Test Toshiba AT270-101 Tablet/MID
Im März dieses Jahres war das letzte Tablet aus dem Hause Toshiba bei uns im Test: Das AT200 kam mit 10.1-Zoll-Bildschirm und Dual-Core-SoC von Texas Instruments. Unterm Strich hat das "Wald- und Wiesen-Tablet" gut abgeschnitten, günstig war es hingegen nicht. Bei der Bezeichung AT270 könnte man nun an einen modernisierten und etwas aufgehübschten Nachfolger denken. Aber mitnichten: Schon bei der Display-Größe zeigt sich ein signifikanter Unterschied. So zählt der jüngste Tablet-Spross von Toshiba zur vergleichsweise seltenen Gattung der Geräte mit rund sieben Zoll Bildschirmdiagonale. In diesem Fall sind es 7.7 Zoll, um genau zu sein. Messen muss sich das Toshiba AT270 aktuell etwa mit dem überaus günstigen Google Nexus 7, das aktuell Rang 7 in unserer Tablets Top 10 belegt.
Toshiba will mit dem AT270 ein sehr mobiles Tablet platzieren, das dennoch keine Kompromisse macht, was Leistung, Ausstattung und Display angeht. Daher ist die Wahl auf eine Nvidia Tegra-3-Plattform mit Android 4.0, 32 GB internem Speicher und ein AMOLED-Display, geschützt von Corning Gorilla-Glas gefallen. Auf ein 3G-Modul hingegen verzichtet Toshiba. Unverständlich angesichts der kompakten Abmessungen und der Preisempfehlung von 549 Euro. Doch nun zum Test des kleinen Brettchens.
Denn so fühlt es sich an, das Toshiba AT270. Wie ein Brettchen, und zwar ganz im positiven Sinn. Es ist mit weniger als acht Millimeter Bauhöhe sehr flach, verzichtet auf Rundungen und Wölbungen im Gehäuse und ist sehr verwindungssteif. Eben ein stabiles kleines Surf-Brettchen. Leise Knarzgeräusche gibt es beim Versuch, es zu verwinden, dann aber doch von sich.
Doch genug der Wortspiele. Das vollständig aus Aluminium gefertigte Gehäuse macht einen hochwertigen Eindruck. Das aufgeraute Finish lässt zwar das letzte Quäntchen Eleganz vermissen, liegt dafür gut in der Hand und zieht kaum Fingerabdrücke an. Nur ein schmaler, blank polierter Rahmen umgibt das Tablet. Auch die Rückseite ist rechts, wo die Kamera untergebracht ist, auf einem Streifen von rund 1.5 Zentimeter glatt.
Alle Anschlüsse und Buchsen sind offen, verbergen sich also nicht hinter Staubschutzkappen. Die Bedienelemente inklusive eines kleinen Schiebeschalters zur Arretierung des Bildschirminhalts befinden sich griffgünstig am oberen Rahmen des Geräts. Am unteren Rand ist die Multifunktionsschnittstelle, die auch zum Laden dient. Beim Steckerformat schreibt Toshiba aber eine ganz andere Formensprache als beim Tablet selbst. Statt schlank und kompakt ist der Stecker ganze 3.9 x 3.5 Zentimeter groß. Das will optisch gar nicht zur filigranen Erscheinung des AT270 passen.
Denn das Tablet misste gerade mal 7.8 x 204.5 x 135.2 Millimeter und wiegt 332 Gramm. Damit mimt es den idealen Begleiter für unterwegs – zumindest was Größe und Gewicht angeht.
Im Gegensatz zum Gehäuse ist die Ausstattung gar nicht klein, sondern einem Tablet der Oberklasse absolut angemessen. Die Basis stellt das bewährte Vier-Kern-SoC (System-on-a-Chip) Nvidia Tegra 3 mit 1.3 GHz Basistakt im Multicore-Betrieb. Rechnet nur ein Kern geht der Takt auf 1.4 GHz hoch, sofern nicht thermische Aspekte dagegen sprechen. Einen Energiesparkern für einfache Aufgaben wie den Idle-Betrieb besitzt die Tegra-3-Plattform ebenfalls. Für 3D-Rechenleistung ist auf dem SoC eine GPU vom Typ Nvidia GeForce ULP untergebracht.
Beim Arbeitsspeicher setzt Toshiba auf den Klassenstandard von einem GB LP-DDR2 SDRAM. An internem Speicher stehen 32 GB zu Verfügung, erweiterbar per microSD-Karte. Der entsprechende Reader befindet sich auf der rechten Gehäuseseite. Zur weiteren Ausstattung zählen zwei Kameras, zwei Stereo-Lautsprecher und eine Kombischnittstelle für Kopfhörer und Mikrofon.
Software
Mainstream gibt es auch beim Thema Betriebssystem. Mit Android 4.0 alias Ice Cream Sandwich kommt nicht die aktuellste Version von Googles OS zum Einsatz, mit Sicherheit aber eine bewährte und stabil funktionierende. Über ein mögliches Update auf Android 4.1 Jelly Bean gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Informationen seitens des Herstellers.
Veränderungen am Android-System nimmt Toshiba kaum vor. Der User kann lediglich zwischen der Standard-Tastatur und einer Swype-Tastatur wählen, die ein schnelleres Tippen verspricht, da man zwischen den einzelnen Buchstaben nicht absetzen muss, sondern quasi über die Tastatur gleitet. Welche Tastatur letztendlich besser funktioniert, ist reine Geschmacksache.
Kommunikation & GPS
Gut funktioniert haben das WLAN-Modul, das mit hoher Reichweite glänzt, und der GPS-Sensor. Bereits nach weniger als 30 Sekunden war die initiale Standortbestimmung erledigt. Der Empfang war im Freien immer stabil. Das WLAN unterstützt zwar 802.11b/g/n und damit hohe Geschwindigkeiten. Im weniger frequentierten 5-GHz-Band funkt das Toshiba AT270 aber nicht. Bluetooth 3.0 ist ebenfalls an Bord. Zwar nicht mehr ganz up-to-date, aber völlig in Ordnung.
Kameras & Multimedia
Die beiden Kameramodule sind beim Toshiba AT270 nicht wie bei den meisten anderen Tablets mittig an einem der Bildschirmränder angebracht. Toshiba platziert die Frontkamera indes in der linken oberen Ecke. Die rückwartige Kamera liegt direkt gegenüber, wenige Zentimeter tiefer angeordnet und von einem LED-Blitz begleitet.
Das Frontmodell, vorwiegend für Videotelefonie gedacht, löst mit zwei Megapixel auf. Filme dreht sie aber nur im betagten VGA-Format mit 640 x 480 Pixel. Die Bildqualität ist sowohl bei Fotos als auch bei bewegten Bildern indiskutabel. Zwar stimmen die Farben, aber es fehlt an Schärfe. Videos werden zudem von Rucklern begleitet, wenn die Kamera geschwenkt wird.
Die rückseitige Kamera arbeitet mit einem 5-Megapixel-Sensor, was für Schnappschüsse und kleinere Abzüge völlig ausreicht. Leider sind die Fotos von einer Art Schleier überzogen und insgesamt zu blass. Bei diffusem Licht macht die Kamera keinen Stich mehr, die Bilder sind sehr grobkörnig. Der LED-Blitz bringt da kaum Verbesserungen, die Aufnahmen wirken damit deutlich unnatürlicher. Videos dreht die "Heckkamera" in 720p, was auch nicht mehr state-of-the-art ist in dieser Preisklasse. Sehen lassen können die Filmchen sich aber, zumal der Sensor gut mit Hell-Dunkel-Wechseln zurechtkommt.
Bei der Wiedergabe von Filmen macht sich der hervorragende Schwarzwert des AMOLED-Displays bemerkbar. Besonders düstere Szenen profitieren stark davon. Getrübt wird das Kinovergnügen allerdings von den schwachbrüstigen Lautsprechern, die es nicht nur an Dynamik und Volumen vermissen lassen. Sie klingen oberndrein blechern. Daher: für Filme, Musik und Spiele unbedingt einen Kopfhörer benutzen. Mitgeliefert wird leider keiner. Ein weiterer Wermutstropen ist, dass 1080p-Videos mit der Youtube-App nicht ganz ruckelfrei wiedergegeben werden. Es sind zwar nur vereinzelte Ruckler, empfindliche Naturen werden sich aber daran stören.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist sehr überschaubar. Neben dem Netzteil mit einem recht unflexiblen Kabel sind nur ein paar Papierdokumente in der Schachtel. Optionales Zubehör hat Toshiba aber schon im Angebot. Etwa eine SLIM SLEEVE genannte Schutzhülle oder eine Display-Schutzfolie namens Screen Protector. Preise standen bei Texterstellung noch nicht fest.
Garantie
Die Standardgarantie für das Toshiba AT270 beträgt 24 Monate. Meldet der User den Service-Fall bei der Toshiba Notebook-Hotline an, bietet Toshiba einen kostenfreien Vor-Ort-Abholservice an. Andernfalls muss das Gerät eingesendet werden. Garantieoptionen gibt es ebenfalls. Die einjährige „Egal-was-passiert-Garantie“ kostet faire 59 Euro, eine Verlängerung auf ganze vier Jahre ist mit 109 Euro ebenfalls günstig und gilt weltweit. Zu den Garantieleistungen gibt es nur ein Fazit: vorbildlich!
Spiele
Bei der Wiedergabe von FullHD-Videomaterial konnten wir noch vereinzelte Ruckler feststellen. Für anspruchsvolle 3D-Spiele gilt das nicht, die laufen einwandfrei. Etwas anderes haben wir von der Nvidia GeForce ULP aber auch nicht erwartet. Aktuell führen wir die Game-Tests mit den Rennsimulationen Raging Thunder 2 und Need For Speed: Hot Pursuit sowie dem Third-Person-Shooter ShadowGun durch.
Ebenso wichtig für das Spielevergnügen ist die Steuerung. Dabei macht die recht glatte Oberfläche des Displays eine gute Figur, wenn wir uns auch eine noch etwas bessere Gleitfähigkeit gewünscht hätten. Der Lagesensor hingegen reagiert sehr empfindlich, was zunächst eine gewisse Eingewöhnung erfordert, zumal die Bewegungen aufgrund des kompakten Gehäuses zu stärkeren Manövern führen als bei größeren Tablets. Hat man sich daran erst einmal gewöhnt, macht das Spielen aber richtig Freude.
Eingabegeräte & Bedienung
Eines gleich vorweg: Flüssiges Arbeiten ist mit dem Toshiba AT270 ohne Einschränkung möglich. Der leistungsstarke Tegra-3-Chip von Nvidia und das ausgereifte Google OS Android 4.0 ICS stellen dafür einfach eine sehr gute Basis dar. Der Touchscreen funktioniert überdies einwandfrei. Er registriert Berührungen zuverlässig und setzt sie verzögerungsfrei in Befehle um. Die Gleitfähigkeit der Glasoberfläche – es handelt sich um kratzresistentes Corning Gorilla-Glas – ist in Ordnung, könnte aber noch einen Tick höher sein. Das Drehen des Bildschirminhalts genehmigt sich eine kurze Gedenksekunde, funktioniert dafür aber in alle Richtungen. Mittels eines Schiebeschalters auf der Geräteoberkante lässt sich die automatische Rotation unterbinden.
Aufgrund des mit 7.7 Zoll vergleichsweise kleinen Displays fallen auch die Tasten der virtuellen Tastatur recht schmal aus. Im Querformat, dem wohl am meisten genutzten Anzeigemodus, hatten wir dennoch keine Schwierigkeiten, die Tasten zuverlässig zu treffen. Wir haben im Test die Android-Standard-Tastatur der Swype-Variante vorgezogen. Letztere ist für unseren Geschmack etwas zu überfrachtet.
Erste Auffälligkeit beim Display des Toshiba AT270 ist seine Größe oder – besser gesagt – seine Kleinheit. 7.7 Zoll misst der Bildschirm in der Diagonale und macht das Tablet zu einem äußerst kompakten Gerät. Abstriche bei der Auflösung muss der User dennoch nicht in Kauf nehmen. Zwar lockt das AT270 nicht mit FullHD, die bei den 10-Zöllern üblichen 1280 x 800 Bildpunkte gibt es aber auch hier.
Erstmals verbaut Toshiba in einem seiner Tablets ein AMOLED-Display. Diese Panelgattung punktet bauartbedingt mit einem extrem niedrigen Schwarzwert, da jedes einzelne Pixel beleuchtet ist. Für Schwarz leuchtet das entsprechende Pixel einfach nicht. Ergo: Schwarz ist Schwarz. Daraus ergibt sich auch ein sehr guter Kontrast, den zu messen uns allerdings schwerfällt. Tastache ist, der Kontrast ist sehr hoch. Aufgrund des Schwarzwertes von Null geht das Kontrastverhältnis aber rechnerisch gegen Unendlich.
Bei der Helligkeitsmessung kann das Display des kleinen Toshiba-Tablets hingegen nicht überzeugen. Eine über neun Messwerte gemittelte maximale Helligkeit von 146.2 cd/m2 ist schon für ein Notebook sehr gering. Bei einem Tablet absolut inakzeptabel. Bei einem Gerät, das derart mobil ist und förmlich nach dem Außeneinsatz schreit, sollte die Helligkeit schon jenseits der 300 cd/m2 liegen. Manche Geräte wie etwa das Asus Transformer Pad Infinity TF700T erreichen gar ein Vielfaches des Toshiba AT270. Die Ausleuchtung ist mit 90 Prozent hingegen nicht zu beanstanden.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 151 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Die Bilddarstellung des Toshiba AT270 gefällt. Die AMOLED-Technik trumpft mit sehr satten Schwarztönen und einem tollen Kontrast auf. Gerade bei Filmen und Fotos beeindruckt das Display. Leider mussten wir bei unserem Testgerät einen leichten Grünstich feststellen. Vor allem im Vergleich zu einem recht neutralen Display eines anderen Tablets, fällt der zu hohe Grünanteil deutlich ins Auge. Unterm Strich sind wir aber mit der Bildqualität zufrieden.
Das Thema Außeneinsatz ist eine der wenigen Achillesfersen des Toshiba-Tablets. An die spiegelnden Displays aktueller Tablets haben wir uns ja bereits gewöhnt, und da gehört die Oberfläche des 7.7-Zoll-Bildschirm noch zu den harmloseren Vertretern. Die mangelnde Leuchtkraft ist jedoch ein großes Manko beim Außeneinsatz. Zwar kann das AMOLED-Display mit seinen leuchtenden Farben noch ein wenig Boden gut machen. Auf der Terrasse oder gar bei direkter Sonneneinstrahlung schluckt das Display allerdings das Licht wie ein schwarzes Loch. Zu erkennen ist dann nur noch etwas, wenn das Display etwa mit der Hand abgeschirmt wird.
Ein weiterer Vorteil der AMOLED-Technik ist, dass es keinerlei Blickwinkelabhängigkeit gibt. Die Farben werden aus allen Blickwinkeln gleich wahrgenommen. Das bestätigt auch das Toshiba AT270 eindrucksvoll. Wie man das Tablet auch hält, an der Farbdarstellung ändert sich nichts. Mit flacheren Winkeln stellt sich lediglich der Eindruck nachlassender Helligkeit ein, was bei der eh schon sehr geringen Leuchtkraft zusätzlich stört.
Beim Thema Leistung macht Toshiba keine Kompromisse und setzt auf die leistungsstarke Nvidia-Plattform Tegra 3. Dieses SoC umfasst vier Rechenkerne, einen Stromsparkern und eine GeForce ULP-GPU. Die Rechenkerne arbeiten beim AT270 im Multicore-Modus mit 1.3 GHz. Bei Nutzung eines einzelnen Rechenkerns geht die Taktfrequenz auf 1.4 GHz hoch. Damit verbaut Toshiba zwar nicht die schnellste Ausbaustufe des Tegra 3 – wie es Asus im TF700T tut –, schnell genug für alle aktuell denkbaren Anforderungen ist der Prozessor dennoch allemal. Der Speicherausbau ist mit einem GB für Tegra-3-Tablets Standardkost.
Bei den synthetischen Benchmarks schneidet das Toshiba AT270 denn auch meist ähnlich wie die versammelte Tegra-3-Konkurrenz ab. Aber eben nur meist. Smartbench 2012 attestiert dem kleinen Tablet einen sehr hohen Wert im Vergleich zu den anderen Tegra-3-Tablets. Es erzielt sogar einen höheren Productivity-Score als die bisherigen Spitzenreiter Samsung Galaxy Note 10.1 und Asus Inifinity TF700T. Ein etwa anderes Bild zeigen die browser-basierten Tests. Hier muss sich das Toshiba AT270 ein wenig hinter den Tegra-Konkurrenten mit höherer Taktfrequenz einreihen. Und auch beim grafiklastigen GL Benchmark 2.5 hält das kleine Toshiba-Tablet einen gewissen Respektsabstand.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba AT270-101 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 |
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba AT270-101 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T |
Vellamo Mobile Web Benchmark 1.0.6 - Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba AT270-101 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Bereits ohne Infrarot-Thermometer spürt man, dass das Toshiba AT270 im Alltagsbetrieb stets sehr kühl bleibt. Mit maximal 29 Grad wird es nicht einmal handwarm, was sich sehr angenehm anfühlt. Bei längeren Game-Sessions geht die Temperatur des Gehäuses dann doch ein wenig nach oben. Doch selbst bei einem mehrstündigen Stability Test – also mit voller Belastung von GPU und CPU – konnten wir nicht mehr als 39.2 Grad messen. Ein sehr guter Wert. Das Tablet verfügt also offenbar über ein effizientes thermisches Design. Auch das Netzteil wir nur gut handwarm – vorbildlich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Energieaufnahme
Die begrenzten Größenverhältnisse schränken natürlich die Möglichkeiten, einen besonders starken Akku zu verbauen, ein. So kommt ein Lithium-Polymer-Akku mit 15 Wh und 3940 mAh zum Einsatz. Vergleichbar große Tablets wie das Google Nexus 7 oder das Samsung Galaxy Tab 7.0 Plus N bieten dieselbe oder zumindest eine ähnliche Kapazität. Um aus diesem Stromvorrat akzeptable Akkulaufzeiten zu holen, muss das Tablet zurückhaltend mit den Reserven umgehen. Zumindest im Idle-Betrieb schafft das AT270 das auch. Die Energieaufnahme liegt zwischen 0.5 und 1.6 Watt. Aufgrund der geringen Leuchtkraft wird sich der Alltagsverbrauch aber eher am oberen Ende dieser Spanne bewegen. Auch unseren WLAN-Surftest mussten wir mit maximaler Helligkeit absolvieren. Bei starker Beanspruchung geht die Leistungsaufnahme auf bis zu 4.2 Watt hoch, immer noch ein moderater Wert.
Aus / Standby | 0 / 0.15 Watt |
Idle | 0.5 / 1.4 / 1.6 Watt |
Last |
4.2 / 3.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
In sehr lange Akkulaufzeiten ummünzen kann das Toshiba AT270 seine moderate Werte bei der Leistungsaufnahme dennoch nicht. Zwar sind die Ergebnisse unter Volllast mit knapp vier Stunden und im Minimalszenario mit 13:28 Stunden völlig in Ordnung, ja sogar recht gut für die Gerätegröße. Beim praxisnahen WLAN-Test überzeugt das Gerät hingegen nicht ganz. Annähernd fünf Stunden sind für lange Surfausflüge fernab der Steckdose etwas dürftig.
Wir haben wenig Kritik am kleinen Toshiba Tablet. Mit dem AT270 macht Toshiba vieles richtig, aber der Reihe nach. Das geradlinige, sehr flache und kompakte Gehäuse hinterlässt einen hochwertigen und stabilen Eindruck. Die Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit dem Tegra 3 von Nvidia steht mehr als ausreichend Leistung zur Verfügung. Nicht an jedem aktuellen Oberklasse-Tablet findet sich noch eine dedizierte USB-Schnittstelle. Im täglichen Gebrauch macht das Toshiba AT270 eine gute Figur. Es lässt sich sehr flüssig damit arbeiten, der WLAN-Empfang ist ebenso gut wie der des GPS-Moduls. Bei der Leistung geht das kleine Tablet mit leicht gebremstem Schaum zu Werke, Kompromisse muss man dennoch nicht eingehen. Nur selten ein Problem bei Tablets ist die Wärmeentwicklung. So auch nicht beim 7.7-Zöller von Toshiba. Einen derart kühlen Kopf behalten dennoch die wenigsten Konkurrenten. Das Display offenbart ebenfalls positive Aspekte. Der sehr gute Schwarzwert, die leuchtenden Farben und die absolute Blickwinkelstabilität sind hier zu nennen. Die Entscheidung für ein AMOLED-Display seitens Toshiba war also sicher richtig ...
... wäre es doch nur etwas heller. Für ein Gerät, das für den mobilen Außeneinsatz konzipiert ist, ist die gebotene Leuchtkraft schlicht zu gering. Die AMOLED-Technik kann hier zwar noch ein bisschen was gut machen, im Sonnenlicht macht das Arbeiten mit dem AT270 keinen großen Spaß. Das gilt auch für die mit den Kameras geschossenen Bilder. Aber das bemängeln wir fast bei jedem Tablet – schade eigentlich. Die Akkulaufzeit schränkt die Mobilität des Toshiba Tablets zudem ein wenig ein. Aber hier macht sich eben das kleine, sehr leichte Gehäuse bemerkbar.
Zusammenfassend liefert das Toshiba AT270 eine gute Performance ab und ist aus unserer Sicht durchaus zu empfehlen – erst recht, wenn ein handliches Gerät gesucht wird. Die Mobilität wäre allerdings mit besserem Akku und 3G-Modul noch um ein Vielfaches höher. Und das Display sollte vor dem Kauf einer Prüfung unterzogen werden. Denn 549 Euro sind sicher kein Schnäppchen. Das Garantiemodell hingegen verdient ein Extralob.