Test Asus Memo Pad Smart 10 ME301T Tablet
Mit dem Asus Memo Pad Smart 10 will der taiwanesische Hersteller sein Angebot an Tablets weiter differenzieren: Neben recht hochpreisigen Windows-8-Tablets und der mit zahlreichen Docks erweiterbaren Transformer-Pad-Serie bietet man mit den Memo Pads nun eine vergleichsweise günstige Linie an. Den Anfang machte das Asus Memo Pad, ein 7-Zoll-Tablet in verschiedenen Farben, das man aktuell für günstige 140 Euro bekommt. Ungefähr das Doppelte muss man für den 10 Zoll großen Bruder hinlegen, den wir nun testen. Er soll mit Quadcore-Plattform (Nvidia Tegra 3), hochwertigem IPS-Panel und 5MP-Webcam überzeugen.
Die Konkurrenz ist vielfältig: Vom immer noch ungeschlagenen Preis-Leistungs-Hammer Google Nexus 10 über das kürzlich mit unserem Editor's Choice Award ausgezeichneten Captiva Pad 10.1 bis hin zum Xoro Pad 9718DR oder dem Archos 97 Titanium HD, die beide versuchen, mit hochauflösenden Displays zu punkten. Günstig und ebenfalls auf Nvidia Tegra 3 basierend sichert sich das Lenovo IdeaTab A2109A ebenfalls einen Platz unter den Vergleichsgeräten. Pearl Touchlet x10.Dual+ und Prestigio MultiPad 10.1 Ultimate 3G befinden sich ebenfalls im ähnlichen Preisbereich wie unser Testgerät.
Oberflächen aus Metall kann man in dieser Preisklasse wohl nicht erwarten – oder? Nun ja, selbst kleinere Hersteller wie Captiva oder Pearl setzen auf Rückseiten aus Aluminium, bei Prestigio bekommt man eine angenehme, rutschfest gummierte Rückseite. Hinter dem Argument des Preises kann sich Asus also nicht verstecken. Dennoch bekommt das Memo Pad Smart 10 nur Kunststoffoberflächen. Das muss grundsätzlich kein allzu großer Nachteil sein, wenn die Stabilität des Gehäuses überzeugt. Leider lässt sich das Chassis aber deutlich verwinden und Druck auf die Rückseite macht sich sogar auf dem Bildschirm bemerkbar. Immerhin passen die einzelnen Teile des Gehäuses gut aufeinander und lassen keine Ungenauigkeiten bei der Passform erfühlen.
Von vorne sehen die meisten Tablets sehr ähnlich aus: Der Touchscreen nimmt logischerweise die größte Fläche ein, dazu ein schwarzer breiter Rand, um das Tablet anfassen zu können, ohne den Touchscreen zu bedienen. Auch das Asus Memo Pad Smart 10 macht hier keine Ausnahme. Von der Seite und an der Rückseite offenbaren sich dann die Unterschiede: Das Testgerät kann mit blauer, weißer oder pinker Rückseite geordert werden, jeweils in glänzender Ausführung. Das führt dazu, dass Fingerabdrücke sich schnell auf der Rückseite breitmachen, egal, welche Farbe man wählt.
Das Gewicht ist für ein 10,1-Zoll-Gerät recht gering: 580 Gramm bringt das Testgerät auf die Waage. Damit ist es zusammen mit dem Lenovo IdeaTab A2109A eines der leichtesten Geräte im Vergleich.
Betrachtet man das Asus Memo Pad Smart 10 von allen Seiten, fällt schnell auf, dass sich nicht allzu viele Anschlüsse am Gerät befinden: Der USB-2.0-Anschluss dient gleichzeitig zum Laden und zum Verbinden mit einem PC, der micro-SD-Slot dient der Erweiterung des internen Speichers und über den micro-HDMI-Anschluss lässt sich ein externes Display oder eine Soundanlage verbinden. Außerdem gibt es noch ein seitlich integriertes Mikrofon und einen Kopfhöreranschluss. Auf einen Docking-Port wie bei den wesentlich teureren Tablets der Asus-Transformer-Pad-Serie muss man ebenfalls verzichten, so dass auch das kreative Zubehör, das Asus für die Transformer Pads anbietet (Sound Dock, etc.), leider nicht nutzbar ist.
Wirklich besonders ist in dieser Preisklasse nur der micro-HDMI-Anschluss, damit schmücken sich bei weitem nicht alle Vergleichsgeräte. Um diesen mit einem normalen HDMI-Kabel nutzen zu können, muss man allerdings erst mal einen Adapter erwerben, diesen legt Asus nicht bei. Je nach Bauform könnte dieser dann den recht nah daneben platzierten micro-USB-Anschluss behindern, am besten also das Tablet mit in den Laden nehmen und ausprobieren.
Software
Android 4.1.1 Jelly Bean ist nicht die aktuellste Version von Googles Betriebssystem: Version 4.2 ist bereits verfügbar. Asus passt Android in mancherlei Hinsicht an. Besonders deutlich wird dies, wenn man die Einstellungen des Tablets betrachtet: Ein eigener Punkt "ASUS-Benutzereinstellungen" erlaubt es, weitergehende Einstellungen vorzunehmen, die manchen Nutzern bei Android bisher eventuell gefehlt haben. So kann man auswählen, ob sich das Tablet im Ruhezustand vom Netz trennen soll und die Tasten einer angeschlossenen Maus konfigurieren. Außerdem ist das Menü, das sich öffnet, wenn man rechts unten auf die Uhrzeit tippt, erweitert: Energiespareinstellungen und noch einiges mehr sind hier nun verfügbar. Asus passt beim Memo Pad Smart 10 auch die Tastatur an, wie das gelingt, lesen Sie weiter unten.
Daneben installiert Asus einige Apps, beispielsweise Asus Studio, mit dem Sie Ihre Fotos sortieren und teilen können, mit Amazon Kindle und MyLibrary Lite gleich zwei Ebook-Apps und mit Pin Pal und BuddyBuzz ebenfalls zwei Apps, die sie den Überblick über Ihre Social Media Kanäle behalten lassen. Immerhin hat man so die Möglichkeit, sich jeweils beide Apps anzuschauen und die sinnvollere für seine Bedürfnisse auszuwählen.
Kommunikation & GPS
Per WLAN nach Standard 802.11 bgn nimmt das Asus Memo Pad Smart 10 Verbindung mit der Außenwelt auf. Dazu gibt es Bluetooth in der nicht mehr ganz aktuellen Version 3.0. Im Vergleich zum aktuellen Standard 4.0 fehlen vor allem Energiesparmaßnahmen.
Als Highlight integriert Asus auch einen GPS-Sensor, den bringt von den gleichteuren Konkurrenten keiner mit. Erst das Google Nexus 10 kann damit dienen. Funktion und Genauigkeit des Sensors testen wir mit der App "GPS Test", die im Freien nach kurzer Suche bereits elf erkannte Satelliten und eine Genauigkeit auf ca. 8 Meter genau bescheinigt. In Google Maps erkannte die Standortsuche unseren Aufenthaltsort sehr genau.
Kameras & Multimedia
Die rückwärtige Kamera löst mit 5 Megapixeln auf, an der Vorderseite ist eine Kamera mit 1,2 Megapixeln verbaut, die vornehmlich für Videotelefonie gedacht ist. Die rückwärtig verbaute Kamera bezeichnet Asus dagegen als "scharfe und hochempfindliche Autofokus-Kamera". Den Autofokus können wir bestätigen und auch, dass die Kamera in schlechten Lichtsituationen selbst ohne eingebauten Blitz die Szene gut aufhellt. Diese hohe Empfindlichkeit, die sich mit der Standard-Kamera-App nicht einstellen lässt, führt allerdings auch zu einem deutlichen Farbrauschen selbst bei hellen Szenen. Auch die Schärfe der Bilder könnte knackiger sein, zoomt man nur ein bisschen heran, fransen die Ränder aus. Bei der Kamera an der Vorderseite fehlt außerdem die Möglichkeit, manuell zu fokussieren, dafür sind die Bilder (abgesehen von der geringen Auflösung) in Ordnung.
Videos lassen sich über die rückseitig verbaute Kamera sowohl in Full-HD, als auch in 720p oder 480p aufnehmen. Full-HD bezieht sich aber wirklich nur auf die Auflösung und keinesfalls auf die Qualität: Bei allen Auflösungen beträgt die Bildrate um die 17 Frames pro Sekunde, was zu ruckeligen Bewegungsabläufen führt. Ein Kinofilm beispielsweise läuft mit 24 Bildern pro Sekunde, moderne Fernseher stellen flüssige Bewegungen durch 100 (und mehr) Bilder pro Sekunde dar. Auch die Bildqualität lässt zu wünschen übrig: So ist selbst bei Full-HD die Datenrate pro Sekunde so gering (um die 1,5 Mbit/s – zum Vergleich: für Full-HD-TVs werden mindestens 22 Mbit/s empfohlen), dass bei Bewegungen eine deutliche Pixelbildung sichtbar ist.
Zubehör
Wie bereits erwähnt, lässt sich beim Asus Memo Pad Smart 10 das gute und kreative Zubehör, das für die Transformer-Pad-Serie verfügbar ist, mangels Dockingport leider nicht nutzen. Beigelegt ist außer dem Netzteil und einem USB-Kabel ebenfalls kein Zubehör. Auch Asus' Website bietet keine Zubehörteile an, die speziell für das Memo Pad Smart 10 konfiguriert wären. Immerhin: Im April soll noch eine Schutzhülle mit integrierter Tastatur, genannt Folio Key für 99 Euro erscheinen. Die ersten Bilder dazu sehen Sie unten. Allgemeines Zubehör von Drittherstellern ist bis dahin der einzige Weg, hier muss vorab geklärt werden, ob Sleeves, Ständer oder Cover wirklich zum Tablet passen.
Garantie
24 Monate Collect-and-Return-Service bietet Asus für das Tablet an. Das Tablet wird also im begründeten Servicefall abgeholt und auch wieder zurückgebracht. Diese Garantie lässt sich um ein Jahr national oder international erweitern, die Kosten von 69 Euro respektive 79 Euro sind angesichts des Tabletpreises aber sehr hoch geraten.
Eingabegeräte & Bedienung
Wie bereits erwähnt, passt Asus die virtuelle Tastatur auf sein eigenes Modell an, das standardmäßig eingestellt ist. Wen es schon immer gestört hat, dass man zur Zifferneingabe auf eine andere Tastaturebene wechseln musste, der wird sich freuen, dass Asus die Zahlen am oberen Rand als eigene Zeile integriert – eben genau, wie bei einer echten Tastatur. Das Problem dabei: Die einzelnen Tasten sind dadurch deutlich niedriger angesetzt als bei der Standard-Android-Tastatur. Das führt dazu, dass die Tastatur von Asus, wenn man nicht sehr filigrane Finger hat, wesentlich ungenauer zu bedienen ist, als das Standard-Modell. In den Einstellungen lässt sich schnell auf die Android-Tastatur umschalten und wem beide Tastaturen nicht gefallen, der findet im Google Play Store genügend Alternativen.
Der Touchscreen nimmt ansonsten unsere Kommandos sehr zuverlässig entgegen. Bis zu zehn Finger gleichzeitig erkennt das Display dabei, eine Bedienung per Touchpen oder mit Handschuhen ist nicht möglich. An physischen Tasten bringt das Asus Memo Pad Smart 10 nur das Nötigste mit: Eine Taste für den Standbymodus und eine Wippe für die Lautstärkeregelung an der rechten Seite. Diese arbeiten zuverlässig, sind von vorne allerdings nicht zu sehen, nach kurzer Eingewöhnung aber gut zu erfühlen.
Das Display nutzt die IPS-Technologie und löst mit 1.280 x 800 Pixeln auf. Damit liegt das Asus Memo Pad Smart 10 im Mittelfeld der getesteten Geräte, wobei bei den günstigen Geräten mit hochauflösenden Displays nur das Xoro Pad 9718DR überzeugen konnte, das Archos 97 Titanium HD hatte im HD-Modus große Probleme. Während alle Vergleichsgeräte in der Preisklasse bei der Displayhelligkeit eindeutig sparen, gibt sich Asus keine Blöße und integriert ein mit durchschnittlich 367,1 cd/m² sehr helles Display. Damit stößt Asus beinahe in die Helligkeitsdimensionen des Google Nexus 10 vor und überflügelt locker Apples iPad 4. Das Memo Pad Smart 10 bietet auch eine automatische Helligkeitsregelung an, die in den meisten Situationen zuverlässig funktioniert.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 388 cd/m²
Kontrast: 732:1 (Schwarzwert: 0.53 cd/m²)
Die Bewertungen des Schwarzwerts und des damit verbundenen Kontrasts fallen leider nicht so optimal aus, mit bloßem Auge ist das Schwarz aber auch in der höchsten Helligkeitsstufe noch sehr ordentlich. In Videos und Bildern leuchten die Farben, die Wiedergabe ist scharf, allerdings natürlich nicht so brillant wie beim extrem hochauflösenden Display des Google Nexus 10.
Auf den Screenshots unten sehen Sie die Displaymesswerte, die wir mit dem X Rite i1 Pro 2 ermittelten. In den Werkseinstellungen ist ein deutlicher Blaustich des Bildes erkennbar, eigentlich ein Phänomen, das hauptsächlich bei TN-LED-Displays auftritt. Bei den Graustufen weichen vor allem die hellen Werte deutlich vom Referenzwert ab, so dass es hier zu einer verfälschten Darstellung kommt.
Zwar begeistert das Display mit hohen Helligkeitswerten, im sehr hellen Sonnenlicht macht die spiegelnde Oberfläche diesen Vorteil aber wieder zunichte. Im Schatten, an bewölkten Tagen oder in hellen Innenräumen ist das Asus Memo Pad Smart 10 aber problemlos einsetzbar.
Ein Vorteil der IPS-Technologie, die das Display nutzt, sind große Blickwinkel nach allen Seiten: Selbst wenn man aus sehr spitzen Winkeln auf das Tablet blickt, lassen sich alle Inhalte noch mit gutem Kontrast erkennen.
Das SoC (System-on-a-chip) Nvidia Tegra 3 befeuert unser Testgerät. Der Prozessor enthält vier Rechenkerne und taktet mit 1,2 GHz. Dieselbe Verbindung aus Prozessor und Grafikeinheit auf einem Chip wird beispielsweise auch im Google Nexus 7 verwendet (das übrigens auch von Asus gefertigt wird). Als direktes Vergleichsgerät haben wir uns allerdings für das Lenovo IdeaTab A2109A entschieden, da es denselben Formfaktor hat, wie unser Testgerät. Im Großen und Ganzen liegen das Asus Memo Pad Smart 10 und das Vergleichsgerät von Lenovo in den meisten Benchmarks gleichauf.
Einige Geräte im Vergleich, wie das Xoro Pad 9718DR oder das Google Nexus 10 bieten 2.048 MByte Arbeitsspeicher. Unser Testgerät muss sich, wie die meisten niedrigpreisigen Tablets, mit 1.024 MByte zufriedengeben, für die meisten Apps sollte das aber ausreichen. Eigentlich sollte das Asus Memo Pad Smart 10 mit Quadcore-Prozessor und 1.024 MByte auch für Multitasking geeignet sein, wer es aber übertreibt, der muss mit leichten Verzögerungen rechnen, wie wir sie im Google Play Store feststellen mussten, wenn viele Apps im Hintergrund liefen.
Ebenfalls recht üblich ist die Größe der 16 GByte iNAND Flashspeicher, die als Massenspeicher dienen und per micro-SD-Karte erweitert werden können. Im Speicherbenchmarks Androbench schneidet unser Testgerät mal besser und mal schlechter ab als die Konkurrenten, so dass sich keine eindeutige Aussage über die Leistung des Speichers treffen lässt. Im praktischen Betrieb fielen uns keine langen Wartezeiten bei Programmstarts auf, die auf besonders langsamen Speicher hindeuten würde.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad Smart 10 ME301T | |
Lenovo IdeaPad A2109 | |
Pearl Touchlet x10.Dual+ | |
Archos 97 Titanium HD | |
Google Nexus 10 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die Grafikkarte kommt durch die Ein-Chip-Lösung ebenfalls von Nvidia und heißt GeForce ULP. Sie besitzt keinen eigenen Speicher, sondern nimmt bei Bedarf einen Teil des Hauptspeichers in Beschlag. Recht anspruchslose Games wie "Angry Birds: Star Wars" starten schnell und laufen flüssig. Auch anspruchsvollere 3D-Shooter wie "Shadow Gun: Dead Zone" lassen sich mit ultrahohen Details flüssig spielen. Beim Actiongame "Zombiewood" merkten wir allenfalls minimale Ruckler, wenn extrem viele Gegner auf einmal auf uns zustürmten. Es ließen sich allerdings nicht alle Spiele aus dem Google Play Store auf unserem Gerät installieren: "Brothers in Arms 2" oder "GT Racing: Motor Academy" beispielsweise verweigerten die Installation. Insgesamt sollten aber die meisten Spiele auf dem Asus Memo Pad Smart 10 problemlos und flüssig laufen.
Temperatur
Da viele Tablets passiv gekühlt werden, also gar keinen Lüfter haben, könnten leistungsfähige Komponenten die Temperaturen schnell in die Höhe treiben. Beim Asus Memo Pad Smart 10 ist das allerdings kein Problem, ebensowenig bei den ähnlich bepreisten Vergleichsgeräten. Gut: Die größte Erwärmung findet bei unserem Testgerät an der Rückseite im oberen Bereich mittig statt, wo die Hände sich selten befinden werden. Selbst wenn, wären die maximal 36,4 Grad Celsius zwar spürbar, aber keineswegs problematisch. Im alltäglichen Betrieb wird man ohnehin meist nur eine leichte Erwämung auf maximal 31,8 Grad spüren.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Asus spricht selbst von "grandiosem" und "kristallklarem" Sound, der aus den beiden Lautsprechern an der Rückseite des Tablets kommen soll. Sprechen wir zunächst über die Positionierung der Lautsprecher: Diese befinden sich leicht nach oben versetzt links und rechts an der Rückseite relativ weit außen – das heißt: Genau dort, wo die Hände meist liegen. Beim Soundtest überdeckten unsere Hände auch des Öfteren die zwei Speaker, wodurch der Sound dumpfer wurde.
Dennoch bieten die beiden Lautsprecher beeindruckende Power, die sich selbst bei abgedeckten Lautsprechern durch lauten und vollen Klang äußert. Zwar kommen die Lautsprecher bei weitem nicht an ein dediziertes Soundsystem heran, wohl aber an die Klangqualität so mancher Lautsprecher in Multimediabooks. Asus bietet zudem eine App, über die sich der Klang mit verschiedenen Voreinstellungen definieren lässt.
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch verhält sich das Asus Memo Pad Smart 10 vorbildlich und kann trotz guter Leistungswerte alle Vergleichsgeräte unterbieten. Ein durchschnittlicher Verbrauch im Idle-Betrieb von 3,5 Watt ist ebenso vorbildlich, wie ein absoluter Maximalverbrauch von 8,5 Watt. Zusammen mit einem starken Akku sollte dies zu guten oder sehr guten Laufzeiten führen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1.8 / 3.5 / 4.9 Watt |
Last |
7.2 / 8.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wenn man sich ein Tablet zulegt, will man es natürlich nicht alle zwei Stunden an das Netzteil hängen müssen. Bisher konnten in dieser Disziplin eigentlich alle Vergleichsgeräte überzeugen. Damit das auch beim Asus Memo Pad Smart 10 funktioniert, verbaut Asus einen 19 Wattstunden leistenden Lithium-Polymer-Akku und damit leider einen der schwächsten Akkus im Testfeld. Dieser schafft es im praxisnahen WLAN-Test immerhin auf 6:42 Stunden Laufzeit – im Klassenvergleich ein guter Wert, der vor allem durch den niedrigen Stromverbrauch bestimmt wird. An das Google Nexus 10 mit seinen über 10 Stunden kommt unser Testgerät nicht heran. Hätte Asus nicht an der Akkukapazität gespart, wäre hier noch deutlich mehr drin gewesen.
Ein günstiges und dennoch gutes Tablet – das war wohl der Anspruch der Entwickler an das Asus Memo Pad Smart 10. Und diesem Anspruch sind sie im Großen und Ganzen auch gerecht geworden: Als besonderes Highlight muss man den hellen Bildschirm mit knackiger Darstellung erwähnen, dazu die ordentliche Akkulaufzeit, bei der längst nicht alle Konkurrenten mithalten können und den GPS-Sensor, den sonst kaum ein Tablet dieser Preisklasse bietet.
Bei der Materialwahl, der Stabilität des Gehäuses und dem fehlenden Zubehör merkt man aber dann doch, dass das Testgerät nicht in der Oberklasse der Tablets mitspielen kann. Wer ein extrem hochauflösendes Display sucht, wem perfekte Verarbeitung das Wichtigste ist und wer eine gute Webcam braucht, der wird mit dem Memo Pad Smart 10 nicht glücklich werden.
Wer sich aber bewusst ist, dass man im günstigen Preissegment immer Kompromisse eingehen muss und wer ein Gerät möchte, das fast alle ähnlich teuren Konkurrenten in puncto Akkulaufzeit, Bildschirm, Klang und Ausstattung überflügelt, dem kann man das Asus Memo Pad Smart 10 uneingeschränkt empfehlen.