Smartwatch Samsung Galaxy Watch4 LTE im Test: Viele Funktionen, wenig Ausdauer
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Fast gleiche Hardware bei Watch4 und Watch4 Classic
Samsung liefert die Samsung Galaxy Watch4 in zwei Gehäusevarianten. Das Edelstahlgehäuse der Watch4 Classic mit mechanisch drehbarer Lünette wiegt bei der größeren in 46 mm ohne Band 52 g. Auch die kleinere in 42 mm-Größe wiegt mit 46,5 g im Vergleich noch deutlich mehr als die beiden Aluminium-Modelle in 44 mm (30,3 g) oder 40 mm (25,9 g), die anstelle einer mechanischen eine Touch-Lünette besitzen. Das Testgerät ist die Aluminium-Version mit digitaler Lünette in 40 mm mit LTE. Alle vier sind nach IP68 und ISO 22810 zertifiziert und widerstehen nach Militärstandard MIL-STD-810G mechanischen Stößen und Vibrationen, direkter Sonneneinstrahlung, Temperaturen zwischen 63°C bis zu -40°C und gefrierendem Regen sowie Staub bis zu 72 Stunden.
Das Super AMOLED-Display unter Corning Gorilla-Glas DX löst bei den kleineren Modellen mit 1,2-Zoll-Display mit 396 x 396 px auf, bei den beiden größeren (beide 1,4 Zoll) mit 450 x 450 px. Daraus resultiert für die 1,2-Zoll-Displays eine Pixeldichte von 329 dpi, bei 1,4 Zoll sind es nahezu identische 321 dpi. Die auf dem neuen Exynos W92 installierte Arm MaliTM-G68 GPU unterstützt bis zu 960 x 540 px und sorgt für flüssigere Bildwechsel gegenüber dem Vorgänger. Samsung fertigt den SoC in 5 nm, die beiden ARM-Rechenkerne Cortex-A55 takten mit bis zu 1,18 GHz. Arbeits und Datenspeicher sind mit 1,5 GB RAM und einer 16 GB großen eMMC bei allen gleich.
Alle Modelle stattet Samsung mit NFC, Lautsprecher und Mikrofon aus. Zu den Sensoren zählen ein Samsung BioActive Sensor, dessen Potential der Abschnitt Health behandelt, und ein Lagesensor, der dafür sorgt, dass sich die Anzeige ins Querformat dreht, wenn die Watch auf dem Nachttisch zum Laden auf der Seite liegt.
Einrichtung und Bedienung – Galaxy Watch mit Wear OS "Powered by Samsung"
Anders als die Smartwatches Galaxy Watch 3 und Active2 kann man die Samsung Galaxy Watch4 nicht autark verwenden sondern muss sie mit einem Smartphone verbinden. Für die Einrichtung benötigt man ein Android-Smartphone ab Android 6 mit mindestens 1,5 GB RAM, auf dem die Google Mobile Services (GMS) installiert sind. Das trifft auf das von uns für Wearable-Tests oft verwendete Honor V20 nach dem Update auf Magic UI 4.0 nicht mehr zu. Da einige Health-Funktionen außerdem nur in Verbindung mit einem Samsung-Smartphone zur Verfügung stehen, erfolgte der Test mit einem Samsung Galaxy S21 Ultra.
Zum Koppeln benötigt man die Galaxy Wearable-App aus Samsungs Galaxy Store oder Googles Play Store. Im Zuge der Einrichtung lädt das Smartphone noch das Galaxy Watch 4-Plugin nach. Die meisten Einstellungen kann man sowohl über die Wearable-App als auch auf der Watch selbst ändern.
Auf der Watch sind mehr als 20 Watch-Screens vorinstalliert, zum Teil animiert. Farben und Komplikationen kann man anpassen und aus dem Store weitere Watch-Faces nachladen. Im Benutzerhandbuch weist Samsung darauf hin, dass Inhalte, die man für eine frühere Galaxy Watch erworben hat, nicht mit der Watch4 kompatibel sind.
Aus dem Standby, wahlweise mit Always-on-Anzeige, aktiviert sich das Display, wenn man den Arm hebt, auf den Bildschirm tippt oder eine der beiden seitlichen Tasten drückt. Die obere führt zurück zur Zeitanzeige auf dem Home-Screen und startet nach längerem Drücken den Sprachassistenten Bixby. Die untere Taste übernimmt die Zurück-Funktion. Vom Home-Screen aus öffnet sie eine zuvor selbst bestimmte App oder Funktion, ebenso wie zweimaliges Drücken der oberen Taste. Bei gleichzeitigem Drücken der beiden Tasten erstellt die Watch einen Screenshot.
Gesten öffnen ein Schnelleinstellungsmenü, die Liste der Benachrichtigungen und die App-Übersicht sowie bis zu 15 der insgesamt 24 Widgets mit Wetterinfos, dem Status der täglichen Aktivität und weiteren Informationen. Die Widgets kann man beliebig ein- oder ausblenden und individuell anordnen.
Durch einen Doppeltipp oder durch Zusammenführen oder Spreizen der Finger auf dem Display kann man die Darstellung von Nachrichten oder Internetseiten vergrößern und wieder verkleinern. Mit der Touch-Lünette blättert man sehr schnell durch Menüs und lange Internetseiten, wenn man sie gleich gut erwischt. Der sensitive Bereich ist allerdings sehr schmal, so dass sie im Test nicht immer sofort reagierte.
Bei langem Drücken öffnet die untere Taste Samsung Pay, die obere Samsungs Sprachassistenten Bixby. Antworten gibt Bixby über das Display aus. Zu den weiteren Funktionen zählen unter anderem Wetterinformationen, Kompass, Kalender, Erinnerungen, Weltuhr, Audio-Rekorder, ein Player für Offline-Musik sowie Steuerungen für die Musik auf dem Smartphone und dessen Kamera. Vorinstalliert ist auch eine App zum Steuern der Galaxy Buds. Für E-Mails integriert Samsung Microsoft-Outlook, und durch den Umstieg auf das gemeinsam mit Google weiter entwickelte Wear OS Google Maps und den Play Store.
Dem neuen, von Google und Samsung gemeinsam entwickelten Wear OS 3.0 stülpt Samsung die Oberfläche OneUI Watch 3.0 über. An vielen Stellen bietet die smarte Uhr zusätzlichen Komfort. Im Rahmen des Tests können wir sie nicht alle aufzählen, daher nur oder wenigstens zwei Beispiele: Die Remote-Steuerung für die Smartphone-Kamera stellt zumindest in Verbindung mit dem verwendeten Samsung-Smartphone S21 Ultra ein scharfes Vorschaubild dar, während sich mit Ausnahme der Apple Watch viele andere Wearables auf einen Auslöser ohne Vorschaubild beschränken. Als zweites sei das Zeitzonen-Widget genannt, das über die Uhrzeit der betreffenden Zeitzone hinaus auch die Zeitverschiebung in Stunden, die Zeiten für Sonnenaufgang und -untergang und das Wetter vor Ort nennt, wie hierunter auf den letzten Screens zu sehen.
Telefonie und Benachrichtigungen
Mit einem passenden Tarif, der im Gegensatz zu den zuletzt getesteten WearOS-Smartwatches nicht von Vodafone sein muss, kann man im Rahmen der Smartwatch-Einrichtung auch gleich die eSIM der Watch4 LTE aktivieren. Im Test funktionierte das mit einer Multi-SIM (eSIM) von O2 problemlos. Über die Telefon-App der Watch4 wählt man entweder einen Kontakt aus oder gibt die Rufnummer über das Nummern-Pad ein. Das Gespräch selbst führt man entweder über ein mit der Watch4 verbundenes Headset oder dessen Lautsprecher und Mikrofon. Wenn die Umgebungsgeräusche es zuließen, war letzteres im Test durchaus praktikabel, die Klangqualität akzeptabel und das Gespräch auf beiden Seiten zumindest gut zu verstehen.
Eigene Texte, etwa für das Versenden einer SMS, erfasst man wahlweise mit einer T9-Tastatur, diktiert sie einschließlich der Satzzeichen oder malt Buchstaben und Satzzeichen auf das Display. In Messenger-Nachrichten stellt die Watch4 Emojis dar und zeigt auch Bilder an. Ausprobiert haben wir es mit WhatsApp und Telegram.
Gesundheit und Fitness - Sensor für EKG und Blutdruck-Messung, Smartphone für das Erkennen von Schnarchen
Über den Tag zählt der Fitness-Tracker die Schritte, schätzt die Entfernung sowie die virtuell erklommenen Etagen und ermittelt aus der Summe der täglichen Aktivität die verbrauchten Kalorien. Wer möchte, kann seine Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über die Watch protokollieren, Frauen zudem ihren Zyklus, um sich den nächsten vorhersagen zu lassen. Die Health-App auf dem Smartphone erfasst bei Bedarf weitere manuelle Eingaben wie den Blutzucker.
Ähnlich wie moderne Körperfettwaagen analysiert Samsung bei Bedarf die Zusammensetzung des Oberkörpers. Darauf aufbauend und in Verbindung mit den persönlichen Angaben ermittelt Samsung den BMI und die Körperzusammensetzung hinsichtlich Körperwasser, Skelettmuskeln sowie Fettmasse und anteiligem Körperfett. Die Messung über Fingerkuppen und Handgelenk ist für diese Analyse nicht ideal; und so weist Samsung auch darauf hin, dass die Ergebnisse gegebenenfalls ungenau sind.
Die tägliche Zusammenfassung aller Aktivitäten sowie der erfassten Gesundheitswerte visualisiert die Health-App auf dem Smartphone klar und übersichtlich. Was uns in der App stört, ist Werbung: Im Kopf des Dashboards preist ein Slider die herstellereigenen Produkte und Dienstleistungen an, im Schlafprotokoll verlinkt Samsung zu den kostenpflichtigen Diensten des Anbieters Sleep Cylce.
Schlaf-Tracking
Trägt man die Galaxy Watch4 nachts, protokolliert sie unter anderem die Einschlaf- und Aufwachzeit und analysiert die Schlafphasen. Sie errechnet den Kalorienverbrauch während des Schlafens, misst die Sauerstoffsättigung und weist gegebenenfalls auf ein längeres Absinken der Sättigung unter 90 % hin.
Aktiviert man das Erkennen von Schnarchgeräuschen, gibt das Protokoll anderntags detailliert die Uhrzeiten erkannter Sequenzen sowie ihre Gesamtdauer wieder. Die Erkennung und gegebenenfalls Aufnahme der ersten 30 Sekunden jeder Sequenz (jeweils nach der Erkennung) erfolgt über das Mikrofon des Smartphones, das man hierfür an das Stromnetz anschließt und in Kopfnähe platziert, beispielsweise auf dem Nachttisch. Das unterscheidet allerdings nicht wer schnarcht – der/die Uhrtragende oder, wie während des Tests, der Partner, der das auch nicht weiter bestritten hat … allerdings erst nach Anhören der Audiosequenzen.
Die Herzfrequenz gibt das Protokoll nicht wieder, ebenso fehlen Informationen zu Atmung und Bewegung, wie sie beispielsweise die Garmin Venu 2s liefert.
Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung
Wenn das Schlafprotokoll wiederholt eine über längere Zeit abgefallene Sättigung zeigt, sollte man gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen. Im Test zeigte sich die Samsung-Messung allerdings als fehleranfällig. Mehrmals mussten wir den Test wiederholen, weil die erste Messung kein Ergebnis hervorbrachte; zudem weicht die Smartwatch in unserer Messreihe bei zwei von zehn Messungen um mehr als 10 Prozentpunkte von dem Messergebnis eines medizinisch zertifizierten Pulsoximeters ab.
Blutdruck und EGK
Die Blutdruck- und EKG-Apps der Watch besitzen eine CE-Kennzeichnung für medizinisch zertifizierte Geräte oder Verfahren. Samsung weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass sie keine ärztliche Diagnose ersetzen.
Vor der Blutdruckmessung fordert die Watch zum Installieren der App Samsung Health Monitor auf und initiiert auf Knopfdruck den Download. Der Samsung Health Monitor wiederum verlangt das Einrichten einer Display-Sperre, sofern noch nicht vorhanden. Das sollte man zwar ohnehin tun; wer darauf allerdings gerne verzichtet, muss sich umstellen, um die Gesundheitsfunktion nutzen zu können.
Anschließend ist die App immer noch nicht einsatzbereit: Mit einem normalen Blutdruckmessgerät mit Oberarmmanschette muss man die Watch4 zunächst kalibrieren. Hierfür misst man den Blutdruck in drei Durchläufen zeitgleich mit der Smartwatch und mit dem herkömmlichen Gerät und übergibt die Werte des Messgeräts an den Samsung Health Monitor.
Im Test diente hierzu ein durch die Europäische Gesellschaft für Hypertonie (ESH) validiertes Oberarm-Blutdruckmessgerät von Boso. Für einen Vergleich kam das Boso-Gerät an den folgenden Tagen weiterhin nach jeder Messung durch die Watch zum Einsatz.
Die beiden folgenden Screens zeigen das Ergebnis unserer Tests (der Samsung Health Monitor links verwendet für die Uhrzeit die amerikanische Schreibweise). Da die Messungen jeweils mit, wenn auch geringem, zeitlichem Versatz erfolgten, können wir nicht unterstellen, dass Unterschiede auf das Verfahren zurückgehen. Der Abstand zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck, ein wesentlicher Aspekt der Messung, weicht aus unserer Sicht nicht gravierend voneinander ab. Betroffene Nutzer bewerten das möglicherweise anders.
Update 1.10.2021: Im Benutzerhandbuch der Samsung Galaxy Watch4 heißt es zur Kalibrierung: "Legen Sie die Manschette des Blutdruckmessgeräts oben an dem Arm an, an dem Sie nicht die Watch tragen." und "Sie müssen die Watch zur Kalibrierung an Ihrem bevorzugten (dominanten) Arm tragen.“ Bevorzugt könnte bedeuten, an dem Arm, an dem man die Uhr trägt, der „dominante Arm“ ist jedoch klar der, den man im Alltag überwiegend nutzt. Die Autorin trägt die Uhr wie viele Nutzer am nicht dominanten Arm.
Die Anleitung im Rahmen der Health-App macht hierzu keine Angaben. Daher haben wir die Galaxy Watch4 nach Ende des Tests noch einmal am nicht dominanten Handgelenk kalibriert, an dem sie auch im Alltag sitzt. Anschließend glichen sich die durch die Galaxy Watch4 gemessenen Werte für den systolischen und diastolischen Blutdruck besser an die Messung mit einer Oberarmmanschette an:
Die EKG-App liefert zunächst nur Aussagen darüber, ob Anzeichen für Vorhofflimmern erkennbar waren oder nicht. Vorhofflimmern stellen die Ärzte mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt in Verbindung. Die App Samsung Health Monitor archiviert das EKG anschließend auf dem Smartphone.
Trainingsaufzeichnung
Beim Sport hat man die Wahl zwischen knapp 100 Sportarten, darunter auch Schwimmen: Die Watch4 ist nach ISO 22810:2010 bis 50 Meter wasserdicht, eignet sich allerdings laut Samsung weder für den Tauchsport, noch für Wasserski und Beckenspringen. Bei Outdoor-Aktivitäten erfasst sie die Route einschließlich der Höhe. Gehen/Laufen, Schwimmen und Workouts mit dem Ellipsentrainer oder der Rudermaschine zeichnet die Watch4 auf Wunsch automatisch auf.
Nach dem Laufen kann man viele Parameter einschließlich VO2max bereits auf der Smartwatch ablesen. Das Smartphone kombiniert Höhe, Puls, Trittfrequenz und Tempo in einem gemeinsamen Diagramm. Anders als beispielsweise bei der Garmin Enduro oder der Huawei Watch 3 lässt sich das Diagramm auf dem Smartphone allerdings nicht ins Querformat drehen, in dem sich der Verlauf detaillierter betrachten ließen. Erweiterte Analysen bewerten die Asymmetrie zwischen linkem und rechtem Fuß, Bodenkontakt- und Flugzeit und weitere Metriken.
Während eines kurzen Intervall-Trainings aus je 1 Minute Seilspringen gefolgt von 2 Minuten Pause, in denen Puls- und Herzfrequenz wieder sinken, vergleichen wir die Aufzeichnung des optischen PPG-Sensors der Samsung-Uhr mit der eines elektrischen Herzfrequenzsensors von Polar. Das gelingt Wearables oft nicht gut, weil sie entweder bei den schnellen Wechseln nicht mitgehen oder die hohen Frequenzen in den Spitzen nicht schnell genug erfassen. Vor diesem Hintergrund liefert die Samsung Galaxy Watch4 in unserem Test ein sehr gutes Bild ab. Damit empfiehlt sie sich unter anderem für das Trainieren in Herzfrequenzzonen und sollte auch das Überschreiten gesetzter Pulswarngrenzen verlässlich signalisieren.
GPS und Navigation
Die Galaxy Watch4 verbindet sich mit den Satellitennavigationssystemen GPS, GLONASS, Galileo und Beidou. Die Ortung gelang im Testgebiet binnen weniger Sekunden. Beim Laufen vergleichen wir die Aufzeichnung mit der einer Venu 2s von Garmin. Bei gleicher Dauer von etwa 34:40 ermittelt Garmin 5,04 km und ein Tempo von 6:52, Samsung 4,95 km und 7 Minuten pro km. Der Samsung-Tracker, auf den Bildern in Blau, liegt öfter leicht neben den Pfaden und schneidet im Unterschied zu Garmin (Gelb) die eine oder andere Kurve. Im Bereich der Flussbiegung (mittleres Bild), wo andere Tracker öfter stark abweichen, hält die Samsung Galaxy Watch4 LTE weitgehend die Spur.
Leistung und Laufzeit – Akku hält etwa einen Tag
Der neue Exynos W920 unterscheidet sich vom Exynos 9110 in der Galaxy Watch 3 vor allem durch eine größere Feature-Liste bei noch kleinerer Bauform. Zudem verbessert die Mali-G68 auf dem Exynos W920 die Grafikleistung gegenüber der inzwischen schon in die Jahre gekommenen Mali-T720 beim Vorgänger laut Samsung um das Zehnfache.
Der Leistungsgewinn der CPU ist weniger spektakulär: Die beiden Cortex-A55-Kerne takten mit 1180 MHz etwas höher als die beiden Cortex-A53 (1150 MHz). Das spiegeln auch die Ergebnisse der Browser-Benchmarks, in denen die beiden Samsung Wearables sehr ähnlich abschneiden, und sich jeweils zwischen denen mit Qualcomms älterem Snapdragon Wear 3100 und denen mit dem jüngeren Snapdragon Wear 4100 platzieren.
Octane V2 - Total Score | |
Mobvoi TicWatch E3 (Web Browser for Wear OS 1.1.21) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Samsung Galaxy Watch 3 LTE R845 (Samsung Internet Browser 10.1.01.3) | |
Samsung Galaxy Watch4 LTE 40 (Odd Browser 1.0.2) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W920 (1990 - 2166, n=3) | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Web Browser for Wear OS 1.1.201123) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W920 (2730 - 3048, n=3) | |
Samsung Galaxy Watch4 LTE 40 (Odd Browser 1.0.2) | |
Samsung Galaxy Watch 3 LTE R845 (Samsung Internet Browser 10.1.01.3) | |
Apple Watch 5 44 mm Stainless Steel Cellular | |
Apple Watch Series 6 44 mm | |
Mobvoi TicWatch E3 (Web Browser for Wear OS 1.1.21) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Samsung Galaxy Watch4 LTE 40 (Odd Browser 1.0.2) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos W920 () |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Samsung beschreibt das Design des Exynos W920 als energieeffizient und wechselt im Always-on-Modus auf einen zusätzlichen Low-Power-Prozessor, um die Akkulaufzeit weiter zu verlängern. In der Praxis unterscheidet sich die Laufzeit im Always-on-Modus bei nicht permanent aktivem Display dennoch deutlich von der im Always-on-Modus. Zudem spielt der Mobilfunk eine wichtige Rolle. Je nach Einstellung verbindet sich die Watch4 permanent oder gar nicht mit dem Netz, oder automatisch immer dann, wenn sie weder ein bekanntes WLAN noch das Smartphone findet.
Das ist beispielsweise der Fall, wenn das Smartphone zu Hause bleibt. Auch wenn in der Praxis beide selten über einen ganzen Tag voneinander getrennt sein werden, haben wir dieses Szenario im Test nachgestellt. Das Ergebnis: Um sieben Uhr in der Früh vom Netz genommen, war der Akku um 16 Uhr leer. Selbst wenn beim Testgerät sowohl LTE als auch das Always-on-Display deaktiviert blieben, hielt die Galaxy Watch4 im Test maximal eineinhalb Tage.
Der Akku hat bei den beiden Modellen mit kleinerem Display eine Kapazität von 247 mAh, bei den beiden größeren 361 mAh. Aufgrund der jeweils gleichen Display-Auflösung sollte sich die Laufzeit des Testgerätes in etwa mit der der Samsung Galaxy Watch4 Classic LTE in 42 mm decken. Zur Laufzeit der beiden größeren können wir keine Angaben machen.
Zum Laden brauchte das Testgerät bei leerem Akku etwa eindreiviertel Stunden (etwas weniger als während des Ladens auf der Uhr vorhergesagt). Anstelle des mitgelieferten Ladeadapters kann man ein alternatives Lade-Pad verwenden oder ein Smartphone, das die Funkion Wireless PowerShare unterstützt.
Pro
Contra
Fazit – Achillesferse Ausdauer
Der Ausbau der Gesundheitsfunktionen der Galaxy Watch4 ist Samsung gut gelungen. Einer sorglosen Nutzung aller Smartwatch-Funktionen steht jedoch eine schwache Laufleistung im Weg.
Die Galaxy Watch4 bietet weitreichende Gesundheitsfunktionen. Vergleichbaren Smartwatches wie der Apple Watch mit EKG und der Fitbit Sense, die nach einem Update ebenfalls Schnarchgeräusche erfasst, hat sie die neue Blutdruckmessung voraus. Die Qualität der Messungen ist allerdings noch nicht in allen Bereichen einwandfrei. Beispielsweise erhalten zwar Alleinschläfer mit Hilfe von Smartwatch und Smartphone durchaus aufschlussreiche Informationen. Die verlieren jedoch ihre Aussagekraft, wenn zwei oder mehr Personen im selben Raum schlafen und schnarchen.
Sportlern empfiehlt sich die Galaxy Watch4 mit einem großen Portfolio an Sportarten einschließlich Schwimmen, sowie weitreichenden Analysen.
Neben der Streckenaufzeichung einschließlich Höhenprofil ermittelt die Galaxy Watch4 im Zuge von Workouts die maximale Sauerstoffaufnahme VO2max und geht mit zusätzlichen Analysen wie Bodenkontaktzeit tiefer in Details. Der Pulssensor macht beim Training eine gute Figur und hält auch bei den für PPG-Sensoren nicht ganz einfach zu verfolgenden Wechseln während eines Intervalltrainings mit.
Was Nutzer oft interessiert, ist die Darstellung von Bildern und Emojis in Nachrichten aus den sozialen Netzwerken. Beides bietet die Uhr von Samsung. Den zuletzt getesteten WearOS-Smartwatches Oppo Watch LTE, TicWatch Pro 3 LTE und Fossil Gen 5 LTE (noch mit dem alten Wear OS) hat sie zudem voraus, dass sie nicht von Vodafone abhängig ist. Ob dies unter dem neuen OS auch für andere zutrifft, werden zukünftige Tests zeigen. Mit einer langen Ausdauer glänzte bislang jedoch noch keine von ihnen, und das gilt auch für die Neue von Samsung: Bei maximal 1,5 Tagen und drastischen Laufzeiteinbußen, wenn sich die Smartwatch für längere Zeit selbst in das Mobilfunknetz einbucht, nahm die Freude über das hohe Maß an Funktionalität im Testzeitraum mehrfach ein jähes Ende.
Preis und Verfügbarkeit
Durch die Vielzahl an Varianten – normale oder Classic-Version mit oder ohne LTE in je zwei Größen – reicht die Preisspanne von 269 Euro für die Bluetooth-Version der Samsung Galaxy Watch4 in 40 mm bis zu 449 Euro für die Samsung Galaxy Watch4 Classic LTE in 46 mm zu 449 Euro.
Die UVP für das Testgerät, eine Samsung Galaxy Watch4 LTE in 40 mm liegt bei 319 Euro. Etwa zu diesem Preis (tagesabhängig knapp darunter) ist sie unter anderem bei Amazon erhältlich.
Preisvergleich
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