vollkommen aufgeladen.
Mit dem zweiten Tablet aus dem Hause Bullman versucht der Hersteller im Mittelklasse-Segment weiter Fuß zu fassen und orientiert sich bei den Geräteabmessungen und bei der Displaygröße an Apples iPad. Aus der Kombination von sauberer Verarbeitung und vergleichsweise leistungsstarker Hardware, in Form des RockChip 3066 und der Mali 400 GPU, resultiert eine solide Leistung für den täglichen Gebrauch. Im Vergleich mit dem häufig verbauten Nvidia Tegra-3-Chip erzielt das Bullman Tab9 AD in browsergestützen Benchmarks sehr gute Ergebnisse und kann sich teilweise deutlich von Konkurrenten absetzen. Das Display verfügt über eine sehr hohe durchschnittliche Helligkeit, was das Arbeiten im Freien angenehm gestaltet. Die Ausleuchtung von 89% ergänzt den guten Eindruck des Screens. Das Tablet ist mit den üblichen Schnittstellen ausgestattet und besitzt zudem noch einen mini-HDMI-Ausgang. Leider gibt es aktuell keine Variante mit 3G-Modul zu kaufen.
Bei einem UVP von 299 Euro bleiben selbstverständlich Features auf der Strecke oder aber vorhandene Komponenten können qualitativ nicht in hochwertigster Form verbaut sein. Das fällt uns besonders bei der Hauptkamera auf der Rückseite auf, welche nur mit 2 Megapixel auflöst und allenfalls als Webcam genutzt werden sollte. Den Helligkeitssensor für das Display suchen wir vergebens, was zur Folge hat, dass der Anwender dies selbst in die Hand nehmen muss. Zudem vermissen wir noch das GPS-Modul, welches das Tablet um die Navigationsfunktion bringt.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt das Bullman Tab9 AD Revolution ein grundsolides Gerät zu einem fairen Preis mit dem man eine Menge Spaß haben kann. Die Leistung überzeugt im täglichen Betrieb und auch die Akkulaufzeit ist zufriedenstellend. Für wen aber selbst die 9,7-Zoll zu groß sind und das Budget kleiner ist, der sollte einen Blick auf das Google Nexus 7 werfen.