Test Pearl Touchlet X10.dual Tablet/MID
Mit dem Touchlet X10.dual bringt der Hersteller Pearl einen Nachfolger des Touchlets X10 auf den Markt. Dieser soll doppelt so schnell wie sein Vorgänger sein. Und dies für angemessene 229,90 Euro im Vergleich mit gleichklassigen Tablets wie zum Beispiel dem Archos 101 XS (370 Euro), dem Trekstor Surftab Ventos 9.7 (250 Euro) oder dem Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (150 Euro). Doch kann das Testgerät mit diesen Tablets mithalten? Zur Referenz wurde ein erstklassiges Tablet, das Nexus 10 (400 Euro), gegenübergestellt.
Die technischen Daten versprechen viel: Der Amlogic AML8726-MX mit 1,5 GHz liegt zwar an der unteren Grenze bei der Gegenüberstellung, doch viel fehlt auf dem Papier nicht zur Konkurrenz. Das 9,7-Zoll große IPS-Panel löst mit 1024 x 768 Pixel ähnlich hoch auf wie das des MultiPads oder des Surftabs. Das Testgerät ist mit 1 GB Arbeitsspeicher und 1 GB internem Speicher ausgestattet, welcher nur für Apps zur Verfügung steht. Sollte man Fotos machen oder gar Dateien mit dem Computer/ Laptop austauschen wollen, muss eine zusätzliche externe SD Karte gekauft werden. In Sachen Software lässt sich Pearl nichts vormachen und stattet sein Tablet deswegen mit der neusten Android Version 4.1, alias Jelly Bean, aus. Auf GPS muss man verzichten, mobiles Internet ist nur über WLAN oder einen UMTS-Surfstick verfügbar.
Das 190 x 242 x 12 mm große Gehäuse ist im Großen und Ganzen recht griffig. Das Gewicht von 584 g ist der Größenordnung angemessen. Das Aluminium-Backcover, welches noch die Hälfte der Seiten einnimmt, ist für einen besseren Halt leicht angeraut. Die andere Hälfte ist von Plastik umgeben. Über die komplette Vorderseite liegt eine Glasfläche, welche das 9,7-Zoll-Display schützen soll. Der an den Seiten knappe 2 cm, oben und unten 2,2 cm breite Rand um das Display herum ist in schlichtem Schwarz gehalten. Darin eingelassen ist auch die Frontkamera. Das Aluminium-Cover lässt sich leicht nach innen durchbiegen, doch sollte dies keinerlei Probleme bereiten.
Im direkten Vergleich mit dem Google Nexus 10 und dem Archos 101 XS ist das Touchlet etwas kleiner und etwas leichter. Doch haben beide ein 10,1-Zoll großes Display. Das Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo hat nur einen 7 Zoll großes Display, doch wiegt es auch nur gute 300 g. Am besten vergleichen lässt sich unser Testgerät in Sachen Gehäuse mit dem Trekstor Surftab Ventos 9.7, da beide mit 9,7-Zoll-Displays auskommen müssen. Hier punktet nun das Touchlet, welches auf ungefähr die gleichen Maße fast 40 g leichter ist.
Im Inneren des Touchlet Tablet-PCs verbirgt sich 1 GB interner Speicher, der allerdings nur für Apps verfügbar ist. Um auf dem Tablet Dateien jeglicher Art zu speichern, benötigt man microSD-/ microSDHC-Karten bis 64 GB. Links neben dem unten angesiedelten Kartenleser befindet sich der Mini-USB-Anschluss, mit dem Datenraten um die 1,6 MB/s möglich sind und auf der anderen Seite ein Reset-Knopf. Ganz links liegen der Power Button neben dem Klinkenanschluss und ganz rechts der Home-Button neben dem Mini-HDMI-Anschluss, mit dem zum Beispiel Videos auf dem Fernseher oder über den Beamer gezeigt werden können. Die zugehörigen Kabel werden von Pearl gleich mitgeliefert zuzüglich eines USB-zu-Strom-Adapters. Alle Anschlüsse und Knöpfe sind gut gleichzeitig benutzbar, ohne gegenseitig zu behindern.
Ausstattungstechnisch ist das Pearl-Gerät mittig angesiedelt. Das Surftab hat einen USB-Host mehr, das Archos genauso viele wie auch das Nexus. Nur das MultiPad hat keinen HDMI-Ausgang. Im Vergleich fällt das Fehlen eines internen Speichers doch negativ auf.
Software
Der Touchlet Tablet-PC X10.dual wird mit Android 4.1 (Jelly Bean) ausgeliefert. Das ist das zur Testzeit das fast aktuellste Android und somit sehr willkommen, wo doch andere Hersteller, wie Prestigio beim MultiPad und Trekstor beim Surftab, noch monatelang auf das Update warten lassen. Das System läuft soweit recht flüssig und meist stabil. Zudem hat der Benutzer natürlich Zugriff auf das üppige Angebot an Apps aus dem Google Play Store. Dies ist nicht selbstverständlich, das Surftab zum Beispiel hat keinen Play Store installiert, und der lässt sich auch nicht ohne Weiteres durch den User nachträglich hinzufügen. Vorinstalliert ist die G Data MobileSecurity Testversion und ein umfangreiches Google App-Pack.
Kommunikation & GPS
Der Punkt Kommunikation ist schnell abgehandelt. Es wird lediglich WLAN 802.11b/g/n neben der Unterstützung von 3G UMTS-Surfsticks angeboten. An der Empfangsstärke des WLANs hat der Tester nichts auszusetzen. GPS zählt nicht zu den Ausstattungsmerkmalen, den Standort kann das Tablet nur über den Standortdienst von Google berechnen. Mit der Kommunikation hält es Pearl bei diesem Tablet genauso wie Prestigio beim MultiPad. Das Nexus und das Archos haben noch Bluetooth-Unterstützung und ein GPS-Modul an Bord, das Surftab hingegen unterstützt noch nicht einmal UMTS-Surfsticks.
Kameras & Multimedia
Die Kamerafunktionalität des Touchlets ist mager mit zwei Kameras à jeweils 2 MP (1.600 x 1.200 Pixel) bestückt. Die Frontkamera kann für Videotelefonie oder Profilbilder benutzt werden, die rückwärtige Kamera sollte für Fotos anwendbar sein. 2 MP sind doch recht dürftig und so will man als Anwender schnell auf andere Kameras zurückgreifen.
Die Bildqualität ist, wie erwartet, mangelhaft. Mit den hochwertigen Referenz-Bildern der Sony SLT-A37 kann das Tablet natürlich nicht mithalten. Die Bilder wirken sehr dunkel und teilweise unecht. Überraschenderweise hat Pearl trotz der schlechten Kamerahardware eine Panorama-Funktion integriert. Sie produziert Bilder mit fließenden Übergängen und einem größeren Verarbeitungswinkel als die Sony. Doch sind die Fotos kaum zu gebrauchen, da 2 MP-Kameras die für schöne Bilder nötige Qualität nicht liefern können.
Wiedergeben kann das Testgerät Filme bis 1.080p gestochen scharf und ohne Ruckler. Für die Video-Wiedergabe werden entweder die MoviePlayer-App oder der Google Video Player angeboten. Unterstützt werden Video-Formate wie mp4, flv oder mpg. Nicht abgespielt werden hingegenl avi oder wmv. Das Video-Format mkv wird ebenfalls nicht ruckelfrei abgespielt. Hier muss mit einem geeigneten Video Converter nachgeholfen werden. Der Codec H.264 ist – wie DivX auch – kein Problem. Im Test wurden Videos mit Bitraten von bis zu 4655 kBit/s getestet.
Zubehör
Im Zubehör befindet sich neben dem HDMI-Kabel und dem USB-Kabel ein USB-zu-Strom-Netzteil, ein Benutzerhandbuch in Deutsch und Französisch und ein USB-zu-USB-Kabel. An letzteres kann ein UMTS-Surfstick angeschlossen werden. Das Mikro-USB-Kabel hat am Mikro-USB einen Wackelkontakt, wahrscheinlich durch das Fehlen der normalerweise angebrachten Widerhaken an dem Kontakt hervorgerufen.
Im Hersteller-Shop kann zusätzlich eine Tasche (Testzeitpunkt: 15 Euro) und ein Fonic Surfstick (Testzeitpunkt: 30 Euro) erworben werden. Die Unterstützung seitens Pearl ist in Sachen Zubehör mittelmäßig. Prestigio zum Beispiel legt noch eine hochwertige Ledertasche ins mitgelieferte Zubehör, wohingegen Trekstor, Google und Archos ebenfalls eher sparsam mitliefern.
Garantie
Bei der Garantie des Tablet-PCs ist lediglich die gesetzliche zwei Jahres-Gewährleistung auf Material- und Verarbeitungsfehler zu erwähnen. Dies entspricht dem Standard bei Tablets.
Spiele
Die Gaming-Leistung ist nicht zu beklagen. So laufen alle getesteten Spiele ruckelfrei und flüssig. Selbst etwas anspruchsvollere Spiele wie Shadow Gun oder Raging Thunder II werden ohne Probleme wiedergegeben. Richtig Spaß macht das Spielen durch die satten Farben und den hohen Kontrast. Etwas beherzteres Zugreifen im Spielefieber steckt das Gehäuse tadellos weg.
Auch hier schneidet das Touchlet nicht schlecht ab. So haben das MultiPad und das Archos Tablet ihre Macken und sind nicht für den Spielegenuss ausgelegt, mal von dem Nexus 10 abgesehen. Dieses bietet eine hervorragende Spieleleistung.
An der Bedienung des Pearl Produktes ist wenig auszusetzen. Die Gestensteuerung wird präzise, flüssig und fast sofort umgesetzt. Einzig mehrmaliges Drücken auf zum Beispiel die Zurück-Taste erfolgt nicht sofort. Die physischen Tasten haben eine kurze Verzögerung, aus dem Ruhezustand fährt es innerhalb von ungefähr 2 Sekunden hoch. Manchmal stürzt das Tablet jedoch ohne ersichtlichen Grund ab. So passierte dies einmal beim Herunterladen von Apps aus dem Store und einmal bei einem Stresstest. Während des knapp dreiwöchigen Testzeitraums traten insgesamt vier Abstürze auf. Reproduzieren konnten wir sie indes nicht.
Das Schreiben erfolgt über eine virtuelle Tastatur. Standardmäßig ist das Android-eigene Layout ausgewählt. Doch kann man über den App-Store allerlei andere Tastaturarten herunterladen und installieren. Die großen Tasten erleichtern das Schreiben ungemein, zusätzlich verändert die Enter-Taste, je nach Bedarf, ihr Aussehen in eine Lupe bei der Suche und in das Wort „Los“ bei der Eingabe von Internetadressen. Die weitere Bedienung erfolgt über virtuelle Tasten, die am unteren Bildschirmrand eingeblendet werden. Darunter sind eine Zurück-Taste, ein neben der physikalischen Taste zweiter Home-Button, eine Taste mit der die letzten geöffneten Apps aufgerufen werden können und Lautstärketasten.
Das kapazitive Display des Gerätes lässt bei einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixel und 24,6 cm Bildschirmdiagonale wenig Wünsche offen. Die Blickwinkelstabilität ist neben fast absoluten Schwarzwerten kein Thema für die IPS-Panel-Technologie. Lediglich die durch den glänzenden Bildschirm hervorgerufenen Spiegelungen und die geringe Leuchtstärke sind bei Benutzung in hellen Umgebungen etwas störend. Doch bei 100% Helligkeit gewöhnt man sich an diese Punkte. 100% Helligkeit bedeuten im Übrigen nur schwache 211 cd/m². Wie Pearl leuchtstarke 400 cd/m² in das Datenblatt schreiben kann, können wir nicht nachvollziehen. Das 4:3 Format fällt negativ bei der Wiedergabe von Videos auf, da somit dicke schwarze Ränder an der Ober- und Unterseite des Filmes auftreten. Für den alltäglichen Gebrauch, wie dem Surfen, Spielen und Arbeiten, ist es eher Geschmackssache, was einem gefällt. Bei der Wiedergabe von Filmen ist außerdem der oben genannte hohe Schwarzwert sehr angenehm. Gemessen wurde die Leuchtstärke mit dem Mavo-Monitor von Gossen, welcher einen Mittelwert von 211 cd/m² und eine Spitze bei 220 cd/m² erkennt. Dieser Unterschied ist im Alltag nicht zu bemerken.
Hier liegt das Touchlet doch eher im unteren Bereich, da die geringe Leuchtkraft doch merklich negativ auffällt. Im Vergleich leuchtet das Nexus 10 zum Beispiel mit starken 400 cd/m² und das Prestigio Tablet mit immerhin noch 300 cd/m². Gleichstark leuchtet das Archos-Gerät und das Surftab.
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Ausleuchtung: 96 %
Helligkeit Akku: 211 cd/m²
Kontrast: 1005:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
Das Testgerät ist mit einem Dual-Core-Prozessor, namentlich AmLogic AML8726-MX x2 der Cortex A9-Bauarchitektur, ausgestattet, welcher mit 1,5 GHz taktet. Die A9-Architektur bietet hohe Performance trotz einer geringen Energieaufnahme. Die CPU erledigt ihre Aufgaben schnell und ohne große Verzögerung. Zur Unterstützung der CPU wird 1 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung gestellt, wovon 873 MB nutzbar sind. Die Grafikberechnungen übernimmt eine Mali-400MP2 GPU mit zwei GPU-Einheiten. Sie taktet mit 300 MHz.
Die Mali-400 GPU hält, laut dem GLBenchmark 2.5, mit den Grafikeinheiten der Vergleichsgeräte mit. So belegt das Touchlet im Onscreen-Benchmark knapp den dritten und im Offscreen mit dem Multipad zusammen ebenfalls den dritten Platz – natürlich nur innerhalb der aufgeführten Vergleichsgeräte. Für sich genommen ist die Grafikleistung recht schwach. Das Nexus 10 ist hier beide Male ungeschlagen an der Spitze, mit 83 bzw. satten 400 Prozent vor dem Touchlet.
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Pearl Touchlet X10.dual | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 10 | |
Archos 101 XS | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Pearl Touchlet X10.dual | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 10 | |
Archos 101 XS |
In den Benchmark-Tests wird unter anderem die Flash-Speicher-Geschwindigkeit ermittelt. Der Benchmark AndroBench kann leider nicht durchgeführt werden, da die App stets durch das Tablet beendet wird. Somit liegen hier keine Vergleiche vor. Als Ersatz wird der AnTuTu SD Benchmark benutzt. Dieser wirft für das Pearl-Tablet jedoch stark variierende und obendrein oft unrealistische Werte aus. Während das Ergebnis für das Lesen von der internen SD Card mit 7,4 MB/s noch realistisch und zudem recht mäßig ausfällt, können wir den knapp 150 MB/s beim Schreiben keinen Glauben schenken. Möglicherweise verfälscht der sehr kleine interne Speicher hier die Testergebnisse.
Der Browser Benchmark Sunspider ermittelt bei allen Systemen die Browser-Geschwindigkeit. Hier liegt das Touchlet innerhalb der Vergleichsgruppe an erster Stelle, mit immerhin mit 25 Prozent Vorsprung zum Archos 101XS.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Pearl Touchlet X10.dual | |
Trekstor Surftab Ventos 9.7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 10 | |
Archos 101 XS |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Das Touchlet wird nicht übermäßig heiß. So erwärmt sich das Tablet bei einer Umgebungstemperatur von 21° C im Idle-Modus auf angemessene 27,7° C an der Ober- und 29,1° C an der Unterseite. Hierbei werden Spitzen von lediglich 30,3° C gemessen. Unter Last steigt die Temperatur auf durchschnittlich 28,6° C oben und 29,6° C unten, dennoch liegt dies gut im Rahmen. Das Netzteil des Testgerätes erwärmt sich bei Last auf maximal 40,4° C, im Idle-Modus auf 35,3° C.
Zum Vergleich erwärmt sich das Archos Tablet bei Last auf 42° C an der Unterseite und das Nexus auf höchstens 41,3° C. Nur das Surftab kann mit maximal 31,1° C mit dem Touchlet mithalten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Lautsprecher fallen überdurchschnittlich gut aus. So geben die Stereo-Speaker, auf der Rückseite gelegen, einen guten und bei Bedarf auch recht lauten Sound von sich. Höhen werden etwas übertrieben dargestellt, doch ist dies nur bei voller Lautstärke bemerkbar. Die 3,5 mm Klinkenbuchse gibt mit guten Kopfhörern einen besseren Klang als die Lautsprecher wieder.
Energieaufnahme
Der 22,2 Wattstunden (6.000 mAh; 3,7 V) kleine Akku verspricht nicht all zu lange Laufzeiten. Der Akkumulator ist fest eingebaut, es ist also keine Möglichkeit vorhanden, diesen ohne größeren Aufwand zu entnehmen. Im Standby-Modus verbraucht das Testgerät so gut wie keinen Strom, lediglich mit 0,1 Watt wird der Akku hier pro Stunde belastet. Allgemein liegt das Touchlet beim Stromverbrauch unter den Top Tablets dieser Preisklasse. So verbraucht es im Idle Modus bis zu 4,2 W und unter Last bis 6,8 W. Dies sind sehr geringe Werte, vergleicht man das Surftab - 5,0 W und 8,9 W – oder zum Beispiel das Archos – 7,3 und 9,4 W. Das teurere Nexus verbraucht deutlich mehr mit im Leerlauf bis zu 9 W und unter Last bis zu 9,4 W. Doch haben die eben genannten Tablets größere Akkus, lediglich das Prestigio bleibt mit geringen 12 Wh zurück.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1.9 / 3.9 / 4.2 Watt |
Last |
5.5 / 6.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten orientieren sich natürlich am Stromverbrauch und an der Akkugröße und so ist das Testgerät hier eher mittelmäßig, da die hervorragenden Werte des Verbrauchs durch den eher kleinen Akku kompensiert werden. Das Testgerät läuft im Leerlauf bis zu 8h 33min, unter Last immerhin noch 5h 30min. Hier ist die eher kurze Idle-Zeit überraschend, doch im Stresstest liegt es nach dem Surftab an zweiter Stelle. Der WLAN-Test verdeutlicht die Laufzeit bei alltäglicher Benutzung. Dabei wird die Beleuchtung auf 150 cd/m2, das bedeutet beim Touchlet ungefähr 85 Prozent, eingestellt und per WLAN gesurft. Die aufgerufenen Seiten sind über ein Script standardisiert. Hier erreicht das Tablet sechs Stunden, eine nur kurze Zeit im Gegensatz zum Surftab oder Nexus mit jeweils ungefähr zehn Stunden.
Anfangs wurde die Frage gestellt, ob das Touchlet X10.dual mit den Konkurrenz-Tablets der gleichen Klasse mithalten kann. Hier eine kleine Zusammenfassung des Tests:
Das Tablet liegt gut in der Hand, ist angenehm zu halten und sieht nicht billig aus. Das Alu-Backcover ist solide und gut verarbeitet. Die Ausstattung ist durchschnittlich. So fehlt ein GPS-Modul neben einem UMTS-Modul. Alternativ kann hier auf einen UMTS-Surfstick zurückgegriffen werden. Auch an der Bedienung lässt sich wenig aussetzen: Das Display reagiert auf die Gestensteuerung schnell und präzise. Software-technisch hat Pearl das Touchlet mit Android 4.1 ausgestattet. Warum der Hersteller einen physikalischen Home-Button an der unteren Seite angebracht hat, ist nicht ersichtlich. Negativ aufgefallen sind die spontanen Abstürze. Woran das liegt, konnte im Test nicht abschließend geklärt werden. Eine leichte Abwertung muss das Tablet hierfür aber hinnehmen. Wir haben dazu den "Eindruck"-Wert verwendet, der daher deutlich niedriger ausfällt als ohne diese Abstürze.
Das IPS-Panel hat einen satten Schwarzton und eine vorzügliche Blickwinkelstabilität. Die Leuchtstärke lässt zwar zu wünschen übrig und erschwert bei starker Sonnen- oder Lichteinstrahlung die Steuerung, doch kann man für den Preis nicht mehr erwarten. Die zwei 2 MP Kameras sind außer für Videotelefonie fast nicht zu gebrauchen. Die Bilder wirken grobkörnig und dunkel. Der digitale Zoom erfüllt zwar seinen Zweck, doch ist er natürlich nicht mit einem optischen Zoom zu vergleichen. Hier sollten die Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden. Bei der Wiedergabe von Videos und Musik kann das Touchlet glänzen. Der Sound ist meist angenehm anzuhören und laut genug. 1.080p Filme werden auf dem tadellosen Display ohne Probleme wiedergegeben, das ist einer der hervorzuhebenden Vorzüge des Touchlets. Bei den Benchmarks befindet sich das Testgerät eher in der unteren Hälfte. Abgesehen davon werden tägliche Aufgaben vom Amlogic AML8726-MX ohne nerviges Ruckeln erledigt. Die Akkulaufzeiten sind absolut gesehen nur mäßig.
Um es nun auf den Punkt zu bringen: Wer nicht mehr als 250 Euro ausgeben möchte, ist mit dem Touchlet X10.dual gut bedient. Es gibt Videos flüssig wieder und ist durch die robuste Bauart auch für Kinderhände bzw. den Outdoor-Einsatz gerüstet. Doch ist auch das für 150 Euro zu habende MultiPad 7.0 Prime Duo vom Hersteller Prestigio, welcher für günstige, dennoch gute Hardware bekannt ist, eine Überlegung wert. Die 50 Euro Aufpreis zum Archos 101XS Tablet lohnen sich nicht. Wenn ein besseres respektive teureres Tablet gewünscht ist, so sollte man die 400 Euro für das Google Nexus 10 in die Hand nehmen.