- Unterstützte Audioformate: AAC (8 bis 320 kbit/s), Protected AAC (aus dem iTunes Store), HE‑AAC, MP3 (8 bis 320 kbit/s), MP3 VBR, Audible (Formate 2, 3, 4, Audible Enhanced Audio, AAX und AAX+), Apple Lossless, AIFF und WAV
- Unterstützte Videoformate: H.264 Video: bis zu 1080p, 60 Bilder pro Sekunde, High Profile Level 5.0 mit AAC‑LC Audio bis zu 160 kbit/s, 48 kHz, Stereo-Audio in den Formaten .m4v, .mp4 und .mov; MPEG‑4-Video: bis zu 2,5 Mbit/s, 640 x 480 Pixel, 30 Bilder pro Sekunde, Simple Profile mit AAC‑LC Audio bis zu 160 kbit/s pro Kanal, 48 kHz, Stereo-Audio in den Formaten .m4v, .mp4 und .mov; Motion JPEG (M‑JPEG): bis zu 35 Mbit/s, 1280 x 720 Pixel, 30 Bilder pro Sekunde, Audio im Format ulaw, PCM Stereo-Audio im Format .avi
Test Apple iPad Mini 4 Tablet
Selten ist über ein Apple-Device so wenig im Vorfeld seines Erscheinens diskutiert worden wie über unser aktuelles Testgerät. Im Gegenteil: Böse Zungen behaupteten gar, eine vierte Version des iPad Mini würde es gar nicht erst geben. Stattdessen konzentriere man sich in Cupertino nur auf die neuen iPhones und das 12,9 Zoll große iPad Pro. Und hätte man die Keynote nicht sehr aufmerksam verfolgt, es wären einem die einzigen beiden Sätze zum Apple iPad Mini 4 entgangen. Im ersten Satz ging es um den Preis, im zweiten versprach Phil Schiller, dass man die Leistung des iPad Air 2 in das Gehäuse des neuen Mini gepackt hätte. Das war es dann auch schon. Auf der deutschen Apple News-Sektion gibt es nicht einmal eine Pressemeldung dazu.
Und dennoch ist das Apple iPad Mini 4 das erste iOS-Device der vergangenen Keynote, das das Licht der Welt erblickt – und zudem das erste, das mit iOS 9 ausgeliefert wird. Dazu gibt es einen "neuen" Chip, den aus den 6er-iPhones bekannten Apple A8, und etwas aufgebohrte Kameras. Und ein wenig abgespeckt hat das iPad Mini in seiner vierten Auflage. Das war es im Wesentlichen, denn weder Force Touch noch 3D Touch haben den Weg ins kleine iPad gefunden. Doch halt, da war doch noch was: Der A8-Chip wird im iPad Mini 4 mit leicht erhöhter Taktrate betrieben, und Apple hat zwei GB Arbeitsspeicher springen lassen. Das entspricht immerhin einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorgänger.
Nichts getan hat sich bei der Preisgestaltung und bei den verfügbaren Farben. Es gibt das iPad Mini 4 also wieder in Space-Grau, Silber und Gold, wahlweise mit 16, 64 oder 128 GB Speicher als Wi-Fi- und LTE-Modelle. Die Preise beginnen bei 389 Euro. Das Topmodell liegt bei 709 Euro, unser Testgerät mit 64 GB und LTE kostet 609 Euro. Wir haben es online im Apple Store erworben.
Update 04.04.2017: Unseren umfangreichen Test zum neuen Apple iPad aus 2017 finden Sie hier.
Gehäuse
Auf den ersten Blick lässt sich das Apple iPad Mini 4 von seinen Vorgängern nicht unterschieden. Lediglich der Home-Button mit integriertem Touch ID stellt klar: Es muss sich mindestens um ein iPad Mini 3 handeln, den direkten Vorgänger unseres Testgerätes. Erst wenn man Generation 3 und 4 nebeneinander hält, werden kleine Unterschiede offenbar. Am ehesten fällt die geringere Bauhöhe ins Auge. Apple hat diese noch einmal um 1,4 Millimeter auf 6,1 Millimeter eingedampft. Hauptgrund für die Platzersparnis ist das jetzt wie im iPad Air 2 vollständig laminierte Display. Auch die Frontkamera benötigt jetzt etwas weniger Höhe. Damit unterbietet das iPad Mini 4 sogar den bisherigen Rekordhalter in dieser Wertung, das Sony Xperia Z3 Tablet Compact mit 6,4 Millimetern. Letzteres bleibt allerdings weiterhin der Gewichtskönig. An die 271 Gramm des Sony kommt das neue iPad Mini trotz einer leichten Gewichtsabnahme nicht heran. 304 Gramm stehen für die LTE-Version zu Buche, immerhin fast zehn Prozent weniger als beim Vorgänger. In Länge und Breite hat sich dagegen bis auf Nuancen nichts mehr getan.
Nach dem Bendgate-Fauxpas des Apple iPhone 6 Plus – der sich im Nachhinein doch nicht so dramatisch dargestellt hat – sind viele User bei ultraflachen Geräten vorsichtig geworden. Im Falle des iPad Mini 4 können wir nur sagen: Wer dieses Tablet verbiegt, sollte sich vielleicht einmal untersuchen lassen. Denn wie bei den drei Vorgängergenerationen ist die Verarbeitungs- und Materialqualität über jeden Zweifel erhaben. Auch die Gehäusetasten und der Touch ID genannte Fingerabdruckleser im Home-Button sind perfekt verarbeitet. Die Rückseite erscheint uns allerdings recht empfindlich gegen Mikrokratzer, da macht die Scheibe auf der Front-Seite einen deutlich robusteren Eindruck. Zudem sammelt sich bei der LTE-Version auf der Rückseite am Übergang zwischen dem Alu und dem Kunststoffteil, der die LTE-Antennen beherbergt, mit der Zeit der Schmutz. Ein feuchtes Wattestäbchen leistet hier aber schnell Abhilfe.
Die Kollegen von iFixit haben auch das jüngste iPad-Modell bereits zerlegt und kommen zu dem Schluss, dass Apple zwar im Inneren des Gehäuses ordentlich aufgeräumt hat. Reparaturfreundlicher ist es damit aber nicht geworden, eher im Gegenteil. Vor allem das voll laminierte Display verteuert den Austausch einer gebrochenen Scheibe. Dafür vergeben die Experten von iFixit zwei von zehn Punkte.
Ausstattung
Die wirklichen Neuerungen des Apple iPad Mini 4 beziehen sich auf den Prozessor, den Arbeitsspeicher, das Display, die Kameras und das WLAN-Modul. All diese Aspekte behandeln wir aber in gesonderten Kapiteln, sodass es an dieser Stelle nicht viel zu erzählen gibt.
Beim Apple iPad Mini 3 haben wir als größte Neuerungen noch den Touch ID Fingerabdrucksensor und die Gehäusefarbe Gold angeführt. Demgegenüber hat sich in Sachen Ausstattung auch beim aktuellen iPad Mini nichts mehr getan. Daher verweisen wir in diesem Abschnitt auf den Test des Vorgängers. Einen Unterschied gibt es dann aber doch: Der Stummschalter, der bei Bedarf auch zur Sperrung der Displayregelung diente, ist verschwunden.
Software
Eine der größten Neuerungen, die mit dem Apple iPad Mini 4 Einzug hält, ist das neunte Major-Release des Apple-Betriebssystems für mobile Geräte. Während iOS 9 nur moderate optische Änderungen mit sich bringt, hat sich unter der Haube sehr viel getan. Ziel von Apple war es nach eigener Aussage, die Stabilität und Performance von iOS zu erhöhen. Dennoch finden sich auch zahlreiche neue Funktionen in der jüngsten Version, insbesondere das Thema Multitasking betreffend, wo Apple der Android-Konkurrenz bis dato noch hinterherhinkte. Vor allem Geräte aus dem Hause Samsung haben sich in diesem Bereich bisher stark hervorgetan. Das iPad Mini 4 kommt, obwohl es brandneu ist, nicht in den Genuss aller Neuheiten von iOS 9. Der neue Stromsparmodus etwa bleibt den iPhones vorbehalten. Und aufgrund des Fehlens von Force Touch oder 3D Touch werden auch kaum neue Bediengesten im kleinen iPad Einzug halten.
Dennoch hat sich auch für Mini-Besitzer einiges getan, solange es sich mindestens um ein iPad Mini Retina handelt. Auch das alte iPad Air profitiert von einem Teil der neuen Multitasking-Features. Da wäre zum einen Slide Over. Damit lässt sich mit einem Wischer vom rechten Rand eine zweite App aus einer Übersicht wählen, die dann im 1:2-Verhältnis neben der ursprünglichen App angezeigt wird. In diesem Fall ist aber immer nur die App aktiv, die gerade den Fokus hat. Ein Video im linken Fenster bleibt also stehen, wenn man im Slide Over-Bereich etwa eine Mail verfasst. Beim Apple iPad Air 2, dem Mini 4 und dem bald erscheinenden Pro lässt sich die rechts dargestellte App zudem bis auf die halbe Bildschirmbreite aufziehen. Das nennt Apple dann Split View, und hierbei "arbeiten" beide Apps parallel. Das eben angesprochene Video läuft also weiter, auch wenn man in der anderen App aktiv ist. Bei einem Full-HD-Video konnten wir keinerlei Ruckler feststellen, wenn parallel etwa die Mail-App geöffnet war. Split-View-taugliche Apps gibt es bisher allerdings noch recht wenige, viele Hersteller wollen da aber schnell liefern. Microsoft hat seine Office-Produkte schon angepasst, auch 1Password läuft im Split-View-Modus. Zu guter Letzt lassen sich auch Videos weiter betrachten, während man etwa eine Mail verfasst oder im Web browst. Diese Funktion namens Bild-im-Bild wird bei maximierter Videoansicht über den Home-Button aktiviert. Auch Bild-im-Bild beherrschen alle iPads ab Air und Mini 2.
Die Bedienung der neuen Multitasking-Funktionen geht nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell von der Hand und erleichtert so manchen Arbeitsschritt deutlich. Copy & Paste zwischen zwei Anwendungen gelingt mit Slide Over etwa sehr komfortabel. Bei der Darstellung zweier Apps nebeneinander, wobei der Bildschirm mittig geteilt wird (Split View), wird es allerdings schon recht eng auf dem 7,9 Zoll großen Display des iPad Mini 4. Hier sind wir auf das iPad Pro gespannt.
Ebenfalls neu ist der Menüpunkt "Batterie". Diese Einträge befanden sich bisher unter "Allgemein/Benutzung". Unter "Batterie" erhält der User jetzt detaillierte Informationen über die Batterienutzung, er kann zudem die automatische Sperre und die Auto-Helligkeit aktivieren. Bei einem iPhone gibt es obendrein den Menüpunkt "Stromsparmodus". Standardmäßig aktiv ist die neue Option "WLAN-Assist" unter "Mobile Daten". Die führt dazu, dass das iPad auf eine vorhandene Mobilfunkverbindung umschaltet, wenn das WLAN zwar noch erreichbar, die Verbindung aber "schlecht" ist. Prinzipiell eine gute Idee. Aber zum einen wird nicht klar, was schlecht bedeutet. Zum anderen kann ein knappes LTE-Volumen so schnell unbewusst aufgebraucht werden.
Auch der persönliche Assistent Siri wurde ein wenig weiterentwickelt und versteht jetzt komplexere Eingaben und Fragen. Zudem macht Siri automatisch Suchvorschläge und gibt aktuelle News auf der Suchseite aus. Dabei soll sich der Assistent mit der Zeit auf das Nutzerverhalten einstellen und beispielsweise die Börsenkurse automatisch zu einer bestimmten Tageszeit anzeigen, wenn es der Gewohnheit des Nutzers entspricht.
Was wir nach einigen Tagen Nutzung von iOS 9 bisher feststellen können, ist, dass das neue Release auf iPhones und iPads seit dem ersten Tag rund und flüssig läuft. Größere Probleme wie etwa die WLAN-Aussetzer beim Vorgänger konnten wir bis dato nicht feststellen. Manche User berichten davon, dass die automatische Bildschirmrotation nicht mehr zuverlässig arbeite. Das können wir bestätigen, auch wenn es nur sehr sporadisch auftrat. Zudem berichten einige Quellen, dass sich der Sperrbildschirm auch bei einer aktiven Sperre umgehen lässt, wenn der Besitzer den Zugang zu Siri im gesperrten Zustand erlaubt hat. Weitere Ungereimtheiten sind eine falsche Anzeige der Zahl ungelesener Mails, das hatten wir nicht. Wir hingegen mussten uns mit ausbleibenden Push-Meldungen herumschlagen, etwa bei der Sport1-App. Vor diesem Hintergrund dürfte das erste Minor Release nicht lange auf sich warten lassen.
Kommunikation & GPS
Rein äußerlich hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht viel getan. Bei den inneren Werten sieht das deutlich anders aus. Hier hat Apple mit seiner Kosmetik genau an den richtigen Punkten angesetzt und baut auf moderne Kommunikationsstandards. Das WLAN-Modul unterstützt jetzt auch den 802.11ac-Standard und ermöglicht theoretische Datenraten von bis zu 866 MBit/s. Dank Dualband-Unterstützung funkt es auch im n-Standard auf dem nicht so stark überlaufenen 5-GHz-Band, was letztlich auch zu höheren Geschwindigkeiten führt. Im Test war der Empfang auch in zehn Metern Entfernung zum Router mit zwei Betonwänden dazwischen immer noch einwandfrei. Optimiert hat Apple auch das LTE-Modul, das jetzt 20 statt der bisher 14 LTE-Frequenzen unterstützt. LTE Cat.4 erlaubt Downloads von bis zu 150 MBit/s und Uploads von bis 50 MBit/s. Es gibt zwar mittlerweile durchaus schnellere Module, gegenüber dem Vorgänger sattelt das iPad Mini 4 aber immerhin 50 Prozent drauf. Aktueller als Bluetooth 4.2 geht es indes nicht. Neu im erst dieses Jahr verabschiedeten Standard ist der Support von IPv6-Adressen für das "Internet of Things". Zudem werden die energieeffizienten LE-Verbindungen, etwa zu Smart Watches, deutlich beschleunigt.
NFC ist weiterhin ein Tabuthema bei den Tablets aus Cupertino. Zumindest in der LTE-Variante ist aber ein aGPS-Empfänger mit Glonass-Support verbaut. Dessen Genauigkeit hat uns tatsächlich ein wenig verblüfft. Während bisher nahezu alle Smartphones und Tablets bei unserer MTB-Testfahrt klar schlechter abgeschnitten haben als das Garmin Edge 500, weist das Apple iPad Mini 4 das Spezialnavi in seine Schranken. Es zeichnet die Strecke genauer auf, kommt dadurch auf eine etwas längere Gesamtstrecke und ist sogar in engen Kehren näher an der Realität als das Referenz-Gerät. Hut ab!
Kameras & Multimedia
Ein wenig hat Apple an der Auflösungsschraube gedreht. Mit jetzt acht Megapixeln am Heck und 1,2 an der Front zählt das iPad Mini 4 aber mittlerweile zu den schwächer ausgestatteten Tablets der Oberklasse, was die Kameras betrifft. Die Hauptkamera besteht nach wie vor aus fünf Elementen und erreicht eine Offenblende von f/2.4 (iPad Air 2: f/2.2). Bei hellem Tageslicht liegen die Aufnahmen des jüngsten iPads auf dem Niveau des noch aktuellen Top-Modells. Die Aufnahmen zeichnen sich durch lebendige Farben und gute Durchzeichnung aus. Erst bei starker Vergrößerung werden Schärfedefizite aufgrund der mageren Auflösung sichtbar. In Innenräumen oder bei schwächerem Tageslicht stößt der Sensor allerdings früh an seine Grenzen. Das Umgebungsbild zeigt bereits erste Zeichen von Rauschen, obschon es bei nahezu idealen Bedingungen aufgenommen wurde. Der Himmel war zwar bewölkt, dennoch war es mehr als ausreichend hell für gute Aufnahmen, wie man am Bild der Sony SLT-A57 erkennen kann. Als Videokamera macht das iPad Mini 4 seine Sache sehr ordentlich und hält Funktionen wie Zeitlupe und Zeitraffer bereit.
Die Frontkamera hat ihre Eignung als klasse FaceTime-Kamera über Jahre bewiesen, das hat sich auch in der jüngsten Generation nicht geändert. Leider auch die magere Auflösung nicht. Selfie-Freunde werden sich mit dem kleinen iPad wohl weiterhin nicht anfreunden können.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Zum Lieferumfang des Apple iPad Mini 4 gehören die typischen Beigaben: Lightning-Kabel, 10-Watt-Metzteil, SIM-Karten-Werkzeug und ein wenig Papierkram.
Der Apple Store hält überdies eine große Auswahl an Zubehör für das neue iPad Mini bereit. Das beginnt bei den bekannten Flip Cases und Covern, reicht über Ständer und Halter bis hin zu Tastaturen, Kopfhörern und Kabeln. Es sind sowohl Apple-eigene Produkte über den Store zu bekommen als auch über zahlreiche Drittanbieter.
Garantie
Wie bei allen seinen Produkten spricht Apple auch beim iPad Mini 4 von der "eingeschränkten Apple Garantie", die für einen Zeitraum von 12 Monaten gewährt wird. Da Garantie eine freiwillige Leistung ist, gibt es daran auch nichts auszusetzen. Dennoch sieht das deutsche Verbraucherrecht einen 24-monatigen Gewährleistungsanspruch vor, dem sich auch Apple nicht entziehen kann. Da aber nach Ablauf von sechs Monaten die Beweislastumkehr eintriit, wird es in den allermeisten Fällen schwierig sein, entsprechende Ansprüche geltend zu machen. Zur Verlängerung der Garantie bietet Apple für seine iPads nur noch die Apple Care+ Police an. Für 99 Euro kann man über zwei Jahre hinweg zwei selbst verschuldete Schäden gegen eine Service-Gebühr von je 49 Euro beheben lassen. Die bisherigen Care Protection Plans gibt es indes nur noch für Desktops, Notebooks und Displays.
Eingabegeräte & Bedienung
Trotz des neunten großen Releases von iOS hat sich bei der grundsätzlichen Bedienung des Apple iPad Mini 4 im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas verändert. Eine der größten Änderungen werden langjährige iOS-Nutzer bemerken, sobald sie die virtuelle Tastatur benutzen. Diese zeigt jetzt nämlich nicht stets nur Großbuchstaben an. Lediglich am Satzanfang oder bei aktivierter Umschalttaste sind die Buchstaben jetzt groß, sonst stets klein. Im Prinzip nur ein marginale Änderung, die aber aus unserer Sicht den Bedienkomfort erhöht, da man so stets weiß, ob man groß oder klein schreibt – ohne die Umschalttaste im Auge behalten zu müssen. Aber wie bei allen Veränderungen gibt es auch hier wohl so manchen User, der damit seine Schwierigkeiten hat. Jedenfalls wird das Thema Kleinbuchstaben in den einschlägigen Foren kontrovers diskutiert. Glücklicherweise lässt sich die Darstellung der Kleinbuchstaben im Menü deaktivieren.
Neu ist auch die Trackpad-Funktion der virtuellen Tastatur. Berührt man die Tastatur mit zwei Fingern gleichzeitig, verschwindet die gesamte Beschriftung, und die Fläche der Tastatur dient als Trackpad. Der Cursor folgt den Bewegungen, allerdings müssen dafür beide Finger auf dem Screen bleiben.
Über alle Zweifel erhaben sind die Gehäusetasten und der Touchscreen. Hier hat sich seit Generation 1 kaum etwas getan. Lediglich der nützliche Schieber für Stummschaltung oder Rotationssperre ist ersatzlos gestrichen worden. Dafür begeistert der Touchscreen nach wie vor mit absoluter Präzision und Zuverlässigkeit. Insgesamt lässt es sich mit dem Apple iPad Mini 4 sehr flüssig arbeiten.
Display
Allein von den technischen Daten her gleichen sich die Displays unseres aktuellen Testgerätes und das seines Vorgängers, dem Apple iPad Mini 3, wie ein Haar dem anderen. Tatsächlich handelt es sich wohl auch nach wie vor um das seit dem Apple iPad Mini Retina unverändert verbaute IPS-Panel mit einer Auflösung von 2.048 x 1.536 Bildpunkten. Doch bei genauerer Betrachtung und dem direkten Vergleich mit dem Vorgänger fällt auf, dass die Glasoberfläche des iPad Mini 4 mehr Licht schluckt als das des Vorgängers. Helle Flächen etwa werden mit einem Blaustich reflektiert, das kennen wir bereits vom iPad Air 2. Wobei der Effekt beim großen iPad noch stärker zutage tritt als beim neuen Mini. Sei's drum, der Grund ist derselbe. Auch beim iPad Mini verbaut Apple nun ein voll laminiertes Display. Wie sich das genau auf Reflexionen und den Außeneinsatz auswirkt, klären wir ein paar Absätze weiter unten.
Jetzt werfen wir erst einmal einen Blick auf die Messwerte. Dabei zeigt sich in allen Bereichen eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. So leuchtet das Apple iPad Mini 4 mit im Schnitt 421 cd/m2 etwas heller, dennoch ist der Schwarzwert mit 0,58 cd/m2 etwas besser. Beides zusammen führt zu einem deutlich verbesserten Kontrast von 709:1 (iPad Mini 3: 585:1). Auch in der Vergleichsgruppe kann sich das neue Mini damit recht gut positionieren, von einem richtig guten Display ist Apple aber noch ein Stück entfernt. Zumindest dürften Schwarzwert und Kontrast aus unserer Sicht noch besser sein.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 411 cd/m²
Kontrast: 709:1 (Schwarzwert: 0.58 cd/m²)
ΔE Color 2.15 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.72 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.29
Apple iPad Mini 4 PowerVR GX6450, A8, 64 GB SSD | Apple iPad Mini 3 PowerVR G6430, A7, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab S 8.4 Mali-T628 MP6, 5420 Octa, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Tablet Compact Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Google Nexus 9 GeForce ULP K1 (Tegra K1 Kepler GPU), K1 (Denver), 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -13% | -27% | -43% | -17% | |
Helligkeit Bildmitte | 411 | 357 -13% | 258 -37% | 531 29% | 430 5% |
Brightness | 421 | 344 -18% | 261 -38% | 518 23% | 411 -2% |
Brightness Distribution | 91 | 86 -5% | 91 0% | 91 0% | 92 1% |
Schwarzwert * | 0.58 | 0.61 -5% | 0.66 -14% | 0.77 -33% | |
Kontrast | 709 | 585 -17% | 805 14% | 558 -21% | |
Delta E Colorchecker * | 2.15 | 3.35 -56% | 3.66 -70% | 6.29 -193% | 3.17 -47% |
Delta E Graustufen * | 2.72 | 2.09 23% | 2.51 8% | 7.04 -159% | 3.29 -21% |
Gamma | 2.29 96% | 2.4 92% | 2.22 99% | 2.78 79% | 2.39 92% |
CCT | 7012 93% | 6851 95% | 6450 101% | 8600 76% | 6746 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 55 | 100 | 73.75 | 62 |
* ... kleinere Werte sind besser
Kaum etwas zu kritisieren gibt es indes bei der Beurteilung der Bildqualität – weder subjektiv noch objektiv. Die Pixeldichte von 326 PPI ist ausreichend hoch, um auch feine Schriften und Grafiken absolut scharf und sauber darzustellen. Zudem weiß das Display mit einer sehr neutralen, dennoch lebendigen Farbdarstellung zu überzeugen. Diesen Eindruck bestätigen auch unsere Messungen mit dem Colorimeter. Sowohl Graustufen als auch die Grund- und Mischfarben liegen sehr nahe an der sRGB-Referenz. Die Abweichungen sind nahezu alle für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Die Farbtemperatur fällt indes etwas zu kühl aus. Hier ist ein leichter Blaustich erkennbar. Mit 2,29 passt das mittlere Gamma sehr gut, die Kurve zeigt dennoch zwei Ausreißer nach oben. Im AdobeRGB-Farbraum schlägt sich das Appe iPad Mini 4 dann nicht mehr so gut. Hier fehlt es einfach an Farbraum.
Höhere Leuchtdichte, vollständig laminiertes Display – in puncto Außentauglichkeit sollte das iPad Mini 4 seinem Vorgänger ein ganzes Stück voraus sein. Und das belegt auch die Realität. Wir haben das Display in sechs verschiedenen Situationen unter freiem Himmel fotografiert. Bis auf die letzte Aufnahme, wo sich die Sonne direkt im Display spiegelt, ist der Bildschirminhalt stets gut bis sehr gut zu erkennen. In dieser Disziplin macht dem neuen iPad Mini so schnell keiner was vor – nicht einmal das iPad Air 2, wie die Kollegen von DisplayMate herausgefunden haben.
Absolut nichts zu bemängeln haben wir an der Blickwinkelstabilität des neuen Apple iPad Mini. Durch die vollständige Laminierung schneidet das vierte Mini sogar noch einen Hauch besser als der ohnehin schon sehr gute Vorgänger ab. Aus allen Richtungen bleiben die Farben stabil, es ist lediglich eine minimale Abdunklung auszumachen. Dennoch: Neben der Farbwiedergabe ist die Blickwinkelstabilität eine der Domänen des Apple iPad Mini 4.
Leistung
Apple hat auf der Keynote vollmundig versprochen, die Leistung des iPad Air 2 in das kompakte Gehäuse des iPad Mini 4 zu packen. So muss auch der keine Leistungseinbußen hinnehmen, der das kleinere Tablet bevorzugt. Warum Apple dann aber den aus den 6er-iPhones bekannten A8-Chip verbaut und nicht den A8X aus dem Air 2, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Zwar taktet der A8 im iPad Mini 4 mit 1,5 GHz 100 MHz schneller als in den Apple-Smartphones. Zudem stehen ihm 2 statt 1 GB RAM zur Seite. Den dritten Rechenkern des A8X wird das aber sicher nicht kompensieren können. Für Grafikpower sorgt eine PowerVR GX6450 von Imagination. Diese GPU war zum Zeitpunkt ihrer Vorstellung die schnellste ihrer Klasse und wird auch dem vierten iPad Mini mehr als genug Grafikleistung bescheren. Um dem Apple iPad Air 2 Paroli zu bieten, wird es dennoch nicht reichen.
Und das belegen auch die einschlägigen Benchmarks zweifelsfrei. Zwar rückt das neue kleine iPad dem großen Bruder in einigen Tests dicht auf die Pelle. Gleichziehen oder gar überholen kann es aber in keiner Disziplin. Seinen Vorgänger deklassiert es in einigen Bereichen hingegen regelrecht, vor allem bei der Grafik-Power hat das Mini ordentlich zugelegt. Der Rückstand auf das iPad Air 2 ist aber ebenfalls bei den grafiklastigen Tests am größten. Dass Apple also die Power des Air 2 in das Mini 4 gepackt haben soll, ist nichts mehr als ein markiger Spruch ... was aber die Leistung des kleinen iPads in keiner Weise schmälern soll. Denn auch mit anderen Highend-Tablets wie dem Samsung Galaxy Tab S 8.4 oder dem Sony Xperia Z3 Tablet Compact kann das iPad Mini 4 locker mithalten. Das Google Nexus 9 erweist sich indes als zu starker Gegner.
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Nexus 9 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Google Nexus 9 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 |
GFXBench 3.0 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
Die Web-Performance ist seit jeher eine Domäne der iOS-Geräte von Apple. Daran knüpft das iPad Mini 4 nahtlos an. Auch bei diesen Benchmarks distanziert es seinen Vorgänger um Längen und rückt dem iPad Air 2 teils richtig nahe auf den Pelz. Dagegen sehen alle anderen Geräte aus der Vergleichsgruppe – inklusive des sonst bärenstarken Google Nexus 9 – alt aus. Überhaupt wird es kaum ein aktuelles Tablet geben, das mit dem derzeitigen Top-Modellen von Apple im Bereich Web-Browsing konkurrieren kann. Und dieser Vorsprung ist jederzeit spürbar. Mit dem iPad Mini 4 fliegt man förmlich durchs World Wide Web.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 |
BaseMark OS II - Web (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Leistung des internen Flash-Speichers überprüfen wir normalerweise mit der App AndroBench 3, die es aber leider nur für Android gibt. Bei iOS-Geräten weichen wir daher auf die Memory-Wertungen von Passmark und Basemark OS II aus. Letzterer ist der einzige Test, der dem Apple iPad Mini 4 ein besseres Ergebnis attestiert als dem iPad Air 2. Unangefochtener Spitzenreiter in dieser Disziplin bleibt aber das Google Nexus 9 – das wiederum beim Passmark in der Disk-Wertung weit zurückfällt. Hier liegt das kleine iPad zusammen mit seinem großen Bruder klar vorne. Abschließend lässt sich aber kein fundiertes Urteil über die Flash-Performance fällen. Sie zählt auch im iPad Mini 4 sicher zu den besten überhaupt, die starke Streuung der Ergebnisse ermöglicht aber keine genauere Aussage.
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Google Nexus 9 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - Disk Tests (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPad Mini 4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Google Nexus 9 |
Spiele
Auch wenn das Apple iPad Mini 4 bei der Grafikleistung nicht annähernd an das iPad Air 2 herankommt – das zumindest hatte der Hersteller versprochen –, ist seine Spieleleistung dennoch über alle Zweifel erhaben. Selbst bei anspruchsvollen Titeln konnten wir keinerlei Ruckler wahrnehmen, die Detailtiefe war stets auf Maximum, sofern überhaupt einstellbar. Zum großen Spielspaß tragen zudem der sehr reaktionsfreudige und präzise Touchscreen sowie der einwandfrei arbeitende Lagesensor bei. Als Spielekonsole eignet sich das iPad Mini 4 daher bestens.
Emissionen
Temperatur
Bereits im Preview haben wir festgestellt, dass sich die Oberflächentemperaturen des Apple iPad Mini 4 in absolut unkritischen Bereichen bewegen. Selbst unter andauernder Volllast, die wir mit der App Relative Benchmark erzeugen, wird das Tablet im Schnitt gerade einmal handwarm. Lediglich ein einziger Messpunkt auf der Rückseite fällt mit 42 Grad ein wenig aus den Rahmen. Bedenklich ist das aber noch lange nicht. Auch das Netzteil wird mit knapp 43 Grad nicht über Gebühr warm. Im Idle-Zustand sinken die Temperaturen nochmals deutlich ab. Wir messen maximal 33,3 Grad, im Mittel sind es nur moderate 30,9 Grad. Damit behält das iPad Mini 4 in allen Lastzuständen einen leicht kühleren Kopf als sein Vorgänger.
Mit dem Akku-Test des GFXBenchmark 3.0 überprüfen wir, ob der Prozessor eines Tablets oder Smartphones unter Volllast throttelt, also den maximalen Kerntakt herunterfährt. Leider spuckt der Test bei iOS-Geräten keine Graphen aus. Die erreichte Framezahl und ein direkt nach dem Akku-Test durchgeführter 3DMark 2013 Ice Storm Unlimited zeigen jedoch: Auch bei dauernder Volllast bleibt die Leistung des Apple iPad Mini 4 unverändert hoch.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Nichts geändert hat sich im Bereich der Lautsprecher. Apple verbaut weiterhin zwei Stereolautsprecher, die sich links und rechts vom Lightning-Connector befinden. Aufgrund der Platzierung ist es von vornherein Essig mit einem Stereo-Eindruck. Dennoch klingen die kleinen Lautsprecher recht ordentlich. Der Klang ist sauber und klar, Mitten und Höhen werden gut differenziert. Sogar ein Anflug von Bass ist zu vernehmen. Selbst auf höchster Lautstärke ist kein Scheppern zu vernehmen. Die nach hinten gewandten Lautsprecher machen ihre Sache auch dann noch ordentlich, wenn das Tablet auf dem Tisch liegt oder in der Hand gehalten wird. Man sollte die Lautsprecher nur nicht zu fest mit der Handfläche verschließen, denn dann kommt nur noch ein dumpfer, undefinierbarer Kauderwelsch raus. Harte Oberflächen nutzt das Tablet als zusätzlichen Resonanzkörper. Wer Musik und Filme mit toller Sounduntermalung genießen will, muss den noch auf einen guten Kopfhörer ausweichen. Denn die Klinkenbuchse gehört zu den besseren im Tablet-Segment.
Energieaufnahme
Auch bei der Leistungsaufnahme hat sich nicht viel getan seit Generation 3. Im Idle-Bereich sind die Werte fast unverändert. Erstklassig sind die Ergebnisse aber nach wie vor nicht. Unter Last hat sich am oberen Ende ebenfalls kaum was getan, das 4er konsumiert in der Spitze minimal mehr Energie als das 3er. Im Teillastbereich hingegen messen wir bei der aktuellen Mini-Generation deutlich niedrigere Werte als noch beim Vorgänger. Wir sind gespannt, wie sich das auf die Akkulaufzeiten auswirkt, zumal die Kapazität des Lithium-Polymer-Akkus mit jetzt 19,3 Wh deutlich gesunken ist (iPad Mini 3: 23,8 Wh). Der Hersteller verspricht dennoch unverändert eine Laufzeit von zehn Stunden im WLAN. iOS 9 soll unter anderem zu einer besser Energieeffizienz beitragen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.8 / 3.6 / 3.9 Watt |
Last |
6.1 / 8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Schon der erste Laufzeit-Test (WLAN-Surfen: 08:59 Std.) im Preview-Artikel hat gezeigt, dass das aktuelle Apple iPad Mini etwas mehr Durchhaltevermögen an den Tag legt als der Vorgänger – trotz der geringeren Akkukapazität und der höheren Leistung. Da haben die Amerikaner also ihr Versprechen gehalten, das sie mit Einführung von iOS 9 abgegeben haben: Die Energieeffizienz ist höher als noch bei iOS 8. Das belegen auch alle weiteren Akku-Tests. Denn in jeder Disziplin hat das 4er gegenüber dem 3er die Nase vorn. So hält das iPad Mini 4 etwa bei minimaler Beleuchtung und, bis auf WLAN, deaktivierten Kommunikationsmodulen in unserem Lesetest fast 25 Stunden durch. Beim 3er waren es noch knapp fünf Stunden weniger. Unter Volllast und maximaler Helligkeit lautet das Ergebnis neu zu alt: 04:02 Std. zu 03:30 Std. Und bei der Wiedergabe eines H.264-codierten Full-HD-Videos beim 150 cd/m2 im Flugmodus spielt das iPad Mini 4 mit 10:43 Stunden auch gut eine halbe Stunde länger mit als sein Vorgänger. Der Langläufer Sony Xperia Z3 Tablet Compact spielt zwar in der Akkuwertung weiterhin in einer eigenen Liga. Die Ergebnisse des neuen iPad Mini sind dennoch aller Ehren wert und bedeuten eine echte Verbesserung gegenüber dem 3er.
Apple iPad Mini 4 PowerVR GX6450, A8, 64 GB SSD | Apple iPad Mini 3 PowerVR G6430, A7, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab S 8.4 Mali-T628 MP6, 5420 Octa, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Tablet Compact Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Google Nexus 9 GeForce ULP K1 (Tegra K1 Kepler GPU), K1 (Denver), 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -9% | 3% | 32% | -7% | |
H.264 | 643 | 612 -5% | 871 35% | 597 -7% | |
WLAN | 539 | ||||
Last | 242 | 210 -13% | 250 3% | 310 28% | 224 -7% |
WLAN (alt) | 533 | 544 | 841 | 574 |
Pro
Contra
Fazit
Das Spannendste am Apple iPad Mini 4 ist im Grunde des neue Betriebssystem namens iOS 9. Denn zu einen stellt die neunte Version des Apple-OS eine ganze Reihe neuer und nützlicher Funktionen zur Verfügung. Zum anderen nimmt es offensichtlich auch positiv auf die Gesamtperformance Einfluss wie ein Nachtest des Apple iPad Air 2 bei einigen Benchmarks zeigt. iOS 9 halten wir daher trotz der erst kurzen Zeit seit dem Erscheinen für ein empfehlenswertes Update.
Gilt das auch für das iPad Mini 4? Für ein Upgrade vom Vorgänger sprechen einige Punkte: Da wären als erstes das nochmals leichtere und dünnere Gehäuse, das dennoch nichts von seiner Stabilität eingebüßt hat und nach wie vor mit seiner Material- und Verarbeitungsqualität begeistert. Daneben hat Apple das Display ein wenig aufgemöbelt. Es ist jetzt vollständig laminiert, was sich in geringeren Spiegelungen niederschlägt. Möglicherweise sind auch die besseren Messergebnisse darauf zurückzuführen. Bei Schwarzwert und Kontrast ist zwar immer noch Luft nach oben, ein gelungenes Display besitzt das vierte iPad Mini aber allemal. Die Farbdarstellung zählt zum Besten, was derzeit auf dem Markt zu haben ist. Das gilt im Übrigen auch für den GPS-Sensor, der sogar unser Referenz-Navi in die Knie zwingt. Weitere Verbesserungen gegenüber dem iPad Mini 3 betreffen die jetzt modernere Funkausstattung und die Kameras. Wobei letztere nach wie vor nur befriedigende Ergebnisse liefern und einen Umstieg keinesfalls rechtfertigen. Ganz im Gegensatz zur ungleich höheren Leistung der aktuellen Generation. An das iPad Air 2 reicht das neue Mini zwar nicht heran, dem Vorgänger läuft es aber in jedem Test den Rang ab. Das ist auch bei der Akkulaufzeit so, die trotz höherer Leistung und kleinerer Batterie deutlich zugelegt hat.
Das Apple iPad Mini 4 ist wieder eines der besten Tablets im Größenbereich um acht Zoll. Das neue iOS 9 holt zudem eine sehr hohe Leistung bei dennoch guten Akkulaufzeiten aus dem Gerät. Wer den hohen Preis nicht scheut, kann also bedenkenlos zuschlagen. Besitzer eines iPad Mini 3 können sich dennoch entspannt zurücklehnen. Ihr Gerät ist nach wie vor nahezu jeder Anforderung gewachsen.
Update 04.04.2017: Unseren umfangreichen Test zum neuen Apple iPad aus 2017 finden Sie hier.
Apple iPad Mini 4
- 13.04.2016 v5 (old)
Patrick Afschar Kaboli
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