Test Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G Tablet
Beim Test des Vorgängers oder besser gesagt des kleinen Bruders Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo waren wir uns einig: Trotz des Sparpreises von gerade einmal 150 Euro war das 7-Zoll-Tablet keine Mogelpackung, sondern erwies sich im Gegenteil als gelunges Gesamtpaket. Das MultiPad 7.0 überzeugte besonders durch sein geringes Gewicht, seine gute Qualität bei Gehäuse und Verarbeitung sowie durch sein hervorragendes IPS-Display. Allerdings gab es auch Mankos: Das MultiPad 7.0 war in puncto Akkulaufzeit deutlich weniger ausdauernd als vergleichbare Tablets und erwärmte sich darüber hinaus auch stärker im Betrieb.
Mit dem MultiPad 10.1 Ultimate 3G schickt Prestigio nun einen weiteren Tablet-PC durch unseren Benchmarkparcours und hat bei diesem Neuzugang deutlich an der Größe geschraubt. Statt 7 Zoll durchmisst das Display nun 10.1 Zoll und setzt auf ein MVA-Panel. Gleich geblieben sind dagegen das Betriebssystem (Android 4.0) und der ebenfalls niedrig angesetzte Preis: Obwohl das MultiPad 10.1 Ultimate 3G nur 280 Euro kostet, soll es der mitunter deutlich teureren 10.1-Zoll-Konkurrenz durch gute Leistung und Ausstattung Paroli bieten können.
Vergleicht man den Testkandidaten mit ähnlich ausgestatteten 10-Zoll-Tablets, spielen das Archos 97 Titanium HD, das Bullman TAB 9 AD Revolution und das Trekstor Surftab Ventos 9.7 preislich in der gleichen Liga mit und setzen auch auf den gleichen SoC, kommen allerdings ohne 3G/UMTS-Modem. Dagegen kosten 10.1-Zoll-Konkurrenten wie das Google Nexus 10, das Medion Lifetab S9714 oder das Samsung Galaxy Note 10.1 schon deutlich mehr.
Beim System-on-Chip setzt das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G auf den Dual-Core ARM Cortex-A9 basierten Rockchip RK3066, der mit 1.6 GHz Taktfrequenz läuft und auf den Mali-400 MP4-Grafikchip zurückgreift. Der Hersteller bietet zwei Versionen des Android-Tablets an. Zum einen die von uns getestete 3G-Ausgabe, die über ein internes 3G/HSDPA-Modem verfügt und zum anderen die auf 230 Euro veranschlagte und damit 50 Euro preiswertere Variante, die ohne 3G-Modem verkauft wird.
Mit seinem schwarzen, zwei Zentimeter breiten Rahmen und der dunkelgrauen Rückseite sieht das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G recht unauffällig aus, was sich wohlwollend auch als zeitloses Design beschreiben lässt. Beim Material greift der Hersteller zu hochwertigem Kunststoff, wobei die komplette Vorderseite mit einer robusten Glasscheibe bedeckt ist, welche auch die im Rahmen untergebrachte Kameralinse schützt.
Mit 680 Gramm Gewicht und einer Höhe von 10,5 Millimetern gehört das Prestigio nicht zu den leichtesten und schlanksten 10.1-Tablets. Andere Tablets wie das Google Nexus 10 oder das Samsung Galaxy Note 10.1 sind zwar dünner (jeweils 8.9 mm), doch im Test erwies sich das etwas dickere Gehäuse des MultiPad 10.1 Ultimate 3G zu keiner Zeit als störend. Hinzu kommt, dass der Testkandidat mit Abmessungen von 10.5 x 257 x 175 Millimetern (H x B x T) innerhalb der 10-Zoll-Klasse weder zu groß oder klein ausgefallen ist, sondern im normalen Bereich liegt. Ein weiterer Pluspunkt: Das Gehäuse ist tadellos verarbeitet und liegt aufgrund seiner abgerundeten Ecken sowie der leicht gummierten Rückseite gut in der Hand.
Im MultiPad 10.1 Ultimate 3G rechnet ein Dual-Core ARM Cortex-A9 Rockchip RK3066, der mit 1,6 GHz getaktet ist und dem 1 GByte RAM sowie 16 GByte interner Speicher zur Seite stehen. Über einen SD-Kartenslot für microSD- und microSDHC-Medien lässt sich das Tablet um weitere bis zu 32 GB Speicherplatz erweitern. Zur Ausstattung gehören des Weiteren zwei integrierte Kameras (Vorderseite und Rückseite, je magere 2 MP), eine mini-HDMI- sowie eine micro-USB-2.0-Schnittstelle, WLAN 802.11 b/g/n, trotz des günstigen Preises auch ein 3G/UMTS-Modem, eine 3,5-mm-Soundbuchse sowie ein 6.400 mAh starker Lithium-Polymer-Akku.
Das mitgelieferte USB-OTG-Kabel (On-the-Go) arbeitet im Test weitgehend reibungslos mit vielen USB-Sticks, externen Festplatten und sogar Mäusen und Tastaturen zusammen. Ein paar Hakeligkeiten lassen sich aber wohl nicht ausschließen, denn im Test lief das Zusammenspiel zwischen Tablet und externer Hardware nicht immer problemlos ab. So war nach dem Anschließen einer Tastatur grundsätzlich das englische Tastaturlayout aktiv. In einem weiteren Fall konnte das MultiPad 10.1 Ultimate 3G im Test nichts mit der in ein USB-2.0-Gehäuse gepackten 2,5-Zoll-Festplatte Samsung HM400LI (400 GB) anfangen.
Achtet man darauf, die Speichermedien in den Android-Einstellungen korrekt abzumelden (der passende Menüpunkt nennt sich "SD-Karte entnehmen"), kommt es auch zu keinen Kompatibilitätsproblemen, wenn die USB-Devices anschließend beispielsweise am PC oder Mac angeschlossen werden sollen.
Software
Als Betriebssytem verwendet das MultiPad 10.1 Ultimate 3G das nicht mehr ganz brandaktuelle Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich. Laut Hinweis auf der Verpackung ist der Testkandidat zwar schon für Android 4.1 Jelly Bean vorbereitet, doch wann und ob Prestigio ein entsprechendes Update bereitstellt, steht derzeit nicht fest. Aktualisierungen für Firmware und Apps werden über Over-The-Air (OTA, über WLAN) bereitgestellt, was eine aktive Internetverbindung erfordert.
Auf dem MultiPad 10.1 Ultimate 3G läuft Android 4.0.4 flüssig, schnell und ohne Ruckler oder Abstürze. Im Gegensatz zu seinem 7-Zoll-Kollegen MultiPad 7.0 Prime Duo fährt der Testkandidat außerdem deutlich schneller hoch und benötigt (statt 1 Minute) nur etwa 25 Sekunden, um das OS vollständig zu laden. Auf ein eigenes Design hat der Hersteller verzichtet und stattdessen auf die ICS-Standardoptik. Eigene Akzente setzt Prestigio lediglich mit ein paar vorinstallierten Apps wie dem Prestigio eReader, dem Spiel Angry Birds oder der Cloud-Software Sugar Sync, die 5 GB Wolken-Speicher bereitstellt.
Kommunikation
Auf der Gebiet der drahtlosen Kommunikation schlägt sich das MultiPad 10.1 Ultimate 3G mit Bravour. Zur Verfügung stehen Bluetooth, eine 3G-Mobilfunkanbindung (HSDPA, 2.100 MHz), die eine passende SIM-Karte voraussetzt, sowie WLAN nach 802.11b/g/n. Die WLAN-Funkverbindung ist im Test stabil und ließ sich sowohl im Frequenzbereich von 2,4 GHz (802.11b/g) als auch auf dem 5-GHz-Band (802.11n) problemlos herstellen. Auf Features wie GPS oder NFC, die in teureren 10-Zoll-Tablets wie etwa dem Google Nexus 10 verbaut sind, müssen Besitzer des MultiPad 10.1 Ultimate 3G allerdings verzichten.
Kameras & Multimedia
Wer sich gefragt hat, an welcher Stelle Prestigio gespart hat, um den Schnäppchenpreis von 280 Euro einzuhalten, wird spätestens beim Thema Kamera fündig. Im MultiPad 10.1 Ultimate 3G sitzt an der Vorderseite und an der Rückseite jeweils eine sehr einfache Kamera mit je 2 MP Auflösung (1.600 x 1.200 Pixel). Die Bildqualität ist schlecht – aufgenommene Fotos lassen viele Details vermissen und wirken auch bei hinzugenommenem Stativ und guten Lichtverhältnissen unscharf. Ebenfalls wenig Anlass zur Freude geben die Videos: Beide Kameras nehmen Filme in einer Auflösung von 640 x 480 Pixel und ruckeligen 9 Bildern pro Sekunde auf.
Zubehör
Prestigio liefert das MultiPad 10.1 Ultimate 3G in der für den Hersteller typischen rot-schwarzen Verpackung im Carbon-Design aus. Und auffällig geht es weiter, denn im Karton befindet sich auch ein schwarzes Etui aus hochwertigem Leder mit roten Ziernähten, welches das Tablet sicher vor Beschädigungen bewahrt. Im Lieferumfang enthalten sind zudem ein USB-OTG-Kabel, ein USB-Kabel, ein 5-Volt-Netzteil mit 2 Ampere sowie eine Schnellstartanleitung.
Garantie
Prestigio gibt 2 Jahre Garantie auf das MultiPad 10.1 Ultimate 3G. Spezielle Optionen oder Verlängerungen gibt es nicht.
Eingabegeräte & Bedienung
Bei einem ultramobilen Gerät wie dem Tablet-PC ist das Display das zentrale Bedienelement und muss dementsprechend überzeugen. Der kapazitive MVA-Touchscreen des MultiPad 10.1 Ultimate 3G reiht sich mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixel zwar in die Riege der Tablets ein, die keine Full-HD-Darstellung unterstützen, gibt ansonsten jedoch keinen Grund zur Beanstandung. Aufgrund der gläsernen Oberfläche des Testkandidaten klappt die Eingabe buchstäblich reibungslos. Alle Befehle setzt das Tablet schnell und präzise um, auch das Scrollen durch Webseiten oder Listen erfolgt augenblickblich und ohne Ruckeln. Lediglich bei der automatischen Drehung des Bildschirms gibt es eine kleine Verzögerung von rund einer Sekunde, doch insgesamt funktioniert die Ausrichtung sehr zuverlässig.
Zum Schreiben stellt das MultiPad 10.1 Ultimate 3G eine für Tablets typische virtuelle Tastatur im QUERTZ-Layout zur Verfügung, welche die untere Hälfte (horizontale Ausrichtung des Displays) beziehungsweise das untere Viertel (vertikal gekippt) des Bildschirms einnimmt. Die Tasten sind ausreichend groß, reagieren mit kaum nennenswerter Verzögerung und erlauben damit nach etwas Eingewöhnungszeit fast so schnelle Eingaben wie auf einer "echten" Tastatur. Wem das nicht reicht, kann wahlweise eine USB-Maus oder eine USB-Tastatur anschließen, muss in letzterem Fall aber damit leben, dass dann nur das englische Tastatur-Layout zur Verfügung steht.
Das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G integriert ein spiegelndes 10.1-Zoll-Display mit einer nativen Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten im 16:10-Breitbildformat. Diese Eckdaten stellen den Klassenstandard dar und finden sich beispielsweise auch beim Lenovo IdeaTab S2110A und dem Medion Lifetab S9714. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Während die genannten Tablets von Lenovo und Medion so wie die meisten aktuellen Geräte auf ein IPS-Panel setzen, kommt beim MultiPad 10.1 Ultimate 3G ein MVA-Panel zum Einsatz, was für ein Tablet relativ ungewöhnlich ist. Im Unterschied zu IPS-Displays kommen die MVA-Monitore auf eine etwas höhere Reaktionszeit, allerdings konnten wir im Test selbst bei schnellen Bildwechseln, wie sie typischerweise bei Spielen auftreten, keine Verzögerungen feststellen.
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Ausleuchtung: 73 %
Helligkeit Akku: 239 cd/m²
Kontrast: 1:1 (Schwarzwert: 275 cd/m²)
Die durchschnittliche Display-Helligkeit des Prestigio 10.1 Ultimate 3G beträgt lediglich 206 cd/m² und liegt bei maximal 239 cd/m² – beides sind gerade noch ausreichende Werte, um das Tablet unter freiem Himmel einzusetzen. Aufgrund der leuchtarmen Darstellung tut man sich in der Praxis aber selbst bei bedecktem Himmel oder im Schatten schwer, den Bildschirminhalt klar zu erkennen. Das stark spiegelnde Display macht die Sache nicht einfacher, da es bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Sicht noch weiter einschränkt.
Mit einem Schwarzwert von 0.79 cd/m² und einem Kontrastverhältnis von nur 303:1 legt das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G ebenfalls keine Glanzleistung hin, doch in geschlossenen und hellen Räumen kann man sehr gut mit dem MVA-Display arbeiten. Subjektiv betrachtet sind wir in diesem Fall sogar recht zufrieden mit dem Bildschirm, da er Inhalte scharf und mit naturgetreuen Farben darstellt. Bei extremen Blickwinkeln verblassen die Farben jedoch merklich.
Wie die Messwerte belegen, zählt das Display definitiv nicht zu den Stärken des Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G. Auf hohe Kontraste und satte Schwarztöne verstehen sich 10.1-Zoll-Konkurrenten wie der Samsung Galaxy Note 10.1 (Helligkeit 363.3 cd/m², Kontrast 804:1) und selbst der 7-Zoll-Vorgänger Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (Helligkeit 300.3 cd/m², Kontrast 1017:1) um einiges besser.
Wie gut schneidet das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G im Vergleich zur Konkurrenz ab? Dazu haben wir zum einen Tablets mit gleichem SoC-Unterbau herangezogen wie das Archos 97 Titanium HD, das Bullman TAB 9 AD Revolution und das Trekstor Surftab Ventos 9.7. Den Vergleich komplettieren bekannte 10-Zoll-Tablets wie Apple iPad 4, Google Nexus 10, Samsung Galaxy Note 10.1 sowie der Prestigio-Kollege MultiPad 7.0 Prime Duo mit 7-Zoll-Bildschirm.
AnTuTu v3 offenbart leichte Schwächen beim Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G, denn das Archos 97 Titanium HD ist hier 37 Prozent schneller, während das Google Nexus 10 auf und davon zieht. Diese Tendenz setzt sich auch beim Geekbench 2 fort, denn im direkten Vergleich ist das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G ebenfalls langsamer und wird sogar vom 7-Zöller Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo übertroffen. Das Google Nexus 10 bildet hier wiederum eine Klasse für sich, es folgen das Samsung Galaxy Note 10.1 und das Apple iPad 4.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G | |
Archos 97 Titanium HD | |
Archos 97 Titanium HD | |
Google Nexus 10 |
Beim Androbench stehen die Datenübertragungsraten auf den Prüfstand. Hier ist das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G in etwa gleich schnell wie die ebenfalls mit dem Rockchip-SoC RK3066 ausgestatteten Archos 97 Titanium HD und Bullman TAB 9 AD Revolution - die einzige Ausnahme bildet das sequenzielle Schreiben, was dem Archos-Tablet mit Abstand am schnellsten gelingt.
Lässt man die synthetischen Benchmarks beiseite und konzentriert sich auf die Browser-Performance, zeigt das Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G eine insgesamt gute Leistung. Beim Browsermark 2.0 übertrifft der Testkandidat das Archos 97 Titanium HD um immerhin 26 Prozent, fällt bei Google V8 Ver. 7 dagegen um etwa den gleichen Wert hinter zurück. Bei Sunspider 0.9.1 setzt das Tablet sogar die Bestmarke und schlägt dort sogar Leistungs-Größen wie das Google Nexus 10.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G | |
Archos 97 Titanium HD | |
Google Nexus 10 | |
Apple iPad 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie die Benchmarks mit AnTuTu und NenaMark2 zeigen, ist die Spieleleistung des Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G durchschnittlich, aber damit keinesfalls schlecht. Große Performance-Sprünge sind jedoch nicht drin und bei besonders anspruchsvollen Titeln dürfte der Testkandidat schnell an seine Grenzen stoßen. Ein weiterer Spielebenchmark, der GLBench 2.5, ließ sich auf dem Prestigio weder im Onscreen- noch im Offscreen-Modus starten.
AnTuTu 3DRating - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G PMP7100D3G | |
Google Nexus 10 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Apple iPad 4 |
Spiele
Im MultiPad 10.1 Ultimate 3D werkelt der ARM-SoC Rockchip RK3066, dem speziell für Spiele der Mali-400 MP4 zur Seite steht, ein OpenGL ES 2.0 fähiger Grafikchip mit vier Kernen. Die kombinierte CPU- und GPU-Leistung reicht für einfache Spiele wie Angry Birds ebenso aus wie für anspruchsvollere Titel, zum Beispiel die 3D-Shooter ShadowGun und Zombiewood oder die Rennsimulation Raging Thunder. Allerdings ließen sich einige Titel wie GT Racing: Motor Academy Free+ und Brothers in Arms 2 Free+, die bereits auf dem Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo ihren Dienst verweigerten, im Test auch nicht auf dem MultiPad 10.1 Ultimate 3D zum Laufen bringen.
Temperatur
Im Betrieb bewahrt das Prestigio 10.1 Ultimate 3D einen kühlen Kopf. Unter höchster Auslastung erwärmt sich die der Vorderseite des Tablets auf maximal 33.3 Grad Celsius, während die Durchschnittstemperatur bei ebenfalls moderaten 29.6 Grad Celsius liegt. Auf der Rückseite wird das Prestigio nicht einmal handwarm – wir messen im Mittel 27.4 Grad Celsius.
Maximale Auslastung und Idle-Zustand machen sich nur durch einen geringen Temperaturabstand bemerkbar. Im Leerlauf sind es über alle neun Messpunkte gemittelt 29.2 Grad Celsius (Vorderseite) und 27.3 Grad Celsius (Rückseite). Insgesamt ist die Temperaturentwicklung absolut unkritisch – für die elektronischen Bauteile besteht keinerlei Überhitzungsgefahr. Auch das mitgelieferte Netzteil erwärmt sich kaum.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Auf der Rückseite des Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G finden sich am linken und rechten Rand zwei kleine Lautsprecher, die einen halbwegs passablen Klang abliefern. Bei vertikaler Drehung des Displays kommt der Sound je nach Ausrichtung daher nur von links oder rechts, was den ohnehin nicht sehr starken Stereoeffekt weiter verblassen lässt. So wie bei vielen anderen Tablets eignen sich auch die Klangmembranen des Prestigio MultiPad lediglich zur Hintergrundbeschallung. Die Läutstärke lässt sich zwar recht ordentlich hochschrauben, doch insgesamt bleibt das Klangbild sehr flach und "schepperig" – höhe Töne dominieren, Mitten und Bässe sind nicht vorhanden. Kopfhörer sind daher dringend empfohlen und lohnen sich im Fall unseres Testkandidaten auch, denn die 3,5-mm-Soundbuchse liefert mit hochwertigen Ohr- oder Kopfhörern einen guten Klang.
Energieaufnahme
Der Lithium-Polymer-Akku mit 6.400 mAh ist fest im MultiPad 10.1 Ultimate 3G eingebaut ist und lässt sich nicht ohne Zerlegen des Tablets entnehmen. Wie die Messungen zeigen, geht das Prestigio-Tablet recht verschwenderisch mit der ihm zur Verfügung stehenden Kapazität um. Im Idle-Zustand beträgt der Verbrauch bis zu 8.9 Watt und steigt unter Volllast auf maximal 10.9 Watt. Beide Werte liegen zwar etwas über dem Durchschnitt von Tablets vergleichbarer Größe und Ausstattung, gehen damit aber noch in Ordnung. Viel Energie vergeudet das Tablet dagegen im Standby-Modus (2.3 Watt).
Aus / Standby | 1.4 / 2.3 Watt |
Idle | 4.2 / 7.7 / 8.9 Watt |
Last |
9 / 10.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der überdurchschnittliche Stromhunger des Prestigio Multipad 10.1 Ultimate 3G spiegelt sich in einer verhältnismäßig kurzen Akkulaufzeit wider. Laut Hersteller hält das Tablet bei der Wiedergabe von Videos bis zu 6.5 Stunden durch, beim Audio-Playback bis zu 36 Stunden und im Standby sogar bis zu 120 Stunden. Im Test erreicht der Prestigio zwar das selbstgesteckte Minimalziel von 6.5 Stunden Laufzeit, allerdings nur unter günstigsten Voraussetzungen: Im Idle-Modus mit aktiviertem WLAN und minimaler Helligkeit schaltet sich das Prestigio Multipad 10.1 Ultimate 3G im Reader-Test nach 7 Stunden und 46 Minuten aus.
Beim Testszenario "Surfen über WLAN" (WLAN eingeschaltet, Display-Helligkeit auf 150 cd/m² reduziert) schafft das Tablet nur 4 Stunden und 46 Minuten und bei voller Auslastung CPU und GPU, eingeschaltetem WLAN und maximaler Displayhelligkeit ist bereits nach 3 Stunden und 50 Minuten Schluss.
Das Prestigio 10.1 Ultimate 3G ist kein "Billig"-Tablet, auch wenn es mit seinem 280 Euro Preisetikett recht günstig daherkommt. Pluspunkte sammelt der Testkandidat durch sein stabiles Gehäuse, das zwar keinen Designpreis gewinnt, aber durch leicht zugängliche und sinnvoll angeordnete Schnittstellen und die robuste Glasabdeckung überzeugt. Genau das Gleiche können allerdings auch 10.1-Zoll-Konkurrenten wie das Archos 97 Titanium HD, das Bullman TAB 9 AD Revolution und das Trekstor Surftab Ventos 9.7 von sich behaupten, die obendrein sogar noch günstiger zu haben sind.
Was macht das Prestigio 10.1 Ultimate 3G also besser oder zumindest anders? Da wäre zum einen das integrierte 3G/UMTS-Modem zu nennen und des Weiteren der volle Zugang zu Google Play – ersteres Feature ist eher den teureren Tablets vorbehalten, während sich der Google-Store längst nicht mit jedem Gerät aufrufen lässt, so etwa beim Trekstor Surftab Ventos 9.7. Hinzu gesellen sich weitere Pluspunkte wie die leichtgängige Bedienung, ein reaktionsschnelles Android 4.0.4 sowie eine durchwegs niedrige Betriebstemperatur und eine gute Spieletauglichkeit, die auch etwas rechenintensivere Titel mit einschließt.
Nicht begeistert waren wir dagegen vom schwachen Display, das nur bei optimalen Lichtverhältnissen eine gute Darstellungsqualität abliefert, in puncto Kontrast, Blickwinkelstabilität und insbesondere der Helligkeit aber ansonsten nur Unterdurchschnittliches zustande bringt. Speziell der Einsatz im Freien stellt die Augen des Betrachters vor große Herausforderungen, weil sich neben der geringen Bildschirmhelligkeit dann auch noch die stark spiegelnde Glasoberfläche störend bemerkbar macht. Kritik kassiert das Prestigio 10.1 Ultimate 3G zudem für seine schlechten Kameras und den mickrigen Stereo-Klang. Nicht gerade überwältigend, aber noch passabel ist die Akkulaufzeit.
Also insgesamt doch ein "Billig-Tablet"? Nein, denn das Tablet kann letztlich alles, was ein Tablet können sollte. Blind zugreifen sollte man beim Prestigio 10.1 Ultimate 3G aber nicht, weil Licht und Schatten nahe beeinanderliegen. Hier heißt es genau abwägen, welche Features einem besonders wichtig sind und auf welche man notfalls verzichten kann.