Test Lenovo IdeaTab S2110A Tablet
Die Tablets der IdeaPad und IdeaTab Serie sind in erster Linie preisaggressive Geräte für das Unterhaltungssegment. Sie stellen dabei jene Nutzer zufrieden, die auf der Suche nach einer angemessenen Multimedialeistung bei einem Mobilgerät sind. Innerhalb des Lenovo-Tablet-Segmentes bietet die budgetfreundliche IdeaTab A-Serie genug Performance für Filme unterwegs, während die zweite Generation des (noch nicht erhältlichen) IdeaTab K2 angeblich mit beeindruckenden Neuerungen wie einem Display mit 1920 x 1200 Bildpunkten und einem Vier-Lautsprecher-Sytem auftrumpfen wird.
In der Mitte zwischen den beiden Extremen liegt die IdeaTab S-Serie, die etwas gehobenen Ansprüchen gerecht werden will und Geräte mit 9,7- oder 10,1-Zoll-IPS-Display, 1,5 GHz Snapdragon APQ8060A CPU, 1 GB LPDDR2 RAM und zwei Kameras anbietet. Erwähnenswert ist auch der proprietäre Docking Port für eine Tastatur mit Touchpad. Für diesen Test sehen wir uns das IdeaTab S2110 mit Tastatur-Docking-Station an. Preis zusammen: US-Dollar 499 (390 Euro). Ohne Dock ist das IdeaTab um US-Dollar 419 (325 Euro) zu haben. Schlägt sich das Neue besser als das eher entäuschende IdeaTab A2109?
Gehäuse
Schon wenn man das S2110 zum ersten Mal in den Händen hält, wird man sich des extrem dünnen Profils des Gerätes bewusst. Lenovo hat bei der offiziellen Vorstellung bei der IFA 2012 von einem der "dünnsten und leichtesten Tablets" gesprochen - und das können wir nur bestätigen. Andere aktuelle 10,1-Zoll-Tablets, wie das Transformer Prime und Galaxy Tab 2, sind zumindest ein paar Zehntel Millimeter dicker und zudem auch wesentlich schwerer. Selbst einige der kleineren Tablets, wie das 9,7 Zoll iPad der dritten Generation und Sonys 9,4 Zoll Xperia Tablet S, können mit dem S2110 nicht mithalten, was die Dicke und Masse betrifft.
Neben der recht kleinen Grundfläche fällt auch auf, dass das Tablet über ein relativ "rechteckiges" Design verfügt: Der Rücken ist nicht stark gewölbt, die Ecken und die Kanten erscheinen dadurch schärfer und das schlanke Profil wird akzentuiert. Die strukturierte Rückseite sieht elegant aus und ist sehr widerstandsfähig gegen Fingerabdrücke. Trotzdem wird der eine oder andere Benutzer die Rückseite als das erkennen, was sie ist: eine dünne Plastikabdeckung.
Wie bei anderen extrem dünnen und/oder leichten Geräten wird man sich auch hier wohl über die Stabilität Gedanken machen. Obwohl das S2110 in der Hinsicht nicht komplett enttäuscht, ist die Biege- und Druckfestigkeit nur durchschnittlich. Der Verzicht auf Metall in der Konstruktion hat das Gewicht zwar stark reduziert, aber der Rahmen lässt sich dadurch etwas verwinden und der Bildschrim eindellen, wenn man fester drückt. An und für sich geht die Verarbeitungsqualität in Ordnung - aber verglichen mit anderen Geräten in der selben Klasse kann sie nicht ganz mithalten.
Ausstattung
Das S2110 ist für diese Geräteklasse relativ gut ausgerüstet: Neben Micro-HDMI ist auch Micro-USB an Bord. Wir haben den HDMI-Ausgang mit einem externen Monitor und einer Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten getestet. Der Monitor gibt dabei den Display-Inhalt des Tablets (mit Rändern - sowohl bei YouTube- als auch 1080p-Videos) und Sound problemlos wieder. Die eingebaute USB-On-The-Go-Funktionalität haben wir ebenfalls untersucht. Zu diesem Zweck schließen wir externe USB-Sticks und eine Maus-/Tastatur-Kombo von Logitech an, wobei die USB-Sticks und die Maus sofort erkannt wurden, die Tastatur hingegen nicht.
Das U.S.-Model des S2110 unterstützt WWAN zur Zeit (noch) nicht. Unser Test-Tablet hat keinen SIM-Karteneinschub - die Stelle, wo sich das Lesegerät dafür normalerweise befinden würde, ist leer. Es ist anzunehmen, dass internationale oder zukünftige Modelle 3G-/LTE Unterstützung später anbieten werden.
Genauso wichtig wie die oben erwähnten Anschlüsse wäre ein SD-Kartenlesegerät - das suchen wir beim S2110 jedoch leider vergeblich. Wir verstehen nicht ganz, warum Lenovo darauf verzichtet hat, da man ja dann den internen SSD-Speicherplatz (16 GB oder 32 GB) nicht erweitern kann. Fast alle der aktuellen Android-Tablets von den bekannten Herstellern haben (Micro-)SD-Karten-Unterstützung in irgendeiner Form - vom Acer Iconia Tab A700, dem kleineren 7,7 Zoll Toshiba AT270 bis hin zum älteren Lenovo IdeaTab K1. Den Niedrigpreis-Tablets wie dem Kindle Fire oder Nexus 7 sieht man das wohl nach, aber in der Preisklasse von 400 US-Dollar (310 Euro) würde man schon erwarten, dass der Speicherplatz erweiterbar ist. Das optionale Tastatur-Dock hat aber einen 3-in-1-Kartenleser und zwei USB-2.0-Anschlüsse.
Die drahtlose Anbindung wird über 802.11b/g/n WLAN und Bluetooth 4.0 ermöglicht. Zusätzlich besitzt das S2110 einen Radioempfänger, womit man dann auch Musik ohne 3G oder WiFi hören kann. Für das FM Radio gibt es allerdings keine standardmäßig vorinstallierte App - man muss sich selbst im Play Store umsehen, um diese Funktionalität zu ermöglichen.
GPS-Unterstützung ist nur mit 3G möglich - und da ja keine 3G-Modelle angeboten werden, konnten wir selbige nicht testen. Dass GPS nicht zur Standardausrüstung gehört, ist schon seltsam - fast alle Tablets der Konkurenz werden mit GPS ausgeliefert.
Software
Zum Zeitpunkt unseres Tests lief auf dem S2110 Android 4.0.3 ICS; von einem Update auf Jelly Bean haben wir bis dato noch nichts gehört. Das User Interface ist dem des vor kurzem getesteten IdeaTab A2109 sehr ähnlich, wobei aber jetzt die automatische Displaydrehung aktiviert ist. Das Navigieren ist generell unkompliziert, aber einige der Probleme, die wir beim A2109 festgestellt haben, treten auch bei diesem Modell auf. Das Lenovo App Store Widget, welches ja beim A2109 funktionsunfähig war, ist beim Testgerät durch ein Update komplett entfernt worden. Andere Mini-Anwendung wie Wetter, Kalender und Editor öffnen sich mit Verzögerung und die Animation ist generell langsam. Das UI hängt sich zwar nie komplett auf, aber Multi-Tasking geht nicht ganz so vonstatten, wie man das erwarten würde.
Die Framerate des Home Screens ist eindeutig niedriger und weniger flüssig als auf dem A2109 mit Tegra-3-Prozessor. Die Performance verschlechtert sich aber noch, wenn man viele Anwendungen und Widgets auf dem Home Screen platziert hat. Daran könnte aber auch das verwendete Skin schuld sein und nicht die Qualcomm CPU, da heruntergeladene Apps und Browser absolut anstandslos funktionieren. Die Verwendbarkeit ist zwar nicht unbedingt eingeschränkt, aber die ruckelige Animation fällt doch stark auf. Ob diese Probleme mit einem zukünftigen Update behoben werden, müssen wir wohl abwarten.
Kameras und Multimedia
Wie wir schon oft feststellen mussten, funktionieren die nach hinten und vorne ausgerichteten 5-MP- und 1,3-MP-Kameras draußen wesentlich besser als in Innenräumen. Im Freien hatten die Schnappschüsse satte Farben, obwohl das Bildrauschen etwas stärker ist als bei anderen Tablets mit 5 MP (z. B. Galaxy Note 10.1 und iPad der dritten Generation) üblich. Reflexlicht kann auch zum Problem werden, da es die Qualität an den Rändern stark beleuchteter Stellen beeinträchtigen kann. LED-Blitze können normalerweise bei Tablets und Smartphones nicht so überzeugen. Der beim S2110 inkludierte Blitz funktioniert nur wirklich bei Nahaufnahmen; zusätzlich muss man mit einer Verzögerung von ein bis zwei Sekunden rechnen. Die nach hinten ausgerichtete Kamera und der zugehörige Blitz befinden sich in einer Ecke und werden leicht von einem Finger abgedeckt, es sei denn, man ist sehr vorsichtig.
Aufnahmen mit 1080p lassen sich nur mit der hinteren Kamera ausführen. Die Videos sind von annehmbarer Qualität - solange ausreichend Licht vorhanden ist und man das Tablet langsam bewegt. Wenn es relativ dunkel ist, wird die Bildwiederholungsrate zu langsam und das Bild verschwommen. Die Soundqualität ist leider nur mittelmäßig und von starkem Rauschen geprägt.
Das S2110 wird mit einigen 720p-Videos ausgeliefert - erwähnenswert sind z. B. Toy Story 3 und Star Trek. Um die Wiedergabe von 1080p zu testen, haben wir How to Train Your Dragon (~1200 Kb/Sek. Bitrate) heruntergeladen, weil in diesem Film schnelle Szenenwechsel vorkommen. Das Video konnte ohne Probleme und Aussetzer wiedergegeben werden.
Zubehör
Es gibt z. B. einen kapazitiven Stylus, einen Bildschirmschoner und eine Tragetasche. Das Keyboard Dock muss an dieser Stelle wohl gesondert erwähnt werden. Derzeit gibt es kein weiteres Zubehör, das sich den Docking Port zu Nutzen macht.
Garantie
Lenovo gewährt auf das S2110 (in den USA) eine Garantie von 12 Monaten, sofern das Tablet direkt vom Online Store bestellt wurde. Eine Verlängerung der Garantie kann auf zwei Jahre erfolgen (man muss das Gerät im Reparaturfall einschicken) - Kostenpunkt: 80 US-Dollar (62 Euro).
Spiele
Wir haben einige 3D-Titel ausprobiert: vom GPU-freundlichen NFS Hot Pursuit bis hin zum anspruchsvolleren N.O.V.A. 3. NFS ließ sich dabei einwandfrei und ohne Verzögerungen spielen, während das Spiel von Gameloft öfters mal Einbrüche bei der Framerate verzeichnen musste (speziell bei den Gefechten im Freien). N.O.V.A. 3 scheint auf dem Tegra-3 Nexus 7 ein wenig flüssiger zu laufen. Im Großen und Ganzen ließen sich alle von uns getesteten Games ohne Probleme spielen.
Input Devices
Tastatur-Dock
Das Tastatur-Dock - das übrigens nicht über eine Hintergrundbeleuchtung verfügt - hat ähnliche Chiclet-Tasten wie sie auch bei einem Netbook zu finden sind. Die einzelnen Tasten sind nicht sehr groß - was bei Dimensionen von 25 x 9 Zentimeter auch zu erwarteten ist. Die Tastatur ist dadurch speziell für Benutzer mit großen Händen bzw. Fingern etwas gewöhnungsbedürftig. Das Dock überzeugt mit einer hohen Fertigungsqualität und fügt sich auch farblich gut ein: Die in Dunkelsilber gehaltene Oberseite und die strukturierte Unterseite passen gut zum schwarzen Displayrahmen bzw. der Rückseite des Tablets. Man kann die Tastatur relativ leicht verwinden und mit einem festeren Fingerdruck eindellen - obwohl das für den täglichen Betrieb keine Bedeutung hat.
Das Dock wiegt zirka 630 Gramm, wobei der Großteil des Gewichtes dem Zusatzakku zuzuschreiben ist. Durch das Gesamtgewicht von 1,2 Kilogramm fühlt sich die Einheit dann schwerer an, als man ob der Größe vermuten würde. Das Gerät wirkt etwas kopflastig - speziell wenn man das Tablet-Display weit nach hinten verstellt hat, kann es sich durch das Gewicht noch unbeabsichtigt weiterbewegen. Im Normalfall hält das Scharnier das Tablet aber sicher fest.
Was das Schreibgefühl angeht, ist die Tastatur ausgezeichnet: Der Tastenhub ist größer als erwartet, die Tasten sind nicht sehr laut und bieten genügend Feedback. Die Funktionstasten sind sehr hilfreich, da sie das schnelle Ein-/Ausschalten von WiFi ermöglichen und auch einfache Multimedia-Kontrolle erlauben. Das SD-Kartenlesegerät ist etwas schwierig zu erreichen - es sei denn, man hebt das Gerät vorne etwas an. Der einzige wirkliche Nachteil: Manchmal verzögert sich die Reaktion auf einen Befehl bis zu zwei Sekunden (speziell bei den Tasten "Pos1" und "Druck"). Angesichts der Tastaturgröße waren wir von deren Leistung und Qualität sehr beeindruckt.
Touchpad
Das Touchpad (8.5 x 4.5 Zentimeter) ist flach und funktioniert wie erwartungsgemäß, obwohl es nicht immer ganz einfach zu bedienen ist: Manchmal wirkt das Touchpad etwas träge und reagiert nicht sofort. Ob das ein Problem ist oder nicht, hängt aber vom individuellen Benutzer ab. Multi-Touch oder selbst Scrolling (wie z. B. beim Asus Transformer Prime) werden nicht unterstützt, da wohl erwartet wird, das der Benutzer dazu den Touchscreen des Tablets verwendet. Die Mausersatztasten haben ein solides Feedback und fühlen sich nicht schwammig an. Trotzdem haben wir öfters das Tablet und nicht das Touchpad zum Navigieren benutzt.
Man kann übrigens mit diesem Touchpad Text nicht so anklicken und markieren, wie man es von einem Windows Gerät gewöhnt ist, da man dabei nur den Bildschirm hinauf/hinunter scrollt. Selektives Kopieren und Einfügen geht deshalb nicht so leicht vonstatten.
Display
Mit 1280 x 800 Bildpunkten ist das von Lenovo eingesetzte glänzende Display dem anderer 10,1-Zoll-Mittelklasse-Tablets (z. B. Fujitsu Stylistic M532) von der Pixeldichte her ähnlich. Manche der kleineren Konkurrenten, wie das 9,4 Zoll Xperia Tablet S und das 7,7 Zoll Toshiba AT270, haben aber die gleiche Auflösung - und damit schärferen Text bei kleinerer Grundfläche. Oberklasse-Tablets verfügen jetzt schon häufig über 1080p-Displays; wir waren aber mit den Farben und der Qualität des Lenovo Displays für Filme und Internetnutzung durchaus zufrieden.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 364 cd/m²
Kontrast: 728:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
Für die Bildschirmhelligkeit ergaben sich im Mittel 350 cd/m², was einen sehr guten Wert darstellt. Damit ist das S2110 heller als die meisten 10,1-Zoll-Tablets und auch heller als das iPad der dritten Generation. Nur Modelle der (teureren) Oberklasse (Transformer Prime und Stylistic M532) haben hier noch bessere Werte. Die zwei erwähnten Tablets eignen sich trotz des glänzenden Displays auch uneingeschränkt für den Außeneinsatz. Für den Gebrauch in Innenräumen reicht eine Helligkeit von 60-80 Prozent allemal, da es ansonsten schon zu hell wird, was für die Augen auf Dauer anstrengend ist. Das Kontrastverhältnis ist auch sehr gut und mit anderen IPS-Tablets gleichauf.
Das S2110 ist für den Außengebrauch mäßig geeignet, vorausgesetzt man wählt die höchste Helligkeitsstufe und sorgt für ein sauberes Display. Obwohl Reflexionen auftreten, kann man Text und Bilder noch gut erkennen - selbst im direkten Sonnenlicht, sollte das einmal notwendig werden. Aufgrund des geringen Gewichtes und der guten Transportfähigkeit ist das S2110 ein Tablet, das sich durchaus gut für den Außeneinsatz eignet - wobei man auch andere an dem Vergnügen teilhaben lassen kann.
Wie man das von einem IPS-Panel auch erwarten darf, ist die Blickwinkelstabilität des S2110 sehr gut. Wir konnten das Tablet sowohl im Hoch- als auch Querformat selbst bei sehr flachen Blickwinkeln gut verwenden, da die Farben nicht invertieren. Der Kontrast fällt zwar bei extrem flachen Winkeln dann etwas ab (leichter Violettstich in den Schwarzbereichen) - aber dieses Szenario ist im Alltag unrealistisch. Sollten sich mehrere Benutzer das Tablet teilen (z. B. beim Filme ansehen), kann es unter Umständen sein, dass sich Reflektionen stärker bemerkbar machen oder die Helligkeit (wenn man nicht genau vor dem Display sitzt) etwas abfällt. In diesem Falle ist es vielleicht angebracht, die Helligkeit gegebenenfalls etwas zu erhöhen.
Leistung
Die 1,5-GHz-Dual-Core-Snapdragon-APQ8060A-CPU im S2110 ist der MSM8960-CPU ähnlich, die sich in einigen nordamerikanischen HTC-One-Smartphones wiederfindet. Beide sind Krait-Prozessoren, die in einem 28-nm-Prozess hergestellt werden und über eine integrierte Grafik (Adreno 225) verfügen. Die APQ-Serie der Qualcomm Prozessoren unterstützt jedoch nicht Handy-Protokolle (CDMA, GSM und LTE) - damit lässt sich erklären, warum das U.S.-Testgerät mit keinem SIM-Kartenleser ausgerüstet ist.
Obwohl der Dual-Core-8060A nur die Hälfte der Kerne des Nvidia Tegra besitzt, kann die Leistung doch mit der vieler Tegra-3-Geräte mithalten (siehe Benchmarks). Die Grafik-Performance ist (gemäß GLBenchmark) sogar sehr überzeugend.
Die Resultate vom Android-Benchmark-Tool Antutu v2 erfüllen jedoch unsere Erwartungen gar nicht (teilweise tausende Punkte weniger als die Konkurrenz). Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass die RAM-, CPU-Integer- und Floating-Point-Resultate, die zirka die Hälfte der entgültigen Bewertung ausmachen, teilweise weit hinter der Tegra-3-Konkurrenz zurückbleiben. Trotzdem ist die Performance beim Internet-Browsen so gut wie bei Tegra-3-Prozessoren. Nur beim Multi-Tasking, also wenn mehrere Programme gleichzeitig am Laufen sind, wird das S2110 dann langsamer.
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaTab S2110A | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Sony Xperia Tablet S |
Vellamo Mobile Web Benchmark 1.0.6 - Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Sony Xperia Tablet S |
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaTab S2110A | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Sony Xperia Tablet S | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaTab S2110A | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Sony Xperia Tablet S |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaTab S2110A | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Sony Xperia Tablet S |
* ... kleinere Werte sind besser
Emissionen
Temperaturen
Die Temperaturen an der Vorder- und Rückseite unterscheiden sich im Leerlauf kaum: Wir haben im Durchschnitt 28° Celsius gemessen. Um Höchstlast zu simulieren, ließen wir den Stability Test 2.5 CPU+GPU-Stress-Test für über eine Stunde laufen.
Wir stellten dabei fest, dass sich die gemessenen Temperaturwerte jetzt ziemlich unterscheiden: von 30,2° Celsius an einem Ende bis auf 44,4° Celsius am anderen Ende des Gerätes. Obwohl das S2110 damit nicht wirklich zu den ganz "heißen Eisen" zählt (den Rekord hält das Iconia Tab A700), kann der Benutzer doch erwarten, dass das Gerät beim Filme schauen und beim Multi-Tasking wesentlich schneller warm wird als andere Tablets.
"Hotspots" sind bei Tablets normalerweise ausgeprägter, da diese ja nicht über ein aktives Kühlsystem Hitze abführen können. Das S2110 ist da keine Ausnahme: Speziell auf der linken Seite auf der Oberseite wird das Tablet um einige Grade wärmer als auf der anderen Seite. Die oben erwähnten Temperaturen sind jedoch unter den fast schlimmstmöglichen Bedingungen ermittelt worden - für die meisten User wird sich die observierte Temperaturentwicklung in angenehmen Grenzen halten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-12.4 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher sitzen an den linken und rechten Kanten und strahlen über schmale Schlitze im Gehäuse ab. Der Sound ist schwachbrüstig, verfügt über eine geringe Bandbreite und mangelnden Bass. Musik klingt wesentlich schriller, als man es von Tablet-Lautsprechern erwarten würde und erinnert irgendwie an ältere Netbook-Modelle. Für ein Video hie und da reicht es zwar, wir würden aber trotzdem eine externe Lösung über die 3,5-mm-Audiobuchse empfehlen. Die geringe Dicke hat sicher die verwendete Lautsprecher-Hardware beeinflusst. Billigere Tablets wie das Nexus 7 oder Lenovos eigenes A2109 klingen teilweise besser.
Akkulaufzeit
Die maximale Laufzeit haben wir bei ausgeschaltetem WiFi und bei der niedrigsten Display-Helligkeit getestet. Das S2110 erreicht unter diesen Bedingungen eine maximale Laufzeit von fast 20 Stunden - länger als die meisten Tablets und fast so lange wie das iPad der dritten Generation.
Die minimale Laufzeit haben wir bei maximaler Display-Helligkeit und mit WiFi ermittelt. Wir lassen dazu den Stability Test 2.5 laufen, der sowohl CPU als auch GPU gehörig stresst. In diesem Fall hat sich das Tablet 3 Stunden und 43 Minuten behaupten können.
Der praxisnahe WLAN-Test wird bei einer Displayhelligkeit von 150 cd/m2 (50 Prozent) ausgeführt. Dabei ruft ein Skript verschiedene Websites auf. Bei diesem Test hat sich das Tablet nach 8 Stunden und 15 Minuten selbstständig ausgeschalten.
Die durchschnittlichen Laufzeiten sind durchaus akzeptabel und können mit anderen aktuellen Tablets (wie z. B. dem Fujitsu M532 und dem Xperia Tablet S) verglichen werden. Da die Spanne zwischen minimaler und maximaler Laufzeit sehr groß ist, wird die letztendliche Laufzeit sehr von den Einstellungen abhängig sein. Lenovo spricht von 10 Stunden Surfen - und das können wir auch bestätigen. Falls noch längere Laufzeiten notwendig sein sollten, kann man ja das Tastatur-Dock verwenden und noch einmal 8-10 Stunden dazugewinnen. Das sollte dann wirklich auch unter hoher Last für einen ganzen Tag reichen. Im Grunde ist die Laufzeit schon erwähnenswert - speziell wenn man sich vor Augen hält, wie dünn das Gerät ja eigentlich ist.
Fazit
Was die Hardware des IdeaTab S2110 angeht, tragen das dünne Profil, das geringe Gewicht, die lange Laufzeit und das helle IPS-Panel dazu bei, dass das Gerät für den mobilen Einsatz geradezu prädistiniert ist. Aber auch in Innenräumen und im Mobileinsatz macht das Tablet richtig Spaß.
Die geringe Größe und das niedrige Gewicht bedeuten aber auch, dass Kompromisse notwendig waren: In diesem Fall ist es die Konstruktionsqualität, die etwas zu wünschen übrig lässt. Das Tablet sieht zwar richtig gut aus, aber lässt sich doch etwas leicht verwinden und macht einfach nicht einen so stabilen Eindruck wie manches Konkurrenzmodell mit Aluminiumverstrebungen. Wir würden empfehlen, dem Tablet eine von Lenovos Schutzhüllen zu spendieren - speziell wenn man viel unterwegs ist.
Die Software überzeugt leider weniger. Das Skin ist verbesserungswürdig und sollte eine flüssigere Navigation erlauben. Selbige ist zwar nicht kompliziert, aber nichts funktioniert auf diesem Tablet so unmittelbar wie wir es erwarten. Selbst moderates Multi-Tasking quittiert das Tablet mit einer leichten, aber doch wahrnehmbaren Verzögerung bei der Ausführung.
Falls man sich für das IdeaTab S2110 entscheiden sollte, muss man etwas an Software Performance aufgeben und erhält dafür ein schlankes und ausdauerndes Gerät. Benutzer, die ein leichtgewichtiges und leicht zu transportierendes 10,1-Zoll-Tablet für einfache Arbeiten und Filme benötigen, sind mit dem S2110 sicherlich gut bedient.