Test Asus Memo Pad ME172V Tablet
Den Markt für günstige Tablets haben die Premium-Hersteller bis vor kurzem ganz den Herstellern aus der zweiten Reihe überlassen. Dann kam Google mit dem Nexus 7 und wagte einen erfolgreichen Vorstoß. Richtig günstig wurden Markengeräte aber erst mit dem Acer Iconia B1, das für 119 Euro über die Ladentheke wandert. Und jetzt kommt Asus, bekannt für hochwertige und teure Tablets, die die Bezeichnung Transformer Pads tragen. Der jüngste Spross hört jetzt auf den Namen Memo Pad, ist 7 Zoll klein, bringt 16 GB Speicher mit und soll 149 Euro kosten. Damit liegt es preislich ziemlich genau in der Mitte zwischen dem Google Nexus 7 mit 16 GB und dem Acer Iconia B1 mit 8 GB Speicher. Ein direkter Preiskonkurrent wäre also beispielsweise das Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo.
Das derzeit günstigste Tablet von Asus basiert auf einer Single-Core-CPU mit 1-GHz-Takt von der VIA-Tochter WonderMedia. Somit hat das Memo Pad zumindest auf dem Papier schon einmal das Nachsehen gegenüber den Dual-Core-SoCs im Acer B1 und dem Prestigio 7-Zöller. Die Größe des Arbeitsspeichers beträgt für diese Preisklasse sehr großzügige 1 GB, und auch der interne Speicher ist mit 16 GB ausreichend groß, zumal er sich per microSD-Karte erweitern lässt. Was gibt es sonst noch beim Low-Budget-Tablet von Asus? Ein TN-Display mit 1024 x 600 Pixel Auflösung, eine 1-MP-Kamera und Android 4.1 Jelly Bean.
Als günstiges Einsteiger-Tablet muss sich das Asus Memo Pad den direkten Vergleich mit dem Acer Iconia B1 gefallen lassen. Beide Geräte buhlen um dieselbe Zielgruppe. Also beginnen wir den "Shootout" beim Gehäuse. Hier konnte uns das Acer-Tablet nicht überzeugen. Die Materialauswahl wirkte billig, zwischen Display und Rahmen tat sich bei starkem Druck gar ein Spalt auf. Asus macht seine Sache da schon deutlich besser. Zwar dominiert auch beim Memo Pad Kunststoff, die aufgeraute Rückseite fasst sich jedoch besser an als die glatte Oberfläche beim Acer. Die Verarbeitung passt auch, nur bei der Stabilität lässt das Memo Pad die letzte "Härte" vermissen. Es verwindet sich doch recht schnell und knarzt dann auch vernehmlich. Unterm Strich sind wir dennoch zufrieden.
Die Abmessungen fallen bei 7-Zoll-Tablets naturgemäß recht kompakt aus. So auch das Asus Memo Pad, das in der Breite 196,2 und in der Höhe 119,2 Millimeter misst. Damit ist es ein wenig schmaler als das Acer B1, mit 11,2 Millimeter aber nahezu exakt gleich dick. Beim Gewicht liegt es mit 358 Gramm allerdings etwa 10 Prozent über dem Acer-Pendant.
Asus bietet das Memo Pad in drei verschiedenen Farben an. Neben dem schwarzen Testmodell gibt es noch Varianten in weiß und pink.
Low-Budget heißt in den meisten Fällen Verzicht. Im Falle des Asus Memo Pad beginnt der Verzicht bereits beim Herzstück, dem System-on-Chip (SoC). Sicher darf man in dieser Preisklasse keinen potenten Vierkerner erwarten. Dass aber brauchbare Zwei-Kern-CPUs durchaus ins Budget passen, zeigen das Acer B1 und das Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo. Bei Asus reicht es indes nur zu einem Einkerner, dem WonderMedia WM8950 aus dem Hause VIA, der zudem mit 1 GHz vergleichsweise langsam getaktet ist. Dem Prozessor zur Seite steht eine ebenfalls als eher gemächlich einzustufende Grafikeinheit, die ARM Mali-400. Ob das SoC dennoch positiv überraschen kann, wird sich spätestens bei den Benchmarks im Leistungskapitel zeigen.
Für ein günstiges Tablet ist Asus beim Arbeitsspeicher sehr spendabel. 1 GB – da haben viele Oberklasse-Modelle nicht mehr zu bieten. Gegenüber dem Acer B1 bedeutet das einen satten Vorsprung – nämlich exakt die doppelte Menge. Dasselbe Verhältnis steht bei der Größe des internen Speichers zu Buche. Das Memo Pad bringt von Haus aus 16 GB mit, bei Acer sind es nur 8. Erweiterbar per microSD um bis 32 GB sind indes beide. Gleichstand herrscht auch bei den Anschlüssen. Die microUSB-2.0-Buchse dient zum Datenaustausch und Laden. Hinzu gesellen sich ein microSD-Slot und eine kombinierte 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer und Mikrofon.
Software
Android Jelly Bean in Version 4.1.1 ist zwar nicht topaktuell, dennoch absolut auf Höhe der Zeit. Die Version 4.2 kämpft derzeit noch mit dem ein oder anderen Problem, daher ist 4.1 wohl noch die bessere Wahl. Die Bedienung des Tablets gelingt jedenfalls weitgehend flüssig, wofür die "Project Butter" getaufte Optimierung von Googles Betriebssystem verantwortlich sein dürfte, die erstmals unter Jelly Bean zum Einsatz kommt. Asus nimmt nur geringe optische Änderungen an der Oberfläche vor. So findet der User etwa spezielle Asus-Widgets und eine ganze Reihe vorinstallierter Apps, zum Teil aus dem Asus-Regal. Mit nerviger Bloat-Ware hält sich der Hersteller glücklicherweise zurück.
Kommunikation & GPS
Dieser Absatz fällt beim Low-Budget-Tablet von Asus – ganz im Gegensatz zum Acer Iconia B1 – sehr übersichtlich aus. Es gibt weder Bluetooth noch GPS, beides ist beim Acer mit an Bord. Asus beschränkt sich bei seinem neuen Einstiegs-Tablet einzig auf WLAN nach 802.11b/g/n, das nur in 2,4-GHz-Netzen funkt.
Kameras & Multimedia
Bei günstigen Tablets meist ein unerfreuliches Thema: die Kameras. Das Acer B1 besitzt nur eine Frontkamera mit VGA-Auflösung, eine echte Sparvariante. Asus macht es zumindest auf dem Papier nicht viel besser und verbaut ebenfalls nur einen Fotosensor auf der Vorderseite. Der löst ebenfalls recht mager auf. Aber 1 MP ist dann doch deutlich mehr als die 0,3 beim B1 von Acer. Immerhin handelt es sich dabei um die normale HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixel. An der miserablen Bildqualität ändert das jedoch nichts. Selbst bei idealen Lichtverhältnissen sind die Fotos sehr unscharf, verrauscht, und die Farben weit weg vom Original.
Im Videomodus macht der kleine Sensor seine Sache ein wenig besser. Zwar werden die Farben nicht brillanter, die Bewegtbilder wirken aber einen Tick dynamischer. Zudem kommt die Kamera recht gut mit Hell-Dunkel-Übergängen zurecht. Für Videotelefonie eignet sich das Memo Pad also durchaus.
Zubehör
Kleine Schachtel, wenig Inhalt – so lässt sich der Lieferumfang des Asus Memo Pad beschreiben. Zumindest gibt es kurze gedruckte Anleitung für Tablet-Neulinge. Und natürlich das obligatorische Netzteil samt Lade-/USB-Kabel. Optional wird noch ein USB-OTG-Kabel für den Anschluss von USB-Sticks, Mäusen oder Tastaturen angeboten.
Garantie
Bei der Garantie macht Asus keine Abstriche gegenüber den Top-Modellen der Transformer-Reihe. Auch im Low-Budget-Segment bietet der Hersteller weltweit 24 Monate Garantie auf das Tablet – in Deutschland und Österreich mit Pick Up & Return Service. Auf das Zubehör gibt es 12 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Einwandfrei funktioniert der Touchscreen des 7-Zoll-Tablets von Asus. Er reagiert unverzüglich und präzise auf Eingaben. Gesten werden von bis zehn Fingern akzeptiert. Die Oberfläche des Schutzglases lässt die Finger zudem sanft und ruckelfrei gleiten. Die Tasten der virtuellen Tastatur sind im Querformat ausreichend groß, nehmen dann aber fast zwei Drittel der gesamten Anzeigefläche in Beschlag. Im Hochformat wird es beim schnellen Tippen recht eng. Die Anordnung der Backspace-Taste direkt neben der Leertaste ist zudem etwas gewöhnungsbedürftig.
Gewöhnungsbedürftig ist auch die verzögerte Drehung des Bildschirminhaltes. Es dauert ganze zweieinhalb Sekunden, bis sich das Tablet zur automatischen Drehung bequemt – eine gefühlte Ewigkeit und gleichzeitig unser einziger echter Kritikpunkt in puncto Eingabegeräte. Die beiden Gehäusetasten für Power und Lautstärke sind gut erfühlbar und bieten einen ausreichenden Druckpunkt.
Das Display ist bei billigen Tablets oft die Achillesferse, da konnte sich auch das Acer Iconia B1 nicht gerade positiv hervortun. Es fehlte an Helligkeit, und die Blickwinkelstabilität war – zumindest vertikal – sehr gering. Ob es Asus besser macht? Zumindest kommt auch beim Memo Pad ein 7 Zoll großes TN-Panel zum Einsatz, das ebenfalls 1024 x 600 Bildpunkte anzeigt. Damit beträgt die Pixeldichte auch beim Memo Pad nur 177 PPI, dennoch ein wenig besser als das erheblich teurere Apple iPad Mini.
Im Labor macht das Asus-Tablet dann allerdings eine bessere Figur als das Acer Iconia B1. Die Helligkeit ist mit maximal 300 cd/m2 gleich um 50 Prozent höher, die Ausleuchtung mit 83 Prozent deutlich homogener. Dennoch handelt es sich dabei nur um durchschnittliche Werte. In diesem Preissegment trifft man dennoch meist auf deutlich schwächere Displays. Der Schwarzwert dürfte ein wenig niedriger sein als die ermittelten 0,4 cd/m2. Das käme auch dem Kontrast zugute, der mit 750:1 aber noch in Ordnung ist.
|
Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 300 cd/m²
Kontrast: 750:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
Subjektiv haben wir an der Bildqualität des Asus Memo Pad wenig auszusetzen. Die Farben sind kräftig, der Kontrast ansprechend. Lediglich der Schwarzwert dürfte etwas besser sein. Bei dunklen Filmszenen oder entsprechenden Bildausschnitten kommt Schwarz nicht ganz satt rüber. Insgesamt passt es aber ganz gut.
Beim Außeneinsatz stören spiegelnde Displays und Fingerabdrücke besonders. Beides haben nahezu alle Tablets gemein. Als Gegenmittel hilft nur ein hohe Leuchtkraft. Das Asus Memo Pad schneidet dabei nur durchschnittlich ab, was sich unter freiem Himmel bemerkbar macht. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist auf dem Panel nichts zu erkennen. Im Schatten oder bei bedecktem Himmel steht der Nutzung allerdings nichts im Weg ...
... außer vielleicht die mäßige Blickwinkelstabilität des verbauten TN-Displays. Diesen Makel hatte auch schon das Acer Iconia B1. Dennoch gibt es einen Unterschied: Während das B1 vor allem bei vertikalen Einblicken schwächelte – wir gehen davon aus, dass das Tablet im Querformat gehalten wird –, zeigt das Memo Pad bei horizontalen Einblicken eine höhere Blickwinkelabhängigkeit. Dennoch sind die Auswirkungen nicht so stark wie beim Konkurrenten von Acer. Mit einem IPS- oder gar AMOLED-Display kann das TN-Panel des Asus-Einsteigers aber nicht ansatzweise mithalten.
Gleich im ersten Benchmark zeigt das Asus Memo Pad, dass günstig nicht gleich billig sein muss. Der AndroBench 3 attestiert dem internen 16 GB großen Speicher sehr ansehnliche Performance-Werte. Beim sequentiellen Lesen und Schreiben lässt das kleine Asus-Tablet gleich die gesamte Vergleichsgruppe inklusive dem Google Nexus 7 hinter sich. In der Kategorie "4K-Blöcke Random" muss es sich nur dem Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo geschlagen geben, Hut ab.
AnTuTu v3 und Linpack sehen das Asus Memo Pad hingegen innerhalb der Vergleichsgruppe als Schlusslicht. Angesichts der recht langsamen Single-Core-CPU keine Überraschung. Lediglich in der GPU-Wertung von AnTuTu v3 kann sich Asus knapp vor dem Acer B1 behaupten. Am unteren Ende der Skala bewegen sich aber beide.
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad ME172V | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Apple iPad mini |
Das bestätigen auch die beiden 3D-lastigen Grafiktests AnTuTu 3DRating und GLBenchmark 2.5.1. Zwar platziert sich das Asus Memo Pad auch hier vor dem Acer Iconia B1. Geräte, die in Sachen Grafik stärker ausgestattet sind, erarbeiten sich aber einen großen Vorsprung. Letztlich war das nicht anders zu erwarten.
GLBenchmark 2.5 - Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad ME172V | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Apple iPad mini |
Die Browser-Tests zeichnen ein nicht ganz eindeutiges Bild. Zwar sehen SunSpider, Google v8 und Peacekeeper das Asus Low-Budget-Tablet innerhalb der Vergleichsgruppe auf dem letzten Platz. Browsermark 2.0 hingegen bescheinigt dem Memo Pad ein recht gutes Ergebnis. Was letztlich zählt, ist die tatsächlich gefühlte Geschwindigkeit beim Web-Surfen. Und die ist völlig ok.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad ME172V | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Apple iPad mini |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad ME172V | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Apple iPad mini |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad ME172V | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Apple iPad mini |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad ME172V | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die verbaute Grafikeinheit vom Typ ARM Mali-400 zählt mit ihrem einzelnen Rechenkern mittlerweile zum absoluten Einsteigersegment. Damit passt sie zwar gut in das Asus Memo Pad. Eine besonders hohe Leistung im 3D-Betrieb darf man sich allerdings nicht erwarten. Das war beim Acer Iconia B1 nicht anders. Zumindest liefen dort die meisten Spiele halbwegs ruckelfrei. Das ist beim Asus Memo Pad ähnlich. Einfache Spiele bereiten gar keine Probleme. 3D-Games wie etwa Autorennspiel Raging Thunder 2 weisen aber schon den ein oder anderen Ruckler auf. Temple Run 2 ist ebenfalls spielbar, läuft aber mit einer gefühlten Framerate von rund 20 fps. Nichts auszusetzen haben wir an der Steuerung. Der G-Sensor und der Touchscreen sorgen für reichlich Spielspaß.
Temperatur
Asus' Einsteigertablet behält in allen Lastzuständen einen recht kühlen Kopf. Im Normalbetrieb wird es an keinem der 18 Messpunkte – je neun auf der Ober- und Unterseite – wärmer als 33,7 Grad. Und selbst unter lang andauernder starker Beanspruchung, die wir mit der App Stability Test simulieren, offenbaren sich keine bedenklichen Temperaturen. Das Maximum liegt bei moderaten 35,7 Grad, also noch nicht einmal handwarm. Lediglich das Netzteil kommt ein wenig mehr ins Schwitzen. Gut 47 Grad geben aber noch keinen Anlass zur Sorge.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Von dynamischem Sound kann man bei dem winzigen Lautsprecher auf der Rückseite sicher nicht sprechen. Aber die in der Nähe der Ladebuchse platzierte Box macht zumindest gehörig Lärm und reicht für YouTube und Co. völlig aus – zumindest, wenn das Asus Memo Pad nicht auf dem Tisch liegt. Denn dann ist der Klang sehr dumpf. Kann sich der Schall frei entfalten, bekommt man wie bei fast allen Tablets dominante Mitten und Höhen. Von Bässen kann man nur ansatzweise sprechen. Wirklich enttäuscht hat uns der Lautsprecher aber nicht.
Energieaufnahme
Der Akku ist eine weitere Komponente, an der Asus offensichtlich nicht gespart hat. Die Lithium-Polymer-Batterie schöpft immerhin 16 Wh bzw. 4720 mAh aus der einzigen Zelle. Das ist für ein 7-Zoll-Tablet mehr als nur beachtlich und würde so manchem 10-Zöller gut zu Gesicht stehen. Bei der Energieaufnahme gibt sich das Asus Memo Pad nicht extrem sparsam, 2 bis 4,5 Watt im Normalbetrieb sind aber absolut in Ordnung. Das Acer Iconia B1 ist dennoch trotz Dual-Core-CPU sparsamer. Unter Volllast nehmen sich beide nicht viel. Das hellere Display bei Asus gleicht den stärkeren Prozessor bei Acer in Sachen Leistungsaufnahme offenbar aus. Das 10-Watt-Netzteil ist zudem jederzeit Herr der Lage.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 2 / 3.4 / 4.5 Watt |
Last |
5.4 / 6.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der leistungsstarke Akku verspricht sehr lange Akkulaufzeiten. So ganz kann das Memo Tad die hohen Erwartungen dann aber doch nicht erfüllen. Im Volllast-Szenario hält sich das Asus-Tablet mit 3:39 Stunden zwar noch sehr gut. Wirklich praxisnah ist dieser Wert allerdings nicht. Beim realitätsgetreuen WLAN-Surftest, der bei einer Helligkeit von etwa 150 cd/m2 durchgeführt wird, muss das Low-Budget-Gerät ein wenig Federn lassen. Zwar sind gut fünf Stunden für ein 7-Zoll-Gerät nicht wirklich schlecht. Das Google Nexus 7 jedoch hält mit einem ähnlichen Akku fast 2 Stunden länger durch, und auch das mit einem deutlich kleineren Akku bestückte Acer Iconia B1 zeigt etwas mehr Durchhaltevermögen.
Vor kurzem konnte uns Acer mit dem Iconia B1 für nur 119 Euro durchaus positiv überraschen. An das Asus Memo Pad stellen wir daher mindestens ebenso hohe Ansprüche, zumal es mit 149 Euro gleich 30 Euro mehr kostet. In dieser Preisregion ist das schon ein satter Aufschlag. Um es vorwegzunehmen – Asus hat uns nicht enttäuscht, aber auch nicht wirklich überrascht.
Die Verarbeitung ist einwandfrei, die Materialauswahl der Preisklasse angemessen, auch wenn Hersteller wie Prestigio hier mehr zu bieten haben. Das gilt ebenso für die Ausstattung. Zwar sind 16 GB interner Speicher und 1 GB RAM überzeugend. Das langsam getaktete Einkern-SoC und der Verzicht auf Bluetooth und GPS sehen im Gegenzug wie eine Sparmaßnahme aus. Im Alltagsbetrieb fällt die mäßige Leistung dennoch nur selten auf. Flüssiges Arbeiten stellt auch mit dem Asus Memo Pad keine Hürde dar.
Das Display besitzt ein TN-Panel, auch das können andere besser. Dennoch schlägt sich der Screen wacker, er leuchtet ausreichend hell, die Messwerte sind in Ordnung. Nur die Blickwinkelstabilität dürfte höher sein.
Die einzige Kamera taugt besser für Videotelefonate denn für Fotoaufnahmen. Der Lautsprecher hat den Namen zwar verdient, bleibt aber dennoch eine kleine, mittenlastige Box.
Die Leistung entspricht dem, was man von einem Single-Core-Prozessor mit 1 GHz erwarten darf. Sie ist recht gering. Das Memo Pad muss sich in den meisten Benchmarks weit hinten einordnen. Der interne Speicher ist da eine positive Ausnahme. Bei der Akkulaufzeit sind die Ergebnisse indes durchwachsen. Der Akku ist zwar großzügig bemessen, dennoch fällt das Durchhaltevermögen nur mittelmäßig aus.
Unser Fazit lautet daher am Ende: gutes Tablet zum fairen Preis. ABER: Das Acer Iconia B1 kostet 30 Euro weniger und kann fast alles ebenso gut, die Leistung ist sogar höher. Dennoch können wir das Asus Memo Pad Einsteigern guten Gewissens empfehlen.