Test AMD Radeon HD 6990M Grafikkarte
Anspruchsvolle Gamer, die einen PC-Tower für ein Relikt vergangener Tage halten, finden in leistungsstarken Desktop-Replacements inzwischen einen beinahe adäquaten Ersatz. In den letzten Jahren hat sich die Grafikleistung im Notebook-Segment deutlich verbessert, aktuelle Spiele sind für mobile High-End-Grafikkarten selbst mit maximalen Details und inklusive von Qualitätsverbesserungen (AA & AF) meist kein Problem.
Die beiden größten GPU-Hersteller, AMD und Nvidia, ringen dabei stets um den prestigeträchtigen Titel des besten Grafikbeschleunigers. Nachdem Nvidia mit der GeForce GTX 485M bzw. deren Nachfolger GeForce GTX 580M seit einiger Zeit die Führungsposition inne hat, kontert AMD jetzt mit der Radeon HD 6990M (löst die Radeon HD 6970M als schnellste mobile Karte von AMD ab). Obwohl AMD bei den Features zurückliegt, ist die Radeon HD 6990M ein äußerst interessantes Oberklasse-Modell. Hauptvorteil der AMD-GPU ist der weitaus geringere Preis. GeForce GTX 485M und GTX 580M kosten – trotz vergleichbarer Leistung - jeweils einige hundert Euro mehr. Bevor wir zu den Benchmarks kommen, wollen wir Ihnen kurz das verwendete System vorstellen.
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Details
Testsystem
Um den Test der Radeon HD 6990M realisieren zu können, hat uns der kanadische Hersteller Eurocom eine seiner stärksten Plattformen zur Verfügung gestellt. Das 17-zöllige Panther 3.0 basiert auf dem wuchtigen und knapp sechs Kilogramm schweren Clevo X7200-Barebone (siehe z.B. das Schenker Xirios W710), das sich optional mit gleich zwei AMD- oder Nvidia-GPUs konfigurieren lässt.
Als Prozessor dient – im Gegensatz zu den meisten Notebooks – kein mobiler Ableger, sondern eine Server- respektive Desktop-CPU (maximal 135 Watt TDP). Unser Testgerät enthielt mit dem Core i7-990X einen der potentesten und kostspieligsten Prozessoren überhaupt. Je nach Auslastung und Temperatur takten die sechs Kerne zwischen 3.46 und 3.73 GHz (Turbo-Boost-Funktion). Durch die Hyperthreading-Technologie (jeder reale Kern erhält ein virtuelles Pendant) können außerdem 12 Threads parallel abgewickelt werden.
Auch in den restlichen Belangen war das Eurocom Panther 3.0 üppig ausgestattet. 12 GByte DDR3-RAM (1600 MHz @ 1333 MHz) und drei Intel 510er SSDs im RAID0 (je 250 GByte) dürften so manchen Nutzer neidisch werden lassen. Vor allem die Performance der drei Solid State Drives hat uns extrem beeindruckt. Mit dem AS SSD Benchmark ermittelten wir eine sequentielle Lese- und Schreibrate von mehr als 600 MB/Sek. Und was kostet der ganze Spaß? Die von Eurocom gewählte Konfiguration würde mit über 5000 Euro zu Buche schlagen – deftig.
Wie Sie auf den Fotos sehen können, ist der Zugriff auf die Grafikkarte problemlos möglich. Nachdem man den Lüfter und die den Kühlkörper entfernt hat (insgesamt acht Schrauben), liegt die Grafikkarte frei. Bei den kleineren und wesentlich beliebteren Barebones P150HM (z.B. Schenker XMG P501 PRO) und P170HM (z.B. DevilTech Fragbook DTX) verhält sich die Situation ähnlich.
Testkonfiguration:
- Windows 7 Home Professional 64 Bit
- Intel X58 Chipsatz
- Intel Core i7-990X EE (Desktop-Hexa-Core)
- AMD Radeon HD 6990M (2048 MByte GDDR5-VRAM)
- 17.3“ Full-HD LED-Display (Glare)
- 12 GByte DDR3-RAM (1600 MHz @ 1333 MHz)
- 3x Intel 510 SSD im RAID0 (SSDSC2MH250A2, jeweils 250 GByte)
- Einstiegspreis: 2189 Euro (Gerätepreis variiert je nach Konfiguration)
Links:
Technik
Doch genug mit dem Gehäuse, es handelt sich hier ja schließlich um einen GPU-Test. Von den Spezifikationen gleicht die Radeon HD 6990M teilweise ihrem Vorgänger HD 6970M. Beide Grafikkarten basieren auf den Desktop Barts Chip mit 1700 Millionen Transistoren und bieten einen 2048 MByte großen und 900 MHz schnellen GDDR5-Videospeicher (Bandbreite: 115.2 GB/s). Die Speicheranbindung bleibt ebenfalls identisch, 256 Bit reichen dank GDDR5 momentan locker. Hergestellt werden die GPUs im 40 nm Verfahren.
Die Taktrate des Kerns hat AMD dagegen etwas angehoben, statt 680 MHz läuft die Radeon HD 6990M mit 715 MHz (+5%). Die Anzahl der Shadereinheiten ist wohl der größte Unterschied. AMD erhöht die Menge der Stream-Prozessoren von ehemals 960 auf 1120 (+17%). Die Pixel-Füllrate steigt um 5% (22.9 gegen 21.8 GPixel/s), die Textur-Füllrate um 23% (40.0 gegen 32.6 GTexel/s).
Eine Übertaktung war bei unserem Testgerät übrigens ein Leichtes, dem Overdrive-Menü (siehe Screenshot) sei Dank. Apropos Takt: Im Idle-Betrieb lief die Radeon HD 6990M mit relativ hohen 250 MHz (Kern) respektive 900 MHz (Speicher) - das geht noch besser. Unter Volllast (Furmark & Prime) wurden die normalen 715/900 MHz konstant gehalten.
Features
Es folgt eine Erläuterung der wichtigsten Features.
◊ DirectX 11: Für Zocker spielt natürlich der DirectX 11-Support eine zentrale Rolle. Per Tessellation erhalten Oberflächen eine erstaunliche Tiefenstruktur und wirken sehr plastisch (gut zu sehen im Unigine Heaven Benchmark).
◊ HD3D-Technologie: Eine Unterstützung für die Wiedergabe von stereoskopischem 3D-Material ist ebenfalls vorhanden. Wer über die nötigen Zusatzgeräte (passender Monitor, 3D-Brille etc.) verfügt, kann entsprechend angepasste Spiele, Fotos und (Blu-ray-)Filme optional in der dritten Dimension konsumieren. Hinweis: Nvidias Gegenkonzept 3D Vision ist deutlich ausgereifter.
◊ CrossFire: Wer es auf maximale Performance abgesehen hat, darf zwei Grafikkarten im sogenannten CrossFire-Modus (kurz CF) betreiben. Neben den enormen Kosten und dem heftigen Energie- und Kühlungsbedarf leiden Dual-GPU-Konfigurationen nicht zuletzt unter einer hohen Treiberabhängigkeit.
◊ UVD3-Video-Decoder: Der integrierte UVD3-Decoder dekodiert Video-Dateien direkt auf der Grafikkarte, wodurch dem Prozessor eine Menge Arbeit abgenommen wird. Zur Liste der unterstützten Formate gehören Adobe Flash, MVC, MPEG-2, MPEG-4 AVC/H.264, MPEG-4 Part 2 (DivX, Xvid) und VC-1.
◊ HD-Audio-Controller: Wer einen externen Monitor mit HDMI-Eingang und eine Surround-Anlage sein Eigen nennt, freut sich über die Möglichkeit, 7.1-Sound zu übertragen. Die Radeon HD 6990M beherrscht unter anderem die Formate AC-3, AAC, Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio.
◊ Eyefinity: Per Eyefinty lassen sich theoretisch bis zu sechs Monitore gleichzeitig mit Bildmaterial versorgen. Aufgrund der eingeschränkten Anschlussvielfalt (DisplayPorts) sind bei den meisten Notebooks allerdings nur zwei Bildschirme nutzbar.
Benchmarks
Bei den synthetischen Grafikbenchmarks lag der Fokus auf der DirectX 11-Leistung. Die Ergebnisse der DirectX 9- & DirectX 10-Benchmarks finden Sie auf der GPU-Einzelseite und unserer ausführlichen Vergleichsliste. Als Grafiktreiber diente unserem Testgerät die Version 8.872 (= Catalyst 11.7). Ein Stichprobentest mit der aktuellsten Treiberversion 8.881 (= Catalyst 11.8) förderte mehr oder weniger die selben Ergebnisse zutage.
3DMark 11
Im 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) liefert die Radeon HD 6990M eine respektable Vorstellung ab. Mit einem GPU-Score von 3179 Punkten zieht sie an fast allen mobilen Single-Grafikkarten vorbei. Während die Radeon HD 6970M 11% zurückfällt (2834 Punkte @ Eurocom Racer), hat die GeForce GTX 485M 16% das Nachsehen (2668 Punkte @ Schenker XMG P501). Die GeForce GTX 580M liegt mit 3191 Punkten indes auf Augenhöhe (Alienware M17x R3). Nach unseren Erfahrungen spricht der 3DMark 11 grundsätzlich sehr gut auf AMD-Grafikkarten an.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Eurocom Panther 3.0 | |
Eurocom Racer | |
Alienware M17x R3 GTX 580M i7-2820QM | |
SCHENKER XMG P501 |
Unigine Heaven 2.1
Der Unigine Heaven-Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) ist hingegen in fester Nvidia-Hand. Mit 37.2 fps kann die Radeon HD 6990M weder an die GeForce GTX 485M (40.9 fps, +10%), noch an die GeForce GTX 580M (43.8 fps, +18%) heranreichen. Die günstigere Radeon HD 6970M folgt wiederum mit 11% Abstand (33.2 fps). Für die Zukunft ist man jedenfalls mit allen vier Grafikkarten gut gerüstet, die meisten Nutzer dürften auch in 1-2 Jahren noch mehr als zufrieden über die Leistung sein.
Unigine Heaven 2.1 - 1280x1024 high, Tesselation (normal), DirectX11 AA:off AF:1x (nach Ergebnis sortieren) | |
Eurocom Panther 3.0 | |
Eurocom Racer | |
Alienware M17x R3 GTX 580M i7-2820QM | |
SCHENKER XMG P501 |
Gaming Performance
Widmen wir uns dem für viele Leser wohl relevantesten Aspekte: der Gaming Performance. Hier musste sich das Eurocom Panther 3.0 nicht nur dem hauseigenen Eurocom Racer (Core i7-2720QM, Radeon HD 6970M), sondern auch dem Schenker XMG P501 (Core i7-2720QM, GeForce GTX 580M) stellen. Um den Einfluss des Prozessors möglichst gering zu halten, griffen wir für den Vergleich auf anspruchsvolle Settings in der Auflösung 1920 x 1080 zurück. Falls Werte von anderen als den eben genannten Notebooks stammen, haben wir dies vermerkt.
Dirt 3
Codemasters veröffentlicht inzwischen beinahe jedes Jahr mindestens ein hochkarätiges Rennspiel. Der zum Test aktuellste Titel Dirt 3 wird in ultra hohen Details passabel von der Radeon HD 6990M wiedergegeben. Mit vierfachem Antialiasing und 1920 x 1080 Bildpunkten kam die Grafikkarte im integrierten Benchmark auf 35.3 fps.
Die meisten Notebooks packen Dirt 3 nicht in maximalen Details, eine GeForce GTX 560M muss beispielsweise mit mageren 23 fps Vorlieb nehmen. Die GeForce GTX 580M weist die Radeon HD 6990M derweil in ihre Schranken, 44.2 fps entsprechen einem Vorsprung von 25%.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 35.3 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 75.6 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 96.1 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset, 0xAA, -AF | 209.5 fps |
Crysis 2
Der technisch referenzwürdige Ego-Shooter Crysis 2 verlangt der Radeon HD 6990M so einiges ab. Selbst ohne DirectX 11-Patch und High-Resolution-Textures lief der Auftakt der Einzelspieler-Kampagne nicht ganz flüssig. Beim Einsatz von 1920 x 1080 Pixeln und dem Preset Extreme gab das Tool Fraps durchschnittlich 34 fps aus - etwas zu wenig für einen Titel aus der First-Person-Perspektive.
Nvidias GeForce GTX 580M kann sich in diesem Fall nicht distanzieren, 34.1 fps sind praktisch dasselbe Ergebnis. Die Radeon HD 6970M (Schenker XMG U700 ULTRA) muss sich unterdessen mit einer 11% schlechteren Framerate zufrieden geben (30.2 fps).
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra DX11 High Res Textures | 25.2 fps | |
1920x1080 | Extreme | 34 fps | |
1366x768 | Very High | 103 fps | |
1024x768 | High | 134.3 fps | |
800x600 | High | 186.4 fps |
Call of Duty: Black Ops
Die Benchmark-Resultate von Call of Duty: Black Ops haben uns doch sehr überrascht. Wie in Modern Warfare 2 und Starcraft 2 lag die Performance der Radeon HD 6990M unter der eigentlich langsameren Radeon HD 6970M. Während sich letztere in der ersten Singleplayer-Mission (1920 x 1080, Extra, 4x AA & 8x AF) auf 74.5 fps einpendelte, erzielte die HD 6990M „nur“ 70.1 fps (-6%).
Ob dieser Umstand mit dem Engineering-Status unserer Grafikkarte oder einem (noch) nicht perfekt optimierten GPU-Treiber zu erklären ist, bleibt erst einmal offen. Die GeForce GTX 580M freut sich natürlich über die Formschwäche und sprintet 25% an der Radeon HD 6990M vorbei (87.3 fps).
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 70.1 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 86.4 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 91.9 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 131.4 fps |
Mafia 2
Wegen seiner moderaten Hardwareanforderungen bereitet Mafia 2 der Radeon HD 6990M keinerlei Schwierigkeiten. Im integrierten Benchmark fühlte sich die Grafikkarte pudelwohl, hohe Details, 16x anisotrope Filterung und eine Auflösung von 1920 x 1080 quittierte das Eurocom Panther 3.0 mit tadellosen 60.3 fps.
Auf einer Radeon HD 6970M werden diese Settings ebenfalls flüssig dargestellt, wobei die durchschnittliche Bildwiederholrate 7% niedriger ist (55.9 fps). Nvidias GeForce GTX 580M übernimmt ein weiteres mal die Führung, 65.6 fps repräsentieren ein Plus von 9%.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 60.3 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 85.1 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 93.1 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 102.9 fps |
Starcraft 2
Der Echtzeit-Strategiekracher aus dem Hause Blizzard darf in unserer Übersicht selbstverständlich nicht fehlen. Um den Ressourcenbedarf späterer Missionen zu simulieren, nutzten wir als Benchmarksequenz das grafisch anspruchsvolle Intro der Herausforderung „For the Swarm“.
1920 x 1080 Bildpunkte und das Preset Ultra entlockten der Radeon HD 6990M lediglich ein müdes Lächeln, 55.7 fps sprechen eine deutliche Sprache. Wie bereits erwähnt, ordnet sich die Radeon HD 6970M vor der vermeintlich stärkeren HD 6990M ein. Mit 58.6 fps beträgt der Abstand immerhin 5%. Die GeForce GTX 580M legt mit 58.8 fps eine weitere Schippe drauf (+6%).
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 55.7 fps | |
1360x768 | high | 83 fps | |
1360x768 | medium | 113.3 fps | |
1024x768 | low | 338.1 fps |
Metro 2033
Das gelungene Erstlingswerk des ukrainischen Entwicklers 4A Games bringt die Radeon HD 6990M ganz schön aus der Fassung. Beim Einsatz von sehr hohen Details, 1920 x 1080 Pixeln und dem DirectX 11-Modus sackt die Bildwiederholrate massiv in den Keller. Mit 19.1 fps lässt es sich – vorsichtig ausgedrückt - nicht optimal durch das Moskauer U-Bahnnetz streifen.
Von den restlichen Single-Chip-Grafikkarten wird der Storybeginn noch langsamer absolviert. Während die Radeon HD 6970M 4% hinterher hinkt (18.3 fps), muss sich die GeForce GTX 580M 8% geschlagen geben (17.6 fps). Eine Kombination aus hohen Details und dem DirectX 10-Modus ist übrigens flüssig spielbar.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 19.1 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 53.5 fps | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 86 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 139.7 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der größte Konkurrent der Call of Duty-Serie zwingt die Radeon HD 6990M nicht in die Knie. Die Bootsfahrt am Anfang des Einzelspielers wurde auch mit 1920 x 1080 Bildpunkten, hohen Details, vierfacher Kantenglättung, achtfacher Texturfilterung und aktiviertem HBAO ruckelfrei auf den Monitor gezaubert. 54.8 fps sind ein überaus gutes Resultat.
Obwohl die GeForce GTX 580M mit 50.9 fps ebenfalls sehr flott rechnet (-7%), gebührt der erste Platz AMD. Die Radeon HD 6970M positioniert sich mit 49.7 fps derweil auf dem dritten Platz (-9%). Nach unseren Einschätzungen sollte der Nachfolger Battlefield 3 problemlos laufen, wenn man im Bedarfsfall auf maximale Details und/oder Antialiasing verzichtet.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 54.8 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 96.2 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 133.4 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 165.2 fps |
Benchmarkübersicht
Wie zu erwarten, ist die Radeon HD 6990M eine ungemein potente High-End-GPU. Maximale Grafikeinstellungen und hohe Auflösungen führen – bis auf wenige Ausnahmen wie Crysis 2 oder Metro 2033 – zu einer flüssigen Bildwiederholrate. Sogar für leistungszehrende Kantenglättung hat die Grafikkarte meist Reserven.
Leidenschaftliche Zocker, die sich den Stress einer Dual-GPU-Konfiguration ersparen wollen, werden mit der Radeon HD 6990M adäquat bedient. Die Radeon HD 6970M verliert den Status als AMDs Flagschiff, in unserem Test wurde sie knapp 5% abgehängt. An der derzeitigen Referenz-GPU kommt die Radeon HD 6990M jedoch nicht vorbei, Nvidias GeForce GTX 580M rechnet insgesamt rund 8% schneller.
Eurocom Panther 3.0 Radeon HD 6990M, 990X EE, 2x Intel SSD 510 Series SSDSC2MH250A2 (RAID 0) | Eurocom Racer Radeon HD 6970M, 2720QM, Seagate Momentus XT ST95005620AS | Schenker XMG P501 GeForce GTX 580M, 2720QM, Intel SSD 320 Series SSDSA2CW080G3 | |
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Dirt 3 | |||
1920x1080 Ultra Preset AA:4x AF:- | 35.3 | 44.2 25% | |
Crysis 2 | |||
1920x1080 Extreme | 34 | 34.1 0% | |
Call of Duty: Black Ops | |||
1920x1080 extra AA:4x AF:8x | 70.1 | 74.5 6% | 87.3 25% |
Fifa 11 | |||
1920x1080 high AA:4x AF:0x | 202.3 | 171.4 -15% | 216.6 7% |
Mafia 2 | |||
1920x1080 high AA:0x AF:16x | 60.3 | 55.9 -7% | 65.6 9% |
StarCraft 2 | |||
1920x1080 ultra | 55.7 | 58.6 5% | 58.8 6% |
Metro 2033 | |||
1920x1080 Very High DX11 AA:A AF:4x | 19.1 | 18.3 -4% | 17.6 -8% |
Battlefield: Bad Company 2 | |||
1920x1080 high, HBAO on AA:4x AF:8x | 54.8 | 49.7 -9% | 50.9 -7% |
Risen | |||
1920x1080 high/all on AA:0x AF:4x | 51.8 | 46.8 -10% | 53.4 3% |
Resident Evil 5 | |||
1920x1080 DX10, high, all on AA:4x | 84.2 | 80 -5% | 90.6 8% |
Need for Speed Shift | |||
1920x1080 all on/high AA:4x AF:triliniar | 68.8 | 64.6 -6% | 81 18% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -5% /
-5% | 8% /
8% |
Allerdings haben wir das Gefühl, dass die Grafikkarte mit gewissen Optimierungen besser abschneiden könnte. Einige Benchmark-Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der Treiber noch nicht 100% mit der Radeon HD 6990M harmoniert. Im Folgenden finden Sie eine Tabelle, welche die Resultate aller getesteten Spiele zusammenfasst. Wer die Gaming Performance mit anderen Grafikkarten vergleichen will, ist bei unserer Spieleliste richtig.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Need for Speed Shift (2009) | 105.3 | 91.7 | 68.8 | |
Resident Evil 5 (2009) | 201.6 | 118.6 | 84.2 | |
Risen (2009) | 157.5 | 96.3 | 70.6 | 51.8 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 136 | 61.1 | 56.2 | 48.1 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 165.2 | 133.4 | 96.2 | 54.8 |
Metro 2033 (2010) | 139.7 | 86 | 53.5 | 19.1 |
StarCraft 2 (2010) | 338.1 | 113.3 | 83 | 55.7 |
Mafia 2 (2010) | 102.9 | 93.1 | 85.1 | 60.3 |
Fifa 11 (2010) | 605 | 414.6 | 324.9 | 202.3 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 131.4 | 91.9 | 86.4 | 70.1 |
Crysis 2 (2011) | 186.4 | 134.3 | 103 | 34 |
Dirt 3 (2011) | 209.5 | 96.1 | 75.6 | 35.3 |
Overclocking
Um das Maximum aus der Radeon HD 6990M herauszukitzeln, haben wir uns an einer manuellen Übertaktung versucht. Per Overdrive ließen sich Kern und Speicher auf bis zu 740 bzw. 1000 MHz kurbeln, was einer Takterhöhung von 3% (Kern) respektive 11% (Speicher) entspricht. Kurz gesagt: Die Performance legte nach der Übertaktung messbar zu. Die größte Differenz konnten wir in Dirt 3 feststellen, 37.6 gegen 35.3 fps sind umgerechnet ein Plus von 7% (1920 x 1080, Ultra High, 4x AA).
Im Unigine Heaven 2.1-Benchmark stieg die Framerate derweil um 6% von ehemals 37.2 auf nunmehr 39.4 fps (1280 x 1024, High, Tessellation normal). Der GPU-Score des 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) verbesserte sich schließlich um 4% (3299 gegen 3179 Punkte). Sofern es die Temperatursituation erlaubt, kann der Nutzer also kostenlos für einen kleinen Leistungsschub sorgen. Inklusive Übertaktung erreicht die Radeon HD 6990M fast das Niveau der erheblich teureren GeForce GTX 580M.
Videobeschleunigung
Der UVD3-Decoder musste seine Fähigkeiten in drei Full-HD-Videos beweisen. Beginnen wir mit der Beschleunigung von H.264-Dateien, wo die Radeon HD 6990M eine gute Figur macht. Zwar sind die Taktraten mit 300 und 900 MHz nicht gerade niedrig, dafür betrug die CPU-Auslastung über weite Strecken genau 0% - vorbildlich. Beim Abspielen von Flash-Videos hat der Prozessor etwas mehr zu tun, ein Durchschnittswert von ungefähr 2% ist aber immer noch prima.
Weniger überzeugen konnte die Dekodierung von VC.1-Dateien. Einerseits lief die Grafikkarte mit den normalen 715/900 MHz, andererseits kletterte die CPU-Auslastung bisweilen auf 10% (im Schnitt rund 5%). Nvidias Konkurrenzmodelle kommen hier besser weg. Die GeForce GTX 580M taktete im Test niedriger und entlastete die CPU stärker.
Fazit
Summa Summarum hat AMD mit der Radeon HD 6990M eine attraktive High-End-Grafikkarte im Angebot. Die Mehrzahl aktueller Games lässt sich mit sehr hohen Auflösungen und Details ruckelfrei genießen (Qualitätsverbesserungen eingeschlossen). Der Käufer wird angemessen für die nächsten Spielegenerationen gewappnet. Wer nicht allzu anspruchsvoll ist, kann mit der Radeon HD 6990M durchaus das ein oder andere Jährchen verbringen.
Von der Leistung her platziert sich die Grafikkarte zwischen der Radeon HD 6970M und der GeForce GTX 580M. Mit Übertaktung kommt die HD 6990M Nvidias Spitzenmodell sogar erfreulich nahe. Größter Pluspunkt von AMD ist dabei der Preis. Für einen verhältnismäßig geringen Performancezuwachs muss man bei Nvidia einen dreistelligen Eurobetrag mehr hinblättern. Aus Preis-Leistungssicht ist die Radeon HD 6990M wesentlich interessanter - AMD hat ein faires Gesamtpaket geschnürt. Die überlegenen Features der Nvidia-Grafikkarten (wie beispielsweise Optimus, 3D Vision oder PhysX) rechtfertigen den Aufpreis nach Meinung des Autors nur in Ausnahmefällen.
Aufgrund der beträchtlichen Abwärme und des hohen Energieverbrauchs (ca. 100 Watt TDP) erwarten wir die Radeon HD 6990M primär in großen 17- oder 18-Zoll-Notebooks. Im 15-Zoll-Bereich werden sich die meisten Hersteller wohl höchstens eine GeForce GTX 560M zutrauen. Wir sind zudem auf die Entwicklung beim GPU-Treiber gespannt, eventuell schlummert in der Radeon HD 6990M noch verborgenes Potenzial. Gerade neuere Titel wie Crysis 2 oder Dirt 3 könnten in den nächsten Monaten davon profitieren. In diesem Sinne: Stay tuned!
Update I: Aufgrund von Lesereinsendungen haben wir einen Teil der Benchmarks mit dem Clevo 8.850 Treiber wiederholt. Bis auf Call of Duty: Black Ops (+6%) und Risen (+5%) änderte sich die Performance kaum.
Update II: Inzwischen ist ein Notebook mit einer finalen HD 6990M bei uns eingetroffen (Schenker XMG P701 PRO). In einigen Games legte die Performance deutlich zu, die GeFore GTX 580M war nicht mehr überlegen.