Test Apple iPad Pro 12.9 (2018, LTE, 256 GB) Tablet
Das neue iPad Pro 12.9 (2018) wurde komplett überarbeitet und besitzt nun ein komplett neues Design mit wesentlich schmaleren Displayrändern. Im Inneren werkelt nun der neue A12X-Prozessor von Apple, mit welchem die Kalifornier eine die dagewesene Leistung versprechen, die sogar den größten Teil der Notebooks in den Schatten stellen soll.
Die Speicherausstattungen wurden leicht erweitert. Neben der Einstiegsvariante mit 64 GB gibt es wieder 256 und 512 GB, neu ist die Version mit 1 TB Speicher, welche auch zwei Gigabyte mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung hat und damit auf stattliche 6 GB RAM kommt.
Während das iPad Pro 12.9 (2017) noch ab 899 Euro zu haben war, klettert der Startpreis für das neue Modell auf happige 1.099 Euro in der 64 GB-Version. Für die 256 GB-Version werden 1.269 Euro (+ 170 Euro), für 512 GB 1.489 Euro (+ 220 Euro) und für 1.024 GB stolze 1.929 Euro (+ 440 Euro) fällig. Wer dazu noch gerne LTE mit an Bord hätte, muss weitere 170 Euro investieren. Wir haben uns bei unserem Testgerät für die Variante mit 256 GB und LTE entschieden.
Apple hat den großen Vorteil, dass es kaum Konkurrenz für dieses große Tablet gibt. Wer ähnliche Displaygrößen haben möchte, muss mittlerweile auf ein Convertible mit Windows und einer x86-Architektur setzen. Deswegen nehmen wir auch Laptops wie das Microsoft Surface Pro 6 in das Vergleichsfeld auf, da wir uns bei den ARM-Tablets auf Modelle mit kleinerem Panel beschränken müssen. Zu den weiteren Kontrahenten zählen wir allen voran das Samsung Galaxy Tab S4, aber auch das Huawei MediaPad M5 10.8 Pro. Beide werden ebenfalls mit einer optionalen Tastatur und einem Eingabestift offeriert.
Changelog:
- 07.11.2018: Erster Eindruck und Display-Messungen.
- 09.11.2018: Abschnitte Kommunikation, Leistung, Lautsprecher und ersten Akkutest hinzugefügt sowie Display erweitert.
- 14.11.2018: Abschnitte Software, Ausstattung und Spiele hinzugefügt sowie weitere Akkulaufzeiten.
- 15.11.2018: Abschnitte für GPS, Kameras, Zubehör und Eingabe ergänzt sowie den Display-Test abgeschlossen.
- 15.11.2018 (II): Test abgeschlossen.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Recyceltes Alu im iPhone 5S-Design
Schon das erste iPad Pro 12.9 war trotz seiner Größe vergleichsweise schlank, doch Apple hat die Bauhöhe nochmals um einen Millimeter verringert, sodass das neue iPad Pro nur noch 5,9 Millimeter hoch ist. Wir haben 5,95 mm gemessen. Etwas unschön ist der dicke Kamerabuckel, welcher um 2,45 Millimeter wie ein kleiner Vulkan auf der Rückseite herausragt. Neu sind die wesentlich schmaleren Panelränder, welche das iPad Pro spürbar kompakter machen und es dadurch trotz der gleichen Panelgröße wesentlich kleiner ist.
Ansonsten erinnert uns das Tablet an ein riesiges plattgeklopftes iPhone 5S oder SE. Der Aluminium-Unibody besteht aus vollständig recyceltem Aluminium und sieht nicht nur toll aus, sondern fühlt sich auch prima an. Generell gibt es an der Verarbeitungsqualität nichts zu meckern. Die Spaltmaße sind passgenau und enganliegend. Die Tasten für die Lautstärke und Power sitzen fest, haben jedoch ein wenig Spiel und auch der Nano-SIM-Schlitten besteht aus Alu.
Wer festen Druck auf das LC-Display ausübt, kann damit eine leichte Wellenbildung provozieren. Bei Verwindungsversuchen hätten wir eine etwas größere Steifheit erwartet und es knarzt und knistert ein wenig im Inneren.
Schade ist zudem, dass es keine IP-Zertifizierung oder anders gearteten Schutz vor Staub und Wasser für das iPad Pro 12.9 gibt. Das Tablet ist in den Farben Silber und Space-Grau verfügbar.
Ausstattung – USB-C statt Lightning
Die neuen iPad-Pro-Modelle stehen für einen Paradigmenwechsel in Apples Anschlussphilosophie und sind die ersten Tablets der Kalifornier, welche statt des Lightning-Ports auf USB Type-C setzen. Dieser überträgt Daten gemäß USB 3.1 (Gen. 1) und kann auch zur Bildausgabe genutzt werden, sofern ein kompatibler Adapter vorhanden ist. Denn leider sind nicht alle Kabel auch mit dem iPad verwendbar. Unser Versuch mit einem No-Name-Produkt scheiterte kläglich. Zwar wird das Bild 1:1 gespiegelt, zeigte aber einen gruseligen Pinkstich. Mit dem passenden Adapter, der HDMI 2.0 unterstützt, soll aber auch die Ausgabe von Ultra HD (60 Hz) mit HDR unterstützt werden.
Über die Schnittstelle können auch Speichermedien angeschlossen werden, jedoch hat dies nichts mit der OTG-Funktion gemein, die viel von Android-Geräten her kennen. Ein USB-Stick wird zwar als solcher erkannt, aber es kann nicht direkt auf dessen Dateistruktur zugegriffen werden, sondern es startet ein automatischer Foto-Import-Vorgang, welcher den Speicher nach Medien durchsucht. Auch hier scheint es Einschränkungen zu geben, denn nicht alle Bilddaten werden erkannt, RAW-Dateien einer Spiegelreflexkamera wurden schlicht ignoriert und auch Unterverzeichnisse sind tabu. Ebenso wenig konnte das Apple Tablet etwas mit denen von uns angeschlossenen Peripheriegeräten etwas anfangen.
Der an der Oberkante untergebrachte Halter für den Apple Pencil 2 hält den optionalen Stift zuverlässig an Ort und Stelle, auch wenn das Tablet mal ein wenig hin und her geschüttelt wird. Schade ist, dass die Audioklinke gestrichen wurde. Stattdessen muss entweder mit einem Adapter oder Bluetooth gearbeitet werden. Wer es kabelgebunden lieber mag, muss darauf achten, einen Adapter mit integriertem DA-Wandler zu nutzen.
Software - Kein Laptop-Ersatz dank iOS
Das iPad Pro 12.9 (2018) setzt wie sein kleineres Schwestermodell auf das aktuelle Betriebssystem iOS 12.1 von Apple. Die Unterschiede zur Version 12 des iPhone XS oder XS Max sind minimal und werden in diesen Artikeln detaillierter beschrieben.
Wie schon bei den vorrangegangenen Pro-Modellen des iPads ruft der Hersteller diese als Notebook-Ersatz aus. Leider ist in unseren Augen vor allem die Software das größte Manko, um als Ersatz für ein x86-basierendes Laptop gelten zu können. Dies fängt augenscheinlich schon bei der gruseligen Skalierung der Oberfläche und auch vieler Apps an. Aber vor allem die so gut wie gar nicht vorhandene Dateiverwaltung steht dem Prädikat Notebook-Ersatz am meisten im Weg. Abgesehen von Bilddaten kann auf nichts von extern zugegriffen werden, das Einspielen ist sogar nur mit iTunes oder über eine Cloud möglich. Wer also gerne ein Textdokument, ein Video oder eine andere beliebige Datei einspielen möchte, hat einen steinigen Weg vor sich.
Wer sein iPad jedoch ohnehin nur zum Schreiben von Mails und Office-Anwendungen nutzt, für den sollte das Gebotene mehr ausreichen. Während der Vorstellung wurde zudem eine vollwertige Photoshop-Version für das iPad gezeigt, welche jedoch noch bis 2019 auf sich warten lässt.
Kommunikation und GPS - Schnelles Global-LTE und WLAN
Mobil gelangt das Apple iPad Pro 12.9 (2018) mit schnellem Gigabit-LTE ins Internet und bietet eine noch breitere Frequenzbestückung als das iPhone, weshalb es nirgendwo auf der Welt mit dem passenden Tarif zu Verbindungsproblemen kommen sollte. Auch die Unterstützung von 3G und GSM ist breit aufgestellt. Es ist aber nicht möglich, mit dem iPad zu telefonieren, lediglich wenn Sie dies über Facebook und Co. machen wollen, ebenso sollten entsprechende VoIP-Anbieter, die lediglich eine Datenverbindung benötigen, kein Problem darstellen.
Das iPad Pro 2018 ist in der LTE-Version wieder mit einem Nano-SIM-Slot ausgestattet und besitzt auch wieder eine eSIM-Unterstützung. Letztere bietet sowohl direkt buchbare Tarifpartner, um sich auch im Ausland ohne Vertrag schnell verbinden zu können, als auch die Möglichkeit, einen bestehenden Kontrakt mittels QR-Code zu aktiveren.
Das WLAN-Modul des iPad Pro 12.9 unterstützt die gängigen IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt damit sowohl im 2,4- als auch 5,0-GHz-Netz. Damit es noch etwas flotter geht, wird HT80 mit MIMO-Antennentechnik unterstützt. Im Test mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 zeigt das Apple-Tablet eine konstant hohe Übertragung in beide Richtungen und kann sich im Vergleichsfeld an die Spitze setzen. Auch im Alltag zeigt das Tablet eine gute Reichweite, lässt sich in Mesh-Netzwerken aber gerne mal etwas Zeit, wenn es den Zugangspunkt wechseln soll.
Die Standortbestimmung des iPad Pro 12.9 (2018) erfolgt mittels der Satellitennavigationssysteme GPS (inklusive A-GPS), Glonass, Galileo und QZSS, auf das chinesische BeiDou verzichtet Apple wieder. Der Satfix erfolgt in der Kartenapp selbst innerhalb von Gebäuden flott und sehr genau.
Um die Genauigkeit im Alltag besser beurteilen zu können, nehmen wir das Tablet mit auf eine kleine Radtour, bei der es sich den Vergleich mit dem Garmin Edge 500 stellen muss. Die Abweichung auf der Gesamtstrecke beträgt markante 120 Meter. Bei einer genaueren Betrachtung des Streckenverlaufs liegt das iPad zwar gerne auch mal etwas neben dem Weg, ruft den Standort aber vergleichsweise oft ab. Es ist dennoch genauer als der Radcomputer. Somit ist das Apple Tablet von der Leistung her gut geeignet für Navigationsaufgaben, wenn es nicht so groß wäre.
Kameras – Keine Spitzenoptik mehr im iPad Pro
Die verbauten Kameras sind auf den Datenblatt denen der aktuellen iPhones sehr ähnlich. In der Praxis können wir dies für die Hauptkamera nicht bestätigen, bei der Frontkamera hingegen schon. Letztere bietet 7 MP und bietet die aktuellen Features wie Smart-HDR und den Porträtmodus. Ebenso werden Full-HD-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde unterstützt. Die Frontkamera macht ihre Sache richtig gut und macht prima Selfies.
Die Hauptkamera kann unsere Erwartungen nicht ganz erfüllen, denn die verbaute Lösung ist nicht mehr identisch mit den aktuellen iPhones. Bei Tageslicht gelingen dennoch gute Aufnahmen, welche dank Smart-HDR mit einem hohen Dynamikumfang aufwarten können. Die Farben werden bei HDR-Motiven jedoch nicht so brillant eingefangen wie beim iPhone XR oder dessen größeren Geschwistern, sondern wirken ein wenig stumpf. Der Detailgrad ist gut. Bei Situationen mit wenig Licht (Szene 3, 0,5 Lux) offenbart sich der große Unterschied zwischen dem iPad Pro und den iPhones der aktuellen und Vorversion. Das Tablet liefert hier eine erheblich schlechtere Qualität und muss sich auch hinter dem Galaxy Tab S4 einreihen. Denkbar wäre, dass auch weiterhin die Optik aus dem iPhone 7 zum Einsatz kommt.
Videos zeichnet das iPad Pro bestenfalls in Ultra HD mit bis zu 60 Bilder pro Sekunde auf. Auch hier werden nominell die gleichen Möglichkeiten geboten wie bei den aktuellen iPhones, jedoch sind die Aufnahmen bei Dunkelheit rauschiger und Details verkommen schnell zu Matschklumpen. Die Tonqualität der fünf integrierten Mikrofone gefällt uns gut.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter angepassten Lichtbedingungen werden die Farben des ColorChecker Passport teilweise etwas zu blass wiedergegeben und der Weißabgleich ist recht warm. Die Grundfarben sind zwar sehr kräftig, mit Ausnahme von Grün, aber vor allem dunkles Braun und Farben mit Blauanteil sind vergleichsweise hell.
Bei unserem Testchart zeigt das iPad Pro 12.9 eine gute Detailzeichnung in der Bildmitte, welche zum Rand hin nur leicht abnimmt. Schriften auf dunklem Grund fransen nur minimal aus, aber auf einheitlichen Farbflächen schleichen sich ein paar Abbildungsfehler ein. Insgesamt zeigt das Tablet auch hier eine mehr als ordentliche Darstellungsqualität.
Zubehör und Garantie - Alles neu und teurer
Der Lieferumfang des Apple iPad Pro 12.9 (2018) beläuft sich neben dem Tablet selbst auf ein Lade- beziehungsweise Datenkabel (USB Type-C zu Type-C; 100 cm lang) sowie ein modulares Netzteil mit einer Nennleistung von 18 Watt (5 V, 3 A; 9 V, 2 A). Außerdem gibt es noch die üblichen Einleger zu den Garantiebestimmungen, ein Kärtchen mit Tasten- und Porterläuterungen sowie zwei Apfel-Aufkleber.
Die Garantie beläuft sich wieder auf magere zwölf Monate, davon unbeeinflusst bleibt die Händlergewährleistung. Optional kann auch für das iPad Pro ein Apple Care+ Paket bestellt werden, welches nun 40 Euro mehr kostet und auf 139 Euro klettert. Dieses erweitert den Service auf zwei Jahre Telefon-Support sowie gegen unbeabsichtigte Schäden und umfasst auch den Apple Pencil. Bis zu zwei Reparaturen sind innerhalb dieser beiden Jahre möglich, für die jeweils eine zusätzliche Servicepauschale von 49 Euro (Pencil 29 Euro) fällig wird, wenn sie in Anspruch genommen werden.
Also optionales Zubehör gibt es den neuen Apple Pencil 2 (135 Euro), das Smart Keyboard (219 Euro) sowie diverse Hüllen und Adapter. Damit sind die Zubehörartikel ebenfalls teurer geworden. Wer bereits einen Pencil besitzt, kann diesen nicht mit dem aktuellen iPad nutzen, da ein Koppeln über den Anschluss nicht möglich ist. Gleiches gilt für die neue Tastatur, welche etwas kompakter ausfällt und deren Verbindungs-POGO-PINs sich an einer anderen Stelle befinden.
Eingabegeräte & Bedienung - Apple Pencil und Tastatur nicht für jeden sinnvoll
Die Eingaben finden beim Apple iPad Pro 12.9 (2018) wie gewohnt über den großen kapazitiven Touchscreen statt, welcher sehr gute Gleiteigenschaften besitzt und Berührungen schnell und zuverlässig an jeder Stelle des Displays umsetzt. Einige beklagen sich darüber, dass bei es zahlreiche Apps gibt, welche vermeintlich nicht auf das neue iPad angepasst wurden und entsprechend einen zusätzlichen Rand besitzen. Unserer Erfahrung nach handelt es sich dabei eher um Apps, bei denen das Tablet für gewöhnlich in den Händen gehalten wird und so mehr Platz für die Hände geschaffen werden soll, um das Apple Tablet sicher halten zu können.
Der Apple Pencil 2 scheint ähnlich zu performen wie sein Vorgänger und auch bei den Druckstufen hat sich nichts geändert. Der Stift funktioniert sehr gut und vermittelt ein natürliches Schreibgefühl und eignet sich dadurch nicht nur gut zum Schreiben von Notizen, sondern auch zum Malen oder Zeichnen. Die großen Neuerungen betreffen jedoch eher Design und Ergonomie. Der Pencil 2 ist etwas kürzer als sein Vorgänger und wird nicht mehr über eine physische Schnittstelle mit dem iPad gekoppelt, sondern kabellos durch die magnetische Halterung an der Längsseite des Tablets. Der Stift wird über diese Kontaktfläche auch geladen und wird dort sicher an seinem Platz gehalten. Außerdem kann der Pencil 2 nun mittels einer Doppel-Tippen-Geste zwischen verschiedenen Funktionen wechseln.
Die Onscreen-Tastatur wurde nicht groß verändert gegenüber dem Vorjahresmodell, das Smart Keyboard hingegen schon. Dies wird nun über Magnete gehalten und mit den POGO-Pins an das Tablet gekoppelt. Wer die Tastatur-Hülle nutzt, kann das iPad außerdem bündig auf den Tisch legen und die Kamera wird durch den leicht überstehenden Rand zusätzlich geschützt. Die gummierte Oberfläche vermittelt ein haptisch angenehmes Gefühl und es lässt sich gut auf der Tastatur schreiben. Es gibt einen gut erspürbaren Hub sowie ein leises Klickgeräusch beim Drücken der Tasten, welche 1,5 mal 1,5 Zentimeter messen und leicht nach innen gewölbt sind. Praktisch ist zudem, dass die automatischen Wort- und Korrekturvorschläge am unteren Rand des Bildschirms angezeigt werden. Wer das iPad Pro 12.9 jedoch primär als Multimediatablet nutzen möchte, kann auf die optionalen Eingabeprodukte verzichten.
Die seit dem iPhone X bekannte Face ID ersetzt nun die Touch ID und funktioniert gewohnt zuverlässig. Es können bis zu zwei Gesichter registriert werden, sodass auch mehrere Nutzer das Tablet verwenden können.
Display - Helles und farbgenaues LCD im iPad Pro
Beim Display hat sich eigentlich im Vergleich zum Vorgänger gar nicht so viel verändert. Es misst weiterhin 12,9 Zoll bei einem Seitenverhältnis von 4:3 und löst mit 2.732 x 2.048 Bildpunkten auf. Die daraus resultierenden 265 PPI sind üblich in dieser Größenklasse und sorgen für eine scharfe Darstellung der abgebildeten Inhalte. Das IPS-Panel unterstützt außerdem HDR10 und DolbyVision, wenn auch die gebotene Helligkeit nicht ganz ausreicht, um in den vollen Genuss dieser Features zu kommen. Die Bildwiederholrate liegt bei 120 Hz.
Die Panelleuchtkraft ist weiterhin sehr hoch und kommt auf ähnliche Werte wie das 2017er-Modell. Bei aktiviertem Helligkeitssensor haben wir durchschnittliche 605 cd/m² gemessen. Wer die Helligkeit manuell regelt, erhält eine ähnliche Leuchtkraft, welche im Test nur wenige Candela unter der mit Sensor liegt. Auch die APL-Messungen sind auf dem gleichen Niveau.
Der Schwarzwert fällt etwas niedriger aus als beim Vorgänger und sorgt für ein starkes Kontrastverhältnis von 1.975:1.
Clouding konnten wir auf dem LCD keines feststellen und das Display besitzt wieder das True-Tone-Feature, welches die Farbtemperatur des Panels anhand des Umgebungslichtes steuert. In der Regel führt dies zu einer etwas wärmeren Darstellung und ist vor allem in dunklen Umgebungen sehr angenehm. Manuell beziehungsweise zeitgesteuert lässt sich das Herausfiltern von blauem Licht mit der Night-Shift-Funktion bewerkstelligen.
Wie sein Vorgänger nutzt auch das iPad Pro 2018 keine Pulsweitenmodulation für die Helligkeitssteuerung. Bei einer Helligkeitseinstellung von drei Prozent und darunter konnten wir aber ein leichtes Panelflackern messen, welches zwischen 53 und 75 Hz schwankte.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 632 cd/m²
Kontrast: 1975:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
ΔE Color 1.1 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.7 | 0.5-98 Ø5.2
99.7% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.21
Apple iPad Pro 12.9 2018 IPS, 2732x2048, 12.9" | Apple iPad Pro 12.9 2017 IPS, 2732x2048, 12.9" | Samsung Galaxy Tab S4 Super AMOLED, 2560x1600, 10.5" | Huawei MediaPad M5 10.8 Pro IPS, 2560x1600, 10.8" | Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB IPS, 2736x1834, 12.3" | Apple iPad 6 2018 IPS, 2048x1536, 9.7" | |
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Bildschirm | -1% | -57% | -201% | -78% | -22% | |
Helligkeit Bildmitte | 632 | 650 3% | 474 -25% | 384 -39% | 463 -27% | 530 -16% |
Brightness | 605 | 614 1% | 477 -21% | 360 -40% | 450 -26% | 513 -15% |
Brightness Distribution | 91 | 90 -1% | 91 0% | 84 -8% | 83 -9% | 92 1% |
Schwarzwert * | 0.32 | 0.42 -31% | 0.8 -150% | 0.32 -0% | 0.61 -91% | |
Kontrast | 1975 | 1548 -22% | 480 -76% | 1447 -27% | 869 -56% | |
Delta E Colorchecker * | 1.1 | 1 9% | 2.5 -127% | 6.83 -521% | 3.76 -242% | 1.2 -9% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.4 | 1.9 21% | 5.8 -142% | 12.7 -429% | 7.35 -206% | 3.2 -33% |
Delta E Graustufen * | 1.7 | 1.5 12% | 2.1 -24% | 7.5 -341% | 3.18 -87% | 1 41% |
Gamma | 2.21 100% | 2.25 98% | 2.08 106% | 2.199 100% | 2.53 87% | 2.28 96% |
CCT | 6794 96% | 6734 97% | 6281 103% | 8544 76% | 6994 93% | 6588 99% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 2.68 | |||||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 59 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 90 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Mit dem Fotospektrometer und der Analysesoftware CalMAN haben wir das LCD des Apple iPad Pro 12.9 (2018) etwas genauer unter die Lupe genommen. Es soll wieder den DCI-P3-Farbraum abdecken, leider kann dies durch unsere Messung nicht bestätigt werden, da die genutzte Mess-App den Farbraum offenbar nicht ansteuern kann. Auch unser Partner SectraCal hat hierfür momentan keine Lösung.
Dennoch erzielt das Apple-Tablet auch im kleineren sRGB-Farbraum sehr gute Ergebnisse. Bei den Mischfarben lassen sich die minimalen Abweichungen mit bloßem Auge nicht erkennen und bei den Graustufen schleicht sich bei deaktivierter True-Tone-Funktion ein leichter Blauschimmer ein, welcher im Alltag aber nicht wahrgenommen wird.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
23.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7.6 ms steigend | |
↘ 15.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 49 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
49.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.8 ms steigend | |
↘ 30.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien hat das Apple iPad Pro 12.9 (2018) keine großen Probleme. Das helle Display ist sicherlich ein Grund dafür aber auch der Reflexionsgrad von nur 1,8 Prozent trägt sicher dazu bei. Damit eignet sich das Tablet prima auch zum Arbeiten unter freiem Himmel.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Panels im iPad Pro 12.9 sorgt für eine sehr gute Bildwiedergabe, selbst bei sehr flachen Betrachtungswinkeln, nur die Helligkeit nimmt dann leicht ab. Lichthöfe oder IPS-Glowing konnten wir bei unserem Exemplar nicht ausmachen.
Leistung - iPad Pro ist weit voraus
Seitdem Apple das iPad Pro 2015 zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert hat, wird es auch als Notebook-Ersatz angepriesen. Schon zu dieser Zeit wurden die höheren Geekbenchwerte als bei einem ULV-Core-i5 ins Rampenlicht gerückt. Heute wie damals gilt, dass diese Werte von ARM- und x86-System nicht miteinander vergleichbar sind, schon weil unterschiedliche Befehlssätze verwendet werden und es andere Architekturen sind. Auch wenn Apple also gerne behauptet, dass das iPad Pro der dritten Generation schneller als 92 Prozent aller verkauften Laptops in 2018 ist, sollte diese Aussage differenziert betrachtet werden.
Zunächst werfen wir einen Blick auf die nackten Fakten. Angetrieben wird das Apple iPad Pro 12.9 (2018) von A12X-SoC der Kalifornier. Dabei handelt es sich um den ersten Achtkerner aus Cupertino, welche sich aus vier Leistungs- (Vortex) und vier Energiesparkernen (Tempest) zusammensetzen. Die GPU bietet sieben Recheneinheiten und auch die Octa-NPU aus dem iPhone XS ist mit an Bord. Die CPU besitzt 10 Milliarden Transistoren, das sind nochmal 3,1 Milliarden mehr als bei den aktuellen iPhones. Über die Taktfrequenzen gibt es bislang keine zuverlässigen Angaben, aber die beiden zusätzlichen Vortex-Kerne werden schon für ein ordentliches Performance-Plus sorgen.
Die reine CPU-Leistung überprüfen wir unter anderem mit Geekbench. Da setzt sich das iPad Pro ganz locker an die Spitze aller mobilen ARM-Geräte und zwar mit Abstand. Ein interessantes Detail ist, dass das erste iPad Pro 12.9 (A9X) aus dem Jahr 2015 in der Single-Core-Leistung immer noch den aktuell schnellsten Snapdragon 845 schlägt. Die Physics-Werte im 3DMark Ice Storm Unlimited liefern nochmals einen plattformübergreifenden Vergleich. Auch hier erreicht das iPad Pro Werte, die knapp unter einem Intel 7200U rangieren, aber auch diese Werte sind aus den bereits genannten Gründen nicht vergleichbar. Leider funktionieren aber noch nicht alle Tests vom 3DMark.
Die Grafikperformance ist richtig gut und liefert in jedem Test Bestwerte. Ob damit wirklich die gleiche Leistung wie in einer Xbox One S erreicht wird, lässt sich weder stichhaltig beweisen, noch wiederlegen. Wenn wir den Blick wieder in die Vergangenheit schweifen lassen und das erst iPad Pro betrachten, ist dies selbst heute noch in den GPU-Benchmarks mindesten genauso schnell wie Smartphone mit einer topaktuellen Adreno 630 und war, etwas überspitzt formuliert, seiner Zeit rund zweieinhalb Jahre voraus. Wenn ähnliche Maßstäbe für das aktuelle iPad Pro 12.9 gelten, ist der Vergleich mit einer Xbox gar nicht so abwegig.
Das iPad Pro der 3. Generation ist in puncto reine CPU-Leistung sicherlich nicht schneller als 92 Prozent aller Laptops, dann hätte Apple es wahrscheinlich auch mit MacOS ausgeliefert, aber die enorme Grafikperformance, welche das Tablet bietet, könnte bei Betrachtung des gesamten Leistungspaktes diese Aussage etwas relativieren. Fakt ist, dass das iPad Pro 2018 das mit Abstand schnellste ARM-Device ist.
AnTuTu v7 - Total Score | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (552676 - 566378, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Samsung Galaxy Tab S4 | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro | |
Apple iPad 6 2018 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (5216 - 5300, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 | |
Apple iPad 6 2018 | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (309 - 3806, n=10, der letzten 2 Jahre) |
Das Surfen im Web geht mit dem Apple iPad Pro 12.9 (2018) flott von der Hand und auch die Benchmarks belegen diesen Eindruck, denn das Tablet liefert in allen Tests Bestwerte.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (278 - 279, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 2017 (Safari Mobile 10) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB | |
Apple iPad 6 2018 (Safari Mobile 11.3) | |
Apple iPad Pro 12.9 (Safari Mobile 9.0) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (44425 - 45734, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 2017 (Safari Mobile 10) | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (763 - 105178, n=86, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPad 6 2018 (Safari Mobile 11.3) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB | |
Apple iPad Pro 12.9 (Safari Mobile 9.0) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (319 - 34733, n=74, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Apple iPad Pro 12.9 (Safari Mobile 9.0) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB | |
Apple iPad 6 2018 (Safari Mobile 11.3) | |
Apple iPad Pro 12.9 2017 (Safari Mobile 10) | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (603 - 614, n=2) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB (Edge 18) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (172 - 182, n=2) | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (34 - 435, n=45, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPad Pro 12.9 (Safari Mobile 12) | |
Apple iPad 6 2018 (Safari Mobile 10) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (380 - 386, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Apple iPad Pro 12.9 2017 (Safari Mobile 10) | |
Apple iPad Pro 12.9 (Safari Mobile 9.0) | |
Apple iPad 6 2018 (Safari Mobile 11.3) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele – Apple iPad ohne 120 Hz für Spiele
Das Apple iPad Pro (2018) soll genauso schnell sein wie eine Xbox One S, also eine vollwertige Spielekonsole. Entsprechend hoch sind unsere Erwartungen. Zunächst ist die 12,9-Zoll-Version des Tablets trotz seiner geschrumpften Abmaße immer noch ein ganz schönes Brett, mit einem nicht zu unterschätzenden Gewicht. Lange Gamingsessions, bei denen das Gerät in der Hand gehalten werden muss, machen nicht lange Freude. Zumal nicht alle Titel über eine Anpassung für die Positionierung der Steuerelemente verfügen, weshalb die Daumen oft stark gestreckt werden müssen.
Die Leistung überprüfen wir mit Gamebench. So wirklich überzeugen kann das iPad Pro in puncto Bildwiederholraten nicht, da diese scheinbar oft vom System auf 30 FPS begrenzt werden. Wir konnten nicht ein Spiel ausfindig machen, dass die Möglichkeiten des 120-Hz-Displays nutzt, meistens war bei spätestens 60 FPS Schluss. World of Tanks, welches sogar einen 120-Hz-Modus besitzt und auch aktiviert werden kann, ließ sich ebenso wenig zu mehr als 60 Bilder pro Sekunde bewegen. PUBG Mobile ist selbst im ausgeglichenen Grafikmodus auf 30 FPS beschränkt, mehr sind entsprechend mit HD-Einstellungen ebenfalls nicht drin. Selbst mit denen im Netz durch diverse Communities als 120-Hz-fähige Spiele titulierte Titel wie Phoenix 2 oder Vainglory erreichen nur bis zu 60 Bilder/s. Da schafft die Android-Konkurrenz mit nominell schwächerer Hardware wesentlich bessere Ergebnisse. Die Spiele laufen auf dem Apple Tablet jedoch alle flüssig.
Battle Bay
PUBG Mobile
Arena of Valor
Asphalt 9
World of Tanks Blitz
Emissionen - Starke Lautsprecher im Apple-Tablet
Temperatur
Das iPad Pro 12.9 wird zu keinem Zeitpunkt unangenehm warm, erwärmt sich aber bereits im Leerlauf stellenweise spürbar. Unter andauernder Last verteilt sich die Wärme großflächiger und die Oberflächentemperaturen steigen weiter an. Das ist zwar zu keinem Zeitpunkt kritisch, liegt aber etwas höher als im Vergleichsfeld.
Das Verhalten des SoCs unter Last überprüfen wir mit dem GFXBench-Akkutest. Dabei wird das jeweilige Szenario dreißigmal hintereinander durchgeführt und sowohl der Akkustand als auch die Frameraten protokolliert. Leider steht auf dem iPad Pro momentan nur der schwächere T-Rex-Test zur Verfügung, welchen das Tablet ohne Mühe meistert. Mit einem Blick auf die erreichten Framezahlen scheint es so, als wäre der A12X mit diesem Benchmark nicht mehr ausgelastet, denn das Niveau ist ähnlich dem eines Snapdragon 845.
Nachtrag 16.11.2018: Beim anspruchsvollerem Manhattan-Test kann das iPad Pro 12.9 seine Leistung besser entfalten und erreicht sehr hohe Framezahlen, welche aber nicht auf Dauer gehalten werden können. Die starke Perfomance zu Beginn verringert sich nach jedem Durchlauf. Insgesamt können wir einen Verlust von bis zu 20 Prozent feststellen, aber selbst dann ist die Leistung noch fast genauso hoch wie beim T-Rex-Test.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Wie seine Vorgänger bietet das Apple iPad 12.9 (2018) wieder vier Lautsprecher, welche für einen ausbalancierten Stereoklang sorgen sollen, auch wenn mal einer verdeckt wird. Das klappt ganz gut, aber sobald eine der Komponenten verdeckt wird, ist der Unterschied dennoch hörbar. Außerdem soll die Tonausgabe auch in Hochkant und Querformat identisch klingen.
Generell scheint Apple an den Lautsprechern wenig verändert zu haben. Was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn die Pink-Noise-Messung bescheinigt diesen ein sehr ausgewogenes Klangbild. Nur die tiefen Töne sind wenig bis gar nicht vorhanden und an Bass ist auch bei einem Tablet nicht zu denken. Dennoch bietet das iPad Pro einen vergleichsweise guten Sound, der auch mal zum Musik hören oder Filme gucken einlädt.
Klangenthusiasten greifen aber dennoch eher zu einer externen Lösung. Die 3,5-mm-Klinkenbuchse ist leider verschwunden und einen Adapter von USB-C zur Klinke legt Apple nicht bei. Wer bereits einen Adapter besitzt, sollte darauf achten, dass dieser einen eigenen DA-Wandler hat, sonst verweigert das Tablet die Zusammenarbeit mit angeschlossenen Tonausgabequellen. Bei einem solch teureren Produkt hätten wir eigentlich erwartet, dass der Wandler integriert ist. Dieses Vorgehen kennen wir auch schon von HTC, andere Hersteller wie Samsung und Huawei kommen deshalb auch mit preiswerteren Adaptern zurecht. Kabellos kann der Ton mittels Bluetooth 5.0 übertragen werden, was im Test auch prima klappt.
Apple iPad Pro 12.9 2018 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 7.8% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (9.7% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 4% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 94% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 129%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 3% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 96% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy Tab S4 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 18% niedriger als der Median
(-) | keine lineare Bass-Wiedergabe (18.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (1.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.3% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 48% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 46% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 129%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 42% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 50% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung - iPad mit prima Laufzeiten
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Apple iPad Pro 12.9 (2018) fällt in summa etwas schwächer aus als bei seinem Vorgänger. Während die Verbrauchswerte bei minimaler Displayhelligkeit etwas geringer ausfallen, steigen sie im Gegenzug bei voller Leuchtkraft etwas an. Unter Last, welche wir mit dem Relative Benchmark simuliert haben, benötigt das Apple-Tablet ebenfalls mehr Power aus der Steckdose.
Das mitgelieferte 18-Watt-Netzteil ist somit mehr als ausreichend dimensioniert, benötigt mit rund sieben Stunden aber recht lange, um das Tablet einmal vollständig zu laden. Wer die Schnellladenfunktion nutzen möchte, muss also zum optionalen 30 Watt-Modell greifen, welches mit 55 Euro ins Portemonnaie schlägt.
Aus / Standby | 0.01 / 0.23 Watt |
Idle | 1.42 / 9.35 / 9.38 Watt |
Last |
12.75 / 14.96 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Apple iPad Pro 12.9 2018 mAh | Apple iPad Pro 12.9 2017 10875 mAh | Samsung Galaxy Tab S4 7300 mAh | Huawei MediaPad M5 10.8 Pro 7500 mAh | Apple iPad 6 2018 mAh | Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 11% | 40% | -5% | -1% | -86% | |
Idle min * | 1.42 | 1.55 -9% | 1.76 -24% | 3.3 -132% | 2.2 -55% | 4.3 -203% |
Idle avg * | 9.35 | 8.58 8% | 4.22 55% | 4.2 55% | 7.8 17% | 8.7 7% |
Idle max * | 9.38 | 8.59 8% | 4.25 55% | 7 25% | 7.9 16% | 9.4 -0% |
Last avg * | 12.75 | 10.09 21% | 4.52 65% | 10.4 18% | 12.6 1% | 24.5 -92% |
Last max * | 14.96 | 10.61 29% | 7.35 51% | 13.8 8% | 12.8 14% | 36 -141% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten des iPad Pro 12.9 der 3. Generation können im Test überzeugen, auch wenn sie in summa summarum hinter denen des Vorgängers etwas zurückfallen. Dies ist aber vor allem auf die verkürzten Zeiten im Lesetest und unter Last zurückzuführen. Die Tests bei angepasster Displayhelligkeit (150 cd/m²) kann das neue Modell alle für sich entscheiden und liefert auch bessere Ergebnisse als die Konkurrenz.
Lediglich wenn das Apple Tablet mit voller Helligkeit unter starker Last werkeln muss, fallen die Laufzeiten stark ab und nur das Surface Pro 6 bietet eine noch schwächere Performance im Vergleichsfeld.
Apple iPad Pro 12.9 2018 mAh | Apple iPad Pro 12.9 2017 10875 mAh | Samsung Galaxy Tab S4 7300 mAh | Huawei MediaPad M5 10.8 Pro 7500 mAh | Apple iPad 6 2018 mAh | Microsoft Surface Pro 6, Core i5, 128 GB mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 16% | -15% | -15% | -5% | -37% | |
Idle | 1888 | 2919 55% | 1227 -35% | 1254 -34% | 1066 -44% | |
H.264 | 899 | 676 -25% | 735 -18% | 629 -30% | ||
WLAN | 796 | 736 -8% | 495 -38% | 670 -16% | 714 -10% | 545 -32% |
Last | 184 | 257 40% | 245 33% | 220 20% | 185 1% | 118 -36% |
Pro
Contra
Fazit - Stark, aber kein Laptop-Ersatz
Das Apple iPad Pro 12.9 (2018) macht nicht nur während der Keynote ordentlich Eindruck, sondern noch einmal mehr, wenn es in den eigenen Händen ruht. Ja, es ist weiterhin riesig, aber dafür enorm schlank und nicht zu schwer. Auch der neue Apple Pencil 2 fühlt sich gut an und liegt prima in der Hand.
Ein großer Anreiz ist sicherlich die hohe Leistung, welche laut Apples eigenen Angaben 92 Prozent aller Notebooks aus 2018 übertreffen soll – inklusive einiger Core i7-Modelle. Die Grafikperformance soll der einer Xbox One S entsprechen. Damit lehnen sich die Kalifornier weit aus dem Fenster, im Test können wir dies aber nur teilweise bestätigen. Fakt ist, mit dem A12X besitzt das iPad Pro zum Zeitpunkt des Tests das schnellste SoC.
Das riesige iPad Pro 12.9 ist praktisch konkurrenzlos, wenn es ein Tablet auf ARM-Basis sein soll. Den eigenen Anspruch ein Notebook-Ersatz sein zu wollen, verhindert aber die Software.
Um als vollwertiger Notebook-Ersatz durchzugehen, bleibt das größte Manko nicht die Hardware, sondern viel mehr die Software. Apples iOS ist im Umgang mit externen Dateien und bei der Formatvielfalt weiterhin stark eingeschränkt, das macht das Galaxy Tab S4 besser. Auch der USB-C-Port ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch hier müssen Abstriche in puncto Kompatibilität und Usability gemacht werden. Wer jedoch im Apple-Universum zuhause ist und einen Computer nur zum Mailen, für Multimedia und für Office-Anwendungen benötigt, der wird mit dem gebotenen Umfang vollkommen zufrieden sein.
Das iPad Pro 12.9 eignet sich sicherlich prima für Kreative, welche auch Wert auf den Apple Pencil legen und diesen auch zu nutzen wissen. Als digitales Notizbuch für unterwegs würden wir eher zum kleineren Modell raten. Wer einfach nur ein Tablet mit großem Display für die Medienwiedergabe sucht, dem sollte die 64-GB-Version locker reichen.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Das Apple iPad Pro 12.9 (2018) erreichte zum Zeitpunkt des Tests 92,4 Prozent (V6).
Apple iPad Pro 12.9 2018
- 16.09.2019 v7 (old)
Daniel Schmidt