Test Toshiba AT200 Tablet/MID
In dem Segment der 10,1-Zoll Tablets ist es nicht mehr leicht Fuß zu fassen. Es gibt viele Hersteller und nahezu wöchentlich gibt es Ankündigungen für weitere Geräte. Derzeit wird eine Vielzahl der Tablets in dieser Displaygröße mit Prozessoren aus dem Hause Nvidia ausgestattet. Bei dem AT200 sieht es anders aus. Toshiba setzt, genau wie der kanadische Hersteller RIM (Research In Motion) bei seinem Blackberry Playbook, auf Prozessortechnik von Texas Instruments. Auch beim Smartphone-Topseller Samsung Galaxy S2 kommt ab sofort eine Version mit diesem Prozessor auf den Markt. Wie sich das Gesamtpaket „Toshiba AT200-100“ im Praxistest schlägt, können Sie hier in einem gewohnt umfangreichen Test lesen.
Das Toshiba AT200 ist mit seinen 535 Gramm deutlich leichter als etwa das Motorola Xoom mit 730 Gramm, aber auch nur knapp 100 Gramm schwerer als das 7-Zoll große Blackberry Playbook von RIM. Dieser Gewichtsunterschied liegt an der Materialwahl des Gehäuses. Das Chassis des AT200 besteht aus matt-silber gebürsteten Metall. Bereits beim ersten Kontakt mit dem Gerät wird das relativ geringe Gewicht positiv auffällig. Bei den Abmessungen von 256 mm x 176 mm x 7,7 mm fällt auf, dass das AT200 etwas länger und breiter ist als beispielsweise das Motorola Xoom und das Samsung Galaxy Tab 10.1. Inmitten der silbernen Gehäuseumrandung ist ein schwarzer Kunststoffrand eingearbeitet, der sich fast komplett um das ganze Gerät zieht. Auf der rechten Seite gibt es drei Aussparungen, in denen die Hardwaretasten verstaut sind.
Das 10,1 Zoll Display besitzt keinen überstehenden Rand, der dieses schützen könnte; somit liegt das Gerät mit dem Display komplett auf, sobald es verkehrt herum hingelegt wird. Das Chassis besteht komplett aus einem Werkstück und man sollte annehmen können, dass es dadurch äußerst verwindungssteif ist. Jedoch die sehr geringe Dicke von nur 7,7 Millimetern kann dies nicht vollends leisten. Dem vergleichsweisen besonders steifen Blackberry Playbook kann das AT200 nicht das Wasser reichen. Zudem besitzt unser Testgerät eine minimal konvex gebogene Form, was dazu führt, dass das Tablet nicht vollends auf einem geraden Untergrund aufliegt (wir erinnern uns hier an die ersten Apple Alu-MacBooks...). Wie bei fast allen Geräten, finden wir bei dem AT200 auch keine Schrauben oder andere Öffnungsmechanismen um beispielsweise den Akku austauschen zu können.
Handlichkeit
Das Gerät liegt aufgrund seiner Kanten nicht so komfortabel in der Hand wie beispielsweise das Motorola Xoom. Zudem ist die Bodenwanne komplett gerade und nicht gewölbt. Eine solch ergonomische Anpassung wäre wünschenswert, würde sich aber negativ auf die Dicke des Tablets auswirken. Von der Form ist das Gerät mit einem übergroßen Apple Iphone 4 zu vergleichen, welches ebenfalls über eine vergleichbare Kantenführung verfügt.
Was die Schnittstellen angeht, so kann das AT200 mit einem Micro-HDMI-Anschluss, einem Mirco-USB-2.0-Anschluss, einer 3,5 Millimeter Buchse für Kopfhörer sowie ein Mikrofon und einem Micro-SD-Kartenslot punkten. Alle genannten Schnittstellen sind im Querformat an der linken Gehäuseseite zu finden. Diese Anschlüsse decken den Standard aktueller Tablets ab. Hinzu kommt an der Gehäuseunterseite noch ein Dock-Connector, wie wir es beispielsweise von allen Apple Produkten kennen. Beim AT200 wird dieser Dockanschluss zum Aufladen des Geräts benutzt. Laut der Herstellerbeschreibung wird dadurch noch zusätzlich das Andocken an eine „Toshiba AT200 Dock“ ermöglicht, allerdings liegen uns zum Testzeitpunkt keine näheren Informationen dazu vor. Der Test hat gezeigt, dass das Tablet auch am internen Micro-USB-Anschluss aufgeladen werden kann, jedoch scheinbar nicht an jeder Quelle. Bei dem Versuch einen Laptop als Stromquelle zur Verfügung zu stellen, zeigte sich nur ein kurzer Ladeimpuls. Beim Versuch an der Steckdose, wurde das Gerät letztendlich geladen. Offensichtlich ist der Ladestrom von 500mA am USB2.0-Ausgang zu gering für das Tablet.
Die Verbindung des Tablets mit dem USB-Port eines Laptops funktionierte unter Windows 7 64bit und Windows XP leider nicht, es konnte zum Testzeitpunkt weder im Internet noch auf der Herstellerseite ein passender Treiber gefunden werden.
Im Handel gibt es derzeit zwei verschiedene Versionen, die sich lediglich in der Größe des internen Speichers unterscheiden. In unserem Test haben wir die Variante mit 32GB Speicher (AT200-100). Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers beläuft sich dabei auch saftige 649,00 Euro. Die Version (AT200-101) mit 16GB internem Speicher kostet UVP 549,00 Euro. Wem diese beiden Speichervarianten immer noch nicht genügen, hat die Möglichkeit eine Micro-SD-Karte zu nutzen. Unterstützt werden Micro-SDHC-Karten bis zu 32 GB Fassungsvermögen.
Kommunikation
Hinsichtlich der Kommunkationsmodule setzt Toshiba bei dem AT200 auf Wi-Fi 802.11 b/g/n, sowie Bluetooth 2.1 + EDR. Ein UMTS Modul ist bei unserem Modell nicht verbaut, jedoch scheint es derzeit überhaupt keine Konfiguration des AT200 mit einem UMTS Modul zu geben. In den Produktspezifikationen auf der Toshiba Website konnten keine näheren Informationen dazu gefunden werden, ob das Device einen GPS Empfänger besitzt. In den Geräte-Einstellungen finden wir allerdings die Möglichkeit ein GPS-Modul ein- und auszuschalten.
Kamera
Das Tablet ist mit zwei Kameras ausgestattet. Die Front-Kamera löst mit maximal 2 Megapixeln auf und dient hauptsächlich als Webcam. Die Hauptkamera befindet sich auf der Rückseite, hat eine maximale Auflösung von 5 Megapixeln und kann bei unzureichenden Lichtverhältnissen auf einen LED – Blitz zurückgreifen. Diese Kameraauflösungen finden wir auch beim Motorola Xoom und bei dem Toshiba AT100.
Es gibt keine Hardwaretasten zur Steuerung der Kamera, alles geschieht unter Zuhilfenahme des Touchdisplays. Die Kamera ist mit einem 8-fachen Digitalzoom ausgestattet und bietet die üblichen Einstellmöglichkeiten eines Android-basierten Tablets.
Bei mäßigem Umgebungslicht kommt es zu Bildrauschen, was auch der eingebaute Blitz nicht wirklich ausgleichen kann. Werden Bilder bei guter Beleuchtung geschossen, kann sich das Ergebnis sehen lassen, jedoch sollte man die eingebaute Kamera nicht einer richtigen Kamera vorziehen. Für gelegentliche Schnappschüsse erfüllt das AT200 seinen Zweck. Mit der Kamera aus dem Samsung Galaxy Note kann unser Testproband ebenfalls nicht mithalten.
Zubehör
Das Zubehör des AT200 fällt recht mager aus. Neben dem 240V Ladeadapter gibt es noch das Dockingkabel (Dock – USB), welches in Kombination mit dem Adapter genutzt werden kann. Das Tablet befindet sich bei der Auslieferung in einem weißen Stoffsäckchen, das als Transportschutz dient.
Ein vollständiges Benutzerhandbuch, sowie die aktuellsten Treiber stehen auf der Herstellerseite zum Download bereit. Weiteres Zubehör kann über die bekannten Onlinekaufhäuser bezogen werden. Wie für fast alle Tablets üblich, lassen sich viele Taschen/Cases/Sleeves und Schutzfolien von Drittherstellern finden.
Garantie
Bei der Garantie gewährt Toshiba eine 2 Jahre internationale Bring-In Herstellergarantie für Europa, Mittlerer Osten, Afrika inkl. Vor-Ort Abholservice in Deutschland und Österreich bei Anmeldung der Reparatur an der Toshiba Notebook Hotline.
Wie bei Tablets üblich, funktioniert die Bedienung fast ausschließlich über das 10,1 Zoll Touchdisplay. Die virtuelle Tastatur nimmt im horizontalen Modus fast die Hälfte des Displays ein und je nach Bedienung ist es schon schwer, die Tasten in der Mitte des Bildschirms zu erreichen. Hier sollte man unter Umständen auf andere Tastatur-Apps aus dem Market zurückgreifen. Im vertikalen Modus besteht dieses Problem nicht und man kann sehr gut kürzere Texte tippen.
Das Display reagiert angenehm und übernimmt die Eingaben problemlos. Bei der Lage der Tasten des Touchdisplays gibt es keine herstellerspezifischen Eigenarten. Alles bleibt „beim Alten“ und verhält sich wie auf anderen Tablets, die mit Android Honeycomb 3.2 bestückt sind.
Bedienelemente
An der rechten, oberen Gehäuseseite ist der Einschaltbutton. Unmittelbar darunter findet man die Lautstärkewippe und einen Multifunktionsschieber. Dieser Schieber kann zwei verschiedene Aufgaben wahrnehmen, die man je nach Belieben in den Systemeinstellungen ändern kann. Einerseits ist damit es möglich, die Arretierung des Displays zu steuern und andererseits kann man mit dem Schieber das Gerät in den Lautlosmodus versetzen, so wie man es von Apple's iPhone kennt.
Sensorik
Das Toshiba AT200 verfügt über die gängigen Sensoren wie Neigungs-, Helligkeits- und Beschleunigungssensor. Diese dienen zur Steuerung in Spielen oder dem automatischen Dimmen der Displayhelligkeit und sind aus derartigen Geräten nicht mehr wegzudenken.
In unserem Testprobanden kommt ein 10,1-Zoll kapazitives Display mit Gorilla-Glas zum Einsatz. Hergestellt wurde es von Toshiba und hört auf den Namen: TruBrite WXGA Multi-Touch TFT Hochhelligkeits-Display. Laut Herstellerangaben soll es einen großen Einblickwinkel aufweisen. Das Seitenverhältnis beträgt 16:10 und das Display wird per LED-Hintergrundbeleuchtung erhellt. Es verfügt über die IPS - Technologie (In-Plane-Switching) und löst mit 1280 x 800 Pixeln auf. Aus den beiden Faktoren ergibt sich die Pixeldichte von 149ppi. Diese Kombination aus Displaygröße und Auflösung ist derzeit noch Standard und somit bei sehr vielen Modellen zu finden (Motorola Xoom, Samsung Galaxy Tab 10.1, Asus Transformer Prime TF201, Huawei Mediapad (7 Zoll)). Auch das ebenfalls von notebookcheck.com getestete Samsung Galaxy Note besitzt diese Auflösung bei einem nur 5,3 Zoll großen Display. Das AT200 hat wie nahezu alle Kollegen ein spiegelndes Display verbaut.
Die Messung mit unserem Gossen Mavo Monitor ermittelt eine maximale Displayhelligkeit von 333 cd/m² in der Bildmitte. Zu dem Rändern hin fällt die Helligkeit auf höchstens 305 cd/m² ab, was dem Betrachter ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Display suggeriert. Die durchschnittliche Displayhelligkeit beträgt bei unserem Toshiba Tablet 314,6 cd/m². Bei der maximalen (396 cd/m²), sowie bei der durchschnittlichen Displayhelligkeit (368,7 cd/m²) hat das Apple iPad2 die Nase vorn. Das Asus Eee Pad Transformer TF101 kommt dem Display unseres Testkandidaten mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 331,6 cd/m² sehr nah.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 333 cd/m²
Kontrast: 854:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
Der Schwarzwert des Displays beträgt 0,39 cd/m² und ist im Vergleich mit dem Asus Transformer Prime TF201 (0,28 cd/m²) etwas schlechter.
Im direkten Vergleich mit den beiden herausragenden Displays des Asus Transformer Prime TF201 und des RIM Blackberry Playbooks schneidet unser Testproband in fast allen Bereichen schlechter ab.
Trotz dessen, dass das AT200 hier nicht mit einem solch brillanten Display ausgestattet ist, wie die beiden Kontrahenten, kann damit im Outdoorbereich noch vernünftig gearbeitet werden. Die Displayhelligkeitswerte der meisten Tablets sind im Vergleich mit der breiten Masse an Notebooks nach wie vor um Längen besser.
Die Blickwinkel sind bei dem IPS Display erwartungsgemäß gut und lassen nur geringe Farbverfälschungen erkennen, selbst bei sehr steilen Blickwinkeln.
Der Prozessor und die Grafikeinheit werden bei diesem Tablet nicht, wie so oft, von Nvidia bereitgestellt. Der Prozessor ist ein ARM Dual-Core CORTEX A9 OMAP 4430 mit einer Taktfrequenz von 1,2 GHz und einem Second-Level-Cache von einem Megabyte. Bei der Grafikeinheit handelt es sich um eine POWERVR SGX540 mit bis zu 256 Megabyte Videospeicher. Grafikeinheit und Plattform (OMAP 4430) werden von Texas Instruments hergestellt und finden beispielsweise bei Smartphones (LG P920 Optimus 3D) und beim RIM Blackberry Playbook Verwendung. Beim Arbeitsspeicher kommen, genau wie beim Asus Transformer Prime TF201 und beim Motorola Xoom, 1000 Megabyte RAM zum Einsatz. Es handelt sich um einen LP-DDR2 Arbeitsspeicher mit 400 MHz Taktfrequenz.
Die genannten Hardwarebauteile lassen vermuten, dass das Toshiba AT200 in den bekannten Benchmarks eine ähnlich gute Figur macht wie die anderen 10,1 Zoll Geräte. Wir testen das Tablet anhand einiger Benchmark-Apps im Android Market.
Der erste Benchmark wurde mit der App "Smartbench 2011" durchgeführt. Dieser Leistungstest überprüft die Gesamtperformance, also das Zusammenspiel aller Komponenten des Tablets. Das Ergebnis wird in der nachfolgenden Grafik gezeigt.
Bei der App „CF Bench“ liegt das Testgerät mit einer Overall Score von 5116 Punkte hinter dem Samsung Galaxy S2 (6442 Punkte, ARM A9 mit Exynos 4210) und dem Samsung Galaxy Note (7224 Punkte, ARM A9 mit Exynos 4210).
Der Benchmark „Vellamo Score“ vereint viele einzelne Benchmarks und bewertet speziell die Darstellung von Internetinhalten. Der Test liefert bei unserem AT200 einen Wert von 979 Punkten und liegt somit knapp vor dem Samsung Galaxy Note (960 Punkte), dem Samsung Galaxy Tab 10.1 (950 Punkte, ARM A9 mit Nvidia Tegra 2), dem Asus Eee Pad Transformer TF101 (920 Punkte, ARM A9 mit Nvidia Tegra 2) und dem Motorola Xoom (900 Punkte, ARM A9 mit Nvidia Tegra 2).
Bei dem stark verbreiteten Quadrant Standard Benchmark erreicht das Toshiba AT200 1486 Punkte und ist dem Samsung Galaxy Tab 10.1, welches 2300 Punkte erzielt, stark unterlegen. Der AT200-Vorgänger, das AT100 (ARM A9 mit Nvidia Tegra) schafft bei diesem Benchmark 1523 Punkte.
Mit der Hilfe des GPU Benchmark "GLBenchmark 2.1.1" können die unterschiedlichen Grafikeinheiten der Tablets verglichen werden. Bei dem Test "Standard Egypt" erreicht das AT200 19 FPS und das Asus Transformer TF101 (Tegra 2) 21.9 FPS anzeigt. Bei dem Vergleich mit dem Asus Transformer Prime TF201 (Tegra 3) wird der Unterschied noch deutlicher. 40,6 FPS erreicht das Transformer Prime, was eine GPU - Mehrleistung von über 100 % bedeutet.
Das Tablet erreicht in den Benchmarks ähnlich gute Werte, wie die Geräte mit einem Nvidia Tegra 2 Prozessor, allerdings kann es bei den besseren Ergebnissen der neueren Nvidia Tegra 3 Geräte nicht mithalten. Im Schnitt erreicht das Asus Transformer Prime TF201 mit seiner Tegra 3 Hardware ungefähr 30 % mehr Punkte in den durchgeführten Benchmarks.
Subjektiv hat man das Gefühl, dass das Tablet die Befehle etwas träge umsetzt und öfters etwas länger braucht bis eine Operation ausgeführt wird.
Videos und Spiele
Bei der Wiedergabe von HD-Material hat das Toshiba AT200 keine Probleme. 720p und 1080p Videodateien werden flüssig dargestellt. In diesem Bereich können wir nichts beanstanden. Aus dem reichhaltigen Spieleangebot im Android Market haben wir uns die Klassiker rausgesucht und getestet. Darunter fällt natürlich "Angry Birds", "Need for Speed", "Drag Race". Die Spieleapps laufen flüssig und bereiten auf dem großen Display Freude.
Software
In den Systemeinstellungen hat Toshiba noch zusätzliche Features bereitgestellt. Unter dem Menü „Multimedia“ kann man bei dem AT200 eine Video – Verbesserung, durch eine bessere Auflösung an einem weiteren Monitor, erwirken. Ein weiteres Untermenü namens „Audio – Verbesserung“ ermöglicht weitere Einstellungen. So kann zum Beispiel das Feature „SRS“ angeschaltet und weiter konfiguriert werden oder der „Toshiba Auto Ambient Noise Equalizer“ soll für einen präziseren Klang sorgen, indem Umgebungsgeräusche durch Verstärkung leiser Tonspuren unterdrückt werden. Welche Auswirkungen diese beiden Features auf die Audioausgabe haben, wird im Abschnitt "Emissionen" genauer beschrieben.
Vorinstallierte Apps
Vorinstallierte Apps gibt es bei vielen Tablets, so auch beim AT200. Die Officelösung „Thinkfree Office Mobile“ bietet die Möglichkeit, verschiedene Dokumente zu erstellen oder auch Tabellen und Präsentationen vorzubereiten/ anzuschauen. Anstatt die offizielle Ebay-App zu installieren, liefert Toshiba das Tablet mit einer Menüverknüpfung aus. Wenn man diese Verknüpfung anklickt, öffnet sich der Browser und man wird zu der Onlinepräsenz von Ebay weitergeleitet. Toshiba holt McAfee mit deren MobileSecurity ins Boot und beim Programmstart wird auch prompt eine Registrierung gefordert. Vorinstalliert sind ebenfalls die Apps „Service Station“ und „Toshiba Places“, welche von Toshiba programmiert wurden. Die „Service Station“ dient offensichtlich dazu, neue Updates einspielen zu können. Da frägt man sich allerdings, wieso der eingebaute Systemupdate-Service von Android nicht genutzt wird. Zu „Toshiba Places“ können wir leider keine näheren Aussagen treffen, da die App sehr häufig nach dem Öffnen abstürzt und geschlossen werden muss.
Geräuschemmisionen
Wie bei Tablets und Smartphones üblich, befinden sich keine beweglichen / mechanischen Bauteile (außer Vibrationsmodul) in den Geräten. Die Kühlung erfolgt ebenfalls passiv, was im Gesamten zur Folge hat, dass die Geräte jederzeit geräuschlos arbeiten.
Temperatur
In unserer Temperaturmessung mit dem Voltcraft IR-360 erreicht das Gerät an keiner Gehäusestelle mehr als 29,0°C. Diese Testergebnisse bestätigen auch das subjektive Gefühl, dass man beim Arbeiten mit dem Gerät hat.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 27.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 29 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 20 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher befindet sich links unten, eingelassen in der Seitenumrahmung und fällt auf den ersten Blick überhaupt nicht auf. Der Hersteller gibt an, dass es zwei Lautsprecher mit jeweils 1,5 Watt Leistung gibt, wir konnten aber nur einen finden. Der Klang ist in den niederen Lautstärken annehmbar, man sollte aber von diesen Bauteilen in der Regel keine Wunder erwarten und sich nach externen Kopfhörern umschauen. Bei moderater Lautstärke geht das Ergebnis noch in Ordnung, wird aber bei höheren Pegeln blechern und verzerrt leicht. Ausreichende Tiefen kann man von dem Lautsprecher nicht erwarten.
Sobald die zusätzlichen Audiofeatures angeschaltet werden, hat man die Möglichkeit einen Equalizer zu nutzen und kann individuelle Einstellungen treffen. Toshiba Audio Enhancement und Toshiba Auto Ambient Noise Equalizer gestalten den Ton klarer und angenehmer. Wenn die verschiedenen Features einmal individuell eingestellt wurden, möchte man nicht mehr darauf verzichten müssen, da sich damit der Klang deutlich verbessern lässt. Beste Ergebnisse erzielt man jedoch unter Zuhilfenahme externer Abspielgeräte wie beispielsweise mit unseren AKG K390 In-Ear-Kopfhörer, mit denen der Klang in allen Lautstärken sauber und präzise ist und man auf ausreichend Tiefgang nicht verzichten muss
Energieaufnahme
Bei unseren Messungen mit dem Voltmeter war der Akku vollgeladen. Im Leerlauf werden zwischen 2,5 und 4,3 Watt benötigt, je nachdem ob das Display auf höchster oder kleinster Helligkeitsstufe läuft und ob das WLAN an- oder ausgeschaltet ist. Unter Last, beim Abspielen eines Videos, erreicht das Tablet einen Maximalwert von 6,3 Watt, genau wie das Motorola Xoom.
Wenn das Gerät komplett ausgeschaltet ist, können wir noch einen geringen Verbrauch von 0,1 Watt messen. Diesen Wert können wir auch bei dem Transformer Prime beobachten. Im Standby-Modus des AT200 werden aber sogar 2,3 Watt verbraucht. Dieser letzte Wert kommt dem gemessenen Wert im Idle-Modus bei minimaler Helligkeit sehr nah.
Aus / Standby | 0.1 / 2.3 Watt |
Idle | 2.5 / 4.2 / 4.3 Watt |
Last |
/ 6.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auch hier kommt der allseits oft verwendete Lithium Ionen Akku zum Einsatz. In unseren durchgeführten Laufzeittests, hat das Gerät folgendermaßen abgeschnitten:
Bei vollgeladenem Akku hat es 14 Stunden und 30 Minuten gedauert, bis sich das Tablet von selbst heruntergefahren hat. Das Display war dabei über die komplette Zeit auf der niedrigsten Helligkeitsstufe angeschaltet und befand sich im Flugmodus. Keine Eingaben oder sonstige Beeinflussungen wurden getätigt. Im anschließenden Ladevorgang von 0% auf 100% war das Display ausgeschaltet, alle Funkverbindungen waren angeschaltet und es wurde ebenfalls keine Eingabe gemacht. Der Vorgang war nach 4 Stunden und 20 Minuten abgeschlossen. Bei einem weiteren Laufzeittest wurden alle Funkmodule angeschaltet, dass Display blieb über die komplette Dauer auf der höchsten Stufe angeschaltet und die Android App „Stability Test“ hat eine Volllast erzeugt. Somit wurde das Tablet einer simulierten, maximalen Auslastung ausgesetzt. Nach 5 Stunden und 30 Minuten schaltete sich das Gerät von alleine ab. Eine respektable Dauer im Volllastbetrieb; vergleichsweise hat das Samsung Galaxy Note in diesem Test nur 3 Stunden und 4 Minuten geschafft. Das Toshiba AT100 schaffte bei diesem Test mit seinem Nvidia Tegra 2 nur 4 Stunden und 15 Minuten.
Im Mix aus Internet-Surfen und Video Clips anschauen, hat es das AT200 nach einem langen Tag auf 10 Stunden und 14 Minuten gebracht (bei einer Displaybeleuchtung von ca. 150cd/m²). Das Blackberry Playbook schaffte bei ähnlicher Benutzung lediglich knappe 7 Stunden Laufzeit.
Bedingt durch seine rekordverdächtige "Dünne", ist das Tablet etwas breiter und länger als Konkurenzmodelle, was die Daumen-Bedienung der virtuellen Tastatur zusätzlich leicht erschwert, aber dieses Problem ist im Quermodus grundsätzlich bei jedem 10,1 Zoll Tablet vorhanden. Beispielsweise ist das Vorgängermodell (AT100) mehr als doppelt so dick wie der „große Bruder“.
Das AT200 ist ein ausgewogenes Tablet mit leichten, subjektiven Schwächen in der Leistung, aber einer sehr guten Akkulaufzeit. Der Nachfolger des Toshiba AT100 bedient nicht der Hardware von Nvidia und geht andere Wege.
Von einer Ankündigung von Seiten Toshiba für ein Update auf Ice Cream Sandwich (ICS 4.0) konnten wir bislang nichts hören; wünschenswert wäre es für das AT200 aber sicherlich in Zeiten, wo die meisten Hersteller bereits an den Veröffentlichungen für ICS arbeiten. Die Verbindung mit einem Windows 7 PC war bei diesem Tablet leider aufgrund fehlender Treiber nicht möglich. Auch hier sollte Toshiba rasch nachbessern.
Der Preis von knapp 500 Euro für die 16GB Einsteigervariante scheint uns angesichts des vorangehenden Tests etwas hoch gegriffen. In dieser Liga konkurriert es direkt mit dem Topseller Apple iPad 2.