Test Apple iPad Pro 12.9 Tablet
Mit 12,9 Zoll ist das iPad Pro einfach riesig. Auch Besitzer von anderen großen Tablets wie dem Microsoft Surface Pro oder einem Galaxy Note Pro 12.2 werden den Unterschied spüren. Erfreulicherweise bleibt das Tablet dennoch sehr flach und Apple spendiert dem Gerät, mit seinem Apple A9X SoC, eine Leistungskomponente, die alle anderen Vertreter zu schlagen weiß.
Doch es handelt sich nicht nur um eine größere Variante des iPad Air 2, sondern das Pro-Modell besitzt erstmals eine Digitizer-Oberfläche und unterstützt den optionalen Apple Pencil (109 Euro). Der zusätzliche Smart Connector soll aus dem iPad Pro ein professionelles Business-Werkzeug machen können, sofern das entsprechende Zubehör erworben wird. Die passende Tastatur war zum Zeitpunkt des Tests leider noch nicht in der DACH-Region verfügbar. Das Tablet selber startet preislich bei 899 Euro (Wifi, 32 GB). Die 128 GB-Variante trifft den Geldbeutel mit 1.079 Euro hart und das LTE-Modell kostet sogar 1.229 Euro (128 GB). Bei letzterem handelt es sich um unser Testgerät.
Viele Konkurrenten gibt es in diesem Formfaktor mit zusätzlicher Stifteingabe nicht. Das wäre zum einen das Microsoft Surface Pro 4 und zum anderen das bereits etwas ältere Samsung Galaxy Note Pro 12.2 sowie das Dell Venue 11 Pro.
Update 04.04.2017: Unseren umfangreichen Test zum neuen Apple iPad aus 2017 finden Sie hier.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Auf dem ersten Blick ist das iPad Pro dem Air 2 sehr ähnlich. Doch die einzelnen Komponenten wie Kamera und Homebutton wirken etwas verloren auf dem großen Tablet. Es ist dabei kaum dicker als die kleineren Modelle Air und Mini 4, welche beide auf eine Bauhöhe von 6,1 Millimetern kommen. 6,9 Millimeter soll das Pro hoch sein, wir haben jedoch mit 7,1 Millimetern etwas mehr gemessen. Schlank ist es für seine Größe so oder so und zudem spürbar schlanker als das Note Pro 12.2 oder das Surface Pro 4.
Dennoch ist das iPad Pro sehr stabil. Verwindungsversuchen hält es mühelos stand und gibt dabei keinen Laut von sich. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und passgenau. Selbst der SIM-Slot schließt bündig mit dem Gehäuse ab. Der Schlitten für die Nano-SIM-Karte besteht ebenfalls aus Metall und hinterlässt einen stabilen Eindruck.
Der Aluminium-Unibody fühlt sich toll an und liegt gut in den Händen. Mit 723 Gramm ist es recht schwer, wiegt aber gerade mal 22 Gramm mehr als das erste iPad. Wer das Tablet jedoch lange in den Händen hält, wird dies dennoch zu spüren bekommen. So schön Glas und Aluminium auch sind, Fingerabdrücke werden von diesen Werkstoffen geradezu magisch angezogen. Das trifft auch auf das iPad Pro zu. Die fettabweisende Beschichtung der Glasoberfläche führt zwar nicht zu weniger Fingerabdrücken, dafür lässt es sich wieder einfach reinigen.
Ausstattung
In puncto Ausstattung gibt es wenig Neues zu vermelden. Wer Inhalte drahtlos übertragen möchte, muss weiterhin auf AirPlay zurückgreifen. Der Speicher lässt sich nicht erweitern, aber immerhin können mittels eines optionalen Adapters SD-Karten an den Lightningport angeschlossen werden, um beispielsweise Fotos zu importieren. Dieser Anschluss wird auch verwendet, um Daten mit einem Computer zu synchronisieren.
Neu ist der sogenannte Smart Connector an der linken Längsseite. Dabei handelt es sich um eine Docking-Schnittstelle, welche sowohl Daten als auch Energie transportieren kann und als Verbindungsstück zum Smart Keyboard dient.
Software
Das Apple iPad Pro wird mit Apples iOS 9 ausgeliefert und wurde während des Tests mit der Version 9.2 betrieben. Damit kommt das gleiche Betriebssystem zum Einsatz wie auf den iPhones oder dem iPad Air 2 beziehungsweise Mini 4. Die aktuelle Version bietet ein paar Verbesserungen und Fehlerbehebungen.
Generell läuft iOS auf dem iPad Pro erwartungsgemäß flüssig. Leider nutzt Apple den zusätzlichen Platz, den das große Display bietet, nicht aus. Es kann weiterhin nur zwischen der Standard- und der vergrößerten Ansicht gewählt werden. Dadurch wird jedoch nur die Icon-Größe verändert, deren Anzahl bleibt konstant bei maximal 20 Stück pro Seite. In beiden Fällen sind die Zwischenräume zwischen den Elementen sehr groß, was etwas ungewöhnlich aussieht.
Spezielle Apps für das iPad Pro gibt es nicht direkt von Apple. Die einzelnen App-Entwickler können ihre Anwendungen auf das neue Gerät anpassen beziehungsweise die Pencil-Unterstützung implementieren. Ein gutes Beispiel dafür ist das Zeichnen-Tool Adobe Sketch, welches die Funktionen des neuen Eingabestiftes vollständig nutzt. In diesem Tool sind die entworfenen Skizzen jedoch auf die Displayauflösung begrenzt. Wer das Tool wirklich professionell nutzen möchte, muss ein Projekt aus der eigenen Adobe Illustrator Line mittels der Creative Cloud importieren. Wer also von externen Programmen unabhängig sein möchte, sollte zu anderen Tools wie ProCreate greifen. Aber auch diese ersetzen nicht die vollständigen Möglichkeiten, die eine x86-Umgebung bietet. Mit iOS stößt der Nutzer somit für den professionellen Einsatz schnell an die Grenzen des Machbaren.
Multitasking ist ebenfalls möglich und funktioniert mit entsprechend kompatiblen Apps sehr gut. Leider ist dies nur mit zwei Apps gleichzeitig möglich.
Kommunikation & GPS
Mit dem heimischen WLAN verbindet sich das Apple iPad Pro in allen gängigen Standards und unterstützt die IEEE-802.11-Protokolle a/b/g/n/ac inklusive MIMO-Antennentechnik und kann somit sowohl das 2,4 als auch das 5,0 GHz-Netz nutzen. Auch in puncto Reichweite und Stabilität gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Auch durch zwei Innenwände hindurch, rund 15 Meter vom Router (Fritz!Box 6360) entfernt war das Streamen von HD-Inhalten unterbrechungsfrei möglich. Beim Surfen im Web waren keine Einschränkungen spürbar.
Für unterwegs ist es möglich, das Tablet mit einem LTE-Modem auszustatten. Dies besitzt eine sehr breite Frequenzausstattung und es sollte in den meisten Teilen der Welt eine Datenverbindung zustande kommen. Neben HSPA+ (max. 42 MBit/s) wird auch LTE unterstützt. Letzteres entspricht aber noch dem älteren Cat. 4-Standard, sodass die Datenübertragungsraten auf maximale 150 MBit/s im Downstream beschränkt sind. Anders als bei den aktuellen iPhones kommt also kein flottes LTE Cat. 6 zum Einsatz.
NFC gibt es im iPad Pro nicht. Dafür ist Bluetooth 4.2 an Bord und damit topaktuell. Die Funkverbindung zeigte sich im Test als sehr stabil und störungsunanfällig.
Die Positionsbestimmung des Apple iPad Pro erfolgt mittels der Satellitennetzwerke GPS und Glonass. Auch in Fensternähe wird das Tablet zügig und exakt geortet. Im Freien funktioniert dies noch etwas schneller.
Um die Genauigkeit zu überprüfen, haben wir das Tablet mit auf eine kleine Radtour genommen und es gegen das Fahrrad-Navi Garmin Edge 500 antreten lassen. Da das gigantische Tablet sich nicht einfach an dem Lenker montieren lässt, müsste es im Rucksack Platz nehmen. Trotz der leichten Erschwerung kann das iPad Pro überzeugen und zeichnet den Weg sogar noch einen Tick exakter nach als das Garmin-Navi. Woher die großen Distanzunterschiede kommen, können wir nur spekulieren, denn beide Geräte zeigen keine auffälligen Abweichungen von der Strecke.
Frontkamera
Die Frontkamera im iPad Pro entspricht auf dem Datenblatt der des iPad Air 2. Sie löst mit 1,2 MP (1.280 x 960 Pixel) auf und ist hauptsächlich für den Einsatz mit FaceTime bestimmt. Die Aufnahmen zeigen nur wenige Details, besitzen aber eine ordentliche Farbwiedergabe, welche jedoch etwas zu hell ausfällt. Der Weißabgleich gelingt recht gut und fällt nur ein wenig zu warm aus.
Videos können in der kleinen HD-Auflösung aufgezeichnet werden. Davon sollte aber nicht zu viel erwartet werden.
Hauptkamera
Auch die Kamera auf der Rückseite scheint identisch mit der aus dem Air 2 zu sein. Sie löst mit 8 MP (3.264 x 2.448 Pixel) sichtbar höher auf. Die Qualität ist dennoch nur durchschnittlich. Zwar können wesentlich mehr Details dargestellt werden, aber diese fransen an den Rändern etwas aus, was beispielsweise im Bereich der Wiese (Szene 1) dazu führt, dass einzelne Halme nicht mehr erkennbar sind. Die gebotene Schärfe bleibt dafür aber bis in die Randbereiche hinein erhalten. Die Farben werden etwas kräftiger dargestellt ohne dabei unnatürlich zu wirken. Die Graustufen sind recht nah am Soll. Bei schwachem Umgebungslicht fällt die Qualität der Optik rasch ab und es tritt ein gut sichtbares Bildrauschen auf. Da es kein Hilfslicht gibt, ist die Kamera bei gedämpften Lichtverhältnissen kaum zu gebrauchen.
Videos können in Full HD (1.920 x 1.080 Pixel, 30 fps) aufgenommen werden. Wer sich mit der kleinen HD-Auflösung zufrieden gibt, kann auch Zeitlupenvideos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Zeitrafferaufnahmen sind ebenfalls möglich. Die gebotene Videoqualität ist gut, aber nicht vergleichbar mit dem iPhone 6s, dessen Aufnahmen einen brillanteren Eindruck hinterlassen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Im Lieferumfang des Apple iPad Pro ist neben einem modularen Netzteil mit einer Nennleistung von 12 Watt (5,2 Volt, 2,4 Ampere) ein Lightningkabel enthalten. Letzteres ist üppige zwei Meter lang und erleichtert das Handling des Tablets. In der LTE-Variante liegt außerdem ein kleines Werkzeug zum Öffnen des SIM-Slots bei.
Optional gibt es neben den üblichen Hüllen und Smart Cases auch spezielles Zubehör für das iPad Pro. Der Apple Pencil kostet 109 und das Smart Keyboard 149 Euro und beide sollen ab Weihnachten 2015 verfügbar sein.
Garantie
Wie üblich gewährt Apple auf sein Produkt zwölf Monate Garantie. Privatkäufer in der Europäischen Union genießen zusätzlich die gesetzliche Gewährleistung.
Zur Verlängerung der Garantie kann die Apple Care+ Police abgeschlossen werden. Für zusätzliche 99 Euro verlängert sich der Garantiezeitraum auf 24 Monate. Während des Zeitraumes können bis zu zwei selbstverursachte Schäden am Tablet repariert werden. Für jeden Servicefall sind dann weitere 49 Euro fällig.
Eingabegeräte & Bedienung
Das iPad Pro besitzt einen kapazitiven Touchscreen, der bis zu zehn Eingaben gleichzeitig unterstützt. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut, leichte Unebenheiten aber spürbar. Der Touchscreen reagiert schnell und zuverlässig auf Eingaben, auch in den Ecken gibt es keine spürbaren Einschränkungen.
Die virtuelle Tastatur hat sich gegenüber den Vorgängern nicht verändert. Im Browser sind nun drei Icons hinzugekommen, mit denen Inhalte ausgeschnitten, kopiert und eingefügt werden können. In Apps wie Pages kommen noch automatische Wortvorschläge und Text-Formatierungselemente hinzu. Wer ein anderes Layout bevorzugt, kann auch Varianten von Drittanbietern verwenden.
Die physikalischen Tasten besitzen einen kurzen Hub. Deren Druckpunkte sind sehr präzise. Auch die im Homebutton untergebrachte Touch-ID arbeitet zuverlässig.
Apple Pencil
Ein Highlight des iPad Pro ist sicherlich der Apple Pencil. Der Eingabestift ist rund 20,5 Zentimeter lang und wiegt 21 Gramm. Er ist sehr gut ausbalanciert und liegt gut in der Hand. Der S Pen aus dem Galaxy Note Pro 12.2 wirkt dagegen wie ein Spielzeug. Während Microsofts Surface-Stift etwas kompakter ist und an einen klassischen Kugelschreiber erinnert, vermittelt der Pencil das Gefühl tatsächlich einen Pinselschaft in der Hand zu halten.
Unter der oberen Abdeckung verbirgt sich ein Lightning-Anschluss, über den der Eingabestift geladen wird. Diese wird magnetisch an Ort und Stelle gehalten. Wir hatten stets ein wenig Angst, die Abdeckung zu verlieren. Aufladen lässt sich der Pencil direkt am iPad oder alternativ über einen Adapter mit dem herkömmlichen Netzteil. Neben diesem Adapter befindet sich auch eine Ersatzspitze im Lieferumfang. Die Laufzeiten sind mit bis zu 12 Stunden nicht sonderlich hoch.
Welches Problem ungelöst bleibt, ist die Unterbringung des Stiftes. Am Smart Cover gibt es keine Halterung, er ist nicht magnetisch und für die herkömmliche Hemdtasche einfach zu lang. Das löst Microsoft wesentlich besser. Deren Stylus lässt sich magnetisch an das Surface anheften oder wie jeder andere Stift irgendwo dranklemmen. Samsung löst es noch etwas eleganter und kann den S Pen vollständig im Gehäuse verschwinden lassen.
Der Apple Pencil ist somit nicht immer wirklich praktisch, aber in seiner Funktion und Handhabung ist er hervorragend. Die Eingaben auf dem Touchscreen werden präzise angenommen und schnell umgesetzt. Da das iPad Pro eine sehr große Displayfläche bietet, ist der Stift hier eigentlich nicht nötig. Seine Stärken spielt er vielmehr im kreativen Bereich aus. Vor allem beim Zeichnen in Adobe Sketch, Procreate oder Zen Brush 2 zeigt er, was möglich ist. Das Tablet erkennt den Winkel, in dem der Stift gehalten wird, wodurch ein problemloses Schraffieren möglich ist, was der Pencil dem Surface-Pen voraus hat. Auch die Druckpunktgenauigkeit ist sehr gut und es schreibt sich ebenfalls prima mit dem Apple Pencil.
Display
Im Apple iPad Pro kommt ein vollständig laminiertes 12,9-Zoll-IPS-Display zum Einsatz, welches mit 2.732 x 2.048 Bildpunkten auflöst. Dies entspricht einer Pixeldichte von rund 265 PPI, welche angesichts der Größe immer noch gut ist. Bei genauer Betrachtung sind jedoch Treppcheneffekte erkennbar. Wer gerne Zeitungen und Zeitschriften auf seinem Tablet liest, wird dies vor allem bei kleinen Schriften bemerken.
Die Leuchtkraft des Panels haben wir sowohl auf reinweißem Hintergrund als auch bei einer APL von 50 gemessen. Die Werte waren identisch. Die Leuchtkraft ist mit bis zu 407 cd/m² recht hoch. Es wird aber nicht ganz so hell wie das iPad Air 2. Vermutlich dient dies dazu Strom zu sparen. Mit aktiviertem Sensor lassen sich keine höheren Werte feststellen.
Der Schwarzwert ist für ein LC-Display mit 0,22 cd/m² außergewöhnlich niedrig, was für ein prima Kontrastverhältnis sorgt.
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 399 cd/m²
Kontrast: 1814:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
ΔE Color 2.96 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3 | 0.5-98 Ø5.2
97.87% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
71.15% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
79.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
98.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
91.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.21
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8747 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Apple iPad Pro 12.9 A9X / PowerVR GT7xxx, A9X, Apple 128 GB (iPad Pro 12.9 NVMe) | Microsoft Surface Pro 4, Core i5, 128GB HD Graphics 520, 6300U, Samsung MZFLV128 NVMe | Samsung Galaxy Note Pro 12.2 Mali-T628 MP6, 5420 Octa, 32 GB eMMC Flash | Dell Venue 11 Pro 5130-9356 HD Graphics (Bay Trail), Z3795, 64 GB SSD | Apple iPad Mini 4 PowerVR GX6450, A8, 64 GB SSD | Apple iPad Air 2 2014 PowerVR GXA6850, A8X, 128 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -17% | -54% | -49% | -26% | -22% | |
Helligkeit Bildmitte | 399 | 413 4% | 392 -2% | 426 7% | 411 3% | 423 6% |
Brightness | 393 | 396 1% | 374 -5% | 398 1% | 421 7% | 427 9% |
Brightness Distribution | 92 | 87 -5% | 83 -10% | 89 -3% | 91 -1% | 92 0% |
Schwarzwert * | 0.22 | 0.36 -64% | 0.73 -232% | 0.38 -73% | 0.58 -164% | 0.61 -177% |
Kontrast | 1814 | 1147 -37% | 537 -70% | 1121 -38% | 709 -61% | 693 -62% |
Delta E Colorchecker * | 2.96 | 3.09 -4% | 4.84 -64% | 5.47 -85% | 2.15 27% | 2.86 3% |
Delta E Graustufen * | 3 | 3.92 -31% | 2.77 8% | 7.57 -152% | 2.72 9% | 2.37 21% |
Gamma | 2.21 100% | 2.3 96% | 2.51 88% | 2.24 98% | 2.29 96% | 2.43 91% |
CCT | 7049 92% | 7333 89% | 7086 92% | 6317 103% | 7012 93% | 6941 94% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 71.15 | 61 -14% | 88 24% | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 97.87 | 97 -1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie von Apple gewohnt, werden die Farben auf dem iPad Pro sehr natürlich dargestellt. Mit dem bloßen Auge sind im sRGB-Farbraum allenfalls bei verschiedenen Blautönen leichte Abweichungen erkennbar. Dies gilt auch für die Graustufen, deren durchschnittlicher DeltaE genau 3 beträgt, bei den helleren Flächen aber einen minimalen Blaustich zeigt. In der Praxis stört dies aber nicht.
Die Farbraumabdeckung des Tablets ist ebenfalls gut. Es werden rund 98 Prozent des sRGB- und 71 Prozent des Adobe RGB-Farbraumes abgedeckt. In summa wirklich ein sehr gutes Display.
Im Außeneinsatz schlägt sich das Apple iPad Pro auch ohne superhelles Display prima. Das hohe Kontrastverhältnis ist sicher einer der begünstigenden Faktoren. Aber auch die vollständige Laminierung und die Antireflex-Beschichtungen machen sich positiv bemerkbar. Denn auch bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt der Inhalt auf dem Panel ablesbar.
Die Blickwinkelstabilität des Apple iPad Pro ist sehr gut. Farbinvertierungen gibt es keine. Aufgrund des volllaminierten Displays treten auch keine Ghostingeffekte auf und ein IPS-Leuchten konnten wir ebenfalls nicht feststellen. Selbst der Helligkeitsverlust bei flachen Betrachtungswinkeln lässt sich kaum erkennen.
Leistung
Das iPad Pro ist mit Apples schnellstem SoC ausgestattet, dem Apple A9X. Im Gegensatz zum iPad Air 2 setzen die Kalifornier in diesem wieder auf eine Dual-Core-CPU. Diese taktet nun mit bis zu 2.260 MHz und katapultiert das Tablet in neue Leistungssphären. Die dazugehörigen 4 GB LPDDR4-Arbeitsspeicher sind vergleichsweise üppig dimensioniert. Bei der GPU ist es ein wenig Rätselraten. Sie kommt wahrscheinlich wieder aus dem Hause Imagination aus der PowerVR Series 7XT und ist vermutlich eine Spezialfertigung für dieses Tablet. Wie die Kollegen von MacRumors herausgefunden haben, besitzt die Grafikeinheit nämlich 12 Cluster. Die GPU positioniert sich deshalb zwischen der GT7800 (8 Cluster) und der GT 7900 (16 Cluster). Es ist sozusagen eine PowerVR GT7850XT. Genaue Angaben macht Apple selber nicht.
Die Performance ist bärenstark. Leider lässt sich die Leistung zwischen dem iPad Pro und dem Surface Pro 4 nicht direkt vergleichen. Auch wenn Benchmarks wie Geekbench 3 plattformübergreifend verfügbar sind, sind die gewonnenen Resultate zwischen ARM- und x86-Produkten nicht vergleichbar. Das liegt daran, dass die Windows-Version veraltete Befehlssätze verwendet. Würden aktuellere genutzt werden, würden sich die Ergebnisse vervielfachen. Somit täuscht das Ergebnis des Geekbench 3. Das iPad Pro und das Surface Pro 4 (Core i5-Variante) liegen nicht auf einer ähnlichen Leistungsebene, sondern das Microsoft-Gerät ist erheblich schneller. Im Konkurrenzfeld der Geräte, welche auf einer ARM-Architektur basieren, ist das Apple Tablet jedoch momentan unerreicht.
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
NVIDIA Shield Tablet LTE P1761 |
In puncto Browser-Performance erreicht das Apple iPad Pro hervorragende Benchmark-Ergebnisse. Die Konkurrenten haben diesbezüglich das Nachsehen. Nur dem Surface Pro 4 gelingt es in den Benchmarks Google Octane 2.0, Sunspider und Mozilla Kraken besser abzuschneiden. Dessen Ergebnisse sind dann aber auch deutlich höher.
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPhone 6S Plus |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Lenovo Yoga Tablet 2 Pro | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
BaseMark OS II - Web (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
* ... kleinere Werte sind besser
Zur Wahl stehen beim iPad Pro 32 oder 128 GB eMMC-Flashspeicher. In unserer 128-GB-Variante stehen netto rund 100 GB zur freien Verfügung. Der Speicher ist schnell und erreicht bis zu 277 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Wie auch in den aktuellen iPhones kommt damit der schnelle NVMe-Speicher zum Einsatz.
Wer viel mit Grafiken, Filmen und dergleichen arbeitet, wird zudem schnell feststellen, dass 100 GB geschwind aufgebraucht sind. Hier hätte Apple entweder eine Speichererweiterung oder weitere Modelle mit größerem Flashspeicher offerieren müssen, um wirklich dem eigenen Anspruch gerecht werden zu können, dass das iPad Pro ein Notebook ersetzen kann.
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - Disk Tests (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Note Pro 12.2 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPhone 6S Plus |
Spiele
Die brachiale Power, welches das Apple iPad Pro dem Nutzer zur Verfügung stellt, prädestiniert es geradezu zum Spielen. Im App Store werden Sie kein Game finden, das dieses Gerät an seine Grenzen treibt. Auch die Lautsprecher hinterlassen einen prima Eindruck und runden den Spielspaß ab.
Etwas hinderlich ist lediglich der Formfaktor des Tablets. Während Brettspiele oder ähnliche Titel kein Problem darstellen, werden die Arme beim Fahren von Autorennen doch schnell müde. Das Gerät ist einfach sehr schwer, weshalb es nicht zu lange in den Händen gehalten werden kann.
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Apple iPad Pro sind im Leerlauf mit bis zu 33,8 °C in einem normalen Bereich. Unter andauernder Last, welche wir mit dem Relative Benchmark simuliert haben, steigen die Werte dann auf knapp über 40 °C, was angesichts der Leistung absolut unproblematisch und zu keinem Zeitpunkt unangenehm ist. Alarmierender sind da schon eher die Temperaturen des Netzteils, welches bereits im Idle-Betrieb des Tablets über 46 °C heiß wird. Im Lastszenario steigen seine Oberflächentemperaturen sogar auf fast 54 °C an.
Im Inneren des Tablets geht es weniger hitzig zu. Mit dem Akkutest des GFXBench 3.1 haben wir die Leistungsstabilität des SoCs unter Last überprüft. Dabei wird der T-Rex-Benchmark dreißigmal hintereinander ausgeführt und sowohl der Akkustand als auch die Framezahl protokolliert. Letztere bleibt während des gesamten Tests konstant.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Das Apple iPad Pro besitzt vier Stereolautsprecher. Es sind nicht nur so viele, um einen besseren Klang zu bieten, sondern vor allem, damit der Stereoeffekt erhalten bleibt, wenn einer der Lautsprecher mal verdeckt werden sollte. Der Klang an sich verändert sich aber dennoch.
Die Qualität der Lautsprecher ist für ein Tablet sehr gut. Sie erreichen eine Maximallautstärke von bis zu 88 dB(A) und werden damit richtig laut. Die Frequenzpegel bleiben stets gleichmäßig, sodass es in keiner Lautstärkeeinstellung zu Verzerrungen kommt. Am Pink-Noise-Diagramm lässt sich zudem gut erkennen, dass die Bassbereiche von den Lautsprechern so gut wie gar nicht bedient werden. Die Mitten und der größte Teil der Höhen werden jedoch sehr gut wiedergegeben, lediglich bei den Superhochtönen (ab etwa 10.000 Hz) wird ein leichter Abfall verzeichnet.
Die Audioklinke verrichtet ihren Dienst tadellos und subjektiv rauschfrei.
Energieaufnahme
Das Apple iPad Pro besitzt einen 38,8 Wh (10.307 mAh, 3,77 V) starken Akku. Das ist der größte Energiespeicher im Vergleichsfeld. Ähnlich groß ist der des Surface Pro 4 (38 Wh), der des Galaxy Note Pro 12.2 ist mit 35 Wh schon kleiner. Etwas abgeschlagen dahinter liegen das Venue 11 (32 Wh) und das iPad Air 2 (27,62 Wh).
Die Leistungsaufnahme ist aufgrund des großen 12,9 Zoll-Panels recht hoch und erreicht bereits im Leerlauf bis zu 11,1 Watt. Unter Last steigen die Werte dann jedoch nicht mehr so stark an. Im Epic Citadel pendeln die Messwerte um die 11,5 Watt und im Relative Benchmark werden nur 12,8 Watt fällig. Da das Netzteil jedoch nur eine Nennleistung von 12 Watt besitzt, kann dies der hemmende Faktor für genauere Messungen sein, denn dieses ist definitiv zu schwach dimensioniert. Wird eine leistungsstarke App auf dem Tablet ausgeführt, entlädt sich der Akku auch mit angeschlossenem Netzteil langsam.
Die Ladezeiten fallen entsprechend lang aus. Ohne Nutzung und bei abgeschaltetem Display benötigt das iPad Pro für eine vollständige Ladung etwas mehr als viereinhalb Stunden. Ein zwischenzeitlicher Gebrauch verlängert den Zeitraum spürbar.
Aus / Standby | 0 / 0.41 Watt |
Idle | 2.69 / 10.95 / 11.14 Watt |
Last |
11.54 / 12.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Der große Akku sorgt in unseren Tests für sehr gute Laufzeiten. Die über 32 Stunden im Reader’s Test sind vor allem der geringen Minimalleuchtkraft des Displays von gerade mal 3,6 cd/m² zu verdanken. Wer vor allem gerne abends liest, wird dies zu schätzen wissen, da das Display nicht zu grell ist.
Auch die Tests bei einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m² erreichen prima Werte. Elfeinhalb Stunden Surfen im Web sind unter diesen Bedingungen möglich oder alternativ eine Stunde weniger Videowiedergabe. Da kann die Konkurrenz nicht mithalten. Lediglich unter Volllast dürfte das iPad Pro gerne ein wenig länger durchhalten. Angesichts der gebotenen Leistung geht dies aber absolut in Ordnung.
Wichtig ist, dass im Alltag die automatische Helligkeitssteuerung aktiviert wird. Wer gerne seine Tablets permanent auf voller Leuchtkraft betreibt, wird die ermittelten Laufzeiten stark reduzieren, da das Display dann sehr energiehungrig ist.
Apple iPad Pro 12.9 A9X / PowerVR GT7xxx, A9X, Apple 128 GB (iPad Pro 12.9 NVMe) | Apple iPad Air 2 2014 PowerVR GXA6850, A8X, 128 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Note Pro 12.2 Mali-T628 MP6, 5420 Octa, 32 GB eMMC Flash | Dell Venue 11 Pro 5130-9356 HD Graphics (Bay Trail), Z3795, 64 GB SSD | Microsoft Surface Pro 4, Core i5, 128GB HD Graphics 520, 6300U, Samsung MZFLV128 NVMe | Microsoft Surface Pro 4, Core m3 HD Graphics 515, 6Y30, Samsung MZFLV128 NVMe | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -10% | -33% | -46% | -45% | -39% | |
Idle | 1933 | 1364 -29% | 623 -68% | 800 -59% | 899 -53% | 791 -59% |
H.264 | 630 | 562 -11% | 564 -10% | 426 -32% | ||
WLAN | 695 | 427 -39% | 488 -30% | |||
Last | 195 | 212 9% | 154 -21% | 111 -43% | 138 -29% | |
WLAN (alt) | 630 | 536 | 384 |
Pro
Contra
Fazit
Auch wenn es vielen wie ein Affront vorkommt, dass Apple ein großes Tablet, dazu mit Eingabestift, entwickelt hat, ist dies doch sehr gut gelungen. Die Kalifornier haben diese Geräteklasse sicherlich nicht neu erfunden, doch es gelingt ihnen erneut ein hochwertiges Produkt perfekt in das eigene Ökosystem zu integrieren.
Das iPad Pro weiß vor allem durch sein hervorragendes 12,9-Zoll-Display zu gefallen. Die Verarbeitung ist sehr gut und das Tablet ist angenehm schlank. Das mit der Größe verbundene vergleichsweise hohe Gewicht ist auf Dauer jedoch etwas störend. Der Apple Pencil ist ein toller Stylus, für den es aber keine gute Unterbringungsmöglichkeit gibt und auch die Laufzeiten sind etwas kurz. Der SoC ist dafür extrem schnell, die Laufzeiten sind hoch und die Lautsprecher suchen in diesem Segment ihresgleichen.
Das Apple iPad Pro eignet sich vor allem für Kreative oder Anwender, die ein möglichst großes Display bevorzugen. Einen vollwertigen Notebookersatz sehen wir darin nicht.
Verbesserungsbedarf sehen wir bei der Ausnutzung des Displays von iOS selbst. Außerdem ist nur LTE Cat. 4 an Bord, angesichts der Preisklasse hätte es gerne ein aktueller Standard sein dürfen. Technisch ist das iPad Pro zwar in der Lage mehrere UHD-Videos gleichzeitig zu verarbeiten, aber aufgrund des knappen Speichers, begrenzten Multitaskings und fehlender x86-Anwendungen stößt das Tablet für den professionellen Gebrauch an seine Grenzen und kann nicht als vollwertiger Notebookersatz dienen. Die Ladezeiten sind zudem extrem lang, was vor allem auf das viel zu schwache Netzteil zurückzuführen ist. Dies kann zudem sehr heiß werden, sodass wir eine kleine Abwertung vornehmen.
Update 04.04.2017: Unseren umfangreichen Test zum neuen Apple iPad aus 2017 finden Sie hier.
Apple iPad Pro 12.9
-
13.04.2016 v5 (old)
Daniel Schmidt
Erfahren Sie hier mehr über die Änderungen der neuen Bewertung mit Version 5