Test Google Pixel C Tablet
Google geht mit dem Pixel C neue Wege, sowohl was das Design als auch die Produktion angeht. Zum einen, weil das mit einem 10,2-Zoll-Display und Android 6.0 ausgestattete Pixel C anders als noch die Nexus-Tablets komplett in Eigenregie entstanden ist. Zum anderen hebt es sich durch sein Hybrid-Design klar von der Konkurrenz ab, denn durch sein optionales Tastatur-Dock lässt sich das Tablet wie ein herkömmliches Notebook aufstellen und einsetzen. Die Blueooth-Tastatur dockt man einfach über eine Magnetleiste am Tablet an. Was sich nach einer fragilen Verbindung anhört, erweist sich im Test als extrem starker Halt. Die Tastatur löst sich auch beim Herumtragen, Neigen oder Anstoßen nicht vom Tablet und lässt sich nur mit einigem Nachdruck wieder lösen.
Das Google Pixel C lockt mit hochklassigen Hardware-Zutaten. Mit seinem schicken Gehäuse aus eloxiertem Aluminium und einem 2.560 x 1.800 Pixel auflösenden Display, das eine hohe Pixeldichte von 308 ppi aufweist, macht es äußerlich einen sehr edlen Eindruck. Unter der Metallhaube gesellen sich großzügige 3 GB RAM und der extrem leistungsstarke SoC Nvidia Tegra X1 samt Maxwell-GPU dazu. Die hochwertige Ausstattung wird abgerundet von einem WLAN-Funkmodul mit 802.11ac-Unterstützung, einem USB-Port vom Typ C und einer 8-Megapixel-Hauptkamera.
Wie sich das Google Pixel C schlägt, prüfen wir im Vergleich mit dem Apple iPad Air 2, dem Google Nexus 9, dem Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE und dem Sony Xperia Z4.
Gehäuse
Das Google Pixel C ist 7 Millimeter dünn und mit einer Grundfläche von 24,2 x 17,9 Zentimeter etwas kleiner als ein DIN-A4-Blatt. Mit seinem Gehäuse aus eloxiertem Aluminium fühlt sich das 10,2-Zoll-Tablet genauso hochwertig an wie die stets zu Recht für ihre Haptik gerühmten Apple-Tablets. Durch sein mattes Oberflächenfinish, das schlicht gehaltene Design und die nur leicht abgerundeten Kanten sieht es zudem sehr schick aus. Genauso verhält es sich bei der optionalen Tastatur, deren Gehäuse ebenfalls aus Aluminiumeloxal besteht. Der Metall-Unibody verleiht beiden Geräten eine ausgezeichnete Stabilität. Im Test ließ sich das Pixel C nur mit großem Kraftaufwand minimal verbiegen, wobei nichts knarzte oder klapperte. Die Power-Taste und die Lautstärkewippe sind gut verarbeitet und reagieren präzise auf Fingerdruck, sind allerdings beide angesichts der Dimensionen des 10,2-Zoll-Tablets etwas klein geraten.
Auf der Rückseite des Tablets sitzt wie schon beim Chromebook eine Leiste aus vier LEDs, die in Grün, Gelb, Rot und Blau leuchten, wenn das Tablet eingeschaltet ist. Tippt man das Display im ausgeschalteten Zustand beziehungsweise Standby zweimal an, leuchten die LEDs grün auf und zeigen in Fortschrittsbalken-Manier den Füllstand des Akkus an.
Google hat im Pixel C einen 34,2 Wh starken Akku eingebaut, durch den das 10,2-Zoll-Tablet mit 517 Gramm etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt als beispielsweise das Apple iPad Air 2 (444 Gramm), in dem nur ein 27,6-Wh-Energiespender steckt. Weil das Mehrgewicht aber überschaubar bleibt, lässt sich das Pixel C trotzdem sehr komfortabel handhaben.
Ausstattung
Google bietet das Pixel C in zwei Varianten an. Mit 32 GB Speicherplatz kostet das Pixel C rund 550 Euro. Wer 64 GB Speicherplatz haben will, muss nochmal einen Hunderter drauflegen. Tatsächlich sollten sich Käufer gut überlegen, zu welcher Variante sie greifen. Weil der Google-Androide keinen microSD-Slot besitzt, lässt sich sein interner Speicher nicht erweitern. Das mit 400 Gramm ziemlich schwere, aber genauso hochwertig wie das Tablet verarbeitete Pixel-C-Keyboard schlägt nochmal mit knapp 170 Euro zu Buche.
Unabhängig von der Größe des internen Speichers sitzt in beiden Varianten des Pixel C die gleiche Hardware- und Schnittstellen-Ausstattung. Im Google-Tablet werkelt der High-End-SoC Nvidia Tegra X1 im Gespann mit einer Maxwell-GPU, die auf 256 Recheneinheiten zurückgreifen kann. Der ARM-Vierkerner gehört zu den derzeit leistungsstärksten Tablet-SoCs und spielt performancemäßig in der gleichen Liga wie der Samsung Exynos 5433 oder der Qualcomm Snapdragon 810. Mit 3 GB RAM ist der Arbeitsspeicher sehr großzügig ausgefallen.
Zum Aufladen und zum Datenaustausch dient dem Google Pixel C ein USB-Port vom Typ C. Ein Datenkabel liegt dem Tablet jedoch nicht bei, und das Ladekabel ist fest mit dem Netzteil verbunden, so dass man die USB-Buchse nur zum Strom tanken verwenden kann.
Software
Auf dem Google Pixel C läuft Android 6.0.1 Marshmallow. Mit dabei sind die Google-Dienste wie Chrome, Gmail, Maps, Drive, Hangouts und YouTube. Auf zusätzliche oder spezielle vorinstallierte Apps hat der Anbieter verzichtet, so dass bei unserem 64 GB großen Testgerät nur knapp 400 MB belegt waren. Das Betriebssystem genehmigt sich ohnehin weitaus mehr Speicherplatz. Im frischen beziehungsweise zurückgesetzten Zustand stehen maximal 52,9 GB zur freien Verfügung. Mangels microSD-Slot lässt sich der Speicher nicht ausbauen.
Gegenüber dem Vorgänger hat die neue Version 6 von Android zahlreiche Neuerungen im Gepäck, darunter einen verbesserten Stromsparmodus, eine optimierte App-Leistung durch Android Runtime (ART) sowie mehr Datenschutz und Sicherheit beim Ausführen von Apps. Eine Übersicht aller neuen Funktionen haben wir hier zusammengefasst.
Kommunikation & GPS
Per WLAN und Bluetooth 4.1+HS kommuniziert das Google Pixel C mit der Außenwelt. Das Kürzel HS steht für Highspeed und erlaubt es dem Tablet, bei einer Bluetooth-Verbindung einen zusätzlichen Datenkanal auf Basis von WLAN zu nutzen, um die Datenübertragung zu beschleunigen. Das WLAN-Modul unterstützt den schnellen 802.11ac-Standard und kann Daten sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Frequenzband übertragen. Über MIMO 2x2 gelingt das mit jeweils bis zu 2 Antennen auf Sender- und Empfängerseite. Im Test erzielte das Pixel C ein wie erwartet hohes WLAN-Tempo und wurde auch dann nicht langsamer, wenn sich eine oder zwei Wände zwischen dem Tablet und dem Router befanden. Ein Mobilfunk-Modem und ein GPS fehlen dem Pixel C. Die fehlende Internet-Verbindung lässt sich beispielsweise mittels Smartphone-Tethering nachrüsten.
Kameras & Multimedia
Google hat zwei Kameras in das Google Pixel C eingebaut: eine 2,1-Pixel-Webcam mittig am oberen Displayrand sowie eine 8-Megapixel-Hauptkamera, die etwas versteckt im rechten oberen Eck der Gehäuserückseite sitzt. Mit ihr lassen sich bis zu 3.280 x 2.460 Pixel große Bilder schießen und wie bei der Webcam Videoaufnahmen in 1080p-Qualität aufzeichnen. Beide greifen auch auf das gleiche Kameramenü zurück, in dem sich abgesehen von der Auflösung jedoch nur wenige Parameter einstellen lassen. Mit einer Panorama- und einer Makrofunktion, einer manuellen Belichtung sowie einem Timer haben sich die Möglichkeiten mehr oder weniger schon erschöpft. Einen LED-Blitz besitzt das Tablet nicht.
Während die Webcam für Videochats und Selfies gute Dienste leistet, liegen die Anforderungen an die Hauptkamera etwas höher. Im Vergleich mit sehr guten Kameraoptiken wie der des Apple iPhone 6S Plus kann das Google Pixel C zwar nicht ganz mithalten, schießt für ein Tablet aber erstaunlich scharfe und qualitativ hochwertige Bilder, die durch hohe Kontraste und lebendige Farben überzeugen. Federn lassen muss das Tablet aber, wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal sind. Dann sind die Aufnahmen bei genauem Hinschauen verrauscht und wirken dadurch nicht besonders scharf.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Farbtreue und Schärfe
Die 8-Megapixel-Kamera des Google Pixel C nehmen wir unter kontrollierten Lichtbedingungen genau unter die Lupe. Dabei fotografieren wir mit dem Tablet den X-Rite ColorChecker Passport und vergleichen Aufnahmen direkt ohne Nachbearbeitung und nachträglichen Weißabgleich mit den Originalfarben. Das Google Tablet liegt beim Weißabgleich und der Farbdarstellung recht nahe am Original. Blautöne bereiten dem Pixel C aber Probleme - sie unterscheiden sich stets deutlich vom Original und sind mal etwas zu hell, mal etwas zu kräftig.
Unserem Testchart, den wir wie den X-Rite ColorChecker Passport unter definiertem Kunstlicht fotografieren, bildet das Google Pixel C mit relativ hoher Detailschärfe ab. Schaut man auf den original großen Ausschnitt der Bildmitte, erkennt man ein paar Mankos wie leicht ausgefranste und unscharfe Ränder beim Übergang zwischen schwarzen und weißen Bildbereichen. Insgesamt halten sich die Mängel aber in engen Grenzen.
Zubehör & Garantie
Google legt dem Pixel C eine Schnellstartanleitung sowie ein 15-Watt-Netzteil bei. Der USB-Stecker vom Typ C ist direkt mit dem Stromadapter verbunden, so dass man das Tablet darüber nur aufladen kann. Ein USB-Typ-C-Kabel zum Datenaustausch befindet sich nicht im Lieferumfang.
Im seinem Online-Shop zum Pixel C bietet Google diverses Zubehör für sein Tablet an, darunter natürlich die Pixel-C-Tastatur für 169 Euro. In den Einkaufswagen legen kann man zum Beispiel auch einen Chromecast-Adapter oder den Nexus Player für Videostreaming. Das vermisste USB-Typ-C-Kabel findet sich ebenfalls im Shop und kostet dort knapp 15 Euro, wahlweise mit einem Standard-A-Stecker oder einem Standard-A-Adapter auf der Gegenseite. Google gibt 24 Monate Garantie auf das Pixel C.
Eingabegeräte & Bedienung
Wie es sich für ein schnelles Tablet gehört, reagiert das Google Pixel C unverzüglich auf Eingaben, egal ob sie über den kapazitiven Touchscreen oder die Power- oder Lautstärketaste erfolgen. Apps starten ohne erkennbare Verzögerungen, Menüs und Einstellungen zeigt das Tablet sofort an - kurzum, die Bedienung des Pixel C ist ein Vergnügen.
Entscheidet man sich für die Pixel-C-Tastatur, bekommt man ein interessantes Stück Hardware geliefert. Der Keyboard-Verpackung liegt eine umfangreich bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung bei. Die kann durchaus hilfreich sein, denn wie man Tablet und Tastatur zusammenschließt, bleibt auf den ersten Blick unklar, da nirgends Docking-Anschlüsse zu sehen sind. Des Rätsels Lösung ist der im Klappständer der Tastatur integrierte Magnet, der sich oberhalb der Zahlenleiste befindet und sich über die gesamte Keyboard-Breite erstreckt. Hält man das Tablet dorthin, wird es von selbstausrichtenden Magneten angezogen und rastet dadurch automatisch richtig ein. Dabei ist nur eine Andockposition möglich, bei der sich die Webcam oben befinden muss. Sind beide Geräte miteinander verbunden, müssen Anwender einmalig einen vom Android-System generierten sechsstelligen Bluetooth-Pairing-Code auf der Tastatur eingeben, damit sie mit dem Tablet kommunizieren kann.
Über den Klappständer lässt sich das Tablet wie ein herkömmlicher Notebook-Bildschirm aufstellen. Egal, ob man das Pixel C dann an der Tastatur oder dem Tablet hochhebt, der Magnet sorgt stets für einen sehr sicheren Halt. Der Klappständer bleibt zudem wie unverrückbar in der eingestellten Position stehen. Wie bei einem Notebook kann man das Tablet auch mit der Bildschirmseite auf die Tastatur legen. Dann wird der im Keyboard eingebaute 0,5-Wh-Akku aufgeladen. Der umgekehrte Weg - das Aufladen des Tablets über das aufgeladene Keyboard - funktioniert allerdings nicht, so dass die Tastatur streng genommen die Laufzeit des Pixel C leicht verringert.
Die Tastatur überzeugt durch angenehm große Tasten, einen präzisen Druckpunkt und gutes Feedback. Wer längere Texte tippen muss, bekommt mit ihr einen guten Schreibassistenten. Ein vollwertiges Notebook macht das Pixel-C-Keyboard aus dem Tablet allerdings nicht, denn auf die Touch-Bedienung ist man nach wie vor angewiesen. So gibt es auf der Tastatur keine Home- oder Zurück-Tasten für die Navigation durch Android-Menüs. Auch eine Escape-Taste fehlt, so dass man auf den Bildschirm tippen muss, um beispielsweise das Suchfenster oder die URL-Eingabe im Browser zu schließen. Die Pfeiltasten funktionieren zudem mit so mancher App nicht. Nach einer gewissen Auszeit passierte es uns im Test mehrmals, dass die Tastatur erst nach ein oder zwei Sekunden auf Eingaben reagierte - vermutlich wurde währenddessen die Bluetooth-Verbindung wieder neu aufgebaut.
Display
Auf dem 10,2-Zoll-Display des Pixel C verteilen sich 2.560 x 1.800 Pixel, was in einer Pixeldichte von 308 ppi und damit einer gestochen scharfen Darstellung resultiert. Das Apple iPad Air 2 kann hier nicht mithalten, erzielt mit einer Auflösung von 2.048 x 1.536 Pixel und einer Pixeldichte von 264 ppi aber ebenfalls sehr respektable Werte.
Das ungewöhnliche Seitenverhältnis des Pixel C - die Quadratwurzel aus 2 - ist genau dasselbe wie bei DIN-A-Blättern. Die Display-Fläche des Google-Tablets entspricht auch ziemlich genau dem DIN-A5-Format - sehr praktisch, wenn es um das Lesen von Texten und die Anzeige von Dokumenten geht. Bei Filmen wird das Bild dagegen oben und unten stets von schwarzen Balken eingerahmt.
Mit einer durchschnittlichen Luminanz von 509,8 cd/m² liefert das LC-Display eine ausgesprochen hohe Leuchtstärke ab und eignet sich damit sehr gut für den Einsatz in hellen Umgebungen. Gleiches gilt übrigens auch für alle anderen Vergleichsgeräte, von denen das Sony Xperia Z4 am ehesten an die Helligkeit des Google-Tablets herankommt, sie jedoch nicht ganz erreicht. Seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz baut das Pixel C mit seiner sehr gleichmäßigen Bildschirm-Ausleuchtung von 91 Prozent noch weiter aus. Auch der Schwarzwert von 0,39 cd/m² und das Kontrastverhältnis von 1.249:1 sind hervorragende Ergebnisse und manifestieren sich in einer sehr lebendigen Farbdarstellung und einem tiefen Schwarz.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 487 cd/m²
Kontrast: 1249:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 5.24 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.95 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.16
Google Pixel C Tegra X1 Maxwell GPU, X1, 64 GB eMMC Flash | Apple iPad Air 2 2014 PowerVR GXA6850, A8X, 128 GB eMMC Flash | Google Nexus 9 GeForce ULP K1 (Tegra K1 Kepler GPU), K1 (Denver), 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE Mali-T760 MP6, Exynos 5433, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z4 Tablet Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -2% | -12% | 18% | -22% | |
Helligkeit Bildmitte | 487 | 423 -13% | 430 -12% | 358 -26% | 471 -3% |
Brightness | 510 | 427 -16% | 411 -19% | 357 -30% | 457 -10% |
Brightness Distribution | 91 | 92 1% | 92 1% | 86 -5% | 92 1% |
Schwarzwert * | 0.39 | 0.61 -56% | 0.77 -97% | 0.46 -18% | |
Kontrast | 1249 | 693 -45% | 558 -55% | 1024 -18% | |
Delta E Colorchecker * | 5.24 | 2.86 45% | 3.17 40% | 1.78 66% | 8.69 -66% |
Delta E Graustufen * | 7.95 | 2.37 70% | 3.29 59% | 1.38 83% | 11.24 -41% |
Gamma | 2.16 102% | 2.43 91% | 2.39 92% | 2.24 98% | 2.17 101% |
CCT | 6565 99% | 6941 94% | 6746 96% | 6366 102% | 9508 68% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 88 | 62 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 99 |
* ... kleinere Werte sind besser
Nimmt man die Darstellungskünste des Pixel C mit dem X-Spektralfotometer X-Rite i1Pro 2 und der CalMan-Software unter die Lupe, schneidet es nicht mehr ganz so gut ab. Von einem Highend-Tablet darf man getrost erwarten, dass die Abweichungen der Idealwerte bei den Farben und Graustufen nicht höher als bei einem Delta-E von 3 liegen. Das schafft das Pixel C jedoch nicht, liegt bei der Farbdarstellung (Delta-E von 5,24) klar darüber und bei den Graustufen (Delta-E von 7,95) sogar deutlich daneben. Dass es besser geht, zeigen unter den Vergleichsgeräten das Apple iPad Air 2, das Google Nexus 9 und das Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE - hier sind die Abweichungen nur halb oder ein Drittel so hoch. Mit bloßem Auge lassen sich die Unterschiede im normalen Betrieb aber so gut wie nicht erkennen. Bei der Farbtemperatur gelingt dem Pixel C dafür eine Punktlandung, denn mit 6.565 K liegt es nur unwesentlich neben dem Optimum von 6.500 K.
Mit einer mittleren Helligkeit von mehr als 500 cd/m² ist das Google Pixel C definitiv fit für den Außeneinsatz, für den die Luminanz wenigstens 200 cd/m² betragen sollte. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann das spiegelnde Display die Sicht allerdings etwas versperren. Dafür überzeugt es mit einer hohen Blickwinkelstabilität. Aus extremen Seitenansichten bleibt der Bildschirminhalt stets gut erkennbar, lediglich die Helligkeit nimmt dann minimal ab. An der guten Farbdarstellung ändert sich dabei jedoch nichts.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12.4 ms steigend | |
↘ 23.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8710 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Leistung
Mit dem Nvidia Tegra X1 arbeitet im Google Pixel C ein leistungsstarker ARM-SoC, der auf eine Kombination aus vier sparsamen Cortex-A53- und vier leistungsstarken Cortex-A57-Kernen setzt. Im Gegensatz zum Samsung Exynos 5433 oder dem Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994, der im Sony Xperia Z4 sitzt, nutzt der Nvidia-Chip nie alle acht Kerne gleichzeitig, sondern entweder die Cortex-A57- oder die Cortex-A53-Kerne. Praktischer Nebeneffekt: Durch diese Arbeitsteilung soll der Tegra X1 laut Nvidia eine doppelt so hohe Energieeffizienz erreichen wie der Samsung Exynos 5433.
Im Test zeigt sich, dass sich das Google-Tablet durch seine SoC-Architektur keine Nachteile gegenüber den Samsung- und Qualcomm-SoCs eingefangen hat. Bei den synthetischen Benchmarks schneidet das Pixel C gegenüber dem Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE (Samsung Exynos 5433) und dem Sony Xperia Z4 (Qualcomm Snapdragon 810 MSM8994) insgesamt deutlich besser ab. Das hausinterne Duell gegen das Google Nexus 9 ist da deutlich spannender, denn beide Tablets liegen in etlichen Benchmarks nahezu gleichauf. Einen echten Vorsprung gegenüber dem Apple iPad Air 2 oder dem Nvidia Shield kann das Pixel C dagegen nicht herausholen - mal sind alle drei mehr oder weniger gleich schnell, mal gewinnt ein Tablet knapp vor dem anderem. Gegen das Apple iPad Pro hat jedoch auch das Google Pixel C in fast keinem Benchmark eine Chance.
3DMark - 1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
NVIDIA Shield Tablet LTE P1761 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
NVIDIA Shield Tablet LTE P1761 | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
Die Browser-Performance ist eine Stärke der Apple-Tablets. Während sich das Google Pixel C und die Tablets von Nvidia, Samsung und Sony wenig bis gar nichts nehmen, laufen ihnen das Apple iPad Air 2 und erst recht das Apple iPad Pro davon.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Pixel C | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
NVIDIA Shield Tablet LTE P1761 | |
Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE | |
Sony Xperia Z4 Tablet |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Lesen und Schreiben von Daten erledigt das Pixel C mit flottem Tempo, kann sich abgesehen vom sequenziellen Schreiben aber nicht vom Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE oder dem Sony Xperia Z4 absetzen, das insgesamt etwas schneller unterwegs ist. Während das Nvidia Shield das Transferraten-Schlusslicht markiert, geht der Siegerpokal an das Google Nexus 9, das speziell bei zufälligen Lese- und Schreiboperationen glänzt.
Spiele
Aktuelle Android-Spiele stellt das Google Pixel C im Test immer flüssig dar. Auch bei anspruchsvollen Games wie Real Racing 3 kommt es zu keinem Zeitpunkt zu Verzögerungen, Bildrucklern oder anderen Hakeligkeiten, selbst wenn alle Grafikdetails aufs Maximum hochgedreht sind. Zusammen mit dem präzisen Lagesensor macht das Spielen auf dem Pixel C richtig Spaß.
Emissionen
Temperatur
Unter Volllast erhitzt sich das Pixel C im Test auf lediglich 42,3 Grad Celsius, so dass es sich nie unangenehm anfühlt, mit dem Tablet zu arbeiten. Im Idle-Modus fällt die Betriebstemperatur sogar deutlich unter die 30-Grad-Marke und liegt nur bei durchschnittlich 27,9 Grad Celsius.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher des Pixel C sind dezent an den schmalen Seiten untergebracht und verraten sich nur durch jeweils fünf schmale Öffnungen. Soundtechnisch produziert das Tablet einen guten Klang, der auch bei der maximalen Lautstärke von knapp 90 dB nicht verzerrt. Mitten und Höhen sind wie bei Mobilgeräten üblich auch beim Pixel C überrepräsentiert. Lässt man die Pink-Noise-Frequenzen zwischen 16 und 16.000 Hz auf das Tablet los, zeigt sich das auch klar am Kurvenverlauf. Tiefe Frequenzbereiche lassen sich beim Pixel C nicht heraushören, weil sie schlichtweg von den höheren Frequenzen überlagert werden. Über Kopfhörer hört sich das Klangbild des Tablets viel ausgewogener an, die allerdings nicht zum Lieferumfang gehören.
Energieaufnahme
Für ein Tablet der 10-Zoll-Klasse entwickelt das Pixel C einen recht großen Stromhunger. Unter Last verlangt es aufgerundet nach bis zu 14 Watt, deutlich mehr als beispielsweise das Google Nexus 9 mit lediglich 9,2 Watt. Dafür läuft es im Idle-Modus mit durchschnittlich 4,3 Watt sparsamer als sein hauseigener Vorgänger und übertrifft sogar das genügsame Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE (4,5 Watt). Das macht neugierig auf die Akkulaufzeiten.
Aus / Standby | 0.07 / 0.8 Watt |
Idle | 1.82 / 4.26 / 4.33 Watt |
Last |
9.82 / 13.99 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Beim Thema Akkulaufzeit trumpft das Pixel C groß auf. Keines der Vergleichsgeräte kann es mit der Ausdauer des Google-Tablets aufnehmen. An anschaulichsten zeigen sich seine Dauerläufer-Qualitäten beim realitätsnahen WLAN-Test, bei dem die Displayhelligkeit auf 150 cd/m² angepasst wird. Mit 10:38 Stunden hält es knapp zwei Stunden länger durch als das Sony Xperia Z4 und übersteht damit locker einen kompletten Arbeitstag. Bis das Pixel C wieder voll aufgeladen ist, vergehen dann rund fünfeinhalb Stunden. Auch beim Video-Test bleibt das Pixel C ungeschlagen und setzt mit 12:20 Stunden die Bestmarke. Nur das Sony Xperia Z4 kann hier noch gut mithalten (11:45 Stunden). Das Apple iPad Air 2 folgt mit 9:22 Stunden bereits in einigem Abstand.
Google Pixel C Tegra X1 Maxwell GPU, X1, 64 GB eMMC Flash | Apple iPad Air 2 2014 PowerVR GXA6850, A8X, 128 GB eMMC Flash | Google Nexus 9 GeForce ULP K1 (Tegra K1 Kepler GPU), K1 (Denver), 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab S2 9.7 LTE Mali-T760 MP6, Exynos 5433, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z4 Tablet Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | -26% | -22% | -17% | -22% | |
H.264 | 740 | 562 -24% | 597 -19% | 651 -12% | 705 -5% |
WLAN | 638 | 393 -38% | 525 -18% | ||
Last | 294 | 212 -28% | 224 -24% | 291 -1% | 166 -44% |
WLAN (alt) | 630 | 574 |
Pro
Contra
Fazit
Viel spricht für das 10,2 Zoll große Google Pixel C, das es mit seinem schicken Design und seinem hochwertigen Aluminiumgehäuse optisch wie haptisch ohne weiteres mit jedem iPad aufnehmen kann. Pluspunkte sind unter anderem das aktuellste Android-OS, der High-End-SoC Nvidia Tegra X1 samt 3 GB Arbeitsspeicher, das sehr helle und blickwinkelstabile LC-Display mit einer kontrastreichen Farbdarstellung sowie die teilweise sehr langen Akkulaufzeiten. Hinzu kommen Gadgets wie ein USB-Typ-C-Anschluss und die Möglichkeit, das Pixel C mit der optionalen Tastatur in eine Art Notebook zu verwandeln.
Mit dem Pixel C hat Google ein sehr gutes Tablet im Angebot, das in der gleichen Liga spielt wie die Platzhirsche von Apple und Samsung.
Zu meckern haben wir nur wenig: Weder das 32-GB- noch das 64-GB-Modell des Pixel C verfügen über einen microSD-Slot, sodass man sich gut überlegen sollte, zu welcher Speicherausstattung man greift. Ein GPS gibt es dabei ebenso wenig wie ein Mobilfunkmodul - immerhin ist dafür das schnelle WLAN 802.11ac an Bord. Gewünscht hätten wir uns allerdings ein USB-Kabel vom Typ C im Lieferumfang zum Datenaustausch mit dem PC. Leider bietet es Google nur in seinem Online-Shop an und verlangt dafür happige 15 Euro. Nicht ganz billig ist auch die optionale Tastatur, die gleich mit 170 Euro zu Buche schlägt.
Google Pixel C
- 13.04.2016 v5 (old)
Manuel Masiero
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